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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 380

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Zweiter Abschnitt: Allgemeine Erdkunde. Während die Länderkunde die einzelnen Erdräume einer allseitigen Betrachtung unterzieht, faßt die allgemeine Erdkunde die Erde als Ganzes ins Auge. Sie gliedert den Stoff nicht räumlich, sondern nach der Natur der Dinge und Erscheinungen, indem sie das Gleichartige zusammenfaßt, erforscht, vergleicht und in seiner Gesetzmäßigkeit zu begreifen sucht. Sie betrachtet nicht die Bodengestalt dieses oder jenes Landes, sondern die Boden- formen überhaupt, nicht diesen oder jenen Fluß als Einzelgegenstand, sondern die Flüsse nach ihren wesentlichen, übereinstimmenden Merkmalen, nicht das Klima eines bestimmten Landstrichs, sondern die Gesamtheit der klimatischen Erscheinungen. Gegen- stand ihrer Behandlung sind: 1. die Lufthülle, die die Erde allseitig umgibt, 2. das Wasser auf der Erde, 3. das Land, 4. die Pflanzen- und Tierwelt, 5. die Menschenwelt und 6. die Erde als Weltkörper. Die unter 1—4 genannten Teile bezeichnet man auch als physische Erdkunde; die Menschenwelt bildet den Gegenstand der Anthropogeographie, die Erde als Weltkörper den der mathematischen Erdkunde. 1. Die Lufthülle oder Atmosphäre. Zusammensetzung und Höhe. Die Luft besteht aus einem Gemenge von rund 79 Raumteilen Stickstoff und 21 Raumteilen Sauerstoff. Außerdem sind ihr wechselnde, aber geringe Mengen von Kohlensäure (0,04 °/0), Wasser- dampf n. a. Gasen beigemischt. Die Höhe der Lufthülle schätzt man auf etwa 200 km. Die Luft wird nach oben hin immer dünner. Ihre äußerste Grenze muß da sein, wo die Fliehkraft der Erde die Schwerkraft überwindet, d. h. in einer Höhe von 36 000 km. Aber gewisse Beobachtungen lassen uns vermuten, daß sie viel weniger hoch hinaufreicht, wenigstens so dünn wird, daß sie nicht mehr die Eigenschaften besitzt, die ihr in der Nähe der Erdoberfläche zukommen. Das Aufleuchten der Sternschnuppen, die sich beim Fall auf die Erde zu infolge des Lustwiderstandes entzünden, erfolgt erst in einer Höhe von 100 bis 200 km, und die Dämmerungserscheinungen zeigen, daß die Fähigkeit der Luft, Licht- strahlen zurückzuwerfen, nur bis zu einer Höhe von 60—80 km hinaufreicht. Farbe. Die Luft ist durchsichtig und farblos, aber nicht vollkommen, wie das Blau dcs Himmels zeigt. Dieses entsteht dadurch, daß die Luft die blauen Strahlen des Lichtes zurückwirft. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Wasserdampf. Daher hat auch der Himmel über den trockenen Wüsten nicht das reine Blau wie in feuchteren Gegenden. Alle andern Farben, die wir am Himmel beobachten, rühren von den der Luft beigemengten Staubteilchen her, die die Lichtstrahlen in mannigfacher Weise zurückwerfen. Die Luftwärme. Die Lust empfängt ihre Wärme von der Sonne. Da sie aber für Wärmestrahlen sehr durchlässig ist, wird sie von diesen unmittelbar nur wenig in ihrer Temperatur erhöht. Die Strahlen erreichen mit etwa s/i

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. III

1846 - Aachen : Benrath
Vorwort. 3* übergebe hier dem Publikum ein Büchlein, aus welchem die wißbegierige Jugend nützliche und interessante Kenntnisse sammeln kann, wenn es nur auf die rechte Weise benutzt wird. Sie soll daraus ihren Schöpfer und dessen Geschöpfe, die Erde und Alles, was darauf und darin ist, die umgebende Lufthülle mit ihren wich- tigsten Erscheinungen, die Erdfeste und deren Bestand- theile, das Land und das Wasser, die Pflanzendecke und die Bewohner der Erde besser würdigen und ken- nen lernen. Das Büchlein wird die Lernenden ver- trauter machen mit ihrem Wohnorte, mit der Luft, welche sie einathmen, mit dem Wasser, das uns er- quickt und die Erde tränkt, mit der Wärme, die Alles belebt, und mit dem Erdboden, der den Fleiß des Land- manns lohnt. Sie werden daraus zum aufmerksamen Beobachten angeleitet, und manches jetzt noch Dunkle, Räthselhafte und Unerklärliche soll ihnen klarer, be- greiflicher werden. Jede auffallende Erscheinung, mag sie in der Luft oder im Wasser, auf Bergen oder in Thälern, im Thier- oder im Pflanzenreiche dem for- schenden Blicke der Jugend begegnen, wird sie, mit

