Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 177
Heer zieht sich nach Böhmen zurück, nur die Festung Königstein bleibt besetzt, b) In Kurhessen fällt Beyer vom Rhein her ein. Der Kurfürst wird gefangen genommen, c) In Hannover besetzt Manteuffel von Holstein und Vogel v. Falckenstein von Westfalen aus den Norden. Der König Georg zieht von Göttingen aus nach Südosten, um sich in Mitteldeutschland mit den Bayern zu vereinigen; Flies bleibt
lurfeivscfr!) /1 'oor >//>
■ j^Jj-Machdd is Kalitz ^Josephstadt j
1tumau
Hidineroq-ss'
Der böhmische Feldzue/ 1866.
7obitschau\
ihm an der Klinge und erleidet (27. Juni) an der Unstrut gegenüber einer grossen Überzahl der Hannoveraner unter Arentschild eine Schlappe. Die Vereinigung der Hannoveraner und Bayern missglückt. Durch unausgesetztes Betreiben Moltkes werden von allen Seiten Truppen herangeworfen. König Georg, von allen Seiten umstellt, kapituliert (29. Juni) bei Langensalza.
2) Gegen die Österreicher. Österreichischer Oberbefehlshaber Generalfeldzeugmeister Benedek, bei Armee und Volk beliebt,* aber aus niederem Stande, daher den hochgeborenen
29. Juni 1866
Er hatte sich bei Solferino ausgezeichnet. Schult z , Neuere und neueste Geschichte.
12
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TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
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Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 181
über die fränkische Saale bei Kissingen (10. Juli) und ver- 10. Juli treibt die Bayern aus der Saalegegend. Ein schneller Vor- 1866 marsch nach Westen gegen das 8. Korps bringt Aschaffenburg und (16. Juli) Frankfurt a. M. in die Hände der ,,Mainarmee“. Ihr Oberbefehlshaber Vogel v. Falcken-stein sendet die Botschaft an den König: „Alles Land nördlich vom Main liegt zu Ew. Kgl. Majestät Füssen“. Nach dessen Abberufung kommt Manteuffel mit verstärkten Truppen; zugleich rückt der Grossherzog von Mecklenburg von Leipzig nach Hof vor und besetzt Nürnberg*
Die Bundestruppen ziehen sich nach mehreren Gefechten (24. Juli bei Tauberbischofsheim, Gö-ben gegen Würtem-berger, Österreicher und Nassauer) und endlich geglückter Vereinigung nach Würz bürg zurück.
Die Beschiessung der Festung Marienberg am linken Mainufer (gegenüber Würzburg)endigtden Feldzug.*
V. Friedensschlüsse. 1) 23.
August 1866. Friede
zu Prag. Österreich stimmt der Auflösung des deutschen Bundes zu, erkennt das engere Bundesverhältnis, das der König von Preussen nördlich vom Main begründen will, an und tritt das Mitbesitzrecht auf Schleswig - Holstein ab. ’
2) Friedensschlüsse mit den Verbündeten Österreichs zu Berlin: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt fallen
nach Kriegsrecht an Preussen und werden „infolge politischer Notwendigkeit“ einverleibt. Hessen-Darmstadt und Bayern müssen kleine Gebiete abtreten, den übrigen bleibt ihr Gebiet ungeschmälert. Sachsen muss sein Post- und Tele-
Helmstcdi Qmydgfy
Frankfiirt Kistinc/eri
* Aschafffysg~^^ 1
Tau hfrbisch osihrn
Nürnberg
Im \ oiksmunde ein „Fehlzug“ der Gegner Preussens genannt.
TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land]]
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TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T67: [Preußen Bund Staat König Regierung Deutschland Verfassung Frankfurt Reichstag Bundestag], T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark]]
Extrahierte Personennamen: Nassauer August Helmstcdi_Qmydgfy
Frankfiirt Kistinc/eri
Extrahierte Ortsnamen: Aschaffenburg Frankfurt_a._M. Main Leipzig Tauberbischofsheim Preussen Main Holstein Berlin Hannover Kurhessen Nassau Frankfurt Preussen Hessen-Darmstadt Sachsen Nürnberg
— 51 -
er noch vor feinem Tode sieht. Keine Furcht, keine Angst vor dem Tode befällt ihn. Freude erfaßt ihn, indem er glaubt, die Tauben würden ihn hinführen zu Gottes Thron.
