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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 336

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 336 — F. Die deutschen Schutzgebiete. Allgemeines. Deutschland ist erst spät in die Reihe der Kolonialmächte ein- getreten. Zur Zeit der großen Entdeckungen zu Beginn der Neuzeit und in den darauf folgenden Jahrhunderten, als Portugiesen, Spanier, Holländer, Franzosen und Engländer weite Kolonialgebiete erwarben, war unser Vaterland im Innern zerrissen und nach außen ohnmächtig, so daß an überseeische Unternehmungen nicht gedacht werden konnte. Ein Versuch des großen Augsburger Kausmannshanses der Wels er, sich in Venezuela festzu- setzen (1526), scheiterte. Der erste unter den deulschen Fürsten, der weitschauend die Be- deutung einer See- und Kolonialmacht erkannte, war Friedrich Wilhelm von Branden- bürg, der Große Kurfürst. Er ließ 1681 an der Goldküste von Guinea die branden- burgische Flagge hissen, gründete dort das Fort Großfriedrichsburg (1687) und brachte einen großen Teil der Guineaküste unter seine Herrschast. Aber sein Enkel, der sparsame König Friedrich Wilhelm I., der kein Freund von kostspieligen und unsicheren Unter- nehmungen war, verkaufte den ganzen Besitz für.7260 Dukaten und 12 Mohren an die Holländer. Erst Jahrhunderte später, nnch der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, wachte der Gedanke an die Erwerbung überseeischer Länder wieder auf. „Nur in dem Boden des geeinten Deutschlands konnte der Kolonialgedanke Wurzel fassen; erst erstand das Reich in seiner ungeahnten Machtfülle; dann folgte der glänzende Aufschwung der Industrie und des überseeischen Handels, und die Kolonisation bildete nur den not- wendigen Schlußstein dieses Gebäudes." Die Erwerbungen folgten rasch hintereinander, die meisten in den Jahren 1884 und 85. Die heutigen Grenzen wurden z. T. erst später in Verträgen mit andern Mächten festgesetzt. 1884 wurden Togo, Kamerun und Deutsch-Südw estafrika erworben, 1885 Deutsch-Ostasrika, Deutsch-Guiuea und die Marschallinseln, 1898 Kiautschou, 1899 Samoa, die Karolinen-, die Pal au- und die Marianeninseln. Vorbereitet wurden diese Erwerbungen durch die Unternehmungen deutscher Großkaufleute, die des Reichsschutzes bedurften und diesen an- riefen, um nicht durch Angriffe und Übergriffe andrer Mächte, namentlich Englands, behindert und zurückgedrängt zu werden. 1. Togo. (87 000 qkm, etwas größer als Bayern, 1 Mill. E., 12 auf 1 qkm.) Lage und Grenzen. Togo erstreckt sich als ein schmaler Landstreifen von der Guineaküste in n. Richtung ins Innere hinein. Seine Längenausdehnung, 650 km, entspricht der Entfernung von München bis Hamburg, seine größte Breite, 200 km, der von Hannover bis Berlin. Im S. aber wird es durch englisches Gebiet so eingeschnürt, daß es den Atlantischen Ozean nur mit einem Landstreifen von 50 km Länge berührt. Im N. und O. wird Togo von fran- zösischem Besitz, Dahome, im W. von der englischen Kolonie Goldküste (Aschanti) eingeschlossen. Gegen diese bildet der schiffbare Volta eine natürliche Grenze. Aber die Scheidelinie zieht nicht durch die Mitte des Flußbettes, sondern am linken Ufer entlang, und auch das Mündungsgebiet des Flusses ist englisch, so daß die wertvolle Wasserstraße für uns nicht in Betracht kommt. Ähnlich ungünstig liegen die Verhältnisse an der Ostseite, wo der schiffbare Grenzfluß Monu auf französischem Gebiete mündet.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 288

