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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 177

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 177 Heer zieht sich nach Böhmen zurück, nur die Festung Königstein bleibt besetzt, b) In Kurhessen fällt Beyer vom Rhein her ein. Der Kurfürst wird gefangen genommen, c) In Hannover besetzt Manteuffel von Holstein und Vogel v. Falckenstein von Westfalen aus den Norden. Der König Georg zieht von Göttingen aus nach Südosten, um sich in Mitteldeutschland mit den Bayern zu vereinigen; Flies bleibt lurfeivscfr!) /1 'oor >//> ■ j^Jj-Machdd is Kalitz ^Josephstadt j 1tumau Hidineroq-ss' Der böhmische Feldzue/ 1866. 7obitschau\ ihm an der Klinge und erleidet (27. Juni) an der Unstrut gegenüber einer grossen Überzahl der Hannoveraner unter Arentschild eine Schlappe. Die Vereinigung der Hannoveraner und Bayern missglückt. Durch unausgesetztes Betreiben Moltkes werden von allen Seiten Truppen herangeworfen. König Georg, von allen Seiten umstellt, kapituliert (29. Juni) bei Langensalza. 2) Gegen die Österreicher. Österreichischer Oberbefehlshaber Generalfeldzeugmeister Benedek, bei Armee und Volk beliebt,* aber aus niederem Stande, daher den hochgeborenen 29. Juni 1866 Er hatte sich bei Solferino ausgezeichnet. Schult z , Neuere und neueste Geschichte. 12

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 181

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 181 über die fränkische Saale bei Kissingen (10. Juli) und ver- 10. Juli treibt die Bayern aus der Saalegegend. Ein schneller Vor- 1866 marsch nach Westen gegen das 8. Korps bringt Aschaffenburg und (16. Juli) Frankfurt a. M. in die Hände der ,,Mainarmee“. Ihr Oberbefehlshaber Vogel v. Falcken-stein sendet die Botschaft an den König: „Alles Land nördlich vom Main liegt zu Ew. Kgl. Majestät Füssen“. Nach dessen Abberufung kommt Manteuffel mit verstärkten Truppen; zugleich rückt der Grossherzog von Mecklenburg von Leipzig nach Hof vor und besetzt Nürnberg* Die Bundestruppen ziehen sich nach mehreren Gefechten (24. Juli bei Tauberbischofsheim, Gö-ben gegen Würtem-berger, Österreicher und Nassauer) und endlich geglückter Vereinigung nach Würz bürg zurück. Die Beschiessung der Festung Marienberg am linken Mainufer (gegenüber Würzburg)endigtden Feldzug.* V. Friedensschlüsse. 1) 23. August 1866. Friede zu Prag. Österreich stimmt der Auflösung des deutschen Bundes zu, erkennt das engere Bundesverhältnis, das der König von Preussen nördlich vom Main begründen will, an und tritt das Mitbesitzrecht auf Schleswig - Holstein ab. ’ 2) Friedensschlüsse mit den Verbündeten Österreichs zu Berlin: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt fallen nach Kriegsrecht an Preussen und werden „infolge politischer Notwendigkeit“ einverleibt. Hessen-Darmstadt und Bayern müssen kleine Gebiete abtreten, den übrigen bleibt ihr Gebiet ungeschmälert. Sachsen muss sein Post- und Tele- Helmstcdi Qmydgfy Frankfiirt Kistinc/eri * Aschafffysg~^^ 1 Tau hfrbisch osihrn Nürnberg Im \ oiksmunde ein „Fehlzug“ der Gegner Preussens genannt.

