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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 336

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 336 — F. Die deutschen Schutzgebiete. Allgemeines. Deutschland ist erst spät in die Reihe der Kolonialmächte ein- getreten. Zur Zeit der großen Entdeckungen zu Beginn der Neuzeit und in den darauf folgenden Jahrhunderten, als Portugiesen, Spanier, Holländer, Franzosen und Engländer weite Kolonialgebiete erwarben, war unser Vaterland im Innern zerrissen und nach außen ohnmächtig, so daß an überseeische Unternehmungen nicht gedacht werden konnte. Ein Versuch des großen Augsburger Kausmannshanses der Wels er, sich in Venezuela festzu- setzen (1526), scheiterte. Der erste unter den deulschen Fürsten, der weitschauend die Be- deutung einer See- und Kolonialmacht erkannte, war Friedrich Wilhelm von Branden- bürg, der Große Kurfürst. Er ließ 1681 an der Goldküste von Guinea die branden- burgische Flagge hissen, gründete dort das Fort Großfriedrichsburg (1687) und brachte einen großen Teil der Guineaküste unter seine Herrschast. Aber sein Enkel, der sparsame König Friedrich Wilhelm I., der kein Freund von kostspieligen und unsicheren Unter- nehmungen war, verkaufte den ganzen Besitz für.7260 Dukaten und 12 Mohren an die Holländer. Erst Jahrhunderte später, nnch der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, wachte der Gedanke an die Erwerbung überseeischer Länder wieder auf. „Nur in dem Boden des geeinten Deutschlands konnte der Kolonialgedanke Wurzel fassen; erst erstand das Reich in seiner ungeahnten Machtfülle; dann folgte der glänzende Aufschwung der Industrie und des überseeischen Handels, und die Kolonisation bildete nur den not- wendigen Schlußstein dieses Gebäudes." Die Erwerbungen folgten rasch hintereinander, die meisten in den Jahren 1884 und 85. Die heutigen Grenzen wurden z. T. erst später in Verträgen mit andern Mächten festgesetzt. 1884 wurden Togo, Kamerun und Deutsch-Südw estafrika erworben, 1885 Deutsch-Ostasrika, Deutsch-Guiuea und die Marschallinseln, 1898 Kiautschou, 1899 Samoa, die Karolinen-, die Pal au- und die Marianeninseln. Vorbereitet wurden diese Erwerbungen durch die Unternehmungen deutscher Großkaufleute, die des Reichsschutzes bedurften und diesen an- riefen, um nicht durch Angriffe und Übergriffe andrer Mächte, namentlich Englands, behindert und zurückgedrängt zu werden. 1. Togo. (87 000 qkm, etwas größer als Bayern, 1 Mill. E., 12 auf 1 qkm.) Lage und Grenzen. Togo erstreckt sich als ein schmaler Landstreifen von der Guineaküste in n. Richtung ins Innere hinein. Seine Längenausdehnung, 650 km, entspricht der Entfernung von München bis Hamburg, seine größte Breite, 200 km, der von Hannover bis Berlin. Im S. aber wird es durch englisches Gebiet so eingeschnürt, daß es den Atlantischen Ozean nur mit einem Landstreifen von 50 km Länge berührt. Im N. und O. wird Togo von fran- zösischem Besitz, Dahome, im W. von der englischen Kolonie Goldküste (Aschanti) eingeschlossen. Gegen diese bildet der schiffbare Volta eine natürliche Grenze. Aber die Scheidelinie zieht nicht durch die Mitte des Flußbettes, sondern am linken Ufer entlang, und auch das Mündungsgebiet des Flusses ist englisch, so daß die wertvolle Wasserstraße für uns nicht in Betracht kommt. Ähnlich ungünstig liegen die Verhältnisse an der Ostseite, wo der schiffbare Grenzfluß Monu auf französischem Gebiete mündet.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 40

