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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 177

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 177 Heer zieht sich nach Böhmen zurück, nur die Festung Königstein bleibt besetzt, b) In Kurhessen fällt Beyer vom Rhein her ein. Der Kurfürst wird gefangen genommen, c) In Hannover besetzt Manteuffel von Holstein und Vogel v. Falckenstein von Westfalen aus den Norden. Der König Georg zieht von Göttingen aus nach Südosten, um sich in Mitteldeutschland mit den Bayern zu vereinigen; Flies bleibt lurfeivscfr!) /1 'oor >//> ■ j^Jj-Machdd is Kalitz ^Josephstadt j 1tumau Hidineroq-ss' Der böhmische Feldzue/ 1866. 7obitschau\ ihm an der Klinge und erleidet (27. Juni) an der Unstrut gegenüber einer grossen Überzahl der Hannoveraner unter Arentschild eine Schlappe. Die Vereinigung der Hannoveraner und Bayern missglückt. Durch unausgesetztes Betreiben Moltkes werden von allen Seiten Truppen herangeworfen. König Georg, von allen Seiten umstellt, kapituliert (29. Juni) bei Langensalza. 2) Gegen die Österreicher. Österreichischer Oberbefehlshaber Generalfeldzeugmeister Benedek, bei Armee und Volk beliebt,* aber aus niederem Stande, daher den hochgeborenen 29. Juni 1866 Er hatte sich bei Solferino ausgezeichnet. Schult z , Neuere und neueste Geschichte. 12

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 181

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 181 über die fränkische Saale bei Kissingen (10. Juli) und ver- 10. Juli treibt die Bayern aus der Saalegegend. Ein schneller Vor- 1866 marsch nach Westen gegen das 8. Korps bringt Aschaffenburg und (16. Juli) Frankfurt a. M. in die Hände der ,,Mainarmee“. Ihr Oberbefehlshaber Vogel v. Falcken-stein sendet die Botschaft an den König: „Alles Land nördlich vom Main liegt zu Ew. Kgl. Majestät Füssen“. Nach dessen Abberufung kommt Manteuffel mit verstärkten Truppen; zugleich rückt der Grossherzog von Mecklenburg von Leipzig nach Hof vor und besetzt Nürnberg* Die Bundestruppen ziehen sich nach mehreren Gefechten (24. Juli bei Tauberbischofsheim, Gö-ben gegen Würtem-berger, Österreicher und Nassauer) und endlich geglückter Vereinigung nach Würz bürg zurück. Die Beschiessung der Festung Marienberg am linken Mainufer (gegenüber Würzburg)endigtden Feldzug.* V. Friedensschlüsse. 1) 23. August 1866. Friede zu Prag. Österreich stimmt der Auflösung des deutschen Bundes zu, erkennt das engere Bundesverhältnis, das der König von Preussen nördlich vom Main begründen will, an und tritt das Mitbesitzrecht auf Schleswig - Holstein ab. ’ 2) Friedensschlüsse mit den Verbündeten Österreichs zu Berlin: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt fallen nach Kriegsrecht an Preussen und werden „infolge politischer Notwendigkeit“ einverleibt. Hessen-Darmstadt und Bayern müssen kleine Gebiete abtreten, den übrigen bleibt ihr Gebiet ungeschmälert. Sachsen muss sein Post- und Tele- Helmstcdi Qmydgfy Frankfiirt Kistinc/eri * Aschafffysg~^^ 1 Tau hfrbisch osihrn Nürnberg Im \ oiksmunde ein „Fehlzug“ der Gegner Preussens genannt.

