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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 87

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 87 - Raub, Raubmord, Körperverletzung werden mit dem Verlust der Augen und der rechten Hand bestraft, geringerer Diebstahl mit Abschneiden der Haare und Stäupen. Wer einen Verbrecher schützt, erleidet die gleiche Strafe; wer sich der Strafe zu entziehen weiß, verliert sein Lehen. Bei der Ausführung dieses Gesetzes ging Heinrich den Fürsten mit gutem Beispiel voran. Er strafte die vornehmen Räuber mit aller Strenge und Gerechtigkeit. Da wurde gar mancher reiche Dieb arm, seine Scheuern und Keller wurden leer, und er konnte nicht mehr in Purpnrkleidern und goldenen Sporen einherstolzieren. Aber der Bauer konnte wieder sicher sein Feld bauen und abernten und sein Vieh auf die Weide treiben. Der Kaufmann zog mit seinem Wagen ruhig seinen Weg, und das Schiff des Bürgers fuhr den Strom hinab ohne Furcht vor den Räuberburgen am Ufer. Mit Freuden dankte der gemeine Mann dem Kaiser für seinen Schutz und vergalt ihm Liebe mit Liebe. Freilich die mächtigen und vornehmen Herren waren mit dem Kaiser nicht so zufrieden wie das Volk. Die einen murrten, weil er ihnen Raub und Fehde wehrte; andere klagten, daß er noch immer im Bann sei und sich noch immer nicht mit der heiligen Kirche ausgesöhnt habe; andere Fürsten aber zürnten ihm, weil er sie nicht genug mitregieren lasse. Zur Erläuterung: Mit welchen Schwierigkeiten hatte Hienrich bei seiner weiteren Regierung zu kämpfen? (Drei gregorianische Päpste und deren Bann, zwei Gegenkönige, Widerstand der Sachsen. Abfall Conrads, Fehdelust und Raubgier der Herren). Welches Ereignis war sür ihn das schmerzlichste? Der Abfall Conrads. Warum? (Nachweis). Wie und womit werden wohl die Päpstlichen den Kaisersohn verführt haben? (Bann des Vaters, gottloser Kamps des Vaters gegen die Kirche, Gewinn der Kaiserkrone). Was für ein Kaiser würde wohl Conrad geworden sein? (Diener des Papstes, denn . . .). Was ist auffällig bei der Krönung des jungen Heinrich? (Der Eid; er erklärt sich aus dem Mißtrauen des schwer getäuschten Vaters). Wie wurde Heinrich Herr über die vielen Schwierigkeiten? Gegen den Bann der Päpste konnte er sich freilich nicht helfen, wohl aber erwehrte er sich der Gegenkönige durch mutigen Kampf, des abgefallenen Sohnes durch Absetzung und durch Krönung des zweiten Sohnes (und die Sorge um dessen Herrschbegier beseitigte er durch den Eid). Die Sachsen gewann er durch Nachgeben und Erfüllung ihres Hauptwunsches. Der Fehdelust und Räuberei wehrte er erst durch den Gottfrieden, später durch den Reichsfrieden. Welches ist wohl der Unterschied zwischen diesen beiden Frieden? Der erste ist eine kirchliche Einrichtung. Denn Bischöfe sind es, die ihn in ihren Sprengeln einrichten, heilige Tage und Jahreszeiten dürfen nicht durch Blutvergießen entweiht werden; den Widersetzlichen treffen besonders geistliche Strafen (Ausschluß vom Abendmahl, Bann). Der Reichsfrieden aber ist eine weltliche Einrichtung. ein Reichsgesetz. Denn die Mehrzahl der Fürsten setzt ihn aus Antrag des Kaisers ein, und jeder verpflichtet sich zu seiner Durchführung; alle Verbrechen gegen Leben und Eigentum werden für alle

