Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 390

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
gehöhlt worden sind (I, S. 64). Man bezeichnet sie als Ausräumungs- becken. Die beiden letztgenannten Arten treten nieist gesellig auf in Gegenden, die zur Eiszeit vergletschert waren, in Schweden (Iii, S. 315, 330, 341), Finnland (Iii, S. 358), auf dem Baltischen Landrücken (Ii, S. 159), in Nordamerika (Iv, S. 248). Die meisten Seen haben einen Abfluß, durch den ihr Wasser nach dem Meere hin abströmt. Es gibt aber auch zahlreiche abflußlose Seen (Totes Meer, Kaspisches Meer, Aralsee, Tsadsee u. a.). Sie liegen fast durchweg in heißen und trockenen Gegenden, in denen die Verdunstung so stark ist, daß sie dem Zufluß des Wassers das Gleichgewicht hält. Abflußlose Seen sind alle salzig, da nur das Wasser verdunstet, während die geringen Salzmengen, die ihnen die Flüsse zuführen, zurückbleiben und sich im Laufe der Zeit immer mehr anhäufen. Viele Seen sind mit Salz gesättigt, so daß sich dieses zur Trockenzeit, wenn ein großer Teil des Wassers verdunstet, in ungeheuren Mengen auf dem Boden niederschlägt und ausgebeutet werden kann (Kaspisches Meer Ii, S. 101, Eltonsee Iii. S. 383, Schotts Iv, S. 13). Die Tiefe der Seen ist sehr verschieden und hängt mit der Entstehungsart zusammen. Viele sind flache Becken, und in heißen Ländern werden nicht wenige zur regenlosen Zeit ganz trocken gelegt. Die tiefsten Seen liegen im allgemeinen in Gebirgslandschaften. Die Alpenseen erreichen Tiefen von 200—400 m. Sie werden aber weit übertroffen vom Njassasee (785 m), vom Kaspischen Meere (1000 m) und dem Baikalsee (1200 m). Gletscher und Inlandeis (I, S. 29—39, Iv, S. 329). b) Das Meer. Gliederung. Das Meer füllt die größeren Vertiefungen der Erdrinde aus und bildet eine große, zusammenhängende Wassermasse, die aber durch die Fest- länder in die bekannten fünf Weltmeere oder Ozeane gegliedert wird (I, S. 18). Von diesen Hauptmeeren unterscheidet man noch die Nebenmeere, die entweder Mittelmeere oder Randmeere bilden. Jene sind große Meeres- teile, die tief in die Festländer eindringen und von diesen sast ganz umschlossen werden: das Mittelmeer zwischen Europa, Afrika und Asien, die Ostsee und das Amerikanische Mittelmeer. Die Randmeere werden nur durch Inseln mehr oder weniger vom Festland abgegliedert (Nordsee, Ochotskisches, Japanisches, Ost- und Südchinesisches Meer). Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden. Die Festländer sind gewöhnlich von einem mehr oder weniger breiten Streifen seichten Wassers, der Flachsee, umgeben. Man rechnet diese bis zu einer Tiefe von 200 m. Dieser Teil des Meeresbodens bildet gleichsam den Sockel, aus dem die Festländer ruhen. Auch größere Inselgruppen sind gewöhnlich einem unterseeischen Sockel aufgesetzt. Vom Rande der Flachsee fällt der Meeresboden meist rasch um mehrere tausend m zur Tiefsee ab. Wie das Festland, so zeigt auch der Meeresgrund einen Wechsel von Hoch und Tief. Er enthält Bergzüge und Täler, Hochländer und tiefe Becken und Gräben. Doch ist er im ganzen genommen einförmiger gehaltet als das Festland, da die Kräfte der Verwitterung fehlen, die auf dem Lande die

2. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 17

1846 - Aachen : Benrath
17 ■Orísttt in Europa (Windsbraut); — 100' und darüber, ein wirklicher Orkan. Von letzterer Art hat man in Europa die Orkane selten, aber in Amerika, auf den westindischen Inseln (den Antillen), am Cap Horn und in Afrika am Vorgebirge der guten Hoffnung sind solche Winde nicht selten. Die Gewalt solcher Orkane geht ins Unglaubliche, so wie die Zerstörungen, die sie anrichten. Schon ein europäischer Orkan von 60' Ge- schwindigkeit in 1 Sekunde drückt auf jeden — Fuß einer Wand — 8 Pfund; dagegen drückt ein Orkan von 120' zur Sek. auf die Mauer eines Kirchthurmes von 150' Höhe und 80' Breite mit einer Kraft von 9,000,000 Pfund. Was wird einem solchen Winde noch widerstehen? (Siehe Anhang : der Sturm auf dem Meere und der Orkan.) 10. Kommt der Wind vom Meere her, was gewöhnlich anr Tage, namentlich an den Küsten geschieht, so heißt er Seewind; weht er vom Lande zum Meere (meist Nachts), so wird er Land- wind genannt. Die Richtung des Windes ersieht man an Wetter- fahnen , Kirchhähnen, Schiffsfähnchen re. Weht er von Sonnen- aufgang , oder aus Osten zu uns herüber, so wird er Ostwind genannt; kommt er von Sonnenuntergang oder aus Westen, so heißt er Westwind (ein sanfter West heißt Zephyr); bläst er aus Norden, so wird er Nordwind, streicht er von Mittag oder Süden zu uns herüber, Südwind genannt. An der Wetter- fahne, dem Kirchhahne, wie an der Schiffsfahne, welche sämmtlich auf einer metallenen Stange eingefügt sind, befindet sich eine leichte und schwere Hälfte. Die leichtere Seite — an der Wetterfahne der spitze, durchbrochene Theil, am Hahne der Kopf — ist stets dem Winde zugekehrt und gibt an, aus welcher Gegend der Wind weht. Da die Kirchen meist so gebaut sind, daß das Chor nach Osten — dem Morgen lande — gerichtet ist, so kann man allerorts nach den Thurmhähnen und Wetterfahnen oder Wimpelu die Richtung des Windes erkennen. Für Seefahrer ist es besonders nöthig, die verschiedenen Winde zu unterscheiden, da die größer» Schiffe nicht, wie ehemals und wie die Nachen, Kähne und Dampf- bote noch heute, durch Ruder, sondern durch den Wind, der in große, ausgespannte Segeltücher bläst, fortbewegt werden. Von günstigem oder ungünstigem, starkem oder schwachem Winde ist 2

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 92

1846 - Aachen : Benrath
92 bedeutender Tiefe ist die Temperatur weit niedriger, als oben. In den heißen Zonen ist das Wasser der Oberfläche -ss- 20 bis -j- 22'/20 R. erwärmt; in einer Tiefe von mehreren 1000 Fuß besitzt es nur 3 bis 4° Wärme, in den Eismeeren dagegen ist das Wasser der Oberfläche weit kälter als in der Tiefe. Durch die fortwährende Bewegung, welche das Meer durch Winde, Strö- mungen, Ebbe und Fluth erleidet, werden die Wasser der verschie- den erwärmten Mcerestheile beständig gemischt und erhalten dadurch im Allgemeinen eine ziemlich gleichmäßige Temperatur. Je größer der Salzgehalt des Seewassers ist, und je stärker es bewegt wird, desto weniger leicht gefriertes. In den P o l arg eg e n d e n , wo nicht bloß hohe Berge, sondern auch niedrige Gegenden mit ewi- gem Schnee und Eise bedeckt sind, ist das Meer so von Eis er- füllt, daß Seefahrten niißlich, gefahrvoll und zum Theil unmöglich werden. Die Nordküsten Asiens sind höchst selten frei vom Eise und die Umschiffnng derselben niißlingt meist. Grönland und Nordamerika sind an ihren Nordküsten bis heute noch unbe- kannt geblieben; alle Versuche, sie zu umfahren, mißlungen. Selbst einzelne Inseln des nördlichen Eisnieeres, wie Spitzbergen, Nova-Sem bla sind nur an einzelnen Stellen im hohen Som- mer frei vom Eise und auf Schiffen erreichbar. Das Eismeer zeigt im Winter hohe Eisrücken mit großen Thälern; breite, offene Stellen und Eisspalten bilden Seen und Bäche, und selbst im Sommer ist das Meer stets mit Eisschollen bedeckt, die durch Winde und Strömungen unter dem Namen von „Treibeis" südwärts geführt werden. Der Ocean liefert ungeheuere Eismassen; das Grönlän- dische Eis erregt Staunen und Bewunderung durch feine zauberhaften Formen. Eisfelder sind große, oft unabseh- bare Ebenen von geringer Höhe über dem Meere. Es gibt deren, welche 25 Meilen lang und 12 Meilen breit sind, und etwa 15 — 20' tief unter das Wasser gehen. Durch Schnee, welcher selten ganz, meist nur theilweise wegschmilzt., bilden sich nach und nach Unebenheiten auf dem Eise; Hügel und kleine Eis- berge entstehen auf dergleichen Schollen. Unter schrecklichem Ge- räusch und mit furchtbarer Gewalt stoßen zuweilen schwimmende Eisfelder gegeneinander, brechen und zerfallen in zahllose Stücke, welche den Wallsischfahrern Gefahr und Tod drohen. Nicht selten

