Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 381

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 381 — ihrer Kraft den Erdboden und erwärmen diesen, der dann wieder seine Wärme an die über ihm liegenden Lustschichten abgibt. Daher sinkt die Wärme mit der Erhebung über den Meeresspiegel. Die Abnahme beträgt im Durchschnitt bei trockener Luft 1 0 auf je 100 m, bei feuchter 1/2 0 (I, S. 49 bis 52). Die wärmende Kraft der Sonne ist um so größer, je mehr sich ihre Strahlen der senkrechten Richtung nähern. Denn je schräger sie die Erdober- fläche treffen, über einen desto größeren Raum verteilen sie sich; auch wird ihre Kraft noch dadurch geschwächt, daß sie einen längeren Weg durch die unteren, dichteren Luftschichten zurücklegen müssen. Taraus erklärt sich die Verschiedenheit der Wärme in den einzelnen Tages- und Jahreszeiten und ihre Abnahme vom Äquator nach den Polen hin. Die Wärme nimmt ab mit der zunehmen- den geographischen Breite. Auf dieser Tatsache beruht die Einteilung der Erde in fünf Zonen (I, S. 9—14). Die Wärme hängt aber auch ab von der Dauer der Sonnen- bestrahlnng. Daher kann es selbst an Orten, die weit vom Äquator entfernt sind, recht heiß werden, weil die Sommertage außerordentlich lang sind. Um so kälter sind aber auch die Winter mit ihren langen Nächten (Iii, S. 359). Um die Wärme verschiedener Gegenden miteinander vergleichen zu können, stellt man ihre mittleren Tages-, Monats- und Jahrestemperaturen fest (I, S. 52). Wenn man alle Orte derselben Erdhälfte, die gleiche mittlere Jahreswärme haben, durch Linien miteinander verbindet, so erhält man die Isothermen. Dabei wird aber stets die wirkliche Wärme des Ortes umgerechnet in die Wärme, die er bei gleicher Höhenlage mit dem Meeresspiegel haben würde. Die Mittelwerte der Orte gleicher Januar- und Julitemperatur ergeben die Winter- und Sommerisothermen (Jsochimenen und Jsotheren). Würde die Wärme eines Ortes allein von der Lage zum Äquator ab- hängen, so müßten die Isothermen genau gleiche Richtung mit den Breitenkreisen haben. Sie verlaufen aber in sehr unregelmäßigen Biegungen, indem sie bald nach N. ausweichen, wie z. B. an der Westküste Europas, bald nach S., wie an der Ostküste Asiens und Amerikas. (Man vergleiche die Isothermenkarte, die jeder Atlas enthält.) Daraus ergibt sich, daß die Verteilung der Wärme auf der Erdoberfläche nicht allein von der Sonnenbestrahlung, sondern auch noch von andern Einflüssen abhängt. Die Gesamtheit dieser Einflüsse ergibt das wirkliche oder physische Klima eines Ortes im Gegensatze zu dem solaren, mathematischen Klima, das lediglich durch die Einwirkung der Sonnen- strahlen entstehen würde. Außer der Breiten- und der Höhenlage haben insbesondere noch folgende Um- stände Einfluß auf die Verteilung der Wärme auf der Erdoberfläche: 1. Die Lage zum Meere. Das Meer mildert die Wärmegegensätze der von ihm beeinflußten Länder. Darauf beruht die Unterscheidung von Land- und Seeklima (Ii, S. 265). 2. Die

