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1. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 204

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 204 — in Gottes Hände befehlen. Sein Volk aber wird den Tod des geliebten König schmerzlich betrauern und wird dankbaren Sinnes das Andenken an die Person und die Wohlthaten des Verstorbenen in Ehren halten. , Ha- Der Tod Rudolfs von Habsburg wird uns in einem schönen Gedicht „Kaiser Rudolfs Ritt zum Grabe" dargestellt. Lesen und Erläutern des Gedichtes. — Disposition: König Rudolf auf der Burg zu Germersheim, auf dem Wege nach Speier, in Speier. Geläuterte Gesamtauffasfung des Inhaltes. Geschichtliches: Der Inhalt des Gedichtes entspricht im allgemeinen dem geschichtlichen Hergang; ^nur hat nach einigen Nachrichten Rudolf auf seiner Todesreise von L>traßburg nach Speier die Stadt nicht erreicht, sondern ist schon unterwegs in Germersheim gestorben; doch unser Dichter folgte anderen Nachrichten, nach welchen der König erst in Speier gestorben ist. Auch ist es nur das teilnehmende Gemüt des Dichters, das die Trauer der Linde und der Vögel empfindet, und nur das Auge des frommen Dichters sieht in der irdischen Nacht das himmlische Licht, im Tode des Frommen das ewige Leben. Ii b. Das Gedicht schildert uns vortrefflich und wahr den Charakter Rudolfs. , Auch noch in dem 73jährigen schwachen und gebrechlichen Leibe herrscht ein klarer Geist (scharfes Denken beim Brettspiel) und ein starker und fester Wille (Durchführen des angefangenen Spiels, fester Entschluß in der Kaiserstadt zu sterben. Durchführen dieses Willens trotz des Widerspruches der besorgten Diener und der Anstrengung eines Rittes für eine „halbe Seiche"). Daß er den Tod nicht fürchtet, sondern ihm mutvoll wie ein Held, ja freudig entgegensteht (fragt nach der Todesstunde, bankt für die Schreckensbotschaft, lächelt auf der Todes-fahrt) zeigt uns, daß er mit gutem Gewissen auf sein Leben zurückblicken kann, daß er pflichtgetreu feine Schuldigkeit als König und Richter gethan und nun getrost vor den ewigen Richter tritt. Hiermit ist eng verbunden sein frommer Sinn, der treu und innig an dem Glauben der Christenheit hängt und die Kirche Christi liebt' und ehrt („der Leib wirb zu Gott getragen", Gespräch mit den beiben Geistlichen über Himmelslust, Gebet für das Volk, Stärkung für's Sterben durch das heilige Abenbmahl, b. H. durch den Hinblick auf das selige Sterben Christi; die Wonne über den bevorftehenben Eingang in das ewige Leben verklärt noch das Antlitz des Toten). Auch sein allezeit freunb-liches und liebevolles Herz offenbart sich uns (Gespräch mit den Ärzten, ja sogar mit dem treuen Schlachtroß; Gebet für das Volk, für das er nun nicht mehr sorgen kann und das er barum der Vaterhanb Gottes empfiehlt). Einem solchen Manne kann es natürlich auch nicht an der Verehrung und Liebe des Volkes fehlen (Weinen der Diener, Klagen der Ssegegnenben, Entgegenziehen der weinenben Einwohner von