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

4. Römische Geschichte - S. 60

1895 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
60 Dritter Zeitraum. — § 21. Die Zeit adliger Mißwirtschaft. Aufnahme von Proletariern in die Legionen (vgl. o. I.)! Glückliche Streifzüge durch das Land; eine Felsenburg mit den Schätzen Jugurthas wird erstürmt, Jugurtha und Bocchus mehrmals geschlagen. Dennoch ist der Feind nicht niedergeworfen. Erst die geschickten Unterhandlungen des jungen Quästors Sulla bewegen Bocchus zum Abschluß eines Friedensbündnisses mit Rom und zur Auslieferung Jugurthas. Der gefangene König wird im Triumph aufgeführt und stirbt im kapitolinischen Staatsgefängnis*) des Hungertodes. Ein Teil Numidiens wird für Rom eingezogen.**) 113—xoi Iii. Der kimbrische Krieg-. Die Einwanderung der Germanen in Mitteleuropa ruft Bewegungen hervor, die auch das römische Reich bedrohen. Die Germanen, von N. und O. kommend, treiben die Kelten vor sich her, die sich nach W. und S. ausbreiten (die Überflutung Oberitaliens durch die Gallier und ihr Einfall in Etrurien und Latium um 390 v. Chr. wohl schon Folge davon). Diese Bewegungen finden ihren Abschluß erst in der großen Völkerwanderung von 375 n. Chr., zu der die Hunnen den Anstoß geben. Die Wanderung der Kimbern (,,Kämpen“), deren Heimat Jütland, ein Glied dieser Kette. Auswanderung mit Frau, Kind und sämtlicher Habe einschließlich der Haushunde. Ein gedeckter Karren ihr Zelt. Riesengestalten mit blonden Haaren und blauen Augen. Dichte Felle ihre Kleidung, geschmückte Helme, Panzer, Hiebwaffen, längliche und schmale Schilde ihre Bewaffnung. Schlachtaufstellung in gleichseitigem Viereck. Reiterei. Die in der Schlacht Gefangenen werden von Priesterinnen den Göttern geopfert. Die Kimbern dringen zuerst zum Schwarzen Meere vor, von da die Donau aufwärts gegen Böhmen, wo sie von den (keltischen) Bojern zurückgeschlagen werden. Sie wenden sich nach S. und rücken in Noricum (Kärnthen und Krain) ein, wo die Bergvölker von den Tauern (Taurisker) bis zu dem südwärts gewendeten Donaulauf in Ungarn (Skordisker) den Befehlen der Römer bereits gehorchen. Der Konsul Papirius Carbo sucht sie in einen Hinter-113 halt zu locken, wird aber 113 bei Noreja geschlagen und *) Das unterirdische Tullianum, ein alter Brunnenschacht mit einer Quelle (tullus — Springquell, vgl. tollo), in deren Wasser der Apostel Paulus später seinen Kerkermeister getauft haben soll (carcer Mamertinus). **) In den andern teilte sich Bocchus und ein schwachsinniger Halbbruder Jugurthas.

5. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

7. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 73

1901 - Dresden : Damm
73 Romulus bei einer Heerschau in den Himmel emporgehoben, und die Rmer verehrten ihn fortan als Gott Quirlnus. 2. Auma H>ompitius. Ein Jahr lang hatten nach Romulus' Tode die Senatoren die Regierung selbst in den Hnden, da whlte das Volk den Sabiner Ruma Pom-pilius zum Könige. Er war ein frommer und friedlieben-der Mann und geno die Freundschaft und Unterweisung der Nymphe Egeria, die in der Nhe von Rom eine Grotte bewohnte. Nach ihrem Rate erbaute er dem Jauus, dem Gotte des glcklichen Anfanges (Januarius) und des Krieges, einen Tempel, der im Kriege geffnet sein sollte, damit man darin um Frieden beten knnte. Er schuf das Priester-kollegium der Po n ti sie es und vermehrte das Kollegium der Auguren (Vogelschauer), die Fetialen aber bestimmte er zu Htern des Vlkerrechtes. Die Sicherheit des Ackerbaues vermehrte er durch Heiligung der Grenzraine und der Grenz-steine, die der Gott Terminus schtzte. Aber auch Handel und Gewerbe ordnete er durch Einrichtung der acht Znfte der Tpfer, Schmiede, Goldarbeiter, Zimmerleute, Gerber, Schuster, Frber und Fltenspieler; alle brigen Gewerbe bildeten die neunte Zunft; jede hatte ihre besonderen Opfer und Feste. So wurde Numa der Stifter friedlichen, brgerlichen Lebens und eines geordneten Gottesdienstes unter den Rmern. Als er nach langer, glcklicher Regierung starb, weinte alles Volk; Egeria aber verbarg sich im dichten Walde und jammerte untrstlich, bis sie von der Gttin Diana in eine Quelle verwandelt wurde. 3. Fullus Kostmus. Unter dem kriegerischen Tullus Hostilius kam es zwischen Rom und der Mutterstadt Alba Longa zum Krieg. Schon standen sich die Heere kmpf-bereit gegenber, als der Feldherr der Albaner, Mettius Fuffetius, vorschlug, das Schicksal beider Städte vom Kampfe weniger tapferer Männer abhngig zu machen. Nun

