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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 109

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 109 — fördern. Man hat Ackerbauschulen und Niederlassungen gegründet, bis jetzt mit geringem Erfolge. „Die jüdischen Einwandrer lassen sich auch hier am liebsten in den Städten nieder, vor allem in Jerusalem, und leben fast ausschließlich von den Unterstützungen, die sie von ihren Volksgenossen in Europa erhalten" (Th. Fischer). Einen guten Erfolg haben dagegen deutsche Ansiedlungen gehabt. 1869 wurde von der württembergischen Sekte der Templer eine erste Niederlassung bei Haifa gegründet, der bald andre in Jaffa, bei Sarona in der Nähe von Jaffa und bei Jerusalem folgten (Abb. 20). Die Zahl der Deutschen, die aber jetzt nicht mehr bloß aus Templern besteht, beträgt etwa 1500. „Es sind fleißige, biedere, betriebsame Leute, und sie haben einen sehr wohltätigen Einfluß auf die Eingeborenen ausgeübt, namentlich in wirtschaftlicher Hinsicht. Daß heute in Palästina Wagen verwendet werden, Ivo sie zu brauchen sind, ist ihr Verdienst. Freilich haben sie in der Landesnatur und in der türkischen Verwaltung begründete große Abb. 20. Deutsche Ansiedlung bei Jaffa. Hindernisse zu überwinden gehabt. Aber Handel und Verkehr ist zum großen Teil in ihren Händen. Deutsche Gasthäuser und Kaufläden mehren sich. Auch erzielt die evangelische Mission immer mehr Erfolge unter den Eingebornen. In den beiden Waisen- Häusern werden 100 — 200 Knaben und Mädchen deutsch-evangelisch erzogen" (Th. Fischer). Die Wirtschaftsverhältnisse sind erbärmlich. Nur etwa % der Landfläche ist angebaut. Der Ackerbau wird von den Eingeborenen noch in ganz ver- alteter Weise betrieben. Zudem ist die Bevölkerung mit Steuern überlastet, was jeden weiteren Aufschwung hindert. Doch ist ein Fortschritt in der letzten Zeit nicht zu verkennen. Namentlich das Beispiel deutscher und andrer Kolonisten und die aus europäische Anregung hin erfolgte Anlage von Straßen und Eisen- bahnen (Jaffa—jerusalem, Haifa—hedfchasbahn) haben anregend gewirkt. Nach Fischer könnte das Land bei gehörigem Anbau und Ausnutzung des Wassers zu Berieselungsanlagen mindestens viermal soviel Bewohner ernähren wie heute.

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 121

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 121 — b) Afghanistan. (625 000 qkm, um 1/G größer als das D. R., 4l/a Mill. E., 7,3 auf 1 qkm.) Afghanistan nimmt den N.-O. Irans ein und wird von einem Emir regiert, der seinen Sitz in Kabul hat. Es ist überwiegend von Gebirgen er- füllt, die sehr fruchtbare Täler enthalten, während die Hochebene im S.-W. größtenteils Wüste ist. Die Bewohner sind kriegerisch und raubsüchtig. Die Haupterwerbsquelle ist die Viehzucht. Daneben wird Ackerbau getrieben, der aber nur wenig mehr als den Eigenbedarf deckt. Afghanistan ist ein überaus wichtiges Durchgangsland für den Handel zwischen dem reichen Indien einerseits, Persien und Turan anderseits. Die wichtigste Straße nach Indien ist der Khaiberpaß, der das Kabultal benutzt. Von Kabul aus geht der w. / Straßenzug über die bis 3000 m hohen Bamianpäffe nach Herat, das wegen seiner strategisch wichtigen Lage als „Tor Indiens" bezeichnet wird. Von hier führen dann die Straßen über Meschhed nach Persien und n. nach Merw in Turan. Die Russen sowohl wie die Engländer, die beide mit ihren Besitzungen an Afghanistan grenzen, suchen hier Einfluß zu gewinnen, Rußland, um einen freien Zugang zum Indischen Ozean zu bekommen, England, um dies zu verhindern. Nur der Eifersucht beider Mächte ist es zu danken, daß das Land nicht schon die Beute des einen oder andern geworden ist und als „Pufferstaat" vielleicht noch länger bestehen wird. Aber wahrscheinlich wird es um seinen Besitz doch einmal zu einer blutigen Auseinandersetzung kommen. Rußland hat bereits eine Eisen- bahnlinie bis in die Nähe von Herat vorgeschoben, und England baut Schienenwege durch das Kabullal und von S. her nach Kandahar. Die Hauptstadt Kabul (60000 E.) liegt in fruchtbarer Ebene am gleichnamigen Flusse und ist wichtig als Handelsplatz. In einer Oase am Hilmend Kandahar (30000 E.); am Herirnd Herat (30000 E.), eine wichtige Handels- und Industriestadt. c) Belutschistan. (225 000 qkm, 500 000 E., 2 auf 1 qkm.) Belutschistan ist der unwirtlichste Teil Irans und enthält nur kleine Kultur- oasen. Die räuberische Bevölkerung lebt hauptsächlich von der Viehzucht und gliedert sich in zahlreiche Stämme mit Häuptlingen an der Spitze. Einer von diesen, der Khan von Kelat, übt eine Art Oberherrschaft aus. In neuerer Zeit ist das Land immer mehr unter englischen Einfluß gekommen und kann jetzt als britischer Schutzstaat gelteu. Die Hauptstadt ist Kelat (14 000 E..) Iii. Südasien. 1. Vorderindien. (3,5 Mill. qkm, 285 Mill. E., 81 auf 1 qkm.) Übersicht. Vorderindien bildet ein gewaltiges unregelmäßiges Viereck von fast der siebenfachen Größe Deutschlands. Mit mehr als der Hälfte seiner Bodenfläche ragt es als eine dreieckige Halbinsel in den Indischen Ozean hinein. Überall ist es von natürlichen Grenzen, Meeren oder hohen Gebirgen, umschlosseu.

