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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 117

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 38. Niederwerfung Österreichs. 117 Verstärkungen kommen den Geschlagenen unter Eugen Beauharnais, der den zur Unterstützung der Sieger heranziehenden Erzherzog Johann nach anfänglicher Nieder-lage (bei Sacile in Friaul) an der Raab besiegt hat. Die Schlachten bei Wagram auf dem Marchfelde (5. u. 6. Juli) Juli 1809 entscheiden das Schicksal Österreichs durch den Sieg Napoleons Abschluss eines Waffenstillstandes zu Znaim. Iii. Der Kampf in Tirol. Der Aufruf des Kaisers entfacht bei den kaisertreuen Tirolern den Volkskrieg. Männer des Volkes — Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier, Haspinger, Kapuziner, Speckbacher, Wildschütz u. a. — Führer. Die bayrischen Besatzungen werden aus dem Lande geworfen, das Gefecht am Iselberg liefert Innsbruck in die Hände der Tiroler, ein französisches Hilfskorps wird gefangen. Nach den Unglückstagen von Regensburg giebt der österreichische General Chasteler die Hauptstadt preis; Innsbruck wird aber von den heldenmütigen Tirolern wieder gewonnen. Nach dem Waffenstillstand von Znaim, in den die Tiroler nicht einbegriffen, erneutes Vordringen der Franzosen und Rheinbündler. Heldenkampf der Tiroler (,,Sachsenklemme“). Innsbruck wird zum 3. Male genommen. Hofer als „Oberkommandant von Tirol“ in der Hofburg! Der Friedensschluss bewegt bei dem erneuten Einbruch der Franzosen und Verheissung der Amnestie viele zur Waffenstreckung. Hofer, der zuerst sein Kommando niederlegt, dann aber zu neuer Waffenerhebung verleitet wird, entflieht bei der Aussichtslosigkeit längeren Widerstandes ins Gebirge. Durch Verrat (in einer Sennhütte) gefangen, wird er am 20. Febr. 1810 zu Febr. Mantua erschossen. 1810 Iv' Der Friedensschluss. Der Friede zu Wien (Schönbrunn) Oktober 1809 beraubt Österreich Okt. isoo seiner wichtigsten südlichen Provinzen. Friaul, Dalmatien Trient, Krain, Teile von Kärnthen werden für Frankreich eingezogen; Westgalizien kommt an das Grossherzogtum Warschau, Ostgalizien an Russland, Salzburg an Bayern. Der Herzog von Braunschweig, der nur als selbständiger Reichsfürst Frieden schliessen will, entflieht mit seiner tapferen Schar (Totenkopf als Helmschmuck) und schlagt sich glücklich über Braunschweig und Hannover bis komr^esermündun§ durch’ V°n W° 6r nach En§land ent- Österreich auf das Stammland, Böhmen und Ungarn

