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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 33

1886 - Dresden : Höckner
bchlein; die beiden Katechismen). Doch blieb das Verhltnis zu den Katholiken sehr gespannt (1528 die sogenannten Pack-schen Hndel"). 2. Unabhngig davon war die Reformation in der deutschen Schweiz durch Ulrich Zwingli.*) Doch richtete sie sich zugleich auf politische Umgestaltung, insbesondere auf Beseitigung des unbilligen bergewichts der Fnforte (vier Waldsttte und Aug) und Abschaffung der verderblichen Sold-nerei, die mit dem herrschenden Patriziat eng verflochten war. Zwingli trat 1519 gegen den Ablaprediger Samson auf und ^ setzte nach siegreicher Disputation Januar 1523 seine kirchlich- 1523 politischen Reformen (Trennung vom Bistum Konstanz, Auf-Hebung des Clibats, Einziehung des Kirchengutes, deutscher Gottesdienst in schlichtester Form, Abschaffung der Sldnerei) in Zrich unter Autoritt des Rates durch, woraus die Ge-meinden des ganzen Kantons eine Landeskirche bildeten. der die widerstrebenden Geschlechter siegte die Reformpartei 1528 auch in Bern, 1529 in Basel (Oecolampadius), vorbergehend in Schaffhausen und St. Gallen. Doch die kirchliche Gestaltung der gemeinen Vogteien" (Unterthanenlande unter gemeinsamer Herrschast mehrerer Kantone) fhrte 1529 zum ersten Konflikt zwischen den verbndeten evangelischen Kantonen und den streng katholischen, auf sterreich gesttzten Fnforten, den gegen Zwinglis Rat der Land friede von Kappel Juni 1529 zu Gunsten der Evangelischen, aber ohne Brgschaft der Dauer be-endete. Der Versuch einer Verstndigung mit den deutschen Lutheranern, als Grundlage eines politischen Bndnisses, durch das Religionsgesprch zu Marburg zwischen Luther und Okt. Zwingli Oktober 1529 scheiterte an dem Gegensatz in der 1529 Abendmahlslehre und fhrte zur Scheidung der deutsch-lutherischen und schweizerisch - resormierten Kirche. ^ Bei einem zweiten Zusammensto erlagen die Zricher den Fnf- Okt. orten in der Schlacht von Kappel 11. Oktober 1531 1531 (Zwinglis Tod). Der Friedensschlu berlieferte die gemeinen Vogteien der katholischen Reaktion und entschied die konsessio-nelle Spaltung der Schweiz. 3. Der zweite italienische Krieg 15261529 steigerte 1526 unterdes Karls V. Macht zu einem den Evangelischen geshr- ^9 lichen bergewicht. Zum Entstze Bourbons in Mailand, das *) geb. 1. Januar 1484, 1506 Pfarrer in Glarus, 1519 Prediger am Mnster in Zrich. Kaemmel und Ulbricht. Grundzge m. 3