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 288 — die mit etwa 75 °/0 an der Ausfuhr beteiligt sind. Die Edelmetalle waren es auch vor allem, die die Spanier anlockten. 1875 wurde der Ertrag an Silber und Gold seit den Zeiten des Cortez auf 15 Milliarden Mk. berechnet. In der Silbergewinnung steht Mexiko seit Jahren an erster Stelle (1910: 2,2 Mill. kg), und auch die Goldausbeute ist bedeutend (37 500 kg). Dazu kommen Kupfer (55000 t), Blei (126000 t), Zink, Antimon, Queck- silber, Eisen und Kohlen. Die Industrie arbeitet nur für den Landesbedarf. Der Verkehr hat in neurer Zeit durch Eisenbahnen (1912: 25000 km), die meist mit Hilfe nordamerikanischer und englischer Gesellschaften angelegt worden sind, eine gute Förderung erfahren. Vier Linien führen von der Küste ins Innere, mehrere haben Verbindung mit dem Netz der Vereinigten Staaten, eine zieht quer über die Landenge von Tehuantepek. Diese spielt auch im Weltverkehre eine Rolle, da sie den Weg von der Ost- zur Westseite der Ver- einigten Staaten gegenüber der Panamastraße um 2000 km kürzt. Der Außenhandel hatte 1911 einen Umsatz von 981 Mill. Mk. (A. 608, E. 373). Die Hauptgegenstände der Ausfuhr waren: Silber (für 183 Mill. Mk.), Gold (101), Kupfer (68), Sifalhanf (44), Kaffee (28), Kautschuk (24), Zucker (7). Unter den Verkehrs- ländern stehen die Vereinigten Staaten an erster Stelle. Dann folgen in weitem Abstände England, Deutschland und Frankreich. Deutschland war mit 76 Mill. Mk. beteiligt. Es bezog hauptsächlich Kautschuk (12,2), Kaffee (4,7) und Sisalhanf (2,6), zusammen für 31 Mill. Mk., führte dahin aus für 45 Mill. Mk. Der Staat. Mexiko ist ein Staatenbund, der zur Zeit aus 27 Staaten, 1 Bundesbezirk und 4 Territorien besteht. Die Regierung des Gesamtstaates wird von einem auf 6 Jahre gewählten Präsidenten und zwei Kammern geführt. Nach der Eroberung durch Cortez (1519—21) bildete Mexiko Jahrhunderte lang eine spanische Kolonie, die einem Vizekönig unterstellt war. Die Spanier beuteten das Land in der schlimmsten Weise aus, taten aber nichts zu seiner kulturellen Hebung und behandelten die Bevölkerung mit blutiger Grausamkeit. 1810 riß sich Mexiko von Spanien los, und nach langen inneren Kämpfen wurde 1823 der Staatenbund gegründet. Unaufhörliche Bürgerkriege hinderten jedoch jeden Aufschwung, und große Teile des Reiches, Texas, Neumexiko und Kalifornien, mußten an die Vereinigten Staaten abgetreten werden. Anfangs der 60er Jahre mischte sich Napoleon in die Verhältnisse ein und gab dem Lande in der Person des Erzherzogs Maximilian von Österreich einen Kaiser, der aber nach dem Rückzüge der Franzosen 1867 von den Aufständischen erschossen wurde. Erst mit dem kraftvollen Präsidenten Porsirio Diaz (1877—1911), der sechsmal hintereinander gewählt wurde, traten Ordnung und Ruhe ein, und seitdem hat das Land rasche Fortschritte gemacht. Doch sind 1912 neue Unruhen ausgebrochen, die noch heute andauern. Siedlungen. Die Hauptstadt Mexiko (470000 E.) liegt auf dem s. Teile der Hochebene, 2300 m hoch, in einem rings von hohen Vulkanen eingeschlossenen, größten- teils wohl angebauten Hochtale. „Wenn einem Fleck der Erde vor andern der Name eines Paradieses gebührt, so ist es sicherlich Mexiko mit seinen Seen, seinem Pflanzenschmuck, seinem landschaftlichen Hintergrund, den Schneevulkane zieren, seinem ewig heitern Wetter und seiner erquickenden Höhenluft". Puebla (100000 E.) und Guadalajara (120000 E.) sind wichtige Industriestädte, San Luis Potofi (83000 E.) hat große

