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1. Naturgemäßer Unterricht in der Erdkunde - S. 217

1846 - Aachen : Benrath
217 Dic Quadrupede» (Säugethiere) verlasse» aus inchrere» Ursa- che» ihre Heunath. Mangel a» Nahrung setzt plötzlich Millionen Ratteuarten in Marsch. In Sibirien trieb die in de» Steppen eingefallene Dürre die wegen ihrer Reisen sogenannte Wanderratte in die Stadt Jaizkoi. Hier zogen sie in großen Zügen ein, und, sagt Pallas, besetzten nur die eine Seite der Stadt, ohne die Hauptstraße, welche diese in zwei Theile theilt, zu überschreiten. Die Wanderungen des berühmten Wanderers dieses Geschlechts, des Leming, in Norwegen, haben wohl ähnliche Ursachen. Diese Thiere brechen aus den Kiölen und Lappländischen Gebirgen in ungeheuern Heeren hervor, und wandern gegen den bottnischci» Meerbusen, welchen sie aber fast niemals erreichen. Ihr Marsch geht jedesmal bestimmt in breiten Züge», und in gerader Linie vorwärts. Stellt sich ihnen ein Mensch entgegen, so suchen sie sich zwischen seinen Beinen durchzudrängen. Steht ein Heuschober in ihrer Marschroute, so fressen sie sich eine grade Straße hin- durch , ohne ihre Linie zu verlieren. Findet sich aber ein für sie nicht bezwingliches Hinderniß, z. B. ein Berg, oder eine große Steinmasse, dann wird nach einem vergeblichen Versuche, sie zu durchdringen, der Fels bis auf einen gewissen Punkt umgangen, aber ihre neue Marschlinie paßt sodann genau, wenn mail sie durch das Gestein fortsetzte, an die erstere an. Eben so wenig unterbricht ein Fluß, ein See diese Wanderungslinie. Sie stürzen sich hinein und durchschwinimen ihn in eben derselben geradeii Richtung, ja ein ihnen darauf in den Weg kommendes Fahrzeug erklettern sie, und ihre Marschroute fängt an der entgegengesetzten Seite im Wasser genau in eben der Richtungslime wiederum an. Ereignet es sich, daß sie auf ihrem Zuge Jungen werfen, so trägt das Weibchen eins davon im Maule, andere auf dem Rücken fort. Sie ernähren sich während des Zuges vom Grase, und man kann daher die Marschroute durch die abgefressenen und niedergetretenen Kräuter erkennen. Die Wanderungen des Leming find indeß nicht jährlich, sie ereignen sich erst nach mehreren, oft nach 20 Jahren, und scheinen daher durch zu großen Anwachs der Individuen zu entstehen. Sie werden den Füchsen und Hasen, und selbst den Hunden der Lappländer zur Beute. Die Wanderungen der ökonomischen Maus (Mg oeconomus) beschreibt uns Steller mit nicht minder lebhaften Farben. Wie

2. Römische Geschichte - S. 74

1896 - Dresden : Höckner
— 74 — hin nach Gallien, das sie in Kreuz- und Querzügen verheerten. Da ihnen die begehrte Aufnahme in die römische Provinz verweigert wurde, vernichteten sie 109—105 an der Rhone vier starke römische Heere. 6. In Rom hatte die Volkspartei unter dem Eindruck des „cimbrischen Schreckens" die Wahl des noch abwesenden Marius zum Konsul des Jahres 104 durchgesetzt; sie wählte ihn gegen Gesetz und Herkommen auch die 4 folgenden Jahre (104 — 100). Bis zur Rückkehr der Germanen aus Spanien, wo sie sich 2 Jahre lang mit den Eingeborenen herumgeschlagen hatten, reorganisierte Marius das Heer und erfüllte es mit Vertrauen zu sich selbst und dem Feldherrn?) In vortrefflich gewählter und stark befestigter Stellung an der Mündung der Jsara in den Rhodanus erwartete er die durch gallische Scharen verstärkten Teutonen, die jetzt über die Seealpen in Italien einzufallen gedachten, und fchlug ihre Angriffe zurück. Dann folgte er ihnen die Rhone entlang 102 und vernichtete sie 102 bei Aquä Sextiä (Aix in der Provence; König Tentoboch). Die Cimbern hatten inzwischen die Alpen über den Brenner überstiegen und den Konsul Qu. Lutatius Catulus aus feiner Stellung an der Etsch (bei Trident) in die Poebene gedrängt. Mit diesem vereint, ver-101 nichtete Marius auch sie 101 in der furchtbaren Schlacht auf den randifchen Feldern unweit Vereellä (Bojorix). 3. Die Zeit des Marius und Suü'a 100—78. 1. Wiederaufnahme der Graechischnr Reformen und der Bundes-genosfenkrieg 100—88. 1. Es war natürlich, daß sich nach diesen Erfolgen des volkstümlichen Helden die Parteikämpfe aufs neue entzündeten, *) Damals fanden wahrscheinlich die Marius zugeschriebenen Veränderungen in der Aufstellung und Bewaffnung der Legion statt. Die in den 4 verschiedenen Truppengattungen (hastati, principes, triarii, velites) erhaltenen Census- und Altersunterschiede hörten gänzlich auf, so daß die Legion nunmehr eine gleichartige und auch gleichmäßig (mit dem veränderten pilum) bewaffnete Truppe bildete, in welcher die alten Rangunterschiede sich nur noch in den Titeln der Centurionen erhielten. An die Stelle der Aufstellung nach Manipeln in dreifacher acies trat diejenige nach Io Kohorten zu je 600 M. Infolge der schon früher erfolgten Aufnahme der capite censi irt die Legion hörte der Census auf, die Grundlage der Aushebung zu bilden, und das Bürgerheer verwandelte sich dem Wesen nach in ein Söldnerheer, das nicht dem Staate, sondern dem zahlenden Feldherrn zu Gebote stand. Die jetzt ganz aus Hilfstruppen bestehende Reiterei zerfiel in alae und turmae und wurde von praefecti equitum befehligt.

