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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 113

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 37. Preussens Wiedergeburt. 113 Iii. Rückeroberung. Napoleon erfährt die Vorgänge in Spanien auf einer glänzenden Zusammenkunft mit seinem russischen Verbündeten Alexander zu Erfurt, der alle von ihm abhängigen Fürsten Deutschlands (4 Könige, 34 Fürsten) beiwohnen.* Sofortiger Aufbruch mit schlagfertigen Truppen unter tüchtigen Führern. In offenem Felde werden die spanischen Volksheere geschlagen. Schon nach 4 Wochen Einzug des Siegers in Madrid. Dagegen ergeben sich die Städte erst nach hartnäckigem Widerstände (Saragossa ein zweites Numantia! Das Mädchen von Saragossa) bezwungen. Die Volksregierung (Zentraljunta), immer mehr nach dem Süden gedrängt, hält sich endlich nur in Cadix, wo dem Lande eine Verfassung durch die einberufenen „Cortes“ gegeben wird. Iv. Austreibung der Franzosen, i) Von Portugal aus dringt Wellington siegreich vor (1809 Schlacht bei lalavera in Neu-Kastilien unterhalb Toledo), muss zwar vor Massena bis ans Meer zurückweichen (berühmter Rückzug nach Torres vedras), kehrt aber wieder zurück. 2) Die auswärtigen Kriege nötigen die Franzosen, die Truppen aus em Lande zu ziehen. Der Volkskrieg („Guerillakrieg“, durch die Gebirge begünstigt) entbrennt nach Gefangennahme des Papstes und Einziehung des Kirchenstaates (1810) immer leidenschaftlicher. (Vgl. § 38, V, z.) 3) 1812 siegt Welling- bei Salamanca. Joseph Napoleon räumt Madrid 4) Wellingtons grosser Sieg bei Vittoria macht 1813 dem letzten Rest der Franzosenherrschaft in Spanien ein Ende § 37- Preussens Wiedergeburt. 1807 ff- I. Umkehr. Preussen durch massenhafte Einquartierungen und unerschwingliche Kontributionen gedrückt fi 129000000 Fr. werden nach und nach erpresst. Die in Seehnndt ^u/" Kapitalien der preussischen Bank, der Seehandlung, der Witwenkasse (!) und der Privaten werden in Komment!~!en); dabei Stock=" des Verkehrs, Druck der * Talma spielte dort vor einem „Parterre von Könieen“ Ein Tam Schlachte von Schultz, Neuere und neueste Geschichte. 1812 1813

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 171

1891 - Dresden : Höckner
— 171 — in Neapel die guelfischen, d. H. die päpstlich-französischen Anjous, in ©teilten (seit der entsetzlichen „Vesper" von 1282) die ghibellinischen, also staufisch gesinnten und endlich auch vom Papsttum notgedrungen anerkannten Aragonesen (Peter von Aragonien, Manfreds Schwiegersohn). 4. Auf seinem Römerzuge (1310—1313) empfing Heinrich Vii. zwar in Mailand die eiserne Krone (Matteo Diskonti Reichsstatthalter) und in Rom, wenn auch im Lateran und aus der Hand von Kardinälen, die Kaiserkrone (1312); aber die italienischen Städte der Reichsgewalt wieder zu unterwerfen, konnte ihm bei seinen unzulänglichen Kräften nicht gelingen. Während er sich rüstete, den Gneisen durch Niederwerfung Roberts von Neapel den Rückhalt zu nehmen, raffte ihn in Buonconvento bei Siena 1313 ein jäher Tod hinweg (Grab zu Ptfa). 5. Damit war für die nächste Zeit in Italien das Übergewicht Roberts von Anjou-Neapel entschieden, dem der Papst das Generalvikariat überjtaltenübertrug, und die Selbstständigkeit der italienischen Stadtrepubliken festgestellt; aus den städtischen Parteikämpfen ging nunmehr entweder die Tyrannis (Mailand) oder die Demokratie (Florenz) oder t)ieoligarchie (Venedig) hervor. Übrigens fand fortan ein großer Teil der deutschen Ritterschaft im italienischen Solddienst lohnende Beschäftigung. 6. In Deutschland führte der Gegensatz der luxemburgischen (wittelsbachischen) und der habsburgischen Partei zu einer Doppelwahl der beiden Enkel Rudolfs I., Ludwigs des Baiern (1314—1347) und feines Jugendfreundes Friedrichs des Schönen von Ofterreich (bis 1330), des Sohnes Albrechts I., und dadurch zu einem siebenjährigen dynastischen Kampf der beiden mächtigsten süddeutschen Geschlechter. Die Habsburger waren ihrem oberbairischen Gegner, dessen kleines Gebiet sie im Osten und durch den Besitz der österreichischen Lande in Schwaben auch im Westen umspannten, entschieden überlegen, zumal da auch der Wittelsbacher Rudolf von der Pfalz zu ihnen stano. Auf Ludwigs Seite stellten sich zunächst die Schweizer-Eidgenossen. 7. Gegen diese erlitt Friedrichs Bruder, der Herzog Leopold, bei dem Versuche, sie seinem Hause wieder zu unterwerfen, mit der österreichischen Ritterschaft 1315 am Morgarten eine vernichtende Niederlage, welche die Erneuerung des „ewigen Bundes" zu Brunnen zur Folge hatte. Zwischen Friedrich 1313 1314 1315

