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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 53

1894 - Dresden : Ehlermann
Preussische Monarchie. — § 19. Der zweite schlesische Krieg. aber 1745. Sein Sohn Maximilian Joseph schliesst zu Füssen Frieden mit Maria Theresia und giebt bei der Kaiserwahl deren Gemahl seine Kurstimme. Franz I. (auch von Friedrich nach dem Friedensschluss von Dresden anerkannt, s. § iq, V.) Kaiser 1745 — 1765. Iv. Fortsetzung des Krieges im Ausland. 1) Die Franzosen setzen den Kampf in Belgien fort. Ihr Sieg bei Fontenai unter dem Marschall von Sachsen (unechtem Sohne Augusts des Starken) bringt die österreichischen Niederlande fast ganz in ihre Hand. 2) Weniger Glück haben sie im Seekrieg, der sich bis nach Nord-Amerika und Ost- Indien hinzieht und von den Engländern erfolgreich geführt wird. 3) Eine Erhebung der Jakobiten in England und Schottland, die von Frankreich gegen Georg Ii. angestiftet und unterstützt wird, hat anfangs für den stuartschen Prätendenten Karl Eduard glücklichen Fortgang; dessen Niederlage durch den Herzog von Cumberland beseitigt die Gefahr für das Haus Hannover. 4) In Italien hat der von Spanien und Frankreich gemeinschaftlich geführte Krieg nur vorübergehende Erfolge und dient mehr der spanischen Hauspolitik (vgl. § 11, Xii. und S. 52 Anm.) als französischen Eroberungsgelüsten. V. Der Friede zu Aachen, 1748. a) Die Mächte erkennen in Deutschland die pragmatische Sanktion, die Kaiserwürde Franz’ I. und den preussischen Besitz Schlesiens an. b) In Italien erhält der spanische Infant Don Philipp das Herzogtum Parma mit Piacenza und Guastalla, Sardinien Teile von Mailand, c) Frankreich giebt die österreichischen Niederlande heraus und verbannt Karl Stuart, erhält aber alle auswärtigen Besitzungen zurück, d) Grossbritannien vergrössert zwar nicht seinen Besitz-stand, geht aber als unbestrittene Herrscherin zur See aus dem Kriege hervor. § 19. Der zweite schlesische Krieg. 1744 —1745 I. Vorbereitung. Friedrich sammelt im Frieden einen reichlichen Barschatz, vergrössert seinen Landbesitz durch Erwerb von Ostfriesland (1744 stirbt Karl Edzard, der letzte Fürst aus dem Hause Cirksena. Die brandenburgische Erbfolge schon durch Kaiser Leopold I. zugesichert, durch 1748 1744 bis 1745