1894 - Dresden : Ehlermann
40 Preussische Monarchie. — § 14. Preussens Erhebung zum Königreich. Lebenswandels. Beförderung religiösen Sinnes (Bet- und Busstage, Dankfeste). Den heftigen Bekenntnisstreitigkeiten der Lutherischen und Reformierten sucht er durch das Verbot, den Hader auf die Kanzel zu bringen, zu steuern. (Paul Gerhard, Diakonus an St. Nicolai zu Berlin, muss sein Amt niederlegen und verlässt das Land. Erzählung von der Dichtung des Liedes ,,Befiehl du deine Wege“.) Der Kurfürst Hort der Evangelischen in allen Ländern (Ungarn, Schlesien, Polen, Piemont, Frankreich). Nach Aufhebung des Ediktes 1685 von Nantes durch Ludwig Xiv. (§ 10, Iii B 2.) 1685 Aufnahme der flüchtigen französischen Hugenotte^. (Entstehung der französischen Kolonie mit eigenem Konsistorium, eigenen Kirchen und Schulen. Einführung feinerer Gewerbe, wie z. B. der französischen Gartenkunst. Verfeinerung des geselligen Tones. Vgl. Willibald Alexis, Cabanis.) X. Lebensende. Die späteren Lebensjahre des Kurfürsten getrübt durch häuslichen Zwist. Seine zweite Gemahlin Dorothee von Holstein (Luise Henriette f 1667). Entzweiung des Kurprinzen mit seiner Stiefmutter. Der Kurfürst bestimmt (dem von Albrecht Achilles 1473 erlassenen Hausgesetz zuwider) testamentarisch Teilung seiner Länder unter Berücksichtigung der Söhne zweiter Ehe. Der Kurprinz gewinnt gegen das Versprechen der Rückgabe des Schwiebuser Kreises die Zusicherung kaiserlichen Schutzes gegen Schmälerung seiner rechtmässigen Erbansprüche. Der Kurfürst stirbt am 29. April 1688 nach 48jähriger Regierung. Ein Vorbild weiser Regententhätigkeit ,,der Grosse“ — erreicht er die Ziele, die er sich selber gesteckt (S. o. Iv.) und wird damit der Begründer des Brandenburgisch-Preussischen Staates. (Ausspruch Friedrichs des Grossen am Sarge des Grossen Kurfürsten: ,,Messieurs, der hat viel gethan!“) § 14. Preussens Erhebung zum Königreich. 1688 I. Friedrich Iii. Kurfürst 1688—1701, König bis 1701 1701 — I7i3- . .. 1701 [Friedrich, 2. Sohn des Grossen Kurfürsten, bei schwächlichem bis Körper nur langsam sich entwickelnd, daher auch von seinem Vater unter- 1713 schätzt. Sein Erzieher der charaktervolle Eberhard v. Dankeimann, dem es gelingt, die Fähigkeiten seines Zöglings über anfängliches Erwarten auszubilden, ohne indessen dessen Neigung zu äusserem Glanz und hohlem Prunk unterdrücken zu können: „Gross in kleinen und klein in grossen Dingen (Hartes Urteil Friedrichs des Grossen über ihn). Vermählt mit der