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 12

1886 - Dresden : Höckner
- 12 die unbotmigen kleinen Tyrannen des nrdlichen Kirchenstaats, machte sich selbst zum Herzog der Romagna, seine Schwester Lucrezia zur Statthalterin von Spoleto und war seinem wahr-scheinlichen Ziele, der Verwandlung des Kirchenstaats in ein weltliches Frstentum, ziemlich nahe, als der jhe Tod Alexan-ders Vi. und seine eigne schwere Erkrankung ihn strzte (f in spanischen Diensten 1507). 2. Seine Erbschaft bernahm Julius Ii. Rovere (1503 bis 1513), aber nicht fr sein Haus, sondern fr das Papsttum. Sein Ziel war die Verdrngung der fremden Mchte. Zu-nchst schlo er jedoch, erbittert durch venezianische bergriffe, mit Frankreich, Spanien und dem Kaiser, der mit Venedig wegen Verweigerung des Durchmarsches zur Kaiserkrnung und streitiger Grenzen schon seit 1508 im Kriege lag, die Liga von Cambrai 1509 zur Vernichtung Venedigs (Mrz 1509). In der Schlacht von Agnadello (Vaila) vollstndig geschlagen, gaben die Venezianer das ganze Festland preis, aber die Uneinigkeit der Verbndeten und die glckliche Verteidigung Paduas gegen Maximilian I. erleichterten ihnen die Auflsung der Liga durch den Sonderfrieden mit Julius Ii. 1510. 3. Darauf gewann der Papst Venedig und Spanien (Be-lehnung Ferdinands mit Neapel) zur heiligen Liga gegen Frankreich, das ihn durch Untersttzung eines Aufstandes in Bo-logna und Berufung eines schismatischen Concils nach Pisa be-drohte (November 1511). Der Sieg der Franzosen bei Ra- Sonnt.venna (Ostersonntag 1512) schreckte auch Rom, aber der Tod 1512 ihres Feldherrn Gaston de Foix machte ihn nutzlos und der Einmarsch eines schweizerischen Soldheeres in Mailand, dem eine Erhebung des Volkes zu Hilfe kam, zwang die Franzosen zum Rckzug der die Alpen. Mailand fiel an Maximilian Sforza, Lodovicos Sohn. Darauf besetzten die Ppstlichen Bologna, Mo-dena, Parma, Piaeenza. Der Kirchenstaat war eine Gromacht. 4. Aber kurz nach der Erffnung des Lateranconeils starb Julius Ii. Februar 1513. Sein Denkmal ist der Entwurf zur Peterskirche. Sein Nachfolger Leo X. Mediei (15131521) gab die nationale Politik zu Gunsten der dynastischen (Wieder-Herstellung der Mediei in Florenz) wieder auf und lehnte sich an Frankreich an.

