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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 388

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 388 — Iv, S. 122, das Australische Faltengebirge, Iv, S. 206, die Sierra Nevada, Iv, S. 258). Von Einfluß sind ferner die herrschenden Winde. Luftströmungen, die über weite Land- schaften wehen, sind trocken, wie bei uns die Ostwinde; solche, die vom Meere kommen, wie in Europa die w. Winde, bringen Regen. Ferner kann als Regel gelten, daß Winde, die von kälteren nach wärmeren Gegenden wehen, regenlos sind, weil sie mit der zunehmenden Erwärmung trocken werden, während umgekehrt Winde, die aus wärmeren Gebieten kommen, infolge der Abkühlung zur Abgabe von Feuchtigkeit genötigt werden. Bezüglich der Verteilung des Regens auf die einzelnen Jahreszeiten kann man unterscheiden: 1. Äquatorialregen im Gebiete des Windstillengürtels mit fast täglichen Gewittergüssen (Iv, S. 38). 2. Zenitalregen zu beiden Seiten des Windstillengürtels; sie folgen dem Ho hstande der Sonne und werden durch Trockenzeiten abgelöst (Iv, S. 38). 3. Subtropische Regen, z. B. im Gebiete der Mittelmeerländer. Sie fallen im Winter, wenn ozeanische Winde vorherrschen, während der Sommer, der unter der Herrschaft der trockenen Passate steht, regenlos ist (Iii, S. 124). 5. Veränderliche Regen, die zu allen Zeiten des Jahres fallen. Ihr Gebiet sind die mittleren und die höheren Breiten, und die Verteilung der Niederschläge auf das ganze Jahr ist den veränderlichen Winden zuzuschreiben. 2. Die Wafserhülle oder Hydrosphäre. Allgemeines. Das Wasser der Erde befindet sich in einem beständigen Kreislaufe. Von allen Meeren, Seen und Flüssen und vom feuchten Erdboden steigt es als Wasserdampf in die Luft empor, und in den Niederschlägen kehrt es zur Erde zurück. Von diesem Niederschlage fließt ein Teil sofort an der Erdoberfläche wieder ab; ein Teil verdunstet oder wird von den Pflanzen auf- gesogen, die es allmählich auch wieder an die Luft abgeben; der Rest dringt in den Boden ein, bildet dort das Grundwasser und kehrt endlich in den Quellen, oft weit von seinem Ursprungsorte, wieder zutage. Bäche und Flüsse führen es dem Meere zu, oder es sammelt sich in Seen. a) Die Gewässer des Festlandes. Grundwasser und Quellen (I, S. 30—33, Iii, S. 309—311, Iv, S. 232 und 258). Die Flüsse. Das den Quellen entströmende Wasser bildet Bäche; diese vereinigen sich zu Flüssen, die Flüsse zu Strömen. Die Gesamtheit aller Gewässer, die einem Flusse oder Strom zugehen, bilden mit diesem zusammen ein Fluß- oder Stromnetz (Stromsystem). Die Landfläche, die ein Fluß entwässert, nennt man sein Einzugs- oder Flußgebiet. Wo sich zwei Fluß- gebiete berühren, das Wasser also nach verschiedenen Seiten abläuft, liegt ihre Wasserscheide. Gewöhnlich werden Wasserscheiden durch Gebirgsketten gebildet. In Tiefländern sind es oft nur schwache Bodenanschwellungen, so daß zur Zeit des Hochwassers Flüsse verschiedener Gebiete miteinander in Verbindung stehen (Iv, S. 247). Ja nicht selten kommt es vor, daß ein Fluß dauernd einen Teil seiner Gewässer durch einen Nebenarm einem andern Flusse zusendet, wie

