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1. Römische Geschichte - S. 31

1896 - Dresden : Höckner
— 31 — sichrer (dies Alliensls 18. Juli 390). Der größte Teil 390 der Besiegten floh nach Veji. Das wehrlose Rom fiel in die Hände der Sieger und sank in Schult und Asche (Opfertod der patricischen Greise auf dem Forum); doch trotzte Kapitol und Burg, wo sich ein Rest waffenfähiger Mannschaft um den Senat geschart hatte, ihren Stürmen. Nach 7 monatlicher Belagerung zogen die Gallier, durch Hungersnot und Seuchen erschöpft, mit ihrer Beute und dem römischen Lösegelde (Bren* ims: vae victis!) nach ihrer überdies durch einen Einfall der Veneter bedrohten Heimat zurück. Die zerstörte Stadt wurde, nachdem das schon nach der Eroberung Vejis aufgetauchte Verlangen der Plebs, Rom mit dem wohlgebauten Veji zu vertauschen, durch den Senat (Camillus) abgewiesen war, allerdings eilig und unordentlich, wieder aufgebaut?) 5. Von jetzt an übernahmen die Römer mit der Abwehr der sich noch mehrmals (bis 349) wiederholenden Raubzüge keltischer Gefolgschaften an Stelle der Etrusker den Schutz der italischen Kultur. Nachdem sie sich an den fremdartigen Gegner und seine tumultuarische Kampfesweise gewöhnt hatten, gewannen die eben m diesen Kämpfen verbefferten römischen Waffen und die allmählich veränderte römische Taktik fast regelmäßig die Oberhand über die zuchtlose Tapferkeit der Barbaren?) Übrigens wurde die kriegerische Tüchtigkeit der Römer mittelbar auch dadurch gesteigert, daß sie gerade in der Zeit ihr Bürgerheer zweckentsprechender organisierten, wo das seit der 2. Hälfte des 5. Jahrh, bei allen Völkern des Mittelmeers aufkommende Söldnerwesen die besten Kräfte derselben, *) Alles übrige dürfte der Sage angehören: Die Absendung der 3 Fabier und ihre völkerrechtswidrige Beteiligung am Kampfe, die Rettung des Kapitols durch das Geschrei der Gänse und Manlius Capitolinus, die Vernichtung der abziehenden Gallier und die Wiedergewinnung des bezahlten Lösegeldes durch den aus der Verbannung zurückberufenen Camillus. 2) Die phalangitische Heeresordnung des Servius löste sich damals allmählich in die spätere offene Manipularstellung mit ausgiebigerer Verwendung der Wurfwaffen auf, deren Einführung von der Überlieferung dem Camillus zugeschrieben wird, die aber erst in den Samniterkriegen ihre volle nationale Entwickelung erfuhr (hastati, principes, triarii nach Altersklassen mit je 15 manipuli zu 2 centuriae). Schon während der Gallierkriege kam der gestählte Helm (galea) gegeü den Hieb der langen keltischen Schwerter, der Eisenbeschlag am großen Schild (scutum), der jetzt für alle Glieder eingeführt wurde, in der Fechtweise das Parieren der gallischen Schwerter mit dem Speere (pilum) auf. Die Stoßlanze (hasta) wurde ouf das 3. als Reserve geltende Treffen der Triarier beschränkt.