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 268

1886 - Dresden : Höckner
268 fiel; die Radikalen waren voll Mitrauens gegen Karl Albert und arbeiteten dem engeren Anschlu an Piemont entgegen, dem auch die Gemigten meist abgeneigt waren (Venedig Re-publik unter Daniele Manin), und Ferdinand Vii. von Neapel, von einem radikalen Aufstande in seiner Hauptstadt geschreckt, rief seine Truppen zurck. 4. Trotzdem war die sterreichische Regierung bereit, die Unabhngigkeit der Lombardei zuzugestehen, als die Armee auch hier die Wendung herbeifhrte, nachdem die lombardische Landes-Versammlung am 3. Juli die Vereinigung mit Piemont be- 25 schlssen hatte. Von Verona aus vorbrechend, schlug Radetzky Juli am 25. Juli die Piemoutesen bei Custozza vollstndig, warf sie der den Mincio zurck und zwang sie am 6. August selbst zum Abzug aus Mailand. Im Waffen st illstandvon Aug. Vigevano am 9. August versprach Karl Albert die Rumung Lombardo-Veneziens und der Emilia. 5. Whrend nun die Westmchte vergebens den Frieden zwischen sterreich und Piemont zu vermitteln suchten, gelangten in Mittelitalien die Radikalen zur Herrschast. In Rom wurde der gemigte Minister de Rossi am 15. No-vember ermordet, der Papst zur Einsetzung eines radikalen Ministe- Febr. riums gezwungen, und als er nach Gaeta geflchtet war, am 1849 9. Februar 1849 die rmische Republik proklamiert. Dem folgte die Ausrufung der Republik in Toscana und die Flucht des Groherzogs. In Neapel aber begann der König die gewaltsame Unterwerfung Siciliens mit der Beschieung von Messina im September 1848; der Lombardo-Venezien verhingen die sterreicher ein militrisches Schreckensregiment. 6. Dies alles drngte Karl Albert zu neuem Kampfe. Am 20. Mrz 1849 den Stillstand kndigend drang er auf Mailand vor; doch ein sterreichisches Corps kam ihm von Pavia aus in mn den Rcken und zwang ihn zum Rckzge nach Piemont. Hier 1849 erlitt er am 23. Mrz bei Novara eine vllige Niederlage gegen Radetzky, nach welcher nur seine sofortige Abdankung zu Gunsten seines Sohnes Victor Emanuel dem Lande einen leidlichen Waffenstillstand sichern konnte. Schon im Juli 1849 starb Karl Albert Aug. in Oporto. Der Friede von Mailand am 6. August lie den Piemontesen wenigstens ihre Grenzen und ihre Verfassung. Sonst aber war der Sieg der Reaktion und sterreichs entschieden. 7. Das emprte Brescia erfuhr nun von Haynau grausame Zchtigung, Venedig kapitulierte nach heroischem Widerstande

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 276

1886 - Dresden : Höckner
276 Heimes Bndnis schlssen (Vermhlung der Tochter des Knigs, Klotilde, mit Prinz Napoleon). Whrend Cavonr die National-garde und Freiwillige aus ganz Italien (Garibaldi) unter Waffen rief und sterreich 100 000 Mann in der Lombardei versammelte, schlug Rußland einen Kongre vor; doch scheiterte dieser an der Forderung sterreichs, da Piemout zuvor allein entwaffne (April). ) Der italienische Krieg \859. 30. 1. Am 30. April berschritten deshalb die sterreicher unter Aprll Giulay den Ticino. Sie htten durch energisches Vordringen die Piemontesen (70 000 Mann bei Alessandria und Casale) in schwere Bedrngnis bringen knnen; allein Ginlay zgerte so lange, bis die Franzosen von Genua und der die Westalpen herankamen. Die sterreicher, nun am 20. Mai bei Montebello von den Fran-zosen geworfen, bei Palestro am 30./31. Mai von den Piemon-tesen empfindlich geschlagen und zugleich in der rechten Flanke berflgelt, wichen daraus hinter den Ticino zurck und verloren Juni am 4. Juni die Schlacht bei Magenta gegen Mac Mahou, woraus sie die Lombardei rumten. Am 8. Juni zogen Na-poleon und Victor Emanuel in Mailand ein; in Toscana, Parma, Modena, der Romagua erhob sich der Ausstand, zu dessen Unter-sttzung Prinz Napoleon in Livorno landete. 2. Als die Verbndeten dann gegen das Festungsviereck Juni vorrckten, erfochten sie am 24. Juni bei Solseriuo (sdlich vom Gardasee) der die von Kaiser Franz Joseph selbst gefhrten sterreicher einen zweiten blutigen Sieg, der das Wort Napo-leons: Italien frei bis zur Adria" in Erfllung zu bringen schien. Statt dessen folgte der Waffenstillstand und der Prliminar-Si friede von Villafranca am 12. Juli; denn die schweren Verluste, die Aussicht auf einen langwierigen Belagerungskampf, die feindliche Stimmung in Deutschland und die drohende Hal-tnng Preuens machten sr Napoleon Hi. die Fortsetzung des Krieges unmglich. Enttuscht nahm Cavour seine Entlassung. 10. 3. Der Friede von Zrich am 10. Novbr. 1859 bestimmte Nov. nun allerdings die Vereinigung der Lombardei mit Piemont, 1859 aber auch die Rckkehr der verjagten Fürsten und die Bildung eines italienischen Staatenbundes unter Vorsitz des Papstes. Statt dessen vollzogen die Romagna, Toscana, Modena und Parma 1860 durch Volksabstimmung im Mrz 1860 den Anschlu an Piemont, das wieder Savoyen und Nizza an Frankreich ab-trat. Das oberitalienische Knigreich war gebildet.

