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1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 237

1886 - Dresden : Höckner
237 wurde Ney bei Quatrebas von Wellingtons Vortruppen ge-schlagen (Herzog von Braunschweig f), und während Napoleon die Preußen auf dem Rckzge nach Osten glaubte, shrte sie Gneisenau nordwrts nach Wavre zur Vereinigung mit den lg Englndern. Daraus nahm Wellington am 18. Juni bei La Juni Belle Alliance (Waterloo) die Verteidigungsschlacht an; doch erst der Anmarsch Blchers in die rechte Flanke der Fran-zosen entschied den Sieg, und die rastlose Versolgung der Preußen lste das geschlagene Heer vllig aus. 3. Napoleon versuchte durch abermalige Thronentsagung zu Gunsten seines Sohnes am 22. Juni diesem die Krone zu retten; doch nahmen die Verbndeten sie nicht an, sondern verwiesen ihn in die Verbannung nach St. Helena, wo er am 5. Mai 1821 starb, und Wellington fhrte die Bonrbonen nach Paris zurck. Der zweite Friede von Paris am 20. November 1815 beschrnkte Frankreich aus die Grenzen von 1790, legte 1815 ihm 700 Millionen Francs Kriegskosten und eine dreijhrige Okkupation der Ostprovinzen durch 150 000 Mann Verbndete unter Wellington aus, und ntigte es zur Herausgabe der ge-raubten Kunstschtze. 8. Der Wiener Kongre und der Deutsche Sund. a) Die Gebietsverteilung. Die hauptschlichsten Schwierigkeiten bot das Schicksal Polens und Sachsens. Da Alexander I. womglich ganz Polen mit Rußland vereinigen wollte, so untersttzte er den Anspruch Preuens aus ganz Sachsen. Dabei stieen beide Mchte aus den Widerstand sterreichs und Frankreichs, die schlie-lich mit England im Januar 1815 sogar ein Bndnis zur bewaffneten Durchfhrung ihrer Vorschlge schlssen. Doch lenkte England ein, und so erhielt Rußland zwar Polen bis zur Prosna, aber ohne Thorn, Preußen das Groherzogtum Posen, drei Fnftel von Sachsen, Westfalen und das linke Rhein-user bis zur Nahe, berlie aber Ostfriesland an Hannover, Ansbach und Bayreuth au Bayern. sterreich erhielt Salz-brg, Tirol, die illyrischen Provinzen, die Lombardei und Veuezien, während im brigen Italien die alten Verhltnisse wiederhergestellt wurden; nur Genua stel an Piemont. England behielt Malta, Helgoland, das Kapland und die Schutzherrschaft