Überschrift: Ludwig stirbt.
Gefamterzählung.
Ii b. 1. Wie kann Ludwig solchen Jammer über Elisabeth bringen und das Kreuz aus der Hand des Bifchofs nehmen! — Der Befehl des Kaisers kann ihn nicht dazu veranlaßt haben. Denn, wenn der Kaiser allen feinen Unterthanen einfach befohlen hätte, mit nach Palästina zu ziehen, so wäre es nicht nötig gewesen, daß „den Fürsten, Rittern und Knechten das Kreuz gepredigt wurde". Ludwig hat also das Kreuz aus freiem Antrieb genommen. Er ist durch die Predigt des Bifchofs von Hildesheim so ergriffen worden, daß er beschloß, mit gegen die Türken zu ziehen. Er wollte nicht den Vorwurf auf sich laden, als ob et undankbar gegen feinen Heiland wäre, sondern nichts auf der Welt, feine Gefahr, nicht die Furcht vor dem Tode, auch nicht die Liebe zu feiner Gemahlin sollte ihn abhalten, feine Verehrung und Dankbarkeit gegen den Herrn Christus zu zeigen.
2. Wie zeigt sich darum Ludwig vor feiner Abreise? — Ruhig und gefaßt, nicht hastig und unbedacht. Er sorgt für fein Land und feine Familie, so viel in feinen Kräften steht, damit während feiner Abwesenheit geradeso Gerechtigkeit und Friede in feinem Lande herrsche, als wenn er zugegen wäre. Freilich für Elisabeth konnte er nicht so sorgen, daß sie ihr Leid vergessen hätte, seinen Kindern konnte er nicht den Vater ersetzen.
3. Wie stirbt Ludwig? — Ruhig und freudig. Denn er hat Gott immer vor^ Augen und im Herzen gehabt; er hat zuletzt noch den Kreuz-zug, um Gott zu gefallen, unternommen. Ludwig hat keine Angst vor dem Tode, denn er braucht sich feine Vorwürfe wegen eines schlecht geführten Lebens, wegen schwerer Sünden zu machen; er fühlt feine Scheidewand zwischen sich und Gott und weiß gewiß, daß er zu Gott kommt.
111. 1. Ludwig verließ seine ruhigen, sicheren Verhältnisse, seine Heimat, seine Familie, um einem, wie er glaubte, göttlichen Rufe zu folgen. Dasselbe kennt ihr von einem anderen Manne. — Auch Abraham folgte dem Rufe Gottes: „Gehe aus deinem Vaterlande und aus deiner Freundschaft und aus deines Vaters Haufe in ein Land, das ich dir zeigen will!" auch er zog in eine unbekannte Ferne, wo ihm mancherlei Gefahren begegnen konnten, um Gott zu dienen. (Dazu Iv, 1.)
2. Denkt nun auch an das Ende Abrahams! — Beide, Ludwig und Abraham, haben ein gleiches Ende, sie sterben beide selig: „Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben" (ein Spruch, der bei „Abrahams Tod" gelernt wurde), denn beide haben ein Gott wohlgefälliges Leben geführt.
l*
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Extrahierte Personennamen: Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Christus Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Abraham Abrahams Ludwig Ludwig Abraham
— 37 —
Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder.
5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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Extrahierte Personennamen: Carroccio Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa
Großherzogthum Baden.
81
Tabak und Cigarren, Wagen, Möbel. In Oberhessen treibt man Lein-
meberei und Strohflechterei. Der Odenwald liefert Holzwaaren. Für
den Handel ist Mainz der Hauptort; in Darmstadt ist eine Bank.
3 Provinzen.
1) Provinz Starkenburg, östlich vom Rhein.