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 277

1886 - Dresden : Höckner
y) Die Vereinigung Nord- und Sditaliens. 18601861. 1. Die Leidenschaft der Radikalen und die Unhaltbarkeit des klerikalen Absolutismus in Neapel, wo König Franz Ii. (seit 1859) die Schweizerregimenter, seine beste Sttze, trotzdem g entlassen hatte, drngten Cavour (seit Januar 1860 wieder im Mai Amt) rascher vorwrts, als er wnschte. Am 6. Mai 1860 fuhr 1860 Garibaldi, von ihm heimlich untersttzt, von Genua aus und landete am 11. Mai in Marsala auf Sicilieu. Nach heftigen Kmpsen eroberte er mit Hilfe der Bevlkerung Palermo (6. Juni), dann die ganze Insel, ging am 19. August mit 5000 Mann der die Meerenge und zog, berall von Verrat oder Gleich- 7 gltigtot untersttzt, am 7. September in Neapel ein, während Sept.^ König Franz Ii. hinter den Volturno zurckwich. 2. Angesichts der Verwirrung, welche Garibaldis politische Unfhigkeit dort anrichtete, des tapfern Widerstandes der neapoli-tanischen Truppen gegen seine Freischaren, der ppstlichen Rstungen unter Lamoricire und der Gefahr eines Krieges mit sterreich, den Garibaldis beabsichtigter Zug gegen Rom her-beigefhrt htte, entschlo sich Cavour unter halber Billigung von feiten Napoleons, den Radikalen die Leitung der Bewegung 18y zu entwinden. Am 18. September vernichtete Cialdini das ppst- Sept. liche Heer bei Castelfidardo, worauf Aucoua nach heftiger Beschieung fiel und die Marken nebst Umbrien mit Piemont vereinigt wurden. Piemontesische Truppen schlugen die Neapoli-tarier am Volturno und schlssen Gasta ein, das indes erst nach tapferster Gegenwehr (Knigin Maria, Prinzessin von Bayern) im Februar 1861 sich ergab. Garibaldi aber legte seilte Diktatur in des Knigs Hnde nieder. Am 17. Mrz 1861 ^ wurde das Knigreich Italien proklamiert, wenngleich noch Mrz ohne die Anerkennung des Auslandes zu studen. 1861 3. Noch blieb die Erwerbung Roms und Veneziens brig. Auf jenes stellte das erste italienische Parlament seinen Anspruch ausdrcklich fest (27. Mrz); doch dachte Cavour die Frage durch g Vereinbarung mit dem Papste zu lsen (die freie Kirche im Juni freien Staate"). Nach seinem Tode am 6. Juni 1861 traten 1861 jedoch die ueren und inneren Schwierigkeiten bedrohlich hervor: dort die Spannung mit Rom, sterreich und Frankreich, hier die Zerrttung der Finanzen, der Mangel an geeigneten Ver-waltnngsbeamten, die landschaftlichen Gegenstze, das Ruberun-wesen (Brigantaggio) in Neapel und die Zgellosigkeit der