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 14

1876 - Dresden : Schönfeld
( 14 Die physische Geographie. — Das Land. ströme von schmelzflüssigen Gesteinen cherabfließen lassen. Die thäti- gen Vukane finden sich in der Regel in der Nähe des Meeres, theils in Gruppen, theils in Reihen, so ist z. B. um den großen Ocean ein Kranz von mehr als hundert Vulkanen gebildet. Erloschene Vulkane nennt man solche, von deren letzten Ausbrüchen keine geschichtlichen Nachrichten vorhanden sind. Die Vukane entstehen durch das Her- vorbrechen der Lava aus tiefgehenden Erdspalten oder durch Aufschüt- tung der ausgeworfenen Gesteine, (Schlacken, Bimsstein) und bilden sich selbst allmählich einen abgestumpften Bergkegel, aus dessen Gipfel sich der Trichter des Krater befindet. Mit dem Vulkanismus im Zu- sammenhänge steht häufig das Erdbeben, welches theils vulkanische Ausbrüche begleitet, theils selbständig austritt und weite Strecken der Erdrinde erschüttern kann (Erdbebengürtel). Doch können auch Erd- beben durch Abkühlung des Erdinnern und Bildung von Spalten, so- wie durch das Einstürzen weitgedehnter Hohlräume im Innern der Erde entstehen, wenn Salz-, Gips- oder Kalklager durch Wasser auf- gelöst und ausgewaschen sind. Damit steht ferner in Verbindung die Senkung mancher Landstriche, die sich besonders an den Küsten be- merklich macht, seltener die Hebung von Küsten. Hebungen und Senkungen von Erdräumen treten in langen Zeitepochen allmählich auf und haben auch die Umrisse der großen Landmassen wesentlich verändert. So hat England mit dem Continent zusammengehangen, während Europa im Osten des Ural durch ein breites Meer von Nordasien getrennt war. Nord- und Südamerika bildeten selbständige Landmassen und der Nordwesten Asiens hing am Beringsmeer wahrscheinlich mit dem Nordwesten von Amerika zusammen. Aus dem noch stetig sinkenden Boden des großen Oceans haben sich die Korallen angesiedelt und im Laufe der Zeit zahlreiche flache Eilande (Atolle) ausgebaut. 3. Die Luft. § 18. Die Luft gehört zum Erdkörper und dreht sich mit ihm. Die klimatische Temperatur entsteht durch Sonneneinstrahlung (Insolation) am wirksamsten bei senkrechter Richtung der Strahlen. Die Meteorologie hat die Ausgabe, den gesetzmäßigen Zusammen- hang der wichtigsten Lufterscheinungen nachzuweisen; dahin gehören die ungleiche Erwärmung der Luftschichten, wodurch das Gleichgewicht in der Atmosphäre gestört wird und ausgleichende Luftströmungen (Winde) entstehen, sowie die ungleiche Vertheilung des Wasserdampfes, welcher in verschiedenen Formen als Schnee und Regen ausgeschieden zur Erde fällt, oder als Wolke im Lufträume schweben bleibt. Klima nennt man das locale Jneinandergreisen dieser Erscheinungen. Die Erwärmung der Luft nimmt vom Aequator nach den Polen ab und ist nach dem Höhenstande der Sonne, also nach den Jahreszeiten, verschieden. Ueberdies treten noch manche Ursachen hinzu, um selbst das Klima unter gleichen geogr. Breiten verschieden zu ge- stalten. Die Sonnenwärme wirkt nämlich anders auf den festen Erd- boden als auf die oceanische Wasserfläche, und darum ist auch die Rück-

