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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 96

1894 - Dresden : Ehlermann
96 Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. towski) führt russische und preussische Heere ins Land. (Kosciuzko gefangen, Warschau durch Suworoff erstürmt; greuelvolle Einnahme der Vorstadt Praga). Ende Polens! 1795 Preussen erhält 1795 in der dritten Teilung, an der sich nunmehr auch Österreich beteiligt, das Land rechts der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau — die neue Provinz Neu-ostpreussen, dazu einen kleinen an Oberschlesien grenzenden Teil, Neu-Schlesien. V. Der Krieg in Deutschland. 1796 dringen die Franzosen, nachdem sie 1795 von den Österreichern mehrmals über den Rhein zurückgeworfen worden, unter Jourdan bis an die Lahn, unter Moreau bis nach Schwaben. Erzherzog Karl von Österreich schlägt Jourdan bei Wetzlar, wird dann aber von beiden Heeren weit nach Bayern hineingedrängt. Neue Siege des Erzherzogs über Jourdan bei Amberg und später bei Würzburg treiben dessen Heer in die Flucht, auf der das erbitterte Landvolk grauenvolle Rache an seinen Peinigern nimmt. Moreau zieht sich in meisterhaftem Rückmarsch (Vgl. den Rückzug der zehntausend Griechen unter Xenophon) über den Schwarzwald zurück. 1796 Vi. Der Krieg in Italien. 1796 Oberbefehlshaber des italienischen Heeres Napoleon Bonaparte. [Napoleon Buonaparte, Sohn des korsischen Advokaten Karl Buonaparte aus altem toskanischem Adelsgeschlechte, der als Freund Paolis in den Unabhängigkeitskämpfen der Insel eine hervorragende Rolle gespielt hatte, am 15. August 1769 zu Ajaccio geboren, ein Jahr nach der Besitznahme der Insel durch die Franzosen („Ich wurde geboren, als mein Vaterland starb“). Seine Mutter Letitia Ramolino geringer Abkunft, aber von grosser Schönheit. Zehnjährig auf die Kriegsschule zu Brienne geschickt, treibt er mit Vorliebe Mathematik und Geschichte. Nach dreijährigem Aufenthalt auf der Kriegsschule zu Paris wird er achtzehnjährig Artillerielieutenant In Südfrankreich und in seiner von Parteikämpfen zerrissenen Heimat militärisch thätig, wird er schon 1792 zum Artilleriehauptmann befördert. 1793 Erstürmung der Forts von Toulon sein Werk (s. § 29, V., b), 1794 wird er Brigadegeneral. Nach dem Siege der Thermidorianer seiner Thätigkeit enthoben, lebt er von kärglicher Besoldung in Paris, wo er 1795 durch Barras mit der Niederwerfung des Aufstandes gegen den Konvent betraut wird (s. § 29, Vii.), 1796 zum Oberbefehlshaber der italienischen Armee ernannt, heiratet er Josephine, die Witwe des hingerichteten Generals Beauharnais, eine Kreolin aus Martinique, in deren geistreichen Zirkeln er zu Paris verkehrt hatte. Von ungemeinem Scharfblick und militärischem Genie, das ihn zu einem der grössten Feldherrn der Geschichte machte, vereinigte er mit brennendem Ehrgeiz die Schlauheit des Italieners und die Zähigkeit und Starrköpfigkeit des Korsen. Die Revolution, in deren Dienst er sich stellte, ohne sich mit deren Greueln zu beflecken (in Toulon hielt er sich von den Schreckensmännern fern), lehrte ihn Geringschätzung des Menschenlebens. die in bewegtem Leben gewonnene Menschenkenntnis Menschenver-

