Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

3. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. uncounted

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Verlag von Slcyl L Laemmerer (Paul Lh. Lacmmerrr) tu Dresden. "Iraeparationen für den deutschen Keschichtsunterricht an Aolks- und Mittelschulen. Nach Herbartfchen Grundsätzen bearbeitet von Kavi und Reinold Kretl, Lehrern in Dresden. I. Karrd. Zeit der alten Deutschen Ms zur Keformationszeit. preis: 4 Zu. 3 n 1) tt V Die alten Deutschen. 2. Bonifazius. 3. Der Sachsenkrieg. 4. Karls Zug nach Italien. 5. Karls Regierung. 6- Der Tod Karls des Großen. 7. Heinrich der Vogelsteller. 8. Heinrich der Städteerbauer. 9- Dtto I. 10. Heinrich Iv. U- Der erste Kreuzzug. 12. Friedrich Barbarossa. \3. Das Ritterwesen. Rudols von Habsburg. Die Reformationsgeschichte. t5. Luther in Dresden. \6. Der 3v Gktober ^5^7. \7. Luther's Iugendgeschichte. 18. Luther im Kloster. \0). Luther in Rom. ttsverzeich nis: 20. Der Lid auf die Bibel. 2 V Tetzel und ein Zlnrtaberqer Latein-schüler. 22. (Eine Schrift Luthers (an den deutschen Adel). 23. Die Unterredungen in Augsburg, Altenburg und Leipzig. 2\. Der Bruch mit Rom. 25. Der Reichstag zu Worms. 26. Luther aas der Wartburg. Bibelübersetzung. 27. Luther in Jena. 28. Die Unruhen in Wittenberg, der Ritteraufstand und der Bauernkrieg. 29. Diereformatorischethätigkeitluthers. 30. Reichstag zu Speier, Augsburg, Bündnis zu Schmalkalden. 3\. Luther im Kreise feiner Familie. 32. Luthers Tod. 33. Der fchmalkaldifche Krieg. mit Sorgfalt und Sachkenntnis haben die Verfasser eine große Menge heimatkundlichen Materials, eine Menge historische Gedichte und Quellenstoffe aller Art, melche tm Geschichtsunterrichte Verwendung finden können, zusammen getragen und für ihre präparattonen nutzbar gemacht. Als besonderer Vorzug fei hervorgehoben, daß die Quellenstoffe auch uach ihrer kulturgeschichtlichen Seite hin durchgearbeitet und nutzbar gemacht worden, sodaß der Zögling auch eingeführt wird in das Kleinleben vergangener Tage, also Kenntnis erhält von den Geschäften und Sorgen, von den Anschauungen und Bedürfnissen jener Zeiten und so Maßstäbe gewinnt für Ote Beurteilung der Thaten des großen Lebens in Vergangenheit und Gegenwart .... wir haben ein gutes Buch kennen gelernt. Möchten die „präparationen" einen recht großen und aufmerksamen Leserkreis finden, damit die Grundsätze, welche sie wtederjpiegeln und deren Richtigkeit längst und auf das überzeugendste dargethan ist, m immer weiteren Kreisen Beachtung finden. (Praxis der Erziehnngsschule.) Druck von G. Pätz in Naumburg a. S.

4. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 17

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
trachten sollten. Seinem Bruder übertrug er die Regierung des Landes während seiner Abwesenheit und befahl ihm Weib und Kind zu treuer Hut. Als der Tag der Abreise herannahte, begleiteten ihn seine Gemahlin, seine Mutter und die Kinder über Neiuhartsbruuu bis Schmalkalden. Hier nahm er schmerzlichen Abschied von den Seinen, und seine Mutter mit den Kindern kehrte zurück. Aber Elisabeth vermochte nicht, sich jetzt schon von ihm zu trennen. Sie begleitete ihn noch bis Meiningen, wo 'der letzte Abschied stattfand; dann endlich kehrte sie um. Ludwig aber zog mit Ehren durch Franken, Schwaben und Bayern und über das welsche Gebirge und kam nach Unteritalien, wo der Kaiser war. Da befiel ihn die gefährliche Fieberkrankheit, die man Winter und Sommer nennt Der Fürst merkte bald, daß er von seinem Lager nicht aufkommen möchte. Darum ließ er einen Priester kommen und empfing von ihm mit großer Innigkeit das heilige Abendmahl und danach die letzte Oelung. Wie nun der Tod näher trat, betete er und fehnte sich nach den Freuden des Himmels. Da gewahrte er, wie das Gemach, barin er lag, voll lauter schneeweißer Tauben war, die um das Bett flogen, und sprach zu den Anwesenben: „Sehet ihr nicht die große Menge schneeweißer Tauben?" Die meinten, er täusche sich ober sei nicht mehr bei sich. Nach einer Weile hob er wieder au: „Ich muß und will mit biesen Tauben von hinnen fliegen." Als er diese Worte gesprochen hatte, gab er beit Geist auf und schlief ein zur Ruhe Gottes. 17. Aas Ktlde der heiligen Kkisatiety. Nach dem Tode Lubwigs warb die heilige Elisabeth unbarmherzig aus der Wartburg gewiesen. An einem Wintertage mußte Staude u. ®opfert, Lesebuch. 2

5. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 67

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 67 - Schicksal Adelheids im Innersten ergriffen. Er beschloß, sich der unglücklichen Königin anzunehmen. Viele seiner Getreuen, die aus der Wallfahrt nach Rom Adelheid kennen gelernt hatten, meinten sogar, keine sei würdiger, die Stelle Edithas, der einige Jahre vorher gestorbenen Gemahlin Ottos, einzunehmen, als sie. Daher entstand denn bald in Otto der Entschluß, mit Heeresmacht über die Alpen zu ziehen, Adelheid zu befreien und ihr seine Hand anzubieten; durch diese Heirat hoffte er zugleich das Königreich Italien zu gewinnen. Nun wurde in allen Gaueu der deutschen Länder ein glänzendes Heer gerüstet, und mit ihm brach Otto auf. Da wo am Brenner sich ein Thor in dem Riesenwalle der Alpen öffnet, zog man hindurch und stieg in das Thal der brausenden Etsch hinab. Trient und Verona nahmen ohne Kampf den König auf, so daß das deutsche Heer ungehindert in die reiche Ebene der Lombardei hineinziehen konnte. Überall öffneten sich ihm die Thore, vor allem schlossen sich die Bischöfe bereitwillig Otto an. Berengar war bald von allen verlassen und floh auf eine feste Burg. Otto aber zog in Pavia, der Hauptstadt des Landes, ein und ließ sich hier von den Großen Italiens als ihrem König huldigen. Nunmehr beeilte sich Otto, nach Canossa reiche Geschenke und vertraute Männer zu senden, die um Adelheid für ihn werben und ihr die Einladung überbringen sollten, nach Pavia zu kommen. Willig versprach die junge Königin dem mächtigen Fürsten ihre Hand, und frohen Herzens eilten sie nach Pavia. Otto sandte seinen Bruder Heinrich mit der königlichen Leibwache ihr entgegen, er selbst erwartete die Braut in Pavia. Hier wurde unter dem Jubel des Volkes die Hochzeit gefeiert. Dann kehrte der König, der nun zwei Kronen trug, nach Deutschland zurück. Später zog Otto noch einmal nach Italien, da der Papst ihn gegen seine Feinde zu Hülse gerufen hatte. Als diese niederge- 5*

6. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 65

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
40. Wie Otto nach Italien zieht. Meist nach dem Gedicht der Hrotsuit. Als der König Lothar von Italien gestorben war, wollte der Markgraf Berengar von Jvrea das Königreich an sein Hans bringen. Darum sollte Adelheid, die junge, schöne Witwe des verstorbenen Königs seinen Sohn Adelbert zum Gemahl nehmen. Adelheid aber weigerte sich, da sie Vater und Sohn verabscheute. Nun mußte sie die Mißhandlungen Berengars und seiner Gemahlin ertragen. Sie wurde ihres Goldes und ihres Schmuckes beraubt, die Diener und das Gefolge wurden ihr genommen, und zuletzt ließ man ihr nicht einmal die Freiheit. Doch das war den Peinigern noch nicht genug. Die Gefangene wurde au den Haaren gerauft, mit Schlägen und Fußtritten beschimpft. Zuletzt ließ Berengar die unglückliche Witwe in eine Burg am Gardasee bringen. Hier verlebte Adelheid mit einer einzigen Dienerin in einem dunkeln Kerker, der rings von Wachen umstellt war, vier Monate, j So vieles mußte die junge Königin erdulden; aber es war ihr heilsam, denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er. Niemand durste den Kerker betreten außer einem Priester, der die Unglückliche treulich mit dem Worte Gottes tröstete. Mit ihm überlegte sie aber auch, wie sie aus dem schrecklichen Gefängnis entrinnen könne. Nachdem sie lange beratschlagt hatten, kamen sie auf den Gedanken, heimlich einen Gang unter der Erde zu graben, durch den sie aus dem Kerker fliehen könnten. Mit großer Vorsicht arbeiteten der Priester und die Dienerin, bis das Werk fertig war. In einer Nacht gelangten die Königin und ihre beiden Gefährten durch den Gang glücklich ins Freie, sie eilten fort, so Staube u. Göpfert, Lesebuch. 5

7. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 66

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 66 — weit nur die Königin von den Füßen getragen werden mochte. Als es anfing zu dämmern, verbargen sich die Flüchtigen in einer Höhle. Hier warteten sie wieder die Nacht ab, um weiter zu fliehen. So trieben sie es mehrere Tage; fanden sie morgens keine Höhle, so versteckten sie sich in einem Walde oder auch in einem Kornfelde. Einmal hatte sich Adelheid wieder in einem Kornfeld verborgen. Da kamen die Verfolger herangeritten, unter ihnen Berengar selbst. Die Reiter ibogen die hohen Halme des wogenden Ährenfeldes mit ihren langen Speeren auseinander. Schon glaubte Adelheid, sie sei verloren; doch sie wurde nicht entdeckt, denn Gottes Gnade beschirmte sie. Endlich kamen die Fliehenden an ein breites Wasser. Hier ließ der Priester die Frauen zurück und eilte zu einem treuen Bischof, um von ihm Hülfe zu holen. Tage und Nächte verlebten die Frauen in steter Furcht und Sorge, zuletzt wurden sie auch noch vom Hunger gepeinigt und meinten, sie müßten sterben. Da kam ein Fischer aus seinem Nachen heran der hatte in seinem Fahrzeug einen großen Stör. Verwundert sieht er die Frauen und fragt, wer sie seien und was sie hier ansingen. „Siehst du denn nicht," sagte Adelheid, „daß wir Fremde sind, von aller menschlichen Hülfe verlassen? Wir sind in Gefahr, Hungers zu sterben: wenn du kannst, gieb uns etwas zu essen." Der Fischer fühlte Erbarmen. Er trug Feuer bei sich nach Sitte der Fischer, und schnell lohten die Flammen empor, an denen der Fisch zubereitet wurde. Bald saß die Königin beim ärmlichen Mahle, der Fischer und die Dienerin warteten auf. Kurze Zeit darauf kehrte der Priester zurück mit einer Schar bewaffneter Reiter, die Adelheid jubelnd begrüßten. Von ihnen umgeben, wurde sie auf die uneinnehmbare Burg Canossa gebracht, die ein tapferer Vasall des Bischofs zu Lehn hatte. Das Gerücht von der Not und dem Jammer der italienischen Königin lief durch die Welt und bewegte überall die Herzen der Menschen. Auch König Otto hörte davon und wurde von dem

8. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 26

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Karl der Große. 18. Der langobardische Spielmann. Als Karl vorhatte, den König Desiderius mit Krieg zu überziehen, kam ein langobardischer Spielmann zu den Franken und sang ein Lied folgendes Inhalts: „Welchen Lohn wird der em- pfangen, der Karl in das Land Italien führt auf Wegen, wo kein Spieß gegen ihn aufgehoben, kein Schild erklingen und kein Schaden den Seinen widerfahren soll?" Als das Karl zu Ohren kam, berief er den Mann zu sich und versprach, nach dem Siege ihm alles zu geben, was er fordern würde. Das Heer wurde zusammenberufen, und der Spielmann mußte vorausgehen. Er vermied Straßen und Wege und führte den König über den Abhang eines Berges, der bis auf den heutigen Tag der Frankenweg heißt. Wie sie von diesem Berg niederstiegen in die Ebene, sammelten sie sich schnell und fielen den Langobarden unerwarteter Weise in den Rücken. Desiderius floh nach Pavia, und die Franken überströmten das ganze Land. Da trat auch der Spielmann vor den König Karl und ermahnte ihn seines Versprechens. Der König sprach: „Fordere, was du willst!" Darauf antwortete er: „Ich will auf einen dieser Berge steigen und stark in mein Horn blasen; soweit der Schall in das Land hineintönt, soll das Land mit allen Männern und Weibern, die daraus wohnen, mir zum Lohn gegeben werden."