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 52

1894 - Dresden : Ehlermann
1743 52 Preussische Monarchie. — § 18. Der österreichische Erbfolgekrieg. und nach Böhmen, wo er sich als König huldigen lässt. Der französische Marschall Belleisle wirkt eifrig zu Frankfurt a. M. für dessen Kaiserwahl. Auf Friedrichs Antreiben wird Karl Albert einstimmig zum Kaiser gewählt und als Karl Vii. (1742) gekrönt. (Kaiser 1742—1745). Ii. Wendung. [Dem angeblichen Testament Ferdinands I. (§ l7> !■) setzt Maria Theresia dessen echtes Testament entgegen, wonach die bayerische Linie erst nach Aussterben sämtlicher Habsburger erbberechtigt.] 1) Maria Theresia erweckt bei ihrer Krönung in Pressburg die Begeisterung der Ungarn. Nach Gewährung einer gewissen Selbständigkeit des Kronlandes wird von diesen j moriamar pro rege nostro Maria Theresia ?) die Aufstellung der „bewaffneten Insurrektion“ beschlossen. Die Franzosen müssen Böhmen räumen ; am Tage der Kaiserwahl Karls werden die Bayern aus ihren Stellungen in Österreich vertrieben, an seinem Krönungstage wird München genommen. 2) Der mit Friedrich 1742 zu Berlin abgeschlossene Friede (§ 17, Hi.) befreit Maria Theresia von ihrem gefährlichsten Gegner. 3) Nach einer Niederlage des Kaisers (bei Simbach am Inn) ist Bayern 1743 für Karl Albert verloren und huldigt Maria Theresia. 4) E n g -land schliesst mit Maria Theresia ein Bündnis, zu dem auch Holland und Sardinien hinzutreten. Auch Sachsen wird durch den Grafen Brühl zu Österreich hinübergezogen. Georg Ii. schlägt 1743 mit seiner „pragmatischen“ Armee die Franzosen bei Dettingen (unfern Hanau). Spanier und Franzosen werden in Italien* von einem österreichisch-sardinischen Heere bekämpft. 5) Nachdem auch die geistlichen Reichsstände (Furcht vor Säkularisation) sich abgewendet haben, ist der Kaiser von allen verlassen, flüchtig und heimatlos. Iii. Der Ausgang in Deutschland. 1) Der Mächtebund und die Fortschritte Maria Theresias machen auch Friedrichs Besitz von Schlesien unsicher. Dessen Eintreten „für den Kaiser“ (den zweiten schlesischen Krieg s. § 19) lenkt die Kräfte Österreichs nach anderer Seite hin. 2) Karl Albert kehrt noch einmal in seinen Kurstaat zurück, stirbt * Don Carlos im Besitz von Neapel und Sizilien. Die spanische Königin Elisabeth (Farnese) spricht für den jüngeren Infanten Philipp Parma und Piacenza an, das Kaiser Karl Vi. nach Erloschen des farne-sischen Hauses eingezogen hatte. Der verwandte französische Bourbonenhof unterstützt die Ansprüche. Vgl. § 15, V., [5.]

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 125

1891 - Dresden : Höckner
— 125 — Kirche zeigte sich in der Folge bestrebt, den ihr noch immer nicht genügenden Vertrag als ein persönliches Abkommen mit Heinrich V. hinzustellen; der Kaiser aber hatte seinen Erfolg damit erkauft, daß er die Verbindung des Königtums mit den geistlichen Fürsten gelockert und die Macht der Laienfürsten durch ihre Mitwirkung an der Reichsregierung befestigt hatte, ohne doch neue Stützen für die königliche gesunden zu haben. Während er sich in großen Plänen aufrieb, um sich dieser Übermacht zu entziehen, starb er unter neuen Kämpfen 1125 zu Utrecht. Mit ihm erlosch das salisch-fränkische Haus. V. Abschnitt. Frankreich und England. 1. Die Entstehung des englischen Staates 871—1154. 1. Nach langen Kämpfen der angelsächsischen Könige um die Vorherrschaft ging diese durch König Egbert endlich auf Wessex über (bis 829), das durch günstige Lage und Bodenbeschaffenheit, durch eine weise Gesetzgebung, wie durch den nationalen Gegensatz zu den benachbarten Briten in Wales besonders erstarkt war. Als das fruchtbarste der Nordseeländer wurde „England" mit seinen flachen Küsten im Osten, seinen vielen Häfen und den bis weit in das Innere Zugang gewährenden Flüssen ein Hauptziel der normannischen Raubzüge und Niederlassungen. Erst der Enkel Egberts, Alfred der Große (871—901), schuf dem Lande eine Zeit lang Ruhe. Aber wie Karl der Große sorgte er nicht nur für die äußere Sicherheit des jetzt erst fester gefügten Gesamtreiches (Küstenbefestigung und Flotten, London Hauptstadt) und für die innere Neuordnung desselben auf Grund der altgermanischen Gemeindeverfassung, sondern er hob auch durch Pflege des Unterrichts wie durch sein eigenes Beispiel (Übersetzungen) die tief gesunkene Bildung seines Volkes. 2. Allein die dänischen Angriffe erneuerten sich („Dänengeld"), zumal feit Deutschland und Frankreich ihnen verschlossen waren, und vor dem Rachezug (Dänenmord am Bricciustage 1002 durch König Äthelred) des greisen Dänenkönigs Sven 1013 brach das angelsächsische Königtum zusammen; Svens Sohn, Knud d. Gr. (1016—1035) vollendete 1016 die Dänenherrschaft in England (1016—1042). 3. Den unfähigen Söhnen Knuds folgte 1042 Äthelreds frommer, aber schwacher Sohn Eduard der Bekenner auf dem Thron feiner Väter. Er vermehrte zwar das Ansehen Englands nach außen durch den Sturz Macbeths, des Mörders König Duncans, woraus Duncans Sohn Schottland als englisches Lehen empfing, erweckte aber im Innern durch seine Vorliebe für normännifch-franzöfifches Wesen eine nationale Erhebung unter dem mächtigen Grafen Godwin von Weffex. Nach Eduards kinderlosem Tode (1065) folgte ihm der ritterliche Sohn Godwins Harald; doch verlor dieser schon 1125 829 871 bis 901 1016 bis 1042