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 97

1894 - Dresden : Ehlermann
Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. 97 achtung. Daher rücksichtslos in der Wahl der Mittel bei Verfolgung des Zieles. Als Feldherr und Staatsmann Cäsar sehr ähnlich, an Charakter grundverschieden.] 1) Elender Zustand der französischen Armee in Italien unter der Direktorialregierung (mangelhafte Lieferungen an Kleidung und Nahrung, Entwertung der Assignaten u. a.); daher nach der Besetzung von Savoyen und Nizza (s. o. § 28, V.) keine Erfolge mehr. Napoleon haucht dem darbenden Heer durch Aussicht auf baldige Eroberung des reichen Italiens Begeisterung ein und zwingt den König Viktor Amadeus Iii. von Sardinien zum Abschluss eines Friedens (Abtretung von Savoyen und Nizza). Besetzung der wichtigsten Festungen Piemonts durch die Franzosen. Nach Erstürmung der Ad dabrücke bei Lodi Einzug in Mailand. Parma, Modena, Neapel schliessen Frieden (Auslieferung von Kunstschätzen, wertvollen Handschriften u. a.). Nach dem Siege bei Castiglione (s.-w. vom Gardasee) über Wurmser Einschliessung von Mantua. Die von Österreich gesendeten Entsatzheere unter Alvinzi werden bei Arcole (s.-ö. von Verona) und 1797 bei Rivoli (in der Nähe der Veroneser Klause) geschlagen. Wurmser muss Mantua übergeben. Papst Pius Vi. schützt durch Friedensschluss den Kirchenstaat vor französischer Eroberung. Vordringen Napoleons durch die Alpenpässe (Piave, Isonzo) nach Kärnthen (Villach, Klagen-furt im Drauthal) und (über Judenburg, Leoben, Bruck im Murthal) an den Semmering. Wien bedroht! Doch auch Napoleon, von der Direktorialregierung im Stich gelassen und im Rücken eine Erhebung der Älpler besorgend, in bedenklicher Lage! Die klägliche Politik des Ministers Thu gut seine Rettung. Abschluss des Präliminarfriedens von Leoben. 2) Erhebungen gegen die Franzosen im Venetianischen, dessen Neutralität nicht geachtet war, geben Napoleon nach Eintritt der Waffenruhe den Vorwand, der Republik Venedig ein Ende zu machen. Hinterlistige Politik Napoleons Zuerst Entwaffnung, dann Fortnähme der Schiffe, Plünderung der Kunstschätze, Aussaugung der Stadt. 3) 1797 Friede mit Österreich zu Campo Formio (bei Udine). a) Österreich tritt Belgien und die Lombardei an Frankreich ab und wird durch venetiani-sches Gebiet entschädigt (das italienische Gebiet mit der Stadt Venedig sowie das festländische Gebiet in Istrien Schultz, Neuere und neueste Geschichte. 7

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 102

1894 - Dresden : Ehlermann
102 Napoleons Weltherrschaft. — § Z2. Der zweite Koalitionskrieg. aus dem Süden der Halbinsel zu ziehen. Neapel wird durch die Lazaronibanden des Kardinal Ruffo genommen. Der Hof kehrt zurück und macht durch ein grauses Strafgericht der parthenopäischen Republik ein Ende. Italien ist der französischen Herrschaft verloren. Iii. Wen düng. Die Verbündeten, fast überall glücklich, vermögen nicht die Franzosen aus der Schweiz zu vertreiben. Massena hält sich gegen den russischen General Korsakoff und den österreichischen Erzherzog Karl bei Zürich. Suworoff, aus Italien abberufen, übersteigt unter unsäglichen Schwierigkeiten * den St. Gotthard (Kämpfe an der Teufelsbrücke), vermag aber nicht mehr die Niederlage der durch Misshelligkeiten mit einander zerfallenen Russen und Österreicher zu hindern. Zürich wird (September 1799) von den Franzosen genommen (der Physiognomiker Lavater wird von einem französischen Soldaten zu Tode verwundet). Suworoff zieht sich nach einem zweiten Zuge über verschneite Alpenpässe nach Graubündten zurück und führt den Rest seines Heeres in die Heimat. Iv. Eintreten Napoleons. A. Friedensverhandlungen. Napoleon benutzt die durch das Konsulamt erlangte höchste Macht zunächst zur Friedensvermittelung. Er schickt die russischen Gefangenen, die von den Engländern auf einem verunglückten Feldzuge gegen Holland preisgegeben waren (während diese sich selbst loskauften) an Paul I. ohne Lösegeld zurück. Der Zar, erbittert über die Treulosigkeit und Eigensucht der Engländer, zieht sich von dem Bunde zurück. England und Österreich lehnen die Friedensanerbietungen ab. B. Kampf gegen Österreich. Mai 1800. Napoleon überschreitet mit dem Hauptheer unter Mühseligkeiten und Gefahren den grossen St. Bernhard, umgeht auf Schleichwegen das den Pass nach Italien zu deckende Fort Bard** und ge-(14.)Juni langt unbemerkt in das Thal von Aosta. 14. Juni 1800 1800 Entscheidungsschlacht bei Marengo (südöstlich von Alessandria). * Als die Soldaten murren, lässt Suworoff von ihnen ein Grab graben mit der Aufforderung, ihn darin zu bestatten, damit er die Schmach eines un- botmässigen Heeres nicht überlebe. ** Die Kanonen, deren Räder mit Werg umwickelt, werden nachts auf einem mit Stroh bestreuten Wege an den Batterien der Österreicher voruber-geführt.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 142