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 10

1886 - Dresden : Höckner
b) Der Kampf um die Herrschaft Italiens. 1. Die italienischen Staaten, unter sich nnverbunden und seit dem Falle des deutsch-rmischen Kaisertums auch von jeder fremden Gewalt unabhngig, zerfielen, abgesehen von dem eigenartigen Kirchenstaate, in Republiken und Monarchien. 2. Von den aristokratischen Republiken war Genua nach dem Verlust seiner pontischen Kolonien an die Osmanen im Verfall, Venedig dagegen unter der festen Leitung seiner Nobili und im Besitz eines groen Teiles von Ober-Italien, Jstriens, Dalmatiens, der Jonischen Inseln und der drei Knigreiche Morea, Kandia und Cypern noch immer die erste See-uud Kolonialmacht des Mittelmeeres, dadurch freilich auch dem brigen Italien entfremdet und durch seine nchterne Interessen-Politik verhat. Florenz, dessen Bedeutung nicht auf der Gre seines Gebiets (nur halb Toscana), sondern auf In-dustrie und Geldhandel beruhte, stand schon unter der that-schlich monarchischen Leitung der Medici, deren glnzendster Vertreter Lorenzo der Prchtige (14641492) ist. 3. Die brigen Staaten hatten Usurpatoren aus demo-kratischen Republiken in unumschrnkte Monarchien verwandelt: Mailand die Visconti, dann die Sforza, Mantua die Gon-zaga, ebenso die meisten Gebiete des Kirchenstaats: Ferrara die Este, Urbino die Monteseltro. Auch Neapel und Si-eilten standen unter einer illegitimen Seitenlinie des aragone-fischen Hauses (seit 1458). 4. Der Kirchenstaat, eine Anhufung faktisch unabhngiger Lehnsfrstentmer und des Patrimonium Petri, wurde nicht fr die Kirche, sondern wesentlich im Familieninteresse des je-weiligen Papstes regiert (Nepotismus), der dabei rein kirchliche Mittel zu ganz weltlichen Zwecken unbedenklich verwandte. 5. Der illegitime Ursprung und die stete Gefhrdung der frstlichen Macht zwang alle italienischen Regierungen im In-nern zur Zusammenfassung aller staatlichen Befugnisse und Mittel in ihrer Hand, daher zur Vernichtung des Lehnswesens und guter Finanzwirtschaft auf Grund berechneter Pflege des Volkswohlstandes, nach auen zur berwachung der Nachbarn durch stehende Gesandtschaften (ihr Muster die venezianischen) und zur Ermietung von Sldnerheeren, geschlossenen, trefflich gebten Heerkrpern unter Condottieri als Unternehmern, die sich mit ihren Leuten an den Meistbietenden auf Zeit verdangen. Aus Allem ergaben sich einerseits groe Fortschritte, andererseits

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 230

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Änhang 1. Zusammenstellung des geographischen Stoffes. Deutschland. Landschaften: Österreich, Mähren, Steiermark, Kärnten, Krain, Böhmen; Holstein, Mecklenburg, Pommern, Brandenburg, Preußen; Friesland, Ditmarschen, Burgund, Schweiz. Flüsse: Donau, March, Werra und Weser, Unstrut, Elbe, Elster, Rhein, Main. Städte: Konstanz, Basel, Straßburg, Speier, Worms, Tribur, Mainz, Bingen, Rhense, Koblenz, Bonn, Köln, Lüttich, Aachen; Frankfurt, Würzburg, Bamberg, Nürnberg, Forchheim; Augsburg, Regensburg. Passau, Wien, Salzburg, Innsbruck; Erfurt, Halberstadt, Magdeburg, Gerstungen, Langensalza, Mühlhausen, Nordhausen, Goslar, Braunschweig, Lüneburg; Bremen, Hamburg, Lübeck. Burgen: Habsburg, Hohenzollern, Wartburg, Harzburg, Böckelheim, Germersheim. Alpenpässe: Brenner, Mont Cenis. Italien. Brixen, Chiavenna, Verona, Venedig, Mailand, Lodi, Crema, Pavia, Legnano, Alessandria, Susa, Genua, Pisa, Bologna, Canossa, Ravenna, Rom, Neapel, Salerno, Brindisi, Dtranto; Palermo, Messina (Sizilien). — Etsch, Po, Ticino, Tiber. Außerdeutsche Länder: Polen, Dänemark; Frankreich (Lyon, Marseille, Clermont); Spanien, England, Norwegen, Schweden. Kreuzzüge: Ungarn, Bulgarien, Thracien, griechisches Reich, Kleinasien, Syrien, Palästina, Cypern, Ägypten, Tunis. Philippopel, Adrianopel, Konstantinopel; Hellespont; Ntcäa, Lao-dicea, Jkonium, Seleucia, Tarsus; Taurus, Saleph; Edessa, Antiochien, Sidon, Tyrus, Akkon, Joppe, Askalon; Jerusalem, Bethlehem, Nazareth; Damaskus.

