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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 109

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 35- Preussens Fall. 109 brechenden überlegenen 200000 (grossenteils rheinbündischen) Truppen nach Thüringen. Nur Weimar und Sachsen mit Preussen im Bunde. 2) Die preussische Vorhut trifft an der Saale auf die über den Thüringer Wald vordringenden Franzosen. 10. Okt. 1806 unglückliches Gefecht bei Saalfeld. 10 °kt-Der ritterliche, geistvolle und vaterlandsliebende Prinz Louis 10 Ferdinand* fällt. 3) 14. Okt. Schlacht bei Jena und Auerstädt. Preussens I4- Okt. schwerster Unglückstag. [Anrücken der Franzosen in 3 Kolonnen. Gefahr einer Umgehung durch die über das Elsterthal vordringenden Marschälle Bernadotte und Da v out. Beschluss, die Stellung zu wechseln. Der Ausführung kommt Napoleon durch Schnelligkeit zuvor. Er besetzt, durch den zum Abmarsch rüstenden Hohenlohe ungehindert, den Land grafenberg bei Jena. Die preussischen Abteilungen werden vereinzelt angegriffen und erliegen der Übermacht. Gleiches Schicksal erleidet Ferdinand von Braunschweig bei Auerstädt durch Da v out und Bernadotte.] 4) Das preussische Heer flieht aufgelöst und entmutigt nordostwärts. Die Festungen kapitulieren fast ohne Widerstand (Erfurt, Spandau, Stettin, Kiistrin, Magdeburg, Hameln, Nienburg). 27. Okt. Einzug Napoleons in Berlin.** (Edikt der „Kontinentalsperre“ gegen England.) Am 28. ergiebt sich Hohenlohe bei Prenzlau mit 10000 Mann Der König flieht mit der Königsfamilie nach Königsberg. Ferdinand von Braunschweig, von dem Streifschuss einer Kartätschenkugel des Augenlichts beraubt, stirbt auf der Flucht in Altona (sein Grab in Ottensen). Sachsen tritt vom Bündnis zurück. Blücher, der vergeblich die Niederlage bei Auerstädt durch einen Reiterangriff abzuwenden gesucht, flüchtet unter fortwährenden Kämpfen über die Elbe (Flussübergang durch York bei Altenzaun, unweit Magdeburg, gesichert), muss sich aber zu Ratkau bei Lübeck ergeben***. 5) Bei weiterem Vorrücken Napoleons (Dez. 1806 bis Febr. 1807) Übergabe der schlesischen Festungen Glogau, Breslau, Brieg, Schweidnitz; nach längerem Widerstände fällt auch Neisse; nur Glatz, Kosel und Silberberg halten sich. Von den Festungen in Preussen ergiebt sich Danzig Auch als Musiker ausgezeichnet (Streichquartette), von Beethoven geschätzt. ** Der Siegeswagen vom Brandenburger Thor wird nach Paris gesandt. Der Gouverneur Berlins empfiehlt „Ruhe als erste Bürgerpflicht.“ ,,Ich kapituliere, weil ich kein Brod und keine Munition mehr habe.“

