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1. Slg. 1 - S. 12

1879 - Dresden : Meinhold
12 das höhere Ansehen des Adels erlangt, aus welchem zumeist die Führer des Volks hervorgingen. Unter den mancherlei Häuptlingen, die in solcher Weise an ihrer Spitze standen, trat in jener Zeit besonders Wittefind hervor, den man als Herzog der Westfalen bezeichnet hat. Vom Jahre 772 an 30 Jahre hindurch hatte Karl der Große mit den Sachsen harte Kämpfe zu bestehen, bevor er, unter Anwendung herber und milder Mittel und zuletzt doch mehr im Wege Vergleichs, znm Ziele gelangen konnte. Von großem Einflüsse auf die endliche Herbeiführung des Friedens war die Unterwerfung Wittekind's, der sich mit seiner Gemahlin Gera zu Attigny in der Champagne taufen ließ. Kaiser Karl selbst vertrat Pathenstelle. Dem Beispiele Wittekind's folgten die übrigen Sachsen mit ihren Unterfahnherren. Wir haben noch eine Formel übrig, welche ein solcher Hauptmann bei seiner Taufe nachgesprochen hat. Sie lautet in unserem heutigen Teutsch also: „Heiliger, mächtiger König Karl, ich dein Gefangener Otto, Panierherr über Tausend, entsage dem großen Wodansbilde auf dem Harzberge. So (mache ich auch) alle meine Gutsmänner und Kriegsknechte zu Christen. All' mein Besitzthum und Recht ist in deinem Willen und Hand. Wir bitten dich demüthig um Leben und Freiheit. Wir wollen halten an dem allmächtigen Gott, dem Vater, dem Sohne, dem heiligen Geiste, wie wir nun gelernt haben; wir wollen auch halten an dir, unserem gnädigen Könige." 5. Karl der Große zum Kaiser gekrönt. (800 n. Chr.) Abermals ein knieender Fürst vor einem Kirchenhaupte und theilnehmende Zeugen auf beiden Seiten, welche ernst und ergriffen einer bedeutsamen Scene zuschauen. Nicht aber gebeugt und zerknirscht, wie Wittekind, empfängt hier der knieende Fürst eine Weihe, wie sie für Jenen ein Zeichen war, daß er von seinem seitherigen Leben und all dessen Strebezielen zu scheiden und sich neuen Richtungen, neuen Bestimmungen hinzugeben habe. Hier ist es der verdiente Lohn viel-jähriger Strebungen und Mühen, die höchste äußere Anerkennung einer durch Weisheit und Muth und günstiges Glück errungenen Stellung, der Dank der Kirche für treu geleisteten Schutz und Beistand, worum es sich bei dem weltgeschichtlichen Vorgänge handelt, welcher die höchste weltliche Würde der Christenheit, das Erbe der Cäsaren, das Symbol der Macht und Majestät des römischen Weltreichs, einem Deutschen und seinem Volke vertraut. In der That als oberster Lenker und Ordner, als Schützer und Richter der in der Gemeinschaft des Christenthums stehenden Völker Curopa's hatte Karl schon lange Jahre mit einem Gewicht und Ruhme gewaltet, daß sein Name weithin gefeiert, daß ihm ein Ansehen und eine Gewalt zu Theil wurden, wie sie wahrhaft kaiserlich waren. Jahr auf Jahr nahmen kriegerische Unternehmungen, bald auf dieser, bald aus jener Seite, aber immer dem großen Zwecke gewidmet, Barbarei und Verwirrung abzuwehren, geordnete Zustände zu sichern, eine höhere Bildung und einen reineren Glauben auszubilden, seine Kraft in Anspruch, während seine Capitularien uns bezeugen, mit welcher in's Einzelnste eingehenden Sorgfalt er auch die ihm anvertrauten friedlichen Regentenpflichten erfüllte, und während mit den Waffen seiner Heere immer auch die zu nachhaltiger Zügelung wirksame Thätigkeit des politischen Ordnens und Einrichtens Hand in Hand ging.