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 215

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 215 — er begnadigt werden und dann als freier Mann einen Beruf treiben. Bald kamen auch freie Ansiedler, anfangs allerdings nur spärlich, namentlich Engländer, Iren und Deutsche. „So bildete sich aus ihnen, den im Lande zurückgebliebenen Beamten und Soldaten und den freigelassenen Sträflingen allmählich eine freie Bevölkerung". Diese erhob bald Ein- fpruch gegen die weitere Einfuhr von Verbrechern; die Regierung gab endlich nach, und seit 1640 hörte die Verschickung nach Neu-Südwales auf, nachdem im ganzen 82000 Sträf- linge dorthin befördert worden waren. Dann wurde Tasmanien (bis 1854) und zuletzt Westaustralien Verschickungsort, bis man 1868 auch hier die Zufuhr einstellte. Insgesamt hat England in Australien etwa 200000 Sträflinge angesiedelt. Viele von ihnen sind später zu ordentlichen Menschen geworden, manche zu Reichtum und Ansehen gelangt. Bei nicht wenigen allerdings gewann nach der Freilassung die alte Natur wieder die Oberhand, und die Bewohner haben oft schwer unter Diebes- und Räuberbanden zu leiden gehabt. Doch darf nicht vergessen werden, daß die Sträflinge durch die Arbeit, die sie leisten mußten, bedeutend zur Entwicklung des Landes beigetragen haben. Bis um die Mitte des vorigen Jahrhunderts hatte die Bevölkerung nur langsam zugenommen. Als aber 1851 in Neu-Südwales und Viktoria ergiebige Goldfelder entdeckt wurden, strömten aus allen Erdteilen Abenteurer herbei, die in kurzer Zeit reich werden wollten. In 10 Jahren verdreifachte sich die Bevölkerung. Auch später noch wurden durch neue Goldsunde und die Entdeckung von Kupfer- und Silberlagern viele Menschen ange- zogen. Außerdem waren die Regierungen auch darauf bedacht, ländliche Ansiedler zu ge- Winnen. Sie unterstützten solche auf jede Weise, indem sie ihnen Land frei überließen, sie mit Korn zur Aussaat, mit dem nötigen Vieh und Ackergerät versorgten, sie 18 Monate lang ernährten und kleideten und ihnen Sträflinge als Arbeiter zur Verfügung stellten. So wurden immer neue Gebiete der Landwirtschaft dienstbar gemacht und durch Bewässerungs- anlagen und die Erbohrung von artesischen Brunnen selbst Gegenden sür den Anbau und die Viehzucht gewonnen, die anfänglich zur Besiedlung gänzlich ungeeignet erschienen. Die Einführung des Anbaus von Zuckerrohr u. a. tropischen Gewächsen brachte es mit sich, daß man auch Farbige, Malaien und Kanaken, als Arbeiter ins Land zog, da Europäer in den heißen Ländern keine Feldarbeit verrichten können. 1860 hatte die Bevölkerung die erste Million überschritten, 1875 die zweite, 1889 die dritte, 1904 die vierte. Seit etwa einem Jahrzehnt ist die Bevölkerungszunahme indes nur noch gering und beschränkt sich fast ganz ans den natürlichen Zuwachs. Die Einwanderung ist dermaßen zurückgegangen, daß sie die Auswanderung nur wenig mehr übertrifft, obwohl der Erdteil eine noch viel größere Zahl von Bewohnern zu ernähren vermöchte. Diese Stockung in der Volkszunahme ist das Werk der in Australien sehr einflußreichen Arbeiterpartei. Um sich vor jedem Mitbewerb zu schützen und überall ihre hochgehenden Forderungen durchdrücken zu können, hat sie es in den Volksvertretungen durchgesetzt, daß Einwandrer nur unter sehr erschwerenden Bedingungen zugelassen werden. Schon seit 1860 suchte man sich der Chinesen durch eine hohe Kopfsteuer zu erwehren, und seit 1901 wird von ihnen und den Japanern, die sich im Lande niederlassen wollen, die Niederschrift von 50 Worten in einer europäischen Sprache verlangt. Ferner ist die Heranziehung von farbigen Arbeitern jetzt gänzlich verboten, wodurch die Pflanzer tropischer Gewächse schweren Schaden erlitten haben. Auch die europäische Einwanderung hat sehr nachgelassen, da seit 1890 Unterstützungen an ländliche Ansiedler nicht mehr gewährt werden und Fabrik- und Bergarbeiter von den ein- heimischen Arbeitern als „Lohndrücker" gehaßt werden. Die Verteilung der Bevölkerung über den Erdteil ist der Natur des Landes und den verschiedenen Erwerbsverhältnissen entsprechend sehr ungleichmäßig. Am dichtesten bewohnt ist der begünstigtere O. und S.-O.; aber auch hier reicht die stärkere Besiedlung nicht über

