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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 129

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. 129 das bereits am 8. Oktober durch den Vertrag zu Ried (sw. von Linz in Österreich) zu den Verbündeten übergetreten, wird ihm Wrede entgegengeschickt, durch dessen Heer er sich (30./31. Oktober) bei Hanau durchschlägt. Napoleon gelangt über den Rhein. b) Das Königreich Westfalen sinkt zusammen (Jerome, schon Anfang Oktober vor den Kosaken Tschernitscheffs flüchtig, dann wiedergekehrt, verlässt Kassel). Der Kurfürst von Hessen - Kassel kehrt zurück, ebenso der Herzog von Oldenburg und der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig. c) Die von den Franzosen noch gehaltenen Festungen ergeben sich teils noch im Laufe des Jahres, teils im Anfang des neuen. Nur in Hamburg hält sich bis zum Friedensschluss Davout, der sich vor Hunger durch Austreibung von 25000 ärmeren Einwohnern (mitten im Winter!) bewahrt. d) Rernadotte besetzt Holstein und Schleswig und erhält im Kieler Frieden (14. Januar 1814) von Dänemark gegen Abtretung vonvorpommern Norwegen, das mit Schweden vereinigt wird. V. Bis Paris, a) Das verbündete Heer, durch die (zum Teil widerwillig übertretenden) Rheinbundfürsten verstärkt (500000 M.), steht gegen Ende des Jahres am Rhein. Lnterhandlungen mit Napoleon vom Hauptquartier zu Frankfurt a. M. aus. Gefahr einer Preisgabe der Rheingrenze trotz Arndts Schrift: „Der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze!“ Steins Einfluss siegt. b) Um die Wende des Jahres Rheinübergang des Hauptheeres bei Basel, des schlesischen bei Mannheim (Bluchers bei Kaub in der Neujahrsnacht 1814) und Koblenz, des Nordheeres bei Neuss. Bülow überschreitet die Maas und vertreibt die Franzosen aus den niederländischen r estungen. c) Das schlesische Heer, stets voran, rückt unter Blücher über die Mosel und Maas an die Aube. 29. Januar 1814 unentschiedenes Gefecht bei Brienne (Napoleon ebenso wie Blücher kommen in Gefahr gefangen zu werden). 1. Februar Sieg Blüchers bei La Rothiere mit Hilfe des Hauptheeres. Die Früchte des Sieges gehen durch Verzögerung des allgemeinen Vormarsches verloren. Nur das schlesische Heer rückt durch die Champagne vor. Neue Siege Napoleons! Die getrennt marschierenden schlesischen Korps Schultz, Neuere und neueste Geschichte. n Ende Oktbr. 1813

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 57

1886 - Dresden : Höckner
die Pacifikation anerkennen und die spanischen Truppen entlassen (Anfang 1577). Als er aber mit deutschen Sldnern die wich-tigsten Städte besetzen wollte, wurde Oranien an die Spitze gestellt als Ruwaert (Diktator) von Brabant und Stellvertreter des von den Generalstaaten zum Generalstatthalter erhobenen Erzherzogs Matthias. Trotzdem lste die Niederlage von Gem-bloux 31. Januar 1578 das Bndnis wieder aus, doch starb Don Juan, mangelhast untersttzt, schon 1. Oktober. 4. Die Frchte seines Sieges erntete erst Alexander Farnese von Parma (Margarethas Sohn, geboren 1545), der bedeutendste Staatsmann und Feldherr Philipps Ii., indem er die wallonischen Provinzen Artois und Hennegau unter Anerkennung ihrer Privilegien im Sonderbunde von 2g Artrecht zur Aufrechterhaltung des Katholicismus vereinigte gan. 6. Januar 1579. Dem setzte Oranien 29. Januar 1579 1579 die ewige Union von Utrecht (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Over-Ml, Friesland, spter noch Groningen) zur Behauptung der Landesrechte und des Protestantismus ent-gegen, die Grundlage der niederlndischen Republik. Zwischen beiden Bndnissen schwankten noch die Mittelpro-vinzen. e) Die Fortschritte der Spamer bis 1588. 1. Das erdrckende bergewicht Spaniens wurde noch ge-steigert durch die Unterwerfung Portugals 1580. Die Mglichkeit dazu gab das Aussterben des portugiesischen Knigs-Hauses mit dem Falle König Sebastians (15571578), der ^ von den Jesuiten zu phantastischem Kreuzzugseifer erzogen, in ^ug. der Schlacht bei Alkassar 4. August 1578 gegen die Ma- 1578 rokkaner umkam. Nach dem Tode seines Oheims Heinrich Mrz 1580 nahm Philipp Il als Sohn der portugiesischen Prinzessin Maria nach kurzem Widerstande des nur von einem Teile des Landes anerkannten Antonio, eines illegitimen Nessen König Jo-Hanns Lh., Portugal in Besitz (Albas Sieg bei Alkantara August 1580) und vereinigte so auch die portugiesischen Kolonien mit 1580 den spanischen. Auch die stndischen Freiheiten Aragoniens wurden 1591 aufgehoben. 2. In den Niederlanden beantworteten die Nordprovinzen nebst Flandern und Brabant die chtung Oraniens durch ^ Philipp Ii. mit der Unabhngigkeitserklrung Im nach dem Rechte der Natur" 26. Juli 1581. Holland 1581 und Seeland bertrugen darauf die erbliche Grafenwrde