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 177

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 177 — Heiden" geführt habe; da lag es nahe zu denken: Die Schuld daran kann nur in den Sünden der erwachsenen Kreuzfahrer liegen; also können nur Unschuldige, d. h. Kinder, den Sieg erlangen, nur mit ihnen ist die Wundermacht Gottes; dem betenden Knaben erschien nun dieser Gedanke als Auftrag Gottes.) Warum wirkte die Krenzpredigt so gewaltig auf die Kinder ein? (Den aufgeregten, leichtgläubigen und gottvertrauenden Kindern mußte die Botschaft, gerade weil sie so seltsam und wunderbar war, als der Wille Gottes erscheinen; „Gott will es!" wird auch ihr Ruf gewesen sein). Warum wehrten die verständigeren Erwachsenen den Kindern? (Thorheit und Unsinn des Unternehmens). Warum half aber das Wehren und Zurückhalten nicht? Die große Masse des niedrigen Volkes glaubte ganz dasselbe, was die Kinder glaubten (nur Unschuldige können das heilige Grab gewinnen), und darum erschien ihnen das thörichte Unternehmen als ein Werk des heiligen Geistes. Warum waren die zwei Handelsleute so gefällig und freigebig, daß sie so viele Tausende umsonst überfahren und verpflegen wollten? (Die Kinder galten ihnen als kostbare Handelsware, deren Verkauf tausendfachen Gewinn bringen mußte). — Überschrift: Der französische Kinderkreuzzug. Bei dem deutschen Kinderkreuzzug handelt es sich im wesentlichen um dieselben Punkte. Nur scheint hier der kindliche Kreuzprediger mehr ein abgerichtetes Werkzeug seines Vaters zu sein, der sich durch den Kinderhandel bereichern wollte. Daß so viele Kinder trotz der furchtbaren Entbehrungen und Anstrengungen (Ausmalung!) bis in die fernen südlichen Seestädte vordrangen, zeigt uns, wie ernst es ihnen mit ihrem Vorsatz war; eben darauf weist uns auch ihre Bitte an den Papst hin. Warum mußten die Kinderscharen zu Grunde gehen? (Ausführung der im Text gegebenen Andeutungen). — Überschrift: Der deutsche Kinderkreuzzug. Ii. b. Was sollen wir nun zu diesen Kinderkreuzzügen sagen? Es liegt ja auf der Hand, daß das Vorhaben der Kinder Thorheit. Unsinn, ja Wahnsinn war (Nachweis!). Und doch rührt uns die unsinnige That, geräde wie damals den Papst. Warum? Ihre That wuchs hervor aus innigem Glauben, herzlicher Frömmigkeit und gewaltigem Gottvertrauen (Nachweis!). Freilich ein solches Gottvertrauen, das sich an unmögliche Dinge wagt, müssen wir Schwärmerei nennen. Und diese Schwärmerei von Kindern ist nur möglich, wo die Erwachsenen in derselben Schwärmerei und in demselben Wunderglauben leben und weben („Wie die Alten sungen . . Das Schreckliche an dieser Schwärmerei der Alten ist aber, daß sie vor lauter frommem Wahnsinn den Verstand verlieren und — anstatt selber für die unverständigen Kinder zu denken — in frevelhafter Weise Gott versuchen, die Tausende von armen Kindern in das sichere Verderben ziehen lassen. Und ihr Aberglaube ist so stark, daß die wenigen Verständigen und wahrhaft Frommen gar nichts dagegen ausrichten können. Ganz abscheulich und niederträchtig erscheinen uns aber die Menschenhändlcr, welche mit frommer Lüge die Kinder in ihre Staude u. Göpfert, Präparationen Iii. 12

