Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 179

1876 - Dresden : Schönfeld
Italien. 179 gibt es gute Arten, Salerner, Montefiasconer (Lst-est), aber die Be- handlung ist schlecht. Lacrimä Christi gibt's nicht mehr. Südfrüchte erntet man in reicher Fülle: Apfelsinen, Citronen, Pommeranzen, Oran- gen zumal in Sicilien; Orangen finden sich zwar schon an den Alpen- seen, aber sie müssen bis Rom im Winter zugedeckt werden. Erst von hier an werden sie im Freien allgemein. Ferner Mandeln, Feigen, Johannisbrot südl. von Neapel, weiße Rosinen, Korinthen, Trüffeln, Melonen, Süßholz, Safran, Saflor. Der beste Hanf gedeiht bei Bologna, Baumwolle in Sicilien, Apulien und Malta. Das nördlichste Palmen-Wäldchen findet sich bei San Remo (zwischen Nizza und Genua), dann erscheinen Palmen erst wie- der südlich von Rom. Aloe, Myrthen, Oleander, Lorbeer. Viehzucht. Treffliche Pferde züchtet man in Neapel, in den Gebirgen viel Maulpsel und Esel; Rindvieh in den Ebenen; Büffel in den Maremmen, da ihnen die Malaria nicht schadet, Schafe mit grober Wolle in Piemont und Abruzzen, die apulische Ebene dient als Winterquartier. — Die Seidenzucht, am meisten in Piemont, liefert die Hälfte der europäischen Seide. Bienenzucht findet sich allenthalben. Die Fischerei an allen Küsten liefert: Thun- fische, Sardellen, Makrelen, Austern bei Tarent, Korallen bei Sicilien und Sardinien. H 254. Die Industrie, im Mittelalter ein Muster für die andern europäischen Staaten, ist sehr gesunken. Es fehlt der Nerv jeder großen Industrie, weil Brennmaterial fehlt; die Wasserkraft der Flüsse ist zu unsicher. Im N. ist sie. lebhafter als im S. Vor allem concentrirt sie sich in den großen Städten. Bon Bedeutung sind noch die Seidenwaaren, besonders in Norditalien. Die wichtigsten Seiden- märkte sind in Racconigi (Piemont) südlich von Turin, Como (Lom- bardei), Parma (Emilia), Prato (Toscana), Cosenza (Calabrien). 1868 wurden auf diesen Märkten; über 12 Mill. Ctr. Cocons (Werth 45 Mill. Frc.) verkauft; doch muß die ganze Production auf das doppelte (25 Mill. Thlr.) angeschlagen werden. Bergamo Hab den Hauptstapel; Bologna ist der Hauptsitz der Verarbeitung. 1866 gabs über 4000 Seidenspinnereien (50,000 Spindeln). Seit alter Zeit berühmt ist die Glasfabrication, namentlich in Venedig und Florenz. Die Glas- werke in Murano bei Venedig beschäftigen 5000 Menschen, man fabricirt besonders Glasperlen. Auch in Thonwaaren leistet man vorzügliches: Fayence hat von Faenza seinen Namen, ferner Majolica und Porzellan. Tuche fabricirt man in Florenz, Pisa, Turin und Neapel, Baumwollenwaaren in Neapel (Cava, Nocera, Castella- mare), Mailand und Turin; Lederwaaren kommen von Mailand Rom, Neapel, Genua, Lucca, ebendaher berühmte Handschuhe; Pergament aus Rom. Strohhüte werden ganz besonders in Flo- renz und Umgegend gemacht, weil das Landvolk sich überall mit Strohflechterei beschäftigt. Marostica, südwestlich von Bassano, ist der Hauptplatz für das sog. venetianische Geflecht und Magliageflecht (Zackengeflecht). Ferner sind zu nennen Bijouterien (Silberfiligran), Mosaik und Korallenarbeiten in den Hauptstädten; Mosaik in 12*

