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1. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 42

1874 - Erlangen : Deichert
42 §• 23—24. Mittlere Geschichte, 476—1517. 936—973. 2. Otto I. der Große (936—973). a) Die Erz- ämter bei der Kaiserkrönung zu Aachen: Kämmerer (Herzog von Lothringen), Truchseß (Franken), Schenke (Schwaben), Marschall (Bayern), b) Otto I. gibt die Herzogthümer seinen Verwandten: Lothringen seinem Schwiegersöhne Konrad dem Rothen; Bayern seinem Bruder Heinrich; Schwaben seinem Sohne Ludolf; Sachsen seinem Freunde Hermann Bil-lung; Franken behält Otto I. selbst. c) Gegen den Kaiser empören sich: 1) Seine Brüder: Thankmar (f 938), dann Heinrich (später mit Otto I. ausgesöhnt), sowie die Herzoge Giselbert von Lothringen und Eberhard von Franken (f beide bei Andernach 939); 2) Konrad der Rothe und Ludolf (954); worauf Otto's I. Bruder, Erzbischof Bruno von Köln, Lothringen und Burkh ard Iii. Schwaben erhält. d) Otto's I. Siege: über die Polen und Wenben (durch Markgraf Gero; Erzbisthum Magbeburg); über den abtrünnigen Böhmenherzog Boleslaw I. (Bisthum Prag); über die Dänen (König Haralb Blau- 955. zahn); über die Ungarn auf dem Lechfelde (955). e) Drei Züge nach Italien: 1) Abelheib, Wittwe des italischen Königs Lothar, von Otto I. gegen Berengar von Jvrea beschützt, wirb Otto's I. Gemahlin (951); 2) Otto I. zum römischen Kaiser 962. gekrönt (962): „Ein h. römisches Reich deutscher Na- tion." 3) Vermählung des jungen Otto (Ii.) mit der qriech. Kaisertochter Theophano, Erbin von Unteritalien, (972). 973 — 983. 3. Otto Ii. (973—983). Empörung der Vasallen (Heinrich der Zänker in Bayern). Otto Ii. zieht zum Schutze Lothringens bis vor Paris (978). Seine

2. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 37

1874 - Erlangen : Deichert
Erste Periode. 476—843 nach Chr. Iii. Frankenreich. 37 siechte der Merovinger, nach der Besiegung des römischen Statthalters Syägrius bei Soissons (486) 486. das Frankenreich gründet und nach Unterwerfung der Alemannen bei Zülpich (496) katholischer Christ 496. wird. Unter Chlodwig's Nachfolgern wird auch Thüringen (530) und Burgund (534) dem Frankenreiche eingefügt und Bajuwarien (Bayern) abhängig gemacht. Dock leidet das Reich durch öftere Theilungen (Austrasien, Neustrien, Burgund), durch innere Kriege und durch die Unfähigkeit der merovingischen Könige, über welche sich bald ihre Hausmeier erheben Pipin von Heristal, erblicher Hausmeier (687). Sein Sohn Karl Martell siegt über die Araber bei Tours 732 (§.19). Dessen 732. Sohn Pipin der Kleine macht sich nach Absetzung Childerich's Iii. mit Zustimmung des Papstes Zacharias zum König der Franken (752—768); 752-768. schenkt dem Papste ein den 8ongobarden abgenommenes Gebiet um Ravenna (Kirchenstaat, 755). B. Karl der Große (768 — 814), Pipin's d. Kl. 768-814. Sohn regiert bis zu seines Bruders Karlmann Tod (771) mit diesem gemeinsam, sucht dann als Alleinherrscher die deutschen Völkerschaften zu Einem christlichen Reiche zu vereinigen. a. Karl's d. Gr. Kriege: 1) Mit den Sachsen (772 — 803). Eroberung der Eresburg, Zerstörung 772—803. der Jrmensäule; 777 Maifeld zu Paderborn; 782 zu Verden a. d. Aller 4500 abtrünnige Sachsen enthauptet. _ Allgemeiner Aufstand der Sachsen, beendet "ach Wittekind's und Alboin's Unterwerfung und Taufe (785). Friede zu Selz a. d. fränk. Saale (803). Die Sachsen werden Christen, behalten ihre Privatrechte, werden aber mit dem Frankenreiche vereinigt.