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 212

1886 - Dresden : Höckner
212 2. Da fhrte die Entscheidung fr Frankreich auf dem italienischen Kriegsschaupltze der neue Oberbefehlshaber Napoleon Bonaparte herbei*) Nachdem Bonaparte die franzsische Armee, welche bei Genua den an Zahl weit ber-legenen sterreichern und Piemontesen unter Veaulieu gegen-berstand, reorganisiert hatte, warf er die Gegner in meisterhaft kombinierten Gefechten zurck, ntigte Piemont zum Frieden Mai 1796, in dem es Savoyen und Nizza abtrat, erzwang sich bei Lodi am 10. Mai den bergang der die Adda, zog in Mailand ein und schreckte die italienischen Staaten durch einen raschen Plnderungszug, so da Parma, Modena, der Papst und Neapel mit schweren Opfern den Waffenstillstand erkauften. Darauf eoncentrierte sich der Kampf um Mantua. Als vier Entsatzversuche der sterreicher bei Castiglione, Roveredo, Arcole, Rivoli zurckgewiesen worden waren, ergab sich Mantua, durch 1797 Hunger bezwungen, am 2. Februar 1797. 3. Von Italien aus drang nun Bonaparte in die sterreichischen Alpenlande vor und gelangte, ohne erheblichen Wider-stand zu finden, bis Judenburg in Ober-Steiermark. Obwohl nun die Bevlkerung zur Gegenwehr bereit und die Lage der April Franzosen keineswegs unbedenklich war, so schlo doch Kaiser Franz 1797 am 18. April 1797 den Prliminarfrieden von Leoben, der bereits der das wehrlose Venedig zu Gunsten sterreichs verfgte. Unruhen, die dort, zum Teil von den Franzosen selbst veranlat, ausbrachen, gaben den willkommenen Vorwand zur ftbr. Vernichtung der venezianischen Republik. Im definitiven 1797 Frieden zu Campo Formio bei Udine am 17. Oktober 1797 *) Napoleon stammte aus einer angesehenen und begterten Adels-familie in Ajaccio auf Corsica, die aus Toscaua eingewandert war, und wurde als zweiter Sohn des Advokaten Karl Buonaparte und der Stitia Ramolino wahrscheinlich am 8. Februar 1768 geboren, während man spter den 15. August 1769 als seinen Namenstag feierte. Von der trefflichen Mutter als ihr Liebling erzogen und mit dem echt corsischen Familiensinne erfllt, kam er in Verbindung mit Frankreich, als Genua die seit 1730 schon aufstndische Insel, deren anerkanntes Haupt seit 1755 Pascale Paoli war, an Frankreich berlie und dies sie 1769 unterwarf. 1779 erhielt er eine Freistelle im Kadettenhause von Brienne und zeichnete sich hier in Geschichte, Geographie und Mathematik besonders aus, so da er schon 1784 auf die Kriegsschule in Paris berging und 1785 als Unterlieutenant in die Artillerie eintrat. Trotzdem blieb er ein begeisterter Corse, der sein Ideal in der Selbstndigkeit Corsieas unter seiner eigenen Herrschaft sah. Er/ging des-halb 1789 nach der Heimat zurck und suchte im Gegensatze zu Paoli, der den Anschlu an Frankreich billigte, eine antifranzsische Partei zu bilden.

