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1. Römische Geschichte - S. 74

1896 - Dresden : Höckner
— 74 — hin nach Gallien, das sie in Kreuz- und Querzügen verheerten. Da ihnen die begehrte Aufnahme in die römische Provinz verweigert wurde, vernichteten sie 109—105 an der Rhone vier starke römische Heere. 6. In Rom hatte die Volkspartei unter dem Eindruck des „cimbrischen Schreckens" die Wahl des noch abwesenden Marius zum Konsul des Jahres 104 durchgesetzt; sie wählte ihn gegen Gesetz und Herkommen auch die 4 folgenden Jahre (104 — 100). Bis zur Rückkehr der Germanen aus Spanien, wo sie sich 2 Jahre lang mit den Eingeborenen herumgeschlagen hatten, reorganisierte Marius das Heer und erfüllte es mit Vertrauen zu sich selbst und dem Feldherrn?) In vortrefflich gewählter und stark befestigter Stellung an der Mündung der Jsara in den Rhodanus erwartete er die durch gallische Scharen verstärkten Teutonen, die jetzt über die Seealpen in Italien einzufallen gedachten, und fchlug ihre Angriffe zurück. Dann folgte er ihnen die Rhone entlang 102 und vernichtete sie 102 bei Aquä Sextiä (Aix in der Provence; König Tentoboch). Die Cimbern hatten inzwischen die Alpen über den Brenner überstiegen und den Konsul Qu. Lutatius Catulus aus feiner Stellung an der Etsch (bei Trident) in die Poebene gedrängt. Mit diesem vereint, ver-101 nichtete Marius auch sie 101 in der furchtbaren Schlacht auf den randifchen Feldern unweit Vereellä (Bojorix). 3. Die Zeit des Marius und Suü'a 100—78. 1. Wiederaufnahme der Graechischnr Reformen und der Bundes-genosfenkrieg 100—88. 1. Es war natürlich, daß sich nach diesen Erfolgen des volkstümlichen Helden die Parteikämpfe aufs neue entzündeten, *) Damals fanden wahrscheinlich die Marius zugeschriebenen Veränderungen in der Aufstellung und Bewaffnung der Legion statt. Die in den 4 verschiedenen Truppengattungen (hastati, principes, triarii, velites) erhaltenen Census- und Altersunterschiede hörten gänzlich auf, so daß die Legion nunmehr eine gleichartige und auch gleichmäßig (mit dem veränderten pilum) bewaffnete Truppe bildete, in welcher die alten Rangunterschiede sich nur noch in den Titeln der Centurionen erhielten. An die Stelle der Aufstellung nach Manipeln in dreifacher acies trat diejenige nach Io Kohorten zu je 600 M. Infolge der schon früher erfolgten Aufnahme der capite censi irt die Legion hörte der Census auf, die Grundlage der Aushebung zu bilden, und das Bürgerheer verwandelte sich dem Wesen nach in ein Söldnerheer, das nicht dem Staate, sondern dem zahlenden Feldherrn zu Gebote stand. Die jetzt ganz aus Hilfstruppen bestehende Reiterei zerfiel in alae und turmae und wurde von praefecti equitum befehligt.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 116