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 96

1894 - Dresden : Ehlermann
96 Französische Revolution. — § 30. Der erste Koalitionskrieg. towski) führt russische und preussische Heere ins Land. (Kosciuzko gefangen, Warschau durch Suworoff erstürmt; greuelvolle Einnahme der Vorstadt Praga). Ende Polens! 1795 Preussen erhält 1795 in der dritten Teilung, an der sich nunmehr auch Österreich beteiligt, das Land rechts der Weichsel mit der Hauptstadt Warschau — die neue Provinz Neu-ostpreussen, dazu einen kleinen an Oberschlesien grenzenden Teil, Neu-Schlesien. V. Der Krieg in Deutschland. 1796 dringen die Franzosen, nachdem sie 1795 von den Österreichern mehrmals über den Rhein zurückgeworfen worden, unter Jourdan bis an die Lahn, unter Moreau bis nach Schwaben. Erzherzog Karl von Österreich schlägt Jourdan bei Wetzlar, wird dann aber von beiden Heeren weit nach Bayern hineingedrängt. Neue Siege des Erzherzogs über Jourdan bei Amberg und später bei Würzburg treiben dessen Heer in die Flucht, auf der das erbitterte Landvolk grauenvolle Rache an seinen Peinigern nimmt. Moreau zieht sich in meisterhaftem Rückmarsch (Vgl. den Rückzug der zehntausend Griechen unter Xenophon) über den Schwarzwald zurück. 1796 Vi. Der Krieg in Italien. 1796 Oberbefehlshaber des italienischen Heeres Napoleon Bonaparte. [Napoleon Buonaparte, Sohn des korsischen Advokaten Karl Buonaparte aus altem toskanischem Adelsgeschlechte, der als Freund Paolis in den Unabhängigkeitskämpfen der Insel eine hervorragende Rolle gespielt hatte, am 15. August 1769 zu Ajaccio geboren, ein Jahr nach der Besitznahme der Insel durch die Franzosen („Ich wurde geboren, als mein Vaterland starb“). Seine Mutter Letitia Ramolino geringer Abkunft, aber von grosser Schönheit. Zehnjährig auf die Kriegsschule zu Brienne geschickt, treibt er mit Vorliebe Mathematik und Geschichte. Nach dreijährigem Aufenthalt auf der Kriegsschule zu Paris wird er achtzehnjährig Artillerielieutenant In Südfrankreich und in seiner von Parteikämpfen zerrissenen Heimat militärisch thätig, wird er schon 1792 zum Artilleriehauptmann befördert. 1793 Erstürmung der Forts von Toulon sein Werk (s. § 29, V., b), 1794 wird er Brigadegeneral. Nach dem Siege der Thermidorianer seiner Thätigkeit enthoben, lebt er von kärglicher Besoldung in Paris, wo er 1795 durch Barras mit der Niederwerfung des Aufstandes gegen den Konvent betraut wird (s. § 29, Vii.), 1796 zum Oberbefehlshaber der italienischen Armee ernannt, heiratet er Josephine, die Witwe des hingerichteten Generals Beauharnais, eine Kreolin aus Martinique, in deren geistreichen Zirkeln er zu Paris verkehrt hatte. Von ungemeinem Scharfblick und militärischem Genie, das ihn zu einem der grössten Feldherrn der Geschichte machte, vereinigte er mit brennendem Ehrgeiz die Schlauheit des Italieners und die Zähigkeit und Starrköpfigkeit des Korsen. Die Revolution, in deren Dienst er sich stellte, ohne sich mit deren Greueln zu beflecken (in Toulon hielt er sich von den Schreckensmännern fern), lehrte ihn Geringschätzung des Menschenlebens. die in bewegtem Leben gewonnene Menschenkenntnis Menschenver-

