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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 15

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 15 — von 3300 km (1912) und Kunststraßen in gleicher Ausdehnung durchziehen es. Fieber- hauchende Sumpfgebiete hat man trocken gelegt. Durch großartige Bewässerungsanlagen und die Erbohrung von artesischen Brunnen in der Sahara sind große Flächen Landes für den Anbau gewonnen worden. Was das alles bedeutet, erhellt aus der Tatsache, daft- die Ausfuhr, die zwischen 1830—40 nur 3—4 Mill. M. betrug, 1910 die beträchtliche Höhe von 393 Mill. Mk. erreicht hat. Der Ackerbau ist fast ganz auf das Tell beschränkt und erzeugt an Getreide ins- besondere Weizen, Gerste und Mais und zwar weit über den Bedarf hinaus. Eine weite Verbreitung hat der Weinbau, der 1906 6,9 Mill. dl Wein lieferte, mehr als den dreifachen Ertrag Deutschlands. Große Bedeutung hat ferner der Anbau von Süd- Abb. 3. Die Maurenstadt in Alschier. f rü ch t en und von F r üh g e m ü s en (grünen Bohnen, Erbsen, Blumenkohl, Artischoken, Tomaten^ Kartoffeln), die im Winter und Frühlinge als noch seltene und teure Ware auf den euro- päifchen Markt kommen. Außerdem wird Tabak gebaut (1901: 7,7 Mill. kg), und die Oasen der Sahara mit ihren 2^ Mill. Palmen erzeugen gewaltige Mengen von Datteln. Der Wald, der allerdings nur 10 °/0 der Oberfläche des Landes bedeckt und zu mehr als- der Hälfte Staatseigentum ist, liefert Kork und Gerberlohe, das Steppenhochland Halsa- gras. Viehzucht wird hauptsächlich im Steppenhochland getrieben und erstreckt sich vor- wiegend auf Kleinvieh, Schafe (9 Mill.) und Ziegen (4 Mill.), in geringerem Umfange auf Rinder (1,1 Mill.) und auf Esel, Maultiere und Kamele, die als Lasttiere uu- entbehrlich sind. Der Bergbau liefert Zink, Eisen und Blei, leidet aber unter dem Mangel an Kohlen, der eine Verhüttung der Erze unmöglich macht. In letzter Zeit ist die Ausfuhr von Superphosphat, einem vorzüglichen Dungstoffe, bedeutend geworden. Der Außenhandel erreichte 1910 einen Wert von 801 Mill. Mk. (A. 395, E. 406).