Darmstadt, 37,000 E-, Residenz, Fabrik von Chemikalien, Maschinenbau,
2 Banken, Technische Hochschule. Osfenbach, Fl., 30,000 C., wichtige Fabri-
ken. Trebur, alte kaiserl. Pfalz, viele Reichstage. Gr. Gerau, im Mittel-
punkt der häufig wiederkehrenden Erderschütterungen im Rheinthal.
2) Provinz Rheinhessen, westl-vom Rhein. Mainz, Fl., 54.000 E.,
(1871) starke Festung, Hauptmärkte für Wein- und Getreidehandel, Holzflößerei,
Fabriken, besonders in Leder (Schuhmacherei für den Export) und feinen Mö-
beln. Guttenberg und Fischart geb. Bingen, Fi., 6000 E. Worms, Fl,
14,500 E., Lutherdenkmal. Freihafen. Lederfabr■, Weinhandel.
3) Provinz Oberhessen. Gießen, Fl., 12,000 E. Universität.
§ 113. 2. Growerpglhmn Süden.
274 Qm. und 1,461,000 E. 5320 E. auf 1 Qm.
Baden liegt langhingestreckt am obern Rhein vom Bodensee bis
über den Neckar und reicht nordöstl. bis ins Mainthal. Die Bevöl-
kerung besteht im So. aus Schwaben, im Rheinthal südl. von der
Murg aus Allemanen, im N. aus Franken. 2/3 der Bevölkerung sind
katholisch, 1/3 protestantisch. 2 Universitäten befinden sich zu Heidel-
berg und Freiburg, 1 Kunstschule und Polytechnikum in Karlsruhe.
Der Bergbau liefert Eisen und Zink. Es gibt 2 Salinen und
wichtige Mineralquellen (Baden). Der Ackerbau blüht, und man ge-
winnt über den Bedarf. Die wichtigsten Produkte außer Getreide sind:
Wein (Markgräfler, Affenthaler); Tabak (der beste deutsche bei
Mannheim); Hanf zwischen Freiburg und Rastatt, Hopfen (bei
Schwetzingen gleich dem besten bayerischen), Krapp, Obst, selbst Kasta-
nien und Mandeln in den warmen südlichen Thälern. Viel Wald.
Viehzucht, namentlich Rindviehzucht wird auf den Bergweiden ge-
trieben.
Industrie. Baden ist kein Fabrikstaat wie Sachsen; doch gibt
es Fabriken in Tabak, Tuch, Baumwolle; auch hat Baden die größte
Rübenzuckerfabrik.deutschlands zu Waghäusel. Berühmt ist die Lack-
lederfabrik von Weinheim an der Bergstraße. Pforzheim ist in Deutsch-
land der Hauptsitz für Fabrication von Gold- und Silberwaaren. Im
Schwarzwalde sabricirt man Uhren, Spieldosen, Holzwaaren re. Haupt-
orte sind: Pforzheim und Lahr.
Der Handel umfaßt die Landesprodukte. Der Hauptplatz ist
Mannheim.
§ 114. _ 11. Kreise: Mannheim, Karlsruhe, Heidelberg, Baden, Lörrach,
Offenburg, Freiburg, Mosbach, Waldshut, Constanz und Villingen.
, Wertheim an der Mündung der Tauber in den Main, 2 sürstl. Schlösser.
Heidelberg, Fi. 22,000 E., Universität, .,die ländlich schönste der deutschen
Städte"; Ruine des Schlosses. Mannheim, Fl. 46,000 E., erste Handelsstadt,
neben Köln und Coblenz die bedeutendste am Rhein, Freihafen. Bruchsal,
10,000 E., ehemals Residenz der Bischöfe von Speier. Breiten, Melan-
chthon, geb. 1497. Karlsruhe, Residenz, 1715 gegründet, 44,000 E. Kunst-
Ruge, Geographie, 6. Aufl. 6
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
— 164 —
in Verbindung, aus denen Kohlen und Eisen auf dem billigen Wasserwege be-
schafft werden können. Unter den Industriezweigen des Landes verdienen als
wichtigste hervorgehoben zu werden die Fabrikation von Maschinen und
Schneide Werkzeugen, von Möbeln, von Baumwollen- und Tuch-
st offen.