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 36

1886 - Dresden : Höckner
- 36 ' Confessio tetrapolitana. Die Katholiken antworteten darauf nur mit der Confutatio von Eck (3. August). Der Kaiser aber erklrte die Confession dadurch fr widerlegt und nahm die protestantische Gegenschrift, die Apologie", nicht an, schlo vielmehr nach der Abreise der protestantischen Stnde den Reichstag November 1530 mit einem Abschied, der ihnen nur bis zum 5. Mai 1531 Frist zum Rcktritt gab, die Widerstrebenden mit Klage beim Reichs-kammergericht bedrohte. 7. Die Gefahr eines Brgerkrieges wurde jedoch zunchst abgewandt einerseits durch die Begrndung des Schmal-kaldischen Bundes unter kurschsischer und hessischer Leitung (erste Zusammenkunft Dezember 1530 in Schmalkalden, Abschlu der Organisation Dezember 1531 in Frankfurt a/M.) zu gegen-fettiger Untersttzung beim Reichskammergericht und bewaffneter Abwehr, andrerseits durch den drohenden Angriff der Trken auf sterreich. Beides bewog Karl V. zum Religionsfrieden 1532 von Nrnberg 27. Juli 1532, der ersten vertragsmigen Anerkennung der kirchlichen Neugestaltung, die dort, wo sie vollzogen war, bis zu einem allgemeinen Coneil bestehen bleiben sollte. 1532 8. Zum zweiten Trkenkrieg 1532 sammelte Karl V. persnlich ein glnzendes Heer bei Tnlln. Doch lie sich der Sultan durch die heldenmtige Verteidigung des kleinen Gns in Ungarn aufhalten und wagte dann mit seinen entmutigten Truppen keine Schlacht, sondern nur einen kurzen Einfall nach Steiermark. Seine Reiterscharen, der den Semmering tief nach Nieder-sterreich vorgedrungen, wurden auf dem Rckzge im Wiener Wald fast gnzlich aufgerieben (September). 4. Schrfung der Gegenstze in Deutschland; Seendignng der auswrtigen Kriege. 15321545. Seit 1532 richtete sich Karls V. Politik auf die Herbei-fhruug eines Concils, doch auswrtige Verwicklungen zwangen ihn zu fortgesetzten Zugestndnissen an den rasch sich ausbreitenden Protestantismus. 1. Die erste neue Eroberung des Pmestautismus war Wrttemberg. Gegen die sterreichische Regierung, die hier durch die Auflsung des schwbischen Bundes 1533 und das Umsichgreifen des Luthertums im Lande selbst entwurzelt war,

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 81

1886 - Dresden : Höckner
Vogtland 1569 und die 3 schsischen Bistmer; Entwicklung der Domnenwirtschaft, des Bergbaus und der Gewerbe; Mutter Anna"), und zwar infolge der theologischen Spaltungen innerhalb des Protestantismus. Den Grund dazu legten der bertritt der seit 1546 lutherischen Kurpsalz zum Calvinismus 1563 unter Friedrich Iii. (Heidelberger Katechismus) und das Aufkommen vermittelnder, dem Calvinismus zuneigenden Lehrmei-nungen in den lutherischen Landeskirchen, namentlich in Kursachsen (Philippismus, Kryptocalvinismus). Indem die albertinische Uni-versitt Wittenberg diese, das ernestinische Jena die streng-lntheri-schen leidenschaftlich vertrat (Flacius Jllyricus verwiesen 1561, Me-lanchthon | 1560), verflocht sich der theologische Streit mit dem dy-nastisch-politischen Gegensatze der Albertiner und Ernestine?. 3. Dieser kam zum offenen Ausbruch in den Gr um-bachischen Hndeln 1558 1567, der letzten uerung mittelalterlichen Fehdegeistes, die, da Johann Friedrich der Mitt-lere von Gotha, Johann Friedrichs des Gromtigen Sohn, den Reichsritter Wilhelm von Grumbach in seiner Fehde gegen das Stift Wrzburg untersttzte, weil er die Wiederherstellung der ernestinischen Macht von einer allgemeinen Erhebung des Adels erwartete, mit der chtung beider und der Einnahme von Gotha April 1567 durch Kurfürst August endete. Grumbach wurde hingerichtet, Johann Friedrich blieb bis an seinen Tod 1595 in Haft. Doch fhrte der Versuch der Philippisten (Peucer, Cra-cov), ihre Herrschaft in Sachsen zu befestigen (1571 Consensus Dresdensis), 1574 ihren Sturz und damit die Herstellung der streng-lutherischen Rechtglubigkeit herbei, welche die Concordienformel 1577 gegen jede Abweichung sichern sollte 1577 (1580 publiziert und von 86 Fürsten unterzeichnet). 4. Seitdem verhinderte der Gegensatz zwischen Kursachsen und Kurpsalz jedes gemeinsame Vorgehen, soda 1576 die von der Pfalz beantragte Freistellung" des Bekenntnisses in den Stistslan-den nicht angenommen wurde, und Maximilian Ii. verstand es nicht, durch krftige Fhrung des Trken krieg es die Deutschen aus innerem Hader herauszureien (1566 Fall von Szigeth; 1568 Stillstand auf 8 Jahre), knpfte vielmehr die Verbindung mit Spanien wieder an (fein Sohn Rudolf eventueller Nach-folger Philipps Li.) und starb lebensmde Oktober 1576. b) Tie katholische Reaktion im Reiche unter Rudolf n. 15761612. 1. Die Reaktion begnstigte der Charakter Rudolfs Ii. 15761612, der zwar eine vermittelnde Stellung einnehmen Kaemmel u. Ulbricht. Grundzge Iii. 6

