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1. Römische Geschichte - S. 100

1896 - Dresden : Höckner
100 — stellung des neuen Herrschers im Grunde dar als eine zwischen dem Senat (consilium priucipis) und dem Prineeps (dem ».ersten Bürger") als Vertrauensmann des souveränen Volkes geteilte Herrschaft, wenn auch in Wirklichkeit die persönliche Thätigkeit des Princeps im Mittelpnnkt der ganzen Reichsverwaltung steht. Von den Provinzen übernahm Augustus nur diejenigen in unmittelbare Verwaltung durch legati Augusti pro praetore, welche einer dauernden militärischen Besatzung bedurften, die übrigen verwaltete der Senat durch Prokonsuln (kaiserliche und senatorische Provinzen; procuratores; fiscus und aerarium). Alle Provincialbeamten waren fest besoldet. Das System der Verpachtung hörte für die Grund- und Kopfsteuer (vectigal, tributum) auf, für deren gerechte Verteilung ein Census der Provinzen die Grundlage 'bot (Straßenbauten: milliarium aureum, Reichspost). Das Werk Cäsars fortsetzend, vollendete Augustus die Entwickelung des besoldeten stehenden Heeres: 25 Legionen mit bestimmten Zahlenbezeichnungen, Beinamen und Standquartieren, mit den Auxiliar-truppen zus. 250,000 M.; dazu 9 cohortes praetoriae ä 1000 M. in Rom und Italien unter 2 praefecti praetorio, außerdem in Rom 3 cohortes urbanae und 7 coh. vigilum; der praefectus urbi mit Polizei-und Krimina lgerichisbarkeit. Die Nichtbürger waren der Dienstpflicht (20 Jahre) unterworfen, aber von den Offiziersstellungen ausgeschlossen. Die Flotte lag in den Kriegshäfen von Ravenna und Misenum. Kultur: Litteratur und Kunst. 1. Während römische Kolonisten, Beamte, Geschäftsleute und Soldaten römische Kultur und Sprache über das Reich verbreiteten, strömten in Rom, der beherrschenden Weltstadt, alle Völker, aber auch alle Götter und alle Kultureinflüsse der alten Welt zusammen, um sich zu fortschreitender Auflösung römischen Wesens zu vereinigen. Die Versuche des Augustus zur Herstellung der verfallenden Staatsreligion und der Sitten (Tempelbauten, Luxus- und Ehegesetze) konnten den Verfall auf die Dauer nicht aufhalten (Eindringen orientalischer Götterdienste und griechischer Aufklärung). 2. Dagegen hatte sich die Litteratur immermehr Rang und Ansehen in der höheren Gesellschaft erworben. Vor allem gelangte die R ech t s -Wissenschaft (Scaevolae) und in Verbindung mit namentlich zu Athen und Rhodus betriebenen rhetorischen und philosophischen Studien (Ausweisung der Philosophen und Rhetoren aus Rom 161: Einwurzeln der stoischen Lehre durch Pauätius; Cicero Eklektiker) die Beredsamkeit zu hervorragender Bedeutung (die beiden Gracchen, L. Lieiuius Crafsus, Antonius, Brutus, besonders Hortensius). Ihre höchste Vollendung erreichte die letztere durch Cicero, den Schöpfer der klassischen römischen Schriftsprache. 3. Hiermit hing auch die Ausbildung der Geschichtschreibung zusammen, welche C. Sallustius Crispus (86—34) aus Amiternum im Sabinerlande auf Grund unparteiischer Auffassung der Zeitgeschichte zu kunstmäßiger Darstellung erhob. Cäsar verzichtete in seinen klar und elegant geschriebenen militärischen Berichten auf besonderen Redeschmuck. Cornelius Nepos, ein Freund Ciceros, schrieb verloren gegangene