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 13

1876 - Dresden : Schönfeld
Die physische Geographie. — Das Land. 13 Thäler tiefer, die Gehänge steiler, die Gipfel steigen in höheren Bogen auf, auf den Kämmen zeigen sich felsige Grate, schroffe Wände und Sturzhalden. Die höchsten Theile sind nicht mehr immer bewohnbar. Das Alpengebirge erhebt sich über die Baumvegetation und besteht oft aus riesigen, auf allen Seiten schroff aus dem tiefen Lande auf- steigenden Plateaus, die zum Theil mit Felstrümmern überdeckt sind. Die Bevölkerung zieht sich in die Thäler zurück. Der Bodenbau wird geringer, die Pässe sind seltener. Das Hochgebirge umfaßt die höchsten Gebirge der Erde, besteht meist aus Urgebirgsarten und erup- tiven Gesteinen mit scharfen Kämmen und prachtvollen Hochgipseln. Meilenweit sind die Höhen mit Schneefeldern bedeckt, aus denen Gletscher in die Thäler niedersteigen. Unterhalb des Schnees stürzen die Gehänge felsig und kahl, mit Trümmern so wild übersät, daß kein Mensch sie überschreiten kann, zu den Alpenweiden und Bergwäldern herab. Die Einsenkung zwischen den Gipfeln, das Joch, dient als Paß. Die Gipfel benennt man nach ihrer mehr oder weniger schroffen Form: Horn, Nadel, Zahn, Pik, Spitze, Kegel, Kuppe. Thäler, welche in der Hauptrichtung des Gebirgs verlaufen, sind Längenthäler. Thäler, welche von den Vorbergen zum Hauptkamm ziehen, Querthäler. Diese sind für die Uebergänge und Straßenzüge von großer Wichtigkeit; Gebirge, denen sie fehlen, wie den Pyrenäen, bilden für den Verkehr bedeutende Hemmungen. Gletscher und Schneefelder in den Hochgebirgen, wie in den Alpen, sind als Wasserreservoir für den ganzen Continent von wesentlicher Bedeutung. Das Gebirge hat ebenso wie das Meer einen bedeutenden Einfluß auf die umgebende Natur. Zunächst wird Ausdehnung und Form der Continente und Inseln durch das ,,Gerippe" der Gebirge bestimmt. Hohe Gebirgszüge sind Grenzen verschiedener Klimate, pflanzen- und thiergeographischer Zonen (z. B. Alpen, Atlas, Cordil- leren, Himalaya u. a.). Sehr beachtenswerth ist der Einfluß der Ge- birge auf die Menschen. Gebirgsbewohnern ist ein lebhaftes Heimats- gesühl (Heimweh), tiefe Religiösität und Freiheitssinn eigen. Hoch- gebirge wirken wie der tropische Urwald auf die Zersplitterung der Völker in kleine Stämme und Republiken. Von dem Treiben der großen Welt abgeschieden, erhalten sich alte Sitten, Rechte und Gebräuche, wie religiöse Vorstellungen, hier länger als in Flachländern und offenen Thallandschaften, wo die Kultur sich am frühsten entwickelst hat. Darin, daß das Gebirge dem Verkehr größere Schwierigkeiten entgegensetzt, liegt seine Bedeutung für die politische Begrenzung der Staaten und Völker. § 17. Die Thätigkeit des glühend-flüssigen Erdinnern äußert sich an der Oberfläche entweder in heißen Quellen (Geiser), Gasquel- len (Mofetten, d. h. Ausströmungen von Kohlensäure, Fumarolen, d. h. Wasserdampferuptionen, welche Borsäure, Salzsäure re. enthalten, und Solfatare, d. h. Ausströmungen schwefelhaftiger Gase) oder in eigentlichen Vulkanen, welche theils aus ihren Kratern (d. h. den Auswurftrichtern mit inneren Steilwänden), Asche, Schlamm und Schlacken auswerfen, theils durch Seitenausbrüche zerstörende Lava-