2. Slg. 1 - S. 13

1879 - Dresden : Meinhold
13 Seit die Franken zum Christenthum übergegangen waren, hatten sie und die Päpste ein enges Zusammenhalten im gemeinsamen Interesse gefunden. Die Pipiniden vor allen hatten in ihrem Wirken für Ausbreitung der katholischen Kirche zugleich das wirksamste Mittel zur Sicherung und Befestigung ihrer eignen Macht erkannt, und ebenso hatten sie oftmals Gelegenheit gehabt, den Päpsten in ihrer von römischen Parteien und nachbarlichen Feinden fortwährend bedrängten Stellung schützend zur Seite zu stehen. Auch Karl nannte sich, wie er die Würde eines römischen Patricius bekleidete, Schirmvogt der Römer. Das Verhältniß, in dem er zu dem damaligen Papstthum stand, erhielt aber seinen sichtbarsten Ausdruck, als im Jahre 799 Papst Leo, welchen römische Parteigegner überfallen, aufs ärgste gemißhandelt und gefangen gehalten hatten, diesen glücklich entkommen, selbst in die fernsten Theile des Frankenreichs, bis in das sächsische Paderborn reiste, um das persönliche Herüberkommen des Frankenherrschers nach Rom zu erwirken. Hierhin begab sich denn Karl im folgenden Jahre mit Heereskraft. Der Papst, dem schon aus der Ferne das Ansehen des Kaisers den nöthigen Schutz geschafft hatte, kam ihm bis Nomentum im Sabinifchen entgegen und mögen sie hier die nöthigen Schritte verabredet haben. Dann eilte der Papst ihm nach Rom voraus, um ihn dort bei seinem Einzuge iu der ewigen Stadt aufs Festlichste zu empfangen (6. Deebr.). Karl erschien als Richter und Schirmherr. In einer großen Versammlung in der St. Peterskirche forderte Karl die Anwesenden aus, vorzubringen, was sie gegen den Papst zu klagen hätten. Da sich nun Niemand sand, der die Wahrheit der gegen Leo erhobenen Beschuldigungen erhärten wollte, betrat der Papst vor allem Volke, das Evangelium in der Hand, die Kanzel, und reinigte sich durch einen Eid, unter Anrufung der heiligen Dreieinigkeit, von den ihm vorgeworfenen Missethaten. Am ersten Weihnachtstage wurde in der prachtvollen Peterskirche dem Herkommen gemäß unter Begleitung herrlicher Musik ein feierlicher Gottesdienst gehalten. Römer und Franken in bunter Mischung drängten sich in die Kirche, um der Feier beizuwohnen, die glänzende Versammlung zu sehen und des römischen Papstes Segen auch sich anzueignen. Da trat auch Karl der Große in die Kirche, angethan mit einem langen Purpurkleide, wie es die vornehmen Römer trugen, schritt zum Hochaltar und kniete seiner gewöhnlichen frommen Sitte gemäß an der untersten Stufe nieder. Als er nach beendigtem Gebete wieder aufstehen wollte, uahete sich ihm der Papst und setzte ihm eine prächtige Krone auf. Das Chor der Sänger stimmte einen Krönungsgesang an und alles Volk rief laut: „Dem erhabenen Karl, dem von Gott gekrönten großen und friedebringenden Kaiser des römischen Reichs Leben und Sieg!" So ging die römische Kaiserwürde auf die deutsche Nation über, bei der sie über ein Jahrtausend verbleiben sollte. Die Naturbestiinmungen Europa's haben verhindert, daß sie in ihrer vollen Bedeutung in Geltung kam. Das Reich Karl's des Großen ist nicht lange nach seinem Heimgänge in seine zur Selbstständigkeit berufenen Bestandtheile zerfallen. Aber sein Wirken und Streben ist doch nicht fruchtlos gewesen. Deutschland ist durch ihn sür immer der christlichen Gesittung gewonnen und mit der römischen Kaiserwürde ist die Idee des Staates als eines auf sittliche Bestimmungen gegründeten Verhältnisses in die germanische Welt getragen worden, um niemals wieder gänzlich aus ihr zu verschwinden. Der Gegenwart war es unter göttlicher Leitung vorbehalten, der bedeutsamen Würde eines deutschen Kaisers einen erhöhten, unwillkürlich an den großen Karl erinnernden Glanz zu verleihen.

3. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 35

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. 35 dauernde Beschränkung des Habsburgischen Kaisertums" im Auge und diente somit französischen Interessen. Wenden wir uns nun den kriegerischen Unternehmungen Ludwigs Xiv. zu. § 83. Der I. und Ii. Raubkrieg. a. I. Raubkrieg (Devolutiouskrieg) 1667—1668, 1. Ludwig Xiv. war mit der älteren Tochter des spanischen Ansprüche sut>= Königs Philipp Iv. vermählt. Dieselbe hatte aber vor der Eheschließung 'mt1e spanischen^ allen Ansprüchen auf die spanische Monarchie und deren Nebenländer 9tubcrian6u zu gunften ihrer jüngeren Schwester entsagen müssen. Im Jahre 1665 starb Philipp und hinterließ als Erben seiner Krone ein zartes Kind (Karl Ii.) Da erwachte in Ludwig der Gedanke, die Minderjährigkeit des spanischen Königs zum Vorteile Frankreichs auszubeuten. Trotz der Verzichtleistung seiner Gemahlin wollte er das privatrechtlich in einigen belgischen Provinzen bestehende Devolutionsrecht, ins devolutionis, wonach die Töchter erster Ehe ein Erbrecht vor den Söhnen zweiter Ehe haben, staatsrechtlich auf die spanischen Niederlande anwenden und erhob Ansprüche auf dieses Gebiet. Da Spanien die Abtretung verweigerte, schickte Ludwig 1667 zwei wohlgerüstete Heere uach Brabant unter der Anführung der uns aus dem Dreißigjährigen Krieg bekannten Feldherrn Tnrenne und Eon de. Die Fortschritte der Franzosen riefen in Holland die Besorgnis hervor, der ans Eroberung sinnende Monarch werde, nachdem er die Niederlande an Frankreich gebracht, noch weiter gegen Norden vordringen. Auf fein Betreiben vereinigten sich die protestantischen Mächte England, Schweden und Holland zu der sogenannten Tripelallianz und Tripelallianz, stellten sich die Aufgabe, für die Erhaltung der spanischen Herrschaft in Flandern und Brabant zu sorgen. Das Einschreiten des Dreistaatenbundes nötigte Ludwig, in den Frieden zu Aachen (1668)Aachener Friede zu willigen. Frankreich behielt 12 eroberte Grenzstädte, darunter Lille und Tournay. Der Kriegsbaumeister Bauban verwandelte dieselben sogleich in starke Plätze und schuf au der Nordgrenze Frankreichs einen Festungsgürtel. b. Ii. Raubkrieg (Holländischer Krieg) 1672—1679. 2. Holland war als Urheber der Tripelallianz der Stein, an Enmehun^s-^^ welchem das Unternehmen Ludwigs scheiterte. Unversöhnlicher Haß Adwigs nn^ erfüllte daher den ehrgeizigen Eroberer gegen die Männer, welche an Tripelallianz 3*

4. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 29

1888 - Erlangen : Deichert
10. Die beiden letzten Herzoge aus dem wlfischen Hause. 29 Friedrich Barbarossa machte demv(angen Streit ein Ende, indem er 1154 auf einer Frstenversammlnngv zu Goslar Heinrich dem Lwen Bayern zusprach und 1155^zu>Regensbnrg ihm huldigen lie. Im folgenden Jahre 1156 ^erzichteth Heinrich Jasomirgott, gleichfalls zu Regensburg, auf Bayerns Erlwnrde dadurch entschdigt, da der Kaiser die Ostmark nebs^de^Mark ob der Enns nun zu einem von Bayern/u^la^hngigen Herzogtum erhob, das in der Familie der/Babenberger erblich sein sollte. Unter Heinrichs des Lwen Herrschaft erwachte in Bayern die Lust zu friedlicher Beschftigung^von neuem, weil er mit befrchteter Strenge das Eigentum der Schwachen/und den Verkehr schirmte, so da man auch, wenn er in Sachsen /oder Italien war, den Frieden nicht zu stren wagte. Dem Mchtiger^sah es der Kaiser nach, als er seine herzoglichen Befugnisse gewaltsam/auszudehnen begann. So als er 1158 dem Bischof von Freisina/Brcke und Zollsttte bei Fhring (Obershring) an der Isar Zerstrte und beides bei dem ihm zugehrigen Dorfe Mnchen ^anlegte. Er wollte hiednrch vor allem den Zoll vom Salze, das(von Reichenhall nach Schwaben ging, gewinnen. Seit jener Zeit kammnchen empor, das damals auch einen Markt und eine Mnzstttexerhielt. Auch in Sachsen erweiterte Heinrich seine Gewalt, indem) er die der Bischfe und Grafen minderte. Ihrem Haffe glaubte/ er trotzen zu knnen im Vertrauen auf den Kaiser und auf das/ eigene siegreiche Schwert, dem sich auch die slavischen Völker in Holstein, Mecklenburg und Pommern hatten unterwerfen mssen.^>Aber zum Verderben fr Heinrich lste sich das Band zwischen chmvtnd dem Kaiser. Heinrich, auf Befestigung der eigenen Macht in pachsen bedacht, versagte dem Kaiser im Augenblicke dringendsten Not die Hilfe gegen Italien. Die Folge war, da dieser sich vorneinen Feinden beugen mute. Nun gab aber auch der Kaiser dei^Aeinden Heinrichs in Sachsen Gehr, lud ihn zur Verantwortungxuud sprach ihm, als er nicht erschien, seine beiden Herzogtmer\cib. Heinrichs *) Wahrscheinlicher Ursprung des Namens aus: zu den Mnchen", weil die Mnche von Tegernsee hier Gter hatten.

5. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 33

1888 - Erlangen : Deichert
12. Die drei ersten Wittelsbacher. 33 thar. Die vernderte Zeitrichtung bt dann mehr und mehr ihren Einflu auch auf die Dichtung. Am Hofe Heinrichs des Stolzen und in seinem Auftrag dichtet der Pfaffe" Konrad das Rolands-lied. Eben dort, zu Regensburg, ist in jener Zeit die gereimte Kaiserchronik entstanden, die den Herzog und König Lothar verherr-licht. Der religise Aufschwung findet einen ebenso innigen wie Poe-tischen Ausdruck in dem Hohenburger hohen Liede, das eine Nonne in Bayern verfat hat. In der Zeit Heinrichs des Lwen hat Wernher (Mnch von Tegernsee?) das Leben der Maria mit dichterischer Empfindung und in anmutender Sprache besungen. So bereitet sich die Bltezeit der deutschen Dichtung und des deutschen Geistes im Mittelalter in Bayern und Franken in bedeutsamer Weise vor. Auch der geschichtliche Sinn erwachte in diesen Landen wieder, als das Reich unter den schsischen Knigen und Kaisern neu begrndet war und eine Weltstellung gewann. Nachdem im 10. Jahrhundert bedeutendere geschichtliche Auszeichnungen zuerst in Sachsen entstanden waren, zeichnen sich im 11. Jahrhundert die Analert von Nie der alt eich 0 in Bayern, in der ersten Hlfte des 12. Jahrhunderts die Weltchronik des Eckehart von Kloster Aura2) in Franken aus, und vor allen andern der Zeit durch das Vorwalten beherrschender Gesichtspunkte in der Darstellung die Chronik des Bischofs Otto von Freising3), des Oheims Friedrich Barbarossas. Eben dieser hat auch die Thaten Friedrichs bis zum Jahre 1156 beschrieben. 12. Die drei ersten Wittelsbacher *). Ottovonwittelsbach, dessen Nachkommen in ununterbro-chener Reihe die Herrschaft der Bayern gefhrt haben bis auf die Gegenwart, stammt von jenem Pfalzgrafen Arnulf, der vor Regens-brg fiel, als er um ein Herzogtum kmpfte, das Vater, Bruder und Oheim besessen hatten. Sein Geschlecht nannte sich frher nach der alten Stammburgscheiern; dann, als diese in ein Kloster verwandelt worden war, nach der von Ottos Vater, der gleichfalls Otto hie, i) Mon. Germ. Scr. Xx. s) Mon. Germ. Scr. Vi. 3) Mon. Germ. Scr. Xx. 4) Otto I. 1180-1183. Ludwig I. (der Kelheimer), 11831231. Otto Ii. (der Erlauchte), 1231 1253. Prcger, Lehrbuch der daher. Geschichte. 11. Aufl. 3

6. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 46

1888 - Erlangen : Deichert
46 Iv. Die Zeit des geteilten Erbherzogtums 12531508. Indem so bei den meisten Stnden ein krftiges Vorwrts-streben von glcklichem Erfolg begleitet war, entfaltete sich auch der Sinn fr die hheren Bedrfnisse des Geistes, und Kunst und Wissenschaft erfreuten sich der glcklichsten Pflege. Die Dome, an denen man seit dem elften Jahrhundert zu Speier, seit dem zwlften zu Bamberg, und seit dem dreizehnten zu Regensburg baute, sind Meisterwerke deutscher Baukunst: die beiden erstcren im romanischen Stil, von welchem der Rundbogen, der letztere im gotischen Stil, von welchem der Spitzbogen ein charakteristisches Kennzeichen ist. Franken brachte den grten Dichter des deutschen Mittelalters, Wolfram von Eschen bach hervor, der zu Anfang des 13.Jahr-Hunderts blhte. Wenn nicht in Franken geboren, so doch dort ln-gerezeit lebend und in Wrzburg sein Leben beschlieend ^), brachte der sinnige und von der Liebe zum Vaterlande tief durchdrungene Walther von der Vogelweide die deutsche Lyrik des Mittel-alters auf ihre Hhe. In der zweiten Hlfte dieses Jahrhunderts stand der Dichter Konrad von Wrzburg in hohem Ruhme. Um dieselbe Zeit besa Regensburg in seinem Bischof, dem Dominikaner-mnch Albert usmagnus von Lauingen einen der bedeutendsten Gelehrten des Mittelalters, und in dem Franziskanermnche Ber-th o ld einen der grten Volksredner, die Deutschland gehabt hat. Unter den geschichtlichen Aufzeichnungen waren die nun verlorenen Annale der bte Volkmar und Heinrich von Kloster Frstenfeld, welche bis zum Jahre 1324 reichten, fr die bayerische Geschichte von Wert. Aus diesem Kloster besitzen wir noch die Chronica de gestis prinripum, welche mit dem Jahre 1326 abschlieen^). Die Shne Ludwigs des Bayer'). Schon im Jahre 1349 teilten Ludwigs Shne das Erbe ihres Vaters, obgleid) dieser sie vorteiluugen gewarnt hatte. Ludwig 1) Sein Grabmal befand sich im Kreuzgang des Neumnsters in W. 2) Bei Bhmer, Fontes rerum Germ. Tom. I. s) Ludwig V., der Brandenburger, f J.361, dessen Sohn Meinhard f 1363. Stephan mit der Hafte f 1375. Wilhelm I, f 1377. Albrecht f 1404, dessen Shne Wilhelm Ii. f 1417 und Johann f 1425. Wilhelms Ii. Tochter Jakoba f 1436. Ludwig Vi., der Rmer, f 1365. Otto f 1379.