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 180

1876 - Dresden : Schönfeld
180 Italien. harten Steinen besonders in Florenz, Glasmosaik in Rom und Venedig; feine Oele, Essenzen, Darmsaiten, Wachslichter, Maccaroni. H 2óñ. Das Land ist durch seine günstige Lage geeignet für die Verbindung der Levante mit dem Abendlande. Der Handel hob sich im Mittelalter zuerst wieder aus dieser Halbinsel in Amalfi, dann in Venedig, Pisa, Genua. Hier gab es die ersten Wechsel, die ersten Banken in Venedig und Genua. Der Verfall trat im 16. Jahr- hundert ein seit der Entdeckung des neuen Seewegs nach Ostindien. Wie die Industrie, so concentrirt sich auch der Handel allein in den großen Städten. Mailand und Neapel sind Wechselplätze. Ein eigentliches Eisenbahnnetz besteht nur in der Po-Ebene. Zu den jenseit der Alpen gelegenen Ländern führen und zwar nach Frankreich die Eisenbahn über den Mt. Cenis, durch die Schweiz und in die obere Rheinebene die im Bau begriffene Linie über den St. Gotthard, durch Tirol nach Bayern die Brennerbahn. In der Halbinsel gehen die Linien auf beiden Seiten des Gebirges nach Süden und über- steigen viermal den Apennin. Die östliche Linie führt von Bologna über Ancona nach Otranto u. v. Bari über Tarent nach Reggio; die westliche von Bologna über Florenz, Rom, Neapel bis über Salerno. Auch in Sicilien hat der Bau von Palermo und Messina aus be- gonnen. Die ilänge der Bahnen beträgt 6780 Kilom. (1873), Tele- graphendrähte verbinden außerdem Genua mit Corsica und Sardinien, Cagliari mit Bona und Dialta; ihre Länge betrug 1873 19400 Kilom. Die italienische Schaffahrt blüht auf in Folge neuer Handels- verträge, Vermehrung der Consuln im Auslande, Bau von Eisenbahnen und Landstraßen nach den Häsen. Italien beeifert sich den Handel des adriatischen Meeres in seine Hand zu bekommen, also Oesterreich und Triest abzuschneiden;''daher die Eisenbahn über Ancona nach Brindisi, daher die eifrigen Hafenbauten in jener Stadt, wo sich sehr bezeichnend eine adriatisch-orientalische ^^-Gesellschaft gebildet hat. Von Brindisi geht die englisch-indische Ueberlandpost nach Alexandrien. Die wich- tigsten Seeplätze ordnen sich nach der Zahl der eingehenden Tonnen so: Genua, Messina, Livorno, Neapel, Palermo, Venedig, Ancona, Catania, Brindisi, Cagliari. Am meisten Schiffe besitzen Genua, Neapel, Castellamare, Palermo, Pozzuoli, Livorno und Ancona. Die gesamte Einfuhr betrug 1872 1300 Mill. Lire, die Ausfuhr 1288 Mill. Lire. Die Hauptverkehrsländer sind Frankreich, England, Oesterreich, Schweiz und Rußland. Der Verkehr mit Deutschland wird größtentheils durch Hamburg und Bremen vermittelt. Der transatlant. Verkehr geht nur nach den Vereinigten Staaten u. den Laplatastaaten. Ausfuhrartikel sind rohe und gehaspelte Seide, feine Seidengewebe, Schwefel (1862: 2,119,400 Cantar [ä 1582/3 Zoll-Pfd.) aus Sicilien allein), Wein, Reis, Oel, frische und getrocknete Früchte, rohe und ge- schliffene Korallen, verschiedene Farbstoffe, Alaun, Seesalz, Marmor, Alabaster, Essenzen, Käse, Maccaroni, Strohgeflecht. Einfuhrartikel sind Manufaktur- u. Colonialwaaren, Holz, Getreide, Metallwaaren, Glas. Die Kauffahrt ei flotte hatte 1874 im Königreich 11,000 Schiffe langer Fahrt mit über 1 Mill. Ton. In der Seeschiffahrt sind 1872 18,000 Schiffe mit ca. 4 Mill. Ton. eingelaufen und ebensoviel ausgelaufen.