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 317

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 317 — dessen 20000 deutsche Einwohner den Anbau von Maniok u. a. Knollengewächsen, Zuckerrohr, Mais. Bohnen, Kartoffeln^, auch Reis, Kaffee, Baumwolle und Tabak betreiben". Welche Bedeutung di?ft Ansiedler für das Mutterland haben, geht daraus hervor, daß sie fast ausschließlich deutsche Judustrieerzengnisse verbrauchen. Man hat ihren Bedarf auf jährlich 30 Mill. Mk. berechnet. Aber noch in andrer Beziehung spielt das Deutschtum in Brasilien eine wichtige Rolle. Fast überall gibt es große deutsche Handelshäuser und von Deutschen gegründete und geleitete industrielle Anlagen: Tabakfabriken, Mühlen, Spinnereien, Webereien, Brauereien usw. Abgesehen von den Ladengeschäften und Agenturen gibt es in Brasilien über 150 deutsche Großfirmen mit einem Betriebskapital von mindestens 1i2 Milliarde Mk., und in Fabrikanlagen sind etwa 40 Mill. Mk. angelegt. Der wichtigste Zweig der brasilischen Aussuhr, der Kaffeehandel, liegt zu etwa 1/3 in deutschen Händen, und ähnlich steht es mit dem Kautschukhandel. Wirtschaftliche Verhältnisse. Brasilien ist ein an wirtschaftlichen Hilfs- quellen überaus reiches Land, dessen Bedeutung für die Zukunft noch gar nicht zu ermessen ist. Die Grundlage des Erwerbslebeus bildet der Ackerbau, der bis heute der Hauptsache nach auf die Küstenlandschasten beschränkt ist. Es ge- deihen alle tropischen und halbtropischen Gewächse. Für die Ernährung der eignen Bewohner kommen in erster Linie in Betracht: Mais, das wichtigste Getreide, schwarze Bohnen, das Nationalgericht der Brasilier, Maniok, Bataten, Kartoffeln, Erbsen, Linsen, Reis usw. Das Haupterzeugnis für den Welt- Handel ist der Kaffee. Brasilien ist das erste Kaffeeland der Erde und lieferte 1907 12^ Mill. dz, über 85 °/0 der Welternte. Ebenso steht es im Anbau von Kakao an der Spitze aller Länder. Es liefert ferner bedeutende Mengen von Baumwolle, Rohrzucker und Tabak. Dazu kommen dann noch die Er- zeugnisse der Urwälder: Kautschuk, von dem Brasilien ebenfalls weitaus am meisten aus den Weltmarkt liefert, Färb- und Nutzhölzer, Para- und Stein- nüsse, Vanille, Baumwachs und Arzneipflanzen (Ipekakuanha, Sasaparille). Ein wichtiges Erzeugnis Südbrasiliens ist der Paraguay- oder Matetee, der aus den Blättern mehrerer wildwachsender, jetzt auch in Pflege genommener Stechpalmenarten gewonnen wird und in fast ganz Südamerika zu einem beliebten Volksgetränk geworden ist. Bereits im 16. Jahrhundert wurde in Brasilien mit dem Anbau des Kaffees be- gönnen. Aber erst mit dem Anfang des 19. Jahrhunderts gewann er an Ausdehnung. In den Jahren von 1830—40 wurden durchschnittlich 53 Mill. kg gewonnen, in den beiden folgenden Jahrzehnten stieg die Erzeugung auf das Doppelte und Dreifache. 1881 lieferte Brasilien bereits 59 % und endlich 1907 sogar 85,5 °/0 der Welternte. Die Hauptgebiete des Kaffeebaus sind die Staaten San Paulo, mit mehr als der Hälfte der Gesamternte, Rio de Janeiro und Minas Geraes. In San Paulo gibt es über 15000 Kaffeepflanzungen, von denen reichlich ein Drittel 200000—500000 Bäumchen zählt. Diese Pflanzungen ge- währen mit ihren immergrünen und immerblühenden Bäumen, die eine Höhe von 5—10 m erreichen und schöne rote Früchte tragen, einen herrlichen Anblick, besonders zur Erntezeit, wenn viele fleißige Hände sich regcn, um die Früchte zu pflücken (Ab. 62). Von Bedeutung ist auch die Viehzucht. Sie wird vorwiegend in den ^-teppenlandschasten (Kampos) des Innern und im S. betrieben. Man hält Haupt-