Städte. Das Neckargebiet bildet den Hauptteil des Königreichs Württemberg.
Infolge seiner Fruchtbarkeit und regen Gewerbtätigkeit ist es dicht bevölkert. Namentlich
im Neckartale reiht sich Ortschaft an Ortschaft. Am oberen Neckar liegt die kleine
Universitätsstadt Tübingen (16000 E.), Uhlands Geburtsort; ö. davon, am Fuße des
Juras, Reutlingen ('23000 E.), ein Hauptsitz der Fabrikation von Baumwollen- und Tuch-
stoffeu. Unterhalb der Nordwendung des Flusses treffen wir auf Eßlingen (30000 (£.),
mit bedeutenden Maschinenfabriken, Baumwollenwebereien und Obstweinfabriken. Von
hier aus führt eine alte, lebhafte Verkehrsstraße, der Geißlinger Steg, über den Jura
hinüber zur Donau nach Ulm. An ihr das ebenfalls industrielle Göppingen (22000 (£.).
In einem schönen Seitentale des Neckars liegt Stuttgart (196000 E.), die Hauptstadt des
Landes, ganz von Gärten und Obsthainen eingeschlossen. Stuttgart ist ebenfalls bedeutende
Industriestadt (Maschinenfabriken, Baumwollenwebereien, Möbelwerkstätten) und der größte
Buchdruck- und Buchhandlungsplatz Süddeutschlands. In der Nähe, am Neckar und durch
Parkanlagen mit ihr verbunden, Cannstatt (29000 E.), weitern. Lndwigslinrg (22000 E.),
die zweite Residenz, mit schönem Schloß und prächtigen Parkanlagen, das „württembergische
Potsdam". Weiter abwärts am Neckar das Städtchen Marbach, Schillers Geburtsort,
und Heilbronn (41000 E.), die gewerbtätigste Stadt des Neckargebietes, mit großen
Maschinenfabriken, Eisengießereien und zahlreichen Messerschmieden.
c. Das Regnitz-Vecken.
Lage und Bau. Das Regnitz-Becken bildet den ö. Abschnitt des Schwäbisch-
fränkischen Stufenlandes. Im O. und S. wird es von den steilen Abhängen
des Fränkischen Juras begrenzt, im W. von der Frankenhöhe und dem
Steigerwalde. Von den letztgenannten Höhenzügen senkt sich das Land sanft
nach O. bis zur R e g n i tz. Diese sammelt die Gewässer von beiden Seiten und
führt sie nordwärts dem Maine zu.
Vodenbeschaffenheit und Anbau. Das Regnitzgebiet ist von der Natur weniger
begünstigt als die übrigen Teile des Schwäbisch-fränkischen Stufenlandes. Es
gibt hier weite Sandflächen, die für den Anbau gänzlich ungeeignet sind und
nur dürres Heidekraut tragen. In der Gegend von Nürnberg liegt der Sand
sogar so lose, daß der Wind ihn zu förmlichen Dünenzügen zusammenweht.
Einen großen Teil des Gebietes bedecken Kiefernwaldnngen. Das Ackerland tritt
zurück und liefert nur mäßige Erträge. Deshalb ist auch die Bevölkerung wenig
zahlreich und lebt meist in ärmlichen Verhältnissen. Doch gibt es in den Fluß-
tälern auch recht fruchtbare Strecken. Hier werden nicht nur die gewöhnlichen
Feldfrüchte gezogen, sondern auch Tabak und Hopfen gebaut. Der Hopfen
ist das wichtigste Erzeugnis des Landes und bildet den Hauptgegenstand der
Ausfuhr.