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 55

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 55 25. Dezember 1745. Friede zu Dresden mit Österreich und Sachsen. Bestätigung des Berliner Friedens, Anerkennung Franz’ I. als Kaiser durch Friedrich (Vgl. § 18, Iii., 2). Vi. Ergebnis. Das habsburgische Kaisertum ist noch einmal im Reich befestigt. Friedrich giebt seine Reichspolitik auf. Preussens und des Reiches Interessen gehen fortan weit auseinander. Jetzt zwei ebenbürtige Mächte im Reiche neben einander: Preussen und Österreich. „Die Frage der deutschen Zukunft war gestellt“ (Treitschke). Friedrich wird im Munde des Volkes ,,der Grosse“ genannt. § 20. Der siebenjährige (dritte schlesische) Krieg. 1756—1763. 1756 . . , bis I. Die Friedenszeit. F riedrich benutzt die 11 ihm 1763 gegönnten Friedensjahre zu durchgreifenden Neuordnungen. (S. § 22.) Zugleich füllt er den erschöpften Staatsschatz wieder und stärkt seine Wehrkraft. Maria Theresia folgt seinem Beispiel. Die durch ihre persönliche Thätigkeit und durch die ihrer Mitarbeiter (die Grafen Haugwitz und Kaunitz) herbeigeführten Reformen schaffen aus Österreich einen viel gefährlicheren Gegner als es das frühere Österreich war. Die Wiedererlangung Schlesiens, dessen Verlust Maria Theresia noch immer nicht verschmerzen kann, und die Niederhaltung des aufstrebenden Preussen sind die Ziele ihrer auswärtigen Politik, für die insbesondere Graf Kaunitz* eifrig wirkt. Ii. Der Mächtebund gegen Friedrich. 1)Schon 1746 Bund Österreichs mit Russland. Die Beziehungen Russlands zu Preussen lockern sich und werden 1750 ganz abgebrochen. (Hass der Zarin Elisabeth, der Tochter Peters des Grossen, und ihres Kanzlers Bestuschew gegen Friedrich wegen dessen Spöttereien über sie). 2) Sachsen-Polen tritt im Geheimen dem Bunde bei. 3) Graf Kaunitz’ eifrigstes Bestreben, Frankreich auf Österreichs Seite zu ziehen, hat nach Wiederausbruch des Seekrieges zwischen Frankreich und England (1756) Erfolg. [In Frankreich unter der Regentschaft Philipps v. Orleans (§ Ii, Xi) Sittenlosigkeit am Hofe (die roues), die unter der selbständigen Regierung Ludwigs Xv. zunimmt. Die Marquise Pompadour allmächtig.] Absichten Frankreichs auf Hannover. — Georg Ii. von * Auch wegen eigener Ansprüche auf Ostfriesland Friedrichs Feind.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 61

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 20. Der siebenjährige Krieg. 61 C. Wiederherstellung des Glückes, i) Nach vergeblicher Beschiessung Dresdens eilt Friedrich (nur mit List den ihm auflauernden Feinden entgehend) nach Schlesien, wo zwar Glatz verloren, aber Breslau durch Tauentzien tapfer gehalten ist. 15. August. Friedrichs Sieg bei Liegnitz über Laudon. [Daun, über den Standort Friedrichs in Unkenntnis, greift nicht rechtzeitig ein und wird schliesslich von Zieten zurückgetrieben,] Daun geht nach Sachsen. 2) 3. November. Friedrichs Sieg bei Torgau. Stellung Dauns zwischen Torgau und den Siptitzer Höhen. Umgehung des Feindes geplant. Friedrich greift, durch Kanonendonner getäuscht, an, ehe Zieten, der von einer feindlichen Abteilung aufgehalten wird, eingreifen kann. ,,Es war wie ein Pelotonfeuer der Kanonen“. „Sie schossen mir das Wort vom Munde ab“. Eine Kugel trifft den König, doch ohne ihn zu verwunden. Der Sieg fast schon in Dauns Händen. Wendung abends durch Zieten, der auf einem Waldwege („aus dem Busch“) die Siptitzer Höhen erklimmt und die ermatteten Feinde in die Flucht jagt. Friedrich erfährt nach ruheloser Nacht in der Kirche zu Elsnig durch Ziethen selbst die Siegeskunde.] 6) Sechstes Kriegsjahr. 1761. Friedrich, fast gänzlich 1761 erschöpft, kann sich nur in einer Verteidigungsstellung halten. Sein festes Lager bei Bunzelwitz (unweit Schweidnitz) gegenüber den Österreichern (unter Laudon) und den Russen (unter Buturlin). Dazu Unfälle: 1) Schweidnitz wird von den Österreichern, 2) Kolberg von den Russen genommen. 3) Nach dem Tode Georgs Ii. (1760) Georg Iii. König von England. Rücktritt des Friedrich freundlich gesinnten Ministers Pitt. Sein Nachfolger Lord Bute entzieht k riedrich die Hilfsgelder. — Nur die eigene Ausdauer und der Zwiespalt der Feinde (die Russen gehen nach Polen zurück) retten Friedrich. (Der Verräter v. Warkotsch.) [Bündnis mit dem türkischen Sultan und einem Fatarenchan gegen Russland.] 7) Siebentes Kriegsjahr. 1762. a) Umschwung. Elisa- 1762 beth von Russland stirbt. Ihr Neffe und Nachfolger Peter Iii. (S. o. 2 C. 2) schliesst k rieden und Bündnis mit Friedrich. Czernitscheff stösst mit seinem Heere zu Friedrich. Auch Schweden schliesst Frieden. b) Neue Gefahr. Peter Iii. wird von seiner Gemahlin Katharina (Prinzessin von Anhalt-Zerbst) entthront, später (ohne deren Vorwissen) ermordet. Katharina Ii. tritt zwar dem Bunde gegen Friedrich nicht bei, ruft aber ihre Truppen ab.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 18