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 167

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 167 — An erster Stelle steht der Anbau von Nährpflanzen: Reis, Weizen, Hirse und Mais. Reis, das Hauptnahrungsmittel der Chinesen, wird besonders im S. gebaut, wo z. B. die Gegend am untern Jangtfekiang einem einzigen Reisfelde gleicht. Gleichwohl wird noch viel Reis aus Indien eingeführt. Zu den genannten Getreidearten kommen dann Hülsenfrüchte, namentlich Bohnen, vielerlei Gemüse, Knollenpflanzen (Kartoffeln, Bataten, Jams), Süd- früchte und Obst. Der Rhabarber und die Apfelsine (Apfel aus Siua-China) haben hier ihre Heimat. Da der Chinese keine Butter kennt, spielen Ölpflanzen, wie Sesam, Raps, Erdnüsse, Lein, die Rizinusstaude u. a., deren Ol als Speisefett Verwendung findet, in der Volksernährung eine wichtige Rolle. Unter den Genußmittel liefernden Pflanzen steht an erster Stelle der Tee, der das tägliche Getränk der Chinesen ist und in bedeutenden Mengen aus- geführt wird. Ferner wird Tabak gebaut. Der Anbau des Mohns, der in den letzten Jahrzehnten beständig zugenommen hatte und zuletzt jährlich etwa 5 Mill. kg Opium lieferte, ist jetzt nach Verbot des Opiumrauchens gänzlich untersagt. Wichtige Gespinstpflanzen sind die Baumwolle, die in ganz Süd- china angebaut wird, aber den Bedarf des Landes nicht deckt, und Hanf. Einen sehr großen Umfang hat die Seidenzucht, mit der China an der Spitze aller Länder steht. — Von nur geringer Bedeutung ist die Viehzucht, weil alles fruchtbare Land für den Ackerbau ausgenutzt wird und darum wenig Weideland übrigbleibt. Die wichtigsten Haustiere sind Schweine und Geflügel. Der Teestrauch wird in ganz Südchina gebaut. Die Pflanzungen nehmen eine Fläche von der doppelten Größe des Deutschen Reiches ein. Man legt sie vorwiegend an den Abhängen von Bergen und Hügeln an, wie bei uns die Weingärten. Um die Blätter bequem pflücken zu können, läßt man die Sträucher nur zur Höhe unsrer Beerensträucher wachsen. Jährlich wird drei- bis viermal geerntet. Die erste, im April stattfindende Ernte liefert den feinsten Tee. Je nach der Behandlung der Blätter erhält man schwarzen oder grünen Tee. „Um schwarzen Tee zu bereiten, läßt man die von den Zweigen abgestreiften Blätter an der Sonne etwas trocknen. Dann schüttet man sie unter einem Schuppen auf Haufen, damit sie in Gärung übergehen. Diese wird mehrmals unterbrochen. Darauf erhitzt man die Blätter in einer Pfanne oder auf einem Bambusgeflecht über einem Kohlenfeuer, wirft sie auf einen Tisch, rollt sie mit flacher Hand zu Kugeln und erhitzt sie von neuem. Nachdem dann die Blätter gesiebt worden, sind sie zur Verpackung fertig. Die Blätter, aus denen grüner Tee hergestellt werden soll, werden sofort in die Pfanne gebracht, mehrmals abwechselnd mit den Händen zerknetet, dann wieder in der Pfanne erhitzt und zuletzt getrocknet" (Mewius). Der Staub und die Abfälle bei der Tee- bereitung werden in Backsteinformen gepreßt und kommen als Ziegeltee in den Handel. Er wird mit Karawanen größtenteils nach Tibet und in die Mongolei geschickt, wo er, mit Butter und Salz in Wasser gekocht, als eine allbeliebte Suppe genossen wird. Wie gewaltig die Teererzeugung Chinas ist, erhellt daraus, daß trotz des eigenen starken Verbrauchs 1911 für 109 Mill. Mk. ausgeführt werden konnten. — Früher war der Teebau ganz auf China und Japan beschränkt. In neurer Zeit hat er aber in Indien und besonders auf Ceylon einen gewaltigen Aufschwung genommen, so daß die chinesische Ausfuhr dadurch ganz erheblich beeinträchtigt worden ist.

3. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 213

1846 - Aachen : Benrath
213 Obstarten reifen mib bei den meisten Obstbäumen stellt sich in diesem Monate der zweite Safttricb ein. Kukuke, Störche, Kirsch- vögel, Nachtigallen und Schwalben ziehen weg, und die dritte Brut der Sperlinge fliegt ans und die Bienen werden auf die Heiden gebracht. Im S epteniber nimmt die Warme rascher ab, die Temperatur mindert sich uni mehr als 3° ; die Morgen sind kühler, die Nebel häufiger und in den rauheren Gebirgsgegenden leidet gegen das Ende des Monats der Pflanzenwuchs durch Rei- fe. Doch ist der September in der Regel wegen seiner Heiterkeit einer der schönsten Monate des Jahres; die Regenmenge ist be- deutend geringer als im vorigen Monat, und die Höhe der Flüffe und Seen mindert sich daher nierklich. Viele Pflanzen sterben ab und nur wenige, wie Herbstzeitlosen und Erheu, blühen jetzt erst; die meisten Obstarten und frühe Trauben reifen, die Wallnüsse und der Hopfen werden geerntet; die Blätter vieler Bäume ver- lieren ihre grüne Farbe und die Eschen entblättern sich. Die mei- sten insektenfressenden Zugvögel ziehen weg, auch Wachteln und Drosseln ziehen südlicher; die Bienen stoßen die Drohnen aus. Jni Oktober sinkt die Wärme im Mittel um 5'/20. Der Thermome- ter sinkt gegen das Ende des Monats an einzelnen Tagen unter den Gefrierpunkt; doch folgen, besonders in der ersten Hälfte, noch mehrere schöne und warme Tage, der sogenannte Aller- heil ig en so mm e r ; die Regenmenge ist in der Regel viel gerin- ger, als in den fünf vorhergehenden Monaten. Späte Obstarten und viele Samen reifen; die Weinlese beginnt am Mittclrhein in der zweiten, am Oberrhein gewöhnlich in der ersten Hälfte des Monats, verlängert sich aber nicht selten bis gegen das Ende desselben; die mei- sten Laubhölzer entblättern sich in der zweiten Hälfte des Oktobers, besonders wenn Reife und Nachtfröste früher eintreten, und die Win- tersaat wird gewöhnlich in diesem Monate besorgt. Die noch zurückge- bliebenen Zugvögel treten ihre Wanderung an, und aus Nordeuropa kommen Drosseln, Schnepfen und Kraniche; Fledermäuse, Hamster, Siebenschläfer u. s. w. ziehen sich zum Winterschlase in ihre Schlupf- winkel zurück. Im November sinkt die Temperatur um 5°, und der Thermometer Morgens öfter unter den Gefrierpunkt. Das Wetter ist in Süddeutschland feucht, trübe und nebelig, in Nord- deutschland kalt; in Süddentschland fällt hin und wieder Schnee, doch bleibt er selten längere Zeit liegen; Gewitter sind so selten,