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 2

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
1. Zu Speier, der alten Kaiserstadt, Da liegt auf goldener Lagerstatt, Mit mattem Aug' und matter Hand Der Kaiser Heinrich, der Fünfte genannt. 2. Die Diener laufen hin und her, Der Kaiser röchelt tief und schwer; Und als der Tod ans Herze kam, Da töut's auf einmal wundersam. 3. Die kleine Glocke, die lange verstummt, Die Armesünderglocke summt, Und keine Glocke stimmt mit ein, Sie summet fort und fort allein. 4. Da heißl's in Speier weit und breit: „Wer wird denn wohl gerichtet heut'? Wer mag der arme Sünder sein? Sagt an, wo ist der Rabenstein?" Cer. 2. Die Jugend Heinrichs Iv. Als der Vater Heinrichs, der gewaltige Heinrich Iii. starb, war der schon zum König gekrönte Knabe kaum 6 Jahre alt. Daher überuahm seine Mutter Agnes für ihn die Verwaltung des Reiches. Aber nun hoben die von der starken Hand des Vaters niedergedrückten Fürsten und Bischöfe ihr Haupt. Die schwache Kaiserin mußte sich ihnen fügen, so daß sie z. B. drei erledigte Herzogtümer deu Fürsten geben mußte, die sie verlangten. Aber damit war der herrschsüchtige Erzbischof Anno von Köln nicht zufrieden. Er verschwor sich mit einigen Fürsten und Bischöfen, den jungen Heinrich der Mutter zu rauben und so die Regierung

10. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen
   bis 10 von 26 weiter»  »»
26 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 26 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 1
3 0
4 1
5 3
6 0
7 2
8 0
9 0
10 5
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 2
28 8
29 0
30 0
31 2
32 0
33 6
34 1
35 0
36 2
37 12
38 0
39 0
40 0
41 0
42 8
43 2
44 0
45 3
46 6
47 0
48 1
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 4
1 58
2 0
3 12
4 20
5 2
6 6
7 17
8 27
9 162
10 5
11 13
12 8
13 11
14 0
15 10
16 62
17 177
18 9
19 37
20 24
21 5
22 1
23 115
24 0
25 9
26 11
27 0
28 10
29 222
30 0
31 1
32 18
33 61
34 12
35 3
36 11
37 34
38 36
39 15
40 5
41 34
42 5
43 47
44 35
45 37
46 4
47 1
48 1
49 4
50 1
51 83
52 7
53 1
54 4
55 13
56 159
57 4
58 10
59 19
60 41
61 8
62 3
63 1
64 6
65 51
66 9
67 55
68 39
69 5
70 5
71 35
72 14
73 14
74 71
75 11
76 16
77 29
78 14
79 10
80 6
81 0
82 13
83 192
84 1
85 28
86 11
87 6
88 4
89 18
90 4
91 1
92 85
93 14
94 19
95 7
96 106
97 7
98 73
99 2

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 20
1 13
2 14
3 39
4 36
5 48
6 61
7 7
8 11
9 14
10 13
11 9
12 102
13 27
14 8
15 1
16 16
17 6
18 38
19 25
20 0
21 9
22 4
23 1
24 218
25 40
26 300
27 1
28 14
29 17
30 12
31 7
32 13
33 356
34 86
35 10
36 9
37 1
38 1
39 59
40 177
41 25
42 22
43 79
44 5
45 4
46 35
47 60
48 2
49 44
50 84
51 99
52 35
53 4
54 28
55 172
56 3
57 9
58 399
59 305
60 4
61 107
62 26
63 1
64 100
65 92
66 2
67 5
68 16
69 0
70 4
71 15
72 35
73 10
74 27
75 29
76 4
77 39
78 15
79 9
80 41
81 308
82 20
83 47
84 8
85 5
86 4
87 2
88 9
89 93
90 14
91 18
92 7
93 4
94 56
95 128
96 13
97 90
98 7
99 11
100 455
101 3
102 81
103 6
104 4
105 4
106 98
107 32
108 2
109 13
110 57
111 188
112 27
113 11
114 39
115 2
116 119
117 1
118 5
119 51
120 4
121 27
122 2
123 26
124 113
125 36
126 1
127 24
128 7
129 17
130 15
131 120
132 14
133 24
134 4
135 2
136 146
137 13
138 2
139 5
140 24
141 7
142 25
143 52
144 8
145 35
146 7
147 16
148 57
149 0
150 14
151 37
152 71
153 1
154 37
155 27
156 21
157 30
158 43
159 6
160 9
161 500
162 2
163 2
164 35
165 19
166 91
167 7
168 18
169 33
170 14
171 18
172 23
173 116
174 5
175 192
176 7
177 176
178 2
179 226
180 39
181 4
182 84
183 422
184 15
185 6
186 0
187 9
188 12
189 3
190 9
191 42
192 8
193 17
194 62
195 8
196 140
197 3
198 7
199 51