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 28

1846 - Aachen : Benrath
28 in de,, Bodcü hineingeschlagen. Die größern Baum- und Gemüse- blätter waren durchlöchert, die kleinern abgeschlagen und verweht. Felder und Gärten zeigten aus dem ganzen Striche ein trauriges Bild der Verwüstung. 27. Wenn die Luft so kalt ist, daß die Oberfläche des Was- sers erstarrt (gefriert), so entsteht das Eis. Bei Frostwetter sieht man Gräben, Teiche, Seen und Flüsse mit Eis belegt; die Erdoberfläche, ausgehängte Wäsche und alles, was Feuchtig- keit enthält, wird hart und steif. Thanwetter verwandelt das Eis in Wasser und die Erde wird wieder weich. Eis ist leichter, als Wasser und schwimmt auf demselben. Da es auch einen größer» Raum einnimmt, als das dazu verbrauchte Wasser, so werden gefrorene Wasserflaschen und andere Wasserbehälter durch dasselbe gesprengt, gefrorene Bäunie bersten und zerklüftete Fels- massen zerspalten und bewirken oft gefährliche Bergfälle und Bergstürze. Ebenso nützlich wirkt es andererseits. Das in der obern Bodenschicht enthaltene Wasser gefriert zu Eis; dieses füllt und erweitert die Spalten, Ritze und Löchlein des Bodens, wel- cher dann nach den, Aufthanen sehr locker (porös) wird und der Luft und den Sonnenstrahlen nun freien Zutritt ins Erdreich ge- stattet.— Stehendes Wasser gefriert eher, als Bäche und Flüsse, und letztere an ruhig hinfließenden Stellen früher, als an Strom- schnellen und Wasserfällen. Süßes Wasser gefriert auch leichter, als das salzige Meerwasser. Die wogende See wird nur theilweise und im hohen Norden mit einer Eisdecke belegt, Hier schmil- zen die unabsehbaren Eisfelder nienials ganz ab, nur an den süd- lichen Rändern zertheilen sich die Eismassen im Sonimer hin und wieder in meilengroße Schollen von der verschiedensten Gestalt und Oberflächenbildung, lösen sich ab und schwimnien als Eis- inseln, Eisberge im freien Ocean umher, treiben endlich, an Größe mehr und mehr abnehmend, gegen Süden und bilden dann das den Seefahrern und Walfischfängern so gefährliche Treibeis. 28. Vermittelst eines Wärmemessers (Thermometers) *) kann man die verschiedenen Kälte- und Wärmegrade (die Tem- *) Jeder Lehrer hat wohl Gelegenheit, in seinem Orte einen Thermometer zu erhalten, um ihn in der Klasse vorzeigen zu