2. Römische Geschichte - S. 47

1893 - Dresden : Ehlermann
Zweiter Zeitraum. — § 18. Das römische Geistesleben etc. 47 massregeln gegen das Unwesen, dennoch Einführung der Verehrung einer ausländischen Gottheit durch den Staat selbst (204), der phrygischen Göttermutter Cybele, mit wüsten, aufregenden Gebräuchen (die Priester, „Galli“, eine Art Derwische, der „Archigallus“ mit der Knochenpeitsche). D. Sitten. Die Erziehung hält zwar noch das Ziel der Ausbildung zu einem tüchtigen Landwirt, tapferen Soldaten und guten Bürger fest — Unterrichts - Gegenstände: Sittenlehre, Redekunst, Ackerbau-, Rechts-, Kriegs- und Arzneikunde — und wird noch im einzelnen von dem Hausherrn selbst geleitet (Cato), macht aber allmählich der Erziehung durch griechische Sklaven Platz. Griechische Sprache feinere Umgangssprache und Sprache des Weltverkehrs. Die höheren Kreise griechisch gebildet (die Scipionen, Flamininus, Ämilius Paullus u. a.). Auch in strengeren Kreisen weicht die Einfachheit der Mahlzeit üppigerer Lebensweise. Der Landwirt verschmäht nicht, des Abends in der Stadt mit Freunden ein Glas Wein zu trinken (Cato) oder auch ein Würfelspiel zu machen. Vielfach stellt sich Griechentümelei ein. L. Cornelius Scipio lässt sich „Asiagenus“ nennen und eine Statue in griechischem Gewände setzen. Im Gegensatz hierzu Nachäffung altrömischer Sitte bis zur Lächerlichkeit. Die Frau wird freier in ihrer Stellung sowohl im Hause wie im Gemeinwesen. Nicht selten übernimmt sie selbständig ihre Vermögensverwaltung und beginnt Einfluss selbst auf die Abstimmung in den Komitien zu üben. Der Prunk in Wohnung, Kleidung, Hausgerät nimmt zu. Die Üppigkeit der Gastmähler steigert sich (der Koch, früher der geringste, jetzt der vornehmste Haussklave; pon-tische Salzfische teurer als ein Joch Ochsen). Nach morgenländischer Sitte (Ephesus, Antiochia) werden die Gäste durch das Spiel von Flötenbläserinnen und Harfenspielerinnen und durch Aufführung von Pantomimen und Tänzen unterhalten; man trinkt ,,nach griechischer Sitte“. Gewinnsucht, Unredlichkeit, Müssiggang unzertrennliche Folge der zunehmenden Genusssucht. So Hereinbrechen von Sittenlosigkeit in den höheren Kreisen. 186 wird eine Geheimgesellschaft entdeckt, in deren Zusammenkünften (Bacchanalia) man unter religiösen Formen der Liederlichkeit und Ausschweifungen fröhnte. 7000 Mitglieder (grösstenteils zum Tode verurteilt)! Gesetze, gegen Kleiderpracht und Schwelgerei gegeben

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 22

1891 - Dresden : Höckner
— 22 — abgestumpften Keils (cuneus). Außer dem Fußvolk stellte jeder Gau für das Vortreffen eine erlesene Schar, die sogenannten „Hundert", fünfzig Rotten, aus je einem Reiter und einem demselben zugeteilten leichtbewaffneten Fußgänger bestehend. Nur einzelne Völkerschaften des Niederlandes (Tenkterer, Bataver) stellten außer den Gefolgsmannen und den Reitern der „Hundert" größere Geschwader Berittener. 3. Die Führer des Heeres, der König oder der Herzog, wirkten mehr durch Vorbild als durch Befehl. Die höchste Straf-gewalt zur Wahrung des öffentlichen Friedens übten auch im Heere die Priester im Namen des Kriegsgottes Ziu, dessen heilige Zeichen, fahnenartig an Speerstangen befestigt, während des Friedens in heiligen Hainen aufbewahrt, im Kriege das Heer in den Kampf begleiteten. Der Angriff, auf den allein Aufstellung und Taktik berechnet waren, erfolgte unter dem Schildgesang (barditus) und lautem Kriegsruf. Die Kampfeswut wurde noch gesteigert durch die Nähe der Weiber und Kinder hinter der Wagenburg. 5. Götterglaube und Götterverehrung. 1. Ihren Glauben haben die Germanen auf der arischen Grundlage eines Lichtkultus der rauhen, zum Kampfe herausfordernden Natur ihres Landes, ihrem kampfesfrohen Wesen und ihren harten Lebensschicksalen entsprechend eigenartig weiter ausgebildet. In ihren Göttern sahen sie die segenspendenden und die zerstörenden Elementargewalten der Natur, die Kräfte des Lichtes und der Finsternis verkörpert. Die guten Götter, die Äsen („Stützen") werden dann zu Trägern auch der sittlichen Weltordnung und stehen als solche in beständigem Kampfe gegen die bösen Riesen oder Dürfen („Dürstenden"), die einst selbst Naturgötter einer roheren Entwickelungsstufe waren und später durch jene aus der Verehrung der Menschen verdrängt wurden (vgl. Titanen und Olympier). 2. An der Spitze der Äsen steht die große Götterdreiheit Wuotan, Donar, Ziu. Unter ihnen ist der älteste und höchste Wuotan, der Allvater, der Gott des Himmels, d. h. des Lust-meeres in seinen Wandlungen (ahd. watan — waten, vgl. Wut), der Herr des Sturmes („wilde Jagd", „wütendes Heer"), dann des wütenden Kampfes (Rabe und Wolf ihm heilig), Schlachtenordner, Siegverleiher. Die gefallenen Helden (Einherier) halten ihren Einzug in Walhalla; Walküren sind die Schlachtenjung-