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 386

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 386 — vom Atlantischen Ozean her über Mittel- und Nordeuropa hinziehen, verdanken diese Ländergebiete ihre wechselvolle Witterung. Die Lage des Tief- und des Hochdruckgebietes läßt sich aus der gerade herrschenden Windrichtung ohne Schwierigkeit bestimmen. Es gilt hier das von Buys Ballot (beuß ballo) aufgestellte Gesetz: Stellt ein Beobachter sich so auf, daß er dem Winde den Rücken zukehrt, so hat er das Minimum des Luftdruckes zur Linken etwas nach vorn, das Maximum zur Rechten etwas nach hinten. Die jetzt an vielen Orten bestehenden Wetterwarten (meteorologischen Observatorien) - Erklä run g. F=^| <§F= Ä Die Pfeile fliegen mit dem pf j/ E F 1 J \ Winde. die Anzahl der Fe- \ ^ \ dem an ihren Enden gibt 1 \ o nr\A_a\ d/e Windstärke an \ Haparanda 1 O wolkenlos Owindsfille \ ? 1 1 3 halb bedeckt ® Schnee | —-) J I \L --J V • bedeck^ % Nebel ^ Tief S tock h ------^Fo™^><^=^Skude ^^yberdeect, S£ajen ) f^r/T8/ Marrnttead'^. : fr / 75 & y n h ^ j 755 Ir - ---^fraakfurt Krakau Tm H 2 3 2 Wien -—--Hütchen " 3 ' _ 3#Zürich —v —itriesl ) h o cl H ]y ßelirad — ----- / > '( ") ' ~i Abb. 77. Wetterkarte. und die zahlreichen Beobachtungssiellen, die einer Hauptstelle (Hamburg, Aachen n/sa.) drahtlich Mitteilungen über den Stand des Barometers und Thermometers, die Wind- richtung, die Windstärke usw. machen, ermöglichen es, über die Lage der Tief- und Hoch- druckgebiete, ihre wahrscheinlichen Bewegungen und die sich daraus ergebenden Witterungs- Verhältnisse einen Überblick zu gewinnen und das Wetter mit einiger Wahrscheinlichkeit vorauszusagen. Die gewonnenen Ergebnisse werden auf einer Karte eingetragen (Abb. 77). Die bogenförmig verlaufenden Linien, Isobaren genannt, verbinden die Orte gleichen, auf die Meereshöhe umgerechneten Luftdrucks. Was sonst zur Erläuterung nötig ist, enthält die Karte selbst. g) Wirbelstürm-. Das eigentliche Gebiet der Zyklone sind die gemäßigten Gegen- den der Erde. Aber auch in der heißen Zone bilden sich solche, besonders dann, wenn die

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 105

1846 - Aachen : Benrath
105 7. Die Höhe der Berge ist sehr mannichsaltig und wird ge- wöhnlich nach 2 Standpunkten bestimmt. Ist ein Berg unmittelbar am Meere gelegen und 3000' hoch, so sagt man : er hat Sooív Seehöhe oder er ist 3000' über dem Meeres- spiegel erhaben und diese nennt man seine absolute Höhe. Stände derselbe Berg aber auf einer Ebene von 500' Seehöhe und ragte 3000' über dieselbe empor, so würde seine Spitze 3000' und 500' über dem Meeresspiegel stehen und seine absolute Höhe betrüge jetzt 3500'. Von der Ebene oder von seinem Fuße aus ge- messen beträgt seine Höhe nach obiger Angabe nur 3000' und diese bezeichnen seine relative Höhe. Gebirge von sehr bedeu- tender absoluter Höhe scheinen an der Meeresküste oder als Um- säumung von Tiefebenen viel höher, als in Gebirgsgegenden. Aus der Tiefebene des Po-Flusses machen die Alpen einen weit imposantern Eindruck auf den Reisenden, als von Baiern und Würtemberg herüberkommend. Die hohe Acht, ein Berg in der Eifel von 2200' Scehöhe, erhebt sich nur 7 — 800' über die benachbarte Hochfläche, welche selbst 14— 1500' über dem Meeres- spiegel erhaben ist. Der Mont-Blanc hat 14,800 und der Chimba- rvssa 20,100' absolute Höhe, aber die relative Höhe beider Berge, d. h. ihre Erhebung über die nächste Thalebenc ist beinahe gleich (11,600'). Die bedeutendsten Berge der Erde sind : 1. in Europa der Mont-Blanc, 14,800' über dem Meeres- spiegel, 2. in Westasien der Elbrus (im Kaukasus), 17,352' über dem Meeresspiegel, 3. daselbst der Ararat (in Hocharmenien), 16,254' über dem Meeresspiegel, 4. in Südamerika der Chimbaroza, 20,000' über dem Meeresspiegel, 5. ebendaselbst der Nevado de Sorafo, 25,250' über dem Mee- resspiegel , 6. in Hochasien der Dawala giri, 27.540' über dem Meeres- spiegel. Wie winzig müssen uns dagegen auch selbst die kolossalsten nienschlicheu Kunstwerke erscheinen. Das Straßburger Münster, an dem 421 Jahre lang gebaut wurde und das eines der riesen- haften und prachtvollsten Bauwerke menschlicher Kunst ist, mißt

4. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 59

1846 - Aachen : Benrath
59 Archipel — Größe und Höhe der Inseln — Entstehung neuer Inseln — Korallenriffe — Muschelbänke — Wiederholungs- fragen. 1. Wasser kennt ihr Alle. Ihr dürft nur mit einem Stocke oder mit der Hand in's Wasser schlagen und es theilt sich; im Augen- blicke aber fließt das getrennte Wasser wieder zusammen. Also ist das Wasser ein flüssiger Körper, wie die Luft; doch läßt sich letztere nicht in Tropfen zertheilen wie das Wasser; Wasser ist tropfbar-flüssig. Wenn das Wasser rein ist, so kann man einen Stein und andere Sachen auf dem Grunde sehen, wenn es auch sehr tief ist; es ist durchsichtig. Daß man nicht immer durch das Wasser hindurch sehen kann, kommt daher, daß es oft mit fremden Sachen vermischt, also unrein ist; doch ist es niemals so durchsichtig wie die Luft. .Wenn ich ein Stück Holz in's Wasser werfe, so sinkt es nicht zu Boden, wie in der Luft, sondern bleibt oben und schwimmt auf demselben. Wasser trägt viele Körper, die von der Luft nicht mehr getragen werden können; es ist daher dichter und schwerer als die Luft. Auf einer wagerechten Ebene breitet es sich gleichmäßig aus und bleibt dann stehen; auf einer schrägen, abschüssigen oder senkrechten hingegen fließt es vermöge feiner Schwere abwärts. Je größer die Wassermenge und je ge- neigter die Fläche ist, auf welcher cs fließt, desto rascher schießt es dahin, und umgekehrt, je geringer die Neigung des Bodens ist, auf welchem es fließt, desto langsamer schleichf.es fort. Wenn das Wasser in einem Teiche oder Graben ganz ruhig steht, so finden wir die Oberfläche desselben, den Wasserspiegel, in wagerechter, wasserrechter oder horizontaler Richtung; es steht im Gleichgewicht, in seinem Niveau. 2. Das Wasser ist sehr selten ganz rein und geschmacklos, wie das Regen-und Schneewasser, sondern meist mit fremdartigen Stoffen vermischt Mud verunreinigt. Es löst nicht bloß Zucker und Salz auf, wodurch es einen süßen oder salzigen Geschmack erhält, sondern weicht und löst auch viele andere Körper in der Erde auf, und erhält dadurch sehr verschiedenartige Beimischungen und Ge- schmäcke. So gibt es salziges, saures, bitteres, schwefe- liges, eisenhaltiges und herbes Wasser. Sauerbrunnen

5. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 56

1846 - Aachen : Benrath
/ - 56 — Gebirge, welche auö diesen einst glühenden Felsmassen gebildet find? — Wie sind sie gelagert? — Wie heißen sie deßhalb? — Wie denkt man sich die normalen Gebirgsarten entstanden? — Wie folgen letztere gewöhnlich ans der Tiefe zur Oberfläche auf- einander? — Finden auch jetzt noch Hebungen statt? — Welche» Nutzen haben die vulkanischen Störungen für die Erdoberfläche gehabt? — Wie wäre die Erdoberfläche ohne jene gewaltigen Störungen? — Nenne einige kostbare Steine (Edelsteine), welche nur selten in der Erde gefunden werden!' — Woraus werden die Metalle geschmolzen? — Wo findet man die Erze der edcln Me- talle? — Welches ist das nützlichste Metall? — Wie findet man die Erze? — Welche Thier- und Pflanzen-Reste finden sich in versteinertem Zustande? — Was ist der Bernstein? — Woher rühren die Stein- und Braunkohlenlagcr? — Wie vielerlei fossile Thiere und Pflanzen hat man bereits gefunden? — Wie können die Höhlen der Erde beschaffen sein? § 3. Die Oberfläche der Erde. I nh alt : Wasser — Land — Meer — Seen — Flüsse — Con- tinente — Inseln — Globus — Charten — Planiglob — Hemisphäre — Generalcharten — Specialcharten — See- charten — Wiederholungssragen. „Und Gott sprach: Es sammele sich das Wasser, so uiiter dem Himmel ist. an eine» Ort, und es ccschelae daö Trock.ue! lind also geschah es. Und Gott miaute das Trockene Erde (Land) und die Sammlungen der Wasser nannte er Meere." I. B. Mos. I. 9-io. 1. Von der Außenfläche unseres Planeten sind beinahe 3 Vier- tel mit Wasser bedeckt; das Uebrige besteht aus festem Lande. Die Gesammtoberfläche der Erde beträgt 9,280,000 Ihmeilen; davon find 6,856,000 Himeilen Wasser und 2,424,000 Meilen mit Land ausgefüllt. Die größte zusammenhängende Waffermasse, welche die ausgedehnten Vertiefungen der Erdoberfläche ausfüllt und in welche sich die meisten Flüsse und Ströme der Erde er- gießen, wird das Meer, Weltmeer, auch der Ocean ge- nannt; die kleinern, vom Lande umschlossenen Wasser heißen Seen, Landseen. Alles Land tritt über den Meeresspiegel heraus; nur

6. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 73

1846 - Aachen : Benrath
73 wo es wenig regnet, nicht Schrecken und Unheil bringend, sondern sehr erfreulich und fruchtbringend ist. Der Rhein schwillt im Unterlaufe jährlich 2 mal an, tritt auch wohl und oft sehr ver- heerend , aus seinen Ufern. Das Wasser des Rheins hat bei Basel (der Grenze des Oberlaufs) gewöhnlich im Januar den niedrigsten Stand. Es wächst regelmäßig bis zum Juli und nimmt von da an eben so bestimmt wieder ab. Hieraus erhellet, daß der größte Theil jener Wassermasse, welche bei Basel durch den Rhein abfließt, von schmelzendem Schnee der Hochgebirge herrührt. Zu Cöln und weiter abwärts, also im Unterlaufe, wo der Rhein nicht bloß aus den Quellen der Hochgebirge, sondern auch noch aus vielen Quellen niedriger Gegenden besteht, die von Herbstregen und Schneefall anschwellen, ist sein Stand im Oktober am tiefsten; nun wächst das Wasser bis zum Februar und März und nimmt sodann wieder bis Mai ab, um im Juli abermal die 2. Höhe zu erlangen, welche die Schneegebirge des Quellbezirks veranlassen. 21. Der Weg, welchen ein Fluß von der Quelle bis zu seiner Mündung zurücklegt, wird sein Lauf genannt. Eine gerade Linie von der Quelle bis zur Mündung gedacht, gibt die Hauptrich- tung des Flnßlaufeö und zugleich den nächsten Abstand der Quelle vom Meere an. Weicht ein Fluß von seiner Hauptrichtung ab, und windet er sich vielmehr vielfach hin und her, so bildet er Schlangenwindungen (Serpentinen). Dieser schlängelnde, vielfachgekrümmte Lauf des Flusses ändert so oft und zuweilen so bedeutend, daß die wahre Länge desselben schwer zu ermitteln ist. Die ganze Länge des Rheines mit allen seinen Krümmungen (seine Stromentwicklnng) beträgt 150 Meilen oder 300 Stun- de», der direkte Abstand aber nur 90 Meilen oder 180 Stunden, folglich betragen die Serpentinen oder Krümmungen 120 Stunden. Die Stromentwicklung der Donau beträgt 374, der direkte Ab- stand nur 220 Meilen. Die Stromentwicklung der Weichsel beläuft sich auf 130, der direkte Abstand aus 70 Meilen , also kaum die Hälfte des ganzen Laufes. Die Wolga hat eine Strom- entwicklung von 514 Meilen, ihr nächster Abstand beträgt nur 150 Meilen; demnach haben die Windungen derselben den Lauf fast um das Vierfache verlängert. Bei der Mosel beträgt der direkte Abstand kaum die Hälfte ihrer ganzen Länge. Aber eben diese

7. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 10

1900 - Dresden : Huhle
— 10 — die Uhrenfabrikation in Glashütte eingeführt? 16. In welchem Jahre kam die Kartoffel nach Sachsen? 17. Wo ^ wurde sie zuerst angebaut? 18. In welchem Gebirge gedeiht sie jetzt vorzüglich? 19. Um wieviel 100 Meter liegt Dresden tiefer als Oberwiesen- thal? 20. Welche sächsische Stadt liegt dem großen Winterberg am nächsten? Areishctuptmcrnn scherst Iresden. Größe; 79 Qu.-Meilen (4336,86 Qu.-Kil.) mit 1,160,000 Bew. Einteilung: 7 Amtshauptmannschaften: Dippoldiswalde, Dresden- ltstadt, Dresden-Neustadt, Freiberg, Großenhain, Meißen, Pirna. 1. Berechne, wie viel Menschen auf eine Quadratmeile kommen. 2. Nenne die Grenzen nach deiner Karte. 3. Welche Gebirge und welche Flüsse kennst du bereits in dieser Kreishauptmannschaft? 4. Welches ist die nördlichste, welches ist die südlichste Amtshauptmannschaft? 5. Welche Amtshauptmannschaften liegen an der Elbe? 6. Welche nicht? 7. Welche schönen Thäler kennst du in der Kreishauptmannschaft Dresden. Ortschaften: a) an der Elbe. Um die Städte und Ortschaften an uns vorbeiziehen zu sehen, be- steigen wir ein Dampfschiff an der Sächsisch-Böhmischen Grenze. Schön grün und weiß ist unser Schiff angestrichen, an beiden Seiten sind mächtige Schaufelräder. Am hintersten Ende des Schiffes steht an einem Rade der Steuermann, der das Schiff lenkt; mitten auf dem Schiffe auf einem hohen Gerüste in der Nähe des schwarzen, eisernen Schornsteins steht der Kapitän. An seiner Seite führt ein Sprachrohr hinab in den Maschinenraum. Wir können die blankgeputzte Maschine vom Verdeck aus sehen. Steigen wir vom Verdeck seitwärts auf einer Treppe hinab, so gelangen wir in den Schiffsraum; hier befindet sich die Restauration und ist sonst für alle Bequemlichkeiten, selbst bei schlechtem Wetter, Sorge ge- tragen. Plötzlich tönt vorne am Schiffe die Glocke. Es ist das Zeichen der Abfahrt. Der Kapitän ruft durch das Sprachrohr dem Maschinisten unten einen Befehl zu, die gewaltigen Eisenkolben an der mächtigen Maschine bewegen sich, die Räder schlagen in das weißaufschäumende Wasser und das Schiff gleitet den prächtigen Strom hinab. Ein Herr- liches Bild schaut unser Auge! Rechts und links engen steile Wände das Thal ein, wildzerrissene Felsenmassen ragen über den dunklen Wald empor, grüne Wiesen säumen die belebten Stromufer. Da liegt rechts das erste Grenzdörfchen Schmilka; dann folgen die Postelwitzer Steinbrüche, über welche die zerklüfteten Massen der Schramm- steine emporragen; dann Schandau, 3090 E., das erste Städtchen an der Elbe in Sachsen. Malerisch liegt das Städtchen am Strome und am Ausgange des schönen Kirnitzschthales, belebt durch die vielen Fremden, welche das Elbsandsteingebirge oder das Mineralbad besuchen. Der Handel mit Holz, Sandsteinen und Braunkohlen ist bedeutend.