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 176

1894 - Dresden : Ehlermann
1 i 6 Zeit gemässigten Fortschrittes. -— § 59. Der österreichische Krieg. bis anwesend, deren Verlust die Vortrefflichkeit des von Moltke entworfenen Schlachtplanes gerade durch seine Nichtbeachtung deutlich vor Augen stellt. 1839 wieder Mitglied des Grossen Generalstabes in Berlin, 1855—1859 Adjutant des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, den er nach St. Petersburg, London und Paris begleitet (Urteil der Kaiserin Eugenie über ihn). 1858 Chef des Grossen Generalstabes. Die grossen Heerführer der folgenden Kriege aus seiner Schule. Vorbereitung und Ordnung aller Heereszweige bereits im Frieden so, dass sie bei Ausbruch des Krieges sofort in Wirksamkeit treten können. Sein strategischer Grundsatz: „Getrennt marschieren, vereint schlagen!“ Ziel seiner Pläne, den Feind nicht sowohl in offener Schlacht zu schlagen, als durch Flankenbewegungen zu umstellen. Schnelligkeit in der Auffassung der augenblicklichen Verhältnisse und feine psychologische Beurteilung der Feinde zeichnen ihn im Felde, grosse Bescheidenheit und Wortkargheit („der grosse Schweiger“) neben Beweisen feiner innerer Bildung im geselligen Verkehr aus.] Preussen von drei Seiten bedroht. Die Feinde an Zahl überlegen, Nachteile, die nur durch schnelle Verhinderung einer Vereinigung auszugleichen sind. Erster Angriff Preussens gegen die norddeutschen Feinde, welche die Verbindung der östlichen und westlichen Landesteile zu hindern vermögen, zu unternehmen, Hauptkraft aber gegen Böhmen zu richten. Gegen Böhmen Bildung dreier Armeen: Die I. unter Prinz Friedrich Karl aus drei Armeekorps* bestehend, die Ii. unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm, aus vier Armeekorps bestehend** und die sogenannte Elbarmee unter Herwarth von Bittenfeld, aus anderthalb Armeekorps bestehend,*** zusammen etwa 260000 Mann, den sieben Armeekorps der Österreicher in Böhmen an Zahl ungefähr gleich. Die I. sollte von der Lausitz aus in Böhmen eindringen, um sich dort mit der flussaufwärts marschierenden Elbarmee zu verbünden, die Ii. von Schlesien aus vordringen. Alle drei sollten sich im nördlichen Böhmen (etwa bei Gitschin zwischen der Iser und Oberelbe) vereinigen. Das 6. Armeekorps sollte von Neisse aus, um den Feind zu täuschen, nach Olmütz zu vorrücken. Eine Reserve von 24300 Landwehrmännern folgte der I. Armee im Rücken. D. Kriegführung. Der Kampf 1) gegen die norddeutschen Feinde, a) Einrücken in Sachsen. Das sächsische * Dem 2. (Pommern), dem 3. (Brandenburg), dem 4. (Sachsen) mit den Divisionen Horn und Franseck y. -* Dem Gardekorps, dem l. (Preussen), dem 5- (Posen und Nieder-Schlesien) und dem 6. Korps (Oberschlesien). *** Dem 8. Korps (Rheinländer) und der 14. Division des 7. Korps (Westfalen).

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 181

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 181 über die fränkische Saale bei Kissingen (10. Juli) und ver- 10. Juli treibt die Bayern aus der Saalegegend. Ein schneller Vor- 1866 marsch nach Westen gegen das 8. Korps bringt Aschaffenburg und (16. Juli) Frankfurt a. M. in die Hände der ,,Mainarmee“. Ihr Oberbefehlshaber Vogel v. Falcken-stein sendet die Botschaft an den König: „Alles Land nördlich vom Main liegt zu Ew. Kgl. Majestät Füssen“. Nach dessen Abberufung kommt Manteuffel mit verstärkten Truppen; zugleich rückt der Grossherzog von Mecklenburg von Leipzig nach Hof vor und besetzt Nürnberg* Die Bundestruppen ziehen sich nach mehreren Gefechten (24. Juli bei Tauberbischofsheim, Gö-ben gegen Würtem-berger, Österreicher und Nassauer) und endlich geglückter Vereinigung nach Würz bürg zurück. Die Beschiessung der Festung Marienberg am linken Mainufer (gegenüber Würzburg)endigtden Feldzug.* V. Friedensschlüsse. 1) 23. August 1866. Friede zu Prag. Österreich stimmt der Auflösung des deutschen Bundes zu, erkennt das engere Bundesverhältnis, das der König von Preussen nördlich vom Main begründen will, an und tritt das Mitbesitzrecht auf Schleswig - Holstein ab. ’ 2) Friedensschlüsse mit den Verbündeten Österreichs zu Berlin: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt fallen nach Kriegsrecht an Preussen und werden „infolge politischer Notwendigkeit“ einverleibt. Hessen-Darmstadt und Bayern müssen kleine Gebiete abtreten, den übrigen bleibt ihr Gebiet ungeschmälert. Sachsen muss sein Post- und Tele- Helmstcdi Qmydgfy Frankfiirt Kistinc/eri * Aschafffysg~^^ 1 Tau hfrbisch osihrn Nürnberg Im \ oiksmunde ein „Fehlzug“ der Gegner Preussens genannt.

4. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 151

1891 - Dresden : Höckner
— 151 — Bündnis und verhängte 1239 den Bann über Friedrich Ii. und -feine Anhänger; doch blieb er ohne Wirkung. 2. Dagegen unterwarf König Enzio, jetzt kaiserlicher Generallegat für ganz Italien, das Herzogtum Spoleto, die Mark Ancona und Tuscien, Friedrich Ii. selbst nahm Ravenna. Während in Deutschland die Mongolen gef ahr (Niederlage und Tod des Piaftenherzogs Heinrich des Frommen von Niederfchle-fien und der schlesischen Ritterschaft in der Schlacht bei Liegnitz 12 ll) ’) glücklich vorüberging, vereitelte Enzio durch die Ge- 1241 fangennahme der nach Rom reifenden englischen und französischen Bischöfe (Niederlage der genuesischen Flotte bei der Insel Elba) das beabsichtigte Concil. Schon stand Friedrich siegreich vor den Thoren Roms, als Gregor Ix. 1241 starb. Z. Nun aber trieb die Furcht vor der Rückwirkung der Niederlage des Papsttums auf ihre eigene Selbständigkeit die Erzbischöfe von Mainz und Köln zum Bunde gegen den Kaiser, und dieser suchte seinerseits 1242 für den bevorstehenden Bürgerkrieg erneut die Verbindung mit den Laienfürften und jetzt auch, aber zu spät, mit den Städten. Den gehofften Ausgleich mit dem Papsttum machte Innocenz Iv. (1243—1254), der ihm früher befreundete Kardinal Sinibald Fiesco, Gras von Lavagna, nach trügerischen Verhandlungen durch feine Flucht nach dem bnrgun-dischen Lyon unmöglich. Hier sprach der Papst durch ein Concil 1245 die Absetzung des Kaisers aus und loste alle Unterthanen 1245 vom Treueid. Daraus verwandelte er mit Hilfe der Bettelmönche das Kreuzzugsgelübde in die Verpflichtung - zum Kampfe gegen Friedrich Ii. und erregte in Deutschland einen verheerenden Bürgerkrieg (Gegenkönige Heinrich Raspe von Thüringen f 1247 und Wilhelm von Holland). 4. Während die „Pfaffenkönige" in Deutschland an der Kaisertreue der Städte den hartnäckigsten Widerstand fanden, scheiterte das staufische Kaisertum an der Zähigkeit der kriegerischen Bürgerschaften Italiens. Der unerwartete Abfall Parmas rief den ') Die Mongolen, b. h. die mongolischen und türkischen Völker Central asiens und Sübsibiriens, hatten sich seit dem Ansang des 13. Jahrh, unter dem „Dschirigiskhan" Temubschin erobernb über einen großen Teil Asiens <iiu S. bis zum Jnbus) und auch schon Osteuropas ausgebreitet. Temubschins Tod (1227) hatte zwar eine Teilung, aber keine Schwächung ihrer Macht zur Folge. Sein Enkel 93 atu unterwarf 1240 die russischen Fürstentümer (Herrschaft der „golbenen Horbe" bis 1480) und brang durch Ungarn und Polen nach Schlesien vor.