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 9

1893 - Dresden : Ehlermann
Gortschakoff herbeieilenden Kolonne. Ein Kürassierregiment trabte sofort zum Angriff vor, an seinem rechten Flügel von dem Könige, dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm begleitet. Doch es blieb der Kavallerieangriff in dem schwierigen Gelände der Weinberge ohne Erfolg. Der König befand sich hier mit den Prinzen einige Zeit in so heftigem Gewehrfeuer, daß der Oberst von Thiele ihn beschwor, sich nicht unnütz einer Gefahr auszusetzen. Die Kavallerie ging zurück, aber inzwischen hatten sich die Jägerbataillone von neuem gesammelt und rückten mit dem Infanterieregiment Kaluga gegen den Feind vor. Der König beobachtete von einem etwas rückwärts gelegenen Punkte aus den Angriff der Infanterie und bemerkte, wie ein Infanterieregiment unter schweren Verlusten kämpfte. Plötzlich sagte er zu seinem Sohne Wilhelm: „Reite einmal zurück und erkundige dich, was das für ein Regiment ist, dem die vielen Verwundeten angehören." Ohne sich einen Augenblick zu besinnen, gab der Prinz seinem Pferde die Sporen und sprengte zu den kämpfenden Bataillonen an die Weinberge vor, von wo ihm die Verwundeten eben jenes Regiments Kaluga entgegenkamen. Er erschien mitten im heftigsten Gewehrfeuer und zog in der größten Ruhe die von seinem Vater ihm aufgetragenen Erkundigungen ein, um diesem dann über den Stand der Dinge zu berichten. Der König sagte kein Wort; Oberst von Luck drückte dem Prinzen herzlich die Hand, während die Umgebung des Königs mit Stolz auf den Prinzen sah, der gar nicht zu wissen schien, in welcher Gefahr er sich befunden hatte. Der Vorgang wurde im Hauptquartier viel erzählt, und Kaiser Alexander von Rußland, welcher erfuhr, daß der Prinz den Angriff jenes Kürassier-regiments mitgemacht und sich späterhin bei der russischen Infanterie im Feuer befunden habe, verlieh ihm am 5. März den Sankt Georgsorden. Dieser ersten kriegerischen Auszeichnung folgte am 10. März, dem Geburtstage der unvergeßlichen Königin Luise, die Verleihung des Eisernen Kreuzes. Erst durch diese beiden rasch aus einander folgenden Auszeichnungen wurde der Prinz darauf aufmerksam, daß man seinem tapferen Verhalten, das ihm ganz selbstverständlich erschienen war, eine besondere Bedeutung beilegte. „Nun verstehe ich erst," sagte er, „warum mir der Oberst von Luck so herzlich die Hand drückte und die andern so vielsagend lächelten." 3. Sedan. Durch den Tod König Friedrich Wilhelm Iv., welcher kinderlos war, wurde dessen jüngerer Bruder, der als künftiger Thronerbe schon den Titel „Prinz von Preußen" geführt hatte, im Jahre 1861 auf den preußischen Königsthron erhoben. Zu der Zeit regierte in Frankreich wiederum ein Kaiser Napoleon, der große Neffe jenes Napoleon, der in der früheren Zeit Preußen so tief gedemütigt hatte. Um sich in seiner Herrschaft zu erhalten und zu be-
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