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 9

1893 - Dresden : Ehlermann
Gortschakoff herbeieilenden Kolonne. Ein Kürassierregiment trabte sofort zum Angriff vor, an seinem rechten Flügel von dem Könige, dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm begleitet. Doch es blieb der Kavallerieangriff in dem schwierigen Gelände der Weinberge ohne Erfolg. Der König befand sich hier mit den Prinzen einige Zeit in so heftigem Gewehrfeuer, daß der Oberst von Thiele ihn beschwor, sich nicht unnütz einer Gefahr auszusetzen. Die Kavallerie ging zurück, aber inzwischen hatten sich die Jägerbataillone von neuem gesammelt und rückten mit dem Infanterieregiment Kaluga gegen den Feind vor. Der König beobachtete von einem etwas rückwärts gelegenen Punkte aus den Angriff der Infanterie und bemerkte, wie ein Infanterieregiment unter schweren Verlusten kämpfte. Plötzlich sagte er zu seinem Sohne Wilhelm: „Reite einmal zurück und erkundige dich, was das für ein Regiment ist, dem die vielen Verwundeten angehören." Ohne sich einen Augenblick zu besinnen, gab der Prinz seinem Pferde die Sporen und sprengte zu den kämpfenden Bataillonen an die Weinberge vor, von wo ihm die Verwundeten eben jenes Regiments Kaluga entgegenkamen. Er erschien mitten im heftigsten Gewehrfeuer und zog in der größten Ruhe die von seinem Vater ihm aufgetragenen Erkundigungen ein, um diesem dann über den Stand der Dinge zu berichten. Der König sagte kein Wort; Oberst von Luck drückte dem Prinzen herzlich die Hand, während die Umgebung des Königs mit Stolz auf den Prinzen sah, der gar nicht zu wissen schien, in welcher Gefahr er sich befunden hatte. Der Vorgang wurde im Hauptquartier viel erzählt, und Kaiser Alexander von Rußland, welcher erfuhr, daß der Prinz den Angriff jenes Kürassier-regiments mitgemacht und sich späterhin bei der russischen Infanterie im Feuer befunden habe, verlieh ihm am 5. März den Sankt Georgsorden. Dieser ersten kriegerischen Auszeichnung folgte am 10. März, dem Geburtstage der unvergeßlichen Königin Luise, die Verleihung des Eisernen Kreuzes. Erst durch diese beiden rasch aus einander folgenden Auszeichnungen wurde der Prinz darauf aufmerksam, daß man seinem tapferen Verhalten, das ihm ganz selbstverständlich erschienen war, eine besondere Bedeutung beilegte. „Nun verstehe ich erst," sagte er, „warum mir der Oberst von Luck so herzlich die Hand drückte und die andern so vielsagend lächelten." 3. Sedan. Durch den Tod König Friedrich Wilhelm Iv., welcher kinderlos war, wurde dessen jüngerer Bruder, der als künftiger Thronerbe schon den Titel „Prinz von Preußen" geführt hatte, im Jahre 1861 auf den preußischen Königsthron erhoben. Zu der Zeit regierte in Frankreich wiederum ein Kaiser Napoleon, der große Neffe jenes Napoleon, der in der früheren Zeit Preußen so tief gedemütigt hatte. Um sich in seiner Herrschaft zu erhalten und zu be-