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

5. Heimatkunde des Regierungsbezirks Aachen - S. 51

1917 - Aachen : Jacobi
51 (Skandinavien), Zinn (England), Eisen, Salz (Karpatben), Bernstein (Ostsee- füste). Alle Getreidearten, Laub- und Nadelhölzer, auch Palmen, Obstbäume. Orangen. Alle Ha stiere, auch Renntier, Bär. Wolf. — Bewohner in drei ü8olf'stammen: Germanen (Deutschs, Holländer. Engländer, Dänen, Schweden), Romanen (Franzosen, Spanier, Portugiesen, Italiener und Rumänen), Slawen (Russen. Polen. Tschechen) Religion hauptsächlich Christen, die eine Hälfte ka- tholische und die andere evangelische und griechische. Erstes Kulturvolk der Erde. Staaten meist beschränkte Monarchien. Dreibund und Dreiverband. Pyrenäenhalbinsel. Eine Hochfläche so groß wie das Deutsche Reich. Gebirge: Pyrenäen, Kantabrisches Gebirge Iberisches Scheidegebirge, Kastilisches Schetdegebirge, Andalusisches Scheideg^birge und Sierra Nevada. Flüsse: Minho, Duero, Tajo, Guadiana, G> adalquivir, Ebro, — Produkte: Blei, Zink? Süd- f.üchte; Pferdezucht, Merinoschafe. Bewohner stolz, freiheitliebend. Kath. Religion. Spanien, Königreich, 1 X D. R., 20 Mill. Einw. Städte: Madrid, Bar- celona, Sevilla, Granada. Cadiz. Inseln: Balearen und Pityuseu. Portugal. Republik, 1/6 des D. R. 5 Mill. Einw. Bewohner als See- fahrei berühmt (Vasco da Gama). Städte Lissabon, Oporto (Portwein). Italien. Königreich, x/2 des D. R, 35 Mill. Elnw. Gebirge: Apenninen mit oen Abruzzen, Vesuv. Ätna. Flüsse: Po, Etsch, Arno, Tiber, Busento. Produkte: Marmor, Schwefel; We!n, Ollven; Maultier. Bewohner kunstsinnig. Städte: Rom. „die Ewige Stadt," Turin, Mailand (Dom), Venedig („Insel- staht"), Man'na (Hofer), Genua („schöne Aussicht"), Florenz, Neapel (Vesuv), Palermo. Türkei. Kaisertum, 1/s des D. R, 6 Mill. Einw. Gebirge: Balkan, Dinarische Alpen. Pindus mit Olymp. Fluß: Maritza. Trefflicher Bodeu und gutes Klima. Bewohner meist Türken Städte: Konstantinopel, Adrianopel. Griechenland. Königreich, 1/g des D. R, 3 Mill. Einw. Gesundes Klima (Samum). Ackerbau und Viehzucht. Bewohner meist Griechen. Städte: Athen, Konnth. Saloniki. Königreiche: Rumänien (Bukarest)! Serbien (Belgrad); Bulgarien (Sofia); Montenegro (Eettinje); Albanien (Durazzo). Österreich-Ungarn. Kaisertum. I1/* des D. R, 51 Mill. Einw. Gebirge: Alpen, Karpathen. Deutsches Mittelgebirge. Flüsse: Donau mit Theiß, Drau und Sau. Produkte: Gold, Quecksilber, Marmor, Salz; Getreide, Tabak. Wein! Pferde, Schafe. Industrie und Handel bedeutend. Bewohner: Deutsche (10 Mill,), Tschechen, Polen, Ungarn; meist katholisch. Städle: a) in Österreich: Wien in Riede; österreich, Linz in Oberösterreich, Prag (Pilsen, Karlsbad, Königgrätz) in Böhmen, Innsbruck (Trient) in Tirol, Graz in Steiermark, T test am Asia- tischen Meere, b) in Ungarn: Budapest, Preßburg und Fiume. Schweiz. Republik. V13 des D R, 3 Mill. Einwohner. Höchstes Land Europas. Alpen (St. Gotthard [4 Flüsse j. St. Bernhard). Flüsse: Rhein, Rhone. Lsoi-z Lc:kstt-lnstitu? für tr-ternational* Gel i:ltv;ch?or*chtfnj •Schutiuefiabsothok.

6. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

7. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

8. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 123

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
§ 108. Der I. Koalitionskrieg 1793 — 1797. 123 er die Österreicher bei Lodi an bei* Adda (Mai 1796), hielt in Mailand unter Entfaltung großer Pracht seinen Einzug, drang weiter nach Osten vor, warf den General Wurmser in die Festung Mantua, brachte im November dem zum Entsätze Mantuas herbeigeeilten österreichischen Heer in der mehrtägigen Schlacht bei Areole eine Niederlage bei und bewirkte endlich anfange 1797 die Übergabe Mantuas. 7. Nun wurde Erzherzog Karl, der Süddeutschland vom Druck der Feinde befreit hatte, mit der Aufgabe betraut, dem Vordringen Napoleons Einhalt zu thun. Allein seine Macht und Kriegskunst erwiesen sich dem genialen feindlichen Feldherrn gegenüber als unzulänglich. Er mußte zurückweichen. Napoleon verfolgte ihn und gelangte in ununterbrochenem Siegeszug Über Villach und K lagen-fnrt an der Drau im April 1797 nach Leoben an der Mur, wo ihn nur noch wenige Tagemärsche von Wien trennten. In der Hauptstadt herrschte Verwirrung; die drohende Haltung des Eroberers erfüllte den Kaiser und seine Umgebung mit banger Sorge. Unter dem Einfluß derselben kamen die Friedenspräliminarien zu Leoben zu stände, denen dann im Oktober 171)7 der Friede zu (5ainpo Formio ^ie^zu Campo (einem Landhause nordwestlich von Triest) folgte. Österreich trat cnober 1797. Belgien und seine Besitzungen in der Lombardei (Mailand) ab, erhielt dagegen das von Napoleon bezwungene Venedig mit Umgegend, dann Istrien und Dalmatien. Belgien kam an Frankreich , Mailand wurde mit der schon vor dem Frieden errichteten Eis alp in i scheu Republik (Lombardei, Modena und Bologna) vereinigt. In einem geheimen Artikel ließ sich der Kaiser die Er- werbung bayerischer Gebietsteile zusichern, wie er anderseits sich verpflichtete, seine guten Dienste auszubieten, damit demnächst das ganze linke Rheinufer von Basel bis Andernach an die französische Republik abgetreten werde. Der Kaiser willigte in diese Verstümmelung Deutschlands, obwohl in dem veröffentlichten Wortlaut des Friedensschlusses von „unangetasteter Integrität des Reiches" die Rede war. Diejenigen Fürsten, welche durch die beabsichtigte Erweiterung der französischen Grenzen Verluste erleiden würden, sollten im Reiche eine angemessene Entschädigung erhalten «Säkularisation!). — Sowohl die Eisalpinische wie die aus Genua errichtete Ligurische Republik kamen unter franzöfifche Leitung. 8. Napoleon Bonaparte wurde 1769 in Korsika als der Person Sohn eines Advokaten geboren, besuchte die Kriegsschule zu Brieune und zu Paris, offenbarte hier viel Vorliebe für Mathematik und Geschichte, deren Studium er sich mit glühendem Eifer hingab. Als Jüngling dachte er au die Befreiung seines Vaterlandes, das im Frühjahr 1769 an Frankreich gekommen war; später erkannte er, daß „in dem revolutionären Frankreich der höchsten Begabung

9. Vom Beginn des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tode Wilhelms I. - S. 220

1902 - Erlangen [u.a.] : Deichert
220 X. Vom Wiener Kongreß bis zur Wiederausrichtung des Deutschen Kaisertums. Leipziger Schlacht beteiligt. Die Verluste waren auf beiden Seiten groß: Preußen etwa 9000 Tote und Verwundete, Österreicher etwa 24000 Tote und Verwundete, 20000 Gefangene. Napxleons"durch Österreichs Macht war in einem achttägigen Kampfe gebrochen. Österreich. Der Weg nach Wien stand den Preußen offen. Eine Rettuug schien nur dadurch möglich, daß man Frankreich zum Eingreifen bestimme und daß mau die in Oberitalieu befindliche Südarmee, welche dort mit Glück gefochten, zum Schutze der Hauptstadt heranziehe. Um eine Wendung herbeizuführen, trat Kaiser Franz Joseph am 4. Juli die Provinz Veuetieu an Napoleon ab, der sie dann Italien anbot. Allein die daran geknüpften Hoffnungen (Bundesgenossenschaft Frankreichs, Abkehr Italiens von Preußen) gingen nicht in Erfüllung. Napoleon beschränkte sich auf bloße Vorschläge zur Friedensvermittelung und Viktor Einannel hielt fest an dem mit Preußen abgeschlossenen Bündnis, obwohl seine Truppen am 24. Juni bei Cnstozza von Erzherzog Albrecht geschlagen worden waren. (Eine weitere Niederlage erlitten die Italiener zur See bei Lissa an der dalmatischen Küste, 20. Juli.) pr^ußiwenheere 9. Der Krieg ging weiter. Unaufhaltsam drangen die Preußen, gegen Wie». W^en und Preßburg ins Auge fassend, nach Südosten vor: die I. Armee über Brünn, die Ii. über Olmütz, die Elbarmee über Jglan. Die Österreicher wichen teils geradeswegs, teils über die kleinen Karpaten zurück und vereinigten sich mit einem Teil der Südarmee, die der nunmehrige Oberbefehlshaber der gesamten Kriegsmacht, Erzherzog Albrecht, herangezogen hatte. Am 18. Juli langte das preußische Hauptquartier in dem mährischen Städtchen Nikols bürg (12 Meilen von Wien) an und am 20. Juli betraten die preußischen Heersäulen das für Österreichs Geschichte so bedeutsame Marchfeld. Zwei Tage darauf kam es bei Blnmenan unweit Preß bürg znm letzten Zusammenstoß. Schon entschied sich das Gefecht zu gnnsten der Preußen, da mußte es infolge der Kunde von der in Nikolsburg abgeschlossenen Waffenruhe abgebrochen werden. Die Verhandlungen führten unter französischer Vermittelung am 26. Juli zur Festsetzung der Friedenspräliminarien (v. prae limine, vor der Schwelle, vorläufige Vereinbarungen), ans deren Grundlage am 23. August der Prager Friede vereinbart wurde. Maingegenden. 10. Vor Angabe der Friedensbestimmungen werde kurz über den Fortgang der Ereignisse auf dem westlichen Kriegsschauplätze berichtet. Hier befanden sich etwa 100 000 Mann Bundestruppen: das Vii. Bundeskorps (Bayern, 50 000 Mann) unter dem Prinzen Friedrich Karl, dem Bruder des Königs Ludwig I., und das Viii. Bundeskorps (Württemberger, Badenser, Hessen und eine öfter-