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 273

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 273 — Kmmandschasten erzeugen viel Gerste und in Kalifornien insbesondere Weisen, Wein, feines Obst und Südfrüchte. Auch im O. wird viel Wein und Obst gebaut. Welche Bedeutung der Ackerbau der Vereinigten Staaten hat, geht daraus hervor, daß er fast 1/l aller landwirtschaftlichen Erzeugnisse der gemäßigten Zone im Werte von etwa 20 Milliarden Mk. hervorbringt. Das Hauptgetreide der B. St. ist der Mais. Die Ernte übertrifft weit die aller andern Getreidearten zusammengenommen und macht ungefähr ®/4 der Welterzeugung aus (1908: 57 Mill. t). An zweiter Stelle steht der Weizen (1911: 17 Mill. t, D. 4). Er ist für die Ausfuhr wichtiger als der Mais, der größtenteils im Lande selbst verbraucht Abb. 53. Beginn einer Siedlung im nördlichen Felsengebirge, Idaho. wird. Der Äauplyetreidemarkt für den Auslandversand ist Chicago mit mehr als 1.Qq . großen Elevatoren (Getreidespeichern). Der Anbau von Roggen (0,8 Mill. t, D. 11) ist unbedeutend und wird fast uur von deutschen und skandinavischen Einwanderern betrieben. Ein sehr wichtiges Erzeugnis ist dagegen wieder der Hafer (13,4 Mill. t, D. 7,7), der auch in der Aussuhr eine große Rolle spielt. Von geringerer Bedeutung ist die Erzeugung von Gerste (3,5 Mill. t, D. 3,2). Der Reisbau (1907 5,2 Mill. dz) reicht nicht aus, die Hälfte^des Verbrauchs zu decken. Großartig und vielseitig entwickelt ist der Gemüse- bau, der insbesondere Bohnen, Erbsen, Blumenkohl, Ananas, Melonen und Tomaten liefert. Große Sorgfalt wird dem Obstbau zugewendet. 1900 gab es 367 Mill. Frucht- bäume, darunter 202 Mill. Apfelbäume (D. 125 und 52). Der Weinbau ist von wirt- schaftlicher Bedeutung nur in Kalifornien. Hier wird auch Wein gekeltert und werden Beeren zu Rosinen verarbeitet, während die Trauben sonst nur als Tafelobst dienen. Unler den Handelspflanzen steht weitaus an erster Stelle die Baumwolle, deren Anbau ?/i0 der Welternte liefert (1911 ^30 Mill. 6z). Bedeutend ist ferner der Hanfbau, der, allerdings einschließlich der Philippinen (S. 149), */a der Welternte erzeugt. Der Hopfeubatt hat in Fick, Erdkunde. Iv. Band. 10