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 111

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
- 111 — gar nicht an die Belagerung einer so stark befestigten und volkreichen Stadt denken konnte). Wie ließ er aber dennoch die Mailänder seinen Zorn fühlen? . . . Was war die Absicht der Veronesen und wie scheiterte ihr Verrat? . . . Warum sperrte der Veronese dem Kaiser den Engpaß? (Beulegier, Ehrgeiz). Warum wies der Kaiser seine Forderung zurück? (Ehrgefühl, Scham vor der Schande, einem Räuber Tribut zu zahlen). Wie kam es, daß die uneinnehmbare Burg dennoch von den Deutschen eingenommen wurde? (Otto von Wittelsbach). — Überschrift: Die Heimkehr des Kaisers. Gesamtüberschrift zu den 4 Abschnitten: Der Römerzug oder die Kaiserkrönung. Ii. b. Hat Friedrich richtig geurteilt, wenn er von seinen großen Siegen durch das kleine Heer sprach? Ja, denn er hat große Siege und Erfolg e in kurzer Zeit errungen. Diese Erfolge sind: Huldigung der lombardischen Städte, die gar nicht mehr an die deutsche Herrschaft gewöhnt waren; lombardische Krone, Kaiserkrone; Eroberung dreier Städte; Sieg über die Römer, über die Veronesen, über die Straßenräuber — und das alles zusammen ist wieder ein Stück von des Reiches Herrlichkeit. Wodurch errang Friedrich diese großen Erfolge? Nicht nur durch sein Heer, sondern noch weit mehr durch seine Persönlichkeit Ec zeigte sich vor allem als ein strenger und gerechter Herrscher: denn er verlangte die Erfüllung, der zum Teil vergessenen Pflichten gegen das Reich, bestrafte die säumigen Vasallen, die ungehorsamen Städte, das widerspenstige Mailand, die Straßenräuber und erweckte so durch Furcht Gehorsam. Auch Klugheit hilft ihm zu feinen Erfolgen; er benutzt die Not des Papstes zur Erlangung der Kaiserkrone, bringt das kleine Opfer des Steigbügelhaltens für einen großen Gewinn, weiß zur rechten Zeit nachzugeben, unternimmt nichts Unmögliches (Belagerung Roms und Mailands), so sehr er es auch wünscht. Er hat den rechten Kaiserstolz und hält auf die Würde feines Amtes, so gegenüber den Mailändern, den Römern, den Straßenräubern, und dadurch gewinnt er sich die Achtung seiner Freunde und Feinde. Uns Deutschen gefällt aber noch besonders, daß Friedrich so stolz darauf ist, ein Deutscher zu sein (Nationalgefühl!) und die deutschen Tugenden fo preist (Rede an die Römer, das Kaiserwort am Krönungstag). Auch beredt, tapfer, hilfsbereit gegen seine Freunde zeigt sich Friedrich in Rom. — Auch die beiden deutschen Fürsten Heinrich der Löwe und Otto von Wittelsbach zeigen sich tapfer und unerschrocken. Zusammenfassung. Der Priester Arnold hat ja recht in seiner Lehre über den Papst (vergl. Heinrich Iv., und heutzutage gilt auch seine Ansicht), aber nicht in seiner Lehre über die kaiserliche Gewalt. Daß er für seine Überzeugung mit dem Tode bestraft wird, erscheint uns ja hart; aber nach damaliger Meinung hat er sich eben schwer gegen die Oberhäupter der Christenheit vergangen. Die Mailänder und Römer wollen frei und unabhängig sein

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 112

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 112 — und lehnen sich daher gegen ihre rechtmäßigen Herren auf (wie weit sie hierin recht und unrecht haben, kann erst später entschieden werden); dabei zeigen sie aber viel Übermut und Frechheit (Zerreißen des Briefes; Forderung an den Kaiser, hinterlistiger Überfall); sie erhalten die gebührende Strafe. Kulturhistorisches. Rechte des Kaisers: Heerschau über die Vasallen, Bestrafung der Ungehorsamen, Entziehung der Rechte, Brückenbau (Verona); lombardische Krone; Kaiserkrone (Gebräuche bei der Krönung). Rechte der Mailänder und anderer Städte: Selbstregierung durch Konsuln, Münze, Zoll, Gericht; Reichtum Mailands: 4000 Mark, nach jetzigem Geld = 1 600 000 Mark; Schiffahrt und Handel der Seestadt Genua. — Ehren des Papstes: Fußkuß (dafür Friedenskuß), Führen des Pferdes und Steigbügelhallen. — Verderbliches Klima in der Umgebung von Rom während der heißen Jahreszeit (Sümpfe, Fieber; vergl. Heinrichs Iv. Römerzug). Unsicherheit der Straßen, besonders der Engpässe; einträgliches Gewerbe der Wegelagerer. — Zweites Stück: Der Kampf mit Mailand. 1. Teil: Die erste Belagerung Mailands. 2. Teil: Die Zerstörung Mailands. Ziel: Wie Friedrich Barbarossa Mailand bändigt. I. Habt ihr das erwartet? Ja, denn er hätte ja schon gern auf dem ersten Zuge die übermütige Stadt bestraft und unterworfen; aber sein Heer war zu gering dazu. Aber wenn Friedrich mit diesem Heer die Römer besiegte, so konnte er auch mit ihm Mailand angreifen? Eine Belagerung ist schwerer als ein Gefecht im freien Feld, zumal wenn es sich um eine so große Stadt wie Mailand handelt. Sie hatte wohl eilten Umfang von einer Meile, war mit starken Mauern (darin zahllose Türme) umgürtet; hinter den Mauern wohnten an die 100 000 Bürger, von denen jeder die Waffen führen konnte. Dazu hatte Mailand in weitem.umkreis Dörfer und Städte (siehe oben!) unterworfen und besaß ein Gebiet wie ein Fürstentum; auch ihre Unterthanen mußten hinter den Mauern mitkämpfen. Wie groß muß also Friedrichs Belagerungsheer etwa sein? Jedenfalls mehr als 100 000, da es ohne den Schutz von Mauern kämpft. Aber woher sollte er so viel nehmen? (Deutschland und die kaiserlich gesinnten lombardischen Städte, z. B. Pavia). Aber warum so viel Mühe wegen einer einzigen Stadt? (Wenn Mailand ungestraft dem Kaiser trotzen darf, so wagen es auch die anderen lombardischen Städte). — Zusammenfassung. Ii a. Darbietung des Stoffes. 1. In vier Heerhaufen überstiegen Friedrichs Mannen auf ver-