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— 76 —
Glas, Leder, Felle usw. Die gefertigten Sachen werden z. T. mit grellen Farben
bestrichen, die man in nahgelegenen Farbengruben gewinnt. Die ganze Familie,
Männer, Frauen und Kinder, sind an der Herstellung beteiligt. Jedes Dorf, ja
jedes Haus fertigt seine besondern Waren. Allein gegen 2500 Frauen und
Mädchen sind jahraus, jahrein mit dem Nähen von Puppenkleidern beschäftigt.
Am Samstag wandern die ländlichen Arbeiter in die Stadt, um die in der
Woche gefertigten Sachen dem Kaufmann zu bringen. Ungefähr 100 Firmen
beschäftigen sich mit dem Vertrieb der Spielwaren, deren Absatzgebiet sich nicht
nur über ganz Deutschland und Enropa, sondern auch bis nach Amerika u. a.
Erdteilen erstreckt. Der jährliche Gesamtumsatz belauft sich auf 18 Mill. Jio.
(Meyers Reisehandbuch gibt 30 Mill. Jk an.) Den Hauptgewinn aber haben
die Händler. Der Arbeitslohn ist sehr gering, und die Leute leben darum trotz
des emsigsten Fleißes in drückender Armut. „Das unschuldige Kind, das am
lustig strahlenden Weihnachtsabende nach einem Spielzeug greift, hat keine
Ahnung von dem trüben Dämmerlichte, das dort am Walde in der armseligen
Hütte seiues Verfertigers zittert; aber daß es die Eltern wüßten und rechtzeitig
dem Kinde erzählten, das wäre gut." (A. Ziegler.)
6. Das südliche Vorland des Thüringer Waldes.
Das f. Vorland des Thüringer Waldes zerfällt in zwei natürliche Ab-
schnitte, von denen der sö. dem Maingebiete angehört, während der nw. von der
Werra entwässert wird. Jener bildet ein Hügelland, das sich vom Frankenwalde
bis zum Main hin erstreckt. Es ist eine hauptsächlich Ackerbau treibende Gegend.
Unter den Gewerben verdient die Korbflechterei Erwähnung, die ihre Ent-
Wicklung den an Weiden reichen Tälern der Mainzuflüfse verdankt.
Der Hauptort des städtearmen Landes ist Koburg a. d. Jtz (22000 E.), die Sommer-
residenz des Herzogs von Sachsen-Kobnrg-Gotha. Die wunderschön gelegene Stadt wird
von der auf einem steilen Berge stattlich thronenden „Feste Koburg" überragt, die einen
weiten Rundblick gewährt und in ihrem Innern reichhaltige Sammlungen von Alter-
tümern und Kunstwerken enthält. Geschichtlich bekannt geworden ist die Feste durch den
Aufenthalt Luthers während des Reichstags zu Augsburg 1530.
Die Werra (S. 62) durchfließt ein niedriges, wellenförmiges Bergland,
das sich zwischen dem Thüringer Walde und der Rhön ausbreitet. Ihr an-
mutiges, z. T. recht breites Tal ist von ausgezeichneter Fruchtbarkeit und hat
infolge seiner geschützten Lage ein mildes Klima. Außer den gewöhnlichen land-
wirtschaftlichen Erzeugnissen wird auch Tabak und Mohn gebaut. An den
zahlreichen raschfließenden Bächen, die der Werra zugehen, find mancherlei die
Wasserkraft ausnutzende Industrien entstanden: Spinnereien, Webereien, Papier-
sabriken, Holzschleifereien, Sägemühlen usw., die etwa 40°/0 der Bevölkerung be-
schäftigen.