7. Geschichte Sachsens und seiner Fürsten - S. 75

1855 - Dresden : Meinhold
75 Zuerst ward damit in Leipzig, wo noch immer der größte Theil d>er höher» Stände und Professoren der alten Lehre eifrig ergeben war, der Anfang gemacht und am ersten Pfingstfeiertag (25. Mai) durch Luther in der Nicolaikirche die erste Predigt in deutscher Sprache gehalten. Kurz darauf begann die Kirchenvisttation im ganzen Lande, die Klöster, Stiftungen und geistlichen Güter wurden eingezogen, allein dabei mit großer Willkür verfahren, so daß die Stände auf ihrer Versammlung zu Chemnitz (1539) geradezu darüber, daß man sie nicht vorher gehört und daß ihr neuer Herr gegen seines Bruders Räthe allzu strenge verfahren sei, Beschwerde erhoben. Aus demselben Grunde ward er mit den Bischöfen von Meißen und Merseburg in mißlichen Zwiespalt verwickelt, so daß jener (1540) in seiner Klag- schrift an den Kaiser über die Eingriffe der sächsischen Fürsten in seine Gerichtsbarkeit auf ihn vorzüglich mit abzielte. Sein Sohn Moritz, an den sich Georgs von seinem Vater übel behandelten Räthe, wahr- scheinlich auch Georg und Christoph von Carlowitz vertrauensvoll wendeten, mochte mit allen diesen gewaltsamen Aenderungen wenig einverstanden sein, allein sein Einfluß auf seinen Vater ward noch dadurch geschwächt, daß er wider den Willen seiner über die allerdings zu verwerfende Doppelehe des Landgrafen Philipp von Hessen erbitter- ten Eltern seine Vermählung mit der ihm freilich früher verlobten Tochter desselben Agnes vollzog (1541). Herzog Heinrich, der sich erst nach längerer Zeit mit seinem Sohne wegen seines Ungehorsams wieder aussöhnte, übertrug ihm noch bei Lebzeiten (5. August 1541) die Regierung über einen bedeutenden Theil seiner Länder, konnte sich jedoch nicht lange der so sehr von ihm gewünschten Ruhe erfreuen, sondern starb schon am 18. August 1541. Er ward, wie es immer sein Wunsch gewesen, in der alten Bergstadt Freibcrg begraben, das treue Bergvolk, dem er stets geneigt gewesen war, gab ihm auch das letzte Geleite in die Für- stengruft im Dome. Allerdings war, wie der Chronist sagt, seines Thuns nicht gewesen, sich mit des Landes Sachen täglich viel zu be- kümmern, sondern er hatte stets ein sorgenfreies behäbiges Leben den ernsten Staatsgeschäften vorgezogen, daher hatte seine Gemahlin wohl mehr Einfluß auf ihn gehabt, als für einen selbständigen Regenten schicklich war, allein er hatte durch seine Gutmüthigkeit und Milde die Herzen seiner Unterthanen gewonnen und so lebt das Andenken des frommen Heinrichs heute noch im Gedächtniß des Volkes. Es folgte ihm also sein Sohn, der kaum zwanzigjährige