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 47

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 16. Regierungsantritt Friedrichs d. Gr. 47 kose Scherze. Im Alter bei Gichtschmerzen Beschäftigung mit Malerei: ,,In tormentis pinxit“) und barsch im Umgange (Härte gegen seine Familie. Der Stock sein beliebtes Züchtigungsmittel. Sein jede Erwiderung abschneidendes Wort: Räsonnier’ Er nicht!). Dennoch Erzieher seines Volkes zu Thätigkeit, Pflichttreue, Ordnung, Sparsamkeit und Gehorsam, den Quellen monarchischen Sinnes. Er darf daher mit Recht als Präger preussischer Eigenart gelten. Durch Aufrichtung der beiden Grundsäulen des Staatsgebäudes (S. o. Iii. u. Iv.) muss er aber der zweite Begründer des Preussischen Staates genannt werden. § 16. Der Regierungsantritt Friedrichs des Grossen. I. Friedrich Ii., „der Grosse“, 1740 — 1786. [Friedrich, Sohn König Friedrich Wilhelms I. und der Sophie Dorothee, Tochter Georgs I., des ersten englischen Königs aus dem Hause Hannover, ist in seiner Jugend von schwächlicher Gesundheit, zeigt aber bei feurigem Temperament glänzende Geistesgaben und Schwung der Seele. Erste Erziehung durch seine Mutter unter Beirat der Hofdame Frau von Kamecke (Briefwechsel Friedrichs mit der „alten“ K.). Frau v. Rocoules, eine flüchtige Hugenottin, schon die Erzieherin seines Vaters, seine und seiner Schwester Wilhelmine Gouvernante. Vom 7. Jahre an sein Gouverneur der durch treffliche militärische Eigenschaften ausgezeichnete 60jährige General Graf v. Finkenstein, dem Oberst v. Kalkstein beigegeben wird. Des Königs eigenhändige Instruktion fordert Erziehung zu Gottesfurcht, Liebe zum Soldatenstande, Sparsamkeit und Massigkeit. Ausser den Lehren der christlichen Religion soll er an Sprachen Französisch und Deutsch unter Ausschluss des Latein lernen, an Wissenschaften Rechenkunst, Mathematik, Artillerie, Ökonomie, Völkerrecht und Geschichte (die alte Geschichte nur „überhin“, die letzten 150 Jahre genauer, diebrandenburgische Geschichte am ausführlichsten. Vgl. die entsprechenden Anordnungen Kaiser Wilhelms Ii.). Schon früh in militärischen Dienst genommen, zeigt er wenig Neigung für das Mechanische des Drills. Das geistlose Auswendiglernen des Katechismus und zahlreicher Bibelsprüche macht ihn gleichgiltig gegen die Wahrheiten der christlichen Religion; dagegen erweckt sein französischer Lehrer D uh an de J an dun in ihm die Liebe zu den schönen Wissenschaften. Mit der wachsenden Abneigung gegen die Liebhabereien des Vaters (Jagd, sabakskollegium, blaue Kinder) bildet sich ein Gegensatz zu diesem heraus. Infolgedessen erfährt er harte Behandlung, ja Misshandlung von dem Vater. Das Missverhältnis schärft sich, je mehr Friedrich im Geheimen seinen vom Vater gemissbilligten Neigungen sich hingiebt (beim Flötenspiel, in dem ihn Quanz aus Dresden unterrichtet, überrascht, wird er vom Vater als „effemi-niert , „Querpfeifer und Poet“ hart getadelt), und auch in seiner sonstigen Lebensführung diesem nicht unbegründeten Anlass zum Tadel bietet. Der Lieblingsplan seiner Mutter, ihn mit einer englischen Prinzessin zu verheiraten und seine Schwester dem Prinzen von Wales zu vermählen, scheitert an der verletzend kühlen Haltung des englischen Hofes und den Ränken Österreichs (Vgl. §15, Vi,). Die Steigerung der väterlichen Misshandlungen veranlasst Friedrich endlich zur Flucht. 1740 bis 1786