10. Neue und neueste Geschichte - S. 156

1880 - Dillenburg : Seel
— 156 — Punzen. Welche Freude! „Ach lieber Fritz, lieber Wilhelm! Seid ^hr da?" rief sie. Unter lautem Schluchzen eilten beide an das Bett der Mutter. — Die Todesstunde, die neunte des —ages, nahte heran. „Ach," seufzte die Königin, „mir hilft nichts mehr, als der Tod!" Der König faß an der einen Seite des Jettes, die Rechte der Kranken haltend; an der andern Seite faß die Schwester Friederike; die Aerzte und die ganze herzogliche Familie waren anwesend. Zehn Minuten vor neun Uhr kam wieder etn Krampfanfall. „Herr Jesu, Jesu! mach’ es kurz!" rief sie —- fünf Minuten später war der Kampf zu Ende. Der König, fast erdrückt von ungeheurem Schmerze, raffte sich auf, drückte feiner Luise die Augen zu und holte dann die beiden Prinzen an das Sterbebett. Diese sanken an der Leiche der geliebten Mutter nieder und benetzten ihre Hände mit heißen Thränen. Nicht nur Preußen, ganz Deutschland trauerte über den Tod der edlen Königin. Als der Sarg nach Berlin gebracht wurde, erschienen die meisten Berliner in Trauerkleidung. In Charlotten-burg erhielt Luise eine würdige Ruhestätte. Der Bildhauer Rauch schuf für das Mausoleum ein Marmorbild der schlafenden Königin, unvergleichlich in feiner Ausführung, da Dankbarkeit und Verehrung die Hand leiteten. — Noch heute ist die Königin Luise das Vorbild edler Frauen; noch heute wird sie gepriesen als die beste Mutter ihrer Kinder und des Vaterlandes und als die beste Gattin eines Mannes. c. Abfall des Generals Hork. Napoleon hatte der Welt verschwiegen, welches Schicksal die ungeheure Armee in Rußland gehabt hatte; um so gewaltiger war der Eindruck, als es endlich bekannt wurde. Hier und da erhoben sich Stimmen, daß jetzt oder nie Gelegenheit fei, das verhaßte Joch abzuwerfen. Friedrich Wilhelm erkannte das wohl, aber er allein durfte nicht wagen, Ktieg zu beginnen: er wäre von der llebermacht Napoleons erdrückt worden; Oestreich war durch Verwandtschaft an Napoleon gefeffelt und hatte noch keine Luft zum Kriege; und Rußland? welchen Werth hatte Rußlands Freundschaft, nach dem Jahre 1807 bemessen? So überlegte der König lange Zeit; da traf ihn die Nachricht von dem Abfalle des Generals von Iork vom französischen Heere. Iork hatte das preußische Hülfsheer nach Rußland befehligt; auf dem Rückzüge war er mit feinen Truppen der letzte und hatte die Nachhut zu decken. Seine Ehre forderte fein Ein-stehen für die Franzosen; feine Liebe zum Vaterland wollte das
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