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 88

1827 - Erlangen : Heyder
t Sohn einer verbrecherischen Liebe war. Er unterwarf sich erst den letzten Rest des Römerlandes in Gallien unter Syagrius durch eine Schlacht bei Soissons; schlug dann die Alemannen, einen zweiten deutschen Völker, bund in den Gegenden zwischen Rhein und Donau, (bei welcher Gelegenheit er dem Namen nach Christ wurde) und nahm ihnen ein großes Stück Landes ab; wendete hierauf seine Waffen gegen die Westgothen, deren Herrschaft in Gallien er fast ganz vernichtete, und sie auf Spanien beschränkte. Andere Völker, wie Thüringer, Burgunder (im südöstlichen Gallien) machte er wenigstens zinsbar, rottete auch die übrigen Franken- häuptlinge aus, und hinterließ so, 511, ein Reich, welches sich fast über ganz Gallien und große Strecken Westdeutschlands ausdehnte. Seine Nachfolger (sie hie- ßen von feinem Ahnherrn Merovinger) theilten das Land, erwarben aber auch noch Thüringen (531) und Burgund. Allein die vielen Theilungen, die inneren Streitigkeiten im königlichen Hause, (man denke an die Furien Brunehtld und Fredegund!) die kläglichen Für- sten (die nicht viel mehr thaten als unvernünftig essen und trinken, »nd alle Zahr auf ihrem Ochsenwagen zur Volksversammlung oder zum Märzfelde sich fahren lassen) brachten dies Königsgefchlecht so herunter, daß ihre Oberhofmeister (Ivlajores 6omus) bald ein sehr hohes Ansehen erhielten; wie Pipin von Landen, dann Pipin von Heristal, Karl der Streithammer, der 732 die aus Spanien vordringenden Araber oder Sarazenen bei Poi- tiers schlug, und endlich Pipin der Kurze (oder Kleine, ob er gleich Kraft genug hatte, einem Löwen mit einem Schwerthteb den Kopf abzuhauen). Dieser steckte end- lich den damaligen König Childerich Iii. 752, in ein Kloster, nachdem der zuvor gefragte Papst selbst seine Einwilligung dazu gegeben hatte und setzte sich als König auf den Thron. Pipins Sohn war Karl der Große. Zn Deutschland waren die Friesen, die Sachsen (ein, 150 nach Christo, zuerst vorkommendes Volk, anfangs im heutigen Holstein, und spater zwischen dem Rhein und der Elbe, wo sie sich in Ostphalen, En- ger» und Westphalen theilten), dann die Thüringeit

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 208

1827 - Erlangen : Heyder
208 Eßlingen geschlagen (21. u. 22. Mal); nur daß man den Sieg nicht verfolgen konnte! Darum gewann Napoleon neue Kräfte und die Hauptschlacht bet Wa- gram 5. u. 6. Jul.) auf welche bald ein Waffenstill- stand und der Schönbrunner Friede folgte. Umsonst waren die Hoffnungen und Unternehmungen eines Hofer. Speckbacher in Tirol, eines Schill und Dörnberg in Westphalen, eines Braunschweig - Oels von Böhmen aus gewesen! Eisern wie des Krieges Würfel, war auch der Friedenspact (i4. Oct. 180g), indem Oeft- reich wieder 2000 □ Meilen, mit mehr als 3i Mil- lionen Unterthanen, theils an Napoleons Verbündete, theils (wie den neuen Staat der Illyetschen Provinzen) an den Sieger selbst verlor. — Doch hinderte dies Napo- leon , der sich von seiner Iosephine getrennt hatte, nicht, 12 Wochen nachher eine Tochter des Kaiser Franz 1. zur Gemahlinn zu verlangen, Maria Luise, die ihm am 20. Marz 1811 den König von Nom (jetzigen Herzog von Reichstädt) gebar. Außer den genannten neuen Erwerbungen wurde nun erst theiir weis, dann ganz das Königreich Holland dem französi- schen Reiche einverleibt, und dann, angeblich als Maasregel gegen England, die Vereinigung der Schel- de-, Maas-, Rhein«, Ems-, Weser- und Eibmündungen mit Frankreich ausgesprochen. So dehnte sich nun dies Reich bis Lübeck und an die Ostsee aus. Hier konnte niemand widersprechen. Besser gelang es anderswo. Seit 180y hatte in Spanien der Marlborough des igten Jahrhunderts, Sir Arthur Wellesley (nachher Herzog von Viktoria und Wellington) in Portugal den Oberbefehl einer britisch - spanischen Armee über- nommen, nachdem Junot durch die (Kapitulation »ott Cintra es mit den Franzosen hatte räumen müssen; es hatten sich in Spanien eine Menge größerer und klei- nerer Corps, oft nur Guerillasbanden, gebildet, und auf allen Punkten, und gerade eben dadurch den Fran- zosen großen Abbruch gethan. Männer wie Palafox, Cuesta, Castannos, Romana, Ballesteros, die Eng- länder Moore, Batrd, Blake, Deresford, Maitland, Hill, fochten für Spaniens Befreiung mit einem Eifer, der dem hartnäckigsten Widerstande der Franzosen ge-