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 28

1886 - Dresden : Höckner
28 7. Nach der Krnung in Aachen (Oktbr. 1520) kam Karl V. zu seinem ersten Reichstage nach Worms. Hier bertrug er die sterreichischen Lande und Wrttemberg, dessen Herzog Ulrich 1519 der schwbische Bund wegen berfalls der Bundes-stadt Reutlingen verjagt hatte, seinem Bruder Ferdinand (!.)? zugleich wurden Einsetzung eines Reichsregiments" in Nrnberg sr die Dauer seiner Abwesenheit, Durchfhrung der Kreis-einteiluug und Bewilligung einer Reichshilfe zum Romzug und Trkenkrieg auf Grund der seitdem geltenden Wormser Matrikel" beschlossen. Die nochmalige Vernehmung Luthers gewhrte der Kaiser den Reichsstnden nur mit Rcksicht auf die drohende Volksstimmung und deshalb auch gegen den Rat 17 des ppstlichen Nuntius Aleauder. Unter freiem kaiserlichen isilp.eleit erschien Luther vor Kaiser und Reich 17. und 18. 1521 April 1521, aber er machte den verlangten Widerruf von der Widerlegung aus der heiligen Schrift abhngig und hielt daran 8. Mai auch einer nachher zusammentretenden Reichskommission gegenber 1521 fest. Deshalb erlie Karl V. unter dem 8. Mai 1521 die Reichsacht gegen Luther (Wormser Edikt), lehnte damit aber berhaupt jedes Eingehen auf eine friedliche Reform der deutschen Zustnde ab. 2. Die Kevolutionsjahre. 1521 1525. 1. Vor der drohenden Reichsacht auf Kurfürst Friedrichs Befehl auf die Wartburg in Sicherheit gebracht, lebte Luther hier vom Mai 1521 bis zum Mrz 1522 als Junker Georg" und begann die Bibelbersetzung aus den Ursprachen mit dem N. T. Unruhen in Wittenberg, erregt durch Karl-stadts ungestmes Vorgehen, verstrkt durch die Ankunft radikaler Schwrmer aus Zwickau (Nikolaus Storch, Thomas Mnzer), endlich in einen Bildersturm" ausgeartet (Weihnachten 1521), bewogen Luther zur eigenmchtigen Rckkehr nach Wittenberg, wo er bald die Bewegung stillte. von Chivres, und den sittenstrengen Theologen Adrian von Utrecht. Seit 1516 in Spanien, erschien er noch unansehnlich, wenig entwickelt und un-selbstndig. Seine Stellung als Herr Spaniens, Neapels und Bur-gunds, seine katholische Gesinnung und die vllige Unbekanntschast mit deut-schem Wesen drngten ihn in eine rein dynastische Richtung und machten ihm eine national-deutsche Politik im Sinne der Reformation unmglich.