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. IV

1876 - Dresden : Schönfeld
Iv Vorwort Gewicht darauf, hierin etwas „neues" bieten zu können, daß es doch nach 3 oder 4 Jahren wieder „neu gelernt" werden muß. Meinen verehrten Collegen, die mich auf manche Unrichtigkeit der früheren Auslage aufmerksam gemacht haben, sage ich meinen herzlichsten Dank. Ich biete Ihnen in dieser neuen Ausgabe sogleich wieder ein neues Feld ihrer für mich schätzenswerthen Aufmerksamkeit. Dresden, am Sonnabend vor Palmarum 1876. Z. Rüge. Die im Texte verwendeten Zeichen bedeuten: T — Telegraph. — Eisenbahn, nur in außereurop. Ländern angedeutet. = Dampfer, Dampfschiffahrt I ^ - und schiffbar. ^ ^ Segelschtffahrt | tä — Hasenplatz. m — Meter; -ni. ü. M. — Meter über d. Meeresspiegel, ein ^ Centiureter. Fl — Fluß. £ — Pfund Sterling. $ — Dollar, Pesto, span. Piaster.
   bis 10 von 74 weiter»  »»
74 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 74 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 1
3 0
4 0
5 12
6 0
7 32
8 0
9 2
10 4
11 1
12 2
13 0
14 0
15 0
16 0
17 1
18 12
19 9
20 0
21 36
22 0
23 0
24 8
25 0
26 0
27 0
28 12
29 3
30 0
31 0
32 0
33 8
34 1
35 0
36 3
37 8
38 6
39 2
40 0
41 0
42 1
43 0
44 1
45 6
46 0
47 1
48 0
49 13

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 46
1 34
2 3
3 167
4 39
5 11
6 22
7 8
8 30
9 122
10 11
11 20
12 60
13 15
14 3
15 11
16 75
17 131
18 31
19 85
20 18
21 44
22 3
23 125
24 6
25 16
26 5
27 81
28 25
29 234
30 8
31 1
32 25
33 70
34 14
35 3
36 24
37 30
38 44
39 16
40 16
41 27
42 10
43 17
44 49
45 120
46 16
47 16
48 29
49 63
50 41
51 136
52 9
53 5
54 22
55 13
56 66
57 4
58 3
59 26
60 45
61 47
62 11
63 1
64 14
65 17
66 8
67 38
68 24
69 2
70 65
71 22
72 21
73 18
74 72
75 8
76 52
77 51
78 14
79 16
80 11
81 48
82 14
83 20
84 1
85 47
86 17
87 14
88 2
89 11
90 4
91 20
92 110
93 28
94 35
95 7
96 109
97 13
98 66
99 6

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 15
1 9
2 12
3 26
4 2
5 43
6 58
7 4
8 6
9 11
10 9
11 9
12 92
13 26
14 8
15 1
16 4
17 6
18 18
19 7
20 0
21 9
22 4
23 1
24 215
25 35
26 27
27 1
28 13
29 10
30 8
31 4
32 13
33 167
34 86
35 10
36 8
37 1
38 1
39 38
40 20
41 24
42 19
43 69
44 4
45 1
46 27
47 58
48 1
49 28
50 59
51 80
52 25
53 4
54 9
55 69
56 3
57 4
58 30
59 179
60 4
61 101
62 16
63 1
64 91
65 69
66 2
67 2
68 4
69 0
70 3
71 12
72 24
73 6
74 17
75 18
76 4
77 7
78 15
79 8
80 8
81 201
82 15
83 47
84 7
85 5
86 4
87 2
88 6
89 92
90 14
91 11
92 4
93 0
94 41
95 128
96 9
97 66
98 6
99 6
100 257
101 3
102 48
103 3
104 4
105 2
106 57
107 30
108 2
109 12
110 49
111 184
112 18
113 9
114 29
115 2
116 114
117 1
118 5
119 51
120 4
121 18
122 1
123 17
124 103
125 34
126 0
127 19
128 3
129 17
130 9
131 96
132 12
133 22
134 4
135 2
136 64
137 13
138 1
139 4
140 18
141 7
142 19
143 39
144 4
145 9
146 7
147 7
148 2
149 0
150 10
151 21
152 57
153 1
154 33
155 25
156 19
157 27
158 9
159 6
160 9
161 103
162 2
163 2
164 35
165 8
166 56
167 4
168 16
169 18
170 10
171 15
172 17
173 49
174 3
175 133
176 2
177 61
178 2
179 53
180 39
181 4
182 28
183 207
184 12
185 5
186 0
187 0
188 12
189 3
190 9
191 31
192 5
193 17
194 7
195 8
196 101
197 1
198 7
199 25