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 34

1886 - Dresden : Höckner
die Ligisten belagerten, fhrte Frundsberg November 1526 12 000 Landsknechte der die Alpen und vereinigte sich mit Bonrbon sdlich des Po. Die Beutegier der Sldner (Meuterei bei Bo-logna; Frundsberg ging krank zurck und starb 1528) zwang daraus die Fhrer zum Marsche der die Apenninen auf Rom, den weder die Geldauerbietuugen Clemens Vii. noch die schwch-6.Maische Verfolgung des ligistischen Heeres hinderten. Am 6. Mai 1527 1527 erfolgte die Erstrmung Roms (Bourbou f), dann die furchtbare Plnderung der Stadt, die Gefangennahme des Papstes in der Engelsburg und sein Rcktritt von der Liga. Erst vor einem franzsischen Heere unter Lautrec wichen die zu-sammengeschmolzenen Sldner Anfang 1528 nach Neapel zurck, das Lautrec belagerte, bis Krankheiten und der bertritt der genuesischen Blokadeslotte Andrea Dorias zum Kaiser ihn zum Abzge ntigten (August). Oberitalien sicherte Antonio da Leyva dem Kaiser. Im Frieden von Barcelona Juni 1529 gab dann Karl V. den Kirchenstaat zurck und versprach die Herstellung der Medici in Florenz; der (Damen-) Friede von Cambrai aber, zwischen Luise von Savoyen, Franz' I. Mutter, und Margaretha von sterreich, Karls V. Tante, geschlossen (August 1526), schuf eine dauernde Grundlage fr das Verhltnis beider Mchte, indem Franz I. auf die italienischen Lnder, Flandern und Artois, Karl V. aus Burgund verzichtete; Mailand stet an Sforza. Seitdem stand Italien unter der direkten oder indirekten Herrschast Spaniens. 4. Noch grere Ausdehnung gewann die Macht der Habs-burger durch den Anfall Bhmens und Ungarns/doch erbten sie damit auch den T r k en k ri eg. Bhmen (mit Mhren, Schlesien und den Lausitzen) und Ungarn (mit Siebenbrgen und Kroatien), durch bloe Personalunion vereinigt, standen 15161526 unter König Ludwig Ii. (s. S. 14); doch war das Knigtum berall ein Schatten, alle Gewalt in den Hnden des Adels, der Bauernstand meist leibeigen, die berwiegend deutschen Städte mit Ausnahme Schlesiens und der Lausitzen ohne poli-tischen Einflu. Den ersten Sto aus Ungarn fhrten die Osmanen durch die Eroberung Belgrads 1521; als sie 1522 Rhodos den Johannitern entrissen hatten, denen Karl V. Malta zuwies, erfocht Sultan Soliman Ii. der Prchtige (der Groe, Aug. 1^191566) der Ludwig Il, den sein Adel im Stiche lie, 1526 den entscheidenden Sieg bei Mohcs, 29. August 1526. Von

