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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 249

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 249 — Der betäubende Donner des Wassersturzes, die tiefgrünen Wellen, die Massen weißen Schaumes, der helle Regenbogen, den die Sonne in die aufsteigenden Dünste malt — das alles bietet ein Schauspiel ohnegleichen. Der Hufeisenfall ist der malerischste. Im Winter ist der Anblick noch großartiger — die stürzenden Wassermassen sind dann durch eine gigantische Eiswand verborgen; man hört den Donner, ohne sie selbst zu sehen" (v. Hell- wald). Das gewaltige Naturschauspiel lockt natürlich im Sommer Hunderttausende von Menschen herbei, und an den Felsklippen der beiden Ufer ist eine ganze Stadt von Gast- Häusern und Läden entstanden. Unterhalb des Falles strömt der Fluß noch 12 km weit durch eine schmale, von 60—90 m hohen, steilen Felswänden eingeschlossene Schlucht, in der- er, die Unteren Schnellen bildend, noch weitere 33 m fällt. Dann tritt er in ein Land mit niedrigen Ufern und erreicht in ruhigem Laufe den Ontariosee. Wie bei allen Wasserfällen, so kann man auch beim Niagara ein allmähliches Zurück- weichen des Falles beobachten. Nach Lyell beträgt dieses 1j3 m jährlich. Die Zerstörung Abb. 47. Der Niagarafall. (Als großes farbiges Anschauungsbild bei F. E. Wachsmnth in Leipzig erschienen.) des Felsengrundes wird beim Niagara noch dadurch beschleunigt, daß die untern Schichten ziemlich weich sind und darum von den tobenden Wassermassen ausgehöhlt werten, worauf die oberen Schichten einbrechen. Man hat die Zeit, die der Niagarafall gebraucht hat, um den Weg vom Ende der Felsenschlucht bis zu seiner jetzigen Stelle zurückzulegen, auf 36000 Jahre geschätzt, und noch 70000 Jahre sollen vergehen, bis er den Eriesee erreichen wird. Neuere Untersuchungen ergaben eine bedeutend kürzere Zeit. Die über den Niagarafall hinabstürzenden Wassermassen hat man auf 11000 cbm für die Sekunde, auf 350000 Mill. edm für das Jahr berechnet, und sie entsprechen einer Arbeitsleistung von 5'/, Mill. Pferdekräften. Durch die Anlage großer Elektrizitätswerke, deren Leitungen bis nach Neu-Dork reichen, hat man in neuerer Zeit angefangen, diese gewaltigen Kräfte auszunutzen. Etwa 50000 Pferdekräfte werden jetzt dem Falle entzogen, ohne daß dadurch dessen Eindruck wesentlich beeinträchtigt wird. Das große Verkehrs- Hindernis, das die Schnellen und der Fall des Niagara bilden, hat man schon 1829 durch

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 251

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 251 — wie die Tundren Rußlands und Sibiriens (S. 185, Iii, S. 334). Baumlos ist auch ein großes regenarmes Gebiet am Ostfuße des Felsengebirges, etwa vom 60.° an f., die Ka- nadische Prärie, eine Fortsetzung der Prärien der Vereinigten Staaten (S. 262), sowie der größte Teil der Kolumbischen Ebene (S. 246). Das ganze übrige Gebiet, eine Fläche von über 3 Mill. qkm, war ursprünglich Waldland und ist noch heute eins der größten zu- sammenhängenden Waldgebiete der Erde. In den s. Strichen sind zwar weite Flächen gerodet und in Acker und Wiesenland umgewandelt worden, aber weiter n. steht der Urwald noch unberührt in seiner großartigen Wildheit da. Am üppigsten gedeiht er in den feuchten Küstenlandschaften am Großen Ozean. Überwiegend sind Nadelhölzer verschiedener Art. In den s. Gebieten mischen sich damit Laubbäume: Birken, Eichen, Ulmen, Eschen, Ahorn. Zwergbirken und Zwergweiden findet man sogar in den höchsten Breiten, bis zur Tundra. Tie Tierwelt ist nicht durch viele Arten vertreten, aber desto reicher an Zahl. Die Wälder beherbergen Bären, Wölfe, Füchse, Luchse, Vielfraße und wertvolle Pelztiere (S. 252). Von Wiederkäuern finden sich Hirsche und Rehe und die auf den hohen Bergen kletternden Bergziegen und Bergschafe, und Flüsse und Seen wimmeln von Fischen. Dazu kommen in der Tundra noch Elen- und Renntiere, auf den Inseln Eisbären und nordische Seevögel, im Eismeer Robben und Walfische. Kein Wunder daher, daß Kanada das gelobte Land der Jäger, Fallensteller und Fischer ist. 3. Bevölkerung und Wirtschaftsleben. Bevölkerung. Der weitaus größte Teil Britisch - Nordamerikas war ursprünglich von Indianern (S. 266) bewohnt, der hohe Norden von Eskimos. Durch die europäischen Ansiedler sind jene aber aus den wirtlichen Gegenden mehr und mehr verdrängt worden, und ihre Zahl ist stark zurück- gegangen. Ein Teil von ihnen hat europäische Lebensweise angenommen, die andern streifen noch jetzt als Jäger und Fischer umher. 1901 wurden nur noch 128000 Indianer gezählt. Unter der weißen Bevölkerung sind am zahl- reichsten die Franzosen (1,6 Mill.), die hauptsächlich in den Landschaften am St. Lorenzstrom wohnen; dann folgen Engländer (1,3 Mill.), Jrländer (1), Schotten (0,8), Deutsche (0,3) u. a. Europäer. Wirtschaftsleben. Erst ein verhältnismäßig kleiner Teil Kanadas wird wirtschaftlich ausgenutzt, und das Land ist noch einer großen Entwicklung fähig. Ackerbau und Viehzucht sind auf die s. Gebiete beschränkt, bilden aber heute die weitaus wichtigsten Erwerbsquellen der Bevölkerung, und noch immer neue Landstriche werden für die Kultur gewonnen. Die angebaute Fläche ist in den letzten 30 Jahren auf mehr als das doppelte gewachsen und betrug 1901 121 000 qkm. Was das bedeutet, ergibt ein Vergleich mit Deutschland, das mit seiner damals 11 mal so starken Bevölkerung nur etwas mehr als das Doppelte an Ackerland besaß. Das Hauptgebiet des Bodenbaus war früher das Becken am Lorenzstrom. Von da ist er immer weiter nach W. vorgerückt und hat neuerdings in den Prärien w. vom Winnipegsee (Manitoba) und nach N. hin bis über den Saskatschewan ein sehr fruchtbares, für den Getreidebau ge- eignetes Gebiet in Anspruch genommen. Die Haupterzeugnisse sind Weizen