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 119

1891 - Dresden : Höckner
— 119 — insgeheim dahin, den König zu entsetzen, falls er sich nicht bis zum Jahrestage des Bannes von demselben gelöst habe. 5. Heinrich entschloß sich die Zusammenkunft des Papstes und der Fürsten zu vereiteln und den Bund beider zu sprengen. Mitten im strengsten Winter eilte er deshalb, begleitet nur von seiner treuen Gemahlin und geringem Gefolge, von ©Peter, die von den süddeutschen Fürsten besetzten Alpenpässe vermeidend, durch Burgund und Savoyen unter unsäglichen Beschwerden über den Mont Cenis nach Italien. Hier erzwang er durch dreitägige Buße im inneren Schloßhofe des Felsenschlosses Canossa (oberhalb Reggio) am 28. Jan. 1077 die Absolution des wider- 1077 strebenden Papstes, der schon auf der Reise nach Deutschland vor der drohenden Bewegung der lombardischen Großen hier bei seiner Freundin, der Markgrüfin Mathilde von Tuscien, der Tochter der Beatrix (S. 107), Zuflucht gesucht hatte. 6. Nichtsdestoweniger wählten die enttäuschten Fürsten und Gregorianischen Bischöfe in Gegenwart päpstlicher Legaten 1077 zu Forchheim den Herzog Rudolf von Schwaben zum Gegenkönig, indem sie zugleich ihr freies Wahlrecht gegenüber dem König und die Unabhängigkeit der Wahl der Bischöfe von diesem im Sinne des Papstes feststellten. Jetzt aber trat Heinrich Iv., im Unglück rasch zum Manne gereift, mit der ganzen genialen Kraft seines Geistes für die Unabhängigkeit des entwürdigten deutschen Königtums mit Hilfe der Bürgerschaften der rheinischen Städte und der Bauernschaften Schwabens, sowie vieler Bischöfe und des Böhmenherzogs aufs neue in den Kampf ein. Rudolf dagegen stützte sich insbesondere auf die fchwäbischen Geschlechter der Welfen und Zähringer, sowie auf den sächsischen Adel und die freien Bauernschaften Sachsens und Thüringens. Da es in dem nun entbrennenden greulichen Bürgerkriege für Heinrich besonders galt, die Vereinigung der sächsischen und schwäbischen Heereskräfte des Gegners zu verhindern, übertrug derselbe die schwäbische Herzogswürde 1079 an Friedrich von Staufen, den Stammvater der Hohenstaufen, der durch seine Burgen eine beherrschende Stellung am Nordrande der Rauhen Alp behauptete (dessen Vermählung mit Heinrichs Tochter Agnes). 7. Erst nach einem entschiedenen Siege Rudolfs 1080 (bei 1080 Flarchheim unweit Mühlhausen i. Th.) stellte sich Gregor Vii-offen auf dessen Seite und erneuerte auf der Fastensynode 1080 feierlich den Bann über Heinrich, indem er zugleich binnen

4. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 95

1891 - Dresden : Höckner
— 95 — gehofften Erfolgen gehindert und genötigt, die Ankunft des königlichen Heeres zu erwarten. 4. Als dasselbe 951 über den Brenner das Etfchthal herab- 951 stieg, räumte Berengar das Feld, Otto aber vermählte sich in Pavia mit Adelheid und setzte sich als „König der Franken und Langobarden" die Krone Italiens aufs Haupt. Im Jahre darauf empfing Berengar auf dem Augsburger Reichstag das Königreich Italien als deutsches Lehen, doch ohne die Marken von Verona, Friaul, Aquileja und Istrien, die an Baiern kamen. c) Abermalige Erhebung des Stammesherzogtums und Ottos I. Siege über die Ungarn und Slawen. 1. Die ansehnliche Erweiterung der baierischen Herzogsmacht und der Zusammenbruch der schwäbischen Pläne in Italien in Verbindung mit der Zurücksetzung, welche Ludolf und Konrad durch den Einfluß Adelheids und ihres Günstlings Heinrich von Baiern erfuhren, erweckten die alte Zwietracht im königlichen Hause und mit ihr eine nochmalige Erhebung der Stämme gegen das neubegründete Königtum. 2. Während Ottos Bruder Bruno, seit 953 Erzbischof von Köln und nach Konrads Abfall auch Herzog von Lothringen, des Königs Sache gegen diesen aufrecht erhielt, brach auch in Baiern ein Aufstand gegen die sächsische Herrschaft aus. Da brachte ein verheerender Einfall der Ungarn, die von den Empörern offen unterstützt wurden, dem Königtum die Rettung. Der hierdurch erzeugte Umschwung der Stimmung bewog Konrad und endlich auch Ludolf, sich dem König zu unterwerfen. Das Herzogtum Schwaben ging auf Burkard, einen geborenen Schwaben über, aber erst der Fall Regensburgs 955 beendete den Aufstand. 3. Glücklicherweise waren die inneren Entzweiungen beigelegt, als sich die Ungarn über das ganze südliche Deutschland bis zur Iller und bis zum Schwarzwald ergossen. An der Spitze eines Aufgebotes fast aller Stämme (auch der Böhmen) fchlug sie Otto entscheidend am 10. August 955 in der gewaltigen Reiterschlacht 955 auf dem Lechfelde bei Augsburg, das der wackere Bifchof Udal-rich tapfer verteidigt hatte (Heldentod Konrads). Infolge dieser Niederlage fanden die Raubzüge der Ungarn für immer ihr Ende, und diese wandten sich notgedrungen christlicher Gesittung zu (Stephan der Heilige um 1000). Zugleich entstand nun die baie-