6. Geographie für Handelsschulen und Realschulen - S. 118

1864 - Dresden : Schönfeld
ner (Est-, est). Süd früchte in reicher Fülle: Apfelsinen, Citronen, . Pomeranzen, Orangen zumal in Sicilien, ferner Mandeln, Feigen, Johannisbrot, weiße Rosinen (Kirchenstaat), Korinthen, Kasta- nien in den Apenuinen als Brod verwendet. Trüffeln, Melonen. Süßholz, Sa fran, S a flo r. Der beste Hanf in Bologna, B aum- wolle in Sicilien, Apulien und Malta. Holz in den Alpen, Abruz- zen, Calabrien, Sicilien. Palmen, das nördlichste Wäldchen bei S. Remo (zwischen Nizza und Genua), dann erst wieder südlich von Rom und in Sicilien. Maulbeerbäume, Aloe, Myrthen, Oleander, Lorbeer. Viehzucht. Treffliche Pferde in Neapel, in den Gebirgen viel Maulesel und Esel; Rindvieh in den Ebenen (Parmesankäse). Büffel in den Maremmen, Schafe in Piemont und Abruzzen (apuli- fche Ebene als Winterquartier), viel grobe Wolle. — Seid enzucht lie- fert die Hälfte der europäischen Seide. Bienenzucht allenthalben. Fischerei an allen Küsten: Thunfische, Sardellen, Makrelen, Austern bei Tarent, Korallen bei Sicilien und Sardinien. Industrie, im Mittelalter ein Muster für die andern europäischen Staaten, ist sehr gesunken. Im N. lebhafter als im S. Von Bedeu- tung sind noch die Seidenwaaren von Turin, Bergamo, Brescia, Bologna, Florenz, Ancona, Neapel, Palermo, Catania; schwarzer Sammt in Genua und Turin. Tuche in Florenz, Pisa, Turin, Nea- pel; Baumw oll enwaaren in Neapel (Cava, Nocera, Castella- mare, Mailand, Turin); Leinwand und Segeltuch in Mailand, Pisa, Ancona, Cava, Genua; Lederwaaren in Mailand, Ancona, Rom, Neapel, Genua, Lucca, ebendaselbst berühmte Handschuhe; Pergament in Rom; Strohhüte in Florenz und Umgegend (für 1 Mill. Thlr.); künstliche Blumen in den Hauptstädten; Papier in Sardinien und Toskana. Ferner Bijouterien, Mosaik, Ko- rallenarbeiten in den Hauptstädten. Feine Oele, Essenzen, Seife, Darmsaiten, Wachslichter, Maccaroni. Der Handel, durch die günstige Lage geeignet für die Verbindung der Levante mit dem Abendlande, hob sich im Mittelalter zuerst wieder auf dieser Halbinsel in Amalsi (Flavio Gioja, Verbesserer des Com- passes), dann in Venedig, Pisa, Genua. Hier die ersten Wechsel, die ersten Banken in Venedig und Genua; die ersten handelswissenschaft- lichen Arbeiten von Pegolotti und Uzzano in Venedig. Verfall im 16. Jahrhundert seit der Entdeckung des neuen Seewegs nach Ostindien. Wie die Industrie, so concentriert sich auch der Handel allein in den groß- ßen Städten. Mailand und Neapel sind Wechselplätze. Den Binnen- verkehr der eigentlichen Halbinsel hemmt der Mangel an Wasserstraßen und Landstraßen. Ein eigentliches Eisenbahnnetz besteht nur zwischen Mailand und Turin; von hier nach Genua und Venedig, von Mailand nach Ancona, von Bologna nach Florenz und Livorno, von Florenz nach Ficulle (südöstlich von Siena), von Rom nach Civitavecchia, Frascati, Neapel, von Neapel nach Castellamare und Sakkrno, zusammen gegen 260 M. Telegraphendrähte außerdem von Ancona nach Rom, von Ge-