7. Die Alpen und Süddeutschland - S. 16

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
-- 16 — c. Wagerechte und senkrechte Gliederung der Länder. Wagcrechte Gliederung. Die Umrisse der Länder verlausen selten in gerader Linie. Häufig hat die Küste mehr oder weniger große Einbiegungen. Dadurch entstehen Meereseinschnitte in das Land. Sind sie nur klein, so nennt man sie Buchten oder Baien, greifen sie dagegen ties in das Land ein, so heißen sie Meerbusen oder Golfe. Wie das Meer iu das Land eingreift, so ragen umgekehrt auch Teile des Festlandes mitunter weit ins Meer hinaus. Solche Vorsprünge nennt man Halbinseln und, wenn sie ausfallend schmal sind, Landzungen. Sie verhalten sich zum übrigen Festlande wie die Glieder eines Tierkörpers zum Rumpfe. Je mehr Einschnitte und Halbinseln die Küste eines Landes aufzuweisen hat, desto reicher ist seine Gliederung. Zu den Gliedern eines Landes rechnet man auch die dazu gehörigen Inseln. Senkrechte Gliedernng. Alles Land ragt mehr oder weniger über die Ober- fläche des Meeres hervor. Wäre dies nicht der Fall, so würde es vom Wasser überdeckt werden. Die Unterschiede in der Höhe des Landes kann man schon an der Küste bemerken. Bald ist diese flach und erhebt sich nur wenig über den Meeresspiegel, bald steigt sie steil zu bedeutender Höhe empor. Nicht weniger machen sich diese Unterschiede im Innern des Landes geltend. Hier ist das Land flach und niedrig, dort wird es von Hügeln bedeckt, anderwärts ragen mächtige Gebirge bis zu mehreren tausend Metern in die Höhe. Die Oberfläche des Landes ist also höchst mannigfaltig gestaltet. Man nennt diese Gestaltung das Relies der Erde oder ihre Höhengliederung. Im Gegensatze dazu heißt die vorhin erwähnte Gliederung, die durch die Küstenumrisse hervorgerufen wird, anch Flächengliederung. Für jene gebraucht man auch den Ausdruck senkrechte oder vertikale Gliederung, während diese auch als wagerechte oder horizontale Gliederung bezeichnet wird. Unter der wagerechten oder horizontalen Gliederung eines Landes versteht man die Gesamtheit seiner Halbinseln und Inseln. Unter der senkrechten oder vertikalen Gliederung eines Landes versteht man die Abstufungen seiner verschiedenen Teile nach ihrer Höhe. d. Absolute und relative Höhe. Die Höhe eines Ortes auf der Erde wird vom Meeresspiegel aus berechnet. Man setzt dabei voraus, daß die Oberfläche aller Meere gleich hoch liegt, d. h. überall gleich weit vom Mittelpunkte der Erde entfernt ist. Sorgfältige Unter- snchnngen haben zwar ergeben, daß dies nicht genau zutrifft' aber die gefundenen Höhenunterschiede sind so gering, daß sie für die gewöhnlichen Höhenmeffnngen gar nicht in Betracht kommen. Man denkt sich also den Meeresspiegel unter