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 142

1886 - Dresden : Höckner
142 energische Vorgehen; der einzige bedeutendere Erfolg war hier die Eroberung von Bonn durch Marlborough 1702. 2. In Sddeutschland begann der rmische König Joseph den Feldzug mit der Einnahme von Landau 1702; doch der offene bertritt Max Emannels von Bayern zu Frankreich warf die Kaiserlichen hier vollstndig in die Defensive zurck, zumal ein neuer Aufstand in Ungarn unter Franz Rakoczy Il ihre Krfte lhmte. Ein kombinierter Angriff der 1703 Franzosen (von Italien her) und der Bayern aus Tirol 1703 scheiterte nur an der tapferen Gegenwehr des Tiroler Landsturms, und da Max Emauuel einen feindlichen Einfall in Bayern zurckwies, ja selbst Passau einnahm, so war sterreich direkt bedroht. Deshalb eilte 1704 Marlborough mit 25 000 Mann nach dem Oberrhein und brach, mit Ludwig von Baden ver-einigt, nach Erstrmung des Schellenberges (2. Juli) in Bayern ein. Whrend nun Ludwig Ingolstadt belagerte, kam. Prinz Eugen vom Schwarzwald herbei und erfocht mit Marlborough der das bayrisch-franzsische Heer den entscheidenden Sieg bei 1704 Hchstdt und Blindheim 13. August 1704, der die Franzosen aus Sddeutschland verdrngte und Marlboroughs wankende Stellung in England befestigte. Ein Aufstand des oberbayrischen Landvolkes gegen die sterreichische Okkupation Ende 1705 wurde blutig niedergeschlagen, der den geflchteten Kurfrsten und seinen Bruder, den Erzbischof von Kln, die Reichsacht verhngt. b) Die Eroberung der spanischen Nebenlande. 17051711. 1. Seit 1705 gingen die Verbndeten zum Angriff der. Als 1706 die Franzosen in Belgien ihre verschanzten Linien verlieen, siegte Marlborough 23. Mai bei Ramillies (nahe Gemblonx) und brachte den grten Teil des Landes zur Aner-kennung des Erzherzogs Karl (Iii.). In Ober-Italien hatte Victor Amadeus Ii. schon 1703 geheime Verhandlungen wegen seines bertritts zu den Verbndeten angeknpft. Die Fran-zosen aber, davon unterrichtet, besetzten seine meisten Festungen und belagerten 1705 Turin, das auch Prinz Eugens Sieg bei Eassano (Leopold von Anhalt-Dessan) nicht befreite. Erst als er 1706 deutsche,- namentlich preuische Verstrkungen erhalten hatte, drngte er das franzsische Heer unter dem Herzog von Orleans Sept. und Marsin zurck und schlug es vollstndig in der Schlacht vor 1706 Turin 7. Sept. 1706. Infolgedessen rumten die Franzosen ganz Ober-Jtalien, 1707 auch Neapel und Sicilien.

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 224

1886 - Dresden : Höckner
zum Minister des Auswrtigen und schlo mit Rußland am 27. April 1807 den Vertrag von Bartenstein, in dem beide Mchte sich verpflichteten, sr Deutschland die Unabhngigkeit, fr Preußen die Grenzen von 1805 zu erfechten und keinen Sonder-frieden einzugehen. 6. Gleichzeitig leitete Graf Gtzen die Verteidigung der schlesischen Festungen unter eifriger Teilnahme der Bevlkerung gegen rheinbndische Truppen unter Jerme Bonaparte, und wenngleich Breslau, Glogau und Schweidnitz bald kapitulierten, so behauptete er doch Glatz, Silberberg und Kosel (Putt-kammer) bis zum Waffenstillstnde. Im Norden bergab Kalk-reuth das starke Danzig erst am 16. Mai nach tapfrer Gegen-wehr gegen freien Abzug an Lefebvre. Grandenz hielt der greife Courbiere; Colberg wurde durch die glnzende Verteidigung des genialen Neithard von Gnetfenau*) (Schill, Nettelbeck) die Wiege des neuen preuischen Waffenruhms. 7. Doch nach dem Falle Danzigs drang Napoleon mit ber-macht vor und erfocht nach dem milungenen Angriff auf die ruffische Stellung bei Heilsberg am 10. Juni den entschei- 14. denden Sieg bei Prenisch-Friedland am 14. Juni, der ihm 3uni Knigsberg in die Hnde gab. Die knigliche Familie und die Trmmer des Heeres wichen der den Niemen nach Memel zurck. 8. Es gelang nun der berlegenheit Napoleons, den Zaren in einer Zusammenkunst bei Tilsit am 25. Juni von Preußen zu trennen, so da Rußland den Frieden von Til-sit am 7. Juli 1807 allein unterzeichnete. Daraus mute auch Preußen, fr das Knigin Luise sich umsonst persnlich bei 9. Napoleon verwandt hatte, am 9. Juli die franzsischen Bedingungen Juli annehmen. Rußland schlo mit Frankreich ein Schutz- und Trutz-bndnis und unterwarf sich der Kontinentalsperre (siehe unten); Preußen trat alle Lnder westlich der Elbe sowie die polnischen Gebiete mit Ausnahme Westpreuens, aber mit Danzig ab, so da ihm nur 2800 ^-Meilen mit 4% Millionen Einwohnern blieben, versprach sein Heer nicht der 42 000 Mann zu bringen und eine ungeheure Kontribution (spter auf 120 Millionen preuischen Diensten, seit 1804 im Ministerium, anfangs Anhnger des Bndnisses mit Frankreich, seit 1807 sein entschiedenster Gegner. *) Geboren 1760 in Schilda bei Torgau, studierte G. in Erfurts ging dann in sterreichische Dienste, lernte 1782 als Ansbachischer Offizier in englischem Solde die nordamerikanische Kriegsweise kennen, wandte sich 1786 nach Preußen und bereitete sich während eines einfrmigen Garnison-lebens in Schlesien durch eifrige Studien zu seiner knftigen Laufbahn vor.