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 113

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 113 — schiedenen Wegen (Großer St. Bernhard, Splügen, Brenner) die Alpen und vereinigten sich vor Mailand. Doch die Mailänder beugten sich nicht. Der Kaiser sprach daher die Reichsacht über die Stadt aus und begann die Belagerung. Ein buntes Völkergemisch war in dem kaiserlichen Lager, Deutsche und Italiener, Böhmen und Ungarn, an 100000 Fußgänger und 15000 Reiter. Bald war die Stadt von allen Seilen eingeschlossen, die Kämpfe begannen. Die Mailänder machten Ausfall auf Ausfall, aber sie wurden blutig zurückgeschlagen; die Kaiserlichen machten Sturm auf einzelne Thore, aber sie mußten wieder zurückweichen. Gewaltige Wurfmaschinen schleuderten ihre zermalmenden Geschosse heraus und herein. Während die einen kämpften, zogen andere Scharen der Kaiserlichen sengend und brennend in der Umgegend der Stadt umher. Die reifende Ernte wurde verwüstet, Mühlen, Dörfer und Burgen niedergebrannt. Besonders schlimm hausten die Lombarden, z. B. die Bürge'r von Pavia. Schonungslos zerstörten sie die Weinberge und hieben zahllose Feigen- und Olivenbäume nieder. So ging es vier Wochen fort. Da entstanden in der belagerten Stadt, wo so viele Menschen zusammengedrängt leben mußten, verderbliche Seuchen, und zugleich begann sich der Hunger zu regen. Nun schickten die Mailänder Gesandte an den Kaiser und baten um Frieden. Der Kaiser hielt Rat mit seinen Fürsten und, da auch die Belagerer sehr durch Seuchen und Sonnenhitze litten, so sagte er den Feinden Frieden zu, aber unter folgenden Bedingungen: Die Mailänder geben die zwei eroberten Nachbarstädte frei; sie bezahlen zur Strafe 9000 Mark (d. i. 3 600000 M.) an den Kaiser; sie schwören dem Kaiser Treue; sie dürfen zwar auch fernerhin ihre Konsuln selber wählen, aber der Kaiser bestätigt die Gewählten; sie geben ihre Hoheitsrechte (Münze, Mark, Zoll) an den Kaiser zurück; sie stellen als Bürgschaft für dies alles 300 Geiseln. In ihrer Not fügten sich die Mailänder in alles und erhielten den ersehnten Frieden. So war „die Löwin unter den Städten", wie Friedrich Mailand nannte, gebändigt. Aber auch die schimpfliche Buße sollte ihnen nicht erspart werden. Inmitten seiner Fürsten und Bischöfe saß Friedrich Barbarossa auf seinem Thron. Da nahten sich die Mailänder durch eine breite Gasse des deutschen Heeres, voran der Erzbischof mit seinen Geistlichen. Ihm gab Friedrich den Friedenskuß und einen Platz unter den Bischöfen. Dann kamen die 12 Konsuln der Stadt, blanke Schwerter am Halse tragend und barfuß; hinter ihnen eine große Schar von angesehenen Bürgern. Einer von den Konsuln sprach: „Wir haben gesündigt, wir haben unrecht gethan, wir bitten um Verzeihung; wir legen unsere Schwerter vor Euch nieder und unser Leben in Eure Hand." Der Kaiser nahm den Konsuln die Schwerter ab und übergab sie seinen Dienern, hielt ihnen nochmals ihr Unrecht vor und versprach ihnen seine Huld und Milde, wenn sie auf dem rechten Weg beharren würden. Nun gab er den Konsuln den Friedenskuß und sprach die Stadt von Staude u. Göpfert, Präparationen. Iii. 8

7. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 116

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 116 — werden, und — wenn sie siegen — so wird das Schicksal der Stadt entsetzlich sein. — Zusammenfassung. Ii a. Darbietung des Stoffes in 5 Abschnitten (vergl. das Lesebuch !) Zur Erläuterung.*) Die Ursache der Empörung? (Einsetzung der kaiserlichen Gewalthaber statt der selbstgewählten Konsuln, d. H. die Vernichtung der bürgerlichen Freiheit und Selbstregierung; konkrete Ausführung!). Warum werden die kaiserlichen Gesandten von dem Volk mit dem Tode bedroht und von den Konsuln geschützt? (Ingrimm über Vertragsbruch und Knechtschaft, Furcht vor dem Zorn des Kaisers). _ Der Gang der Belagerung? Zunächst der Kriegsplan des Kaisers? (Schwächung durch Verwüstung der Ernte und des Gebietes sowie durch Abschneiden der Zufuhr, dann Einschließung der geschwächten Stadt — kurz: Aushungerung). Warum zog sich die Belagerung so sehr in die Länge? (Die lombardischen Streitfrage genügten nicht, die deutschen waren auch nicht so zahlreich und blieben nach altem Recht nur während des Sommers in Italien; Aufenthalt durch die Belagerung Cremas; tapferer Widerstand der Mailänder). Warum werden die Kämpfer immer erbitterter, und wie zeigte sich diese Erbitterung? (Siehe den Text!). Wie wurde der Trotz und die Kraft der Mailänder endlich gebändigt? (Hungersnot, Seuchen, Entkräftung des Leibes und dadurch auch der Seele, Verzweiflung, Beendigung der unerträglichen Not um jeden Preis). Unterschied zwischen einer Ergebung durch Vertrag und einer Übergabe auf Gnade und Ungnade? ... Der Hergang bei der Übergabe?... Welches war der ergreifendste Augenblick? (Gnadenruf der knieenden Mailänder beim Ablösen ihrer Stadtfahne). Warum blieb der Kaiser ungerührt ? (Sein Zorn über die zweite Empörung gegen seine Herrschaft war zu groß, auch war er schon im Hetzen zur härtesten Züchtigung entschlossen). Worin bestand die Gnade und die Ungnade des Siegers? Die Mailänder behielten Leben, Freiheit und einige Habe, aber sie verloren ihre Heimat und Vaterstadt; denn ihre Stadt wurde zum Tode verurteilt, Stadt und Name Mailand sollte für immer ausgetilgt sein. Wie kam es zu dieser harten Strafe? (Verlangen der Lombarden, Zorn des Kaisers). Wie wurde die Zerstörung Mailands ausgeführt ? Austreibung der Bewohner (Ausmalung ihres Zuges und ihrer Gedanken); Plünderung und Zerstörung durch die Lombarden. Ausmalung der Zerstörungsarbeit. Wie erklärt sich die Zerstörungswut der Lombarden? (Rachgier, Haß, Neid). Wie zeigte sich die Größe und Herrlichkeit der Stadt bei der Zerstörung (Viele tausend Hände können in monatelanger Arbeit kaum das zerstören, was die Hände der Mailänder erbaut haben) *) Es werden auch hier nur die Hauptpunkte besprochen, da die meisten Einzelheiten am besten während und nach der Erzählung bezw. „Darstellung" der einzelnen Abschnitte erläutert werden.