8. Die Alpen und Süddeutschland - S. 18

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 18 — punkte stärker hervor. So wurde denn 1879 der Normal-Nullpnnkt der Berliner Stern- warte festgelegt, von dem man anfangs glaubte, daß er sich in gleicher Höhe mit dein Nullpunkte des Amsterdamer Pegels befinde. Genauere Berechnungen, die man in neuester Zeit angestellt hat, haben jedoch ergeben, daß er um 3 mm höher liegt als jener und um 66 mm höher als das Mittelwasser von Swinemünde. e. Die Weltmeere. Die Festländer werden ringsum vom Meere bespült. Dieses bildet eine große zusammenhängende Wassermasse, so daß man zu Schiffe in alle seine Teile gelangen kann. Es steht damit in einem bemerkenswerten Gegensatze zum Lande, das in mehrere Kontinente geschieden ist, die keine Verbindung miteinander haben. Zur besseren Übersicht hat man das Meer in verschiedene Gebiete eingeteilt, die man Ozeane oder Weltmeere nennt. Es sind ihrer fünf, entsprechend der Zahl der Erdteile. Die Grenzen dieser Meere sind zum großen Teile durch die Lage der Festlandsmassen bestimmt. So bedeckt der Große oder Stille Ozean das weite Gebiet zwischen der Westküste von Amerika und dem Ostrande von Asien und Australien. Durch den Äquator wird er in einen n. und einen s. Abschnitt zerlegt. Ein zweites Weltmeer befindet sich zwischen der Ostküste Amerikas und der Westküste Europas und Afrikas. Es ist der Atlantische Ozean. Zwischen Afrika, Asien und Australien breitet sich der Indische Ozean aus. Die Wassermassen im äußersten N. und S. innerhalb der Polar- kreise bezeichnet man als Nördliches und Südliches Eismeer. So haben wir also fünf Erdteile und fünf Weltmeere. Ihre Anordnung ist ungefähr folgende: Nördliches Eismeer. Stiller Nordamerika Atlantischer Europa Asien Stiller ! > ! I > . . _ l Ozean Südamerika Ozean Afrika Indischer Ozean Australien Ozean Südliches Eismeer. f. Das Meerwasser. Das Wasser des Meeres unterscheidet sich von dem unsrer Flüsse und Seen durch seinen bittersalzigen Geschmack, der von aufgelösten Salzen herrührt. Der Salzgehalt ist uicht überall und in allen Meeren derselbe. Er beträgt im Durchschnitt 3,5%,, wovou 2,7 °/0 auf Kochsalz entfallen. Das Meerwasser ist darum auch nicht trinkbar, und man kann mitten im Meere, umgeben von der gewaltigen Wassermasse, verdursten. Der Salzgehalt des Meeres bewirkt, daß es schwerer ist als Flußwasser. Es kann deshalb auch größere Lasten tragen als dieses. Schiffe, die vom Meere kommen, sinken tiefer ein, sobald sie in einen Fluß einlaufen. Im Gegensatz zu dem salzigen Meerwasser wird das Wasser der Flüffe und Seen süß genannt. Von Farbe ist das Meerwasser meist b l a n -

9. Die Alpen und Süddeutschland - S. 24

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
I. Die Alpen. 9. Übersicht über die Alpen. Räumliche Ausdehnung. Die Alpen sind das höchste Gebirge Europas. Sie beginnen im W. am Mittelmeer, ungefähr da, wo die Stadt Nizza liegt, und ziehen in einem großen Bogen um Norditalien herum. Im O. teilen sie sich in zwei Hanptzüge. Der eine Zug geht nach N.-O. und endet an der Donau in der Nähe von Wien; der andre wendet sich nach S.-O. zum Adriatischen Meere und verliert sich in den Gebirgen der Balkanhalbinsel. Die Alpen erhalten dadurch ungefähr die Gestalt eines Füllhorns. Als Grenzpunkte des Gebirges kann man die drei Städte Nizza, Wien und Trieft betrachten. Die Länge der Alpen beträgt rund 1000 Km, die Breite wechselt zwischen 150 bis nahezu 300 Km und nimmt im allgemeinen von W. nach O. zu. Die Fläche, die das Gebirge bedeckt, mißt 220 000 qkm, das sind ungefähr 2/5 der Größe des Deutschen Reiches. „Nach Norddeutschland versetzt, würde es von Aachen bis Königsberg reichen und alles Land n. von Berlin bis zur Küste bedecken." Interessant ist ein Vergleich des Gebietsumfangs der Alpen mit dem der andern großen Gebirge Europas. Einen größeren Raum bedecken das skandinavische Gebirge -(500000 qkm) und der Ural (330000), einen kleineren die Apenninen (110000) und die Pyrenäen (55000). Setzt man das Gebiet der Alpen gleich 1, so ergibt sich: Skandinavisches Gebirge — 2 J/4 Ural = 1 V2 Alpen - 1 Apenninen — 1/2 Pyrenäen — */* Masse. Ungeheuer groß ist die Masse des Gebirges. „Würde man bei den Alpen die Höhen abtragen und die Täler ausfüllen, so erhielte man eine mittlere Höhe von 1400 m, und denkt man sich das Gebirge ans der ganzen Oberfläche von Europa (10 Mill. qkm) gleichmäßig ausgebreitet, so würde es diese um 31 in erhöhen." (Kutzen.)

