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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 117

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 38. Niederwerfung Österreichs. 117 Verstärkungen kommen den Geschlagenen unter Eugen Beauharnais, der den zur Unterstützung der Sieger heranziehenden Erzherzog Johann nach anfänglicher Nieder-lage (bei Sacile in Friaul) an der Raab besiegt hat. Die Schlachten bei Wagram auf dem Marchfelde (5. u. 6. Juli) Juli 1809 entscheiden das Schicksal Österreichs durch den Sieg Napoleons Abschluss eines Waffenstillstandes zu Znaim. Iii. Der Kampf in Tirol. Der Aufruf des Kaisers entfacht bei den kaisertreuen Tirolern den Volkskrieg. Männer des Volkes — Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier, Haspinger, Kapuziner, Speckbacher, Wildschütz u. a. — Führer. Die bayrischen Besatzungen werden aus dem Lande geworfen, das Gefecht am Iselberg liefert Innsbruck in die Hände der Tiroler, ein französisches Hilfskorps wird gefangen. Nach den Unglückstagen von Regensburg giebt der österreichische General Chasteler die Hauptstadt preis; Innsbruck wird aber von den heldenmütigen Tirolern wieder gewonnen. Nach dem Waffenstillstand von Znaim, in den die Tiroler nicht einbegriffen, erneutes Vordringen der Franzosen und Rheinbündler. Heldenkampf der Tiroler (,,Sachsenklemme“). Innsbruck wird zum 3. Male genommen. Hofer als „Oberkommandant von Tirol“ in der Hofburg! Der Friedensschluss bewegt bei dem erneuten Einbruch der Franzosen und Verheissung der Amnestie viele zur Waffenstreckung. Hofer, der zuerst sein Kommando niederlegt, dann aber zu neuer Waffenerhebung verleitet wird, entflieht bei der Aussichtslosigkeit längeren Widerstandes ins Gebirge. Durch Verrat (in einer Sennhütte) gefangen, wird er am 20. Febr. 1810 zu Febr. Mantua erschossen. 1810 Iv' Der Friedensschluss. Der Friede zu Wien (Schönbrunn) Oktober 1809 beraubt Österreich Okt. isoo seiner wichtigsten südlichen Provinzen. Friaul, Dalmatien Trient, Krain, Teile von Kärnthen werden für Frankreich eingezogen; Westgalizien kommt an das Grossherzogtum Warschau, Ostgalizien an Russland, Salzburg an Bayern. Der Herzog von Braunschweig, der nur als selbständiger Reichsfürst Frieden schliessen will, entflieht mit seiner tapferen Schar (Totenkopf als Helmschmuck) und schlagt sich glücklich über Braunschweig und Hannover bis komr^esermündun§ durch’ V°n W° 6r nach En§land ent- Österreich auf das Stammland, Böhmen und Ungarn

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 157

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49. 157 in Bayern entzieht sich den Stürmen der um sein Land hochverdiente König Ludwig I durch Abdankung. Ernstere Bewegungen finden statt : 1) In den österreichischen Erblanden. In Wien anfangs nur geringere Ausschreitungen. Fürst Metternich tritt vom Staatsdienst zurück. Misstrauen in die stark erschütterte Finanzlage des Staates, Arbeitslosigkeit u. a. rufen bald schlimmere Bewegungen hervor. Volksaufwiegler bearbeiten die Massen in Volksversammlungen und Klubs. Der Kaiser verlässt zweimal die Hofburg. Gleichzeitig Aufstand der nichtdeutschen Unterthanen Österreichs. a) Erhebung der Czechen. Der Aufruhr wird noch in demselben Sommer durch Fürst Windischgrätz niedergeworfen. b) In Italien tritt der König Karl Albert von Sardinien (vgl. § 47, I. 3 und Iii. 2), unterstützt von Freischaren Garibaldis, für die nationale Sache ein, wird aber von Feldmarschall Radetzky geschlagen. Im folgenden Jahre flammt aber der Aufstand wieder auf und wird erst, nachdem Karl Albert, bei Novara geschlagen, zu gunsten seines Sohnes Viktor Emanuel abgedankt und das tapfer verteidigte Venedig, in dem wieder eine Republik * hergestellt war, die Waffen gestreckt hat, im August 1849 bewältigt. c) Bei den Ungarn gelangt die Bewegung bald in die Hände leidenschaftlicher Volksmänner. [Ihrem Verlangen nach nationaler Selbständigkeit kommt der Kaiser entgegen, sie benutzen aber die ihnen gewährte Freiheit zur Aufzwingung ihrer nationalen Einrichtungen auch in den Nebenländern der Krone Ungarn: Siebenbürgen (Deutsche), Kroatien, Slavonien (Slaven). Dadurch wird das Nationalgefühl der Slaven verletzt. Der von Österreich begünstigte Banus von Kroatien Je 11achich eröffnet den Unabhängigkeitskampf. Unterhandlungen der Ungarn mit Österreich wegen Rücksendung der in Italien stehenden magyarischen Truppen führen zu Misshelligkeiten. Ein kaiserlicher Kommissar wird auf der Donaubrücke zu Pesth ermordet. Die Volksführer Kossuth, Görgey, Klapka organisieren den Volkskrieg, flüchtige Polen wie Bern, Dem binski leisten Zuzug.] Die von den Aufständischen eingerichtete Nationalregierung unter Kossuth spricht die Lostrennung Ungarns von Österreich aus. Die österreichischen Heere werden des Aufstandes nicht Herr. Russische Hilfe kommt auf Anrufen des Kaisers. Uneinigkeit der magyarischen Führer lähmt die Kraft des Aufstandes. Görgey, der sich noch in letzter Stunde zum Diktator machen lässt, streckt im August 1849 bei Vilagos (Aug.) * 1849 Der neue Doge hiess wie der letzte der alten Republik Manin.