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 322

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 322 die Landessprache ist. Von 1857—1911 sind eingewandert 2 Mill. Italiener, 1,1 Mill.spanier, 116000russen, 74000 aus Österreich-Ungarn, 50000deutsche und 47000 Briten. Die Zahl der Mischlinge, hauptsächlich Nachkommen von Spaniern und Indianerinnen, mag 300000 betragen. Die Indianer, deren Zahl beständig zurückgeht, sind aus den Pampas ganz verdrängt und bewohnen nur noch die unwirtlichen Gegenden des Gran Chako und Patagoniens. Wirtschaftliche Verhältnisse. Argentinien ist unter allen Staaten Süd- amerikas wirtschaftlich am besten entwickelt. Es verdankt dies außer der Frucht- barkeit seines Bodens besonders dem günstigen, auch für Europäer gesunden Klima, dem Überwiegen der weißen Bevölkerung und den geordneten staatlichen Zuständen. Die Grundlagen des Wirtschaftslebens find der Ackerbau, der uu- geheure Mengen von Getreide, namentlich Weizen, u. a. Erzeugnisse für die Ausfuhr liefert, und die Viehzucht, die an Bedeutung sogar die Australiens übertrifft. Bergbau und Industrie sind im Vergleich dazu von unter- geordneter Bedeutung. Der Ackerbau hat sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Früher war Argentinien hauptsächlich ein Land der Viehzucht. Noch 1877 mußte es für die damals kaum 2 Mill. betragende Bevölkerung Getreide einführen. Seitdem hat der Anbau Riesen- fortschritte gemacht, und heute steht Argentinien mit an erster Stelle unter den Getreide ausführenden Staaten der Erde. Das Hauptgebiet des Ackerbaus sind die Pampas, namentlich deren ö. und n. Teil. Die Hauplerzeugnisse sind Weizen, dessen Anbaufläche allein ein Gebiet von der dreifachen Größe Westfalens beansprucht, und Mais, der etwa die Hälfte dieser Landfläche einnimmt. Aber auch der Anbau von Flachs, der Haupt- sächlich der Gewinnung von Leinsamen dient, und von Hafer ist bedeutend. Sehr gut hat sich in letzter Zeit auch der Zuckerrohrbau (Bei Tukuman) und der Weinbau (in den Vorbergen der Anden) entwickelt. Andere wichtige Erzeugnisse sind Kartoffeln, Gemüse, Erdnüsse, Hülsenfrüchte, Tabak und Obst. Der Viehzucht dient der Anbau der Luzerne, der in großem Umfang betrieben wird. Die Wälder des Gran Chako liefern das wertvolle, an Gerbsäure reiche Quebrachoholz. Es wird teils nach Europa verschickt, teils an Ort und Stelle in Fabriken, die man im Chako angelegt hat, verarbeitet. Nachdem das Holz zu Spänen zerraspelt ist, wird es in großen Kesseln ausgekocht. Die Brühe wandert dann weiter, wird mit Chemikalien geklärt und dann durch Sieden eingedickt. Der Auszugstoff bildet nach dem Erkalten eine feste Masse, die, wenn sie zum Gerben verwendet werden soll, in heißem Wasser aufgelöst werden muß. Die größte Fabrik liefert allein jährlich 24000 t Extrakt und ernährt eine Bevölkerung von 4000 Köpfen. Das meiste Holz geht nach Deutschland, wo durch das billigere Quebracho bekanntlich die Schälwaldkultur sehr gelitten hat. Der Viehzucht stehen in den Pampas ungeheure Flächen zur Verfügung, die aller- dings mit dem Vordringen des Ackerbaus immer mehr eingeengt werden. Dafür gewinnt aber wenigstens die Schafzucht neue Gebiete in Patagonim. Eine Zählung im I. 1903 ergab 29,1 Mill. Stück Rinder, 67 Mill. Schafe, 7,5 Mill. Pferde und 3,9 Mi«. Ziegen. Welche Bedeutung die Viehzucht in Argentinien hat, leuchtet erst ein, wenn man einen Vergleich mit andern Ländem zieht. Auf je 100 Bewohner kommen 410 Rinder gegen 32 in Deutschland, 944 Schafe (D. 12) und 106 Pferde (D. 7).