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 116

1891 - Dresden : Höckner
— 116 — mehr geringere, namentlich schwäbische und fränkische Edle und Ministerialen in sein Vertrauen, wodurch der leichtfertigeres zu Goslar einen durchaus weltlichen Charakter empfing. 4. Diese Vorgänge vereitelten nicht nur die Pläne der Bischöfe in Bezng auf die Regierung, sondern überlieferten sie auch schutzlos den herrschsüchtigen Ansprüchen der Kurie. Der Tod Gottfrieds von Tnscien und Lothringen, befielt Sohn und Nachfolger Gottfried der Höck.rige sich dem Kaiser anschloß, und der Sturz Ottos von Nordheim 1070, dessen Herzogtum Baiern an Welf Iv., den Sohn des Markgrafen Azzo von Este, übertragen wurde, gaben Heinrich Iv. endlich die langersehnte Selbständigkeit. b) Heinrichs Iv. Kampf mit den Sachsen 1070—1075. 1. Wie sein Vater gedachte Heinrich Iv. die Königsmacht durch Gründung eines wirtschaftlich und militärisch geschlossenen, festen Residenzgebietes in Sachsen auf eine neue (eentralistisch-monarchische) Grundlage zu stellen (Zwingburgen, Harzburg), aber nicht wie dieser im Bnnde mit den Bischöfen, soubern mit dem nieberen Abel nnb besonbers mit den von Konrab Ii. emporgehobenen königlichen Ministerialen. Dies nnb die Wieberausuahrne längst vergessener grmtb- nnb lanbesherrlicher Rechte in Verbin-bung mit den Ausschreitungen der lanbsrernben Burgbesatzungen, endlichste Gefangenhaltung des Herzogssohnes Magnus auch nach dem Tode seines Vaters Orbnlf verletzten ebenso sehr den Freiheitsstolz des sächsischen Volkes wie die Interessen seiner Laien- 1073 fürsten und riefen am Ende 1073 eine allgemeine Empörung hervor. 2. Als der König zu Goslar den Forbernngen (Befreiung von der angesagten Heerfahrt gegen Polen) und Beschwerben der sächsischen Eblen auswich, beriefen diese eine große Tagsahrt in die Nähe von Eisleben, und hier riß Ottos von Nordheim volkstümliche Beredsamkeit die Versammelten zu dem Entschlüsse fort, die Freiheit Sachsens mit den Waffen zu verteidigen. Otto erschien mit dem ostsächsischen Aufgebot vor der Harzburg (östlich von Goslar), aber Heinrich entzog sich allen Verhandlungen durch die Flucht nach Hersselb. Während der Ausstanb sich auch über Thüringen verbreitete, fanb der von den Fürsten verlassene König Hilfe nur bei der Stadt Worms, die wie anbere rheinische Stabte bamals im Begriff war, die bischöfliche Herrschaft abzuschütteln, und banach auch bei einigen Bischöfen. Doch