1894 - Dresden : Ehlermann
18 Zeitalter Ludwigs Xiv. — § 8. Die Raubkriege Ludwigs Xiv. 1697 Waffenstillstand für gebrochen und eröffnet 1688 den Krieg gegen den Kaiser. Später Kriegserklärung auch gegen Holland, dessen Statthalter Wilhelm Iii. soeben die englische Krone angenommen hat (§ 6, V), und England. D. Der Krieg. 1) Eingeleitet 1689 durch die unmenschliche Verwüstung der Pfalz unter Melac auf Befehl Ludwigs und Louvois’ (Niederbrennung von 1200 Städten und Dörfern, Verwüstung der Äcker, Metzeleien und Grausamkeiten aller Art, Zerstörung des Doms zu Speyer und Schändung der Kaisergräber daselbst, Sprengung des Heidelberger Schlosses; die Bürger werden gezwungen, ihre Festungswerke abzutragen, die Bauern, das Getreide zu unterpflügen). 2) Der Eintritt Wilhelms Iii. von Oranien giebt der Kriegsführung Schwung und Kraft. [Der Grosse Kurfürst stirbt. Sein Sohn Friedrich Iii. hält am Bunde fest. Eingreifen des Kurfürsten bei der Belagerung von Bonn.] a) Zu Land, a) In Deutschland behauptet Ludwig von Baden am Oberrhein das Feld, ß) In den Niederlanden ist der Herzog von Luxemburg für Ludwig in mehreren Schlachten glücklich (so 1690 bei Fleurus unweit Namur gegen Waldeck), jedoch ohne die Macht der Verbündeten zu brechen, y) In Irland besiegt Wilhelm Iii. den vertriebenen König Jacob Ii., der, von Ludwig unterstützt, dort landet und als König anerkannt wird, 1690 am Boynefluss. b) Zur See werden die Franzosen 1692 durch Wilhelm am Vorgebirge La Hogue (Küste der Normandie) trotz französischer Tapferkeit geschlagen, c) Erlahmen des Krieges. Durch die längere Kriegsführung werden Frankreichs Mittel erschöpft. Die bei der Kränklichkeit des spanischen Königs sich eröffnende Aussicht auf Gewinnung des spanischen Erbes macht Ludwig zum Frieden geneigt. E. Friedensschluss. Der Friede zu Ryswick (Schloss zwischen Haag und Delft) erkennt 1697 Wilhelm von Oranien als König von Grossbritannien an; setzt die Herausgabe von Breisach, Philippsburg, Freiburg und der elsässischen Reunionen fest; belässt dagegen Strassburg bei Frankreich. Der Herzog von Lothringen wird wieder eingesetzt. Die „Ryswicker Klausel“ bestimmt, dass der kirchliche Zustand derselbe bleiben solle, wie er während der feindlichen Besetzung gewesen, wodurch Bedingung der Protestanten in den französisch gewesenen Gebietsteilen herbeigeführt wird.