1894 - Dresden : Ehlermann
142 Zeit der Rückströmung. — § 47. Verfassungskämpfe. gebenen Versprechens in die Aufhebung der Verfassung. 1821 Diese wird 1821 mit österreichischer Hilfe (ohnmächtiger Widerstand der Carbonaris) beseitigt. 2) Auch in Piemont wird die Verfassung durch einen Gewaltstreich aufgehoben. Karl Albert (s.o. I, 3), der im Aufträge des Königs die Verfassung beschworen, entfernt sich heimlich, der König Viktor Emanuel dankt zu gunsten seines an keine Rücksichten gebundenen Bruders ab. 3) In Spanien wird die Volksleidenschaft gegen die Neuerer, die den Verkauf geistlicher Besitzungen zu Staatszwecken verlangen, durch die Priester geschürt. Heftige innere Kämpfe. Die Ruhe wird 1823 durch französische Waffen unter dem Herzog von Angou lerne (Sohn des Grafen Artois) wieder hergestellt. Die Cortes, in Cadix eingeschlossen, geben den König frei und lösen sich selbst auf. Rückkehr der alten Zustände. Folge. Abfall der amerikanischen Kolonien. Lange und heisse Unabhängigkeitskämpfe der Kreolen gegen die spanischen Unterdrücker unter Volkshelden (Bolivar aus Venezuela ein zweiter Washington). Aus diesen Kämpfen gehen mit dem Siege über das Mutterland hervor die Freistaaten Columbia (1830 gespalten in Venezuela, Neu-Granada,* Ecuador), Peru, La Plata (Argentinien), Uruguay, Paraguay, Chile, Bolivia in Südamerika und die mittelamerikanischen Bundesstaaten Guatemala, San Salvador, Honduras, Nicaragua, Costarica. Mexiko, anfangs Kaisertum, wird 1823 gleichfalls Freistaat. Texas und Ober-Kalifornien, anfangs bei Mexiko, treten später zu den Vereinigten Staaten Nordamerikas übei. 4) In Portugal wird die Verfassung durch die Regenten aus dem Hause Braganza zeitweilig aufgehoben und erst nach wechselvollen Ereignissen (1834) durch den von Brasilien heimkehrenden König endgiltig wieder hergestellt. Folge. Trennung der Krone Brasilien von Portugal. Das Kaiserreich Brasilien unter dem Hause Braganza besteht bis 1889. Nach Vertreibung Dom Pedros Ii. Brasilien (seit 1890) Freistaat. Heut das Land von Unruhen zerwühlt. B. Deutschland. I. Die Verfassungsfrage. In Art. 13 der Bundesakte: „In allen Bundesstaaten soll eine landständische Vertretung stattfinden“ wird das ^ soll“ in „wird“ geändert, a) Volksvertretungen mit dem * Columbia im engeren Sinne.