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 123

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 123 — Schicksal; Liebe zur Freiheit). — Zusammenfassung; erst in Sätzen, dann in Stichworten. Der Kampf des Kaisers mit den Lombarden: Vergebliche Belagerung Alesiandrias, Hilfeverweigerung Heinrichs des Löwen, Niederlage bei Legnano (1176). Überleitung: Welche Folgen wird die Schlacht bei Legnano haben? (Der Kaiser giebt vielleicht den Kampf mit den übermächtigen Lombarden auf und verzichtet auf die Herrschaft über Italien. Doch wir kennen aus seinem Brief feinen Entschluß Italien festzuhalten und wissen ans mancherlei Zügen, wie fest und unbeugsam sein Wille war). 5. Wie Friedrich mit dem Papste und den Lombarden Frieden schloß. Also doch Frieden nach der Niederlage; das wird ein schlechter Friede fein. Denn Friedrich muß seinen Feinden nachgeben, und die verlangen gewiß die volle Freiheit der Städte und die Anerkennung des Papstes. Aber wir wollen uns nicht sorgen, Friedrich wird gewiß nur einen solchen Frieden schließen, der die Ehre und Macht des Reiches nicht schädigt. Unerschrocken sammelte der Kaiser neue Truppen zum weiteren Kampf. Da erklärten ihm die deutschen Bischöfe, mit deren Hilfe er hauptsächlich die seitherigen Kriege geführt hatte, daß sie die unglückselige, fast achtzehnjährige Spaltung der Kirche, die Kämpfe der Bischöfe und Gegenbischöse und ihres Anhanges, die Beraubung der Bistümer durch die Fürsten nicht länger ertragen könnten; gegen die Lombarden und alle feine Feinde wollten sie ihm getreulich weiterhin beistehen, aber sie könnten nur Alexander als das rechtmäßige Oberhaupt der Kirche anerkennen und müßten dem von aller Welt verachteten kaiserlichen Gegenpapst den Gehorsam verweigern. Da sah der Kaiser ein, daß er mit dem Papst seinen Frieden machen müsse, wenn er mit der Macht der Bischöfe noch weiter gegen die Lombarden kämpfen wolle. So entschloß er sich mit dem Papst zu verhandeln. Der Papst wollte erst nicht ohne seine Bundesgenossen, die Lombarden, Frieden schließen; aber da ihm sehr viel an der Aussöhnung mit dem Kaiser lag, so war er schließlich zufrieden, wenn die Lombarden einstweilen einen sechsjährigen Waffenstillstand erhielten. Nun kamen die Abgesandten beider Herren in Venedig zusammen und einigten sich bald über folgenden Friedensvertrag: Der Kaiser erkennt den Papst Alexander als das rechtmäßige Haupt der Kirche an, aber die deutschen Bischöfe, die seither zum Kaiser und dessen Papst gehalten haben, behalten ihre Bistümer; der Papst spricht den Kaiser vom Banne los; die Lombarden erhalten einen Waffenstillstand auf sechs Jahre. Kaiser und Papst unterzeichneten diesen Frieden von Venedig und kamen dann beide persönlich in Venedig zusammen, um den Frieden durch heilige Eidschwüre zu bekräftigen. Auf herrlich geschmückten Schiffen, umgeben von seinen Fürsten und Bischöfen und geleitet von dem Dogen der Republik Venedig durchsegelte Friedrich die Wasserstraßen der wunderbaren Stadt und landete am Markusplatze. Dort saß Papst Alexander unter einem Thronhimmel vor der Markuskirche, umgeben von seinen Kardinälen und von einer unzähligen Menschen-

