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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 177

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 177 Heer zieht sich nach Böhmen zurück, nur die Festung Königstein bleibt besetzt, b) In Kurhessen fällt Beyer vom Rhein her ein. Der Kurfürst wird gefangen genommen, c) In Hannover besetzt Manteuffel von Holstein und Vogel v. Falckenstein von Westfalen aus den Norden. Der König Georg zieht von Göttingen aus nach Südosten, um sich in Mitteldeutschland mit den Bayern zu vereinigen; Flies bleibt lurfeivscfr!) /1 'oor >//> ■ j^Jj-Machdd is Kalitz ^Josephstadt j 1tumau Hidineroq-ss' Der böhmische Feldzue/ 1866. 7obitschau\ ihm an der Klinge und erleidet (27. Juni) an der Unstrut gegenüber einer grossen Überzahl der Hannoveraner unter Arentschild eine Schlappe. Die Vereinigung der Hannoveraner und Bayern missglückt. Durch unausgesetztes Betreiben Moltkes werden von allen Seiten Truppen herangeworfen. König Georg, von allen Seiten umstellt, kapituliert (29. Juni) bei Langensalza. 2) Gegen die Österreicher. Österreichischer Oberbefehlshaber Generalfeldzeugmeister Benedek, bei Armee und Volk beliebt,* aber aus niederem Stande, daher den hochgeborenen 29. Juni 1866 Er hatte sich bei Solferino ausgezeichnet. Schult z , Neuere und neueste Geschichte. 12

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 181

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 181 über die fränkische Saale bei Kissingen (10. Juli) und ver- 10. Juli treibt die Bayern aus der Saalegegend. Ein schneller Vor- 1866 marsch nach Westen gegen das 8. Korps bringt Aschaffenburg und (16. Juli) Frankfurt a. M. in die Hände der ,,Mainarmee“. Ihr Oberbefehlshaber Vogel v. Falcken-stein sendet die Botschaft an den König: „Alles Land nördlich vom Main liegt zu Ew. Kgl. Majestät Füssen“. Nach dessen Abberufung kommt Manteuffel mit verstärkten Truppen; zugleich rückt der Grossherzog von Mecklenburg von Leipzig nach Hof vor und besetzt Nürnberg* Die Bundestruppen ziehen sich nach mehreren Gefechten (24. Juli bei Tauberbischofsheim, Gö-ben gegen Würtem-berger, Österreicher und Nassauer) und endlich geglückter Vereinigung nach Würz bürg zurück. Die Beschiessung der Festung Marienberg am linken Mainufer (gegenüber Würzburg)endigtden Feldzug.* V. Friedensschlüsse. 1) 23. August 1866. Friede zu Prag. Österreich stimmt der Auflösung des deutschen Bundes zu, erkennt das engere Bundesverhältnis, das der König von Preussen nördlich vom Main begründen will, an und tritt das Mitbesitzrecht auf Schleswig - Holstein ab. ’ 2) Friedensschlüsse mit den Verbündeten Österreichs zu Berlin: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt fallen nach Kriegsrecht an Preussen und werden „infolge politischer Notwendigkeit“ einverleibt. Hessen-Darmstadt und Bayern müssen kleine Gebiete abtreten, den übrigen bleibt ihr Gebiet ungeschmälert. Sachsen muss sein Post- und Tele- Helmstcdi Qmydgfy Frankfiirt Kistinc/eri * Aschafffysg~^^ 1 Tau hfrbisch osihrn Nürnberg Im \ oiksmunde ein „Fehlzug“ der Gegner Preussens genannt.