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 237

1886 - Dresden : Höckner
237 wurde Ney bei Quatrebas von Wellingtons Vortruppen ge-schlagen (Herzog von Braunschweig f), und während Napoleon die Preußen auf dem Rckzge nach Osten glaubte, shrte sie Gneisenau nordwrts nach Wavre zur Vereinigung mit den lg Englndern. Daraus nahm Wellington am 18. Juni bei La Juni Belle Alliance (Waterloo) die Verteidigungsschlacht an; doch erst der Anmarsch Blchers in die rechte Flanke der Fran-zosen entschied den Sieg, und die rastlose Versolgung der Preußen lste das geschlagene Heer vllig aus. 3. Napoleon versuchte durch abermalige Thronentsagung zu Gunsten seines Sohnes am 22. Juni diesem die Krone zu retten; doch nahmen die Verbndeten sie nicht an, sondern verwiesen ihn in die Verbannung nach St. Helena, wo er am 5. Mai 1821 starb, und Wellington fhrte die Bonrbonen nach Paris zurck. Der zweite Friede von Paris am 20. November 1815 beschrnkte Frankreich aus die Grenzen von 1790, legte 1815 ihm 700 Millionen Francs Kriegskosten und eine dreijhrige Okkupation der Ostprovinzen durch 150 000 Mann Verbndete unter Wellington aus, und ntigte es zur Herausgabe der ge-raubten Kunstschtze. 8. Der Wiener Kongre und der Deutsche Sund. a) Die Gebietsverteilung. Die hauptschlichsten Schwierigkeiten bot das Schicksal Polens und Sachsens. Da Alexander I. womglich ganz Polen mit Rußland vereinigen wollte, so untersttzte er den Anspruch Preuens aus ganz Sachsen. Dabei stieen beide Mchte aus den Widerstand sterreichs und Frankreichs, die schlie-lich mit England im Januar 1815 sogar ein Bndnis zur bewaffneten Durchfhrung ihrer Vorschlge schlssen. Doch lenkte England ein, und so erhielt Rußland zwar Polen bis zur Prosna, aber ohne Thorn, Preußen das Groherzogtum Posen, drei Fnftel von Sachsen, Westfalen und das linke Rhein-user bis zur Nahe, berlie aber Ostfriesland an Hannover, Ansbach und Bayreuth au Bayern. sterreich erhielt Salz-brg, Tirol, die illyrischen Provinzen, die Lombardei und Veuezien, während im brigen Italien die alten Verhltnisse wiederhergestellt wurden; nur Genua stel an Piemont. England behielt Malta, Helgoland, das Kapland und die Schutzherrschaft