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 106

1827 - Erlangen : Heyder
/ — 106 — Dänen oder Normannenseeräuber zurückgetrieben, hatte fein Volk mit Gesetzen und trefflichen Einrichtungen beschenkt; doch nach 100 Jahren wurden die Danen, Suein l., und dann Kanut der Große, sein Sohn, wieder Herren des Landes. Aber als man endlich von dieser Seite der Normannen sich erwehrt, kamen sie, 6o000 Mann stark, von der Normandie her, unter ihrem Herzoge Wilhelm dem Eroberer, und setzten sich durch eine blutige Schlacht bei Hastings (10ó6) fest. König Wilhelm theilte nun das Land in lauter große Lehen, und regierte sehr streng. Da er aber auch als Herzog der Normandie Vasall der Krone Frankreichs war, so entstanden darüber unter seinen Nachfolgern heftige Kriege mit den Capetingern. Wie in England setzten sich auch die Normannen im untern Italien fest, und gründeten von Averfa aus hier wie in Sicilien als tapfere Kämpfer gegen die Griechen und Araber ein eigenes Königreich (1061). Aber auch die Gründung des größten Staates der Welt, Ruß- lands, wird ihnen zugeschrieben; indem einige Nor- mannencolonien unter Rurik, Oskold, Dir, Sineus, Druwor, von der Ostsee her mit ihren Horden die klei, nen slavischen Staaten an der Newa, am Dneper, an der Wolga, zu Kiew, Nowgorod, fsich unterwarfen, und so erweiterten, daß schon Fürst Wladimir der Große, und nach ihm seine 12 Söhne ums Zahr 1000, langst dem Dneper bis zum Ladoga und der Düna hin herrschten. Bald wurden sie Nachbarn des griechi- schen Reiches, dessen Ehristenthum sie in ihren Staa- ten einführten, und damit die den römischen Papst nicht anerkennende griechische Kirche ungemein verbreiteten. Za diese Normannen entdeckten als kühne Seefahrer um 862 schon Island, und um Q83 Winland oder Grönland. Sie waren überall zu finden, wo es Beute zu machen gab; nur in ihren heimischen Staaten, Dä- nemark, Norwegen, Schweden, wurde es kaum durch die allmählige Einführung des Christenthums ums Zahr 1000 etwas Heller. Das östliche ganz von Slaven bewohnte Deutsch- land bildete nur ums Jahr 880 ein größeres Ganze, kndem da ein Fürst, Swjatopluk (Zwentibold) ein über