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 35

1886 - Dresden : Höckner
35 den beiden durch Ludwigs Fall erledigten Kronen gewann Erz-Herzog Ferdinand I. die bhmische durch Wahl der bhmischen Stnde (Krnung Februar 1527). Der ungarischen bemchtigte sich zunchst der ehrgeizige Wojewode von Siebenbrgen, Johann Zapolya, gesttzt auf den grten Teil des Adels; dann aber siegte Ferdinand September 1527 mit Hilfe der deutschen Partei bei Tokaj und lie sich in Stuhlweienburg krnen. Doch 1529 setzte Soliman den Johann Zapolya als trkischen Vasallen wieder Sept. ein, nahm die Burg von Ofen und begann im September die 1529 Belagerung von Wien, das sich indes gegen seine ungeheure bermacht tapfer verteidigte. Mangel und der Anmarsch eines Reichsheeres bewogen ihn im Oktober zum Abzge, doch blieb Ungarn mit Ausnahme der westlichen und nrdlichen Grenzgebiete in Zapolyas Hnden. 5. Ermutigt durch die italienischen Siege des Kaisers ver-fgte die katholische Mehrheit des (2.) Reichstags von Speier 1529 die Einstellung der kirchlichen Neuerungen. Gegen diese 1529 einseitige Aushebung des Beschlusses von 1526 unterzeichneten 19. April 7 Fürsten und 13 Reichsstdte die Protestation von Speier, die indes in den Reichstagsabschied nicht ausgenommen wurde. Trotzdem verstndigten sich die Protestierenden" (Protestanten) weder mit den Schweizern in Marburg, wie Philipp von Hessen riet (s. S. 33), noch wagten sie es, sich unter-einander gegen den Kaiser, als ihre legitime Obrigkeit, zu verbnden, stellten aber, Luthers Mahnung solgend, pflichtmig ihre Reichshilfe gegen die Trken. 6. Die Doppelkrnung Karls V. in Bologna Febr. ^e6r 1530, vollzogen durch Papst Clemens Vii., steigerte die Gefahr, 1530 denn sie besiegelte die Unterwerfung Italiens unter die spanische Herrschast und das Bndnis zwischen Kaiser und Papst zur Einsetzung Alexanders von Medi als Herzog von Florenz (bergabe der unter Michelangelos Mitwirkung tapfer vertei-digten Stadt Oktober 1530) und zur Vernichtung der Ketzerei. Die Entscheidung wollte Karl V. auf dem Reichstage von Augsburg persnlich herbeifhren. Der Aufforderung an beide Parteien, ihre Lehrmeinungen seinem Schiedssprche zu unter-werfen, entsprachen hier die Protestanten, voran Johann der Be-stndige und Philipp von Hessen, durch die Confessio Au- ^ gustana, das gemeinsame Werk Melanchthons und Luthers, c^t der aus der Coburg zurckgeblieben war (verlesen 25. Juni). 1530 Vier sddeutsche Reichsstdte bergaben die etwas abweichende 3*

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 123

1886 - Dresden : Höckner
123 Rechtfertigungsbegriff an die Spitze stellte, im Nonnenkloster Portroyal bei Versailles seinen Mittelpunkt, unter den Gebil-deten zahlreiche Anhnger fand und eine groartige Wirksamkeit fr Jugenderziehung entfaltete (Antoine Arnauld, Blaise Pascal), und hob endlich, als Clemens Xi. 1705 Jansens Lehre verdammte, das Kloster 1709 gnzlich auf, worauf der Papst 1713 in der Bnlle Unigenitus jede freie Auslegung der heiligen Schrift verbot. Mit Rom verwickelte sich der König in hef-tigen Kampf durch Ausdehnung feines Ernennungsrechts auf die Bistmer der bis dahin davon ausgenommenen Sdprovinzen, und fand Untersttzung in dem von Boffuet geleiteten Ratio- ^ nalconcil 1681/2, das die Selbstndigkeit der franzsischen 1682 Kirche gegenber Rom feststellte. Doch verlief der Streit ohne wirkliches Ergebnis, da Ludwig Xiv. den Bruch mit dem Papste scheute und den Jansenismus selbst mit unterdrcken half. 8. Den Protestanten, zwei Millionen unter 24 Millionen Einwohnern, die durch Bildung und Reichtum sich her-vorthaten, zeigte der König anfangs Duldsamkeit, aber nur, weil er ihre allmhliche friedliche Bekehrung erwartete. Da diese nicht eintrat, der katholische Klerus ihn drngte und er selbst unter dem Emflnffe der Mahltenon einer streng kirchlichen Richtung sich zuwandte, fo begannen besonders seit 1679 Versuche, die Reformierten durch materielle Nachteile, Einschrnkung ihrer Freiheiten und Entziehung ihrer Kirchen zu beugen, nach Colberts Tode 1683 die gewaltsamen Massenbekehrungen durch militrische Einquartierungen (Dragonnaden), zuerst 1685 in Bearn, dann in ganz Sdfrankreich; endlich erfolgte die frmliche Aufhebung des Edikts von Nantes 22. Oktober 1685. Trotz des Auswanderungsverbots fanden mindestens 1685 500 000 Refugies" Aufnahme in Holland, England und Deutsch-kmd (Brandenburg, Hessen, Pfalz). Die Vernichtung des durch Eolbert geschaffenen Volkswohlstandes, die Alleinherrschaft einer unduldsamen Kirche, damit die Zerstrung der alten Beziehungen Frankreichs zu den protestantischen Staaten waren die Folgen. 4. England unter den letzten Stuarts. 1660-1688. 1. Kart Ii. 1660 85 erstrebte, untersttzt von feinem Premierminister Lord Clarendon (Edward Hyde) und im Einvernehmen mit seinem ersten Parlament, die Wiederherstellung der Zustnde von der Revolution, verfolgte deshalb die Knigs-