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 323

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 323 — In seinen gebirgigen Teilen hat Argentinien mancherlei Bodenschätze: Gold, Silber, Kupfer n. a. Metalle. In letzter Zeit hat man auch Kohlen und Erdöl gefunden. Der Bergbau ist aber noch wenig entwickelt. Dasselbe gilt von der Industrie, die sich hauptsächlich auf die Verarbeitung der Erzeugnisse des Ackerbaus und der Viehzucht erstreckt. Die wichtigsten gewerblichen Anlagen sind die Großschlächtereien mit Einrichtungen zur Herstellung und zum Versand von Gefrier-, Büchsen- und Trockenfleisch (S. 219), Fleischextrakt, ferner Gerbereien, Molkereien, Getreidemühlen, Brauereien usw. Für den Berkehr bilden der La Plata und seine Nebenflüsse wichtige Schiffahrtsstraßen. Die Eisenbahnen hatten 1911 eine Länge von 32 000 km. Eine Linie führt über die Anden nach Chile. Der Außenhandel betrug 1911 2800 Mill. Mk. (A. 1314, E. 1486). Haupt- gegenstände der Ausfuhr waren: Weizen (für 327 Mill. Mk.), Wolle (204), Häute (179), Fleisch (176), Leinsamen (136>, Quebracho (48), Fett (48), Hafer (47). Unter den Handels- ländern stehen England, die Bereinigten Staaten und Deutschland an erster Stelle. Der Handel mit Deutschland hatte einen Wert von 626 Mill. Mk. (A. 370, E. 256). Argen- tinien führte aus nach D. Wolle (102), Weizen (86), Rinderhäute (58), Leinsaat (48), Kleie (19), Mais (15), Quebracho (13), Hafer (10). Es erhielt u. a. Eisen und Eisenbahn- schienen (20), Baumwollwaren (13), Geschosse, Ofen, Röhren (9), Eisendraht (7), Zink (7), Lokomotiven (5,6). Staatliche Verhältnisse, Siedlungen. Argentinien ist ein Bundesstaat, der aus 14 ziemlich selbständigen Provinzen und 10 Territorien besteht. Die Regierung wird von einem auf 6 Jahre gewählten Präsidenten in Verbindung mit zwei Kammern geführt. Es besteht allgemeine Wehrpflicht mit einjähriger Dienstzeit. Obwohl der Schulzwang eingeführt ist und der Unterricht unentgeltlich in staatlichen Anstalten erteilt wird, ist die Volksbildung noch sehr rückständig. Etwa die Hälfte der Bevölkerung kann weder lesen noch schreiben. Die Mehrzahl der Bewohner ist katholisch, doch besteht volle Religions- sreiheit. Die größeren Siedlungen liegen fast alle im mittleren Teile des Landes. Buenos Aires (ä-ires, 1,4 Mill. E.), die Hauptstadt, liegt am Mündnngstrichler des La Plata und ist die größte Stadt Südamerikas. Es ist eine neuzeitlich gebaute, reiche Weltstadt mit vielen hervorragenden Bauwerken. La Plata (95 000 E.) ist der Hauptsitz der Verwaltungs- behörden und der gelehrten Anstalten, hat aber neuerdings auch Bedeutung als Handelsplatz erlangt. Am Parana Rosario (210000 E.), der Endpunkt der Seeschiffahrt auf dem großen Strome, bedeutend als Handels- und Fabrikstadt. Weiter ö. K6rdoba (95000 E.) mit einer Universität; am Fuße der Anden, an der Bahnlinie nach Chile, Mendoza (40000 E.), weiter n. Tukuman (66000 E.). 2. Paraguay (253 000 qkm, 716 000 E., 3 auf 1 qkm), neben Bolivien der einzige Binnenstaat Südamerikas, liegt zum größeren Teil zwischen dem Parana und dem Paraguay und erstreckt sich nach W. hin noch über einen beträchtlichen Teil des Gran Chako. Nur das Zwischenstromland ist für die Kultur gewonnen, hat viel fruchtbaren Boden und eignet sich zum Anbau tropischer und halbtropischer Gewächse. Die Bevölkerung besteht überwiegend aus Mischlingen, etwa 50 000 Indianern und 18 000 Weißen. Die Wirt- 21*

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 280

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 280 — gebaut und zeigen im Äußern wie in der innern Einrichtung große Übereinstimmung. Sie sind der Mehrzahl nach klein, 2—3 Fenster breit und 2—3 Stockwerke hoch, da der Amerikaner wie der Engländer und Holländer gern für sich allein wohnt. Daneben befinden sich aber, besonders in 'den Großstädten, Riesenhäuser, die alles, was die Alte Welt an solchen Bauten bietet, weit hinter sich lassen (S. 281). a) Die nordatlantischen oder Neuenglandstaaten» Maine (mehn), New Hampshire (nju hämschir), Vermont, Massachusetts (mäfsätschußets), Rhode Island (röd eiländ), Connecticut (lonn6ktiköt). Das Gebiet dieser Staaten ist größtenteils gebirgig, der Boden wenig fruchtbar, das Klima ungünstig. 70 °/0 der Bodenfläche sind noch mit Wald bedeckt. In den 3 s. Staaten hat sich eine bedeutende Industrie entwickelt. Daher gibt, es hier auf kleinem Raum eine ansehnliche Zahl großer Städte. Boston (600000 E.), unter der Breite Roms, ist nächst Neu-Uork die bedeutendste Seehandelsstadt der V. St. Dicht dabei Cambridge skehmbridsch, 105000 E.) mit der berühmten Harvarduniversität. Prövidence (225000 E.) hat bedeutende Industrie, Portland (60000 E.) im N. ist ein wichtiger Handelsplatz, der von Kanada als Winterhasen benutzt wird, wenn der St. Lorenzstrom zugefroren ist. d) Die mittelatlantischen Staaten. Neu-Aork, New-Jerfey (nju dschörfe), Pennfylvanien, Delaware (delewär), Maryland und das Bundesgebiet Kolumbia. Sie reichen vom Hudson bis zum Potomac und nach N.-W. bis zum Erie- und Ontariosee. Die reichen Bodenschätze, namentlich Pennsylvaniens, und die günstige Ver- kehrslage haben sie zum Hauptgebiete der Industrie und des Handels gemacht. Die Küste hat nicht nur gute Häsen, sondern von hier aus ist auch die Verbindung nach dem Innern am leichtesten; denn die Neuenglandstaaten liegen zu weit nach N., im S. aber bildet das Alleghanygebirge einen schwer zu überschreitenden Wall (S. 262). Daher ist an der Küste eine ganze Reihe großer Handelsstädte entstanden und dahinter eine Menge von Mittelstädten, die hauptsächlich vom Überlandverkehr leben, während Penn- sylvanien das Land der großen Industriestädte ist. Weitaus an erster Stelle steht Nen-Aork (4,8 Mill. E.) an der Mündung des Hudson. an einer vor;üalick>en. vor dem Seegang qpsrfiiifeteit und den größten Schiffen zu- gänglichen Bucht. Es ist nicht nur durch die an Volkszahl größte, sondern auch durch ^eine Industrie und seinen Handel bedeutendste Stadt, die eigentliche Hauptstadt der V. St. Wegen V„ Mill. Arbeiter sind in den Fabriken tätig; durch seine mehr als 100 Banken beherrscht es den Geldmarkt der Union; von dem gesamten Außenhandel geht'fast die Hälfte durch seinen Hasen, und 3/4 aller Einwanderer betreten hier das Land i19n über 600000). 24 Eisenbahnlinien geben strahlenförmig von Neu-Po^ «n ffnnnl ver- bindet es mit dem Eriesee. ein anderer mit dem St. Lorenzstrom. und mehr als 70 überseeische Dampferlinien laufen im Hafen zusammen. Seiner Bevölkerung nach ist es eine Weltstadt im wahrsten Sinne des Wortes. In Neu-Aork wohnen fast soviel Deutsche wie in Hamburg (1900: 786000, davon waren 332000 in D. geboren), mehr Iren als in Dublin und Belfast zusammen (726000), 1/i Mill. Russen, 220000 Italiener, 200000 Schotten usw. Das eigentliche Neu-Aork liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Hudson und dem East River (!st rlwer), einem schmalen Meeresarme, der die Insel Long Island (long eiländ) vom Festlande trennt. Ans dieser Insel, Neu-Aork gegenüber, hat sich die jetzige Vorstadt Brooklyn (bruklin, 400000 E.) entwickelt. Beide sind durch drei gewaltige Hängebrücken, wahre Wunderwerke der Technik, durch gewaltige Dampsfähren und jetzt auch