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 48

1891 - Dresden : Höckner
— 48 — Orleans, Reims). Anch bei den späteren Teilungen wnrde dieser Grundsatz im wesentlichen festgehalten, die austrasische Residenz jedoch nachher nach Metz vorgeschoben und zwar infolge der neuen Eroberungen auf deutschem Boden. Zu solchen gab der Tod Theoderichs d. Gr. 526 den Merowingern freie Hand. 2. Für die Stellung des fränkischen Reiches östlich vom Rhein war es entscheidend, daß der älteste der Söhne, Theude-531 rieh, 531 mit seinem Bruder Chlotar und im Bunde mit den benachbarten Sachsen den -^thüringerfönig Hermanfried überwand (Entscheidungsschlacht bei Burg Scheidungen an der Unstrut).1) Das südwestliche Thüringerland zwischen Thüringer Wald und Donau kam als zinspslichtiges Land zum Frankenreiche, in dem nördlichen Gebiete zwischen Bode und Unstrut erhielten die Sachsen Wohnsitze. Doch blieb Thüringen unter eigenen Herzögen und eigenem Rechte noch lange ein unsicherer Besitz. 534 3. Um dieselbe Zeit (534) gelang den jüngeren Brüdern Chlotar und Childebert die Eroberung des innerlich zerrütteten Burgunderreiches; aber auch diesem blieb eine gewisse Selbstständigkeit in Recht und Verfassung. Zu dieser wesentlich romanischen Erwerbung kamen noch die westgotischen Besitzungen zwischen Garonne und Pyrenäen (bis auf Septimanien) und die von dem Ostgotenkönig Vitiges abgetretene Provence. Ihnen gegenüber verstärkte die Erwerbung des alamanntfchen, unter ostgotischem Schutze stehenden Rätiens von demselben Könige und der bald nachher erfolgende freiwillige Anschluß der Baiern2) zwischen Lech, Donau und Enns die germanischen Elemente des Frankenreiches; freilich behauptete auch Baiern seine innere Selbständigkeit unter seinen agilolfingifchen Herzögen. Rur auf kurze Zeit 558 — 561 bereinigte der grausam-despotische Chlotar I. das ganze Frankenreich unter feinerherrschaft. ') Die Thüringer, im wesentlichen die Nachkommen der alten Hermunduren (nordöstlich vom Thüringer Walde) waren zuerst gegen Ende des 4. Jahrh, aufgetaucht. Sie hatten ihr Gebiet (zwischen Harz^ Werra, Rhön und Elbe-Saale) allmählich im Norden bis an die untere Elbe (nach dem Abzug der Langobarden), im Süden bis an die Donau (nach dem Abzug der Burgunder), ausgedehnt. 2) Die Baiern, welche zuerst etwa 520 erwähnt werden, sind aus den suebischen Markomannen und verwandten benachbarten Stämmen erwachsen. Eine Zeitlang von den Hunnen abhängig, verließen die Markomannen gegen Ende des 5. Jahrh, ihre böhmische Heimat (Baiuvarii) und besetzten das bis dahin von den Rugiern eingenommene Noricum.

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

5. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 90

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
90 durch noch blutiger wurde, daß viele Grafen und Adelige ihre Familienfeindschaften darin ausfechten wollten, und daraus denn so zu sagen ein Krieg Aller gegen Alle ent- stand, wollten die benachbarten Fürsten durch Vermittelung rin Ziel setzen, doch fanden sie lange kein Gehör mit ihren Vorschlägen und die angeknüpftcn Unterhandlungen wurden immer wieder abgebrochen. Endlich gelang es ihnen doch, j. I. 1447 zu Erfurt einen Vergleich zu Stande zu brin- gen, allein er war nicht von langer Dauer. Apel von Vitzthum, der dabei seinen Vortheil fand, wenn die bei- den fürstlichen Brüder mit einander haderten , veruneinigte sie aufs Neue. Den stärksten Anlaß zu abermaligem Zwist gab, daß er den Herzog bewog, ihm fürnoßla, Sulza, Reinftadt und 42,ooo Gülden, alle thüriq gischen Gebiete in Franken, als Koburg, Königsberg, Hild- burg Hausen, Neustadt an der Heyde, Ummer- stadt, Eisfeld, Nodach, Heldburg, Sonneberg u. a. m. abzutreten. Dadurch verletzte Herzog Wilhelm nicht nur die Rechte seiner Gemahlin, deren Witthum auf die fränkischen Lande angewiesen war, sondern beein- trächtigte auch seinen Bruder und dessen Nachkommen, da, wenn er keine männlichen Erben hinterließ, seine Länder an seines Bruders Linie fielen. So weit ging aber schon sein unnatürlicher Haß, daß er um den Bruder zu kränken, dessen heftigsten Widersacher mit des eigenen Stammes Erbgütern bereicherte. Kurfürst Friedrich, der. solche Verschleuderung Wettinischer Stammgüter nicht gesche- hen lassen konnte, griff zu den Waffen, auch Herzog Wil- helm stellte ein beträchtliches Heer ins Feld, und beide Brüder verwüsteten einander ihre Gebiete auf die jammer- vollste Weise. Und wie sie, so thaten auch ihre Lehns- leute und Bundesgenossen. Graf Gü nther von S chw arz- burg verkaufte 1448 an den Kurfürsten die schwarzbur- gische Stadt Königssee; was freilig auch nichts besse- res war, als was Herzog Wilhelm.mit seinen fränki- schen Besitzungen that. Graf Heinrich wollte das nicht dulden, eroberte mit dem herzoglichen Kriegsvolke die Stadt und zerstörte sie bis auf den Grund. Glücklicher war das Städtchen Ilm, welches Heinrich von Schwarzburg gehörte und die Zerstörung von Kön igssec entgelten sollte. /

6. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 48

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
i - ' 48 der Zügellosigkeit des Adels einen Damm entgegen und er- leichterte den^ Landgrafen die Bändigung der Landherrn. Unter den Städten war Erfurt die wichtigste und gelangte schon früh zu großem Rcichthum und großer Macht. Diese Stadt hatte ihr frühes und schnelles Gedeihen ihrer Lage in der Mitte Thüringens, ihrem kirchlichen Zusammen- hang mit Mai n z und ihrer frühen Befestigung als ältester Hofsitz der thüringischen Fürsten zu danken. Des Han- dels wegen ließen sich viele Niederländer und Friesen darin nieder, aber auch viele Juden. Da die Oberherr- schaft zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Land- grafen von Thüringen als Schutzherrn getheilt war, so gab es zwischen den Erzbischöfen und den Landgrafen un- aufhörliche Streitigkeiten wegen der grundherrlichen Rechte, welche die Stadt klug benutzte, sich immer größere Gerecht- samen zu erwerben, doch sich vollständig rcichsfrei zu ma- chen, wollte ihr nie gelingen, und erst um die Mitte des I3ten Jahrhunderts erhielt sie ihren eigenen Stadtmagistrat. Außer- dem waren noch Eisenach, Gotha, Weißen fee, K reuz- burg, Arnstadt und Ohrdrufs angesehene Städte. Eine ganz von dem Landesherrn unabhängige Verfaffung hatte in Thüringen keine Stadt. Gewöhnlich wurde der Vogt oder Schultheiß von dem Landesherrn gesetzt; ihm standen die von den Bürgern gewählten Schöppen zur Seite. Die Stadtfchöppen von Eisenach erhielten ihrer gerechten Urtheile wegen ein solches Ansehen, daß ihre Aussprüche durch ganz Thüringen galten. Sie sprachen nach dem allgemeinen Sachsenrechte und trugen ihre Rechtsgrundsätze, gleich den Magdeburgern, unter dem Namen des Eisenacher Weichbildes zusämmen. Die Leibeigenschaft hörte in den thüringischen Städten im I2ten Jahrhundert völlig auf, auch auf dem Lande verringerte sie sich sehr, da es viele aus Flandern, F r i e s l a n d und vom R Hein herbeigezogene Ansiedler gab, die als freie Männer den Landbau betrieben, viele Grundherrn auch, um sich ein Verdienst im Himmel da- durch zu erwerben, ihren Leibeigenen die Freiheit gaben. Die Landgrafen hielten ihren Hofhalt meistens auf der Wartburg. Da sie sehr reiche Stammgüter besaßen, die ihnen sehr große Einkünfte abwarfen, so hielten sie

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

9. Slg. 2 - S. 23

1879 - Dresden : Meinhold
sich wieder in den Besitz desselben zu setzen. Bald aber wurden die Angriffe erneuert, zunächst durch den König Wenzel von Böhmen, dann durch König Albrecht. Letzterer wurde von einigen thüringischen Städten unterstützt, welche zu Erlangung größerer Selbstständigkeit gern reichsunmittelbar werden wollten. In diese Zeit fällt die rührende Scene, welche unser Bild darstellt. Im Jahre 1306 wurde die Wartburg von den Bürgern mehrerer Städte denen auch Truppen Albrechts beistanden, belagert. Da ward dem Markgrafen Friedrich ein Töchterlein geboren und kein Geistlicher war in der Burg, der das Kind hätte taufen können. Mit ritterlichem Muthe ritt Friedrich unter dem Schutze der Nacht, von nur zehn Mann Gefolge begleitet, mit dem Kinde und dessen Amme durch den Wald nach Reinhardsbrunn zu. Die Feinde wurden aufmerksam und verfolgten ihn hart. Das Kind verlangte gestillt zu werden und ließ sich auf keine Weise beruhigen. Da sprach der Markgraf, wiewohl die Feinde näher kamen: „Das Kind soll's nicht entbehren, und wenn es das Thüringer Land kosten sollte!" Das Kind wurde getränkt, die streitbaren Männer umgaben es. Glücklicherweise verloren die Verfolger die Spur und so gelangte Friedrich mit dem Kinde nach Tanneberg, wo der Abt von Reinhardsbrunn das kleine Töchterlein taufte. Bald darauf besiegten die Brüder ein starkes Reichsheer bei Lucka (Mai 1307) und sicherten dadurch das Fortbestehen des Hauses Wettin unter den deutschen Fürstenhäusern. In demselben Jahre starb Diezmann, und Friedrich, der einzige Ueberlebeude unter seinen Brüdern, regierte nun ruhiger, unangefochtener. Albrecht hatte sich, versöhnt mit seinen Söhnen, schon 1306 ganz von den Regierungsgeschäften losgesagt; erstarb 1314. Friedrich wurde, namentlich durch den Anblick eines geistlichen Schauspiels, schwermüthig; 1324 erlöste ihn der Tod von seinen dritthalbjährigen Leiden. Auch die Tochter, für welche er bei dem kühnen Ritte das Leben gewagt, hatte ein trübes Loos. Sie lebte in so unglücklicher Ehe mit Heinrich von Hessen, daß sie sich von diesem trennte und einsam in Erfurt lebte, wo sie 1377 starb. 11. Die Schlacht bei Döffingen. (1388 n. Chr.) Ein Stück aus dem bewegten Leben des vielbesungenen (namentlich von Uhland) Grafen Eberhard, genannt Rauschebart. Es war ein Entscheidungskampf zwischen Adel und Bürger, an den Tag von Sempach erinnernd, nur daß dort der Adel unterlag, während er hier beidösfingen siegte. „Auf den Schlachtfeldern Schwabens hatte der berittene Adel ein günstigeres Feld, als in den Engpässen der Schweiz, und die Bürger der schwäbischen, rheinischen, fränkischen Städte stritten nicht selbst, wie die Männer der Waldstätte, die in den schweizerischen Kämpfen doch das Beste gethan haben, sondern durch Miethsoldaten, die das Kriegsvolk der Fürsten und Ritter an Raubgier und Zuchtlosigkeit überboten und das Landvolk zur Verzweiflung brachten." „Der Städtekrieg brach wenige Wochen nach einem, durch die Räthe des Kaisers zu Mergentheim vermittelten Stillstände aus, der bis 1390 dauern sollte. Den Anlaß bot, daß Erzbischof Pellegrin von Salzburg, der den Städten verbündet war, von Herzog Friedrich von Bayern verrätherifch gefangen genommen ward, und derselbe Herzog den Städten Waaren anhielt und Burgen niederwarf. Die schwäbischen Städte fielen darauf mit vielem Volke in Bayern

10. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 3

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
I. Heinrich der Erste, der Deutsche. 3 B. Die fünf Herzogtümer. Je weniger die Könige ihrer Aufgabe, das Reich nach außen zu schirmen und im Innern in Ordnung zu erhalten, genügen konnten, desto mehr sahen sich die einzelnen Stämme veranlaßt, ihre Ordnungen selbständig zu schützen, und desto mehr zogen einheimische Männer, die durch Geburt, Reichtum und kriegerische Tüchtigkeit hervortraten, die Augen ihrer Stammesgenossen auf sich. Sie übernahmen mit dem Titel Herzog die Verteidigung des Stammgebietes gegen äußere Feinde, und ganz von selbst fielen ihnen allmählich die Königsrechte, vielfach auch das Königsgut, innerhalb ihres Stammes zu, als dessen Vertreter sie den benachbarten Stämmen, ja sogar den ostfränkischen Königen gegenüber traten. So entstanden fünf Herzogtümer. Das Gebiet der Baiern umfaßte die Hochebene südlich der Donau zwischen Lech und Enns, erstreckte sich aber auch tief in die Alpen hinein und hatte sich in ihnen und der Donau entlang weit nach Osten vorgeschoben; Regensbur^ war die Hauptstadt. In unermüdlichem, freilich meist unglücklichem Kampfe führten die Herzöge, die Ahnen der heutigen Wittelsbacher, den bairischen Heerbann gegen die Magyaren. Al ernannten oder Schwaben ist das Land am Oberlauf der Donau und am Oberrhein und Bodensee samt der östlichen Schweiz; Augsburg, Konstanz, Basel,. Straßburg sind schwäbische Städten Die Herzöge hatten ihren Lieblingssitz auf dem ^Hol^entwiel. Lotharingien umfaßte neben germanischen Landen mit den Städten Köln. Trier, Aachen, Lüttich auch romanische Gebiete mit den Städten Meft, Soul, Verdun. Franken dehnte sich wie ein breites Band vom Fichtelgebirge dem Main entlang westwärts bis über den Rhein; Mainz, § grins und Spe^ex. waren ebensogut fränkische Städte wie ürzburg, Forchheim und später Nürnberg. Um die Herzogs-roürbe entbrannte ein wilder Kampf zwischen den Babenbergern vom oberen Main und den rheinischen Konradinern. Da dieje Verwandte des Königshauses und Schützlinge des mächtigen Erzbischofs Hatto von Mainz waren, behielten sie die Oberhand und bereiteten dem babenbergischen Hause einen blutigen Untergang. Das Land der Sachsen erstreckte sich über die norddeutsche Tiefebene von der Küste bis zum Harz und über diesen hinaus bis zur Unstrut. In den unaufhörlichen Kämpfen gegen Normannen und Slawen trat an die Spitze des kriegerischen Stammes l*
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