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 23

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
zu werden, jetzt sahen sie nicht rechts und nicht links, sondern nur zur Erde. Überschrift: Ludwig ackert mit seinen Rittern. Was wird er nun mit den gezüchtigten Rittern vornehmen? — 4. Zur Besprechung: „Huldigen" = Treue versprechen. Überschrift: Die Ritter müssen von neuem huldigen. Denkt noch einmal an den Acker; solche Äcker wird es wohl nicht viel geben. 5. Zur Besprechung: „Zeichnen"? — Der Landgraf ließ ringsum große Steine setzen. „Zehnten" ? = Abgaben (ursprünglich: Abgabe des „zehnten" Teils vom Ertrag). „Freiheit brechen" u. s. w. — Wer dem Übelthäter dann noch etwas zuleide thue, sollte getötet werden. Warum wurde wohl dieser Acker so ausgezeichnet? — Den Edelleuten sollte er eine stete Mahnung sein, dem Landgrafen zu gehorchen und die Bauern nicht zu bedrücken; den Bauern eine Erinnerung an des Landgrafen Gerechtigkeit. Überschrift: Der Edelacker. Von der Geschichte wird wohl viel gesprochen worden sein! — 6. Zur Besprechung: Die ersten und dritten waren jedenfalls Edelleute. „Die Beamten". — Die Ritter (Edelleute) waren die Beamten des Landgrafen, d. h. diejenigen, welche da, wo sie wohnten, auf Ordnung zu sehen hatten :c., wie bei uns der Herr . . . Überschrift: Was die Leute sagen. Ob die Edelleute von nun an gehorchen? — 7. Zur Besprechung: „Um der armen Bäuerlein willen"! — Die Edelleute hatten die Bauern, welche sie mißachteten („arme Bäuerlein"), schlecht behandelt, vielleicht hatten sie zu viel Abgaben verlangt, diese mit Härte unter Scheltwortm, Drohungen und Mißhandlungen eingetrieben k. Ludwig hatte dies verboten und sich der Bauern angenommen; die Edelleute aber hatten nicht gehorcht und wollten nicht gehorchen. (Diese Auseinandersetzung muß bei der folgenden Gesamterzählung an die Spitze gestellt werden.) „Panzer". — Wenn die Ritter in den Krieg zogen, waren sie von Kopf bis zu Fuß in Eisen gekleidet; den Panzer trugen sie über der Brust. Ludwig trug stets einen solchen, um vor einem Meuchelmörder sicher zu sein. Überschrift: Ludwig trägt stets einen Panzer. Gesamterzählung. Iib. 1. War es recht, daß Ludwig die Ritter strafte? — Gewiß! Sie hatten die Bauern bedrückt, ihm nicht gehorcht, als er es untersagte, und noch dazu sich gegen ihn empört, also ihren Eid nicht ge-

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 8

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
ick mein eigenes Land in Schaden; büße ich euch um Geld und Gut, so scheint dieses mir unehrlich; lasse ich euch aber los, so achtet ihr meines Zornes fürder nicht. Ich muß euch auf eine andere Weise züchtigen." Da nahm er sie und führte sie auf einen Acker, spannte je vier der ungetreuen Edelleute, nur mit ihren Hemden bekleidet, an einen Pflug und ackerte mit ihnen eine Furche. Die Diener hielten den Pflug, er aber trieb sie mit der Geißel an und hieb, daß sie sich beugten und oft aus die Erde fielen. Wenn eine Furche geackert war, spannte er vier andere ein, bis das ganze Feld gepflügt war. Hierauf führte er, die er also gezüchtigt hatte, wieder zur Neuenburg, da mußten sie ihm von neuem schwören und huldigen. Darnach ward der Landgraf im ganzen Lande gefürchtet; und wenn die, so im Fluge gezogen hatten, seinen Namen hörten, erseufzten sie und schämeten sich. Den Acker aber ließ der Landgraf mit großen Steinen zeichnen zu einem ewigen Gedächtnis, und er heißt noch der „Edelacker" bis auf den heutigen Tag. Und der Landgraf machte ihn frei von allen Zehnten und machte ihn zu einer Zufluchtsstätte, daß ein jeder Übelthäter, wie groß auch seine Übelthat wäre, seiner Strafe ledig fein sollte, wenn er daraus käme; und wer diese Freiheit brechen würde, sollte den Hals verloren haben. Diese Geschichte erscholl an allen Enden in den deutschen Landen, und etliche schalten den Herrn darum und wurden chm gram; etliche schalten die Beamten, daß sie so untreu gewesen; etliche meinten auch, sie wollten sich eher haben töten lassen, denn in den Pflug spannen. Etliche der Edelleute aber demütigten sich gegen ihren Herrn, denen that er gut und hatte sie lieb. Etliche aber wollten's ihm nicht vergessen, daß er sie um der armen Bäuerlein willen so streng gerichtet hatte. Sie wollten ihn gern töten und standen ihm heimlich und öffentlich nach Leib und Leben; und wenn er solche

5. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 4

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 4 — Ludwig antwortete, er baue auf das Seine, es gehöre zu dem Seinen, und er wollte sein Recht behaupten. Da ward zu Recht erkannt, so er das erweisen könnte mit zwölf ehrbaren Leuten, hätte er's zu genießen. Und er gewann zwölf Ritter und trat mit ihnen auf den Berg, und sie zogen ihre Schwerter aus und steckten sie in die Erde, die er darauf hatte tragen lassen, und schwuren, daß der Graf auf das Seine baue. Also verblieb ihm der Berg. Wie nun im folgenden Jahre eine große Hungersnot entstand, da baute Ludwig die Wartburg fertig und ganz ohne Geld, wiewohl sie köstlicher war, als man bisher eine Burg gesehen hatte. Er hatte nämlich große Vorräte von Korn und Hafer; die that er auf für die Leute, die um Brot arbeiten wollten an der Burg. Und die neue Burg nannte er Wartburg. Ludwig ließ dann auch Eisenach an die Stelle rücken, wo es jetzt steht. Die Mauern aber bauten die Bauern von Thüringen, jede Dorfschaft so viel, als ihr gesetzt war. 4. Warum er der Springer genannt wurde. Landgraf Ludwig saß gefangen auf dem Giebichenstein bei Halle an der Saale. Wie er nun vernahm, daß er mit dem Leben nicht davon kommen möchte, rief er Gott an und gelobte, dem heiligen Ulrich zu Ehren eine Kirche zu bauen, so ihm aus der Not geholfen würde. Von der Zeit an war Ludwig traurig bis zum Tode, aß nicht und trank nicht und klagte, daß er krank sei. Er bat, man möge seinen Schreiber und seinen Knecht vor ihn lassen, daß er durch sie sein Seelgeräte*) ließe schreiben und bestellen, ehe denn der Kaiser ins Land käme und ihn dem Tode übergebe. Diese *) Testament.

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 28

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 28 — bergen in der Erde vor dem Angesichte dieses grimmigen Feindes!" Da erinnerte sich der Franke ans bessern Zeiten der herrlichen, uitücrgleichlichcn Macht des Königs Karl unu brach in die Worte ans: „Wenn dn eine eiserne Saat auf den Feldern wirst starren sehen, wenn der Po und der Tessin mit dunkeln, eisenschwarzen Wogen die Stadtmauern überschwemmen, dann erwarte, daß Karl kommt." Kaum war dies ausgeredet, als sich in Westen wie eine finstere Wolke zeigte, die den hellen Tag beschattete. Dann sah man den eisernen Karl in einem Eisenhelm, in eisernen Schienen, eisernem Panzer um die breite Brust, eine Eisenstange in der Linken hoch ausreckend. In der Rechten hielt er das stählerne Schwert, der Schild war ganz aus Eisen, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle, die ihm vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Einen schnellen Blick darauf werfend, rief der Franke: „Hier hast du den, nach dem du so viel gefragt hast," und stürzte halb entseelt zu Boden. 20. Rolands Tod. Nachdem der herrliche Kaiser Karl ganz Spanien sich unterworfen und zum Glauben an Gott und feine heiligen Apostel bekehrt hatte, zog er zurück und kam nach Pampelona und ruhte dort einige Tage ans mit feinem ganzen Heere. In Saragossa aber waren damals zwei sarazenische Könige, die Brüder Marsilies und Beligand, die der Sultan von Babylon dahin geschickt hatte. Sie waren dem Kaiser Karl nnterthänig geworden und dienten ihm scheinbar gern in allen Stücken; aber sie meinten es nicht ehrlich mit ihrer Treue nud Anhänglichkeit. Da schickte der Kaiser ihnen Ganelon zu, der zu den zwölf besten Mannen Karls gehörte, aber Untreue im Herzen trug, und ließ ihnen sagen, daß sie sich

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 43

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Heinrich. Meist aus Widukinds sächsischen Geschichten. 28. Heinrich, der Vogelsteller. Herr Heinrich sitzt am Vogelherd recht froh und wohlgemut; aus tausend Perlen blinkt und blitzt der Morgenröte Glut. In Wies' und Feld und Wald und Au — horch, welch ein süßer Schall! Der Lerche Sang, der Wachtel Schlag, die süße Nachtigall! Herr Heinrich schaut so fröhlich drein: „Wie schön ist heut die Wett! Was gilt's? Heut giebt's ’nen guten Fang!" Er lugt zum Himmelszelt. Er lauscht und streicht sich von der Stirn das blondgelockte Haar: „Ei doch, was sprengt denn dort heraus für eine Reiterschar?"

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 44

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 44 — Der Staub wallt auf, der Hufschlag dröhnt, es naht der Waffen Klang. „Daß Gott! die Herrn verderben mir den ganzen Vogelfang!" „Ei nun! — Was giebts?" Es hält der Troß vorm Herzog plötzlich an. Herr Heinrich tritt hervor und spricht: „Wen sucht ihr Herrn? sagt an!" — Da schwenken sie die Fähnlein bunt Und jauchzen: „Unsern Herrn! — Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch des Sachsenlandes Stern!" Dies rufend knien sie vor ihm hin und huldigen ihm still und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will!" Da blickt Herr Heinrich tief bewegt hinauf zum Himmelszelt: „Du gabst mir einen guten Fang, Herr Gott, wie dir's gefällt!" I. N. Vogl. 29. Wie König Konrad starb. Der König Konrad war nach Bayern gezogen und stritt mit dem Herzog Arnulf. Und als er hier verwundet worden war, kehrte er in feine Heimat zurück. Da er nun fühlte, daß es mit ihm zu Ende ging, sprach er zu seinem Bruder Eberhard, der gekommen war, um ihn auf seinem Krankenlager zu besuchen, also:
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