1894 - Dresden : Ehlermann
116 Napoleons Weltherrschaft. — § 38. Niederwerfung Österreichs. gefühl auch in Österreich. Auch hier Erkenntnis der Nothwendigkeit einer geistigen, politischen und militärischen Wiedergeburt. Reformen, eingeleitet durch Graf Stadion und Erzherzog Karl [Graf Stadion, seit dem Frieden von Pressburg leitender Minister, entlastet die gedrückte Landbevölkerung, schafft allen Ständen freie Bewegung und entzündet mit Wiederbelebung der geistigen und sittlichen Kräfte des Volkes die Vaterlandsliebe. Erzherzog Karl bildet ein wohlorganisiertes und wohlbewaffnetes Heer (mit den „Landmilizen“ etwa 500000 Mann) und haucht ihm militärischen Geist ein,] Der spanische Volkskrieg giebt das Zeichen zur Erhebung. Unterstützung Österreichs durch Zuzüge (Fried-rich Wilhelm von Braunschweig) und Volkserhebungen in Tirol und im Norden Deutschlands (Dörnberg*, und Schill**), doch nicht durch Bundesgenossen! Preussen, von wo Stein verbannt (§ 37, I, [J), zu schwach zum Beistände, auch durch den russischen Nachbar zurückgehalten. Armeebefehl des Erzherzogs Karl und Aufruf „an die deutsche Nation“ (Gentz und Friedrich Schlegel in der Umgebung des Erzherzogs).*** Ii. Der Krieg in Deutschland. Einfall Erzherzog Karls in Bayern. Napoleon wirft ihm an der Donau überlegene (französische und rheinbündische) Streitkräfte Apr. 1809 entgegen. In der zweiten Hälfte des April 4 Siege Napoleons bei Regensburg über vereinzelte österreichische Korps. Rückzug der Österreicher nach Mähren. Napoleon Mitte Mai in Wien. Die Schlachten bei Aspern und Esslingen (auf dem Marchfelde am linken Donauufer Mai 180g gegenüber Wien — 21. und 22. Mai ) Napoleons erste Niederlagen (Not der Franzosen auf der Donauinsel Lobau). * Dörnberg aus Hessen, Oberst im hessisch-westfälischen Heere, leitet gegen die Franzosenherrschaft im Königreich Westfalen einen Aufstand ein, an dem sich namentlich das Landvolk beteiligt. Die Bauern, die zu früh losschlagen, werden durch Jerömes Truppen zerspengt. Dörnberg entkommt zu Friedrich Wilhelm von Braunschweig. ** Schill, Mitverteidiger Kolbergs (s. o. § 35, Ii.), preussischer Major, will den König von Preussen zum Kriege fortreissen und führt sein Regiment (-00 Husaren), durch Zuzüge verstärkt, zur Unterstützung Dörnbergs über Wittenberg nach Halle, wo er die westfälische Besatzung gefangen nimmt, zieht sich aber auf die Kunde des Misserfolgs in Hessen, tapfer fechtend (bei Dodendorf unweit Magdeburg), zurück und wirft sich endlich in die Festung Stralsund, wo er bei der Verteidigung fällt. Die Offiziere und die westfälischen Unterthanen werden (zu Wesel und Braunschweig) erschossen. Die Gemeinen wandern auf die Galeeren in Frankreich *** Die Freiheit Europas hat sich unter eure Fahnen geflüchtet“. „Unsere Sache ist die Sache Deutschlands“.

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

4. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 10

1886 - Dresden : Höckner
b) Der Kampf um die Herrschaft Italiens. 1. Die italienischen Staaten, unter sich nnverbunden und seit dem Falle des deutsch-rmischen Kaisertums auch von jeder fremden Gewalt unabhngig, zerfielen, abgesehen von dem eigenartigen Kirchenstaate, in Republiken und Monarchien. 2. Von den aristokratischen Republiken war Genua nach dem Verlust seiner pontischen Kolonien an die Osmanen im Verfall, Venedig dagegen unter der festen Leitung seiner Nobili und im Besitz eines groen Teiles von Ober-Italien, Jstriens, Dalmatiens, der Jonischen Inseln und der drei Knigreiche Morea, Kandia und Cypern noch immer die erste See-uud Kolonialmacht des Mittelmeeres, dadurch freilich auch dem brigen Italien entfremdet und durch seine nchterne Interessen-Politik verhat. Florenz, dessen Bedeutung nicht auf der Gre seines Gebiets (nur halb Toscana), sondern auf In-dustrie und Geldhandel beruhte, stand schon unter der that-schlich monarchischen Leitung der Medici, deren glnzendster Vertreter Lorenzo der Prchtige (14641492) ist. 3. Die brigen Staaten hatten Usurpatoren aus demo-kratischen Republiken in unumschrnkte Monarchien verwandelt: Mailand die Visconti, dann die Sforza, Mantua die Gon-zaga, ebenso die meisten Gebiete des Kirchenstaats: Ferrara die Este, Urbino die Monteseltro. Auch Neapel und Si-eilten standen unter einer illegitimen Seitenlinie des aragone-fischen Hauses (seit 1458). 4. Der Kirchenstaat, eine Anhufung faktisch unabhngiger Lehnsfrstentmer und des Patrimonium Petri, wurde nicht fr die Kirche, sondern wesentlich im Familieninteresse des je-weiligen Papstes regiert (Nepotismus), der dabei rein kirchliche Mittel zu ganz weltlichen Zwecken unbedenklich verwandte. 5. Der illegitime Ursprung und die stete Gefhrdung der frstlichen Macht zwang alle italienischen Regierungen im In-nern zur Zusammenfassung aller staatlichen Befugnisse und Mittel in ihrer Hand, daher zur Vernichtung des Lehnswesens und guter Finanzwirtschaft auf Grund berechneter Pflege des Volkswohlstandes, nach auen zur berwachung der Nachbarn durch stehende Gesandtschaften (ihr Muster die venezianischen) und zur Ermietung von Sldnerheeren, geschlossenen, trefflich gebten Heerkrpern unter Condottieri als Unternehmern, die sich mit ihren Leuten an den Meistbietenden auf Zeit verdangen. Aus Allem ergaben sich einerseits groe Fortschritte, andererseits

5. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

7. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 111

1887 - Dresden : Höckner
— 111 - das Land von der österreichischen Fremdherrschaft und der Zersplitternng in viele kleinere Staaten zu befreien. Jetzt gelang es dem ausgezeichneten Minister Viktor Emanuels, Cavour, durch Volksabstimmung Modena, Parma, Toscana zum Anschluß an seinen König zu bewegen, während die Herrschaft der Bourbonen im Königreich Neapel und Sicilien durch die Freischaren Garibaldis gestürzt wurde. Bereits im März 1861 konnte sich Viktor Emanuel „König von Italien" nennen; später wurde auch Venezien (1866) und endlich der Rest des Kirchenstaates mit Rom dem Königreiche Italien einverleibt.^ 3. König Wilhelm I.; der Worddeutsche Wund. Am 2. Januar 1861 bestieg den preußischen Thron König Wilhelm I., der zweite Sohn Friedrich Wilhelms Iii. und der Königin Luise (S. 92). Nachdem derselbe als neunjähriger Knabe die Erniedrigung Preußens mit durchlebt, als Jüngling im Befreiungskriege durch einen kühnen Ordonnanzritt sich das eiserne Kreuz verdient, dann lange Aeit im Dienste des Staates besonders dem Militärwesen sein Interesse zugewendet halte, war er im Oktober 1858 als Prinz-Regent an die Stelle seines schwerkranken Bruders Friedrich Wilhelms Iv. getreten. Als er nach dessen Tode selbst König geworden war, führte er unter dem Beirate seines Kriegsministers von Roon die Neugestaltung des Heeres (dreijährige Dienstzeit, Vermehrung der Limenregimenter rc.) durch und besiegte den Wiederstand des Abgeordnetenhauses gegen diese Neuerungen durch den eigenen festen Willen und die eiserne Unerschütterlich-kett seines großen Ministers Otto von Bismarck- einem heldenmütigen Freiheitskampfe (1821-1829) das türkische " ^ '--------riuu%> luiuiuje Joch abgeworfen; seitdem giebt es ein unabhängiges Königreich Griechenland, dessen erster König Prinz Otto von Bayern wurde.

8. Erzählungen aus der Geschichte der neueren Zeit - S. 92

1887 - Dresden : Höckner
— 92 - Ähnliche Beispiele starker Vaterlandsliebe und heldenmütiger Aufopferung fanden sich auch anderwärts in deutschen Landen. Der Major Schill, welcher schon bei der Verteidigung Kolbergs sich ausgezeichnet hatte, verließ mit seinem Reiterregiment (500 Mann und einer kleineren Zahl von Infanterie) gegen den Willen des Königs Berlin, um einen Volkskrieg gegen Napoleon zu erregen Indessen ist er nach vielen Heldenthaten zu Stralsund im Straßenkampfc gefallen; seine Offiziere ließ Napoleon erschießen, die Gemeinen auf französischegaleeren anschmieden. Friedrich Wilhelm von Braunschweig - Öls, von Napoleon seines Herzogtumes beraubt, sammelte in Schlesien ein Freikorps, um die österreichische Erhebung zu unterstützen. Als dieselbe fehlgeschlagen war, schlug er sich mit 1300 Jägern, 650 Reitern, 4 Geschützen („die schwarze Schar"; Totenkopf am Tschako, kein Pardon) über Braunschweig nach dem Meere durch und rettete sich auf englischen Schiffen nach Helgoland. Die meisten seiner Leute traten in die „deutsche Legion" ein, welche unter Wellington in Spanien kämpfte. 3. Iriedrich Wishekm Iii. und Luise; Preußens Wiedergeburt. Niemand hat in Preußen nach der Niederlage der Jahre 1806 und 1807 das Elend des Staates und des Volkes tiefer empfunden, als sein edles Königspaar. Friedrich Wilhelm Iii. hat die Unglücksjahre in bürgerlicher Schlichtheit mit seinem Volke geteilt. Um einen Teil der Kriegsschuld zu decken, hatte er sein sämtliches Silbergeschirr und alle Diamanten verkauft. In Königsberg und Memel war sein Haushalt säst dürftig; als Prinz Wilhelm 1807 zum Sekondelientenant ernannt wurde, mußte er sich einstweilen mit einem Jnterimsrock begnügen, weil die Silberstickerei zu teuer war; zum Geburtstage seiner Tochter Charlotte schickte der König 5 Thaler zu einem neuen Kleide, mehr hatte er nicht übrig. Seine edle Gemahlin Luise (geb. 1776 als Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz) stand dem Könige treu zur Seite. Mild und hilfreich, von kindlicher Reinheit des Gemütes, hatte sie seit ihrem Einzüge als Krön-

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,
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