8. Vom Westfälischen Frieden bis zum Ausbruch des Weltkrieges - S. 92

1918 - Erlangen [u.a.] : Deichert
92 Viii. Von der Franzsischen Revolution bis zum Wiener Kongre. Hinrichtung Ludwigs Xvi. als die Festsetzung der Franzosen in Belgien der bestimmende Grund. loigebnwn*' ^ er an9 des Krieges erfllte anfangs die Verbndeten mit kndeten ms. frohen Hoffnungen. Die sterreicher siegten bei Neerwinden zwischen Brssel und Lttich (Mrz 1793) und brachten ganz Belgien, wieder in ihren Besitz. Die Preußen berschritten den Rhein, machten unter Ferdinand von Braunschweig Eroberungen auf dem linken Ufer und zwangen im Juli 1793 selbst das tapfer verteidigte Mainz zur Kapitulation. Die franzsische Republik, in welcher zudem der Brgerkrieg tobte, war gefhrdet. Der Weg nach Paris stand den Alliierten offen. Borsto^der 3. Allein 1794 trat eine Wendung ein. Die Sieger ntzten die Franzosen 1794. errungenen Vorteile nicht aus. Es fehlte ihnen an Einigkeit, an gegenseitigem Vertrauen und die Zustnde in Polen, wo die Ereignisse zur dritten Teilung hindrngten ( 100, 5 und 6), lenkten die Aufmerksamkeit des preuischen Knigs nach Osten. Wirkten so die Ver-Hltnisse lhmend auf die Operationen der Verbndeten, so kam bei den Franzosen ein frischer Zug in die Bewegung. Der Wohlsahrts-ausschu entflammte die Massen zur Verteidigung des Vaterlandes, die gesamte wehrfhige Mannschaft Frankreichs vom 18.25. Jahr wurde ausgehoben (levee en masse); der geniale Kriegsminister Carnot organisierte das Heer und junge, talentvolle Feldherren, wie Jourdan und Pichegru, denen nach dem Siege der Marschallstab winkte, nach der Niederlage allerdings die Guillotine in Aussicht stand, fhrten die fanatisierten Scharen gegen den Feind. Jourdan sieqte bei Fleurus (sdstlich von Brssel) der die sterreicher und drang erobernd bis an den Rhein vor. Pichearu machte einen khnen Angriff auf Holland. Er unterwarf in kurzer Zeit das freiheitsliebende Volk und verwandelte 1795 Holland in die von Frankreich abhngige Batavische Republik (Bataver, eine altgermanische Vlkerschaft, waren um Christi Geburt die Bewohner des Landes).^) s%aasfi7esiiu 4- Solche Erfolge veranlaten die Preußen, sich trotz verschiedener Siege (bei Kaiserslautern) der den Rhein zurckzuziehen. Da Friedrich Wilhelm Ii. an der polnischen Grenze Interessen zu wahren hatte (dritte Teilung Polens) und auerdem von tiefem Mitrauen gegen sterreich erfllt war, so trat er in Unterhandlungen mit dem National-konvent und schlo im April 1795 den unrhmlichen Separatfrieden zu Basel. Preußen trat seine linksrheinischen Besitzungen (Kleve, Mors, Geldern) ab und betrachtete den Rhein als natrliche Grenze Frank-reichs. Der grte Teil Nord- und Mitteldeutschlands wurde fr ') Eine Folge dieser Vorgnge war, da das auf Mehrung seines berseeischen Besitzes bedachte England dem nun mit Frankreich verbundenen Holland dessen wertvollste Kolonien entri: Ceylon 1802, Kapland 1806.

9. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 43

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 18. Das Christentum bei den Deutschen. Bonifatius. 43 wurden, welche den Mönchen das Gelübde der Ehelosigkeit, der Armut und des Gehorsams auferlegten und ihnen neben der Krankenpflege die Handarbeit und die Pflege der Wissenschaft zur Pflicht machten. Jedes Kloster warein wirtschaftlicher und geistiger Mittelpunkt für eine ausgedehnte Landschaft. Die Mönche zeigten, wie man durch Ausrodung der Wälder, Anlage von Gärten und Bearbeitung des Bodens das Land urbar machte, schrieben Bücher ab und verfaßten neue, nahmen die Wanderer auf und verpflegten sie, gewährten den Bedrängten eine Zuflucht und machten so die Klöster zu „Inseln des Friedens und der Kultur inmitten einer gewalttätigen und rohen Umgebung". § 19. Karl der Große (768—814)* Seine Kriege. 1. Drei Jahre lang regierten Pipins Söhne, Karl und Karlmann, gemeinsam über das Frankenreich; der eine gebot über die nördliche, der andere über die südliche Hälfte. 771 starb Karlmann und hinterließ mehrere minderjährige Söhne. Obwohl diese einen unzweifelhaften Anspruch auf die Nachfolge hatten, so erkannte Karl deren Erbrecht nicht an und übernahm mit Zustimmung der Großen des Landes die Alleinherrschaft über das gesamte Frankenreich. In Karl erreichte das kühn aufstrebende Geschlecht der Pipme; den Höhepunkt seines Glanzes. Er vereinigte in sich eine Fülle körperlicher und geistiger Vorzüge und flößte schon durch seine äußere Erscheinung, seine feste, männliche Haltung, sein feuriges Auge, den Ausdruck seiner Gesichtszüge, in welchen sich ein unbeugsamer Wille, aber auch gewinnende Freundlichkeit und Milde ausprägten, allen das Gefühl der Ehrfurcht ein, die mit ihm in Berührung kamen. Große Gedanken erfüllten seine Seele. Er wollte — und das sah er als seine Lebensaufgabe an — alle deutschen Stämme zu einem Volke zusammenfassen und sie durch die Kräfte und Segnungen des Christentums auf eine höhere Stufe der Bildung und Gesittung erheben. Mit unermüdlichem Eifer und mit durchdringender Energie arbeitete er an der Verwirklichung dieser Ziele. Er erreichte sie im allgemeinen, wurde ein großer Wohltäter seines Volkes, drückte durch seine Taten und Schöpfungen seiner und der nachfolgenden Zeit das Gepräge seines Geistes auf und wird daher auch der Grotze genannt. Die Durchführung seiner Absichten vollzog sich nicht geräuschlos. Karl hatte heftige Kämpfe zu bestehen. Der hartnäckigste und langwierigste war der Krieg gegen die Sachsen. Damit derselbe im Zu- Karl Alleinherrscher. Beine Persönlichkeit und seine Ziele.