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 119

1886 - Dresden : Höckner
119 waltigte Genua durch ein furchtbares Bombardement Mai 1684, Mai das die Republik ntigte, ihre Verbindung mit Spanien aufzu- 1684 geben. Gleichzeitig zchtigte eine berlegene Kriegsflotte mehrmals die nordafrikanischen Varbareskenftaaten durch Beschieung von Tripolis und Algier. Die Welt war in Schrecken gefesselt." 3. Frankreichs inneres Leben unter Ludwig Xiv. 1. Das Aussteigen Frankreichs zum leitenden Staate Europas begleitend und untersttzend erhebt ein groartiger Ausschwung seines innern Lebens das Land auf einige Jahrzehnte auch zum ersten Kulturstaat und zum Vorbild aller andern. Er vollzieht sich ebenfalls unter dem Einflsse der unumschrnkten Monarchie, die erst den Staat monarchisch organisiert, dann alle Zweige des Volkslebens unter ihre Leitung nimmt, als ihr letztes Ziel aber nicht das Wohl des Volkes, sondern den Glanz des Knigtums erstrebt (L'etat c'est moi). 2. Demgem steht der Hos des Knigs im Mittelpunkte. Im Familienleben Ludwigs wurde seine Gemahlin Maria Theresia bald von seinen Geliebten in den Schatten gestellt und nach ihrem Tode ersetzt durch die morganatisch mit ihm vermhlte Franyoise d'aubigne, Marquise von Maintenon, 1635 als Tochter eines Hugenotten geboren, dann katholisch und Gemahlin des Dichters Scarron, als Witwe Erzieherin der natrlichen Kinder des Knigs (von der Montespan) und von groem Einflu auf ihn, den sie im Sinne einer strengeren kirchlichen Richtung verwertete. Der Thronfolger Ludwig, geboren 1661, wenig begabt, von Bossuet zwar sorgfltig erzogen, aber vom Vater von allen Staats-geschsten sern gehalten, 1680 mit Maria Anna von Bayern vermhlt, starb vor dem König 1711, und auch sein 1682 ge-borner Sohn, dex edle und hochbegabte Herzog Ludwig von Bonrgogne, Fenelons Schler und die Hoffnung Frankreichs, kam nicht zur Regierung (f 1712), so da diese schlielich ans Ludwigs Xiv. Urenkel, Ludwig Xv., geboren 1710, berging. Der Ahnherr einer Nebenlinie des kniglichen Hauses wurde des Knigs Bruder Philipp, Herzog von Orleans, geboren 1640, in erster Ehe mit Henriette Anna von England, in zweiter (1672) mit der charaktervollen Elisabeth Charlotte von der Pfalz vermhlt, die auch in Frankreich stets eine Deutsche blieb (j 1720), der Vater des Regenten Philipp (geboren 1674). Um die knigliche Familie scharte sich der sranzsische Adel, der

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 38

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 38 — der gewiß schon vorher dem König und der Königin viel Gutes von Thüringen und seinem Fürsten erzählt hatte. Überschrift: Die Gewährung der Bitte. Die Heimkehr. Der Empfang (die Freude). 3. Zur Besprechung: Jetzt wißt ihr, warum Frauen bei der Gesandtschaft waren, - mit die kleine Elisabeth zu pflegen und zu geleiten. Das sind junge Brautleute! „Bis daß die Kinder zu ihren Jahren kamen" — bis sie heiraten konnten. Überschrift: Elisabeth kommt auf die Wartburg. Gesamterzählung. Gesamtüberschrift: Die Überschrift des Lesestücks. Ilb. Daß die Eltern Elisabeths ihr vierjähriges Töchterlein ziehen lassen konnten! — Als die Boten ankamen, werden sie wohl zuerst erschrocken gewesen sein. Sie werden alles reiflich überlegt hoben. Aber entweder mußten sie die Werbung überhaupt abschlagen oder die kleine Tochter ziehen lassen. Denn wenn sie in Ungarn groß wurde, paßte sie später nicht mehr nach Thüringen. Da sie nun die Werbung nicht abschlagen mochten, um nicht dem Landgrafen einen Schimpf anzuthun, und da sie glaubten, ihre Tochter würde in Thüringen glücklich werden, willigten sie ein. Freilich wird ihnen der Abschied großen Schmerz bereitet haben. Iii. Ob wohl eine so merkwürdige Werbung und Verlobuug noch heutzutage vorkommt? — Heutzutage würde es wohl kaum jemand einfallen, einen solchen Antrag zu stellen; auch würde ein solcher von niemand angenommen werden. Heutzutage werden nur Erwachsene miteinander verlobt, und die Kinder werden von den eignen Eltern erzogen. Daß aber der Landgraf die Gesandtschaft ohne alle Bedenken mit dem eigentümlichen Auftrag nach Ungarn schickt, und daß die Eltern auch weiter keine Schwierigkeiten machen, läßt uns erkennen, doß in früherer Zeit Verlobungen von Kindern durch die Eltern häufig vorkamen. Schon seltener, etwa einmal bei Fürsten, deren Länder weit auseinander lagen, werden die Kinder so klein den künftigen Schwiegereltern zur Erziehung übergeben worden fein. Aber niemand fand damals dabei etwas Auffallendes. Iv. Früher kam es oft vor, daß von den Eltern schon Kinder miteinander verlobt wurden; bei Fürsten auch wohl, daß sie von klein an miteinander erzogen wurden. Y. Wußte denn auch der Landgraf Hermann, daß Elisabeth noch so klein war? — Er wußte durch Klingsor, daß sie in dem Jahre, in welchem der Sängerkrieg auf der Wartburg stattfand, geboren war. Danach konnte er ihr Alter ausrechnen. Auch er wußte also, daß sie 1211 vier Jahre alt war. Sie war demnach 1207 geboren, und in

5. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 52

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 52 — Ludwig der Springer wurde erst gegeu Ende seines Lebens fromm. (Dazu Iv, 2.) Iy 1. „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde". 2. „Dein Leben lang habe Gott vor Augen und im Herzen und hüte dich, daß du in keine Sünde willigest und thust wider Gottes Gebot!" 3. Stichworte (aus Ii a herübergenommen): Kreuzzug. Letzte Ölung. Das heilige Abendmahl. (Einzutragen.) Y. Der Spruch: „Dein Leben lang habe . . . hat euch gewiß an einen erinnert, der auch in feine Sünde willigen wollte. — Joseph im Hause Potiphars 2c. Wie alt war Landgraf Ludwig, als er starb? — 27 Jahre. Denn 1211 war er erst elf Jahre alt. Zusammenstellen der Jahreszahlen: 1070; 1207; 1211; 1227. Ergänzung der Zahlenreihe (1211 wird als unwichtig ausgeschieden). Was wird wohl Elisabeth ansangen, wenn ihr die Botschaft vom Tode ihres Gemahls überbracht wird ? — Sie wird weinen und klagen, es wird ein schweres Leid über sie kommen. Aber sie wird Trost finden in dem Gedanken an Gott, denn sie ist fromm. Sie wird sagen: „Der Herr hat's gegeben, der Herr hat's genommen, der Name des Herrn fei gelobet!" „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe!" „Was Gott thut, das ist wohlgethan" (Sprüche, die aus der Geschichte Abrahams bekannt sind). Besonderen Trost wird sie empfinden, nachdem sie von den heimkehrenden Gefährten ihres Gemahls gehört hat, wie selig Ludwig gestorben ist. 6. Einheit. Ziel: Das Ende der heiligen Elisabeth. I. Ob sie wohl noch lange gelebt hat? — Sie wird wohl bald ihrem Gemahl in den Tod nachgefolgt sein. Wie wird Elisabeth gestorben sein? — Auch so ruhig und selig wie Ludwig. Wo und wie wird sie ihre letzten Tage verlebt haben? — Elisabeth wird auf der Wartburg gestorben sein. Ihr Schwager wird alles gethan haben, um sie über ihren Verlust zu trösten, war er doch selbst tief betrübt über den Tod seines Bruders. Sie wird von allen bis an ihr Ende geehrt worden sein, besonders auch von den Armen, denen sie gewiß bis zu ihrem Tode beigestanden hat. Iia. Das Lesestück: „Das Ende der heiligen Elisabeth", 1. Zur Besprechung: , Das ist ja ganz anders gewesen, als nnr es erwartet haben, sagen die Kinder, was hat denn Elisabeth verbrochen? Der Bruder Ludwigs hat doch versprochen, für sie zu sorgen? Warum vertreibt er sie? —

6. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 12

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 12 — ehrbare Leute saßen bei ihm und tranken den Abendtrank. Da baten sie ihn, daß er ihnen etwas Neues sage, tote er denn immer dergleichen wußte, und darum so war man gern bei ihm. Da stund er vor ihnen auf und schaute unverwandt die Gestirne an. Die Herren fragten, was er am Himmel sähe. Klingsor sagte; »Heut in dieser Nacht wird meinem Herrn, dem Könige von Ungarn, eine Tochter geboren; die wird schön und tugendreich sein und dem Sohne eures Herrn, des Landgrafen, vermählt werden." 11. Kkisaöeths Ankunft aus dem Mngarntande. Im Jahre 1211 sandte der weitberühmte Landgraf Hermann herrliche Boten von Mann und Weib zu dem Könige in Ungarn um seine Tochter Elisabeth, daß er sie nach Thüringen sendete seinem Sohne zum Ehegemahle. Fröhlich zogen die Boten zu Roß und Wagen und wurden unterwegs, durch welche Landschaft sie kamen, herrlich bewirtet und, als sie im Ungarnlande eintrafen von dem König und der Königin lieblich empfangen. Der König war ein guter, fittiger Mann, aber die Königin schmückte ihr Töchterlein mit Go!b und Silber zu der Reise und entsanbte sie nach Thüringen in silberner Wiege, mit silberner Babewanne und golbenen Ringen, auch köstlichen Decken ans Purpur und Seibe, Bettgewanb, Kleinodien und allem Hausrat. Dazu gab sie viel tausend Mark Goldes, bis daß das Mägdlein groß würde, begabte auch die Boten gar reichlich und ließ dem Landgrafen sagen, daß er getrost und in Frieden lebe. Als nun Elisabeth mit ihrer Amme in Thüringen ankam, da war sie vier Jahre alt, und Ludwig war elf Jahre alt. Da wurde sie höchlich empfangen und auf die Wartburg gebracht, auch mit allem Fleiß erzogen, bis daß die Kinder zu ihren Jahren kamen.

7. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 56

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
56 Denkungsart und so anstößige Sitten, daß er mit vollem Recht den Beinamen f,bcc Ausgeartete" erhalten hat. Zuerst fing er 1268 einen Streit mit seinem Bruder D i et- rich an, und beide zogen mit großen Heeren gegeneinander. Ihrem Oheim, dem Bischof Dietrich von Naumburg, gelang es jedoch die feindlichen Brüder zu versöhnen. Dar- auf. gerieth Alb recht mit seinem eigenen Vater in Streit, und welche arge Gesinnung er gehabt, geht daraus hervor, daß er, als er 1270 sich zu unterwerfen gezwungen war, eine Urkunde ausstellen und beschwören mußte, daß er seinen Vater und dessen Räthe nie gefangen nehmen, dessen Städte und Schlösser nie erobern und sich mit seinem Bru- der nie gegen ihn verbünden wolle. Nicht weniger schänd- lich als gegen den Bruder und den Vater handelte der ent- artete Fürst gegen seine eigene Gemahlin und Kinder. Er hatte sich 1254 mit Margaretha, der Tochter des Kaisers Friedrichii. vermählt, und mit ihr als Brautschatz für 10,000 Mark Silber als Pfandstück das Pleißnerland erhalten. Seine Gemahlin hatte ihm drei Söhne Hein- rich, Friedrich und Diezmann geboren. Markgraf Albrecht hegte aber eine strafbare Neigung gegenzdaö Hoffräulein Kunigunde von Eisenberg und kränkte seine edle Gemahlin nicht nur durch Untreue, sondern auch dnrch rohe Behandlung und Verfolgungen. Endlich wollte er sie sogar in der Nacht erdrosseln lassen, doch ein armer Eselstreiber, der zu dem Morde gedungen war, verrieth den gottlosen Anschlag, und die unglückliche Fürstin ent- floh mit Hilfe ihres Hofmeisters Vargula. Bei dem Abschiede von ihren Kindern biß sie aus Schmerz ihren zweiten Sohn Fiedcich, der ihr Liebling war, in die Wange, wovon er den Beinamen der Angcbissene oder „mit'der gebissenen Wange führte." Die Landgräfin fand eine Zuflucht in Frankfurt am Main, starb aber bald vor Gram. Das waren die traurigen Folgen von Markgraf Hein- richs übereilter Theilung, der, nachdem er seinem ältesten Sohne ein so großes Landgebiet abgetreten hatte, nicht mehr Macht genug besaß, ihn mit Strenge von seinen Ausschweifungen und Ungerechtigkeiten abzuhaltcn. Bald nachdem die Markgräfin Margaretha gestorben war,

9. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 95

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
95 bürg, dem sie, nach Zusicherung ihres Lebens und der Frei- heit, den Prinzen auslieferten. Kunz wurde schon 7 Tage nach dem begangenen Raube von dem Gericht der Vier und Zwanziger zu Freiberg verurtheilt und enthaup- tet. Schweinitz und Schwalbe wurden geviertheilt, der Köhler Georg Schmidt aber erhielt ein Freigut und jährlich vier Scheffel Korn für sich und seine Nachkommen geschenkt und führte von nun ab den Namen Triller, weil er den Prinzenräuber mit seinem Schürbaume getrillt. Herzog Wilhelm führte auch nach der Aussöhnung mit seinem Bruder eine unruhige und wunderliche Lebens- weise, verwickelte sich in viele politische Händel, machte weitaussehende Pläne, that große Reisen und Kriegszüge und lebte in ewigen Wirrem Seine Gemahlin, eine edle Kaiserstochter, Anna, liebte er nicht, eine schöne aber freche Frau, Katharina von Hesberg, geborne von Brandenstein, hatte ihn bethört. Er verwies seine Gemahlin nach Eckarts berge, daselbst mußte sie in tiefer Einsamkeit in Gesellschaft von nur zwei Frauen und einem alten Hofmarschall ihr Leben vertrauern. Er soll ihr sogar die Fenster haben zumauern lassen. Als sie einst, um die Liebe ihres Gemahls zu erflehen, nach Rosta fuhr, be- gegnete ihr der Herzog auf der Brücke und warf ihr seinen Holzschuh ins Gesicht. _ Mit blutenden Wunden am Kopf und im Herzen kehrte die unglückliche Fürstin zurück in ihre Einsamkeit, wo sie am I3ten November 1464 dem Grame erlag. Nun vermählte sich ihr untreuer Gatte mit seiner Buhlin, gegen die er bis an ihren Tod die größte Zärt- lichkeit bewies, obgleich sie mehrmals die eheliche Treue brach und selbst von dem Hofgesinde verachtet wurde. Da der Herzog durch seine Gemahlin Erbansprüche auf Luxemburg hatte, so zog er mit einem ansehnlichen Heere dahin, um sein Erbtheil geltend zu machen, doch wurde er mit Geld abgefunden. Als darauf 1457 sein Schwager, König Ladislav von Böhmen starb, da suchte er die böhmischen Stände für sich zu gewinnen, daß sie ihn zu ihrem Könige wählten, allein die Böhmen gedachten der Mißhandlungen, die er an ihres verstorbenen Königs Schwester ausgeübt. Auch war die Mehrzahl schon für den Georg Podiebrad gestimmt, und dieser machte,

10. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 7

1887 - Dresden : Höckner
von Böhmen und Ungarn, so Ferdinand, nachdem Annas Binder Ludwig 1526 in der Schlacht Bet Sko^ac« qeqcn die Türken gefallen war, Böhmen und auch Ungarn soweit es nicht türkisch wurde, ererbte. Österreichs Glnck pries man damals mit dem Verse: Bella gerant alu, tu, felix Austria, nübe. Iii. Martin Luther. 1 Luthers Kerkunft und Jugend. Am West-abhange der Thüringer Berge zwischen Eisenach und Salzungen wohnte seit alters das weitverzweigte Bauern-aeschlecht der Luther. Aus dem Walddorfe Mora zog der junge Hans Luther mit seinem Weibe Margarethe nordwärts nach Eisleben, später nach Mansfeld Zu Eisleben wurde ihm am 10. November 1483 sem Sohn Martin geboren." Martin Luthers Kindheit war ziemlich rauh und freudlos; von Vater und Mutter nnt wohlgemeinter, aber herber Strenge behandelt, wuchs er empor; in den Schulen zu Mansfeld und Magdeburg gab es mehr Schläge als Unterricht, und schon als «inabe mußte er sich durch Singen vor den Häusern sem Brot verdienen. Eine sreundlichere Zeit für ihn brach an, als er 1498 auf die Georgenschule zu Eisenach übersiedelte; denn hier nahm ihn eine wohlhabende Witwe, ^rau Ursula Cotta, gerührt durch seinen frommen Gesang, tu ihr Hans auf. Unterdessen war auch sein Vater Hans Luther durch zähen Fleiß vorwärts gekommen: er erwarb ein Haus samt zwei Schmelzöfen und wünschte seinen Sohn dereinst als Rechtsgelehrten in Amt und Würden i) „Ich bin eines Bauern Sohn. Mein Vater, Großvater, Ahn sind rechte Banern gewest; darauf ist mein Vater nach ^anvfelo gezogen und alda Berghauer geworden; daher bin ich."
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