Die Hauptansiedelungen des Gebiets liegen alle im Werratale. Hildburghausen
(8000 E.) hat Tuch- und Maschinenfabriken. Meiningen (16 000 E.), ausgezeichnet durch
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern]]
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Extrahierte Personennamen: Meyers Ziegler Mohn
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Amerika Main Mainzuflüfse Sachsen-Kobnrg-Gotha Alter- Werratale Hildburghausen Meiningen
— 36 —
förmigen Vertiefungen der Hochebene dem Wasser nicht den gehörigen Abfluß. Die Nässe
ist des Westerwaldes schlimmste Feindin; sie ist ein hauptsächlicher Grund seines rauhen
Klimas, und in regnerischen Jahren verdirbt sie dem Landmanne die Früchte seines
Fleißes. Dann verfault die Kartoffel in dem fetten, feuchten Boden, und das Getreide,
so viel dessen in der Nässe aufkommt, will nicht reifen. Man hat daher dem Westerwalds
durch Entwässerungsgräben zu helfen gesucht; man hat ferner, um die Gewalt der Winde
zu brechen, hier und da Schutzhecken von Tannen gepflanzt; doch sind diese Versuche bis
jetzt noch nicht von hinreichendem Erfolge gewesen."
Wie in der Eifel, so zeigen sich auch im Westerwalds zahlreiche Spuren
vulkanischer Tätigkeit. Krater findet man allerdings nirgends, wohl aber eine
Menge von Kuppen aus Basalt und Trachyt.
Erzeugnisse. Ackerbau und Viehzucht sind die Haupterwerbsquellen der
Westerwälder. Namentlich die Viehzucht wird durch die schönen Gebirgsweiden
und die wiesenreichen Talgründe begünstigt. In seinem Innern birgt der
Westerwald große Braunkohlenlager. Sie sind in der Tertiärperiode ent-
standen und häufig von Basaltmassen überdeckt, durch die sie vor der Zerstörung
und Abtragung geschützt worden sind. Bedeutend wertvoller sind die zahlreichen
Eisensteingänge, die besonders an den Rändern des Gebirges auftreten und
in den Tälern der Lahn und Sieg eine bedeutende Eisenindustrie hervorgerufen
haben. Nicht vergessen werden darf ein eigentümlicher Industriezweig, der iu
der Südwestecke des Westerwaldes zu Hause ist. Dort finden sich nämlich große
Lager trefflicher, bildsamer Tonerde, die zur Entstehung eines blühenden Töpfer-
gewerbes Anlaß gegeben haben. Den Mittelpunkt des Industriegebiets, des
sog. „Kannebäckerlandes", bilden die Orte Höhr und Grenzhausen, wo
allein gegen 90 Tonwarenfabriken bestehen. Man fertigt Einmachtöpfe, Schüsseln,
Bier- und Mineralwasserkrüge, Tonpfeifen, Tonröhren n. dergl., aber auch
feinere, kunstvoll gearbeitete Sachen wie Bowlen, Vasen nsw. Von besonderer Be-
deutung ist diese Industrie für den Taunus und die Eifel mit ihren Mineral-
quellen, da die Millionen von Krügen, die hier alljährlich für den Wasser-
Versand erforderlich sind, aus der Nähe und darum billig bezogen werden
können, wie umgekehrt der Miueralwasserversand auch wieder zur Entwicklung
des Töpfergewerbes beigetragen hat.
Die Tonerde des Westerwaldes ist durch die Verwitterung verschiedener feldspatreicher
Gesteine, vorwiegend des Trachyts, entstanden. Das Wasser hat dann die zerfallenen
Massen mit fortgespült und am Grunde von Binnenseen oder ruhigen Flußarmen ab-
gelagert. Auf diese Weise sind mächtige Schichten entstanden, die z. T. wieder von anderen
Bildungen überdeckt sind. Die Farbe des Tons ist je nach den Beimengungen verschieden:
weißlich, blaugrau, rötlich oder gelb. Man gewinnt den Ton in Gruben, indem man ihn
mit Spaten absticht. Ehe er verwendet werden kann, muß er noch mannigfach verarbeitet
werden. Er wird durch Maschinen zerkleinert, gemahlen, im Wasser geschlemmt und durch
feine Siebe von Sand und Steinchen gereinigt.