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 192

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 192 — Jahre nach seinem Vater starb (1254), mar von dem Hohenstaufengeschlecht nur noch der zweijährige Sohn Conrads übrig, den die Italiener Conradino nannten. Für diesen Knaben hatte sich ein Verwandter des Hauses (Manfred) der Herrschaft in Sizilien bemächtigt. Aber nun hatte der Papst das Königreich Sizilien als Eigentum des päpstlichen Stuhles (Robert Guiskard und Gregor Vii.) einem französischen Prinzen Karl von Anjou zu Lehen gegeben, und dieser hatte auch, unterstützt vom Segen und Gold des Papstes und von dem Verrat vieler sizilischer Großen, in blutiger Schlacht das Königreich gewonnen. Indessen war Conradin in Deutschland zu einem herrlichen Jüngling herangewachsen und ritt nun, kaum 16 Jahre alt, mit einer kleinen geworbenen Schar über die Alpen, um das königliche Erbe seiner Vorfahren zu gewinnen. Sein Heer wurde in Italien durch viele Anhänger der Hohenstaufen verstärkt, und so gewann er nach kurzem Kamps die entscheidende Schlacht. Aber als sich die Sieger zur Plünderung des feindlichen Lagers zerstreuten, brach König Karl mit einer auserlesenen Schar aus dem Hinterhalt hervor, schlug die zerstreuten Haufen und verwandelte so seine Niederlage in Sieg. Conradin wurde auf der Flucht gefangen genommen und an König Karl ausgeliefert. Der stellte ihn als „Hochverräter" vor ein Gericht. Aber obwohl alle Richter bis auf einen erklärten: Conradin frevelte nicht, indem er fein väterliches Reich in ehrlichem Kampfe wiederzuerobern trachtete, verurteilte ihn Karl im Einverständnis mit dem Papst dennoch zum Tode. Auf dem Markt zu Neapel :vurde der edle Jüngling durch Henkers Hand enthauptet. Seine letzten Worte waren: „O Mutter, welches Herzeleid bereite ich dir!" So endete der letzte Hohenstaufe auf dem Blutgerüst. Erläuterung der angegebenen Thatsachen, wobei auf Grund des Schullefebuchs das Schicksal Conradins ausführlicher dargestellt und besprochen werden kann. Zusammenfassen der Thatsachen: Die Hohenstaufen regierten (von 1138 — 1254) 125 Jahre lang in folgender Reihe: Conrad Iii., Friedrich Barbarossa, Heinrich Vi., Philipp, Friedrich Ii., Conrad Iv. (Conradin); die gewaltigsten unter ihnen waren Friedrich Barbarossa und Friedrich Ii.; schon der letzte Kaiser war nur von einem Teil der deutschen Fürsten als Kaiser anerkannt, und Conradin, der letzte Hohenstaufe war weder Kaiser noch König. Hierin liegt auch die Beantwortung der Zielfrage. Ii b. Zur Beurteilung der Thatsachen. Was war schuld an der Schwächung (schon Friedrich Ii. konnte sich zuletzt nur noch in Unteritalien behaupten) und dem schließlichen Untergang des hohenstaufischen Kaisertums? Vor allem die grimmige Feindschaft und der tödliche Haß des Pap st tu ms. Dieser Haß erweckte den Hohenstaufen überall und jederzeit Feinde aller Art: die lombardischen Städte und die deutschen Fürsten, Gegenkönige und Nachbarfürsten, Kreuzfahrer und Normannen; dieser Haß griff zu Bannsprüchen und Verfluchungen, erzeugte Bürgerkriege