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 125

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 125 — Friedrichs Entschluß zum Frieden mit dem Papst (Erklärung der Bischöfe). der Friede zu Venedig (Bedingungen), freundliche Begegnung von Kaiser und Papst in Venedig: 1177. Überleitung: Was soll nun mit den Lombarden werden? (Zunächst sechs Jahre Ruhe und neue Rüstung, aber dann? — Vielleicht sind sie auch durch den Verlust ihres mächtigen Bundesgenossen eingeschüchtert und zum Frieden geneigter als nach ihrem Sieg bei Legnano). 6. Wie Friedrich mit den Lombarden Frieden schloß. Vermutungen: Zu wessen Gunsten wohl der Friede ausfiel? Die Lombarden, die ihren Bundesgenossen verloren haben, werden wohl nicht mehr die volle Loslösung von der Herrschaft des Kaisers fordern; der Kaiser aber, der die Macht und Freiheitsliebe der Lombarden kennen gelernt hat, wird sie nicht durch das Verlangen völliger Unterwerfung zur Verzweiflung treiben. So werden beide Parteien etwas nachgeben, ähnlich wie es beim Venediger Frieden geschehen war, und so wird es zu einem Frieden kommen, der beiden Parteien lieber ist, als der Krieg. Bestätigung: Die Lombarden waren anfangs sehr erbittert über den Papst, der sie so treulos verlassen habe, und sahen mit bangem Herzen in die Zukunft. Als aber ein Jahr des Waffenstillstands nach dem andern verstrich, und eine Stadt nach der andern ihren Frieden mit dem Kaiser machte, ba entschloß sich der lombarbische Bunb zu Unterhanblungen mit dem Kaiser, utib Friedrich ging gern barauf ein. Schwierigkeiten machte nur, wie viel von den Hoheitsrechten die Städte behalten sollten und was mit der Stadt Alessanbria werben sollte, die der Kaiser am liebsten vernichtet hätte, während der Bund sie den andern Städten gleichstellen wollte. Endlich einigte man sich über folgende Bedingungen: Die Städte des Bundes wählen ihre Konsuln und sonstigen Obrigkeiten selbst, die Konsuln müssen aber alle fünf Jahre vom Kaiser die Belehnung mit dem Schwert erbitten und ihm dann den Lehnseib schwören; die Städte üben innerhalb ihrer Mauern alle Hoheitsrechte selbst aus, im Gebiet der Stadt aber nur die vom Kaiser besonders verliehenen; alle Bürger von 17 —70 Jahren müssen dem Kaiser den Eid der Treue schwören und diesen Eid alle 10 Jahre erneuern; die schon früher üblichen Lieferungen an den Kaiser und seinen Hof bleiben bestehen; die Städte bezahlen an den Kaiser im Lause der nächsten Jahre sechs Millionen Mark. Die Stadt Alessanbria unterwirft sich dem Kaiser und wirb von ihm unter dem Namen Eäsarea (b. i. Kaiserstabt) in Gnaben angenommen und den übrigen Städten gleichgestellt. Diesen Vertrag beschwuren erst die Abgeordneten der Bundesstädte, dann gingen sie nach Eonstanz, wo der Kaiser, sein Sohn, der König Heinrich und die anwesenden Fürsten den Eid auf den Frieden leisteten. Dieser Friede zu Eonstanz wurde gerade am Ende des sechsten Jahres des Waffenstillstandes geschloffen (1183). Als Friedrich Barbarossa im nächsten Jahre ohne Heer nach Mailand kam, wurde er von den Mailändern mit Jubel empfangen, und die glänzendsten Feste wurden ihm