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 150

1891 - Dresden : Höckner
— 150 — Haltung des Lehnsadels, auf der Begünstigung der selbst zu den Reichs- und Provinziallandtagen gezogenen Städte, auf der Entwickelung, der Finanzen durch sorgfältige Domänenwirtschaft, regelmäßige Steuern und hochgesteigerte Zölle und auf einem deutsch-arabischen Söldnerheere. 2. Wie in Sicilien die finanzielle Leistungsfähigkeit, so suchte er sich in Deutschland durch Förderung der territorialen Bestrebungen der Fürsten deren militärischen Beistand für seine weiteren Pläne und zwar hier auf Kosten der Städte (mit Ausnahme der Königsstädte) zu sichern (Worm- 1231 ser Privileg von 1231).1) Eine Empörung seines Sohnes Heinrich an der Spitze der aus der sieilischeu Verwaltung verdrängten, mißvergnügten Reichsministerialität und des niederen Adels in Verbindung mit der neuen lombardischen Liga überwältigte der Kaiser durch sein bloßes Erscheinen in Deutschland 1235 (Heinrich y 1242 als Gefangener in Apulien). Seine Vermählung mit Jsabella, der Schwester Heinrichs Iii. von Eng-1235 lernt), und der große Reichstag zu Mainz 1235 (Landfriedens' gefetz, Versöhnung mit den Welfen durch die Erhebung Ottos des Kindes, Enkels Heinrichs des Löwen, zum Herzog von Braun-fchweig-Lüneburg) zeigten das hohenftaufische Kaisertum zum letzten Male im vollen Glanze seiner Macht. Die Widerspenstigkeit des Herzogs Friedrich des Streitbaren von Österreich und Steiermark gab 1*237 Anlaß, beide Länder an das Reich zurückzunehmen (Wien Reichsstadt). 4. Der Lntscheidungskarnpf zwischen Kaisertum und Papsttum 1239—1250. 1. Nach Italien zurückgekehrt, brachte Friedrich Ii. den 1237 Lombarden i237 eine vernichtende Niederlage bei dem Kastell von Eortennova (am Oglio) bei, wodurch er zugleich auch den Papst demütigte (das mailändische Carroccio als Siegesbeute auf dem Kapitol). Gregor Ix., der jetzt den Kirchenstaat abermals im Norden und Süden von der staufischen Verwaltung umfaßt und sich auch noch persönlich verletzt sah durch die Verleihung der unter päpstlicher Hoheit stehenden Insel Sardinien an des Kaisers Lieblingssohn Enzio (1238), schloß darum mit Venedig, Genna und den noch freien Lombardenstädten ein ') Doch wird das Recht der,,Landesherren" (domini terrae) auf Gesetzgebung und Besteuerung an die Zustimmung der Großen (meliorum et maiorum terrae consensus) geknüpft (Ursprung der Land stände).

4. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 152

1891 - Dresden : Höckner
— 152 — Kaiser 1247 nach Italien zurück. Bei der Belagerung der Stadt 1248 verlor er durch einen Ausfall seine Lagerstadt Vittoria 124-% und nur mühsam konnte er seitdem seine Stellung in Oberitalien, namentlich mit Hilfe des grausamen Ezzelino da Romano, behaupten. Aber auch nach der Gefangennahme Enzios durch die siegreichen Bolognesen (1249 bei Fossalta südlich von Modena) nicht entmutigt, sammelte er noch einmal in Apulien die letzten Kräfte seines erschöpften sicilischen Reiches zu einem entscheidenden Schlage gegen Rom: da überraschte ihn im Schloß Fiorentino 1250 bei Lnceria der Tod 1250. Er ruht im Dom zu Palermo. 4. Der Untergang der Hohenstaufen und das Interregnum 1250-1268 (1273). 1. Konrad Iv. (1250—1254) überließ Deutschland seiner Zerrissenheit und setzte die letzten Mittel seines Hauses sür die Sicherung seines sicilischen Erdreiches ein, das unterdessen sein Halbbruder Manfred mit Erfolg verteidigt hatte. Dort starb er 1254 bereits 1254 in Lavello und vererbte feine Ansprüche und Besitzungen seinem jungen Sohn Konrad (Conradino, geb. 1252). 2. Für diesen, der unter der Obhut seiner wittelsbachischen Verwandten aufwuchs, übernahm der ritterliche Manfred die Regentschaft; doch ließ er sich 1258 in Palermo selbst zum König krönen. Nochmals scharte er die Ghibellinen um sich in wilden Kümpfen gegen die Guelfen, verlor aber Krone und Leben in der 1266 Schlacht bei Benevent 1266 gegen den vom Papst Clemens Ivv erhobenen Bruder Ludwigs Ix. von Frankreich, Karl von Anjou,. Grafen von der Provence. 3. Kaum den Knabenjahren entwachsen, folgte der hochgemute Konradin an der Spitze eines aus dem Erlöse seiner Stammgüter gerüsteten Heeres dem Rufe der Ghibellinen und seiner eigenen Sehnsucht nach Italien: das päpstliche Rom begrüßte ihn jubelnd auf dem Kapitol als Imperator. Allein bei Tagliacozzo im Apennin von Karl besiegt und auf der Flucht ergriffen, endete er mit seinem Freunde Friedrich von Baden 1268 am 29. Okt. 1268 zu Neapel auf dem Blutgerüste. — Das Papsttum hatte das Geschlecht seiner gewaltigsten Feinde vernichtet, aber seinen Sieg erkauft mit der Zerstückelung Italiens^ der bald verhaßten französischen Fremdherrschaft und der Zerrüttung Deutschlands, das ihm selbst doch den einzigen Halt bieten konnte.

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 139

1891 - Dresden : Höckner
— 139 — es ihm sogar, die deutschen Fürsten und Bischöfe durch einen Eidschwur, den auch der Kaiser leistete, ein seine Kirchenpolitik zu binden. 10. Den inzwischen nach Rom zurückgekehrten Papst Alexander Iii. von dort zu vertreiben, unternahm Friedrich I. (nach dem 3. ohne Heer) den 4. Römerzug (1166—1168), auf dem er im Kaiser Emanuel von Byzanz noch einen neuen Gegner sand. Dieser hatte sich angesichts der Erfolge der staufischen Politik ©teilten genähert und, die alten Ansprüche auf Italien wiederaufnehmend, Alexander Iii. mit Geld unterstützt, überdies auch den festen Seeplatz Aneona besetzt. Während nun Friedrich I. selbst Ancona einschloß, gewann Christian von Buch, der ritterliche Erzbischof von Mainz, Genua und Rainald Pisa für die kaiserliche Sache. Darauf bereiteten beide Erzbischöfe 1167 den Römern eine erschütternde Niederlage bei Tusculum, 1167 und Friedrich erstürmte (nach dem Falle Anconas) die Leostadt (Friedrich von Rotenburg). Der römische Senat unterwarf sich dem Kaiser, Paschalis Iii. nahm den verlassenen Sitz des flüchtigen Alexander Iii. ein und krönte Friedrich I. wie seine Gemahlin Beatrix im Petersdome. Der Kaiser stand auf dem Höhepunkt seiner Macht. Da zwang ihn der Ausbruch einer furchtbaren Fieberpest in seinem Heere, die auch Rainald dahinraffte, zu eiligem Rückzüge. b) Die Niederlage des Kaisertums in Italien und das Emporsteigen der welfischen Macht in Deutschland 1168—1177. 1. Als Friedrich I. mit dem erschöpften Reste seines Heeres das treue Pavia erreichte, fand er seine lombardische Herrschaft zusammengebrochen. Schon 1163 hatte sich der „Veroneser Bund" (Verona, Mantua, Padua, Treviso, Venedig), doch vorerst nur zur Wiederherstellung des alten Steuersystems, gebildet. 1167 dagegen waren auf Antrieb des bisher kaisertreuen Eremona die Städte Brescia, Mantua, Ferrara u. a. zu einem „Lombardischen Städtebund" zusammengetreten, wenn auch jetzt noch unter Vorbehalt der Treue gegen den Kaiser, so doch bereits zu gemeinsamer Abwehr der Gewaltherrschaft der Podestas und zur Wiederherstellung Mailands. Trotz der Reichsacht erneuerten sie ihren Bund, nunmehr schon 16 an Zahl, und stellten ihn unter die Leitung jährlich wechselnder Rektoren. Der Kaiser war selbst in Pavia nicht mehr sicher und mußte 1168 Italien 1168 verlassen (Anschlag in Susa: Hartmann von Siebeneichen).

6. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 142

1891 - Dresden : Höckner
— 142 — innerhalb der Stadtmauern, außerdem die Wahl der Konsuln freigab, verwies er andererseits wichtige Sachen vor das kaiserliche Gericht und verlangte das Fodrum (Heeresverpflegung) für alle Romfahrten. Auch sollte die ganze erwachsene Bevölkerung alle 10 Jahre den Treueid schwören. Der kaiserliche „Generalagent" vertrat fortan den Landesherrn, der „Hofvicar" führte den Vorsitz im „Hofgericht". Eine Reihe von Reichsburgen (zugleich Sitze der Reichsministerialen als Leiter der Verwaltung der Reichsdomänen) deckten namentlich die Zugänge der Alpenstraßen und die Verbindungen zwischen Ober- und Mittelitalien. Die wiedererstandene Herrlichkeit der Kaisermacht und zugleich die neue ritterliche Bildung wie das neuerwachte Selbstgefühl des ganzen Volkes fanden ihren Ausdruck in dem glänzenden Reichsfeste 1184 zu Mainz Pfingsten 1184 (Schwertleite der beiden ältesten Söhne des Kaisers).x) 4. Bereits im Besitze der mittelitalienischen Reichslehen (vor allem Tuscien, Mark Ancona und Herzogtum Spoleto in den Händen deutscher Vasallen), eröffnete Friedrich I. jetzt feinem Haufe durch die Vermählung seines Sohnes, König Heinrichs, mit Constanze, der Tochter Rogers Ii. und zukünftigen Erbin Siciliens, zu Mailand 1186 die Aussicht auch auf die sicilifche Krone. Das in Rom noch immer machtlose Papsttum aber geriet dadurch in eine von Norden und Süden her gleichtzbedrohte Stellung. Der Versuch besselben, die deutschen Bischöfe durch Aufhebung des Spolienrechtes und der kaiserlichen Vogtei an den bischöflichen Kirchen vom Kaiser zu trennen, enbete mit einer kläglichen Nieberlage (Reichstag von Gelnhausen 1186). Doch würde ein abermaliger Kampf zwischen den beiben höchsten Gewalten Der Christenheit durch die neuerwachenbe Kreuzzugsbewegung verhindert. d) Der 3. Kreuzzug und Friedrichs I. Ende 1189 — 1192. 1. Während in den Kreuzfahrerstaaten mit der sittlichen Verderbnis die innere Zerrüttung sich steigerte, hatte der mächtige Emir Nureddin Damaskus und Ägypten erobert und nach seinem Tode (1174) dessen Statthalter, der kriegsgewaltige Saladin, sich zum Sultan von Ägypten und 1187 dann auch zum Herrn von Syrien erhoben. 1187 erlag das Heer des Königreichs Jerusalem in der Schlacht bei Hittin am See Liberias (König Guido von Lusignan gefangen). Die Nachricht vom Falle Jerusalems und *) Als Augenzeuge schildert das Reichsfest Heinrich von Veldese in seiner Eneit.