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August
   bis 10 von 31 weiter»  »»
31 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 31 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 8
8 0
9 0
10 3
11 1
12 0
13 1
14 0
15 0
16 0
17 4
18 3
19 3
20 0
21 1
22 0
23 0
24 6
25 0
26 0
27 1
28 8
29 0
30 0
31 1
32 1
33 5
34 1
35 0
36 2
37 6
38 2
39 0
40 0
41 1
42 3
43 0
44 1
45 2
46 0
47 0
48 0
49 15

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 206
1 44
2 22
3 88
4 43
5 5
6 23
7 18
8 42
9 158
10 7
11 39
12 22
13 11
14 5
15 19
16 72
17 141
18 15
19 39
20 113
21 85
22 1
23 112
24 8
25 10
26 2
27 37
28 41
29 225
30 1
31 1
32 21
33 103
34 14
35 4
36 13
37 23
38 36
39 9
40 7
41 51
42 11
43 39
44 39
45 36
46 7
47 41
48 73
49 88
50 199
51 86
52 8
53 3
54 6
55 14
56 101
57 0
58 4
59 20
60 43
61 46
62 51
63 1
64 61
65 20
66 7
67 90
68 26
69 5
70 172
71 24
72 11
73 18
74 97
75 8
76 25
77 29
78 14
79 26
80 6
81 7
82 10
83 29
84 16
85 31
86 37
87 5
88 2
89 15
90 14
91 4
92 105
93 47
94 23
95 19
96 142
97 20
98 91
99 42

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 9
2 12
3 26
4 2
5 43
6 58
7 4
8 6
9 11
10 9
11 9
12 92
13 26
14 8
15 1
16 4
17 6
18 18
19 7
20 0
21 9
22 4
23 1
24 215
25 35
26 27
27 1
28 13
29 10
30 8
31 4
32 13
33 167
34 86
35 10
36 8
37 1
38 1
39 38
40 20
41 24
42 19
43 69
44 4
45 1
46 27
47 58
48 1
49 28
50 59
51 80
52 25
53 4
54 9
55 69
56 3
57 4
58 30
59 179
60 4
61 101
62 16
63 1
64 91
65 69
66 2
67 2
68 4
69 0
70 3
71 12
72 24
73 6
74 17
75 18
76 4
77 7
78 15
79 8
80 8
81 201
82 15
83 47
84 7
85 5
86 4
87 2
88 6
89 92
90 14
91 11
92 4
93 0
94 41
95 128
96 9
97 66
98 6
99 6
100 257
101 3
102 48
103 3
104 4
105 2
106 57
107 30
108 2
109 12
110 49
111 184
112 18
113 9
114 29
115 2
116 114
117 1
118 5
119 51
120 4
121 18
122 1
123 17
124 103
125 34
126 0
127 19
128 3
129 17
130 9
131 96
132 12
133 22
134 4
135 2
136 64
137 13
138 1
139 4
140 18
141 7
142 19
143 39
144 4
145 9
146 7
147 7
148 2
149 0
150 10
151 21
152 57
153 1
154 33
155 25
156 19
157 27
158 9
159 6
160 9
161 103
162 2
163 2
164 35
165 8
166 56
167 4
168 16
169 18
170 10
171 15
172 17
173 49
174 3
175 133
176 2
177 61
178 2
179 53
180 39
181 4
182 28
183 207
184 12
185 5
186 0
187 0
188 12
189 3
190 9
191 31
192 5
193 17
194 7
195 8
196 101
197 1
198 7
199 25