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 336

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 336 — F. Die deutschen Schutzgebiete. Allgemeines. Deutschland ist erst spät in die Reihe der Kolonialmächte ein- getreten. Zur Zeit der großen Entdeckungen zu Beginn der Neuzeit und in den darauf folgenden Jahrhunderten, als Portugiesen, Spanier, Holländer, Franzosen und Engländer weite Kolonialgebiete erwarben, war unser Vaterland im Innern zerrissen und nach außen ohnmächtig, so daß an überseeische Unternehmungen nicht gedacht werden konnte. Ein Versuch des großen Augsburger Kausmannshanses der Wels er, sich in Venezuela festzu- setzen (1526), scheiterte. Der erste unter den deulschen Fürsten, der weitschauend die Be- deutung einer See- und Kolonialmacht erkannte, war Friedrich Wilhelm von Branden- bürg, der Große Kurfürst. Er ließ 1681 an der Goldküste von Guinea die branden- burgische Flagge hissen, gründete dort das Fort Großfriedrichsburg (1687) und brachte einen großen Teil der Guineaküste unter seine Herrschast. Aber sein Enkel, der sparsame König Friedrich Wilhelm I., der kein Freund von kostspieligen und unsicheren Unter- nehmungen war, verkaufte den ganzen Besitz für.7260 Dukaten und 12 Mohren an die Holländer. Erst Jahrhunderte später, nnch der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, wachte der Gedanke an die Erwerbung überseeischer Länder wieder auf. „Nur in dem Boden des geeinten Deutschlands konnte der Kolonialgedanke Wurzel fassen; erst erstand das Reich in seiner ungeahnten Machtfülle; dann folgte der glänzende Aufschwung der Industrie und des überseeischen Handels, und die Kolonisation bildete nur den not- wendigen Schlußstein dieses Gebäudes." Die Erwerbungen folgten rasch hintereinander, die meisten in den Jahren 1884 und 85. Die heutigen Grenzen wurden z. T. erst später in Verträgen mit andern Mächten festgesetzt. 1884 wurden Togo, Kamerun und Deutsch-Südw estafrika erworben, 1885 Deutsch-Ostasrika, Deutsch-Guiuea und die Marschallinseln, 1898 Kiautschou, 1899 Samoa, die Karolinen-, die Pal au- und die Marianeninseln. Vorbereitet wurden diese Erwerbungen durch die Unternehmungen deutscher Großkaufleute, die des Reichsschutzes bedurften und diesen an- riefen, um nicht durch Angriffe und Übergriffe andrer Mächte, namentlich Englands, behindert und zurückgedrängt zu werden. 1. Togo. (87 000 qkm, etwas größer als Bayern, 1 Mill. E., 12 auf 1 qkm.) Lage und Grenzen. Togo erstreckt sich als ein schmaler Landstreifen von der Guineaküste in n. Richtung ins Innere hinein. Seine Längenausdehnung, 650 km, entspricht der Entfernung von München bis Hamburg, seine größte Breite, 200 km, der von Hannover bis Berlin. Im S. aber wird es durch englisches Gebiet so eingeschnürt, daß es den Atlantischen Ozean nur mit einem Landstreifen von 50 km Länge berührt. Im N. und O. wird Togo von fran- zösischem Besitz, Dahome, im W. von der englischen Kolonie Goldküste (Aschanti) eingeschlossen. Gegen diese bildet der schiffbare Volta eine natürliche Grenze. Aber die Scheidelinie zieht nicht durch die Mitte des Flußbettes, sondern am linken Ufer entlang, und auch das Mündungsgebiet des Flusses ist englisch, so daß die wertvolle Wasserstraße für uns nicht in Betracht kommt. Ähnlich ungünstig liegen die Verhältnisse an der Ostseite, wo der schiffbare Grenzfluß Monu auf französischem Gebiete mündet.