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 51

1886 - Dresden : Höckner
ein franzsisches Heer unter Herzog Franz von Guise. Diesen wieder rief der Sieg Egmonts bei St. Qu entin 10. August 1557 nach Frankreich zurck, worauf Paul Iv. Frieden schlo. Anfang 1558 entri Guise den Englndern Calais durch raschen Angriff, aber einen franzsischen Einfall in Flandern wies Eg-mout in der Schlacht von Gravelingen 13. Juli 1558 zurck. Die Ungewiheit des Ausgangs einer Entscheidungsschlacht g bewog dann beide Parteien zu Unterhandlungen und zum Fru-^^ den von Chateau-Cambre sis 3. April 1559 (Abtretung 1559 von Calais an Frankreich, das Savoyen und Piemont rumte, aber die lothringischen Bistmer behielt). Eine Verbindung der Dynastien leitete die Vermhlung Emannel Philiberts von Sa-voyen mit Margaretha, Schwester Heinrichs Ii., Philipps Ii. mit Elisabeth, Tochter Heinrichs Ii., ein. 3. Das trkische Reich, unter Selim l. (15121519) durch Syrien und gypten (seitdem der Sultan Khalif), unter Soliman Ii. dem Groen (1519 1566) durch die westlichen Provinzen des persischen Reiches (Friede von Amasia 1555) vergrert und im Besitz der Lehnsherrschaft der die uordasri-kauischeu Barbareskenstaaten, war zugleich die grte Seemacht des Mittelmeeres und hielt dessen christliche Uferstaaten im fortwh-renden Kriegszustand. Whrend Venedig aus Handelsrcksichten den Frieden mglichst wahrte, griff 1560 eine spanische Flotte Tripolis an, wurde aber bei der Insel Dscherba vllig ver-nichtet. Andrerseits scheiterte die Belagerung Maltas durch die Trken 1565 an der heldenmtigen Gegenwehr der Johan- 1565 niter unter La Valette und dem rechtzeitigen Erscheinen eines spanischen Geschwaders; 1566 brachte der Tod Solimans Ii. 1566 vor Szige th (5. September) den trkischen Angriff auf Ungarn zum Stillstand. Auch deraufftaud dermoriscos in Granada (15681571), den die spanische Regierung durch das Ver-bot arabischer Kleidung und Sprache hervorrief-wurde von den Trken nicht benutzt und von Juan d'auftria, Philipps Halb-bruder (geb. 1546), blutig niedergeworfen; nur seine Wirtschaft-lichen Folgen waren verhngnisvoll. 4. Zum allgemeinen Kriege gegen die Trken fhrte erst die Eroberung des venezianischen Cypern 1570/1 (Nicosia, Famagnsta) unter Selim Ii. (15661574), infolge deren Venedig, Spanien und Papst Pius V. die heilige Liga ^ schlssen (Mai 1571). Von Messina ausgesegelt vernichtete die Okt'br. christliche Flotte unter Juan d'austria durch den Sieg bei 1571 4*