7. Geographie für kaufmännische Fortbildungsschulen und verwandte Unterrichtsanstalten - S. 59

1905 - Dresden : Huhle
— 59 — ebenso Turin und Genua, welche Städte in der Samtfabrikation ausgezeichnet sind. Im Aufblühen ist die Baumwollen-, Leinen- und Wollindustrie; doch vermag sie lange nicht den Bedarf des eigenen Landes zu decken. Bemerkenswert ist die alte Glasindustrie (vene- zianische Vasen, Glas- und Schmelzperlen), ferner die Seilerei, Papierfabrikation und Gerberei (Sohlenleder). Besondere Spezialitäten der italienischen Industrie sind Stroh- gestechte (von Florenz), Makkaroni, Käse aus Parma und Lodi, Würste (Veroneser Salami), Saiteninstrumente (Cremoneser Geigen) und vorzügliche Alabaster-, Marmor-, Filigran- und Korallenarbeiten. Die große Eisenindustrie anderer Länder fehlt in Italien, da es an Kohle und Wasserkräften mangelt. Dagegen sind die Italiener nn- übertroffen in Mosaik- und Gipswaren sowie in der Anfertigung von Terrakottagegenständen. Der Schiffbau wird in Spezzia, Livorno, Savona, Neapel usw. betrieben. § 96. Kandel. Die Blütezeit des italienischen Handels war das Mittelalter, bevor die großen Seewege entdeckt wurden. Er ist seit- dem immer mehr zurückgegangen. Die großen Handelsstädte Italiens sind heute nur noch ein Schatten ihrer einstigen Macht und Größe; vor allem gilt das von dem stolzen Venedig. Durch die Eröffnung des Sneskanals sowie durch die großartigen Alpenbahnen hat sich der Handel in neuester Zeit außerordentlich gehoben. Italien ist wieder in der Lage, ausgedehnten Land- und Seehandel treiben zu können. Zur Ausfuhr gelangen Seide, Öl, Wein, Hanf, Südfrüchte, Frühgemüse, Eier, Korallen, Schwefel, Marmor. Nur ein geringer Prozentsatz der Ausfuhrartikel sind Gegenstände des Gewerbesteißes und der Industrie. Eingeführt werden Getreide, Baumwollen- und Wollwaren, Kohle, Eisen, Petroleum, Metallwaren, Maschinen. § 97. Handelsstraßen. Die großen Alpenbahnen, Semmeringbahn, Brennerbahn (§ 83,2), Äotthardbahn (§ 76), Mont-Cenisbahn (§ 116) bilden Handelsstraßen, die von größter Wichtigkeit sind; zu ihnen wird sich auch die Simploubahn (§ 75) gesellen. Die italienischen Eisenbahnen sind der schwierigen Bodenverhältnisse wegen meistens Kunstbauten ersten Ranges. Zwei Uferlinien führen am Tyrrhenischen und Adriatischeu Meere entlang. Sie sind an mehreren Stellen durch querlaufende Bergbahnen verknüpft. Die wichtigsten Bahnen Siziliens folgen der Küstenrichtung. Schiffbare Flußstraßen sind in Italien außer dem Po und der Etsch kaum zu ueuuen. Dafür ist aber die Küstenschiffahrt bedeutend und der Seeverkehr von ansehnlichem Um- fange. Allerdings ist er in erster Linie auf das Mittelmeer angewiesen, die Italiener haben es aber verstanden, die Vorteile des Sneskanals auszunutzen. § 98. Handelsplätze. Genua, 250000 Eiuw., am gleichnamigen Golfe in herrlicher Gegend gelegen, führt auch den Beinamen die Prächtige. Einst war sie die Hauptstadt der Republik Genua, trieb großen Handel bis zum Schwarzen Meere und errichtete auf der Krim

8. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,

10. Europa - S. 144

1909 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
144 Turin (336000 E.l am Po, von 1861—65 Hauptstadt des neugegründeten Königreichs Italien, besitzt eine Universität, hat mannigfaltige Industrie und ist durch seine Lage am Vereinigungspunkte sämtlicher von Frankreich kommenden Alpenstraßen ein wichtiger Handelsplatz. Ebenfalls bedeutend durch seinen Handel ist Alessandria (71000 E.) am Tanaro, das als starke Festung zugleich den Übergang nach Genua deckt. Ihr Name er- innert an Papst Alexander Iii., den Gegner Friedrich Barbarossas, dem zum Trutz und jenem zu Ehren die Stadt gleich als Festung gebaut wurde. Weiter aufwärts am Tanaro das durch seinen Wein berühmte Asti (38000 E.). Die Provinz Alessandria steht unter den Weingegenden Italiens an erster Stelle und erzeugt allein jährlich 2l/2 Mill. hl, fast so viel wie Deutschland. Unter den Astiweinen ist am bekanntesten der Muskateller, „ein natürlicher Schaumwein von lieblichem Aroma und feinem Obstgeschmack." N. davon Abbildung 37. Der Mailänder Dom. Nüvara (45 000 E.). Kleinere, aber bekannte Orte sind Susa an der Dora Riparia, wo sich die Straßen über den Mont Cenis und den Mont Gendvre trennen, Jvrea und A6sta an der Dora Baltea, letzteres am Teilungspunkte der Pässe über den Großen und Kleinen St. Bernhard, und Vercelli (wertschelli) an der Sesia, wo Marius 101 v. Chr. die Kimbern vernichtete. d) N. vom Po, zwischen Ticino und Mincio, liegt die Lombardei, deren Name die Erinnerung an die einst hier herrschenden Langobarden wach erhält. In ihr Mailand (500000 E.), die größte Stadt der Ebene und reichste und gewerbfleißigste Stadt Italiens. Hier treffen wie in einem Knotenpunkt die Alpenstraßen über den Simplon, den St. Gott- hard, den Splügen und das Stilfser Joch zusammen, kreuzen sich mit der wichtigsten wö. Verkehrslinie und gehen dann nach S. wieder strahlenförmig auseinander. Gegenwärtig vereinigen sich in der Stadt 10 große Landstraßen, 8 Eisenbahnlinien und 3 Schifsahrts-
   bis 10 von 22 weiter»  »»
22 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 22 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 1
4 1
5 0
6 4
7 1
8 0
9 0
10 2
11 0
12 0
13 0
14 0
15 5
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 1
26 0
27 0
28 8
29 5
30 0
31 2
32 0
33 4
34 1
35 1
36 2
37 4
38 0
39 0
40 0
41 0
42 4
43 0
44 9
45 2
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 3
1 30
2 0
3 8
4 20
5 2
6 5
7 5
8 27
9 110
10 5
11 13
12 4
13 9
14 0
15 9
16 48
17 88
18 7
19 37
20 17
21 4
22 1
23 98
24 0
25 5
26 0
27 0
28 7
29 221
30 0
31 1
32 17
33 59
34 6
35 2
36 11
37 13
38 31
39 6
40 5
41 21
42 4
43 7
44 34
45 18
46 3
47 0
48 0
49 3
50 1
51 83
52 4
53 0
54 3
55 13
56 64
57 0
58 1
59 17
60 38
61 8
62 3
63 0
64 5
65 11
66 5
67 38
68 13
69 1
70 5
71 17
72 8
73 12
74 69
75 5
76 16
77 18
78 8
79 10
80 5
81 0
82 8
83 15
84 0
85 27
86 11
87 3
88 1
89 9
90 2
91 0
92 45
93 14
94 14
95 4
96 105
97 5
98 52
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 38
1 99
2 14
3 44
4 36
5 49
6 72
7 15
8 11
9 15
10 14
11 44
12 105
13 32
14 10
15 2
16 16
17 6
18 39
19 28
20 30
21 9
22 6
23 1
24 224
25 72
26 301
27 2
28 46
29 20
30 12
31 15
32 41
33 358
34 102
35 11
36 15
37 3
38 20
39 86
40 179
41 25
42 25
43 93
44 7
45 20
46 45
47 66
48 15
49 44
50 90
51 102
52 63
53 25
54 32
55 176
56 5
57 10
58 400
59 310
60 6
61 108
62 27
63 1
64 103
65 95
66 20
67 7
68 22
69 0
70 28
71 16
72 36
73 10
74 27
75 37
76 24
77 39
78 125
79 11
80 41
81 327
82 22
83 73
84 20
85 5
86 41
87 23
88 9
89 98
90 21
91 21
92 9
93 20
94 160
95 134
96 33
97 91
98 18
99 13
100 464
101 212
102 82
103 14
104 72
105 5
106 98
107 97
108 4
109 41
110 62
111 189
112 29
113 280
114 135
115 2
116 121
117 1
118 6
119 69
120 6
121 27
122 37
123 40
124 132
125 46
126 8
127 37
128 8
129 45
130 33
131 126
132 15
133 115
134 44
135 13
136 149
137 90
138 14
139 10
140 24
141 7
142 49
143 53
144 14
145 40
146 7
147 16
148 59
149 5
150 14
151 38
152 94
153 24
154 50
155 30
156 22
157 32
158 43
159 78
160 43
161 500
162 2
163 3
164 36
165 29
166 95
167 9
168 41
169 33
170 14
171 18
172 24
173 123
174 24
175 242
176 14
177 185
178 46
179 229
180 42
181 4
182 86
183 443
184 66
185 25
186 36
187 15
188 162
189 7
190 9
191 42
192 10
193 33
194 64
195 57
196 147
197 13
198 7
199 75