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 163

1886 - Dresden : Höckner
163 (174062), der jngsten Tochter Paters des Groen, die alt-russische Partei unter Bestuschew ans Ruder gekommen, welche die deutschen Minister nach Sibirien verbannte; in Sachsen herrschte unter dem kunstverstndigen, aber schwachen Friedrich August Ii. (173363) seit 1746 mit unbeschrnkter Gewalt der Premierminister Heinrich von Brhl, der, um sein und seines Herrn Prachtliebe zu befriedigen, die Finanzen in vllige Verwirrung, das Heer in Verfall geraten lie, gleichwohl aber die schon 1745 begonnene, gegen Preußen gerichtete Politik weiter verfolgte, teils aus persnlichem Ha gegen Friedrich, teils weil Preuens Emporsteigen Sachsen in eine untergeordnete Stellung zurckdrngte und die gehoffte Territorialverbindung mit Polen unmglich machte. Schon 1746 schlo Rußland mit sterreich ein Verteidigungsbndnis und brach 1750 den diplomatischen Verkehr mit Preußen ab; Sachsen trat zwar nicht frmlich bei, nahm aber an den Verhandlungen teil. Dann schlo sich auch England diesem Einverstndnis an. 2. Da gaben die Verwicklungen in Nordamerika den Ansto zur vlligen Umgestaltung in dem Verhltnis der Gromchte. In England hatte sich unter Georg I. (1714 27) und Georg Ii. (172760) durch das Ministerium Wal-pole die Herrschaft des Whigistischen Geldadels und damit der Handelsinteressen, daher auch eine friedliche Politik nach auen behauptet und die Kolonisation in Nordamerika der die ganze Ostkste ausgedehnt (Georgia 1733). Erst 1739 begann England den Seekrieg mit Spanien, seit Walpoles Rcktritt 1742 auch den Kampf mit Frankreich (f. S. 161), gab aber, durch Karl Eduards Erhebung im eignen Lande bedroht, 1748 seine Eroberungen zurck. Zu neuem Konflikt in Nordamerika fhrte die rasche Ausbreitung der englischen (und deutschen) Ansiedlungen nach dem Ohiothal. Da die Franzosen diese durch militrische Ma-regeln abzuschneiden und eine ununterbrochen vom Mississippi bis Canada reichende Herrschaft zu begrnden strebten, so kam es schon 1754 zwischen den Kolonisten zum Zusammensto und 1755 1755 zum Ausbruch des englisch-franzsischen Seekrieges ohne Kriegserklrung. - Als Bundesgenossen suchte Eng-land, alter Tradition zufolge, zunchst sterreich, Frankreich dagegen Preußen zu gewinnen. Das erste scheiterte an der Forderung sterreichs, Belgien auf englisch-hollndische Kosten zu verteidigen (1755), das zweite an der Weigerung des Knigs Friedrich. Damit waren die alten Bndnisse aufgelst. 11*

7. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 142

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 142 — 5. Charakterbild Heinrichs d. L. 6. Jedermann (auch der Fürst) sei Unterthan der Obrigkeit (dem Reiche). 7. „Ein Oberhaupt muß sein, ein höchster Richter." 8. „Untreue schlägt den eigenen Herren." V. Aufgaben zur Befestigung und Einübung des unter Iv, 1—5 Angegebenen. Neue Beispiele zu den Sätzen unter Iv, 6—8. Inwiefern war Heinrich der Löwe selbst das Werkzeug seines Falles? — Heinrich der Löwe und Friedrich Rotbart in Chiavenna und in Erfurt, ein Vergleich. Auch der Sturz Heinrichs des Löwen ist ein Beweis von des Reiches Herrlichkeit unter Friedrich Barbarossa; Nachweis! (Vergl. hier auch das Verhältnis von Fürst und Kaiser zur Zeit Heinrichs Iv.!) Zur Erklärung und Anwendung: Hochmut kommt vor dem Falle. Was der Mensch säet, das wird er ernten. Der Geiz (Ehrgeiz) ist eine Wurzel alles Übels. Das Gedicht „Heinrich der Löwe". Vierte Einheit. Iriedrichs weitere Wegierung. Ziel: Wie Friedrich weiter für „des Reiches Herrlichkeit" sorgte und zwar nach außen und im innern. I. Wie Friedrich seither dafür gesorgt hat, wissen wir. (Kaiserkrönung, Mailand, Lombardei, Heinrich der Löwe.) Was konnte er noch mehr dafür thun? Nach außen? (Benachbarte Länder — z. B. im Norden . . ., im Osten . . ., im Westen ... — für das Reich ge- winnen oder sie wenigstens zur Achtung und Ehrerbietung gegen das Reich nötigen). Im Innern des Reiches? (Sorge für den Landfrieden, für den Gehorsam der Fürsten, für die Nachfolge seines Sohnes, für Handel und Gewerbe, . . .) Davon sollt ihr nun hören. Iia. Darbietung des Stoffes. 1. Schon am Anfange feiner Regierung hatte Friedrich einen Streit dreier Prinzen um die Krone Dänemarks geschlichtet, indem er das Land einem der streitenden Königsföhne zu Lehen gab. _ Gegen den Herzog von Polen, der nicht zur Huldigung erschienen war, mußte Friedrich zu Felde ziehen. Er bezwang rasch das polnische