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 162

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 162 — Ii b). Feststellung, daß Richard durch sein abscheuliches Benehmen das Heer der Kreuzfahrer schwächte (Die Deutschen fühlten sich mit dem Herzog beleidigt; König Philipps Hauptgrund wird wohl gewesen sein, daß er es nicht länger mit dem unausstehlichen Richard aushalten mochte). — Überschrift: Die Eroberung Akkons. Überleitung: Wie wird der Kreuzzug nun weiter verlaufen? König Richard als Oberbefehlshaber aller zurückgebliebenen Pilger wird alles thun, um Saladin im Felde zu schlagen und Jerusalem zu erobern. 4. Der Krieg zwischen Richard und Saladin begann mit einem traurigen Ereignis. Der Sultan konnte sein Versprechen, innerhalb fünf Wochen die 200 000 Goldstücke zu zahlen, nicht auf den Tag halten. Da geriet Richard in furchtbaren Zorn und ließ 2000 der muselmännischen Geiseln vor den Thoren Akkons niederhauen. Was war die Folge? Saladin zahlte gar kein Geld, behielt das heilige Kreuz und gab gar keine Gefangenen heraus, aber er vergalt nicht gleiches mit gleichem, soviel er auch gefangene Christen in seiner Hand hatte. Statt nun geradeswegs auf Jerusalem los zu marschieren, ließ sich Richard von den Kreuzfahrern der Handelsstädte überreden, erst Askalon, die reichste und festeste Küstenstadt Palästinas zu belagern. Aber da er sich unnötiger Weise unterwegs zu lange aufhielt — besonders in der zerstörten Stadt Joppe —, gewann Saladin Zeit, die Mauern und Türme Askalons niederzureißen. Nun ging es endlich nach Osten, nach Jerusalem. Aber gleich stockte der Zug wieder, da Richard ein paar kleine Burgen erobern ließ und sich indessen die Zeit mit tollkühnen Streifzügen gegen die türkischen Vorposten vertrieb. Ganze Scharen Kreuzfahrer liefen derweil weg, um sich in den christlichen Städten zu vergnügen, und wurden mit Mühe zurückgebracht. Jetzt ging es wieder ein Stück vor. Aber als Richard einen Kriegsrat versammelte, sagten manche: Wir müssen erst die kleineren Städte an der Küste einnehmen; denn nach der Eroberung Jerusalems läuft doch das ganze Kreuzheer auseinander. Da befahl Richard den Rückzug, und unter Flüchen und Thränen zogen die Pilger an die Küste zurück und beschäftigten sich mit dem Wiederaufbau der zerstörten Mauern Askalons. Da erhielt Richard die Botschaft, daß sein Bruder Johann nach der Krone Englands trachte und daß der König Philipp die englischen Besitzungen in Frankreich angreife. Sofort wollte nun Richard heimkehren. Als ihm aber die vornehmen Ritter erklärten, sie würden auch ohne ihn den Wunsch der Christenheit erfüllen und den Kampf um Jerusalem wagen, da entschloß er sich zum Bleiben und führte das frohlockende Heer wiederum gegen Jerusalem. Aber wiederum hielt er sich mit ritterlichen Abenteuern und Überfällen türkischer Karawanen auf, und schließlich erklärte er, Jerusalem sei uneinnehmbar, man solle lieber nach Ägypten ziehen. Da entstand giftige Zwietracht im Lager. Die einen wollten ihm folgen, die andern verhöhnten den wankelmütigen Führer. Aber er ging wieder zurück, und das große Kreuzheer löste sich auf voll Grimm und Zorn über die erbärmliche Führung. Wohl vollbrachte Richard mit seinen Engländern noch manche kühne

7. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 111

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 111 — gar nicht an die Belagerung einer so stark befestigten und volkreichen Stadt denken konnte). Wie ließ er aber dennoch die Mailänder seinen Zorn fühlen? . . . Was war die Absicht der Veronesen und wie scheiterte ihr Verrat? . . . Warum sperrte der Veronese dem Kaiser den Engpaß? (Beulegier, Ehrgeiz). Warum wies der Kaiser seine Forderung zurück? (Ehrgefühl, Scham vor der Schande, einem Räuber Tribut zu zahlen). Wie kam es, daß die uneinnehmbare Burg dennoch von den Deutschen eingenommen wurde? (Otto von Wittelsbach). — Überschrift: Die Heimkehr des Kaisers. Gesamtüberschrift zu den 4 Abschnitten: Der Römerzug oder die Kaiserkrönung. Ii. b. Hat Friedrich richtig geurteilt, wenn er von seinen großen Siegen durch das kleine Heer sprach? Ja, denn er hat große Siege und Erfolg e in kurzer Zeit errungen. Diese Erfolge sind: Huldigung der lombardischen Städte, die gar nicht mehr an die deutsche Herrschaft gewöhnt waren; lombardische Krone, Kaiserkrone; Eroberung dreier Städte; Sieg über die Römer, über die Veronesen, über die Straßenräuber — und das alles zusammen ist wieder ein Stück von des Reiches Herrlichkeit. Wodurch errang Friedrich diese großen Erfolge? Nicht nur durch sein Heer, sondern noch weit mehr durch seine Persönlichkeit Ec zeigte sich vor allem als ein strenger und gerechter Herrscher: denn er verlangte die Erfüllung, der zum Teil vergessenen Pflichten gegen das Reich, bestrafte die säumigen Vasallen, die ungehorsamen Städte, das widerspenstige Mailand, die Straßenräuber und erweckte so durch Furcht Gehorsam. Auch Klugheit hilft ihm zu feinen Erfolgen; er benutzt die Not des Papstes zur Erlangung der Kaiserkrone, bringt das kleine Opfer des Steigbügelhaltens für einen großen Gewinn, weiß zur rechten Zeit nachzugeben, unternimmt nichts Unmögliches (Belagerung Roms und Mailands), so sehr er es auch wünscht. Er hat den rechten Kaiserstolz und hält auf die Würde feines Amtes, so gegenüber den Mailändern, den Römern, den Straßenräubern, und dadurch gewinnt er sich die Achtung seiner Freunde und Feinde. Uns Deutschen gefällt aber noch besonders, daß Friedrich so stolz darauf ist, ein Deutscher zu sein (Nationalgefühl!) und die deutschen Tugenden fo preist (Rede an die Römer, das Kaiserwort am Krönungstag). Auch beredt, tapfer, hilfsbereit gegen seine Freunde zeigt sich Friedrich in Rom. — Auch die beiden deutschen Fürsten Heinrich der Löwe und Otto von Wittelsbach zeigen sich tapfer und unerschrocken. Zusammenfassung. Der Priester Arnold hat ja recht in seiner Lehre über den Papst (vergl. Heinrich Iv., und heutzutage gilt auch seine Ansicht), aber nicht in seiner Lehre über die kaiserliche Gewalt. Daß er für seine Überzeugung mit dem Tode bestraft wird, erscheint uns ja hart; aber nach damaliger Meinung hat er sich eben schwer gegen die Oberhäupter der Christenheit vergangen. Die Mailänder und Römer wollen frei und unabhängig sein

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 112

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 112 — und lehnen sich daher gegen ihre rechtmäßigen Herren auf (wie weit sie hierin recht und unrecht haben, kann erst später entschieden werden); dabei zeigen sie aber viel Übermut und Frechheit (Zerreißen des Briefes; Forderung an den Kaiser, hinterlistiger Überfall); sie erhalten die gebührende Strafe. Kulturhistorisches. Rechte des Kaisers: Heerschau über die Vasallen, Bestrafung der Ungehorsamen, Entziehung der Rechte, Brückenbau (Verona); lombardische Krone; Kaiserkrone (Gebräuche bei der Krönung). Rechte der Mailänder und anderer Städte: Selbstregierung durch Konsuln, Münze, Zoll, Gericht; Reichtum Mailands: 4000 Mark, nach jetzigem Geld = 1 600 000 Mark; Schiffahrt und Handel der Seestadt Genua. — Ehren des Papstes: Fußkuß (dafür Friedenskuß), Führen des Pferdes und Steigbügelhallen. — Verderbliches Klima in der Umgebung von Rom während der heißen Jahreszeit (Sümpfe, Fieber; vergl. Heinrichs Iv. Römerzug). Unsicherheit der Straßen, besonders der Engpässe; einträgliches Gewerbe der Wegelagerer. — Zweites Stück: Der Kampf mit Mailand. 1. Teil: Die erste Belagerung Mailands. 2. Teil: Die Zerstörung Mailands. Ziel: Wie Friedrich Barbarossa Mailand bändigt. I. Habt ihr das erwartet? Ja, denn er hätte ja schon gern auf dem ersten Zuge die übermütige Stadt bestraft und unterworfen; aber sein Heer war zu gering dazu. Aber wenn Friedrich mit diesem Heer die Römer besiegte, so konnte er auch mit ihm Mailand angreifen? Eine Belagerung ist schwerer als ein Gefecht im freien Feld, zumal wenn es sich um eine so große Stadt wie Mailand handelt. Sie hatte wohl eilten Umfang von einer Meile, war mit starken Mauern (darin zahllose Türme) umgürtet; hinter den Mauern wohnten an die 100 000 Bürger, von denen jeder die Waffen führen konnte. Dazu hatte Mailand in weitem.umkreis Dörfer und Städte (siehe oben!) unterworfen und besaß ein Gebiet wie ein Fürstentum; auch ihre Unterthanen mußten hinter den Mauern mitkämpfen. Wie groß muß also Friedrichs Belagerungsheer etwa sein? Jedenfalls mehr als 100 000, da es ohne den Schutz von Mauern kämpft. Aber woher sollte er so viel nehmen? (Deutschland und die kaiserlich gesinnten lombardischen Städte, z. B. Pavia). Aber warum so viel Mühe wegen einer einzigen Stadt? (Wenn Mailand ungestraft dem Kaiser trotzen darf, so wagen es auch die anderen lombardischen Städte). — Zusammenfassung. Ii a. Darbietung des Stoffes. 1. In vier Heerhaufen überstiegen Friedrichs Mannen auf ver-