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 66

1876 - Dresden : Schönfeld
66 Das deutsche^Reich- Lausitz und einige Tausend Kassuben westlich von Danzig; 145,000 Dänen in Nordschleswig; ferner 147,000 Litauer in Ostpreußen und 10,000 Wallonen im W. der Rheinprovinz. Die Volksbildung ist auf hoher Stufe. 9 Universitäten sind zu Berlin, Bonn, Bres- lau, Göttin gen, Halle, Königsberg, Marburg, Kiel, Greisswalde, eine Akademie Zu Münster. Preußen, durch Friedrich den Großen zu einer Großmacht erhoben, ist seit 1850 constitutionelle Monarchie, beschränkt durch 2 Kammern, das Herrenhaus und das Haus der Ab- geordneten. § 87, Der Bergbau lieferte an Steinkohlen 590 Mill. Ctr., davon die Hälfte aus Westfalen, */3 ans Schlesien, aus den Kohlen- becken von Ruhrort-Unna, Stollberg-Aachen, Saarbrücken, Gleiwitz, Glatz-Waldenburg; 150 Mill. Ctr. Braunkohlen, davon fast die Hälfte aus dem Distrikt zwischen Halle u. Eisleben; 731/2 Mill. Ctr. Eisenerz, zum größten Theil aus Westfalen, der Rheinprovinz und Nassau, 8 Mill. Ctr. Zinkerz aus Schlesien (Preußen producirt die Hälfte des Gesamtgewinnes der Erde); 2 Mill. Ctr. Bleierz aus der Nheinpro- vinz, Westfalen, Schlesien und vom Harz, 5h2 Mill. Ctr. Kupfererz und Silber vom Harz. Salzlager finden sich in Staßfurt, Speren- berg südl. von, Berlin, wo man in einer Tiefe von 1269 m. (dem tiefsten Bohrloch der Erde) die Sohle des Steinsalzes noch nicht erreicht hat, Jnowraclaw südwestl. v. Thorn, Segebcrg in Holstein, Erfurt u. a. Das Salzlager von Staßfurt hat eine Mächtigkeit von 215 m., das von Erfurt 345 m. Staßfurt ist einzig in seiner Art durch die so sehr werthvollen Kalisalze, und ist dadurch zu dem Range der größten Saline ihrer Art in Europa gestiegen. Außerdein gibts noch 34 Salinen (besonders Schönebeck bei Magdeburg und Dürren- berg bei Halle) und über 200 Mineralquellen in Nassau, Schlesien und der Nheinprovinz. § 88. Ackerbau treiben 13 Mill. Einw. Am meisten Ackerland hat Posen, Sachsen und Schleswig-Holstein, am wenigsten Westfalen und Rheinland. Sachsen nimmt in Bezug auf vortreffliche Beschaffen- heit und sorgfältigen Anbau des Bodens die erste Stelle ein. Man baut als Brotfrüchte Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Kar- toffeln. 460,000 Eimer Wein, besonders am Rhein und in Schle- sien. Oelgewächse (Raps, Hanf, Lein), Krapp in Schlesien, Sachsen, Rheinprovinz; Waid, Saflor, Wau und Anis in Erfurt; Kümmel bei Halle; Flachs in Preußen, Schlesien, Hannover, Westfalen; Cichorien bei Magdeburg; vorzüglicher Hopfen in Posen; Runkel- rüben auf fast 8 Qm., meist in Sachsen, Tabak und Obst. Die Gartenkultur ist berühmt in Erfurt. Der fünfte Theil des Landes ist mit Wald bedeckt. H 89. Viehzucht. Die meisten Pferde zieht Preußen, Ostfries- land, Holstein: Rindvieh: Nassau, Preußen, Schleswig-Holstein, Hannover und Schlesien, Schafe (22 Mill., ausgezeichnete Zucht mit 1/2 Mil. Ctr. Wollproduction) Brandenburg und Schlesien, daher dort die größten Wollmärkte in Berlin und Breslau.^ Die schlesische Wolle ist die feinste. Ziegen und die besten Schweine zieht