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 48

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 48 — 4. Landgraf Ludwig und seine Gemahlin Elisabeth gleichen sich in ihrer Fürsorge. — Ludwig förderte deu Handel, wie wir aus der Geschichte mit dem Krämer sahen, Elisabeth sorgt in mannigfacher Weise sür die Armen. Beide sorgen für ihr Bolk. Auch Ludwig der Eiserne sorgte für sein Volk (nachdem er in der Landgrafenschmiede hart geworden war) indem er die Edelleute bestrafte, die das Volk bedrückten. (Iv, 3.) Iv. 1. Stichworte: Verkehrswege früher und jetzt. Armen- und Krankenhäuser. (Einzutragen.) 2. „Wohlzuthun und mitzuteilen vergesset nicht, denn solche Opfer gefallen Gott wohl." „Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst." 3. Ein guter Fürst sorgt für sein Volk. V. Zusammenstellung der Verkehrswege, der Straßen, der Eisenbahnen, welche Den eignen Heimatsort berühren oder in der Nähe sich befinden. Wie wir die Sprüche erfüllen können. — 5. Einheit. Ziel: Ludwigs Zug nach dem heiligen Lande. 1. Das heilige Land? — Palästina, wo einst der Herr Jesus wandelte, von dem wir so viele Geschichten kennen, z. B. . . .; in welchem die heiligen Städte liegen: Bethlehem, wo er geboren wurde, Nazareth, wo er aufwuchs, Kapernaum, Kana, Na in, wo er Wunder that, Jerusalem, die Hauptstadt des Landes, wo er gekreuzigt wurde, starb und begraben liegt. Warum zog der Landgraf wohl dorthin? — Er wollte diese heiligen Orte besuchen, sie kennen lernen, dort beten. Ein frommes Gefühl zog ihn dorthin. Er wollte eine Wallfahrt in das heilige Land unternehmen, wie Ludwig der Springer eine solche seiner Sünden halber nach Rom unternommen hatte. Welchen Weg mußte Ludwig einschlagen? — Der Weg wird auf der Karte gezeigt: die den Kindern schon bekannten Länder, Gebirge, Flüsse, Meere, durch und über welche er ziehen mußte, werden dabei der Reihe nach genannt. Ob er wohl allein reist? Ob er Elisabeth mitnimmt? — Wohl kaum, denn damals war das Reisen sehr beschwerlich; da blieben die Frauen zu Hause. Freilich wenn er sie nicht mitnahm, wird der Abschied sehr schmerzlich gewesen sein; denn die Reise dauerte sehr lange, und leicht konnte man auf derselben Schaden nehmen oder gar umkommen (Räuber; Sturm auf dem Meere, Krankheit zc). Ii a. Das Lesestück: „Ludwigs Zug nach dem heiligen Land." 1. Zur Besprechung: Wer hatte den Kreuzzug veranlaßt? — Der Papst (der oberst Geistliche der Katholiken, wie wir früher hatten); er gebot dem Kaiser

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 49

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 49 — Friedrich Ii., dem Enkel des Kaisers Friedrich Rotbart, einen Kreuzzug zu unternehmen. Dieser Zug hieß Kreuzzug, weil jeder Teilnehmer, z. B. auch Ludwig, ein Kreuz von rotem Zeug zur Erinnerung an das Kreuz Christi auf dem Gewand trug. Die Kreuze wurden von den Geistlichen verteilt. Ludwig aber hatte sein Kreuz zunächst noch verborgen, damit seine Gemahlin es nicht sähe und sich nicht ängstige. Das kann nicht bloß ein einfacher Zug, um das heilige Land zu sehen und dort zu beten, gewesen sein, sondern ein Kriegszug; sonst hätte der Papst dem Kaiser den Zug nicht geboten, auch hätten die Bischöfe und Geistlichen auf des Papstes Gebot nicht den Fürsten, Rittern und Knechten das Kreuz gepredigt. (Der Lehrer hat, abgesehen von den soeben vorge-sührten Ergänzungen, hinzuzufügen:) Das heilige Land gehörte den Türken, und die Christen wollten es ihnen entreißen: es sollte ein christliches Land sein, so wollte es der Papst haben und alle damaligen Christen. Da werden wohl die Bischöfe und Priester in begeisternden Worten ihren Zuhörern vorgestellt haben, die Christen dürften nicht leiden, daß das Land, wo einst der Herr Jesus gewandelt sei, im Besitze der Türken bleibe; wie der Herr Jesus so viel für alle Menschen gethan habe, sogar für sie gestorben sei, so müßten die Christen jetzt auch etwas für ihn thun. Warum erschrickt Elisabeth so sehr? — Sie wußte (so ist finden zu lassen), welche Gefahren dem, der einen Kreuzzug mitmachte, drohten: die lange, beschwerliche Reise; Krankheiten; Schiffbruch; der Tod im Krieg. Sie ahnte vielleicht auch, daß ihr Gemahl nicht wiederkommen würde. Womit wird Ludwig sie getröstet haben? — Durch Hinweis aus Bibelsprüche wie: „Der Herr behütet alle, die ihn lieben"; „befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe aus ihn, er wird es wohl machen!" „der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen"; „und ob ich schon wanderte im finsteren Thal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab tröstet mich"; „nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" (Alle diese Sprüche sind den Kindern bekannt.) Elisabeth wird sich, da sie so fromm war, gewiß getröstet haben. Überschrift: Ludwig empfängt das Kreuz. Ludwig konnte jahrelang ausbleiben! — Er wird vorher alles im Lande ordnen, einen Stellvertreter ernennen und auch für sein Weib und seine Kinder sorgen. 2. Zur Besprechung: Welche seiner Leute ließ Ludwig iu Kreuzburg zusammenkommen? — In Kreuzburg „an der Werra" kamen die Edelleute Ludwigs zusammen, die zugleich Beamte, Amtleute waren. Ludwig sorgt für die Regierung des Landes vor seiner Abreise geradeso wie Ludwig der Springer vor der Erbauung von Reinhartsbrunn. Was werden die Amtleute und der Bruder Ludwigs gefagt haben? — Sie versprachen, das Land in seiner Abwesenheit gut zu verwalten, Staude, u. Göpfert, Präparationcn. 4

5. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 110

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 110 — Siegfrieb gejpk^en haben? Wie wird Günther antworten? Was wird Günther thun? (Herbeirufen Kriemhildens). Wie wird er zur Schwester sprechen? (Er nannte aber nicht den Namen Siegfrieds.) Was wird Knemhtld antworten? (Sie kann sich schon denken, wer der ist, dem Günther ne versprochen, und wird gern ja sagen.) Erzählung des ganzen Stückes Warum wurde Siegfrieds Farbe rot? Warum mußten Siegfried Zeugen s^ m emen von Rittern treten? (Die sollten Warum fragte Günther, der doch schon alles wußte, noch einmal me im ftreiie Stehenden, ob sie einander heiraten wollten? Das mußte wohl so fern, damit die Verlobung der beiden gütig würde; jeder von bethen mußte vor den Zeugen öffentlich erklären, daß er mit dem anderen Ehe Meßen wolle; dann waren sie richtig mit einander verlobt. U berechn st: Siegfrieds Verlobung. r. u weinte Brunhild bei dem fröhlichen Hochzeitsmahl? Sie hielt Siegfried für emen Dienstmann Günthers, weil er sich ihr aus enstein als solchen vorgestellt hatte, und nun that es ihr leid va| !9re Ichöne und edle Schwägerin einem Unterthan Günthers und nicht einem freien König zur Frau gegeben werden sollte und dadurch in große schände gebracht wurde. — Warum antwortet Günther er wolle ihr später^ Auskunst darüber geben? Er schämt sich, ihr jetzt die Wahrheit zu gestehen (wie hätte er da sprechen müssen?); denn dawäre lern Betrug und feme_ Schwäche an den Tag gekommen. Auch daß otegtned etn König, frei und mächtig, wie er selbst war, mochte er ihr jetzt nicht jagen denn da hätte ue gleich gefragt: Warum habt ihr mich bst belogen ? und wäre mißtrauisch geworden. Darum verschob Günther bte unangenehme Wahrheit auf spätere Zeit. — Warum ließ nch Brun hub durch biefe Antwort nicht beruhigen? Sie ahnte, daß bei der Werbung auf dem Jsenftein irgenb etwas Unredliches vorgekommen war, das inan vor ihr verbergen wolle, und würde dadurch mißtrauisch und unmutig. Überschrift: Brunhilds Klage. Jeigt nch Brunhilds Unmut ? (Überwältigung und schmähliche Behandlung des Königs Günther.) Überschrift: Brunhilbs zweiter Kamps mit Günther. _ Was geschah am Morgen nach der Doppelhochzeit? Siegsrieb schenkte mner Gemahlin den ganzen Nibelungenschatz zum Eigentum (Morgengabe wirb biefe Gabe genannt, weil sie am Morgen nach der Hochzeit von dem jungen Ehemann der jungen Ehefrau geschenkt wurde). Dann ließen nch bte beiden Ehepaare im Münster von dem Bischof einsegnen wobei ihnen biefer wohl ihre gegenseitigen Pflichten — Liebe nnb Treue — vorhielt und den Segen Gottes auf ihre Ehe hembwünfchte. Zur Erhöhung biefer Feier würden gleichfalls im Münster über 400 Knappen zu Rittern geschlagen, welche wieberum bnrch ein prächtiges Turnier geehrt würden. Überschrift: Der Morgen nach der Hochzeit. Warum war Günther so traurig unter den vielen Fröhlichen? Er ichämte lieb, daß er als Mann von seiner Frau so leicht über-wältigt und jo schmählich behandelt worden war; es bekümmerte ihn

6. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 53

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 53 - Ob Elisabeth wirklich etwas verbrochen hatte? — Nein, gewiß nicht; sie war so gut und fromm, und jetzt dachte sie nur an ihren verstorbenen Gemahl, aber nicht an Schlechtigkeiten. Da muß wohl eine andere Ursache vorgelegen haben. Der Bruder Ludwigs muß wohl einen Haß auf Elisabeth gehabt haben. _ Ja, weshalb vielleicht? — Weil sie so mildthätig gegen dre Armen war und sich so gemein mit ihnen machte. Vielleicht gehörte er schon früher zu denen, welche Elisabeth bei Ludwig verklagten. Er hat aber noch einen anderen Grund gehabt, um sie zu vertreiben Er wird in unserer Geschichte „Landgraf" genannt. Wer mußte denn nach dem Tode Ludwigs eigentlich Landgraf werden? — Der älteste Sohn Ludwigs. , . Der war aber noch ganz klein. — Da wird dessen Oheim für thu re9iv er dachte sogar daran, immer Landgraf zu bleiben, und deshalb vertrieb er auch Elisabeth mit ihren Kindern. — Darum sollte sie auch in Eisenach niemand aufn^rr en. Sie sollten ganz fortziehen; am liebsten wäre es dem nunmehrigen Landgrafen gewesen, wenn ste verhungerten. Niemand nimmt Elisabeth auf — aus Furcht vor dem Landgrafen. Der muß sehr streng und bart gewesen sein. Überschrift: Elisabeth wird von der Wartburg vertrieben. Nun hatte sie selbst nichts zu leben. — Vielleicht werden doch die Armen, denen sie so oft geholfen hat, kommen und ihr von dem Wenigen, was sie haben, mitteilen und sie trösten. 2. Zur Besprechung: Wieder ist unsere Erwartung nicht eingetroffen. Die ^urfttn mutz nähen und spinnen, um sich zu ernähren; und die Armen bekümmern sich nicht um sie, sondern eine Bettlerin verhöhnt sie sogar. „Schrittsteine" — jedenfalls an den Häusern hin; so ähnlich wie unser "Trottoir, aber sehr schmal, denn Elisabeth kann nicht ausweichen. Die Straße war nicht gepflastert, daher der tiefe Kot. „Zeile" = Reihe. Überschrift: Elisabeth im Elend. Db sich niemand ihrer annimmt? — Db dem Landgrafen nicht das Gewissen schlägt? 3. Zur Besprechung: So ist doch eine Erwartung erfüllt: Der Landgraf sieht sein Unrecht ein. Man kann Elisabeth nicht verdenken, daß es ste nicht auf der Wartburg läßt. — Die ganze Umgebung erinnerte sie fortwährend an die glückliche Zeit, in welcher sie noch ihren Gemahl zur Seite hatte, es sah alles noch geradeso aus wie damals, auch waren noch dieselben Personen aus der Burg, — und doch war alles so ganz anders. Wenn sie auch ihrem Schwager nicht zürnte, so mußte sie doch oft an jenen Wintertag, an welchem sie vertrieben worden war, und an ihr Elend denken. Auch konnte sie jetzt nicht mehr ungehindert wohlthätig sich

7. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 153

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 153 — gleich aber auch herzliches Mitleid mit der armen Witwe (besonders durch ihre zahlreiche Beteiligung an der Totenwache und durch das Aufbrechen des Sarges). — Zusammenfassung. Kulturhistorisches: Totenwache und andre Sitten beim Begräbnis. 15. Wie Kriemhild in Worms blieb. Ziel: Kriemhild bleibt in Worms. I. Das wundert uns; denn wir erwarten, daß Kriemhild mit Siegmund und dessen Mannen in die Niederlande zurückzieht, wo sie Königin ist und wo ihr Söhnlein ihrer wartet. Wie mag das gekommen sein? Sie wird wohl in Worms bleiben wollen, weil hier Siegfried begraben liegt, von dessen Grab sie sich nicht trennen kann; vielleicht haben sie auch ihre Angehörigen, besonders die Mutter und Giselher (Erinnerung an den Trost Giselhers) gebeten, bei ihnen zu bleiben, damit sie ihr Leid mit tragen und trösten helfen. Was wird Siegmund dazu sagen? Er wird sehr traurig sein, daß er mm auch noch seine liebe Schwiegertochter verlieren muß, aber er kann es ihr nicht wehren zu bleiben, wo sie will. — Zusammenfassung. Ii a. Disposition: 1. Kriemhildens Entschluß. 2. Kriemhildens weitere Trauer in Worms. Zur Erläut e rung: 1. Warum entschloß sich Kriemhild zuerst zur Abreise? Sie dachte an ihre Pflicht als Landeskönigin und als Mutter: des königlichen Prinzen. Warum entschloß sie sich aber in Worms zu bleiben? Dazu half das herzliche Bitten ihrer Brüder und ihrer Mutter; der Gedanke, daß Worms ihre eigentliche Heimat sei, daß sie in Worms ihre besten Freunde und nächsten Blutsverwandten habe (Siegmund war nur ein angeheirateter Verwandter), und daß sie, die hilflose Witwe, nur hier wirklichen Schutz und herzlichen Trost finden werde; am meisten aber bewog sie der Gedanke, daß sie in Worms wenigstens dem toten Geliebten nahe bleiben und stets an seinem Grabe trauern und weinen könne. Darum blieb sie in Worms. Warum weinte Siegmund beim Abschied von Kriemhild? Er mußte daran denken, wie fröhlich und hoffnungsreich er vor wenigen Tagen zum Fest nach Worms gezogen war und wie traurig und artn er nun zurückkehren müsse, ohne den Sohn, das Glück seines Lebens, und nun auch ohne die Schwiegertochter. — Zusammenfassung. — Überschrift: Kriemhildens Entschluß. — Wie wird nun Krimhild in Worms weiter leben? (Schwarzes Trauergewand, bleiches und ernstes Antlitz, regelmäßiger Gang zum Münster und zur Gruft, um zu weinen und zu beten und das Grab zu schmücken.) Wie werden sich Ute und Giselher gegen sie verhalten ? (Trost und Freundlichkeit von mancherlei Art.) Wie wird sich

8. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 111

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 111 - auch, daß er nun mit einem so wilden und bösen Weibe zusammenleben mußte und nicht einmal jemanden sein Leid klagen konnte. Aber warum erzählte er denn Siegfried seine Schande? Vor dem brauchte er sich nicht zu schämen; denn der kannte ja seine Schwäche und die unbändige Kraft Brunhildens, und der allein konnte auch helfen. — Wie half Siegfried seinem Freunde Günther? Aber wozu hierbei die Tarnkappe und die Dunkelheit und das Lichtausblasen? Brunhild sollte denken, daß ihr Mann mit ihr kämpfe. Half Siegfried nur für einmal oder für immer? Für immer, denn Brunhild glaubte nun, daß Günther durch seine Kraft ihr Meister sei, und wagte nicht mehr mit ihm zu kämpfen; so wurde die Wilde zahm und gehorsam. Wärmn nahm Siegsried Ring und Gürtel Brunhildens mit? Er wollte wohl ein Andenken an seine beiden schweren Kämpfe mit dem wunderbaren Heldenweib haben. Ob wohl Siegfried seiner Frau Kriemhüd erzählte. wie er zu den beiden Geschenken gekommen, und was er vorher auf dem Isen st ein vollbracht? In der ersten Zeit wohl kaum, aber später gewiß, als er vertrauter mit Kriemhüd geworden. — Überschrift: Siegfrieds zweiter Kampf mit Brunhild. 5. Warum war die Botschaft Siegfrieds feinen Eltern eine liebe Kunde? (Sorge um den lieben Sohn, Freude über die schöne und edle Schwiegertochter, Hoffnung auf ruhiges und glückliches Zusammenleben.) Wie zeigten Siegfrieds Eltern, daß ihnen die Kunde so lieb war (Botenlohn, Begrüßung, Hochzeitsfest) Warum übergab König Siegmund seinem Sobne Krone und Land und warum nahm Siegfried diese Gabe jetzt an? König Siegmund war nun alt geworden und sehnte sich nach Ruhe, auch glaubte er, daß sein junger und thatenluftiger Sohn das Land noch besser regieren werde als er. Siegfried aber wußte, daß die Übernahme der Krone jetzt für den alten Vater und für das Land gut fein würde, und hielt es deshalb für feine Pflicht das schwere Königsamt, zu übernehmen. — Wie denkt ihr euch die Regierung Siegfrieds? Warum wird er geehrt und gefürchtet? (Erinnerung an Nr 4.) Warum werden Siegfried und Kriemhild glücklich genannt? (Liebe und Treue in der Familie, Freude am Gedeihen des Kindes, Wohlthat und Güte gegen die Unterthanen u. f. w. in konkreter Ausführung!.) — Überschrift: Siegfrieds Heimkehr und glückliches Leben in der Heimat. — Zusammenfassende Erzählung und Gliederung der ganzen Geschichte. Ilb. 1. Was ist eure Meinung über die beiden Paare, von deren Hochzeit wir nun erzählt haben? Günther handelt recht, indem er seinem Freunde das gegebene Wort hält. Aber die Lüge vom Jsenstein bringt ihn in arge Verlegenheit; er kann nun nicht mehr aufrichtig und wahrhaft fein, wenn er nicht sich in große Schande und feine Frau in gerechten Zorn bringen will Trotzdem wird er für feine Lüge schwer und schimpflich bestraft und muß zu einem zweiten Betrug greifen, um nur mit der durch den ersten Betrag gewonnenen Frau zusammenleben zu können. Dabei zeigt sich wieder, wie schwach und unselbständig Günther ist; er allein bedeutet nichts, Siegfried muß seine Thaten thun.

9. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 225

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
bruch eigentlich die Todesstrafe; nur um nicht die Schande der Undankbarkeit für seine langjährigen treuen Dienste auf sich zu laden, wolle er ihm das Leben schenken. Wie entschuldigt sich Hildebrand gegen diesen harten Vorwurf? Er habe kämpfen müssen, da die Burgunden ihm nicht das Wegtragen der Leiche Rüdigers gestattet hätten. (Das war nun freilich nicht ganz richtig, denn . . .) Welche Gedanken waren bei dieser Botschaft int Herzen Dietrichs? Zuerst ergriff ihn heftiger Schmerz um Rüdiger, dessen Tod durch Burgundenhand nun sicher war. Er weinte sogar um ihn, beklagte ihn als seinen treuen Freund und Helfer und beklagte am meisten die arme Witwe und Tochter des Gefallenen. Dann raffte sich Dietrich auf und entschloß sich zu männlicher That Er wollte die Burgunden zwar nicht bekämpfen, aber nötigenfalls durch Drohung zur Herausgabe der Leiche zwingen, und befahl deshalb die Rüstung seiner Mannen. Während aber Rüdiger über seinen Freund klagte, hatte ihn schon ein viel härteres Mißgeschick getroffen, von dem er noch keine Ahnung hatte. Jetzt aber mußte er es erfahren. Warum? Hildebrand, der die Mannen herbeirufen sollte, mußte nun gestehen, daß nicht bloß er, sondern alle Goten mit den Burgunden gestritten hätten, und daß er allein von allen übrig geblieben sei. Wie empfand der König diesen Schlag? Es war das schlimmste Herzeleid, das ihn je getroffen; darum weinte und jammerte er über die Maßen. Früher war er reich an Land und Leuten, jetzt ist er bettelarm an beiden. Ja, nach dem Tode seiner Mannen muß er auch seinen einzigen Reichtum — die Hoffnung hingeben; denn ohne Mannen kann er sich fein Königreich, aus dem ihn der übermächtige Feind vertrieben hat, nicht wieder erobern. Doch auch das würde er verschmerzen, aber daß er seine Mannen nie wieder sehen und grüßen kann, die er so lieb gehabt hat und die jahrzehntelang mit ihm Leid und Freud, Not und Sieg geteilt haben, das kann er nicht verschmerzen. In seinem Schmerz meint er auch, Gott habe ihn gewiß ganz vergessen, sonst würde er ihm nicht ein solches Leid angethan haben. Dies Leid ist so groß, daß er lieber sterben möchte als das Leid länger tragen; darum bedauert er, daß auch das größte Leid niemand töten kann. Blieb der König lange in diesem Schmerz? Er raffte sich bald auf aus dem Schmerz; denn er dachte: Es giebt für mich Besseres zu thun als zu klagen und zu weinen, nämlich das Leid wieder gut zu machen und diejenigen zu strafen, die mir das Leid gethan. Und darum rüstete sich der König und ging zum Saal. Was erkennen wir daraus? Er wollte mit den letzten beiden Burgunden kämpfen und dadurch Rache nehmen für den Tod seiner Mannen. Zur Übersicht über dieses Stück: Dreierlei Dinge kommen in diesem Abschnitt je zweimal vor: Hildebrand sagt zweimal Botschaft (Rüdiger ist tot; die Goten sind tot); Dietrich empfindet zweimal großen Schmerz (über Rüdiger und über seine Mannen); Dietrich faßt zweimal einen Entschluß (Forderung an die Burgunden, Kampf mit den Burgunden). Und diese sechs Dinge kommen in folgender Reihenfolge vor: Erste Bot- St aube u. ©opfert, Präparativnen. 15

10. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 37

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Über Frankreich herrschte damals ein König, an den hatte Hermanns Vater einen Brief geschrieben, Den sollt ihr lesen. Der Brief wird besprochen (Anrede, „(Sure Majestät", „dabei bleibe") und dahin ergänzt, daß einer der beiden Brüder „Hermann" war, der Briefschreiber aber Ludwig der Eiserne. In das System wird nunmehr nachgetragen: „Universität Paris" 4 Die heilige Elisabeth. 1. Einheit. Überleitung: Klingsor batte geweissagt, die ungarische Königstochter würde den Sohn des Landgrafen heiraten! — Ob das wohl eintrifft! (Durch die Schüler gefundenes Ziel.) I. Ihr möchtet das jetzt noch gerne wissen! — Vor allen Dingen hätten es damals der Landgraf Hermann und die Landgräfin Sophie gerne gewußt. Wie konnten sie sich Gewißheit schaffen? — Sie konnten einen Brief schreiben, — aber damals gab es noch keine Post. Da werden sie Boten geschickt haben. — Vielleicht. Welchen Weg hätten diese einschlagen müssen? — Denselben, den Heinrich von Ofterdingen einschlug; Wiederholung des Wegs. Ob wohl bei solcher Ursache ein oder zwei Boten mit einem Briese geschickt wurden? — Nein, eine prächtige Gesandtschaft, damit der König desto lieber seine Einwilligung zur Verlobung gäbe. Wie wird der König solche Gesandtschaft empfangen? — Jedenfalls ehrenvoll. Wir werden sehen. Iia. Das Lesestück: „Elisabeths Ankuuft aus dem Ungarland" wird gelesen, zunächst ohne die Überschrift. 1. Zur Besprechung: Herrliche = reich geschmückte. Auch Frauen waren bei der Gesandtschaft? — Den Grund werdet ihr später einsehen. „Um" = wegen. „Wagen" — für die Frauen. Sie wurden „herrlich bewirtet" zc. — um des Landgrafen willen: dieser war auch in fernen Ländern hoch angesehen. Überschrift: Die Gesandtschaft nach dem Ungarnlande. Was werden wohl die Gesandten ausgerichtet haben? — 2. Zur Besprechung: Die Mitgift: dieselbe Sitte wie bei uns. „Daß er getrost und in Frieden lebe" = sie sandte Gruß und Glückwunsch. Wer wird die Bitte der Gesandtschaft unterstützt haben? — Klingsor,
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