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 252

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
(1911: 5,9 Mill. t; D. 4), Hafer (5,5; D. 7,7), Kartoffeln (1,8; D. 34,4) und Gerste (0,9; D. 3,1). In Ontario wird auch viel Obst gebaut, nament- lich Äpfel von vorzüglicher Güte, ferner Tabak und Wein. Auch der Vieh- bestand, namentlich an Pferden (2,3 Mill.; D. 4,3) und Rindern (7; D. 20,6), ist bedeutend und liefert einen wichtigen Beitrag zur Ausfuhr. Der Wald bedeckt in Kanada einen Flächenraum von fast der sechsfachen Größe Deutschlands. Die Holzgewinnung wird besonders in Ontario, Quebeck und Kolumbien betrieben, von wo der Versand am bequemsten ist. Von einer geordneten Forstpflege sind kaum Anfänge vorhanden. Man treibt Raubbau und überläßt den Nachwuchs sich selber. Die Bäume werdeu im Winter von Holz- knechten, die ost in größerer Zahl in Blockhänfern zusammenwohnen, gefällt, in Blöcke von 4—6 m Länge zerschnitten und an die Flüsse geschafft, auf denen man sie im Frühjahre nach ihrem Bestimmungsorte flößt. Hier werden sie zu Balken und Brettern zerschnitten oder zu Holzstoff verarbeitet. Die Hauptaus- fuhr geht nach England. — Die Pelzgewinnung liegt hauptsächlich in den Händen der Hudsonbaigesellschaft (S. 254), deren Verwaltungsrat in London feinen Sitz hat. Die meisten Jäger sind Indianer oder Mischlinge französischer und indianischer Herkunft. Die Gesellschaft besitzt etwa 150 über das ganze unbewohnte Gebiet verstreute Posten oder Forts, wo man die Pelze sammelt, um sie dann nach den Hanptniederlagen, besonders Montreal und Viktoria, zu bringen. Die Hauptausbeute liefern Bisamratten (jährl. 75—90 000 Stück), Biber (17 000), Zobel (16 000), Nerze, Luchse, Ottern, Füchse, Bären, Hermeline, Iltisse, Stinktiere (Skunkse) und Vielfraße, im Beringmeer Seeottern. Der Hauptverkaufsplatz der Pelze ist London. Sehr bedeutende Erträge liefert die Fischerei sowohl an den Küsten wie in den Binnengewässern. 1906 belief sich der Wert der gefangenen Fische auf 124 Mill. Mk. Am stärksten beteiligt daran waren Neuschottland mit 33 und Britisch-Kolnmbien mit 37 Mill. Mk. Den höchsten Ertrag ergibt der Lachssang (36 Mill. Mk.), nächst ihm der Kabeljaufang (14 Mill.) bei Neufundland (S. 256). Einen großen Reichtum besitzt Kanada an Bodenschätzen, deren Ausbeute sich 1906 auf 320 Mill. Mk. belief. Sehr bedeutend ist die Goldgewinnung (1910: 15356 kg). Am ergiebigsten sind Felder am Fraserflufse und die erst 1896 entdeckten am Klondike (klondeik), einem Nebenflühchen des Jnkon, nahe der Grenze von Alaska. Der Ertrag der Klondikeselder erreichte 1900 den Höchst- wert von 95,5 Mill. Mk., ist seitdem aber beständig zurückgegangen. Reich ist auch die Ausbeute an Silber, Kupfer und Nickel, besonders in den Landschaften an den Kanadischen Seen; auch Eisen ist vorhanden, und an Asbest enthält Kanada die größten Lager der Erde. Am Ostfuße des Felsengebirge? und in Kolumbien gibt es große Kohlenlager, aus denen 1911 10 Mill. t gefördert wurden, und in Ontario hat man ergiebige Erdölquellen erschlossen.