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

10. Europa - S. 174

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
174 s. Wind, der nur in den s. Landschaften, in Sizilien, Unteritalien, Griechenland und Südspanien (hier unter dem Namen Leveche), auftritt. Während des Schirokkosturmes steigert sich die Wärme bis zur Gluthitze. In Palermo sind schon 50° gemessen worden, und selbst um Mitternacht zeigt das Thermometer häufig noch 35°. Die außerordentliche Trockenheit läßt die Blätter und Blüten der Pflanzen verwelken, und zuweilen wird die ganze Oliven- und Weinernte vernichtet. Der Schirokko bringt nur ausnahmsweise einmal etwas Regen. Häufig aber schlägt er einen rötlichen oder weißen Staub nieder. „Dabei ist die Luft dunstig, der Himmel gelblich bis bleifarben, die Sonne gar nicht oder kaum sichtbar. Die Menschen leiden unter Mattigkeit, Beklemmung und Unlust zu jeder Tätigkeit. Der Schirokko erscheint in allen Jahreszeiten, am häufigsten jedoch im Friihjahr. Man hat ihn früher als „Wüstenwind" erklärt, als einen Luftstrom, der seine Hitze und Trockenheit aus der Sahara mitbringe. In der Tat bezeugt der Staub, den er häufig mitführt, daß die Schirokkoluft über der Wüste in Wirbelstürmen aufgestiegen und so den Staub in die Höhe gerissen hat. Doch ist damit die Erscheinung noch nicht genügend erklärt, da aus derselben Richtung auch andre weniger heiße und sehr feuchte Winde wehen. Der echte Schirokko ist ein föhnartiger Fallwind, der aus den höheren Teilen der Atmosphäre herabstürzt und seine hohe Wärme und Trockenheit dadurch erlangt, daß er sich dabei dynamisch erwärmt und infolgedessen relativ trocken wird" (Philippson. — Bergt. I, S. 48). Landwirtschaft. Die natürliche Fruchtbarkeit des Bodens und das günstige Klima machen Italien in hervorragendem Maße zu einem Lande des Ackerbaus. Doch werden nur 46 °/0 der Bodenfläche, etwas weniger als in Deutschland 49 (o/o), mit Pflug und Spaten bearbeitet; große Flächen könnten noch für den Anbau gewonnen und die Erträge durch bessere Bewirtschaftung erhöht werden. Infolge des ganz andern Klimas find die Formen und Erzeugnisse des Anbaus von denen der mitteleuropäischen Länder erheblich verschieden. Die große Trocken- heit erfordert vielfach künstliche Bewässerung. 17000 qkm werden jetzt aus diese Weise befeuchtet, besonders in der Lombardei und in Sizilien. Der Ertrag der Länder wird dadurch bedeutend erhöht, in Sizilien bis auf das Zwanzigfache. Bei der langandauernden Wärme liefern die Berieselungsanlagen mehrere Ernten im Jahre, erst Weizen, dann Mais (S. 142) oder mehrere Gemüsearten nacheinander. Eine weitere Eigentümlichkeit des italienischen Boden- baus besteht darin, daß häufig aus derselben Fläche mehrere Frnchtarten zu- gleich gezogen werden. Vielfach sieht man an den Rändern oder inmitten der Felder Ulmen, Pappeln, Maulbeer- oder Fruchtbäume, au denen die Rebe emporrankt und von Stamm zu Stamm Gewinde bildet. Ebenso stehen häufig. Weinstöcke zwischen den nur wenig Schatten werfenden Ölbäumen, ja mitunter zieht man auf demselben Landstücke noch Gerste, freilich nur als Futterkraut, das schon im April abgemäht wird, ehe jene grünen. Auffallend groß ist end- lich der Reichtum an Frucht bäumen, deren Zahl die des doppelt so großen Deutschen Reiches um das Mehrfache übertrifft. Die Haupterzeugnisse des italie- nischen Landbaus sind Getreide, Wein, Öl, Südfrüchte und Seide. Der Getreidebau liefert überwiegend Weizen und Mais, daneben auch Gerste^
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