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 9

1893 - Dresden : Ehlermann
Gortschakoff herbeieilenden Kolonne. Ein Kürassierregiment trabte sofort zum Angriff vor, an seinem rechten Flügel von dem Könige, dem Kronprinzen und dem Prinzen Wilhelm begleitet. Doch es blieb der Kavallerieangriff in dem schwierigen Gelände der Weinberge ohne Erfolg. Der König befand sich hier mit den Prinzen einige Zeit in so heftigem Gewehrfeuer, daß der Oberst von Thiele ihn beschwor, sich nicht unnütz einer Gefahr auszusetzen. Die Kavallerie ging zurück, aber inzwischen hatten sich die Jägerbataillone von neuem gesammelt und rückten mit dem Infanterieregiment Kaluga gegen den Feind vor. Der König beobachtete von einem etwas rückwärts gelegenen Punkte aus den Angriff der Infanterie und bemerkte, wie ein Infanterieregiment unter schweren Verlusten kämpfte. Plötzlich sagte er zu seinem Sohne Wilhelm: „Reite einmal zurück und erkundige dich, was das für ein Regiment ist, dem die vielen Verwundeten angehören." Ohne sich einen Augenblick zu besinnen, gab der Prinz seinem Pferde die Sporen und sprengte zu den kämpfenden Bataillonen an die Weinberge vor, von wo ihm die Verwundeten eben jenes Regiments Kaluga entgegenkamen. Er erschien mitten im heftigsten Gewehrfeuer und zog in der größten Ruhe die von seinem Vater ihm aufgetragenen Erkundigungen ein, um diesem dann über den Stand der Dinge zu berichten. Der König sagte kein Wort; Oberst von Luck drückte dem Prinzen herzlich die Hand, während die Umgebung des Königs mit Stolz auf den Prinzen sah, der gar nicht zu wissen schien, in welcher Gefahr er sich befunden hatte. Der Vorgang wurde im Hauptquartier viel erzählt, und Kaiser Alexander von Rußland, welcher erfuhr, daß der Prinz den Angriff jenes Kürassier-regiments mitgemacht und sich späterhin bei der russischen Infanterie im Feuer befunden habe, verlieh ihm am 5. März den Sankt Georgsorden. Dieser ersten kriegerischen Auszeichnung folgte am 10. März, dem Geburtstage der unvergeßlichen Königin Luise, die Verleihung des Eisernen Kreuzes. Erst durch diese beiden rasch aus einander folgenden Auszeichnungen wurde der Prinz darauf aufmerksam, daß man seinem tapferen Verhalten, das ihm ganz selbstverständlich erschienen war, eine besondere Bedeutung beilegte. „Nun verstehe ich erst," sagte er, „warum mir der Oberst von Luck so herzlich die Hand drückte und die andern so vielsagend lächelten." 3. Sedan. Durch den Tod König Friedrich Wilhelm Iv., welcher kinderlos war, wurde dessen jüngerer Bruder, der als künftiger Thronerbe schon den Titel „Prinz von Preußen" geführt hatte, im Jahre 1861 auf den preußischen Königsthron erhoben. Zu der Zeit regierte in Frankreich wiederum ein Kaiser Napoleon, der große Neffe jenes Napoleon, der in der früheren Zeit Preußen so tief gedemütigt hatte. Um sich in seiner Herrschaft zu erhalten und zu be-