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 113

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 113 — schiedenen Wegen (Großer St. Bernhard, Splügen, Brenner) die Alpen und vereinigten sich vor Mailand. Doch die Mailänder beugten sich nicht. Der Kaiser sprach daher die Reichsacht über die Stadt aus und begann die Belagerung. Ein buntes Völkergemisch war in dem kaiserlichen Lager, Deutsche und Italiener, Böhmen und Ungarn, an 100000 Fußgänger und 15000 Reiter. Bald war die Stadt von allen Seilen eingeschlossen, die Kämpfe begannen. Die Mailänder machten Ausfall auf Ausfall, aber sie wurden blutig zurückgeschlagen; die Kaiserlichen machten Sturm auf einzelne Thore, aber sie mußten wieder zurückweichen. Gewaltige Wurfmaschinen schleuderten ihre zermalmenden Geschosse heraus und herein. Während die einen kämpften, zogen andere Scharen der Kaiserlichen sengend und brennend in der Umgegend der Stadt umher. Die reifende Ernte wurde verwüstet, Mühlen, Dörfer und Burgen niedergebrannt. Besonders schlimm hausten die Lombarden, z. B. die Bürge'r von Pavia. Schonungslos zerstörten sie die Weinberge und hieben zahllose Feigen- und Olivenbäume nieder. So ging es vier Wochen fort. Da entstanden in der belagerten Stadt, wo so viele Menschen zusammengedrängt leben mußten, verderbliche Seuchen, und zugleich begann sich der Hunger zu regen. Nun schickten die Mailänder Gesandte an den Kaiser und baten um Frieden. Der Kaiser hielt Rat mit seinen Fürsten und, da auch die Belagerer sehr durch Seuchen und Sonnenhitze litten, so sagte er den Feinden Frieden zu, aber unter folgenden Bedingungen: Die Mailänder geben die zwei eroberten Nachbarstädte frei; sie bezahlen zur Strafe 9000 Mark (d. i. 3 600000 M.) an den Kaiser; sie schwören dem Kaiser Treue; sie dürfen zwar auch fernerhin ihre Konsuln selber wählen, aber der Kaiser bestätigt die Gewählten; sie geben ihre Hoheitsrechte (Münze, Mark, Zoll) an den Kaiser zurück; sie stellen als Bürgschaft für dies alles 300 Geiseln. In ihrer Not fügten sich die Mailänder in alles und erhielten den ersehnten Frieden. So war „die Löwin unter den Städten", wie Friedrich Mailand nannte, gebändigt. Aber auch die schimpfliche Buße sollte ihnen nicht erspart werden. Inmitten seiner Fürsten und Bischöfe saß Friedrich Barbarossa auf seinem Thron. Da nahten sich die Mailänder durch eine breite Gasse des deutschen Heeres, voran der Erzbischof mit seinen Geistlichen. Ihm gab Friedrich den Friedenskuß und einen Platz unter den Bischöfen. Dann kamen die 12 Konsuln der Stadt, blanke Schwerter am Halse tragend und barfuß; hinter ihnen eine große Schar von angesehenen Bürgern. Einer von den Konsuln sprach: „Wir haben gesündigt, wir haben unrecht gethan, wir bitten um Verzeihung; wir legen unsere Schwerter vor Euch nieder und unser Leben in Eure Hand." Der Kaiser nahm den Konsuln die Schwerter ab und übergab sie seinen Dienern, hielt ihnen nochmals ihr Unrecht vor und versprach ihnen seine Huld und Milde, wenn sie auf dem rechten Weg beharren würden. Nun gab er den Konsuln den Friedenskuß und sprach die Stadt von Staude u. Göpfert, Präparationen. Iii. 8

10. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 116

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 116 — werden, und — wenn sie siegen — so wird das Schicksal der Stadt entsetzlich sein. — Zusammenfassung. Ii a. Darbietung des Stoffes in 5 Abschnitten (vergl. das Lesebuch !) Zur Erläuterung.*) Die Ursache der Empörung? (Einsetzung der kaiserlichen Gewalthaber statt der selbstgewählten Konsuln, d. H. die Vernichtung der bürgerlichen Freiheit und Selbstregierung; konkrete Ausführung!). Warum werden die kaiserlichen Gesandten von dem Volk mit dem Tode bedroht und von den Konsuln geschützt? (Ingrimm über Vertragsbruch und Knechtschaft, Furcht vor dem Zorn des Kaisers). _ Der Gang der Belagerung? Zunächst der Kriegsplan des Kaisers? (Schwächung durch Verwüstung der Ernte und des Gebietes sowie durch Abschneiden der Zufuhr, dann Einschließung der geschwächten Stadt — kurz: Aushungerung). Warum zog sich die Belagerung so sehr in die Länge? (Die lombardischen Streitfrage genügten nicht, die deutschen waren auch nicht so zahlreich und blieben nach altem Recht nur während des Sommers in Italien; Aufenthalt durch die Belagerung Cremas; tapferer Widerstand der Mailänder). Warum werden die Kämpfer immer erbitterter, und wie zeigte sich diese Erbitterung? (Siehe den Text!). Wie wurde der Trotz und die Kraft der Mailänder endlich gebändigt? (Hungersnot, Seuchen, Entkräftung des Leibes und dadurch auch der Seele, Verzweiflung, Beendigung der unerträglichen Not um jeden Preis). Unterschied zwischen einer Ergebung durch Vertrag und einer Übergabe auf Gnade und Ungnade? ... Der Hergang bei der Übergabe?... Welches war der ergreifendste Augenblick? (Gnadenruf der knieenden Mailänder beim Ablösen ihrer Stadtfahne). Warum blieb der Kaiser ungerührt ? (Sein Zorn über die zweite Empörung gegen seine Herrschaft war zu groß, auch war er schon im Hetzen zur härtesten Züchtigung entschlossen). Worin bestand die Gnade und die Ungnade des Siegers? Die Mailänder behielten Leben, Freiheit und einige Habe, aber sie verloren ihre Heimat und Vaterstadt; denn ihre Stadt wurde zum Tode verurteilt, Stadt und Name Mailand sollte für immer ausgetilgt sein. Wie kam es zu dieser harten Strafe? (Verlangen der Lombarden, Zorn des Kaisers). Wie wurde die Zerstörung Mailands ausgeführt ? Austreibung der Bewohner (Ausmalung ihres Zuges und ihrer Gedanken); Plünderung und Zerstörung durch die Lombarden. Ausmalung der Zerstörungsarbeit. Wie erklärt sich die Zerstörungswut der Lombarden? (Rachgier, Haß, Neid). Wie zeigte sich die Größe und Herrlichkeit der Stadt bei der Zerstörung (Viele tausend Hände können in monatelanger Arbeit kaum das zerstören, was die Hände der Mailänder erbaut haben) *) Es werden auch hier nur die Hauptpunkte besprochen, da die meisten Einzelheiten am besten während und nach der Erzählung bezw. „Darstellung" der einzelnen Abschnitte erläutert werden.
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