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 290

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 290 — 25000, da sich die ehemals eingewanderten Spanier fast alle mit den Indianern vermischt haben. Am stärksten sind Nordamerikaner und Engländer vertreten, daneben auch Deutsche, besonders in Guatemala (900), wo sogar eine deutsche Schule besteht. Wie in Mexiko, so gab es zur Zeit der spanischen Eroberung auch hier kultivierte Stämme, besonders im N.-W. (Azteken, Tolteken und besonders die Mayastämme auf der Halbinsel Aukatau). Reste großartiger Bauwerke legen noch heute Zeugnis davon ab. Während die Naturvölker im So. des Landes meist zugrunde gegangen sind, haben sich die kultivierten Stämme zum großen Teil unvermischt erhalten, so daß sie heute reichlich die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Sie haben sich viel von europäischer Kultur an- geeignet, sind katholische Christen und bedienen sich meist der spanischen Sprache. Wirtschaftliches. Mittelamerikcr könnte im Wirtschaftsleben der Erde eine große Rolle spielen, aber die ungeordneten staatlichen Zustände, die sich nnauf- hörlich wiederholenden Unruhen und Bürgerkriege und die Trägheit seiner Be- wohner haben eine kräftige wirtschaftliche Entwicklung bisher gehindert. Boden und Klima eignen sich vorzüglich zum Anbau tropischer und halbtropischer Ge- wüchse. Doch nur Kaffee wird in bedeutenden Mengen ausgeführt, besonders aus Guatemala, wo Deutsche große Pflanzungen angelegt haben. Von andern Erzeugnissen kommen Kakao, Zucker, Tabak, Kautschuk und Baumwolle in Betracht. Eine große Bedeutung hat in letzter Zeit in einigen Staaten der Anbau von Bananen gewonnen, da diese Früchte jetzt in großen Mengen nach Europa ausgeführt werden. Die Hauptgetreidearten sind Weizen und Mais. Die Hochländer dienen der Viehzucht. Der früher von den Spaniern eifrig betriebene Bergbau ist jetzt unbedeutend. Er liefert Gold, Silber, Blei, Zinn und Kupfer. Die Industrie ist zum größten Teil Hausgewerbe. Für die Aus- fuhr kommen hauptsächlich nur die aus feinem Palmstroh gefertigten teuren Panamahüte in Betracht. Die Verkehrswege sind noch wenig entwickelt. 1911 gab es nur 2250 km Eisenbahnen. Die Gesamtausfuhr der Länder hatte 1911 einen Wert von 155, die Einfuhr von 152 Mill. Mk. Staatliches. Der N.-W. Mittelamerikas und der größte Teil der Halbinsel Jukatan gehören zu Mexiko. Das übrige Gebiet verteilt sich auf 6 selbständige Freistaaten: Guatemala, San Salvador, Honduras, Nikaragua, Kosta- rika, Panama und die britische Kolonie Honduras. Mittelamerika stand seit seiner Entdeckung unter spanischer Herrschaft. 1821 riß es sich nach längeren Kämpfen vom Mutterlande los, und die bisherigen Provinzen ver- einigten sich 1823 zur Republik der „Vereinigten Staaten von Mittelamerika". Der Bund hatte aber keinen Bestand und löste sich 1839 in fünf selbständige Staaten auf. Zu diesen kam dann 1903 als sechster noch Panama, das sich mit Hilfe der Nordamerikaner von Kolumbien losgerissen hatte. 1. Guatemala (113000 qkm, 1,8 Mill. E., 15 auf 1 qkm), der wichtigste unter den mittelamerikanischenstaaten, erzeugt große Mengenvon Kaffee (Ausfuhr 1911: 39 Mill. Mk.). Mehr als die Hälfte davon geht nach Deutschland. Die Pflanzungen sind zum großen Teil von Deutschen angelegt worden. Die Hauptstadt Guatemala (80000 E.) liegt
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