8. Alte Geschichte - S. 86

1879 - Dillenburg : Seel
— 86 — theilen zu lassen. Da machte Casus Marcins, nach der von ihm eroberten Stadt Corioli „Coriolanns" genannt, den Vorschlag, das Getreide nicht eher an das Volk abzugeben, als bis dasselbe aus seine durch beit Auszug aus den heiligen Berg erworbenen Rechte, besonders aus das Tribuuat verzichtet hätte. Ju der Erbitterung darüber wurde er vom Volke in die Acht erklärt. Er verließ Rom und wandte sich zu den Volskern, diese zu einem Kriege gegen Rom aufreizend. Mit einem großen Heere kam er vor Rom und verwüstete die Ländereien der Plebejer aufs grausamste, während er die der Patrizier verschonte. Da sandte der Lenat eine Gesandtschaft von vornehmen Patriziern an ihn, aber diese richtete nichts aus; eine zweite Gesandtschaft, aus Priestern bestehend, hatte eben so wenig Ersolg. Endlich gingen Coriolan's Mutter Veturia und seine Gattin Volumnia mit ihren Kindern und einer Anzahl römischer Matronen zu ihm ins Lager. Als er von der Ankunft seiner Mutter hörte, eilte er ans sie zu, um sie zu umarmen. Aber diese mehrte seinen Umarmungen und brach in Klagen aus über das Unglück, das er über seine Vaterstadt bringe. Von diesen Klagen bewegt, rief er ans: „Mutter! Dein Vaterland hast Du gerettet, aber deinen Sohn hast Du verloren!" Darauf zog er mit dem Heere in das Gebiet der Volsker zurück, die ihn dafür erschlagen haben sollen. Nach andern Nachrichten ist er in hohem Alter in der Verbannung gestorben. Um das Land, welches die Etrusker den Römern abgenommen hatten, erneuerten die Römer auf Betrieb einer angesehenen Patrizierfamilie, der Fabier, den Krieg gegen Veji. Da die Plebejer die Heeresfolge verweigerten, zogen 306 Fabier mit 4000 Clienten aus und begannen den Krieg gegen Veji. Nach 3 jährigem Kampfe wurden sie von den Vejenteru sämmtlich erschlagen, nur ein Glied dieser Familie, ein Knabe, der in Rom zurückgeblieben war, blieb am Leben. Die Vejenter zogen hierauf vor Rom, wurden aber geschlagen und mußten Frieden schließen. ö. Kampf der Patrizier und Plebejer. a. Die Decemvirn und die geschriebenen Gesetze. Nach außen war das römische Volk fast fortwährend in Kriege gegen feine Nachbarn verwickelt, und in Folge dessen dauerten im Innern die Kümpfe zwischen den Plebejern und Patriziern fort, da bei den vielen Kriegen nicht Zeit blieb, die inneren Zwistigkeiten zur Zufriedenheit beider Parteien zu schlichten. Bisher waren die Richterftellen nur mit Patriziern besetzt, und da auch noch feine geschriebenen Gesetze vorhanden waren, sondern nur nach Her-