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

5. Die Alpen und Süddeutschland - S. 161

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 161 — Aber die Tropfen lassen nicht allen Kalk an der Decke zurück. Einen Teil davon nehmen sie beim Herabfallen mit sich. Dort unten verdunsten sie weiter und setzen daher eine weitere Menge Kalk als eine weiße feste Kruste ab, die man Stalagmit nennt. Dieser Vorgang der Auflösung, Fortführung und des erneuten Niederschlags, den man so gut im Kleinen an gemauerten Gewölben beobachten kann, vollzieht sich nun zuweilen in großem Maßstabe in den mächtigen Kalksteinhöhlen. Wenn das Wasser schon beim Durch- dringen eines wenige Fuß dicken Mauerwerks so große Veränderungen hervorbringen kann, so dürfen wir wohl ganz andere Wirkungen unter der Erde erwarten, wo das Wasser ausgedehnte Gesteinsmassen durchdringt, und wo Jahrtausende hindurch die Bildung der Tropfsteine ungestört vor sich gehen konnte." (Geikie.) d. Vergleich zwischen dem Deutschen und dem Schweizer Jura. Der Deutsche Jura ist eine Fortsetzung des Schweizer Juras. Beide bestehen hauptsächlich aus Kalkgestein. Beide sind zerklüftet und reich an Höhlen. Beide sind auf den Höhen wasserarm und darum für den Anbau wenig geeignet. Beide vermögen darum mit ihren Erzeugnissen auch nur eine geringe Bevölkerung zu ernähren. Neben diesen Ähnlichkeiten ergibt ein Vergleich aber auch bedeutende Unter- schiede. Der Schweizer Jura besteht aus einer Menge von Parallelketten, die durch schmale Längstäler voneinander getrennt sind. Er ist das Muster eines regelmäßig gebauten Faltengebirges. Der Deutsche Jura hat kein einziges Längental, sondern nur kurze Quertäler. Er zeigt auch nirgends Falten, sondern besteht durchgehends aus wagerecht gelagerten Gesteinsschichten. Darum nennt man jenen auch den Ketten- oder Faltenjura, diesen den Plattenjura. Der Schweizer Jura ist ferner bedeutend höher als der Deutsche. Dieser hat seinen Steilabfall an der Nordseite, jener an der Südseite. Der Deutsche Jura ist seines ganzen Aufbaus wegen viel leichter zu übersteigen als der Schweizer. Er wirkt darum auch nicht in gleichem Maße trennend und ist nicht wie dieser zur Grenze zweier Völker und Staaten geworden. 3t. Die Main- und Neckarländer. a. Übersicht. Begrenzung. N. vom Schwäbischen und w. vom Fränkischen Jura breitet sich ein niedriges Berg- und Hügelland aus, das im W. vom Schwarzwalde, dem Odenwalds und dem Spessart, im N. vom Vogelsberge, der Rhön, dem Franken- und Thüringer Walde und dem Fichtelgebirge begrenzt wird. Es hat ungefähr die Gestalt eines Dreiecks, als dessen Eckpunkte man den Vogelsberg, das Fichtelgebirge und die Neckarquelle betrachten kann. Die Gewässer dieses Gebiets sammeln sich in zwei Hauptadern, dem Main und dem Neckar, die beide die w. Grenzgebirge durchbrechen und zum Rheine gehen. Nur zwei kleinere Flüsse, Wörnitz und Altmühl, gehören zum Fluß- gebiet der Donau. Fick. I. Band. 11

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 51

1880 - Dresden : Salomon
51 fließenden Wassertheilchen haben müßten, damit ebensoviel Wasser hindurchgehe, als bei ungleicher Geschwindigkeit in verschiedenen Punkten des Profils wirklich durchfließt. Zur Messung der Ge- schwindigkeit hat man besondere Instrumente, Rheometer oder Strommesser genannt: die Schwimmer sind hohle Kugeln, welche bis zu einer bestimmten Linie eintauchen und in gewissen Zeiten gewisse Strecken fortschwimmen; beim hydrometrischen Pendel oder Stromquadranten zeigt ein vom Strome fort- gezogenes Pendel den mit der senkrechten Linie gebildeten Winkel an, welcher um so größer ist, je rascher das Wasser fließt. Oskar Peschel unterscheidet ^uer- und Längenströme. Die Querströme fließen stets vom Innern der Wölbung einer trockenen Erdstrecke mehr oder weniger senkrecht und auf dem kürzesten Wege nach der Küste; die Längenströme fließen parallel mit der großen Achse continentaler Erhebungen. Kommt ein Stromgebiet zwischen zwei Gebirgen in eine muldenförmige Einfenkung zu liegeu, so werden die Nebenflüsse auf beiden Ufern gleichmäßig vertheilt sein, wie wir das beim Mississippi sehen. Gewöhnlich liegt aber die Thalsohle der Ströme nicht gerade in der Mitte, sondern dem einen Gebirge, häufig der uiedern Erhebung, näher, ald dem andern, der höhern Bodenform; die Donau ist von den Alpen weiter als vom schwäbischen Iura und bayerischen Wald entfernt, meil vermuthlich die Alpen später ausstiegen als die genannten Mittelgebirge. Dann liegen die Nebenflüsse vor- herrschend auf der eiuen Seite. So finden sich bei der Weser, Elbe und Oder Anfangs die Nebenflüsse auf der linken Seite, und im Unterlaufe tritt ein einziger, aber größerer Niederungsfluß auf der rechten Seite hinzu. Zugleich berühren die deutschen Ströme der nördlichen Abdachung durch ihre rechten Nebenflüsse das Stromgebiet des zunächst östlich gelegenen Flusses sehr nahe. Wie erklärt sich das? Die Flüsse sind für den Hausbalt der Natur und die Cultur- entwickelung der Menschheit von der größten Bedeutung. Sie sind die natürlichen Abzugsgräben, in welchen der Ueberschuß an Regen, den weder der Boden noch die Onellen brauchen, dem Meere zugeführt wird; sie sind gleichsam die belebenden und erfrischenden Adern der Erde: ihre Dünste füllen die Atmosphäre mit Feuchtig- keit, ihren Bahnen folgt die Vegetation in kräftigerer Fülle, ihre Betten beherbergen viele Thiergeschlechter, ihre Arbeit reinigt den Boden von einer Menge modernder Stoffe und überschüttet die Uferlandschaften mit fruchtbarer Erde; sie sind die Naturbahnen aus dem Innern der Länder nach dem Meere, das wandernde 4*

9. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 32

1874 - Erlangen : Deichert
32 §• 17—18. Alte Geschichte, x—476 nach Chr. urig in Klöstern (in Aegypten durch Pachomius um 350; im Abendlande durch Benedict von Nursia bei Benevent; j 543). In der Kirche entstanden Lehr-streitigkeiten (besonders über den Arianismus; Laug-uung der Gottheit Christi), die durch Syuodeu und Concile (das erste allgemeine Concil zu Nicäa 325) beseitigt werden sollten. Während so in den Gegenden, wo das Christenthum zuerst Eingang gefunden, die Kirche dem Verfall entgegen gieng, erblühte ein neues Glaubensleben im Westen bei den urkräftigeu germanischen Völkern. — Kirchenschriftsteller: (griechische) Athanasius f 373, Chrysöstomus f 407; (lateinischej Ambrosius j 397, Hieronymus (Vulgata) j 420, Augustinus t 430. 5. Die Germanen (— Männer des Wurfspeeres?) oder Deutschen (die Volksthümlicheu. einander Deutlichen) gehören zur indogermanischen Völkerfamilie (§. 2). Ihre Wohnsitze: theils westlich (wie die Tribocker, Nemetcr, Bataver u. a.), größtenteils aber östlich des Rheins bis zur Donau und dem schwarzen Meer, der Weichsel, der Nord - und Ostsee. In Norddentschland die sog. sächsischen Völkerschaften (wie die Friesen, Cimbern, Tentönen, Sachsen, Cherusker u. a.), im Halbkreis um dieselben, im Süden und Osten, die suevi-schen (wie die Chatten, Hermunduren, Markomannen, Longobarden, Burgunder, Angeln, Vandalen u. a.). Tacitus („Germania") rühmt der Deutschen kräftige Körpergestalt und ihre guten Sitten; ihre Hauptbeschäftigung war Jagd und Krieg; Hauptfehler: Trunk und Spiel. Die Freien hatten ein festes Eigenthum (Alod), die Adeligen größeren Grundbesitz; die Hörigen dienten um ein Lehnsgut (Feod), die Knechte waren leibeigen. Zu Kriegen wurden die

10. Neue und neueste Geschichte - S. 156

1880 - Dillenburg : Seel
— 156 — Punzen. Welche Freude! „Ach lieber Fritz, lieber Wilhelm! Seid ^hr da?" rief sie. Unter lautem Schluchzen eilten beide an das Bett der Mutter. — Die Todesstunde, die neunte des —ages, nahte heran. „Ach," seufzte die Königin, „mir hilft nichts mehr, als der Tod!" Der König faß an der einen Seite des Jettes, die Rechte der Kranken haltend; an der andern Seite faß die Schwester Friederike; die Aerzte und die ganze herzogliche Familie waren anwesend. Zehn Minuten vor neun Uhr kam wieder etn Krampfanfall. „Herr Jesu, Jesu! mach’ es kurz!" rief sie —- fünf Minuten später war der Kampf zu Ende. Der König, fast erdrückt von ungeheurem Schmerze, raffte sich auf, drückte feiner Luise die Augen zu und holte dann die beiden Prinzen an das Sterbebett. Diese sanken an der Leiche der geliebten Mutter nieder und benetzten ihre Hände mit heißen Thränen. Nicht nur Preußen, ganz Deutschland trauerte über den Tod der edlen Königin. Als der Sarg nach Berlin gebracht wurde, erschienen die meisten Berliner in Trauerkleidung. In Charlotten-burg erhielt Luise eine würdige Ruhestätte. Der Bildhauer Rauch schuf für das Mausoleum ein Marmorbild der schlafenden Königin, unvergleichlich in feiner Ausführung, da Dankbarkeit und Verehrung die Hand leiteten. — Noch heute ist die Königin Luise das Vorbild edler Frauen; noch heute wird sie gepriesen als die beste Mutter ihrer Kinder und des Vaterlandes und als die beste Gattin eines Mannes. c. Abfall des Generals Hork. Napoleon hatte der Welt verschwiegen, welches Schicksal die ungeheure Armee in Rußland gehabt hatte; um so gewaltiger war der Eindruck, als es endlich bekannt wurde. Hier und da erhoben sich Stimmen, daß jetzt oder nie Gelegenheit fei, das verhaßte Joch abzuwerfen. Friedrich Wilhelm erkannte das wohl, aber er allein durfte nicht wagen, Ktieg zu beginnen: er wäre von der llebermacht Napoleons erdrückt worden; Oestreich war durch Verwandtschaft an Napoleon gefeffelt und hatte noch keine Luft zum Kriege; und Rußland? welchen Werth hatte Rußlands Freundschaft, nach dem Jahre 1807 bemessen? So überlegte der König lange Zeit; da traf ihn die Nachricht von dem Abfalle des Generals von Iork vom französischen Heere. Iork hatte das preußische Hülfsheer nach Rußland befehligt; auf dem Rückzüge war er mit feinen Truppen der letzte und hatte die Nachhut zu decken. Seine Ehre forderte fein Ein-stehen für die Franzosen; feine Liebe zum Vaterland wollte das
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