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 118

1894 - Dresden : Ehlermann
118 Napoleons Weltherrschaft. — § Zy. Der Krieg gegen Russland. beschränkt, muss, gänzlich erschöpft, den Staatsbankerott erklären. Metternich an Stelle des Grafen Stadion. V. Neuordnungen, i) Aus den österreichischen Gebietsteilen wird unter Hinzunahme ehemals venetianischer Besitzungen in Dalmatien und Istrien (vom Königreich Italien abgezweigt) ein ,,Staat der illyrischen Provinzen gebildet. 2) Das Königreich Italien wird durch das von Bayern abgetretene Südtirol vergrößert. 3) Der Kirchenstaat wird eingezogen (Gefangenschaft Pius Vii. in Savona). 4) Louis Napoleon, mit seinem Bruder wegen der verhängten strengen Massregeln zur Durchführung der Kontinentalsperre zerfallen, legt seine Krone nieder. Holland wird für Frankreich eingezogen. 5) Der nördliche Teil des Königreichs Westfalen, Oldenburg und die drei nordischen Hansastädte — das Gebiet von der Lippe bis zur Travemündung — werden mit Frankreich vereinigt . 6) Auch der Kanton Wallis wird dem Kaiserreiche einverleibt. Frankreich in seiner grössesten Ausdehnung. B. Napoleons Niedergang und die Befreiungskriege. 1812—1813. § 39. Der Krieg gegen Russland. 1812. I. Napoleons Übermut. Napoleon auf der Höhe! Der Sieger so vieler Schlachten, jetzt Kaiser eines weit über die ursprünglichen Grenzen ausgedehnten Fran -reichs; fast alle Fürsten Europas von ihm abhangig. Und nun noch Vermählung mit einer Kaisertochter — 1810 Scheidung von Josephine und Eheschhessung mit der Tochter Franz Ii. Maria Luise unter Metternichs Vermittelung - und Geburt eines Thronerben (Herzog von Reichstadt, König von Rom, geb. 1811, gest 1832). Napoleon selbst, bei unbegrenzter Machtfülle von Grossen-wahn ergriffen, endlich eigenwilliger Despot. Lander und Menschen für ihn nur die Figuren eines grossen Schachbret s. Strenge polizeiliche Überwachung; Spione überall (agents * Holland wurde von Napoleon für eine Anspülung frisischer Gewässer (des Rheins und der Maas!)“ erklärt, d,e Einziehung des nord deutschen Gebietes als „durch die Umstände geboten" gerechtfer ig .

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 157

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit der Stürme. — § 53. Sturmjahre 1848/49. 157 in Bayern entzieht sich den Stürmen der um sein Land hochverdiente König Ludwig I durch Abdankung. Ernstere Bewegungen finden statt : 1) In den österreichischen Erblanden. In Wien anfangs nur geringere Ausschreitungen. Fürst Metternich tritt vom Staatsdienst zurück. Misstrauen in die stark erschütterte Finanzlage des Staates, Arbeitslosigkeit u. a. rufen bald schlimmere Bewegungen hervor. Volksaufwiegler bearbeiten die Massen in Volksversammlungen und Klubs. Der Kaiser verlässt zweimal die Hofburg. Gleichzeitig Aufstand der nichtdeutschen Unterthanen Österreichs. a) Erhebung der Czechen. Der Aufruhr wird noch in demselben Sommer durch Fürst Windischgrätz niedergeworfen. b) In Italien tritt der König Karl Albert von Sardinien (vgl. § 47, I. 3 und Iii. 2), unterstützt von Freischaren Garibaldis, für die nationale Sache ein, wird aber von Feldmarschall Radetzky geschlagen. Im folgenden Jahre flammt aber der Aufstand wieder auf und wird erst, nachdem Karl Albert, bei Novara geschlagen, zu gunsten seines Sohnes Viktor Emanuel abgedankt und das tapfer verteidigte Venedig, in dem wieder eine Republik * hergestellt war, die Waffen gestreckt hat, im August 1849 bewältigt. c) Bei den Ungarn gelangt die Bewegung bald in die Hände leidenschaftlicher Volksmänner. [Ihrem Verlangen nach nationaler Selbständigkeit kommt der Kaiser entgegen, sie benutzen aber die ihnen gewährte Freiheit zur Aufzwingung ihrer nationalen Einrichtungen auch in den Nebenländern der Krone Ungarn: Siebenbürgen (Deutsche), Kroatien, Slavonien (Slaven). Dadurch wird das Nationalgefühl der Slaven verletzt. Der von Österreich begünstigte Banus von Kroatien Je 11achich eröffnet den Unabhängigkeitskampf. Unterhandlungen der Ungarn mit Österreich wegen Rücksendung der in Italien stehenden magyarischen Truppen führen zu Misshelligkeiten. Ein kaiserlicher Kommissar wird auf der Donaubrücke zu Pesth ermordet. Die Volksführer Kossuth, Görgey, Klapka organisieren den Volkskrieg, flüchtige Polen wie Bern, Dem binski leisten Zuzug.] Die von den Aufständischen eingerichtete Nationalregierung unter Kossuth spricht die Lostrennung Ungarns von Österreich aus. Die österreichischen Heere werden des Aufstandes nicht Herr. Russische Hilfe kommt auf Anrufen des Kaisers. Uneinigkeit der magyarischen Führer lähmt die Kraft des Aufstandes. Görgey, der sich noch in letzter Stunde zum Diktator machen lässt, streckt im August 1849 bei Vilagos (Aug.) * 1849 Der neue Doge hiess wie der letzte der alten Republik Manin.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 167