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 32

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
s — 32 — dringlinge erscheinen, werden sie ergrimmen; der Burgbau wird ihnen nicht nur Ärger, sondern auch Sorge machen; denn sie werden glauben, daß der König mit Hilfe der Burgen und Burgmannen sie zu Knechten machen und zu Steuern zwingen will; und dieser Glaube wird noch mehr bestärkt durch den Gedanken, daß Heinrich den Herzogssohn nur deshalb nicht frei gebe, um sich selbst zum Herzog zu machen und alle Gewalt in Sachsen an sich zu reißen. So war es auch. Die sächsischen Bauern, Fürsten und Bischöfe wurden von Tag zu Tag mehr mit Ärger, Zorn, Haß, Sorge und Furcht über das Verhalten des Königs erfüllt, und die Fürsten mehrten noch absichtlich die allgemeine Erbitterung. — Zusammenfassung; Überschrift: Bedrückung und Erbitterung der Sachsen — Ursache der Empörung. Zweiter Abschnitt: Der Ausbruch und Verlauf der Empörung. Wie die Empörung ausbrach und verlief. Endlich verschwuren sich die Fürsten zur gemeinsamen That. Sie luden alle Edlen und Bauern zu einer Versammlung. Hier wurden zahllose Klagen laut gegen den König; ein freier Bauer klagte, daß ihn der König zu einem Dienstmann habe machen wollen, ein anderer, daß ihm der König mehrere Güter geraubt habe. Alle waren ergrimmt. Da trat der vornehmste der Fürsten auf und sprach: „Wenn der König erst das ganze Land mit Burgen bedeckt hat, dann wird er nicht mehr bloß einzelne Männer berauben, sondern er wird allen alles nehmen, er wird das Land an Fremde verteilen und die alten freien Bewohner zu Knechten der Fremdlinge machen. Solche Schmach müssen freie Männer mit den Waffen abwehren, und daran bindet uns auch nicht unser Eid, denn wir haben ihn dem König und nicht einem Tyrannen geschworen." Da beschlossen alle Versammelten einmütig, die Waffen gegen den König zu ergreifen; die Fürsten schwuren den Bauern, die Bauern den Fürsten Beistand. (Erläuterung; Zusammenfassung). Wenige Tage danach war Heinrich in der Harzburg von einem gewaltigen Heere der Sachsen belagert. Sie verlangten vom König, er solle die Burgen niederreißen lassen. Da entschloß sich Heinrich zu heimlicher Flucht. In dunkler Nacht verließ er mit wenigen Begleitern die umstellte Harzburg. Ein Jägersmann führte die Flüchtlinge unbemerkt durch das unwegsame Walddickicht. Drei Tage reiften sie ohne Rast und Ruh, bis sie glücklich nach Hessen kamen. Hier hoffte Heinrich auf den Beistand der oberdeutschen Fürsten, die gerade damals ihre Dienstmannen zu einem Krieg gegen die Polen versammelten. Aber er täuschte sich. Vergeblich flehte er die Fürsten an, vergeblich warf er sich dem mächtigsten von ihnen, dem Herzog Rudolf von Schwaben zu Füßen. Sie erklärten, daß sie zu einem Feldzug gegen die kriegerischen Sachsen nicht genug gerüstet seien, und verließen den König. Ties gebeugt zog der verlassene König an den Rhein. Aber hier fand er unerwartete Hilfe bei den Bürgern der rheinischen Handelsstädte. Zuerst er-

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim
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