Das Töpfergewerbe des Westerwaldes stand bereits in den letzten Jahrhunderten des
Mittelalters in Blüte, und es wurden damals Sachen von hohem künstlerischen Werte
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
— 99 —
Jahrhundert brachte einen neuen Aufschwung. Als Handelsstadt ist es ein Hauptplatz
für den Versand von Zucker, Kochsalz, Kalisalzen und Chemikalien; über Hamburg bezieht
es Kohlen, Petroleum und Kolonialwaren, die es weithin ins Binnenland vertreibt. Zahl-
reiche Eisenbahnen laufen hier zusammen, und der jährliche Schiffsverkehr beträgt über
2 Mill. t. Neben dem Handel ist die Industrie aufgeblüht. Von Bedeutung sind ins-
besondere die Zichorien- und Zuckerfabriken, große Eisengießereien und Maschinenbau-
anstellten. In dem benachbarten Buckau das große, seit 1893 der Firma Krupp gehörige
Grusonsche Eisenwerk, das Hervorragendes in der Herstellung von Panzerplatten leistet.
Magdeburg ist auch heute noch eine wichtige Festung. Der alte Befestigungsgürtel, der
die Entwicklung der Stadt hinderte, ist zwar beseitigt, dafür aber ist die Stadt jetzt von
13 weit vorgeschobenen Forts umgeben.
16. Geologisches.
a. Allgemeines»
Die Randgebirge Thüringens, der Harz und der Thüringer Wald, bestehen durch-
weg aus sehr alten Gesteinen. Der Frankenwald setzt sich ganz aus Grauwackeu und Ton-
schiefern der Silur- und Devonzeit zusammen, wie das Rheinische Schiefergebirge, mit
dem er auch in seinem Bau große Ähnlichkeit hat. Dasselbe gilt vom Harze, nur daß
hier au einigen Stellen mächtige Granitmassen ans dem Grauwackengestein hervorragen,
wie z. B. der Brocken, der ganz aus Granit besteht. Eine mannigfaltigere Zusammen-
setzuug zeigt der eigentliche Thüringer Wald. Neben Schichten des sog. Rotliegenden, die
der Permformation angehören, finden sich vorwiegend Eruptivmassen, unter denen der
Porphyr vorherrschend ist. Aus solchem bestehen die höchsten Kuppen, wie der Juselsberg
und der Beerberg. Dieser verschiedenartigen Zusammensetzung aus härteren und weicheren
Gesteinen verdankt der Thüringer Wald seinen Formenreichtum.
Wie im Rheinischen Schiefergebirge, so haben wir auch im Harze und im Thüringer
Walde einen Rest der schon mehrfach erwähnten Mitteldeutschen Alpen vor uns. (I, 207;
170. Ii, 53.) Überall sind die Gesteine in Falten zusammengeschoben, die nicht der
heutigen Streichrichtung der Gebirge entsprechen, sondern quer zu ihr verlaufen. Wie
dieses Gebirge abgetragen und mehrfach vom Meere bedeckt wurde, ist schon früher dar-
gelegt worden. (S. 54.) Die heutigen Gebirge sind Horste, an denen das Land rings
abgesunken ist, und ihre jetzige Form erhielten sie durch die zerstörenden Kräfte der
Wärme und des Wassers, durch die die jüngeren Gesteinsschichten abgetragen und die
Täler ausgegraben wurden.
Die Thüringer Hochebene ist also eine eingesunkene Landscholle, in der die alten
Erdschichten in der Tiefe vergraben liegen. Sie besteht wie das Schwäbifch-fränkische
Stufenland und Höffen (I, 207; 171. Ii, 69) aus Ablagerungen der Triaszeit und zwar
so, „daß der Buntfaudsteiu in breitem Umring frei die Oberfläche bildet, der Muschelkalk
ihn nach innen zu überlagert und seinerseits im Kern des Landes vom Keuper bedeckt
wird." Als diese Schichten sich bildeten und auch noch früher, muß es mehrmals vor-
gekommen sein, daß kleinere Meeresteile von der offenen See abgeschnitten wurden und
dann austrockneten. Auf diese Weise entstanden die großen Gips- und Salzlager, von
denen wir schon gesprochen haben.
b. Über Erzlagerstätten.
