Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

4. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 11

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 11 — „Ich bin eines Bauern Sohn; mein Vater, Großvater, Ahnherr sind rechte Bauern gewesen. Darnach ist mein Vater gen Mansfeld gezogen und daselbst ein Berghaner geworden." -Mein Vater ist in jeinen jungen Jahren ein armer Hauer gewesen; die Mutter hat all ihr Holz auf dem Rücken eingetragen. Sie haben es sich lassen blutsauer werden. Also haben sie uns erzogen." „Meine Eltern haben mich gar hart gehalten, daß ich auch darüber gar schüchtern wurde. Mein Vater stäupte mich einmal so sehr, daß ich ihn floh und ward ihm gram, bis er mich wieder zu sich gewöhnte. Die Mutter stäupte mich einmal um einer geringen Nuß willen, daß das Blut hernach floß. Ihr Ernst und ihr gestrenges Leben, das sie mit mir führten, das verursachte mich, daß ich darnach in ein Kloster lief und ein Mönch wurde. Sie meinten es herzlich gut, aber sie konnten die Geister nicht unterscheiden und darnach die Strafe bemessen. Denn man muß also strafen, daß der Apfel bei der Rute sei." „Es ist jetzt von Gottes Gnaden alles also zugerichtet, daß die Kinder mit Lust und Spiel lernen können, es seien Sprachen oder Künste oder Historien. Und ist jetzt nicht mehr die Hölle oder das Fegefeuer unserer Schulen, darinnen wir gemartert worden sind über die Casus und Tempora, da wir doch nichts als lauter nichts gelernt haben durch so viel Stäupen, Zittern, Angst und Jammer." (Aus Luthers Schreiben an die Ratsherrn.) „Es ist ein böses Ding, wenn um der harten Strafe willen die Schüler ihren Lehrern feind sind. Ich bin einmal an einem Vormittag in der Schule fünfzehn Mal nach einander gestrichen worden." (Tischreden.) „Als Martin zu feinen vernünftigen Jahren kam, hat ihn Hans Luther in die lateinische Schule zu Mansfeld mit herzlichem Gebet gehen lassen, wo dies Knäblein seine zehn Gebote, den

5. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 103

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 103 — dir wissen." Und da keine Hoffnung mehr war, sprach er zu ihr: Mazdalenchen. mein Töchterchen, nicht wahr, du bliebest gern hier bei demern Vater und ziehest auch gern zu jenem Vater? „^za, herzer Vater, wie Gott will," war ihre Antwort. Da sagte der Vater: „Du liebes Töchterlein, der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." Da nun Magdalenchen in den letzten Zügeu lag, fiel der Vater vorm Bett auf seine Kniee, weinte bitterlich und betete, daß sie Gott wolle erlösen. Da verschied sie sanft in seinen Armen. Die Mutter war auch in derselben Kammer, doch weiter vom Bett, um der Traurigkeit willen. Da die Mutter nun sehr traurig war und weinte, sprach Doktor Martinas: „Liebe Käthe, bedenke doch, wo sie hinkommt! Sie kommt ja wohl." Da sie nun in den Sarg gelegt war, sprach er: „Du liebes Leuchen, wie wohl ist dir geschehen!" Er sah sie an, wie sie dalag und sprach: „Ach, du liebes Lenchen, du wirst wieder auferstehen und leuchten wie die Sterne, ja wie die Sonne. Ich bin ja fröhlich im Geist, aber nach dem Fleisch bin ich sehr traurig. Wunderding ist s: wissen, daß sie gewiß im Frieden und ihr wohl ist, und doch noch so traurig sein!" Und als die Leute zum Begräbnis kamen und ihm sagten, es wäre ihnen seine Betrübnis leid, sprach er: „Es soll euch lieb sein! Ich hab einen Heiligen gen Himmel geschickt, ja einen lebendigen Heiligen. O hätten wir einen solchen Tod!" Da sagte einer: „Ja, es ist wohl wahr; boch behält ein jeher gern die Seinen." Doktor Martinas antwortete: „Ich bin froh, daß sie hinüber ist; keine Traurigkeit ist ba als die des Fleisches." Da man sie einscharrte und begrub, sprach er: „Es giebt eine Auferstehung des Fleisches." Als Grabschrift setzte er ihr: „Hier schlaf ich, Lenchen, Luthers Töchterlein, Ruh' mit allen Heiligen in meinem Bettelein, Die ich in Sünden war geborn, Hätt' ewig müssen sein verlorn; Aber ich leb nun und hab's gut, Herr Christe, erlöst mit deinem Blut!"

6. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 65

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 65 — munb auff, seret sic, unnb sprach: Selig sinb, die ba geystlich arm sinb, benn das hymmelreych ist yhr. Selig sinb, die ba leybe tragen, benn sie sollen getröstet werben. Selig sinb die senfft-mntigen, benn sie werben das erbreych besitzen. Selig sinb, die da hungert unnb burstet nach der gerechtickeyt, benn sie sollen satt werben. Selig sinb die barmherzigen, benn sie werben barmherzigst erlangen. Selig sinb die von Herzen reyn sinb, benn die werben got schawen. Selig sinb die fribsertigen, benn sie werben gottes kynber heyfsen. Selig sinb, die umb gerechtickeyt willen verfolget werben, benn das hymelreych ist yhr. Selig seyb yhr, wenn euch die menschenn schmeyen und verfolgen und reben allerley arges wibber euch, so sie barann liegenn, umb meynen willen. Habt Treub unnb Wonne, Es wirb euch yrn hyrnell woll belonet werben, benn also haben sie verfolget die Propheten, die riir euch gewesen sinb. 7. ^Luthers Kampf gegen die Schwärmer und Bilderstürmer zu Wittenberg. Die Unruhen in Wittenberg. Aus einem Brief Luthers an ©Palatin vorn 17. Januar 1521. »Wegen der Zwickauer Propheten komme ich nicht. Aber jetzt höre ich täglich Größeres. Ich will nun binnen kurzem, so Gott will, zurückkehren und dann, wenn nicht in Wittenberg, sonstwo bleiben ober in die Frembe gehen." 2lu§ einem Senbschreiben Luthers an seine Wittenberger Gemeinde. „Man hat diese Neuerungen eingeführt mit den Messen, Sakramentangreifen und Bilbern, aber den Glauben und die Liebe bat man fahren lassen Es wäre wohl ein gut Ding, daß man Staube u. G opfert, Lesebuch. Iv, 5

7. Von Luther bis zum Dreißigjährigen Krieg - S. 62

1895 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
1 — Ü2 — „Es ist uns wohl begegnet, daß wir vierzehn Tage, drei, vier Wochen, haben ein einziges Wort gesucht und gefragt, haben's dennoch zuweilen nicht funden. Im Hiob arbeiteten wir also — Magister Philipp, Aurogallus (Professor des Hebräischen) und ich — daß wir in vier Tagen zuweilen kaum drei Zeilen konnten fertigen. Nun es verdeutscht und bereit ist, kann's ein jeder lesen, läuft einer jetzt mit den Augen drei oder vier Blätter und stößt nicht einmal an, wird aber nicht gewahr, welche Wacken und Klötze da gelegen sind, wo er jetzt darüberhingehet wie über ein gehobelt Brett, wo wir haben schwitzen und uns ängsten müssen, ehe wir solche Wacken und Klötze ans dem Wege räumten." „Ich hab eine Last aus mich genommen, die über meine Kraft geht, nun sehe ich erst, was übersetzen ist, und warum bisher sich niemand daran gemacht hat, der seinen Namen dazu hergegeben." (In den früheren deutschen Bibeln hatte kein Übersetzer seinen Namen genannt.) An Spalatin schreibt Luther: „Ich hatte in meinem Patmos nicht allein das Evangelium Johannis, sondern auch das ganze neue Testament übersetzt. Nun (im Sommer 1522) sind wir darüber, alles zu feilen, Philippus und ich; es wird, fo Gott will, ein fein Werk werden." An Amsdorf schreibt er im Sommer 1522: „Das alte Testament werde ich nicht vornehmen können, wenn Ihr nicht dabei seid und mit helfet/' „Ich bekenne frei, daß ich mich zu viel unterwunden habe, sonderlich das alte Testament zu verdeutschen. Denn die hebräische Sprache liegt leider gar zu sehr darnieder, so daß auch die Juden selbst wenig genug davon wissen. Doch so darf ich sagen, daß diese deutsche Bibel lichter und gewisser ist an vielen Stellen, denn die lateinische, und daß es wahr ist, die deutsche Sprache habe hier eine bessere Bibel denn die lateinische." „Wir arbeiten jetzt (1528) an den Propheten. Ach Gott,