9. Alte Geschichte - S. 88

1879 - Dillenburg : Seel
Appius Claudius mit seinem Anhange in sein Haus, wurde aber ergriffen und ins Gefängnis geworfen, wo er sich selbst das Leben nahm. Nun wurden auch die auf den 12 Tafeln stehenden Gesetze gehandhabt. Da diese den Plebejern sehr günstig waren, so bahnte sich jetzt die Zeit an, in welcher zwischen Plebejern und Patriziern volle Rechtsgleichheit zur Geltung kam. b. Krieg gegen Veji und die Gallier. Während dieser inneren Unruhen dauerte der äußere Krieg immer fort; besonders war es die Stadt Veji, die den Römern viel zu schassen machte. Zehn Jahre dauerte schon der Krieg, und noch war kein Ende desselben abzusehen. Ja, eine schwere Niederlage, welche die Römer im zehnten Jahre erlitten, ließ annehmen, daß sich der Sieg endlich auf die Seite der Vejeuter neigen würde. Da wurde Furius Camillus von den Römern zum Dictator ernannt, dem es nach einem glücklichen Gefechte gegen die Falisker (Bundesgenossen der Vejeuter) gelang, Veji enge einzuschließen. Ein unterirdischer Gang wurde vou dem stark befestigten römischen Lager nach der Burg in Veji gegraben, um durch denselben in die Stadt einzudringen. Da nach einem Ausspruche des Orakels zu Delphi Veji nicht: eher genommen werden sollte, als bis das Wasser des Albaner-See's abgeleitet sei, grub man auch einen großen Kanal, welcher das Wasser des See's auf das Feld leitete. Eine Menge Römer strömte in's Lager, um an der Einnahme Veji's Theil zu nehmen und Beute zu machen. Camillus gelobte den Göttern den Zehnten der Beute. Durch den unterirdischen Gang gelangten die Römer in die Stadt, und nach kurzem, 396 aber blutigem Kampfe waren sie Herren derselben. Da nun Ea-”• e^r- millus den den Göttern gelobten Beuteantheil forderte, so wurde er bei dem Volke misliebig, und diese Misstimmung steigerte sich noch, als er während der Belagerung der mit den Vejentern verbündeten Stadt Falerii durch seinen Edelmnth das Heer um die erhoffte Plünderung brachte. Ein Lehrer aus Falerii hatte nemlich die Kinder der vornehmsten Falisker unter dem Vorgeben, einen Spaziergang mit denselben zu machen, bis in das römische Lager geführt, damit sie von den Römern als Geiseln gebraucht werden könnten. Aber Camillus ließ den Verräther binden, peitschen und sandte ihn den Faliskern zurück. Durch diesen Edelmuth gerührt, baten die Falisker um Frieden, welchen sie auch erhielten. Als Camillus sah, daß eine Anklage gegen ihn sicher war, verließ er Rom freiwillig, den Wunsch aussprechend, daß die Stadt

10. Neue und neueste Geschichte - S. 156

1880 - Dillenburg : Seel
— 156 — Punzen. Welche Freude! „Ach lieber Fritz, lieber Wilhelm! Seid ^hr da?" rief sie. Unter lautem Schluchzen eilten beide an das Bett der Mutter. — Die Todesstunde, die neunte des —ages, nahte heran. „Ach," seufzte die Königin, „mir hilft nichts mehr, als der Tod!" Der König faß an der einen Seite des Jettes, die Rechte der Kranken haltend; an der andern Seite faß die Schwester Friederike; die Aerzte und die ganze herzogliche Familie waren anwesend. Zehn Minuten vor neun Uhr kam wieder etn Krampfanfall. „Herr Jesu, Jesu! mach’ es kurz!" rief sie —- fünf Minuten später war der Kampf zu Ende. Der König, fast erdrückt von ungeheurem Schmerze, raffte sich auf, drückte feiner Luise die Augen zu und holte dann die beiden Prinzen an das Sterbebett. Diese sanken an der Leiche der geliebten Mutter nieder und benetzten ihre Hände mit heißen Thränen. Nicht nur Preußen, ganz Deutschland trauerte über den Tod der edlen Königin. Als der Sarg nach Berlin gebracht wurde, erschienen die meisten Berliner in Trauerkleidung. In Charlotten-burg erhielt Luise eine würdige Ruhestätte. Der Bildhauer Rauch schuf für das Mausoleum ein Marmorbild der schlafenden Königin, unvergleichlich in feiner Ausführung, da Dankbarkeit und Verehrung die Hand leiteten. — Noch heute ist die Königin Luise das Vorbild edler Frauen; noch heute wird sie gepriesen als die beste Mutter ihrer Kinder und des Vaterlandes und als die beste Gattin eines Mannes. c. Abfall des Generals Hork. Napoleon hatte der Welt verschwiegen, welches Schicksal die ungeheure Armee in Rußland gehabt hatte; um so gewaltiger war der Eindruck, als es endlich bekannt wurde. Hier und da erhoben sich Stimmen, daß jetzt oder nie Gelegenheit fei, das verhaßte Joch abzuwerfen. Friedrich Wilhelm erkannte das wohl, aber er allein durfte nicht wagen, Ktieg zu beginnen: er wäre von der llebermacht Napoleons erdrückt worden; Oestreich war durch Verwandtschaft an Napoleon gefeffelt und hatte noch keine Luft zum Kriege; und Rußland? welchen Werth hatte Rußlands Freundschaft, nach dem Jahre 1807 bemessen? So überlegte der König lange Zeit; da traf ihn die Nachricht von dem Abfalle des Generals von Iork vom französischen Heere. Iork hatte das preußische Hülfsheer nach Rußland befehligt; auf dem Rückzüge war er mit feinen Truppen der letzte und hatte die Nachhut zu decken. Seine Ehre forderte fein Ein-stehen für die Franzosen; feine Liebe zum Vaterland wollte das
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