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 256

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 256 — Innere ist erst in neuster Zeit durch eine Querbahn erschlossen worden. Es enthält große, von Pelztieren belebte Nadeln und Birkenwälder. Auch Bodenschätze, namentlich Kupfer und Eisen, hat man gefunden. Die eingebornen Indianer sind ausgestorben. Die heutigen Bewohner, vorwiegend Engländer und Iren, leben hauptsächlich vom Fisch- und Robbenfang. Von der Insel zieht nämlich nach S.-O. hin 500 km weit die große Neu- fundlandbank, der größte Fischereiplatz der Erde. Das Meer hat hier nur eine Tiefe von 50—150 m. Der Boden, der durch die Sinkstoffe der hier auftauenden Eisberge noch beständig erhöht wird, ist sandig und schlickig und wird von zahllosen Mollusken und kleinen Fischen belebt, die den in ungeheurer Menge hier vorkommenden Kabeljaus zur Nahrung dienen. Die Hauptfangzeit ist von April bis Oktober. Nicht weniger als 63000 Neufundländer liegen in dem stürmischen und meist mit Nebel bedeckten Meere dem Fischfang ob; dazu kommen dann noch Engländer und Franzosen, namentlich aus der Bretagne. Der jährliche Ertrag des Fischfangs beläuft sich auf etwa 60 Mill. Mk. 2. Die Bermudainseltt (50 qkm, 20000 E.) liegen etwa 1000 km sö. von Neu-Iork und bestehen aus 360 eng zusammenliegenden Eilanden. Sie sind stark be- festigt und wichtig als Flottenstation sowie als Haltepunkt für die nach Westindien fahrenden Schiffe. Die Bewohner treiben Fischfang und bauen Südfrüchte und Gemüse, die meist nach Neu-Iork verschickt werden. Alaska (1,5 Mill. qkm, 64 000 E.) ist ein Territorium der Vereinigten Staaten. Das Land ist zuerst von russischen Pelzhändlern von Asien her besucht worden und wurde dann von Rußland in Besitz genommen. 1867 ging es durch Kauf für 30 Mill. Mk. an die Vereinigten Staaten über. Trotz der Lage im hohen N. ist Alaska ein wirtschaftlich wert- volles Gebiet. Der S. enthält große Wälder mit zahlreichen Pelztieren. Die Flüsse wimmeln von Fischen, besonders Lachsen, und auch die angrenzenden Meere sind durch einen großen Fischreichtum ausgezeichnet. Seit dem Jahre des Erwerbs hat der Fischfang 600 Mill. Mk. abgeworfen, das Zwanzigfache des ganzen Kaufpreises. Dazu kommt dann noch der Fang von Seerobben und Seebären, die wertvolle Felle liefern. Der Haupt- reichtum Alaskas aber liegt in seinen erst in neuster Zeit entdeckten Bodenschätzen. Am Vorgebirge Nome am Beringmeer hat man große Goldlager ausgefunden, die 1906 einen Ertrag von 130 Mill. Mk. ergaben. Dazu kommen Kupferlager, die wahr- scheinlich zu den reichsten der Erde gehören, Silbererze und Steinkohlen. Weite Gebiete eignen sich auch, wie Versuche gezeigt haben, für den Acker- und Gartenbau sowie für die Viehzucht. So wird das Land, wenn erst die nötigen Bahnen gebaut sind, jeden- falls eine rasche Entwicklung durchmachen. Ii. Z)ie Bereinigten Staaten. (7,8 Mill. qkm, 92 Mill. E., 12 auf 1 qkm.) Gebietsumfang. Die Vereinigten Staaten erstrecken sich vom Atlantischen bis zum Stillen Ozean und von den Grenzen Kanadas (S. 245) bis zum Busen von Mexiko und zum Rio Grande del Norte, der auf eine weite Strecke die Grenze gegen Mexiko bildet. Das ungeheure Gebiet, das stark 3/4 der Fläche Europas einnimmt, gliedert sich in drei große natürliche Landschaften: das Kordillerenland im W., das große Mississippibecken in der Mitte und das Bergland der Appalachen und die Atlantische Ebene im D. (Abb. 49).

5. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 245

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 245 — Geologisches. Erdgeschichtlich betrachtet besteht Nordamerika aus einer älteren Ost- und einer jüngeren Westhälfte. In jener bilden archäische Gesteine, Granit, Gneis und kristallinische Schiefer, das Grundgerüst, dem hier und da Ablagerungen aus der Silur- und Devonzeit aufliegen. N. von den Kanadischen Seen, im Gebiete der sog. Lauren- tischen Platte, sind die oberen Schichten gänzlich abgetragen und das Grundgerüst durch die Gletscher der Eiszeit zu einer fast völligen Ebene abgeschliffen worden. In den Appalachen dagegen wurden sie samt der Unterlage in der paläozoischen Zeit zu einem mächtigen Gebirge aufgefallen, von dem das heutige Bergland nur noch einen kümmerlichen Rest bildet. Die Kordilleren sind ein viel jüngeres Gebirge, das darum auch von der Zerstörung viel weniger gelitten hat. Ihre letzte und Hauptfaltung fällt erst in die mittlere Tertiär- zeit. Gleichzeitig mit der Aufrichtung entstanden große Brüche, aus denen damals und in späterer Zeit gewaltige Massen von vulkanischem Gestein emporquollen, wie denn die vul- kanische Tätigkeit auch heute noch nicht erloschen ist. Deutliche Spuren hat die Eiszeit hinterlassen, in der das Gebirge größtenteils vergletschert war. Am Fuße der Kordilleren entlang zieht vom Mexikanischen Busen bis zum Eismeer ein bald schmalerer, bald breiterer Landstreifen, der noch zur Kreidezeit vom Meere über- flutet war, so daß also damals Nordamerika aus zwei großen Inseln bestand. Dieser Meeresarm ist dann allmählich zu Land geworden. Zur Tertiärzeit endlich entstand ö. von den Appalachen durch das Zurücktreten des Meeres die Atlantische Ebene, wodurch Nordamerika im wesentlichen seine heutige Gestalt erhielt. Staatliche Gliederung. Nordamerika umfaßt drei Staatsgebiete: Britisch- Nordamerika oder Kanada im N., die Vereinigten Staaten in der Mitte und Mexiko im S. Ii. Mntisch-Mordamerika (und Alaska). (9,8 Mill. qkm, fo groß wie Europa, 7,3 Mill. E., 0,7 auf 1 qkm). Überblick. Britisch-Nordamerika umfaßt die ganze Nordhälste des Erdteils mit Ausnahme des Gebietes von Alaska, das zu den Vereinigten Staaten gehört. Die Grenze gegen diese wird in der Westhälfte des Erdteils durch den 49. Breitenkreis, weiterhin durch die Kanadischen Seen und den St. Lorenzstrom gebildet, von dem sie dann unter dem 45. Breitenkreise nach O. abbiegt und in einem großen nordwärts ausweichenden Bogen den Atlantischen Ozean erreicht. 1. Die natürlichen Landschaften. Die Nordische Inselwelt oder der Arktische Archipel wird von Grön- land durch die bis über 500 km breiten Meeresarme der Davis (dewis)- Straße und der Bassin(bäsfin)-Bai und den schmalen Smith(smiß)-snnd getrennt. Sie besteht aus etwa einem Dutzend größerer und vielen kleinen Inseln, die zusammen ein Gebiet von der 2^ fachen Größe des Deutschen Reiches einnehmen (1,3 Mill. qkm). Die größte, Baffinland, kommt an Fläche fast der Pyrenäenhalbinsel gleich. Die Inseln sind teils flach, teils gebirgig, im Innern meist von Hochebenen erfüllt, die Küsten hoch und steil und von

6. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 264

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 264 — des Stillen Ozeans abhaltende Westgebirge und besonders durch das Fehlen wö. streichender Gebirge, wie sich solche in Europa und Asien den Nordwinden in den Weg stellen. Ungehindert dringen im Winter und Frühling die kalten Luftströmungen nach S. vor und erreichen auf dem Wege durch das breite Mississippital selbst den Mexikanischen Busen, wo sie mitunter in den Baumwollpflanzungen großen Schaden anrichten. Bis weit in den Frühling hinein, so lange in den n. Ländern die Kälte dauert, der Schnee schmilzt und das Eis der zahlreichen Gewässer auftaut und der Luft die Wärme entziehen, macht sich ihr Einfluß geltend und führt oft plötzliche und starke Temperaturstürze herbei. Neu-Dork ist im Januar um 9,2° kälter als Neapel, Chicago um 11,7° als Rom. Umgekehrt ist es im Sommer. Dann dringen die warmen und feuchten Süd- und Südostwinde weit nach N. hiu vor und erzeugen eine geradezu tropische Hitze, wie sie in gleicher Breite in Europa unbekannt ist. Der s. Teil der Hochländer hat eine Juliwärme von 30—36°, wie die Wüstengegenden Afrikas, Neu-Orleans 27,2 °, Neu-Iork 23,3 °. Dabei ist aber noch zu bedenken, daß die Hitze zeitweilig eine ganz ungeheure Höhe erreicht. In Südkalifornien hat man 56, in Texas 50 ° gemessen, und Neu-Aork, St. Louis u. a. Städte haben manchmal wochenlang eine Wärme von 32—35°, so daß viele Menschen am Hitzschlag sterben, wie z. B. 1901 in Neu-Iork innerhalb 4 Tagen 1200. 3. Kennzeichnend sind ferner die plötzlichen Temperaturumschläge, wie sie in gleich hohem Grade wohl sonst nirgends auf der Erde vorkommen. Rückschläge von 20—30 0 inner- halb 24 Stunden sind sehr häufig, solche von 30—35° nicht selten; ja in Denver sank einmal das Thermometer in fünf Minuten um 20, in einer Stunde um 27 °. Die Kälte- rückschläge sind am häufigsten im Frühjahre (Mai und Juni), und sie bringen dann der Landwirtschaft oft unermeßlichen Schaden. 4. Auffallend ist weiter die Gleichmäßigkeit des Klimas auf weite Stocken hin. Die Wärme nimmt nur sehr langsam von S. nach N. ab, und die Abnahme vollzieht sich überall, die Gebirgslandschaften im W. natürlich ausgenommen, in unmerklichen Über- gängen. Es liegt das an der gleichförmigen Bodengestaltung. Nirgends erhebt sich ein Gebirge, das als Wetterscheide gelten könnte, wie es z. B. die Alpen in Europa sind. 5. Endlich verdient noch hervorgehoben zu werden, daß die Vereinigten Staaten ein Gebiet heftiger Luftbewegung sind. Die starken Wärmegegensätze zwischen dem N. und S. und die Höhenunterschiede zwischen dem W. und O. sind die Ursache lebhasten Luftaus- taufches, und da die Winde in den ungeheuren Ebenen nirgends Widerstand finden, werden sie leicht zu furchtbaren Stürmen. Sehr gefürchtet sind die heftigen Nordwinde, deren Kältewellen nicht selten bis zum Mexikanischen Busen vordringen. Am Felsengebirge wehen oft Fallwinde von furchtbarer Gewalt, der heiße Tschinuk (Chinook), der dem Föhn der Schweiz ähnlich ist] (I, S. 43), und der mit den heftigsten Schneewehen verbundene Blizzard (blissert), den man der Bora (Iii, S. 72) vergleichen kann. Viel schlimmer und gefährlicher sind die Wirbelstürme, die Tornados, die besonders zu Beginn der heißen Jahreszeit auftreten. Ihr Hauptgebiet sind die Staaten Kansas, Nebraska, Missouri, Illinois und Ohio. Sie bewegen sich mit Schnellzugsgeschwindigkeit vorwärts, und ihre Drehgeschwindigkeit steigt bisweilen auf 900 m in der Sekunde. Kein Menschenwerk ver- mag ihrer Gewalt zu widerstehen, und in einem Augenblicke zerstören sie mitunter ganze Städte. Eine zweite Wirbelsturmbahn zieht durch die Atlantische Küstenebene von Florida bis Neufundland. Die hier auftretenden Hnrricane (hörrikäne) bewegen sich weniger schnell, haben aber gewöhnlich eine viel größere Ausdehnung als die Tornados, und die Verheerungen, die sie anrichten, erstrecken sich nicht selten über die ganze Küstenebene. (Vergl. Teisune, S. 160.) Die Niederschläge sind sehr ungleichmäßig verteilt. Die Osthälfte der Vereinigten

7. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 280

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 280 — gebaut und zeigen im Äußern wie in der innern Einrichtung große Übereinstimmung. Sie sind der Mehrzahl nach klein, 2—3 Fenster breit und 2—3 Stockwerke hoch, da der Amerikaner wie der Engländer und Holländer gern für sich allein wohnt. Daneben befinden sich aber, besonders in 'den Großstädten, Riesenhäuser, die alles, was die Alte Welt an solchen Bauten bietet, weit hinter sich lassen (S. 281). a) Die nordatlantischen oder Neuenglandstaaten» Maine (mehn), New Hampshire (nju hämschir), Vermont, Massachusetts (mäfsätschußets), Rhode Island (röd eiländ), Connecticut (lonn6ktiköt). Das Gebiet dieser Staaten ist größtenteils gebirgig, der Boden wenig fruchtbar, das Klima ungünstig. 70 °/0 der Bodenfläche sind noch mit Wald bedeckt. In den 3 s. Staaten hat sich eine bedeutende Industrie entwickelt. Daher gibt, es hier auf kleinem Raum eine ansehnliche Zahl großer Städte. Boston (600000 E.), unter der Breite Roms, ist nächst Neu-Uork die bedeutendste Seehandelsstadt der V. St. Dicht dabei Cambridge skehmbridsch, 105000 E.) mit der berühmten Harvarduniversität. Prövidence (225000 E.) hat bedeutende Industrie, Portland (60000 E.) im N. ist ein wichtiger Handelsplatz, der von Kanada als Winterhasen benutzt wird, wenn der St. Lorenzstrom zugefroren ist. d) Die mittelatlantischen Staaten. Neu-Aork, New-Jerfey (nju dschörfe), Pennfylvanien, Delaware (delewär), Maryland und das Bundesgebiet Kolumbia. Sie reichen vom Hudson bis zum Potomac und nach N.-W. bis zum Erie- und Ontariosee. Die reichen Bodenschätze, namentlich Pennsylvaniens, und die günstige Ver- kehrslage haben sie zum Hauptgebiete der Industrie und des Handels gemacht. Die Küste hat nicht nur gute Häsen, sondern von hier aus ist auch die Verbindung nach dem Innern am leichtesten; denn die Neuenglandstaaten liegen zu weit nach N., im S. aber bildet das Alleghanygebirge einen schwer zu überschreitenden Wall (S. 262). Daher ist an der Küste eine ganze Reihe großer Handelsstädte entstanden und dahinter eine Menge von Mittelstädten, die hauptsächlich vom Überlandverkehr leben, während Penn- sylvanien das Land der großen Industriestädte ist. Weitaus an erster Stelle steht Nen-Aork (4,8 Mill. E.) an der Mündung des Hudson. an einer vor;üalick>en. vor dem Seegang qpsrfiiifeteit und den größten Schiffen zu- gänglichen Bucht. Es ist nicht nur durch die an Volkszahl größte, sondern auch durch ^eine Industrie und seinen Handel bedeutendste Stadt, die eigentliche Hauptstadt der V. St. Wegen V„ Mill. Arbeiter sind in den Fabriken tätig; durch seine mehr als 100 Banken beherrscht es den Geldmarkt der Union; von dem gesamten Außenhandel geht'fast die Hälfte durch seinen Hasen, und 3/4 aller Einwanderer betreten hier das Land i19n über 600000). 24 Eisenbahnlinien geben strahlenförmig von Neu-Po^ «n ffnnnl ver- bindet es mit dem Eriesee. ein anderer mit dem St. Lorenzstrom. und mehr als 70 überseeische Dampferlinien laufen im Hafen zusammen. Seiner Bevölkerung nach ist es eine Weltstadt im wahrsten Sinne des Wortes. In Neu-Aork wohnen fast soviel Deutsche wie in Hamburg (1900: 786000, davon waren 332000 in D. geboren), mehr Iren als in Dublin und Belfast zusammen (726000), 1/i Mill. Russen, 220000 Italiener, 200000 Schotten usw. Das eigentliche Neu-Aork liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Hudson und dem East River (!st rlwer), einem schmalen Meeresarme, der die Insel Long Island (long eiländ) vom Festlande trennt. Ans dieser Insel, Neu-Aork gegenüber, hat sich die jetzige Vorstadt Brooklyn (bruklin, 400000 E.) entwickelt. Beide sind durch drei gewaltige Hängebrücken, wahre Wunderwerke der Technik, durch gewaltige Dampsfähren und jetzt auch

8. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 336

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— 336 — F. Die deutschen Schutzgebiete. Allgemeines. Deutschland ist erst spät in die Reihe der Kolonialmächte ein- getreten. Zur Zeit der großen Entdeckungen zu Beginn der Neuzeit und in den darauf folgenden Jahrhunderten, als Portugiesen, Spanier, Holländer, Franzosen und Engländer weite Kolonialgebiete erwarben, war unser Vaterland im Innern zerrissen und nach außen ohnmächtig, so daß an überseeische Unternehmungen nicht gedacht werden konnte. Ein Versuch des großen Augsburger Kausmannshanses der Wels er, sich in Venezuela festzu- setzen (1526), scheiterte. Der erste unter den deulschen Fürsten, der weitschauend die Be- deutung einer See- und Kolonialmacht erkannte, war Friedrich Wilhelm von Branden- bürg, der Große Kurfürst. Er ließ 1681 an der Goldküste von Guinea die branden- burgische Flagge hissen, gründete dort das Fort Großfriedrichsburg (1687) und brachte einen großen Teil der Guineaküste unter seine Herrschast. Aber sein Enkel, der sparsame König Friedrich Wilhelm I., der kein Freund von kostspieligen und unsicheren Unter- nehmungen war, verkaufte den ganzen Besitz für.7260 Dukaten und 12 Mohren an die Holländer. Erst Jahrhunderte später, nnch der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, wachte der Gedanke an die Erwerbung überseeischer Länder wieder auf. „Nur in dem Boden des geeinten Deutschlands konnte der Kolonialgedanke Wurzel fassen; erst erstand das Reich in seiner ungeahnten Machtfülle; dann folgte der glänzende Aufschwung der Industrie und des überseeischen Handels, und die Kolonisation bildete nur den not- wendigen Schlußstein dieses Gebäudes." Die Erwerbungen folgten rasch hintereinander, die meisten in den Jahren 1884 und 85. Die heutigen Grenzen wurden z. T. erst später in Verträgen mit andern Mächten festgesetzt. 1884 wurden Togo, Kamerun und Deutsch-Südw estafrika erworben, 1885 Deutsch-Ostasrika, Deutsch-Guiuea und die Marschallinseln, 1898 Kiautschou, 1899 Samoa, die Karolinen-, die Pal au- und die Marianeninseln. Vorbereitet wurden diese Erwerbungen durch die Unternehmungen deutscher Großkaufleute, die des Reichsschutzes bedurften und diesen an- riefen, um nicht durch Angriffe und Übergriffe andrer Mächte, namentlich Englands, behindert und zurückgedrängt zu werden. 1. Togo. (87 000 qkm, etwas größer als Bayern, 1 Mill. E., 12 auf 1 qkm.) Lage und Grenzen. Togo erstreckt sich als ein schmaler Landstreifen von der Guineaküste in n. Richtung ins Innere hinein. Seine Längenausdehnung, 650 km, entspricht der Entfernung von München bis Hamburg, seine größte Breite, 200 km, der von Hannover bis Berlin. Im S. aber wird es durch englisches Gebiet so eingeschnürt, daß es den Atlantischen Ozean nur mit einem Landstreifen von 50 km Länge berührt. Im N. und O. wird Togo von fran- zösischem Besitz, Dahome, im W. von der englischen Kolonie Goldküste (Aschanti) eingeschlossen. Gegen diese bildet der schiffbare Volta eine natürliche Grenze. Aber die Scheidelinie zieht nicht durch die Mitte des Flußbettes, sondern am linken Ufer entlang, und auch das Mündungsgebiet des Flusses ist englisch, so daß die wertvolle Wasserstraße für uns nicht in Betracht kommt. Ähnlich ungünstig liegen die Verhältnisse an der Ostseite, wo der schiffbare Grenzfluß Monu auf französischem Gebiete mündet.

9. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. IV

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— Iv — Die Darstellung ist nicht überall gleich eingehend. Ich hoffe, man wird es billigen, daß ich die wichtigsten Kulturländer, insbesondere Indien, China, Japan und die Vereinigten Staaten von Nord- amerika, ausführlicher behandelt habe als andre Erdräume, denen eine viel geringere Bedeutung für die Kultur zukommt. Auch da, wo sich Gelegenheit bot, wichtige Fragen der allgemeinen Erdkunde zu erörtern, z. B. die Wüstenbildung bei der Sahara (S. 21), die Entstehung der Korallenbauten bei den Südseeinseln (S. 234), habe ich die Darstellung ausführlicher gestaltet. Die Mitteilungen über die Kulturpflanzen, ihren Anbau und ihre Verwertung ersparen dem Leser das Nachschlagen in naturkundlichen Werken. Besondere Aufmerksamkeit habe ich dem Deutschtum im Auslande zugewandt. (Man vergl. uamentlich S. 216, 270, 316.) Die Behandlung der deutscheu Schuhgebiete ist einem besonderen Abschnitte zugewiesen worden. Die allgemeine Erdkunde, die den Schluß des Bandes bildet, ist nur eine kurze, zusammen- fassende, z. T. ergänzende Darstellung der Lehren, die bereits an andern Stelleu des Werkes, wo sich besondere Gelegenheit dazu bot, behandelt worden sind. Bei der sprachlichen Darstellung habe ich nach Einfachheit, Klarheit und Reinheit gestrebt. Außer einer Anzahl von Fachausdrücken, für die es, bis jetzt wenigstens, an vollwertigen deutschen Ersatzworten fehlt, wird man in dem Buche nur selten einem Fremdworte begegnen, gewöhnlich nur in Stellen, die andern Büchern entlehnt sind. Von der Bezeichnung der Aussprache fremder Namen habe ich nur sparsam Gebrauch gemacht. Ich bin der Ansicht, die auch iu der „Zeitschrift des Allgemeinen deutschen Sprachvereins" mehrfach vertreten worden ist, daß wir die fremden Namen, soweit es der Lautbestand zuläßt, deutsch aussprechen, wie Franzosen und Engländer diese Namen ja anch auf ihre Weise sprechen und schreiben. Denn einmal sind die Aussprachebezeichnungen ja doch sehr ungenau, und zum andern werden sie außerhalb der Schule kaum beachtet. Wer spricht denn, um nur einige Beispiele anzuführen, Neiägere (Niagara), Mechiko (Mexiko), Ssaung Pa-rilu (Sav Paulo), Schaul (Söul)? Man beschränke die landesübliche Aussprache auf die erdkuudlicheu Namen der uns nahestehenden Kulturländer Frankreich, England und Italien, und selbst von solchen Namen sollte man die, deren lautliche Zusammensetzung es gestattet, deutsch aussprechen. Wie wir London und Paris sagen, nicht Lond'n und Pari, so spreche man auch St. Paul, Minneapolis, Cincinnati, Cleveland, Karolina, Georgia (besser noch Georgien), Erie- und Ontariosee, nicht Ssent Poal, Minipolis, Ssinßinnöti, Kliwländ, Karoleinä, Dschordschiä, Jri- und Ontsriosee. Ebenso sollte man die fremde, uusrer Sprache widerstrebende Betonung fallen lassen. Man spreche Amazonas, Bagdad, Balkan, Pg-ra, Pent, Panama, nicht Amazonas, Bagdad, Balkan, Parä, Perü, Panama. Man braucht nur einmal zusammengesetzte Wörter wie Bagdadbahn, Balkanhalbinsel, Paranüsse,

10. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 74

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 74 — de Beers-Gefellfchaft zu vereinigen (1888), die seitdem den Abbau mit allen technischen Hilfsmitteln der Neuzeit betreibt. „Man hat berechnet, daß bis zum Jahre 1901 Süd- afrika allem während eines knappen Menschenalters mehr als */5 aller auf der Welt jemals gewonnenen Diamanten geliefert hat." 1906 erreichte die Ausbeute den Wert von 135, 1907 von 180 Mill. M. 1895 fand man einen riesigen, roh 200 g wiegenden Diamanten, den man zu Ehren des 60 jährigen Regierungsjubiläums der Königin Viktoria als Jubiläumsdiamanten bezeichnet hat. Er wog geschliffen noch 49 g und übertraf nicht bloß an Größe, sondern auch an Glanz und „hellem Wasser" alle bisher bekannten Diamanten. Sein Wert wird auf 8 Mill. Mk. geschätzt. Er wird aber noch weit über- troffen durch einen 1905 in Transvaal entdeckten, der den vierfachen Umfang, etwa Faust- große, hat. Transvaal hat ihn aus Dankbarkeit für die ihm verliehene freie Verfassung aufgekauft und dem Könige von England zum Geschenk gemacht. Kohlen finden sich hauptsächlich in Transvaal und Natal, in geringeren Mengen auch im ö. Kapland und iu Südrhodesia. Ihr Vorkommen ist aber nicht so bedeutend, daß sich an ihren Fundorten größere Jndustriebezirke wie in Europa entwickeln könnten. Wichtig sind sie insbesondere für die Versorgung der Südafrika anlaufenden Dampfer. 1908 wurden in Transvaal 2,7, in Natal 1,7 Mill. t gefördert. Der Hauptfundort für Kupfer ist das w. Kapland, s. vom Oranjefluß (Klein-Namaland). Eine Eisenbahn ver- bindet jetzt den Bezirk mit der Küste. In den Jahren 1904—7 wurden durchschnittlich 82000 t, 1908 109000 t Erze gefördert. Silber gibt es iu Transvaal und Rhodefia (1908: 2350000 Mk.). Verkehr und Handel. In früheren Zeiten vollzog sich der Verkehr aus- schließlich auf Lasttieren und Wagen, die bei dem Mangel an ordentlichen Wegen außerordentlich schwer und klobig gebaut waren und von 12—20 Ochsen gezogen wurden. Die Engländer haben aber, um das Land zu erschließen, Großartiges im Bau von Verkehrswegen geleistet. Drei Eisenbahnlinien gehen von der Südküste aus nach N. und verzweigen sich im Junern nach W. und O. Die eine verläuft von der Kapstadt an erst ö., dann nö., berührt in der Nähe des Vaal die Diamantenstadt Kimberley, weiterhin Maseking und die Goldstadt Bulawayo, weudet sich dann nach N.-W., überschreitet bei den Vikloriasällen den Sambesi und reicht jetzt bis Katanga im Kongostaat. Sie bildet einen Teil der geplanten Überlandbahn, die die Kapstadt mit Kairo verbinden soll und von N. her bis Khartum vorgerückt ist. Der Ausgangspunkt der zweiten Linie ist Port Elisabeth. Die Bahn verläuft über Bloemfontein im Oranjefreistaat, Johannis- burg, Pretoria und endet bei Pietersbnrg. Von Johannisburg und Pretoria führen Seitenlinien nach Durban und Lorenzo Marques (S. 76). Die dritte Linie zieht von East London nw. und vereinigt sich mit der zweiten Linie. Die Gesamtlänge der Bahnen in Britisch-Südasrika betrug 1910: 15500 km. Der Außenhandel hatte 1911 einen Wert von 1795 Mill. Mk. (A. 1098, E. 697). Es wurden ausgeführt: Gold (752 Mill. Mk.), Diamanten (166), Wolle (78), Straußen- federn (44), Häute und Felle (24). Siedlnngen. Die Hauptform der Anfiedlung ist die zerstreut liegender Einzelsarmen, die mit Stacheldrahtzäunen gegeneinander abgegrenzt sind. Eine solche Farm besteht aus einem Wohnhaus mit Garten und im besten Falle noch aus einigen Scheunen. „Die Heimstätten — so nennt sie dcr Bur — liegen oft stundenweit voneinander entfernt, und das Leben der Besitzer ist das denkbar einfachste, einsamste und eintönigste. Als Mittel- punkte der Kultur haben sich auf dem Lande kleine Städtchen entwickelt, die die Farmer
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