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 110

1894 - Dresden : Ehlermann
110 Napoleons Weltherrschaft. — § 35- Preussens Fall. erst nach hartnäckiger Verteidigung; Graudenz* wird mannhaft behauptet; ebenso wird in Pommern Kolberg durch die Bürgerschaft unter Nettelbeck, unterstützt von Schill und den zum Festungsbefehlshaber ernannten Gneisen au, gegen alle Stürme bis zum Friedensschluss gehalten. Iii. Der preussisch-russische (sog. 4. Koali-tions-)Krieg. 1) Friedrich Wilhelm Iii. entlässt seine früheren Ratgeber; Hardenberg wird leitender Minister. Stein erhält durch Rettung der Kassen dem König die Mittel zu weiterer Kriegsführung. Anschluss Preussens an Russland**. Friede mit England (Verzicht auf Hannover). Hoffnung auf Unterstützung Schwedens und Österreichs. Doch Erhebung der Polen auf einen Aufruf Napoleons zur Widerherstellung ihrer Unabhängigkeit! Kämpfe der Russen und Franzosen in Polen. 2) 25 000 Preussen unter Lestocq stossen in Ostpreussen zu 50000 Russen unter Bennigsen, der von Napoleon bereits aus Polen herausgedrängt war. Preussische Tapferkeit entwindet hier (7/8.)Fbr. (7/8. Febr.) 1807 bei Preussisch-Eylau dem bisher unbe-1807 siegten Feldherrn noch einmal den Sieg; bei dem Rückzug der Russen an die Grenze vergeblich! 3) Die von Napoleon mit Preussen eingeleiteten Friedensunterhandlungen scheitern an der Rechtlichkeit des Königs, der dem Zaren die Treue 14. juni nicht brechen will. Am 14. Juni 1807 (Jahrestag der Schlacht 1807 bei Marengo) entscheidet die Schlacht bei Friedland für Napoleon. Iv. Der Friede. 1) Napoleon unterhandelt mit Alexander, der wankelmütig den treuen preussischen Bundesgenossen fallen lässt. Zusammenkunft beider in einem Zelt auf dem Niemen. Alexander wird Napoleons ,,Bundesgenosse“.*** Zusammenkunft Napoleons mit Friedrich Wilhelm Iii. in Tilsit (Unedles Benehmen des Siegers gegen die Königin Luise). 2) Juli 1807 Friedensschluss zu Tilsit. Preussen tritt a) alles westlich der Elbe gelegene Gebiet sowie den grössten Teil der 1772, 1793 und * Der 73jährige Befehlshaber l’Homme de Courbiere antwortet den französischen Unterhändlern auf die Vorspiegelung, es gebe keinen König von Preussen mehr: ,,So bin ich König von Graudenz . ** Alexanders Wort bei einer Zusammenkunft mit Friedrich Wilhelm Iii. zu Memel: „Nicht wahr, keiner von uns beiden fällt allein? **» Napoleons Wort zu Friedrich Wilhelm Iii., er lasse Preussen bestehen „aus Achtung für seinen Bundesgenossen, den Herrscher aller Reussen“.