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 21

1893 - Dresden : Ehlermann
21 klingendem Spiele und wehenden Fahnen zogen sie um den Hügel herum, auf dem sich Friedrich postiert hatte, und wollten ihn umzingeln. Der König beobachtete ruhig ihre Bewegungen, ohne einen Schuß zu thun, ja er hatte sogar die Kanonen verdecken lassen, um die Feinde recht sicher zu machen. Auch die Zelte blieben aufgeschlagen, und die Soldaten mußten ihr Mittagsmahl halten. Er selbst saß mit seinen Feldherrn ganz ruhig bei der Tafel. Die Franzosen hielten diese Nuhe für reine Verzweiflung. Plötzlich — es ist 2 Uhr nachmittags — giebt Friedrich Befehl, die Zelte abzubrechen; im Nu stehen die Regimenter in Schlachtordnung, die Kanonen donnern. Und augenblicklich kommt Seidlitz, der die Feinde umgangen hat, mit seiner Reiterei hinter dem Hügel herangeflogen und stürmt in die überraschten Feinde. Zu gleicher Zeit rückt auch das preußische Fußvolk im Sturmschritt vor. Entsetzen konunt über die Feinde, sie geraten in Unordnung, und ehe anderthalb Stunden verflossen sind, ist das ganze Heer in wilder Flucht. b) Der Sieg bei Lcuthen. Nach B. Rogge. Das Buch von den preußischen Königen. Nachdem die Franzosen bei Roßbach geschlagen waren, galt es, Schlesien vor den Österreichern zu retten, und Friedrich eilte in die bedrohte Provinz nach Breslau zu. Dort standen Feldmarschall Daun und der Prinz von Lothringen mit einem großen Heere, dem Friedrich nur ein kleines entgegenstellen konnte. Mit dem Morgengrauen des 5. Dezembers brach Friedrich aus seinem Lager bei Neumark aus. Von einer bei dem Dorfe Borna gelegenen Anhöhe erblickte er die österreichische Armee in Schlachtordnung aufgestellt. Während er die Reihen derselben überschaute, drang der Gesang seiner Truppen an sein Ohr, die zur Weihe des Tages das Lied anstimmten: ,.D Gott, du frommer Gott". Als man ihn fragte, ob der Gesang verboten werden sollte, erwiderte er: „Nein!" und fügte, zu dem frommen Zielen gewendet, hinzu: „Meint Er nicht auch, daß ich mit solchen Leuten heute siegen werde?" Der österreichische Feldmarschall Daun, der die Bewegungen des preußischen Heeres aus der Ferne beobachtet hatte, glaubte, daß es sich in südlicher Richtung nach Böhmen wenden wollte, und sagte zu dem Prinzen von Lothringen: „Die Leute ziehen ab, wir wollen sie nicht hindern". Bald jedoch sollten die Österreicher in dieser Vermutung bitter getäuscht werden. Gegen 1 Uhr mittags griff der rechte Flügel des preußischen Heeres den linken der österreichischen Schlachtordnung mit voller Wucht an, nachdem bis dahin alle Bewegungen auf der preußischen Seite durch die deckenden Hügel von Borna den Blicken der Feinde aufs sorgfältigste
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