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit erneuter Rückströmung. — § 56. Preussische Regentschaft. 1(57 Einigung Italiens nicht abgeneigt, durch das Bombenattentat des Italieners Orsini 1858 nachdrücklich an Erfüllung der Aufgabe, seinem ursprünglichen Vaterlande die Freiheit wiederzugeben, gemahnt wird.] Napoleon sagt auf der Zusammenkunft mit Cavour (zu Plombieres — im Departement Vosges südi. von Epinal —) im Sommer 1858 Sardinien Hilfe zu, falls es von Österreich angegriffen würde. Die Österreicher fallen 1859 infolge heftiger Reizungen in Sardinien ein. Napoleon tritt, sein Wort erfüllend, den Italienern zur Seite. Von Österreich wird deutsche Bundeshilfe angerufen ,* von Preussen jedoch verweigert, da ihm nicht die Führung des Reichsheeres zugestanden wird. Die Österreicher müssen sich nach den verlorenen Schlachten von Magenta (westlich von Mailand. Mac Mahon Herzog von Magenta) und Solferino (südlich vom Gardasee) nach dem Osten Italiens zurückziehen. Angesichts des Waffenglücks Napoleons macht sich auch Preussen kampfbereit; Napoleon aber schliesst, vom Rhein her bedroht, einen Waffenstillstand (zu Villafranca — zwischen Verona und Mantua s-ö. vom Gardasee —), dem der Friede zu Zürich folgt. In diesem tritt Kaiser Franz Joseph die Lombardei an Napoleon ab, der sie Viktor Emanuel übergiebt und sich dafür Savoyen und Nizza abtreten lässt. Dem so vergrößerten Sardinien schliessen sich nach Vertreibung ihrer Fürsten Toskana, Parma, Modena und die päpstlichen Legationen an, ein Anschluss, dem Napoleon bei seiner Anerkennung des Selbstbestimmungsrechtes der Völker zustimmen muss. Als 1860 ein kühner Zug des alten Freischarenführers Garibaldi die Herrschaft der Bourbonen in Sizilien stürzt und piemontesische Truppen den König von Neapel zur Räumung seiner Festung Gaeta zwingen, fällt auch das Königreich Neapel an den jung aufblühenden italienischen Staat. Nur noch Rom und Venetien fehlen zu einer vollständigen Einigung Italiens. Iii. Die preussische Heeresreform. Die Einheitsbestrebungen werden nach den Erfolgen Italiens auch in Deutschland wieder reger. Bildung des deutschen „Nationalvereins“ durch den Hannoveraner v. Bennigsen. Anträge auf Kräftigung deutscher Wehrkraft werden vom Prinzregenten beim Bunde gestellt, scheitern aber an der * Lebhafte Sympathien bei den Süddeutschen. Auch in Norddeutschland mahnende Stimmen, man müsse den Rhein am Po verteidigen.

8. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 12

1886 - Dresden : Höckner
- 12 die unbotmigen kleinen Tyrannen des nrdlichen Kirchenstaats, machte sich selbst zum Herzog der Romagna, seine Schwester Lucrezia zur Statthalterin von Spoleto und war seinem wahr-scheinlichen Ziele, der Verwandlung des Kirchenstaats in ein weltliches Frstentum, ziemlich nahe, als der jhe Tod Alexan-ders Vi. und seine eigne schwere Erkrankung ihn strzte (f in spanischen Diensten 1507). 2. Seine Erbschaft bernahm Julius Ii. Rovere (1503 bis 1513), aber nicht fr sein Haus, sondern fr das Papsttum. Sein Ziel war die Verdrngung der fremden Mchte. Zu-nchst schlo er jedoch, erbittert durch venezianische bergriffe, mit Frankreich, Spanien und dem Kaiser, der mit Venedig wegen Verweigerung des Durchmarsches zur Kaiserkrnung und streitiger Grenzen schon seit 1508 im Kriege lag, die Liga von Cambrai 1509 zur Vernichtung Venedigs (Mrz 1509). In der Schlacht von Agnadello (Vaila) vollstndig geschlagen, gaben die Venezianer das ganze Festland preis, aber die Uneinigkeit der Verbndeten und die glckliche Verteidigung Paduas gegen Maximilian I. erleichterten ihnen die Auflsung der Liga durch den Sonderfrieden mit Julius Ii. 1510. 3. Darauf gewann der Papst Venedig und Spanien (Be-lehnung Ferdinands mit Neapel) zur heiligen Liga gegen Frankreich, das ihn durch Untersttzung eines Aufstandes in Bo-logna und Berufung eines schismatischen Concils nach Pisa be-drohte (November 1511). Der Sieg der Franzosen bei Ra- Sonnt.venna (Ostersonntag 1512) schreckte auch Rom, aber der Tod 1512 ihres Feldherrn Gaston de Foix machte ihn nutzlos und der Einmarsch eines schweizerischen Soldheeres in Mailand, dem eine Erhebung des Volkes zu Hilfe kam, zwang die Franzosen zum Rckzug der die Alpen. Mailand fiel an Maximilian Sforza, Lodovicos Sohn. Darauf besetzten die Ppstlichen Bologna, Mo-dena, Parma, Piaeenza. Der Kirchenstaat war eine Gromacht. 4. Aber kurz nach der Erffnung des Lateranconeils starb Julius Ii. Februar 1513. Sein Denkmal ist der Entwurf zur Peterskirche. Sein Nachfolger Leo X. Mediei (15131521) gab die nationale Politik zu Gunsten der dynastischen (Wieder-Herstellung der Mediei in Florenz) wieder auf und lehnte sich an Frankreich an.

9. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 51

1886 - Dresden : Höckner
ein franzsisches Heer unter Herzog Franz von Guise. Diesen wieder rief der Sieg Egmonts bei St. Qu entin 10. August 1557 nach Frankreich zurck, worauf Paul Iv. Frieden schlo. Anfang 1558 entri Guise den Englndern Calais durch raschen Angriff, aber einen franzsischen Einfall in Flandern wies Eg-mout in der Schlacht von Gravelingen 13. Juli 1558 zurck. Die Ungewiheit des Ausgangs einer Entscheidungsschlacht g bewog dann beide Parteien zu Unterhandlungen und zum Fru-^^ den von Chateau-Cambre sis 3. April 1559 (Abtretung 1559 von Calais an Frankreich, das Savoyen und Piemont rumte, aber die lothringischen Bistmer behielt). Eine Verbindung der Dynastien leitete die Vermhlung Emannel Philiberts von Sa-voyen mit Margaretha, Schwester Heinrichs Ii., Philipps Ii. mit Elisabeth, Tochter Heinrichs Ii., ein. 3. Das trkische Reich, unter Selim l. (15121519) durch Syrien und gypten (seitdem der Sultan Khalif), unter Soliman Ii. dem Groen (1519 1566) durch die westlichen Provinzen des persischen Reiches (Friede von Amasia 1555) vergrert und im Besitz der Lehnsherrschaft der die uordasri-kauischeu Barbareskenstaaten, war zugleich die grte Seemacht des Mittelmeeres und hielt dessen christliche Uferstaaten im fortwh-renden Kriegszustand. Whrend Venedig aus Handelsrcksichten den Frieden mglichst wahrte, griff 1560 eine spanische Flotte Tripolis an, wurde aber bei der Insel Dscherba vllig ver-nichtet. Andrerseits scheiterte die Belagerung Maltas durch die Trken 1565 an der heldenmtigen Gegenwehr der Johan- 1565 niter unter La Valette und dem rechtzeitigen Erscheinen eines spanischen Geschwaders; 1566 brachte der Tod Solimans Ii. 1566 vor Szige th (5. September) den trkischen Angriff auf Ungarn zum Stillstand. Auch deraufftaud dermoriscos in Granada (15681571), den die spanische Regierung durch das Ver-bot arabischer Kleidung und Sprache hervorrief-wurde von den Trken nicht benutzt und von Juan d'auftria, Philipps Halb-bruder (geb. 1546), blutig niedergeworfen; nur seine Wirtschaft-lichen Folgen waren verhngnisvoll. 4. Zum allgemeinen Kriege gegen die Trken fhrte erst die Eroberung des venezianischen Cypern 1570/1 (Nicosia, Famagnsta) unter Selim Ii. (15661574), infolge deren Venedig, Spanien und Papst Pius V. die heilige Liga ^ schlssen (Mai 1571). Von Messina ausgesegelt vernichtete die Okt'br. christliche Flotte unter Juan d'austria durch den Sieg bei 1571 4*

10. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^
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