8. Die Geschichten des sächsischen Volks - S. 157

1834 - Dresden [u.a.] : Arnoldi
157 Beistand des Königs Ferdinand gegen die Türken. Doch verweilte er nicht lange in Ungarn, sondern traf schon im December 1552 wieder in Sachsen ein, da er einen Angriff auf seine Lande befürchtete. Der abgesetzte Kurfürst Johann Friedrich war nemlich in Freiheit ge- setzt und es war gar nicht unwahrscheilich, daß sich dessen Freunde für ihn erheben würden, um ihm wieder zum Be- sitz seiner verlornen Lande zu verhelfen. > Diese Furcht war zwar ungegrürrdet, denn Johann Friedrich besaß we- der Muth noch Neigung, einen ungewissen Kampf um seine Wiederherstellung zu wagen; allein ein anderer gefährlicherer Feind erhob sich gegen Moritz. Dieses war sein ehe- maliger Freund und Waffenbruder, der streitbare Markgraf Albrecht von Brandenburg - Culmbach, der den Passauer Vergleich nicht angenommen hatte und auf seine eigene Hand einen Plünderungskrieg in Deutschland führte; doch war es wahrscheinlich, daß er solches mit Ge- nehmigung des Kaiser that, der sich seiner zu gelegener Zeit gegen den Kurfürsten Moritz bedienen wollte. Dieser ver- bündete sich mit dem König Ferdinand, dem Herzog Heinrich von Braunschweig, dem Bischof von Bam- berg und Würzburg und der Stadt Nürnberg im April 1551 gegen den Markgraf Albrecht. Der Mark- graf versetzte durch eine geschickte Bewegung den in Fran- ken eröffneten Krieg nach Niedersachsen, wo es bei dem lüneburgischen Dorfe Sievershausen am 9. Juli 1553 zur Schlacht kam, die ganz ungemein blutig wurde. Größtentheils wurde mit Reiterei gefochten und lange blieb der Kampf unentschieden; schon einmal fiohen die Meißner wurden aber wieder zum Stehen gebracht, und Albrecht ward völlig geschlagen. Doch ehe noch der Sieg völlig erkämpft war, erhielt Moritz einen tödt- lichen Schuß von hinten durch den Leib. Er hatte nur noch Zeit sein Testament aufsetzen und einen Brief an sei- nen Bruder schreiben zu lassen und dann verschied er am 11. Juli. Er hinterließ nur eine Tochter, Anna, die spä- ter die Gemahlin des berühmten Prinzen, Wilhelm des Schweigenden, von Nassau-Oranien wurde. Sein Bruder August erbte das Kurfürstenthum. Kurfürst Mo- ritz hat während seiner kurzen Regierung so viele berühmte

9. Heimatkunde im achten Schuljahre - S. 36

1905 - Dresden : Huhle
Gänge hinab, damit sie faulen und dann zerfallen. Diese Masse ver- mengt er mit etwas Erde und füllt damit seinen Darmkanal. Die Rückstände der Verdauung setzt er bei seinem Erscheinen auf der Erd- oberflüche ab. Wenn nun Millionen von Regenwürmern das tun, welche Folgen muß das haben? Die unteren Schichten kommen langsam nach oben. Vergleicht die Arbeit des Regenwurmes mit der des Land- mannes! Und da ihre Gänge, die sie in der Erde graben, immer wieder einstürzen, werden sie gezwungen, neue zu bauen; so gleichen sie auch in dieser Beziehung dem Ackersmauue. Fassen wir zusammen, was uns die Heimaterde zum Schlüsse erzählt: Ich, das jüngste Glied der festen Erdrinde — der erdige Über- zug — bin entstanden durch die Tätigkeit des Wassers und Verwitte- rnng. Die Arbeit des Landmannes und des Regenwurmes hat mich in fruchtbare Ackererde umgewandelt. Zu empfehlen: Proben von Lelsarten und Versteinerungen M Geologie von H. (Zeikie. A. Sedimentärgesteine. 1. Konglomerat, 2. Sandstein. 3. Schieferton. 4. Schieferton mit Pflanzen- überresten. 5. Kalkstein mit Tierüberresten. B. Gesteine organischen Ursprungs. I. Aus Pflanzenüberresten. 6. Torf. 7. Kohle, welche die geschichtete Anordnung zeigt. Ii. Aus Tierüberresten. 8. Süßwassermergel. 9. Tiefseeschlamm (für das Mikroskop). 10. Kreide mit eingebetteter Muschel. 11. Kreidekörner (Mikroskop). 12. Muschelkalk. C. Fossilien. I. Pflanzen. Ii. Tiere. 13. Sigillaria. 14. Lepidodendron. 15. Koralle. 16. Eneviniten-Stamm, 17. Seemuschel. v. Eruptivgesteine. 18. Granit. 19. Glimmer. 20, Quarzkristalle. 21. Lava mit Kristallen. 22. Vulkanischer Tuff. Herausgegeben vom Mineralien-Comptoir von Dr. Bläh, Heidelberg. Preis 16 Mark. Ideale Landschaft ans der Zteinkohlenm von I^auskofen. Preis auf Leinwand mit Stäben 6 Mark. Im- Der Durchschnitt durch das Steinkohlengebiet des pwuenfchen Grundes (als Wandbild) wird demnächst erscheinen. Alles zu haben in Carl Adlers Buchhandlung in Dresden. Druck von B, G. Teubner in Dresden.