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 182

1827 - Erlangen : Heyder
182 wen« gfiens das eigentlich? Preuffen an fctneh König zurück. Schweden schloß zu Hamburg seinen Frieden mit Preuffen. Zwar wurde Peter schon nach 6 Mo« naten, durch seine eigene Gemahlin, die große Katharina (eine Anhaltinerin) gestürzt; doch diese behielt wenig- stens den Frieden bei. Die Oestreicher verloren auch Schweidnitz wieder und endlich ein Treffen — das letzte in diesem Kriege — bei Freiberg an Prinz Heinrich, des Königs kriegserfahrnen Bruder. Alle Machte woll- ten Frieden, Frankreich halte seine Flotten und Co- lonien meist verloren, Oestreich kein Geld zum Kriege mehr, Friedrich sein Schlesien gerettet. So kam zu Versailles der Friede zwischen den Seemächten (10. Fe- bruar 1763), und zu Hubertsburg in Sachsen zwischen Preuffen einer .- und Oestreich und Sachsen andrerseits (15 Febr. lt63) zu Stande. Alles blieb wie vor dem Kriege. Das Deutsche Reich hatte sich schon früher füc neutral erklärt. — Halte sich Preuffen durch diesen großen Krieg ein ungemeines politisches Gewicht erkämpft, so war der Colonial- und Seekrieg nrcht minder vortheilhaft für England gewesen, wenn auch gleich noch kraft des bour- konischen Familienbündnisses, Spanien gegen England aufgetreten war. In Nordamerika ward der Haupt- fchiag vor Quebeck ausgeführt, wo der edle englische General Wolf den Sieg mit feinem Leben erkaufte (15. Sept. 1759), und die Franzosen aus Kanada ganz vertrieben wurden. Außerdem wurden die frans zöfischen Flotten von Boskawen an der Küste von Al- garbe, und von Hawke unweit Bretagne 175y geschla- gen; Minorka, Guadeloupe und Dominique u. s. w., in Afrika, Senegal'und Gorea, von Spanien die Ha- vaniiah und Euba erobert. Nicht minder wichtig wae der Krieg in Ostindien gewesen. —- Dort war nach Anrengzeb das Reich des Großmoguls zu Delhi durch die Unterfürst-en (N'gbobs, Subahs) durch kriegerisch? Stämme, wie die Seikhs, Maratken und dnrch Shah Nadir von Persien in Verfall gerathen, so daß nun die Engländer, Holländer U'nd Franzosen leichteres Spiel von ihren Ansiedelungen aus bekamen. Sekt löoo: hakten die Ettgkänder eine Ostindische Eompag-

7. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 4

1888 - Erlangen : Deichert
4 I. Die Zeit der Volksherzoge 554- 948. Freien des Volkes, die sie zum Landiag beriefen, faten sie Beschlsse, welche als Gesetze des Landes galten; ihr Gericht war das hchste im Lande; sie setzten Grafen der die Gaue; sie schloffen Bndnisse mit Nachbarvlkern und fhrten ihres Volkes Kriege. Als aber Bayern unter die Oberhoheit der Frankenknige gekommen war, nahmen diese fr sich das Recht in Anspruch, die Herzoge zu besttigen und schloffen deren Gewalt in engere Schranken ein. Die Herzoge dagegen strebten nach Wiederherstellung der alten Unabhngigkeit. Schon der lteste der uns bekannten Bayernherzoge Garibaldi., der etwa von 554 an regierte, trat in nhere Verbindung mit den Feinden der Franken, den Langobarden, und vermhlte seine Tochter Theodelinde mit deren Könige Autharis1). Aber die Franken ent-sendeten ein Heer gegen die Bayern, und wenige Jahre nachher muten es sich diese gefallen lassen, da ihnen der Frankenknig einen neuen Herzog in Tassilo I. setzte. Zur Zeit des dritten Her-zogs, Garibalds Ii., sind die Gesetze der Bayern aufgezeichnet worden, vielleicht auf Veranlassung des Frankenknigs Dagobert, i) Paulus Warnefridi ( Paul Diakonus, Zeitgenosse Karls des Groen), Historia Langobardorum, ed. Bethmann et Gr. Waitz 1878, lib. Iii. 30: Rex Authari legatos post haec ad Bajoariam misit, qui Garibaldi eorum regis filiam sibi in matrimonium peterent. Quos ille benignus suscipiensjtheodelin-dam suam filiam Authari se daturum promisit. Qui legati revertentes cum haec Authari nuntiassent, ille per semet ipsum suam sponsam yidere cupiens paucis secum sed expeditis ex Langobardis adhibitis unumque sibi fidelis-simum et quasi seniorem secum ducens sine mora ad Bajoariam perrexit. (Folgt nun, wie er, unerkannt von Garibald, durch sein Benehmen gegen Theodelinde, welche den Gesandten den Wein kredenzt, bei dieser oder vielmehr ihrer Vertrauten eine Ahnung erweckt, wer er sei). Erat autern tunc Authari juvenili aetate floridus, statura decens, candido crine perfusus et satis decorus aspectu. Qui mox a rege commeatu accepto iter patriam reversuri arripiunt, deque Noricorum finibus festinanter abscedunt. Noricorum siquidem pro-vincia, quam Bajoariorum populus inhabitat, habet ab oriente Pannoniam, ab occidente Suaviam, a meridie Italiam, ab aquilonis vero parte Danubii fluenta. Igitur Authari cum jam prope Italiae fines _ venisset, secumque adhuc, qui eum deducebant, Bajoarios haberet, erexit se quantum super equum cui residebat potuit, et toto annisu securiculam, quam manu gestabat, in arborem, quae proxi-mior aderat, fixit, eamque fixam reliquit, adjiciens haec insuper verbis: talem Authari feritam facere solet. Cumque haec dixisset, tunc intellexe-runt Bajoarii, qui cum eo comitabantur, eum ipsum regem Authari esse. Denique post aliquod tempus, cum propter Francorum adventum perturbatio Garibaldo regi advenisset, Theodelinda ejus filia cum suo germano nomine Gundoald ad Italiam confugit seque adventare Authari suo sponso nuntiavit.

8. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 6

1888 - Erlangen : Deichert
6 I. Die Zeit der Volksherzoge 554 -948. Herzogen von Alemannien, Aquitanien und Sachsen sich verband, schlug ihn Pippin 743 am Lech, nahm ihn gefangen und gab ihm Bayern nur als frnkische Provinz und wahrscheinlich um einen Teil des Nordgaus verkleinert zurck. Ein noch schlimmeres Los hatte Odilos Sohn und Nachfolger Tassilo Ii. Gleich nach Odilos Tode bemchtigte sich Grifo des Herzogtums und des jungen Tassilo, bis er selbst von Pippin gefangen genommen wurde. Tassilo erhielt das Herzogtum zurck, fr das er in seinem 14. Jahre seinem Oheim Pippin zu Compigne den Lehenseid schwren mute 757. Dann mute er als Vasall die Kriege des Frankenknigs mitmachen oder im Frieden sich von frnkischen Sendboten berwachen lasten. Im Unwillen der solchen Zwang verlie er bei einem Zuge gegen Aqui-tanien 763 das Frankenheer und kehrte nach Bayern zurck. Er besiegte die Slaveu, grndete an ihrer weit nach Westen vorgerckten Grenze die Klster Jnnichen im Pusterthal und Kremsmnster im Trauugebiete, ernannte, unbekmmert um den frnkischen Ober-Herrn, seinen Sohn Theodo zum Mitregenten und strkte sich wider die Franken durch einen Bund mit dem Langobardenknig De-siderius, dessen Tochter Liutberga er heiratete. Aber gegen Pippins Nachfolger Karl den Groen verlor zuerst Desiderius Krone und Freiheit, und sieben Jahre spter wurde auch Tassilo gezwungen, den Lehenseid abermals zu schwren 781. Als er von neuem eigen-mchtig handelte, zwang ihn Karl durch seine Heere zur dritten Eidesleistung. Die erzwungenen Eide nicht achtend schlo nun Tas-silo, wie die frnkischen Annalen erzählen, insgeheim einen Bund mit den Avaren. Aber auf der Reichsversammlung zu Ingelheim, wo er erschien, wurde er seines Eidbruchs unerwartet berfhrt und zum Tode verurteilt1). Karl milderte das Urteil dahin, da er *) Annales Nazariani (monasterii sancti Nazarii, gegen Ende des 8. Jahrhunderts geschrieben, bei Pertz Monumenta Germaniae historica, Scrip-tores Tom. I): Dessilo autem dux Beiweriorum venit in Franciam ad regem Francorum Carolum ad villam quae appellatur Ingolumlieim. Post liaec ergo transmisit jam praefatus rex legatos suos in Beiweriam post uxorem ac liberos jam praefati ducis; qui studiose atque eflicaciter jussio-neni regis implentes, adduxerunt haec omnia una cum tliesauris ac fa-milia eorum copiosa valde ad jam dictum regem. Cumque haec ita age-

9. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 11

1888 - Erlangen : Deichert
5. uere Verhltnisse und innere Zustnde in der karol. Zeit. 11 Deutschlands mit seinen Brdern, was er schon besa. Nach seinem frhen Tode 880 kam die Herrschaft der Bayern rasch nach einan-der an seine beiden Brder, erst an Ludwig den Ostfranken, dann an den unfhigen Karl den Dicken. Der durch inneren Zwiespalt und durch die Verheerungen der Slaven und Normannen wachsenden Verwirrung und Zerrttung that erst Karlmanns Sohn Arnulf auf kurze Zeit Einhalt, als er 887 in Krnten, wo er feit dem Tode seines Vaters geherrscht hatte, sich erhob, seinen unfhigen Oheim absetzen und sich zum König der Deutschen whlen liefe. Er schlug die Normannen aus dem Reiche, brach Swtopluks Macht im Mh-renlande und gewann in Italien die Kaiserkrone. der die Ostmark setzte Arnulf im I. 895 als Markgrafen seinen Verwandten, den mchtigen bayerischen Grafen Luitpold (aus dem Geschlechte der Huosi?), den Ahnherrn des Hauses der Wittelsbacher, das in der Folge die bleibende Herrschaft der Bayern gewann. Nach des Knigs Tode wurde Luitpold einer der Vormnder des jungen Knigs Ludwig und Herzog des gesammten Heerbanns in Bayern 900. Es war in demselben Jahre, in welchem der erste Angriff eines neuen Feindes, der den Trken verwandten Ungarn, auf Bayern erfolgte. Bei Luitpolds Anzge flohen diebarbaren. Zur Abwehr fr kommende Zeiten baute er an der Enns aus den Trm-mern von Lorch die Feste Ennsburg (Stadt Enns). Aber Deutsch-land war mit Ludwig dem Kinde in zu groe Verwirrung zurckgesunken, als da die Kampfesarbeit an der Grenze eine gen-gende Untersttzung htte finden knnen. Neben der Lust zum Kriege, welche die deutschen Stmme ehe-dem beherrschte, war im Laufe der Zeit die Neigung zu friedlichem Besitz und Erwerb mehr und mehr hervorgetreten. Des angebauten Landes wurde mehr, der Wlder weniger. Fr die Landwirt-s chaft waren Karls des Groen Gter und die der Klster Muster. Jetzt pflanzte man anch am Main die Weinrebe, wie frher schon am Rhein und an der Donau. Das Land gab bereits mehr, als man brauchte: man trieb Handel mit Getreide, sowie mit leinenen und wollenen Tchern. Von Thringen aus fhrte eine Handels-

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 26

1888 - Erlangen : Deichert
26 Iii. Das Erbherzogtum 10701253. in Deutschland und Italien war die Folge jenes Streits. Die Groen Bayerns waren ihrem Herzog nicht gefolgt, sondern auf des Knigs Seite geblieben, und Welf verlor sein Herzogtum. Auf Bayern gesttzt suchte der König Ostfranken zu sichern und von da aus seinen Gegenknig, den zu Forchheim gewhlten Rudolf, der in Sachsen stand, und Welf I., der in Schwaben ein Heer gesammelt hatte, in Schach zu halten. Mit einem groen-teils bayerischen Heere kmpfte er gegen Rudolf und Otto von Nordheim unentschieden bei Meirich st ad t in Franken 1078; die 12000 freien frnkischen Bauern, welche er gegen Welf I. aufgeboten hatte, wurden am Neckar aufgerieben. Trotz-dem behauptete sich der Kuig und drang sogar in Schwaben ein, das er grausam verwsten lie. Auch nach der Niederlage, welche er im I. 1086 bei Plei chfeld im Wrzburgischen durch den Gegenknig Hermann und Welf I. erlitt, konnten die Gegner Heinrichs wenig Boden gewinnen, und diejenigen Teile Bayerns, welche Welf in den nchstfolgenden Jahren zu erobern vermochte, blieben fr ihn ein unsicherer Besitz. Ein Ersatz schien dem Welfenhanse zu werden, als Welfs gleichnamiger Sohn sich mit der reichen Markgrfin Mathilde von Tuscien vermhlte. Aber bald darauf erfuhr der junge Welf, da Mathilde alle ihre Gter dem rmischen Stuhle vermacht habe. Da lsten (1095) die getuschten Weifen ihren Bund; der ltere schied sich vom Papste, der jngere von Mathilde, und beide suchten Frieden bei dem Kaiser. Bereitwillig gab dieser ihnen Bayern und wahrscheinlich als erbliches Herzogtum zurck. Wenige Jahre nachher starb Welf I. zu Paphos auf Cypern, auf der Rckkehr von einem vernn-glckten Kreuzzuge, welcher dem durch Gottfried vou Bouillon be-grndeten neuen Knigreich Jerusalem hatte zu Hilfe kommen sollen. Die Begeisterung fr den Kampf wider den Islam fanffren Urhebern desselben, den Ppsten, auch fr ihren Kampf mit dem Kaisertum zu gute. Selbst Kaiser Heinrichs Shne, erst Konrad und dann Heinrich, emprten sich wider ihren Vater. Mit dem letzt-genannten Sohne stand auch Welf Ii. im Bunde. Nun nderte zwar Heinrich V., als er den Thron seiner Vter bestiegen hatte, sein
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