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 172

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
172 Ix. Von der Französischen Revolution bis zum Wiener Kongreß. zu Stunde bedenklicher. Schon begannen die einzelnen Abteilungen zu wanken, da erschienen gegen 5 Uhr die heißersehnten Preußen und gaben durch tatkräftiges Eingreifen dem Kampfe eine für die Ver-büudeteu erfreuliche Wendung. Die Franzofen verloren den Mut, gerieten in Verwirrung und fuchteu endlich ihre Rettung in wilder Flucht. („Sauve qui peut !a) Bei sinkender Nacht trafen sich Wellington und Blücher auf dem Schlachtfelde. Eine stumme Umarmung bekundete ihre tiefe Ergriffenheit über den Ausgang des Tages. Napoleons Ab- 5. In der Nacht vom 20. aus den 21. Juni traf Napoleon in Verbannung. Paris ein. Seine Macht war gebrochen, er hoffnungslos. Am 22. Juni unterzeichnete er die Abdankungsurkunde, etwas über 100 Tage nach seiner Rückkehr aus Elba. Hierauf entwich er nach Rochefort an der Westküste, um sich jenseits' des Ozeans, in Amerika, in Sicherheit zu bringen. Als jedoch sein Vorhaben an der Wachsamkeit der Engländer gescheitert war, übergab er sich den letzteren als Kriegsgefangenen und diese brachten ihn dann nach einer mit den Verbündeten getroffenen Vereinbarung auf die nackte Felseninsel St. Helena im Atlantischen Ozean. Dort lebte der Gestürzte, abgeschieden von der Welt und von rohen Soldaten bewacht, noch sechs Jahre. Er starb am 5. Mai 1821. Im Jahre 1840 wurden seinem Wunsche gemäß seine Gebeine nach Paris gebracht und daselbst im Juvalideudom beigesetzt. Zweiter 6. Ausaugs Juli zogen die Verbündeten in Paris ein. Lud- November E. w i g Xviii. kehrte zurück und wurde abermals von der Nation und den Monarchen als König anerkannt. Am 20. November 1815 ward der Ii. Pariser Friede abgeschlossen. Frankreich trat Saarlouis und Saarbrücken an Preußen, Landau an Bayern, Savoyen und Nizza an Sardinien ab, zahlte 700 Millionen Franes Kriegsentschädigung und lieferte die früher aus Deutschland weggeführten Kunstschätze wieder aus. Der König von Preußen, der Kronprinz Ludwig von Bayern, sowie die preußischen Diplomaten und Generäle: Stein, Wilhelm von Humboldt, Hardenberg, Blücher und Gneisenau forderten die Wiedervereinigung von Elfaß und Lothringen mit Deutschland, indem sie darin eine Bürgschaft für die Aufrechterhaltung des europäischen Friedens erblickten. So gerecht und patriotisch dies Verlangen auch war, es stieß auf unüberwindliche Hindernisse. England uut) Rußland wollten Deutschland nicht groß und mächtig werden lassen und Österreich stand dem Streben nach Verwirklichung nationaler Forderungen gleichgültig gegenüber. So konnte also der durch Ludwig Xiv. an dem deutschen Vaterlande begangene Raub noch nicht gerächt werden.

9. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 220

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
220 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederausrichtung des Deutschen Kaisertums. Leipziger Schlacht beteiligt. Die Verluste waren auf beiden Seiten groß: Preußen etwa 9000 Tote und Verwundete, Österreicher etwa 24000 Tote und Verwundete, 20000 Gefangene. Napxleons"durch Österreichs Macht war in einem achttägigen Kampfe gebrochen. Österreich. Der Weg nach Wien stand den Preußen offen. Eine Rettuug schien nur dadurch möglich, daß man Frankreich zum Eingreifen bestimme und daß mau die in Oberitalieu befindliche Südarmee, welche dort mit Glück gefochten, zum Schutze der Hauptstadt heranziehe. Um eine Wendung herbeizuführen, trat Kaiser Franz Joseph am 4. Juli die Provinz Veuetieu an Napoleon ab, der sie dann Italien anbot. Allein die daran geknüpften Hoffnungen (Bundesgenossenschaft Frankreichs, Abkehr Italiens von Preußen) gingen nicht in Erfüllung. Napoleon beschränkte sich auf bloße Vorschläge zur Friedensvermittelung und Viktor Einannel hielt fest an dem mit Preußen abgeschlossenen Bündnis, obwohl seine Truppen am 24. Juni bei Cnstozza von Erzherzog Albrecht geschlagen worden waren. (Eine weitere Niederlage erlitten die Italiener zur See bei Lissa an der dalmatischen Küste, 20. Juli.) pr^ußiwenheere 9. Der Krieg ging weiter. Unaufhaltsam drangen die Preußen, gegen Wie». W^en und Preßburg ins Auge fassend, nach Südosten vor: die I. Armee über Brünn, die Ii. über Olmütz, die Elbarmee über Jglan. Die Österreicher wichen teils geradeswegs, teils über die kleinen Karpaten zurück und vereinigten sich mit einem Teil der Südarmee, die der nunmehrige Oberbefehlshaber der gesamten Kriegsmacht, Erzherzog Albrecht, herangezogen hatte. Am 18. Juli langte das preußische Hauptquartier in dem mährischen Städtchen Nikols bürg (12 Meilen von Wien) an und am 20. Juli betraten die preußischen Heersäulen das für Österreichs Geschichte so bedeutsame Marchfeld. Zwei Tage darauf kam es bei Blnmenan unweit Preß bürg znm letzten Zusammenstoß. Schon entschied sich das Gefecht zu gnnsten der Preußen, da mußte es infolge der Kunde von der in Nikolsburg abgeschlossenen Waffenruhe abgebrochen werden. Die Verhandlungen führten unter französischer Vermittelung am 26. Juli zur Festsetzung der Friedenspräliminarien (v. prae limine, vor der Schwelle, vorläufige Vereinbarungen), ans deren Grundlage am 23. August der Prager Friede vereinbart wurde. Maingegenden. 10. Vor Angabe der Friedensbestimmungen werde kurz über den Fortgang der Ereignisse auf dem westlichen Kriegsschauplätze berichtet. Hier befanden sich etwa 100 000 Mann Bundestruppen: das Vii. Bundeskorps (Bayern, 50 000 Mann) unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem Bruder des Königs Ludwig I., und das Viii. Bundeskorps (Württemberger, Badenser, Hessen und eine öfter-

10. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 221

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 138. Der Deutsche Krieg 1866. 221 reichische Abteilung, 50000 Mann) unter dem Prinzen Alexander von Hessen-Darm stadt. Die ihnen gestellte Aufgabe war: Schutz Frankfurts und der ganzen Mainlinie. Die Bayern suchten anfangs, von Unterfranken aus den Hannoveranern Hilfe zu bringen. Als sie aber bei Meiningen die Kunde von der Langensalzaer Kapitulation vernommen hatten, wandten sie sich westwärts, um in Kurhessen (an der oberen Fnlda) die Vereinigung mit dem Viii. Bundeskorps herbeizuführen. Gegen die süddeutschen Truppen nahm die von dem General v. Falckenstein befehligte „Mainarmee" (48000, später gegen 60000) den Kamps auf. Dieselbe drang von Langensalza her durch die Eisenacher Gegend über die Rhön vor und schob sich dann zwischen die beiden feindlichen Armeekorps hinein. Rasch nacheinander erfocht sie gegen die zwar tapfer und ehrenvoll sümpfenden, aber der einheitlichen Führung entbehrenden Bundestruppen eine Reihe von Siegen, so bei Dermbach (4. Juli), Kliffingen (10. Juli) über die Bayern, bei Aschasfenburg (14. Juli) über die Hessen und Österreicher und zog am 16. Juli in Frankfurt ein. Am gleichen Tage wurde von Falckenstein als Gouverneur nach Böhmen berufen, während General v. Mantenffel der Oberbefehl über die Mainarmee übertragen ward. Mantenffel überschritt den Odenwald, zog ostwärts gegen die Tauber und drängte in der Zeit vom 24.—26. Juli nach mehreren Gefechten (bei Tauberbischofsheim gegen die Württembergs, bei Helmstadt und Roßbrunn gegen die Bayern) die feindlichen Truppen, die sich unterdessen vereinigt hatten, nach Würzburg zurück. Am 27. Juli begann die Beschießung der altfränkischen Landfeste Marienberg. Einige Tage darauf hielt der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, der mit einer preußischen Reservearmee von Leipzig aus über Hof und Bayreuth nach Süden vorgedrungen war, in Nürnberg seinen Einzug (31. Juli). Der Weg zur Vereinigung mit Mantenffel stand offen; die süddeutsche Armee befand sich in großer Bedrängnis: da traf ant 2. August die Nachricht von dem Nikolsburger Waffenstillstand ein und machte den Feindseligkeiten ein Ende. 11. Nun erfolgten die einzelnen Friedensfchlüffe. Ant 2 3. August Friede zu Prag wurde, wie schon erwähnt, in Prag der Friede zwischen Preußen^' 2tufluft lh6b' und Österreich vereinbart. Österreich erkannte die Auflösung des bisherigen Deutschen Bundes an, gab seine Zustimmung zur Vereinigung der nördlich der Mainlinie gelegenen Staaten zum Norddeutschen Bund unter Preußens Führung, sowie zur Einverleibung des Königreichs Hannover, des Kurfürstentums Hesfen, des Herzogtums Naffau und der Freien Stadt Frankfurt in die preußische Monarchie, trat feine im Wiener Frieden 1864 erworbenen Rechte aus Holstein und Schleswig an Preußen ab und verpflichtete sich zur
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