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. VI

1886 - Dresden : Höckner
Vi lich der Verfassungsgeschichte und auch den Kulturver-Hltnissen insoweit, als in ihnen die Natur der Völker und die Wirkungen oder die Ursachen ihres geschichtlichen Lebens zum charak-teristischen Ausdruck kommen. Hat man in der alten Geschichte schon lngst beides, in der mittelalterlichen mindestens das erstere zur Gel-tung gebracht, so wird es nicht lnger angehen, dies fr die neuere zu unterlassen, also die Kenntnis dieser Dinge ganz und gar dem akademischen Studium zuzuweisen, während dessen die meisten doch kaum die Zeit dazu finden, und es ist gewi nicht schwerer, diese Verhltnisse, so weit es hier notwendig ist, bei gereisteren Schlern, denen schon nach ein oder zwei Jahren die Universitt ganz andere Zumutungen stellt, zum Verstndnis zu bringen, als die oft sehr verwickelten Verfassungskmpfe der klassischen Völker. Da der Ent-Wickelung des Welthandels und der Kolonisation der modernen Völker besondere Aufmerksamkeit geschenkt ist, drfte nicht unmotiviert erscheinen. Was endlich die Form betrifft, so haben wir uns bestrebt, einen mglichst lesbaren Text zu liefern und Satzbruchstcke nur in Paren-thesen der Krze wegen zugelassen. Fr das eben sich bildende Stilgefhl der Schler scheint uns in einem formlosen Text eine gewisse Gefahr zu liegen, die wir vermeiden mchten. Wir lassen zuerst die neuere Geschichte erscheinen, weil die Be-Handlung derselben relativ die meisten Schwierigkeiten und also die meisten Kontroversen darbietet. der diesen Teil mgen dem Ver-fasser deshalb noch einige Worte gestattet sein. Anerkanntermaen ist hierbei der nationale Standpunkt nicht in der Weise festzuhalten, da die Geschichte der auerdeutschen Völker nur als Nebensache behandelt werden knnte. Wohl aber ist der deutschen Geschichte relativ der meiste Raum zugewiesen und die der brigen Völker mit grerer Ausfhrlichkeit nur da behandelt, wo sie von allgemeiner Bedeutung wird. Besonderes Gewicht ist darauf gelegt worden, die neuere Geschichte nicht in eine Anzahl einzelner Volksge-schichten auseinanderfallen zu lassen, da dies ihrer inneren Natur widersprechen wrde, denn sie ist die Geschichte der eng mit einander verbundenen europischen Vlkerfamilie. Die Entwicklung

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 204

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 204 — in Gottes Hände befehlen. Sein Volk aber wird den Tod des geliebten König schmerzlich betrauern und wird dankbaren Sinnes das Andenken an die Person und die Wohlthaten des Verstorbenen in Ehren halten. , Ha- Der Tod Rudolfs von Habsburg wird uns in einem schönen Gedicht „Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe" dargestellt. Lesen und Erläutern des Gedichtes. — Disposition: König Rudolf auf der Burg zu Germersheim, auf dem Wege nach Speier, in Speier. Geläuterte Gesamtauffasfung des Inhaltes. Geschichtliches: Der Inhalt des Gedichtes entspricht im allgemeinen dem geschichtlichen Hergang; ^nur hat nach einigen Nachrichten Rudolf auf seiner Todesreise von L>traßburg nach Speier die Stadt nicht erreicht, sondern ist schon unterwegs in Germersheim gestorben; doch unser Dichter folgte anderen Nachrichten, nach welchen der König erst in Speier gestorben ist. Auch ist es nur das teilnehmende Gemüt des Dichters, das die Trauer der Linde und der Vögel empfindet, und nur das Auge des frommen Dichters sieht in der irdischen Nacht das himmlische Licht, im Tode des Frommen das ewige Leben. Ii b. Das Gedicht schildert uns vortrefflich und wahr den Charakter Rudolfs. , Auch noch in dem 73jährigen schwachen und gebrechlichen Leibe herrscht ein klarer Geist (scharfes Denken beim Brettspiel) und ein starker und fester Wille (Durchführen des angefangenen Spiels, fester Entschluß in der Kaiserstadt zu sterben. Durchführen dieses Willens trotz des Widerspruches der besorgten Diener und der Anstrengung eines Rittes für eine „halbe Seiche"). Daß er den Tod nicht fürchtet, sondern ihm mutvoll wie ein Held, ja freudig entgegensteht (fragt nach der Todesstunde, bankt für die Schreckensbotschaft, lächelt auf der Todes-fahrt) zeigt uns, daß er mit gutem Gewissen auf sein Leben zurückblicken kann, daß er pflichtgetreu feine Schuldigkeit als König und Richter gethan und nun getrost vor den ewigen Richter tritt. Hiermit ist eng verbunden sein frommer Sinn, der treu und innig an dem Glauben der Christenheit hängt und die Kirche Christi liebt' und ehrt („der Leib wirb zu Gott getragen", Gespräch mit den beiben Geistlichen über Himmelslust, Gebet für das Volk, Stärkung für's Sterben durch das heilige Abenbmahl, b. H. durch den Hinblick auf das selige Sterben Christi; die Wonne über den bevorftehenben Eingang in das ewige Leben verklärt noch das Antlitz des Toten). Auch sein allezeit freunb-liches und liebevolles Herz offenbart sich uns (Gespräch mit den Ärzten, ja sogar mit dem treuen Schlachtroß; Gebet für das Volk, für das er nun nicht mehr sorgen kann und das er barum der Vaterhanb Gottes empfiehlt). Einem solchen Manne kann es natürlich auch nicht an der Verehrung und Liebe des Volkes fehlen (Weinen der Diener, Klagen der Ssegegnenben, Entgegenziehen der weinenben Einwohner von

7. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 1

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Heinrich Iv. Zur Einführung in den Stoff. Es wird, womöglich in der deutschen Stunde, das Gedicht: „Die Glocken zu Speier" von Oer gelesen und besprochen. Diese Besprechung schließt mit der geläuterten Gesamtauffassung, die etwa so lauten mag: In der letzten Hütte zu Speier liegt ein Greis im Sterben. Sein Kleid ist ärmlich, sein Lager hart, und viele Thränen rinnen in seinen Bart. Niemand ist bei ihm, der ihn pflegt und tröstet in seiner Not; nur der Tod will ihm helfen. Endlich ist der Todeskampf vorbei, die Seufzer verstummen, das Herz des Armen steht still. Aber da sängt auf einmal etwas anderes an sich zu regen und zu klingen. Die große Kaiserglocke auf dem Dom zu Speier, die so lange geschwiegen hat, fängt von selbst an zu tönen und zu summen; und bald erklingen alle Glocken des Domes und der übrigen Kirchen mit vollem Klang. Da sagen die Leute von Speier ganz erstaunt: Der Kaiser ist heute gestorben, und einer fragt den andern: Weiß niemand, wo der Kaiser starb? Aber keiner weiß es. Vorläufiges Ziel für die Gefchichts stunde: Wir wollen heute von dem Kaiser reden, der in dem Gedicht „Die Glocken zu Speier" erwähnt wird. Rusen wir uns zuerst den Inhalt des Gedichtes ins Gedächtnis zurück. Wiederholung der Gesamtauffassung (siehe oben!). Überleitung zum Hauptziel. Das Gedicht läßt mehrere Fragen unbeantwortet, aus die wir gern eine Antwort haben möchten. Wer war der arme Greis, der so jämmerlich starb? Warum läutete die Kaiserglocke und die übrigen Glocken bei seinem Tode? Warum läuteten sie von selber? Wo starb der Kaiser? Vielleicht könnt ihr selbst diese Fragen beantworten. Zuerst die dritte. „Weiß keiner, wo der Kaiser starb?" Aber antwortet mit Staude u. Göpfert, Präparationen Iii. 1