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 34

1886 - Dresden : Höckner
die Ligisten belagerten, fhrte Frundsberg November 1526 12 000 Landsknechte der die Alpen und vereinigte sich mit Bonrbon sdlich des Po. Die Beutegier der Sldner (Meuterei bei Bo-logna; Frundsberg ging krank zurck und starb 1528) zwang daraus die Fhrer zum Marsche der die Apenninen auf Rom, den weder die Geldauerbietuugen Clemens Vii. noch die schwch-6.Maische Verfolgung des ligistischen Heeres hinderten. Am 6. Mai 1527 1527 erfolgte die Erstrmung Roms (Bourbou f), dann die furchtbare Plnderung der Stadt, die Gefangennahme des Papstes in der Engelsburg und sein Rcktritt von der Liga. Erst vor einem franzsischen Heere unter Lautrec wichen die zu-sammengeschmolzenen Sldner Anfang 1528 nach Neapel zurck, das Lautrec belagerte, bis Krankheiten und der bertritt der genuesischen Blokadeslotte Andrea Dorias zum Kaiser ihn zum Abzge ntigten (August). Oberitalien sicherte Antonio da Leyva dem Kaiser. Im Frieden von Barcelona Juni 1529 gab dann Karl V. den Kirchenstaat zurck und versprach die Herstellung der Medici in Florenz; der (Damen-) Friede von Cambrai aber, zwischen Luise von Savoyen, Franz' I. Mutter, und Margaretha von sterreich, Karls V. Tante, geschlossen (August 1526), schuf eine dauernde Grundlage fr das Verhltnis beider Mchte, indem Franz I. auf die italienischen Lnder, Flandern und Artois, Karl V. aus Burgund verzichtete; Mailand stet an Sforza. Seitdem stand Italien unter der direkten oder indirekten Herrschast Spaniens. 4. Noch grere Ausdehnung gewann die Macht der Habs-burger durch den Anfall Bhmens und Ungarns/doch erbten sie damit auch den T r k en k ri eg. Bhmen (mit Mhren, Schlesien und den Lausitzen) und Ungarn (mit Siebenbrgen und Kroatien), durch bloe Personalunion vereinigt, standen 15161526 unter König Ludwig Ii. (s. S. 14); doch war das Knigtum berall ein Schatten, alle Gewalt in den Hnden des Adels, der Bauernstand meist leibeigen, die berwiegend deutschen Städte mit Ausnahme Schlesiens und der Lausitzen ohne poli-tischen Einflu. Den ersten Sto aus Ungarn fhrten die Osmanen durch die Eroberung Belgrads 1521; als sie 1522 Rhodos den Johannitern entrissen hatten, denen Karl V. Malta zuwies, erfocht Sultan Soliman Ii. der Prchtige (der Groe, Aug. 1^191566) der Ludwig Il, den sein Adel im Stiche lie, 1526 den entscheidenden Sieg bei Mohcs, 29. August 1526. Von

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 227

1886 - Dresden : Höckner
227 - Einzug in Madrid. Doch die Belagerung von Burgos schlug fehl, weil die Franzosen ihm in den Rcken kamen, und noch-mals mute er nach Portugal zurckweichen. Erst die Folgen der Katastrophe in Rußland und der Ausbruch des deutschen ^ Befreiungskrieges entschied auch das Schicksal Spaniens; bei J^ni Vittoria am 21. Juni 1813 vllig geschlagen, rumte König 1813 Joseph das Land. Die spanische Volkserhebung, die erste gegen Napoleon, wirkte weithin ausregend und an-feuernd. e) Erhebung und Niederlage sterreichs 1809. 1. Dem Beispiele folgte zuerst sterreich. Hier hatte Graf Philipp Stadion, ganz erfllt von dem Gedanken einer natio-nalen Erhebung gegen Napoleon, eine bessere Verwertung der Volkskrast sr die Staatsverwaltung angebahnt und im Einver-nehmen mit Erzherzog Karl sich bemht, auch das Heerwesen volkstmlich zu gestalten (Landwehr, Freiwilligencorps). Ein Volkskrieg in den Gebirgen von Dalmatien bis Tirol sollte das Vorgehen der Armee untersttzen, durch Aufstnde in Nord-Deutschland auch Preußen mit fortgerissen werden. 2. Zuerst erhoben sich die Tiroler, erbittert der die Beseitigung liebgewordener Einrichtungen und die Einschrnkung der Macht ihrer Geistlichkeit von fetten der bayrischen Regierung, und warfen in einem von Andreas Hofer, Joseph Speck-bacher und andern populren Fhrern geschickt vorbereiteten ' und geleiteten Ausstande im April 1809 die berraschten Bayern 1809 und Franzosen binnen fnf Tagen aus dem Lande. 3. Dagegen milang der Angriff des Erzherzogs Karl auf Bayern, obwohl die Franzosen und Rheinbndner noch in zwei Massen geteilt bei Regensburg und Ingolstadt standen. Nach ihrer Vereinigung schob sich Napoleon zwischen die beiden Flgel der sterreicher hinein, warf den linken nach sterreich hin zurck (Gefecht bei Abensberg), schlug den rechten tnt22 23 22. und 23. April bei Eggmhl (Ney) und Regensburg und April' zwang Karl zum Rckzge nach Bhmen. Seinen Marsch auf Wien hielt zwar das blutige Gefecht bei Ebelsberg auf, aber es hinderte nicht die Besetzung Wiens am 13. Mai. Darauf . wurde Nord-Tirol grausam niedergeworfen, und auch Erzherzog Johann mute trotz seines Sieges bei Sacile aus Italien zurckweichen. 4. Als aber Napoleon das auf dem Marchfelde gesammelte Heer des Erzherzogs Karl angriff, erlitt er bei Aspern und 15*
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