10. Vom ersten Auftreten der Germanen bis zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges - S. 62

1904 - Erlangen [u.a.] : Deichert
Konrad I. von Franken 911-918. Kämpfe mit den Herzogen und Einfälle der Ungarn. Konrads letzter Wille. 62 Iv. Vom Vertrag zu Verdun bis zum Ende des Interregnums. 7. Konrad I. (911—918), Herzog von Franken, der mütterlicherseits mit den Karolingern verwandt war. Der Erkorene strebte mit allem Ernste danach, das gesunkene Ansehen des Königs wieder herzustellen und die Einheit des Reiches zu begründen. In der Wahl der Mittel zur Erreichung seines Zieles aber erwies er sich unklug; infolgedessen endeten alle seine Unternehmungen mit einem Mißerfolg. Nach dem Vorbilde der Karolinger suchte er nämlich die Herzogsmacht einzuschränken und endlich ganz zu beseitigen. Aber gerade dadurch, daß er den Weg der Gewalt betrat, reizte er die Stämme und deren Repräsentanten, die Herzoge, zum Widerstand. Heinrich von Sachsen (ein Lndolsinger) und Arnulf von Bayern (ein Sohn Luitpolds des Schiren) versagten dem König die Anerkennung, ebenso die einflußreichsten Grasen von Schwaben; Lothringen fiel ganz von Deutschland ab und schloß sich an Frankreich an. Konrad I. nahm den Kampf mit den Ungetreuen auf, brachte ihn aber nicht, da es ihm an Macht gebrach, zu einem befriedigenden Abschluß. Die inneren Wirren, der Mangel einer starken Zentralgewalt regten die Magyaren zur Wiederholung ihrer Einfälle an. Mehrmals brachen sie verheerend ein, überfluteten Bayern, Sachsen und gelangten sogar bis nach Bremen und an den Rhein. Niemand trat ihnen mit Entschiedenheit und Erfolg entgegen. So mußte Konrad I. in seiner kurzen, aber kampferfüllten Regierungszeit eine Reihe der bittersten Erfahrungen machen. Sie weckten in ihm die Überzeugung, daß sein Königtum unfähig sei, das Reich nach außen zu verteidigen und im Inneren gesicherte Rechtszustände herzustellen. Unter dem Einfluß dieser Überzeugung gelang es ihm, den Haß gegen die widerstrebenden Herzoge zu unterdrücken und sein Leben mit einer großmütigen Tat, zugleich einem Akt der Klugheit und der Vaterlandsliebe, zu beschließen. Als er seinen Tod herannahen fühlte, 918, rief er seinen Bruder Eberhard zu sich, ließ sich von ihm das Versprechen geben, daß er die Krone und die übrigen Reichsinsignien zu Herzog Heinrich von Sachsen bringen und dahin wirken werde, daß man diesen mächtigen, klugen und tatkräftigen Fürsten zum Oberhaupt wähle. Die Großen Frankens und Sachsens stimmten bei und so wurde Heinrich zu Fritzlar in Hessen zum König .erkoren (919). (Gedicht: Heinrich der Vogler, von Vogl.) Damit ging die Krone nicht bloß von einem Hause zu einem anderen, sondern von einem Stamme zum anderen über und zwar von dem, welcher seit der Gründung des Frankenreiches das Übergewicht besessen, zu dem, welcher bisher eine viel bescheidenere Rolle gespielt hatte.
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