Die Metalle kommen in der Erde nur selten rein oder gediegen vor. Gewöhnlich
sind sie mit andern Stoffen chemisch verbunden und vermengt. Man nennt solche Zu-
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Als drittes Produkt verdient der Bimsstein Erwähnung, ein sehr poröses
und leichtes Gestein, das als feine Asche von den Vulkanen ausgeworfen und
vom Winde weithin geführt worden ist. Die mächtigsten Lager findet man im
Neuwieder Becken, wo ihre Ausbeutung eine lebhafte Industrie hervorgerufen
hat. Der Bimssteinsand wird mit etwas Kalk vermischt und dann zu Steinen
gepreßt, die ein gutes und billiges Material für den Hausbau abgeben. Die
Steine werden zu Millionen weithin versandt.
Von Bedeutung ist ferner das Vorkommen von schwarzem Schiefer, der
meist als Dachschiefer Verwendung findet, und von Basalt, der einen guten
Pflasterstein abgibt und besonders als Kleinschlag zu Steindecken der Landstraßen
verbraucht wird.
Sehr reich ist endlich die Vulkanische Eisel an Mineralquellen. Doch
finden sich solche auch in andern Teilen des Gebirges. Gemeinsam ist allen der
starke Gehalt an Kohlensäure, wodurch das Wasser einen angenehmen, erfrischenden
Geschmack erhält. Von manchen Orten, wie z. B. Gerolstein, Remagen und
Roisdorf bei Bonn, wird viel Mineralwasser verschickt. Allein vom Apollinaris-
brnnnen in Remagen beträgt der tägliche Versand gegen 50000 Krüge und
Flaschen. Einige Orte mit besonders heilkräftigen Quellen, wie Bertrich,
in einem Seitentale der Mosel, das schon genannte Neuenahr und Aachen,
sind berühmte Bäder geworden.
Die Ville. In der Gegend von Bonn zweigt sich von der Eiset ein flacher Höhen-
zng ab, der sich in nw. Richtung weithin in die Ebene hinein erstreckt und an der
Westseite vom Tale der Erst begrenzt wird. Das ist die Ville. Ihr Ostabhang ist von
außerordentlicher Fruchtbarkeit, und die Bewohner haben den Boden vorzüglich aus-
genützt. Es wird hauptsächlich Gartenbau getrieben, und dessen Erzeugnisse, Gemüse
aller Art, Beeren, besonders Erdbeeren, und Obst, werden in ungeheurer Menge auf den
Markt der großen Rheinstädte Bonn und Köln gebracht, wo zugleich Großhändler von
auswärts, namentlich aus dem Wupper- und Ruhrgebiete, ihre Einkäufe besorgen. In
ihrem Innern birgt die Ville große Braunkohlenlager, die den Bewohnern der um-
liegenden Landschaften ein billiges Heizmaterial liefern und in neuester Zeit besonders von
Brikettfabriken ausgebeutet werdeu.
Die Aachener Gegend. Das Hohe Venn fällt im N. zu einem lieblichen
Hügellande ab, in dessen Mitte die Stadt Aachen liegt. Hier befinden sich
große Steinkohlenlager, die sich noch weithin nach W. erstrecken und ihrem
größten Teile nach zu Belgien gehören. Auch Eisen-, Blei-, Zink- und
Kupfererze werdeu gewonnen. Daher ist die Gegend zu einem wichtigen
und dichtbevölkerten Jndnstriebezirke geworden, in dem sich ein Fabrikort an den
andern reiht. Neben dem Metallgewerbe ist anch die Tnchfabrikatioit
von Bedeutung.
Aachen (143 000 E.), die größte Stadt des Gebiets, liegt in einem weiten Kesseltale
und verdankt seine Entstehung wohl den hier sprudelnden warmen Quellen, die schon von
den Römern benutzt wurden. Als der eigentliche Gründer der Stadt ist Karl der Große
anzusehen, der den Ort besonders wegen seiner Heilquellen liebte. Er machte Aachen zur
Fick. Ii. Band. 2
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