2. Römische Geschichte - S. 47

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweiter Zeitraum. — § 18. Das römische Geistesleben etc. 47 massregeln gegen das Unwesen, dennoch Einführung der Verehrung einer ausländischen Gottheit durch den Staat selbst (204), der phrygischen Göttermutter Cybele, mit wüsten, aufregenden Gebräuchen (die Priester, „Galli“, eine Art Derwische, der „Archigallus“ mit der Knochenpeitsche). D. Sitten. Die Erziehung hält zwar noch das Ziel der Ausbildung zu einem tüchtigen Landwirt, tapferen Soldaten und guten Bürger fest — Unterrichts - Gegenstände: Sittenlehre, Redekunst, Ackerbau-, Rechts-, Kriegs- und Arzneikunde — und wird noch im einzelnen von dem Hausherrn selbst geleitet (Cato), macht aber allmählich der Erziehung durch griechische Sklaven Platz. Griechische Sprache feinere Umgangssprache und Sprache des Weltverkehrs. Die höheren Kreise griechisch gebildet (die Scipionen, Flamininus, Ämilius Paullus u. a.). Auch in strengeren Kreisen weicht die Einfachheit der Mahlzeit üppigerer Lebensweise. Der Landwirt verschmäht nicht, des Abends in der Stadt mit Freunden ein Glas Wein zu trinken (Cato) oder auch ein Würfelspiel zu machen. Vielfach stellt sich Griechentümelei ein. L. Cornelius Scipio lässt sich „Asiagenus“ nennen und eine Statue in griechischem Gewände setzen. Im Gegensatz hierzu Nachäffung altrömischer Sitte bis zur Lächerlichkeit. Die Frau wird freier in ihrer Stellung sowohl im Hause wie im Gemeinwesen. Nicht selten übernimmt sie selbständig ihre Vermögensverwaltung und beginnt Einfluss selbst auf die Abstimmung in den Komitien zu üben. Der Prunk in Wohnung, Kleidung, Hausgerät nimmt zu. Die Üppigkeit der Gastmähler steigert sich (der Koch, früher der geringste, jetzt der vornehmste Haussklave; pon-tische Salzfische teurer als ein Joch Ochsen). Nach morgenländischer Sitte (Ephesus, Antiochia) werden die Gäste durch das Spiel von Flötenbläserinnen und Harfenspielerinnen und durch Aufführung von Pantomimen und Tänzen unterhalten; man trinkt ,,nach griechischer Sitte“. Gewinnsucht, Unredlichkeit, Müssiggang unzertrennliche Folge der zunehmenden Genusssucht. So Hereinbrechen von Sittenlosigkeit in den höheren Kreisen. 186 wird eine Geheimgesellschaft entdeckt, in deren Zusammenkünften (Bacchanalia) man unter religiösen Formen der Liederlichkeit und Ausschweifungen fröhnte. 7000 Mitglieder (grösstenteils zum Tode verurteilt)! Gesetze, gegen Kleiderpracht und Schwelgerei gegeben

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

4. Für die Quarta von Gymnasien, Realgymnasien und Realschulen - S. 112

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
112 Rmische Geschichte. Dritter Zeitraum. Voiksver. Sitzungen fanden aber unter dem Vorsitz des Kaisers statt. Die sammlung $0ff5crjamtn{ung verlor gnzlich ihre Bedeutung. Heeres. Ein stehendes Heer sorgte fr die Sicherheit des Reiches^ emud)tung ^ ^btifdjc Wachtmannschaft fr die der Stadt, an deren Spitze ein Stadtkommandant (praefectus urbi) stand, und eine Leibwache die Prtorianer" fr die des Kaisers, die von einem praefectus praetrio" befehligt wurde. Freunde Zur Seite standen dem Augustus tchtige Männer, wie sein uguftue* Schwiegersohn Agrippa (S. 110) und Mcenas, der Gnner und Frderer der Dichter. Grenzschutz Das Heer benutzte Augustus zum Grenzschutz. Die keltischen Alpenvlker und die Bewohner der sddeutschen Hochebene bis zur Donau (Rhaetia, Vindelicia, Nricum) unterwarfen ihm 15 v. Chr. 15 v. Chr. feine Stiefshne Tiberius und Drusus. In das-i2sv.chr. nrdliche Germanien drang Drusus auf 4 Zgen (129 v. Chr.). Die freiheitsliebenden Germanen jedoch unter das rmische Joch zu bringen, milang. Die furchtbare Niederlage des rmischen n. Chr. Statthalters Quintilius Varus im Jahre 9 n. Chr. durch Arminius machte der Rmerherrschaft hier ein jhes Ende.*> Linderung Wie Csar suchte Augustus dem Notstande der niederen ftandes' Klassen abzuhelfen. 60 Pflanzstdte allein, in denen arme Brger angesiedelt wurden, sind von ihm angelegt worden. Zugleich ^miichfst1 suchte er die Sittlichkeit durch Gesetze zu Heben und die Gottes-Ver- furcht wieder zu beleben. Endlich verschnte er Rom, so da er ^Roms" sich rhmen durfte, er habe Rom aus einer Ziegel- zu einer Marmorstadt umgeschaffen, und frderte die Dichtkunst. Das Zeit-alter des Augustus, in dem Dichter wie Vergil, Ovid und Sdtaiterbn- >ora3 lebten, heit noch heute das goldene Zeitalter der v2uemtmei rmischen Literatur. Augustus Augustus, dessen letzte Lebensjahre durch den Tod seiner i4 n? ehr. Enkel getrbt wurden, starb 14 n. Chr. sechsundsiebzigjhrig zu Nola. Als er den Tod nahen fhlte, soll er seine Freunde gefragt haben, ob die Rolle seines Lebens von ihm gut gespielt sei, worauf er sie zum Beifallklatschen aufgefordert habe. Ein Ehrengeleit folgte der Leiche von Nola nach Rom, wo er feierlich in einem ihm errichteten Mausoleum beigesetzt wurde. Wir be^ wahren sein Andenken in dem Monatsnamen August. ) Das Nhere siehe in dem Lehrbuch fr Mittelklassen.

5. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 28

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden. 20. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 43

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Heinrich. Meist aus Widukinds sächsischen Geschichten. 28. Heinrich, der Vogelsteller. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au — horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Wett! Was gilt's? Heut giebt's ’nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort heraus für eine Reiterschar?"

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 44

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 44 — Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, es naht der Waffen Klang. „Daß Gott! die Herrn verderben mir den ganzen Vogelfang!" „Ei nun! — Was giebts?" Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr Herrn? sagt an!" — Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! — Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch des Sachsenlandes Stern!" Dies rufend knien sie vor ihm hin und huldigen ihm still und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will!" Da blickt Herr Heinrich tief bewegt hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst mir einen guten Fang, Herr Gott, wie dir's gefällt!" I. N. Vogl. 29. Wie König Konrad starb. Der König Konrad war nach Bayern gezogen und stritt mit dem Herzog Arnulf. Und als er hier verwundet worden war, kehrte er in feine Heimat zurück. Da er nun fühlte, daß es mit ihm zu Ende ging, sprach er zu seinem Bruder Eberhard, der gekommen war, um ihn auf seinem Krankenlager zu besuchen, also:

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 55

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Herzöge aber warteten ihm auf. Der Herzog von Lothringen Giselbert, in dessen Gebiet Aachen lag, war der Kämmerer und ordnete die ganze Feier. Der Frankenherzog Eberhard war \ Truchseß und besorgte die Tafel. Der Schwabenherzog Hermann war oberster Mundschenk. Arnulf von Bayern war Marschall ; und sorgte für die Ritter und ihre Pferde, auch hatte er die ? Stelle ersehen, wo man lagern und die Zelte aufschlagen konnte./ Als die Festlichkeiten beendet waren, ehrte Otto einen jeden der ; Großen in königlicher Weise mit Geschenken, und sroh kehrten alle in ihre Heimat zurück. 35. Kaiser Otto und Heinrich. Zu Quedlinburg irrt Dome ertönet Glockenklang, der Orgel Stimmen brausen zum ernsten Chorgesang. Es sitzt der Kaiser drinnen mit seiner Ritter Macht, voll Andacht zu begehen die heil'ge Weihenacht. Hoch ragt er in dem Kreise, von männlicher Gestalt, das Auge scharf wie Blitze, von golduem Haar umwallt; man hat ihn nicht zum Scherze den Löwen nur genannt, schon mancher hat empfunden die löwenstarke Hand. Wohl ist auch jetzt vom Siege er wieder heimgekehrt, doch nicht des Reiches Feinden hat mächtig er gewehrt; es ist der eigne Bruder, den seine Waffe schlug, der dreimal der Empörung blutrotes Banner trug. Jetzt schweift er dnrch die Lande geächtet, flüchtig hin, das will dem edlen Kaiser gar schmerzlich in den Sinn; er hat die schlimme Fehde oft bitter schon beweint: „O Heinrich, du mein Bruder, was bist du mir so feind!"
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