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 49

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 49 — Boten ober noch wirksamer in eigener Person. Aber der kluge Papst roirb schwerlich die Macht aus der Hand geben, die er über Heinrich durch den Bann besitzt, und kann das auch nicht, ohne es mit seinen Verbünbeten, den beutjchen Fürsten zu verberben. Und wenn es Heinrich boch versuchen wollte, den Papst durch Bitten zu erweichen, so müßte er sich sehr eilen, benn er hatte nur noch brei Monate Zeit bis zum Februar, der Weg nach Rom war weit und beschwerlich im Winter. Und boch unternahm Heinrich biefe Reise zum Papst (Vermutungen über den Weg. über seine Begleitung, über die Art und Weise des Transports. Anbeutung der Beschwerben und Gefahren eines Alpenübergangs, besonbers im Winter und zu damaliger Zeit.) Ii a. Lesen und Besprechung des im Textbuch gegebenen Reiseberichtes. Überschrift: Die Reise Heinrichs nach Canossa. Disposition: Der Entschluß und Aufbruch; der Üebergang über die Alpen; die Reise durch Italien. Zur Erläuterung: Haben wir uns den Grunb richtig gebacht, warum Heinrich vom Banne gelöst sein will? (Ja, benn . . . ) Was bewog ihn also zu seinem Entschluß dem Papst entgegenzustehen. (Vereitelung des Augsburger Tages). Welches von den vorhin genannten Mitteln wählte er also, um den Papst zu bewegen? (Nicht Gewalt, sonbern demütige Bitten). Warum verließ er Speier so heimlich? Er wurde im Aufträge der Fürsten bort bewacht, bamit er nicht vor dem Frühjahr irgend etwas gegen sie unternehmen könne, ganz besonders aber, damit er nicht zum Papst gelangen und seinen Frieden mit ihm machen könne; darum hatten ja auch die brei oberdeutschen Herzöge die sämtlichen in ihrem Gebiet liegenben Alpenpässe (z. B. Karte!) besetzt. Warum nahm Heinrich seine gute Gemahlin und sein kleines Söhnchen mit auf die beschwerliche und gefährliche Reise? Es mußte sein; er wollte und durfte feinen Feinden nicht ein so kostbares Unterpfand in den Händen lassen, mit dem sie ihn dann zu allen möglichen Zugeständnissen zwingen konnten. Welche Schwierigkeiten stellten sich ihm bei dem ersten Teil seiner Reise (von Speier bis ans Hochgebirge — Mont Cenis) entgegen?* (Mangel an schützenden Begleitern und an genügender Dienerschaft, Mangel an Gelbmitteln, Strenge des Winters, Sorge um Weib und Kind, Umweg über Burgund), Ausmalung des kaiserlichen Zuges! Zusammenfassung; Überschrift. Welche Schwierigkeiten stellten sich dem König am Hochgebirge entgegen (siehe den Text und die Vorbereitung!) und wie überwand er sie? (Hilfe feiner Schwiegermutter durch Geld, Reiseausrüstung und Geleite, Heranziehung der landeseingeborenen Führer; Ausmalung des Aufstieges des kaiserlichen Zuges). Welche Schwierigkeiten traten dem König auf dem Kamme des Hochgebirges entgegen und wie wurden sie überwunden? (Siehe den ausführlichen Text! Ausmalung des gefährlichen Abstieges, auch der inmitten der Eis- und Schneewüste notwendigen Nachtlager). Zusammenfassung. Überschrift. Warum strömten so viele lombardische Bischöfe und Fürsten mit Staude u. @5 opfert, Präparationen. in. 4

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 177

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 177 — Heiden" geführt habe; da lag es nahe zu denken: Die Schuld daran kann nur in den Sünden der erwachsenen Kreuzfahrer liegen; also können nur Unschuldige, d. h. Kinder, den Sieg erlangen, nur mit ihnen ist die Wundermacht Gottes; dem betenden Knaben erschien nun dieser Gedanke als Auftrag Gottes.) Warum wirkte die Krenzpredigt so gewaltig auf die Kinder ein? (Den aufgeregten, leichtgläubigen und gottvertrauenden Kindern mußte die Botschaft, gerade weil sie so seltsam und wunderbar war, als der Wille Gottes erscheinen; „Gott will es!" wird auch ihr Ruf gewesen sein). Warum wehrten die verständigeren Erwachsenen den Kindern? (Thorheit und Unsinn des Unternehmens). Warum half aber das Wehren und Zurückhalten nicht? Die große Masse des niedrigen Volkes glaubte ganz dasselbe, was die Kinder glaubten (nur Unschuldige können das heilige Grab gewinnen), und darum erschien ihnen das thörichte Unternehmen als ein Werk des heiligen Geistes. Warum waren die zwei Handelsleute so gefällig und freigebig, daß sie so viele Tausende umsonst überfahren und verpflegen wollten? (Die Kinder galten ihnen als kostbare Handelsware, deren Verkauf tausendfachen Gewinn bringen mußte). — Überschrift: Der französische Kinderkreuzzug. Bei dem deutschen Kinderkreuzzug handelt es sich im wesentlichen um dieselben Punkte. Nur scheint hier der kindliche Kreuzprediger mehr ein abgerichtetes Werkzeug seines Vaters zu sein, der sich durch den Kinderhandel bereichern wollte. Daß so viele Kinder trotz der furchtbaren Entbehrungen und Anstrengungen (Ausmalung!) bis in die fernen südlichen Seestädte vordrangen, zeigt uns, wie ernst es ihnen mit ihrem Vorsatz war; eben darauf weist uns auch ihre Bitte an den Papst hin. Warum mußten die Kinderscharen zu Grunde gehen? (Ausführung der im Text gegebenen Andeutungen). — Überschrift: Der deutsche Kinderkreuzzug. Ii. b. Was sollen wir nun zu diesen Kinderkreuzzügen sagen? Es liegt ja auf der Hand, daß das Vorhaben der Kinder Thorheit. Unsinn, ja Wahnsinn war (Nachweis!). Und doch rührt uns die unsinnige That, geräde wie damals den Papst. Warum? Ihre That wuchs hervor aus innigem Glauben, herzlicher Frömmigkeit und gewaltigem Gottvertrauen (Nachweis!). Freilich ein solches Gottvertrauen, das sich an unmögliche Dinge wagt, müssen wir Schwärmerei nennen. Und diese Schwärmerei von Kindern ist nur möglich, wo die Erwachsenen in derselben Schwärmerei und in demselben Wunderglauben leben und weben („Wie die Alten sungen . . Das Schreckliche an dieser Schwärmerei der Alten ist aber, daß sie vor lauter frommem Wahnsinn den Verstand verlieren und — anstatt selber für die unverständigen Kinder zu denken — in frevelhafter Weise Gott versuchen, die Tausende von armen Kindern in das sichere Verderben ziehen lassen. Und ihr Aberglaube ist so stark, daß die wenigen Verständigen und wahrhaft Frommen gar nichts dagegen ausrichten können. Ganz abscheulich und niederträchtig erscheinen uns aber die Menschenhändlcr, welche mit frommer Lüge die Kinder in ihre Staude u. Göpfert, Präparationen Iii. 12

10. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 33

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 33 - Überschrift: Warum die Sänger stritten. Es wurde ein Tag bestimmt, an welchem der Streit ausgesochten werden sollte. (Wo wird das gewesen sein; wer war zugegen? rc.) — In einem Saale der Wartburg fand der Streit statt. Der Landgraf und seine Gemahlin saßen auf einem erhöhten Sitze; zu beiden Seiten das Gefolge, Damen und Herren, vor ihnen die Sänger. Sie fingen nun an zu singen, fünf gegen einen. Was werden da zuletzt die fünf gesagt haben? — Heinrich von Ofterdingen sei besiegt. Ja, der Henker kam schon und faßte schon nach ihm, um ihn aufzuhängen, da flüchtete Heinrich von Ofterdingen hinauf zu der Landgräfin Sophie. — Die Landgräfin Sophie sollte ihn schützen. Die Landgräfin Sophie schlug ihren Mantel um ihn — da durfte ihn der Henker nicht greifen. Es wurde nun ausgemacht, Heinrich von Ofterdingen sollte ein Jahr Zeit bekommen, um nach Ungarn zu reisen und den Meister Klingsor zu holen; der sollte den Streit entscheiden. In welcher Kunst war wohl Klingsor Meister? — In der Dichtkunst war Klingsor ein Meister. Zusammenfassung. Überschrift: Heinrich von Ofterdingen wird für besiegt erklärt. Was that nun der Sänger? — Heinrich von Ofterdingen reiste von der Wartburg nach Ungarn. Da mußte er durch das ganze Land, das ihr kennt, reisen — durch Thüringen, dann nach Süden, da kam er nach Östreich. — Heinrich von Ofterdingen wird dem Herzog Leopold von Östreich alles erzählt haben, und dieser wird ihn gut aufgenommen haben, da er ihn befungen hatte. Der Herzog Leopold von Östreich wohnte in seiner Hauptstadt Wien; er gab ihm einen Brief mit an Klingsor. — In dem Briefe stand, daß Klingsor Heinrich von Ofterdingen freundlich aufnehmen solle. Mit diesem Briefe reiste Heinrich von Ofterdingen von Wien weiter nach Osten — nach Ungarn. (Durch eine Linie wird die Reise an der Tafel dargestellt.) Die Reife dauerte viele Wochen. — Ungarn ist weit von Thüringen entfernt. Klingsor nahm ihn freundlich auf. — Sie besprachen die Sache und sangen sich ihre Lieder vor. Klingsor wußte die Zeit so gut zu vertreiben, daß das Jahr bald fast zu Eude war. — Da wurde es Heinrich von Ofterdingen angst, daß er nicht zu rechter Zeit zurückkäme. Zusammenfassung. Überschrift: Heinrich von Ofterdingen reist zu Kliugfor. Zusammenhängende Erzählung der drei Abschnitte. Überschrift des ersten Teils: Der Streit der Sänger uuv die Reise zu Klingsor. 6 t «übe u. ©opfert, Präparationen. 8
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