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August
   bis 10 von 47 weiter»  »»
47 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 47 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 2
3 0
4 0
5 8
6 0
7 8
8 0
9 0
10 6
11 1
12 0
13 0
14 0
15 3
16 5
17 0
18 0
19 17
20 0
21 2
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 7
28 8
29 1
30 2
31 2
32 0
33 10
34 1
35 0
36 2
37 16
38 1
39 1
40 0
41 1
42 4
43 0
44 0
45 6
46 0
47 3
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 42
2 0
3 11
4 24
5 3
6 18
7 10
8 32
9 114
10 6
11 18
12 25
13 11
14 2
15 9
16 119
17 153
18 11
19 48
20 20
21 11
22 6
23 115
24 21
25 11
26 1
27 1
28 11
29 223
30 1
31 2
32 23
33 59
34 13
35 4
36 14
37 29
38 35
39 12
40 9
41 22
42 105
43 9
44 34
45 40
46 10
47 0
48 1
49 4
50 2
51 87
52 14
53 1
54 13
55 15
56 69
57 0
58 3
59 20
60 39
61 9
62 3
63 2
64 7
65 15
66 9
67 41
68 17
69 3
70 5
71 21
72 10
73 12
74 71
75 21
76 17
77 37
78 11
79 24
80 5
81 4
82 19
83 17
84 17
85 41
86 18
87 11
88 5
89 9
90 10
91 15
92 93
93 14
94 56
95 8
96 108
97 7
98 70
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 20
1 13
2 14
3 39
4 36
5 48
6 61
7 7
8 11
9 14
10 13
11 9
12 102
13 27
14 8
15 1
16 16
17 6
18 38
19 25
20 0
21 9
22 4
23 1
24 218
25 40
26 300
27 1
28 14
29 17
30 12
31 7
32 13
33 356
34 86
35 10
36 9
37 1
38 1
39 59
40 177
41 25
42 22
43 79
44 5
45 4
46 35
47 60
48 2
49 44
50 84
51 99
52 35
53 4
54 28
55 172
56 3
57 9
58 399
59 305
60 4
61 107
62 26
63 1
64 100
65 92
66 2
67 5
68 16
69 0
70 4
71 15
72 35
73 10
74 27
75 29
76 4
77 39
78 15
79 9
80 41
81 308
82 20
83 47
84 8
85 5
86 4
87 2
88 9
89 93
90 14
91 18
92 7
93 4
94 56
95 128
96 13
97 90
98 7
99 11
100 455
101 3
102 81
103 6
104 4
105 4
106 98
107 32
108 2
109 13
110 57
111 188
112 27
113 11
114 39
115 2
116 119
117 1
118 5
119 51
120 4
121 27
122 2
123 26
124 113
125 36
126 1
127 24
128 7
129 17
130 15
131 120
132 14
133 24
134 4
135 2
136 146
137 13
138 2
139 5
140 24
141 7
142 25
143 52
144 8
145 35
146 7
147 16
148 57
149 0
150 14
151 37
152 71
153 1
154 37
155 27
156 21
157 30
158 43
159 6
160 9
161 500
162 2
163 2
164 35
165 19
166 91
167 7
168 18
169 33
170 14
171 18
172 23
173 116
174 5
175 192
176 7
177 176
178 2
179 226
180 39
181 4
182 84
183 422
184 15
185 6
186 0
187 9
188 12
189 3
190 9
191 42
192 8
193 17
194 62
195 8
196 140
197 3
198 7
199 51