9. Kleine Schulgeographie von Sachsen - S. 36

1900 - Dresden : Huhle
Wittenberg, an die er Luther und Melanchthon als Professoren be- ruft. 1517 am 31. Oktober Be- ginn der Reformation durch Luther, den er 1521 auf dem Reichstag zu Worms beschützt. Friedrich stirbt am 5. Mai 1525. 1523—1532. Kurfürst Johann der Beständige, Bruder Friedrichs, unterdrückt den Bauernaufstand unter Thomas Münzer in der Schlacht bei Frankenhausen, 15.Mai 1525, führt die Reformation ein, hebt Klöster auf, gründet Schulen und ordnet das Münzwesen, pro- testiert 1529 mit auf dem Reichs- tage zu Speier, übergiebt 1530 dem Kaiser die „Augsburgische Kon- fession", das Glaubensbekenntnis der Evangelischen und tritt 1531 dem schmalkaldischen Bunde zur Wahrung der protestantischen Sache bei. 1582 -15*17. Kurfürst Johann Friedrich der Großmütige, er- nenert 1535 den schmalkaldischen Bund, verliert aber durch seine Unfähigkeit im schmalkaldischen Kriege in der Schlacht bei Mühl- berg am 24. April 1547 Land und Kurwürde, ist bis 1552 Ge- faugener des Kaisers und stirbt zu Weimar 1554. Seine Nachkommen aus der Ernestinischen Linie besitzen jetzt die sächsischen Herzogtümer in Thüringen. ist der Erbauer der Albrechtsburg und der alten Brücke in Meißen, ferner des Domes zu Freiberg. 1499 setzt er in der Albertinischen Erbordnung fest, daß der erst- geborene Prinz des Hauses die Länder ungeteilt erbt. 1500—1539. Herzog Georg der Bärtige, ein bitterer Feind Luthers und der Reformation, wählt Dresden und das hier von ihm erbaute Schloß zur Residenz. (Von Friedrich dem Strengen an bis zu Georg dem Bärtigen sind die Fürsten in der Domgruft zu Meißen beigesetzt.) 1539—1541. Herzog Heinrich der Fromme, des vorigen Bruder, tritt 1537 dem schmalkaldischen Bunde bei und führt trotz aller Hindernisse von seiten des Meiß- ner Bischofs die Reformation ein. 1541—1547. Herzog Moritz, von 1547—1553 Kursürst, ein krie- gerischer und klug berechnender Fürst, zieht 1542 gegen die Türken, 1543 bis 1544 gegen die Franzo- sen, gründet, selbst gebildet auf einem Gymnasium (Freiberg) und der Universität zu Leipzig, die Fürstenschulen (Gymnasien) zu Meißen, Pforta und Grimma und erhöht die Einnahmen der Uni- versität zu Leipzig. Er gelangt 1547 zur Kurwürde, zwingt 1552 den Kaiser zur Flucht, erreicht 1552 im Passauer Vertrag freie Religionsübnng der Protestanten und stirbt an einer in der Schlacht bei Sievershausen (Hannover) am 9. Juli 1553 erhaltenen Wunde am 11. Juli 1553. Von nun an regiert die Alber- tinische Linie das Land Sachsen.

10. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen
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