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 127

1886 - Dresden : Höckner
127 donderry) tapfer behaupteten, nahmen Jakob Ii. in Dublin auf und erhielten franzsische Hilfe. Um der von dort England bedrohenden Gefahr zuvorzukommen landete Wilhelm Iii. im Juni 1690 mit einem buntgemischten, aber trefflichen Heere an der J^li Ostkste. Sein Sieg an der Voyne 1. Juli brachte Dublin 1690 in seine Hand und trieb Jakob H. nach Frankreich, den Kampf beendigte jedoch erst die Kapitulation von Limmerick Oktober 1692. Sie gewhrte den irischen Katholiken nur eine sehr beschrnkte Religionsfreiheit, schlo sie aber von allen Amtern und vom Landerwerb aus und hielt die Alleinherrschaft der anglikanischen Kirche aufrecht. Den direkten Angriff der franzsischen Flotte auf England vereitelte die gewaltige See- Mai schlacht bei La Hogne 19. Mai 1692, welche die berlegen- 1692 heit der franzsischen Marine vllig zerstrte. 3. Auf dem oberrheinischen Kriegsschauplatz suchte Lud- wig Xiv. durch die barbarische Verwstung der Pfalz 1689 1689 (Heidelberg, Speier) einen Einfall der Verbndeten in Frankreich unmglich zu machen, konnte aber die Einnahme von Mainz nicht hindern. Jn Belgien siegte 1. Juli 1690 Marschall Luxembozcg 1690 der Wilhelms Iii. Stellvertreter, den Fürsten von Waldeck, bei Fleurus, während Catinat die Piemoutesen, die sich ebenfalls dem Wiener Bndnis angeschlossen hatten, bei Staffarda schlug. 1692 nahmen die Franzosen unter ihres Knigs Augen das feste 1692 Namur und erfochten der Wilhelm Ih. den Sieg bei Steen-kerken 24. Juli. Doch der schwere Sieg Luxembourgs bei Neer-winden 29. Juli 1693 blieb nnbentzt, zwei sranzsische Ein- 1693 flle in Schwaben 1693 und 1694 prallten an der verschanzten Stellung Ludwigs von Baden bei Heilbronn ab, die englisch-hollndische Flotte bescho franzsische Kstenstdte und erzwang die Aufhebung der Belagerung von Barcelona, endlich nahm Wilhelm Iii. das tapfer verteidigte Namur wieder ein (Au-gust 1695). 4. Diese Mierfolge machten in Verbindung mit der tiefen Erschpfung der franzsischen Finanzen und dem Tode Luxem-bourgs 1695 Ludwig Xiv., der Abfall Piemonts von der Koa-lition 1696 die Verbndeten zu Unterhandlungen geneigt. Sie begannen unter schwedischer Vermittlung 1696 und fhrten, als Ludwig England durch Anerkennung Wilhelms Hl, Holland durch Herabsetzung der Eingangszlle gewonnen, Spanien durch die Einnahme von Barcelona geschreckt, das Deutsche Reich durch dies alles isoliert hatte, zum Frieden von Ryswyk (Sep-

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 142

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 142 — 5. Charakterbild Heinrichs d. L. 6. Jedermann (auch der Fürst) sei Unterthan der Obrigkeit (dem Reiche). 7. „Ein Oberhaupt muß sein, ein höchster Richter." 8. „Untreue schlägt den eigenen Herren." V. Aufgaben zur Befestigung und Einübung des unter Iv, 1—5 Angegebenen. Neue Beispiele zu den Sätzen unter Iv, 6—8. Inwiefern war Heinrich der Löwe selbst das Werkzeug seines Falles? — Heinrich der Löwe und Friedrich Rotbart in Chiavenna und in Erfurt, ein Vergleich. Auch der Sturz Heinrichs des Löwen ist ein Beweis von des Reiches Herrlichkeit unter Friedrich Barbarossa; Nachweis! (Vergl. hier auch das Verhältnis von Fürst und Kaiser zur Zeit Heinrichs Iv.!) Zur Erklärung und Anwendung: Hochmut kommt vor dem Falle. Was der Mensch säet, das wird er ernten. Der Geiz (Ehrgeiz) ist eine Wurzel alles Übels. Das Gedicht „Heinrich der Löwe". Vierte Einheit. Iriedrichs weitere Wegierung. Ziel: Wie Friedrich weiter für „des Reiches Herrlichkeit" sorgte und zwar nach außen und im innern. I. Wie Friedrich seither dafür gesorgt hat, wissen wir. (Kaiserkrönung, Mailand, Lombardei, Heinrich der Löwe.) Was konnte er noch mehr dafür thun? Nach außen? (Benachbarte Länder — z. B. im Norden . . ., im Osten . . ., im Westen ... — für das Reich ge- winnen oder sie wenigstens zur Achtung und Ehrerbietung gegen das Reich nötigen). Im Innern des Reiches? (Sorge für den Landfrieden, für den Gehorsam der Fürsten, für die Nachfolge seines Sohnes, für Handel und Gewerbe, . . .) Davon sollt ihr nun hören. Iia. Darbietung des Stoffes. 1. Schon am Anfange feiner Regierung hatte Friedrich einen Streit dreier Prinzen um die Krone Dänemarks geschlichtet, indem er das Land einem der streitenden Königsföhne zu Lehen gab. _ Gegen den Herzog von Polen, der nicht zur Huldigung erschienen war, mußte Friedrich zu Felde ziehen. Er bezwang rasch das polnische

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim
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