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 109

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 109 — Rom beim Papst. War es leicht oder schwer, sie zu erlangen? Für Karl und Otto war es dereinst leicht, aber für Heinrich Iv. und V. schwer. Denn die Päpste merkten bald, welche Macht und welchen Glanz sie mit der Kaiserkrone dem deutschen König gaben (Vorrang vor allen Königen der christlichen Völker), und verlangten daher für die Krönung wichtige Vorteile und große Versprechungen. Es kommt also auch für Friedrich alles oder wenigstens viel auf den guten Willen des Papstes an. Nun, dem jetzigen Papst hatte ja Friedrich bis jetzt nur Gutes erwiesen, wenn er auch seine Wahl nicht mehr von ihm bestätigen ließ. Aber ganz umsonst wird auch Friedrich die Kaiserkrone nicht bekommen. — Zusammenfassung. Iia. Darbietung des Stoffes in 4 Abschnitten, mit Einschiebung der betreffenden Erläuterungen (vergl. das Lesebuch!). Disposition: 1. Der Zug durch die Lombardei?) 2. Der Zug nach Rom. 3. Die Kaiserkrönung. 4. Die Heimkehr des Kaisers. — Ges am t Überschrift: Der Römerzug oder die Kaiserkrönung. Zur Erläuterung des 1. Abschnittes. Was trieb Friedrich zum Römerzug? (Günstige Aussichten auf die Kaiserkrönung, weil der Papst seine Hilfe brauchte; Bestrafung der übermütigen Mailänder und überhaupt der ungehorsamen lombardischen Städte). Warum war sein Heer so klein? (Ausbleiben vieler Vasallen, teils mit, teils ohne Urlaub; übrigens sind die Fußsoldaten und die Leichtbewaffneten nicht mitgerechnet). Der Weg des Römerzuges? (Innsbruck, Brenner, Eisackthal, Etschthal, Verona). Erfolge Friedrichs in der Lombardei? (Huldigung der meisten Städte, Zerstörung dreier ungehorsamen Städte, Krönung mit der eisernen Krone — vergl. Otto I ). Vermißt ihr nicht etwas? Die Bestrafung der Mailänder. Wie kam das? Friedrich begnügte sich mit der harten Zurückweisung ihres unverschämten Verlangens und mit kleineren Züchtigungen, weil sein Heer nicht stark genug war zur Belagerung und Überwältigung der mächtigen Stadt; auch lag ihm die Kaiserkrone mehr am Herzen als die Bestrafung Mailands. — Überschrift: Der Zug durch die Lombardei. — Was wird Friedrich jetzt thun? Zur Erläuterung des 2. Abschnittes. Der Vertrag mit dem Papst. Welche Vorteile haben beide einander zugesichert? . . . Warum lieferte der König den Arnold aus? (Erlangung der Kaiserkrone; die Lehre Arnolds schädigt auch die Würde *) Bei der Darbietung oder bei der Erläuterung kann folgendes eingeschaltet werden: Die Römer hatten nämlich den Papst aus ihrer Stadt vertrieben und regierten sich selbst durch einen Senat (Republik!) wie einst die alten Römer. Dazu hatte sie ein kühner Priester, Namens Arnold angeregt. Der lehrte nämlich: Der Papst hat kein Recht, wie ein weltlicher Herrscher Stadt und Land zu regieren und den römischen Kaiser zu krönen; er ist bloß Herr über die Kirche; nur das römische Volk hat das Recht, über die Stadt Rom zu gebieten und den römischen Kaiser zu wählen. Erst als der Papst das Interdikt auf seine eigene Stadt legte, verbannten die Römer den Arnold, und der Papst konnte wieder nach Rom zurückkehren. Freilich Unterthan wollten die Römer dem Papst trotzdem nicht sein.

10. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 117

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 117 — und nach der Zerstörung? (Die stumme Sprache der Trümmer). Wie wirkte die Zerstörung Mailands auf die Freunde und Feinde des Kaisers? (Jubel, Bewunderung; Schrecken und Furcht). — Disposition: Die Empörung; die Belagerung; die Ergebung; die Übergabe; die Zerstörung. — Gesamtüberschrift: Mailands zweite Empörung, oder Mailands Zerstörung. Iib. Wie erscheint uns der Kaiser bei der zweiten Unterwerfung Mailands? Daß er den Mailändern die eben noch zugesagte Wahl ihrer Obrigkeiten wieder nahm, war vielleicht zu streng; wenigstens hätte er bei größerer Milde (die er ja auch anderen Städten erwies) viel Blutvergießen erspart. Aus den neuen Reichsgesetzen sehen wir aber, daß der Kaiser unerbittlich jedes Hoheitsrecht der Krone zurückfordert (Gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist!) und dadurch die Macht des Reiches erhöht; denn auch Geld ist eine Macht; so zeigt er sich als ein gerechter, strenger und kluger Staatsmann. Die Klugheit des Feldherrn zeigt er wiederum bei der Besiegung der mächtigen Stadt, und diesmal noch mehr als das erste Mal, da sein Heer schwächer ist. Die Strenge, die er bei der Belagerung zeigt (Abhauen der Hände, Blendung u. s. w.) erscheint uns grausam, galt aber damals für erlaubt; ein Beweis seiner Strenge ist auch seine Ruhe beim Flehen der Mailänder und das Todesurteil über die aufrührerische Stadt. Diese Strenge war nötig, weil sonst Mailand und die Lombarden nicht ingehorfam geblieben wären. Auch einen zähen und festen Willen müssen wir an Barbarossa bewundern (2 jährige Belagerung, Schwur), und auch seine Freigebigkeit gegen seine Getreuen wird uns angedeutet. Warum nahmen die Mailänder die Gefahren und Opfer einer zweiten Belagerung auf sich? Sie wollten ihr langjähriges Recht (Wahl ihrer Konsuln) und damit ihre Freiheit (Regierung der Stadt durch die Bürgerschaft und ihre Gewählten) verteidigen. Aber ist denn diese Freiheit so wertvoll und kostbar, und hätte nicht der kaiserliche Gewalthaber sie ebenso gut regieren können? Ausführung des Gedankens: Die von der Bürgerschaft gewählten Consuln sind Bürger der Stadt, die ein Herz für ihre Heimat und liebevolle Sorge für ihre Wohlfahrt haben; auch können sie nicht nach Gutdünken schalten, sondern müssen in wichtigen Dingen den Willen der Bürgerschaft hören und erfüllen. Der kaiserliche Gewalthaber ist ein Fremder, vielleicht sogar ein feindlicher Lombarde, der im besten Fall nur an den Nutzen feines Herrn, im schlimmsten nur an seinen eignen Nutzen denkt und ganz nach Willkür Großes und Kleines (Polizei, Markt, Kriegswesen, Gericht) entscheidet und so die freien Bürger zu seinen Knechten erniedrigt. Darum schwärmen die Bürger so sür ihre Freiheit (manche verletzen sogar darüber das heilige Recht des Gesandten); sie gilt ihnen als die Quelle ihres Wohlstandes, ihres Glückes, ihrer Macht und ihres Ruhmes (und in der That ist ihre fürstliche, ja königliche Macht — man denke nur an die 2000
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TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
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