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 216

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 216 — 3. Das Rittertum. Vorbemerkung. Dieser Abschnitt wird im folgenden ausführlicher behandelt, um eine Probe zu geben, wie der Verfasser sich den Anschluß der Kulturgeschichte an die politische Geschichte denkt; doch soll diese Ausführlichkeit bei weitem nicht an die im Unterricht nötige Breite und Anschaulichkeit heranreichen, da es ja an guten Hilfsmitteln gerade für diesen Punkt nicht mangelt und da insbesondere die vorhandenen guten Bilder (z. B. Lehmanns Ritterburg und Turnier) den Ansprüchen der Anschaulichkeit Genüge leisten. Für die methodische Behandlung empfiehlt sich eine allgemeine Vorbereitung, die alles Wesentliche, was der seitherige Unterricht und die sonstige Erfahrung der Schüler über unser Thema beigebracht haben, sammelt und einigermaßen ordnet. Hierdurch werden zugleich die Hauptpunkte bezw Hauptfragen der Ii. Stufe aufgestellt. Der Behandlung eines jeden Hauptpunktes wird wiederum eine kurze Analyse vorausgehen, die dann auf der Stufe der Synthese je nach Umständen durch Spekulation („darstellender Unterricht") Erzählung, Bilderbetrachtung, Lektüre ihre Er* gänzung, Klärung und Veranschaulichung findet. An diese Gewinnung des Stoffes schließt sich dann noch eine Beurteilung des ethischen Gehaltes, sowie ein Vergleich mit den Verhältnissen der Gegenwart, und aus diesem Vergleich ergeben sich kulturgeschichtliche Wahrheiten, Einsicht in die gemachten Fortschritte und damit Verständnis und Wertschätzung der Gegenwart. Ziel: Von den Rittern. I. Die Ritter sind uns fast in allen seitherigen Geschichten entgegengetreten (Thüringische Sage, Niebelungen, Karl der Große, Heinrich I. bis Rudolf von Habsburg). Sie haben alle die Schlachten geschlagen, die in dieser Zeit stattfanden (Beispiele). Der Name und der Berus (zu Pferde zu kämpfen) stammt aus der Zeit Heinrichs I. Sie waren Lehnsleute der Fürsten und Könige, doch gehörten auch die Fürsten und Könige selbst zum Ritterstand (z. B. die Söhne Barbarossas). Sie waren ganz in Eisen gerüstet und hielten in Friedenszeiten gern Turniere. Sie wohnten auf Burgen. Sie beschützten den christlichen Glauben (Kreuzzüge). Zur Zeit der Kreuzzüge gab es auch geistliche Ritterorden; zur Zeit Rudolfs von Habsburg waren viele Ritter Raubritter geworden. Bemerkung: Die Ritter, die uns das Nibelungenlied vorführt, sind nach Rüstung und Sitte nicht die Recken, die zur Zeit Attilas und Dietrichs die Schlachten schlugen, sondern die Ritter der Hohenstaufenzeit, woraus wir übrigens sehen können, daß das Nibelungenlied in seiner jetzigen Gestalt erst in dieser Zeit entstanden ist.

6. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 66

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 66 — Übersicht. Hi.*) 1. Von welchen „deutschen Männern und Frauen" haben wir denn nun gesprochen? — Zusammenstellung in chronologischer Reihenfolge. 2. In zwei verschiedenen Zeiten haben wir Thüringer kennen gelernt. — 1. Thüringens Vorzeit (heidnisch, Königreich, um das Jahr 500, innere Zwistigkeiten, äußere Feinde, Untergang des Königreichs, Verlust der Selbständigkeit, die nördliche Hälfte fällt an Sachsen, die südliche an das Königreich Franken). 2. Die Landgrafenzeit (Ludwig der Springer um 1070, Ludwig der Eiserne, der Sängerkrieg 1207, Ludwig und Elisabeth 1227; Teil des deutschen Reichs, innere Ordnung, christlich). 3. Wie steht es jetzt mit Thüringen? (Diese Frage paßt natürlich nur für die Schulen, denen das jetzige Thüringen nicht ein völlig fremder Begriff ist.) — Ein Reich Thüringen giebt es nicht mehr, es giebt weder ein Königreich noch eine Landgrafschaft dieses Namens, sondern der Name Thüringen wird nur noch von der Landschaft, in welcher jene Reiche lagen, gebraucht. Dieselbe ist durch ihre Schönheit (Wartburg, Reinhartsbrunn etc.) berühmt und wird jährlich von vielen Fremden besucht. In ihr liegt das Reich unseres Großherzogs Carl Alexander: das Großherzogthum Sachsen etc., soweit die politische Geographie von Thüringen bekannt ist. Geht, wie ich es für richtig halte, die Geographie von Thüringen neben unfern Sagen begleitend her, so wird hier Ge- legenheit sein, die politische Geographie Thüringens zu besprechen. Aber die Thüringer Länder sind auch jetzt noch deutsche Länder und gehören zu dem Kaiserreich Deutschland, welches Wilhelm Ii. beherrscht. 4. Das Reich Thüringen ist nicht mehr vorhanden, aber auch anderes hat sich völlig verändert. — Die Einzelwohnungen sind nur noch Ausnahmen, die Leute wohnen jetzt in Städten und vielen Dörfern eng bei einander. Ferner sind die Burgen verschwunden, nur hie und da sieht man noch eine Ruine aus einem Berge, welche mehr und mehr zerfällt, es müßte denn sein, daß besondere Fürsorge für Erhaltung derselben getragen wird, oder daß sogar, wie bei der Wartburg, der alte ehr- würdige Bau vollständig wieder hergestellt wird. Was sollten aber auch die hohen Bergschlösser, da die Ritter fehlen, die sie bewohnen könnten! Denn sie sind nicht mehr zu sehen, jene stolzen Gestalten, hoch zu Roß, angethan mit der glänzenden Rüstung, den wallenden Federbusch auf dem Helm, den blanken Wappenschild am Arme, die hochragende Lanze in der Hand und das scharfe, lange Schwert an der Seite: es giebt jetzt keine Ritter mehr. Auch andere Gestalten sind verschwunden. Man begegnet nicht mehr dem Jäger im knappem Jägerwams, dem das Jagdhorn an der Seite hängt, dessen Hand den Jagdspieß trägt, oder gar einer ganzen Schar so gekleideter Jäger auf Pferden, der die laut bellende Meute folgt. Jetzt geht der Jäger meist allein, mit dem Gewehr auf dem Rücken, höchstens von einem Hunde begleitet, auf die Jagd und *) Vgl. das Hauptziel, S. 3, und die dort angeführte 1. Stufe. Der durchgearbeitete Stoff ist zu den hier folgenden Stufen als 2. Stufe zu betrachten.

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 28

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden. 20. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 43

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Heinrich. Meist aus Widukinds sächsischen Geschichten. 28. Heinrich, der Vogelsteller. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au — horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Wett! Was gilt's? Heut giebt's ’nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort heraus für eine Reiterschar?"
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