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 128

1894 - Dresden : Ehlermann
Befreiungskriege. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. lg. Okt. 1813 mal genommen und wiedergenommen. Ein Reiterangriff Napoleons scheitert an der Festigkeit der Heeressäulen. (Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. geraten bei Güldengossa in Gefahr gefangen zu werden.) Verstärkungen kommen den Verbündeten, die von Napoleon erwarteten bleiben aus (s. c). Der von Napoleon beabsichtigte Durchbruch misslingt, b) Der Angriff im Westen, auf dem linken Elsterufer bei Lindenau (Gyulay gegen Bertrand) ist erfolglos. Der Übergang über die Pleisse bei Connewitz misslingt; der österreichische General Merveldt überschreitet zwar bei Dölitz das Flüsschen, wird aber gefangen. c) Von der schlesischen Armee trifft York im Nw. von Leipzig auf Marmont, der zur Unterstützung Napoleons gegen das böhmische Heer aufbrechen will. Der bei Möckern nach heftigem Kampf um das Dorf errungene Sieg Y orks bewahrt die Hauptarmee vor Vernichtung durch Übermacht. 17. Oktober. Sonntag. Waffenruhe. Napoleon unterhandelt durch Merveidt (s. 0. b). Seine Anträge werden zurückgewiesen. Blücher rückt näher an Leipzig heran. 18. Oktober. 300 000 M. der Verbündeten ziehen nach und nach gegen etwa 150000 Franzosen- heran, deren Linie etwas näher an Leipzig heranrückt. Hauptkampf südöstlich der Stadt bei Pr ob s t h e y d a. Napoleon leitet von der nahen Tabaksmühle aus selbst die Verteidigung. Seine tapfern Garden halten das Dorf. Dagegen drängt Bennigsen mit russischen Reserven Macdonald über Baalsdorf und Holzhausen zurück und gelangt in die Nähe von Leipzig. 600 Würtemberger unter Norm ann und etwas später 3000 Sachsen treten zu den Verbündeten über. Bernadotte, noch immer zaudernd, lässt sich nur durch Überlassung von 30000 M. der schlesischen Aamee, die ihm Blücher in edler Selbstentsagung gewährt, zum Vorrücken bewegen. Von Bernadottes Armee treibt Bülo w über Taucha und Paunsdorf die Feinde bis in die Nähe von Leipzig zurück; von dem an die Nordarmee abgetretenen schlesischen Korps Langeron wird heftig um das Dorf Schönfeld gegen Ney und Mar mont gekämpft, das nach dreimaliger Rückeroberung den Verbündeten von den Franzosen endlich überlassen werden muss. Auch Blücher gelangt nach einem Gefecht bei Gohlis ganz in die Nähe von Leipzig. Die Franzosen behaupten zwar einige Stellungen im Südosten, auch bleibt die westliche Rückzugslinie dank deren tapferer Verteidigung durch Poniatowski, Augereau und Oudinot noch frei, doch ist der Sieg in den Händen der Verbündeten. Napoleon bereitet den Rückzug vor. Gebet der drei verbündeten Fürsten auf dem „Monarchenhügel.] 19. Oktober. Die Königsberger Landwehr unter Major Friccius erstürmt das Grimmaische Thor. Rückzug des Napoleonischen Heeres in völlig aufgelöster Ordnung nach Westen. [Das verfrühte Abbrechen der Elsterbrücke liefert 12000 unverwundete Franzosen und 22000 Verwundete und Kranke in die Hände der Verfolger. Poniatowski, noch auf dem Schlachtfelde zum Marschall ernannt, ertrinkt im Flusse (Weissagung von seinem Tode durch eine Elster?).] Iv. Bis zum Rhein, a) Die Flucht Napoleons wird durch die Verfolgung nur wenig aufgehalten (York bei Freiburg a. d. Unstrut und bei Eisenach). Von Bayern,

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 129

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 42. Der vierte Koalitionskrieg. 129 das bereits am 8. Oktober durch den Vertrag zu Ried (sw. von Linz in Österreich) zu den Verbündeten übergetreten, wird ihm Wrede entgegengeschickt, durch dessen Heer er sich (30./31. Oktober) bei Hanau durchschlägt. Napoleon gelangt über den Rhein. b) Das Königreich Westfalen sinkt zusammen (Jerome, schon Anfang Oktober vor den Kosaken Tschernitscheffs flüchtig, dann wiedergekehrt, verlässt Kassel). Der Kurfürst von Hessen - Kassel kehrt zurück, ebenso der Herzog von Oldenburg und der Herzog Friedrich Wilhelm von Braunschweig. c) Die von den Franzosen noch gehaltenen Festungen ergeben sich teils noch im Laufe des Jahres, teils im Anfang des neuen. Nur in Hamburg hält sich bis zum Friedensschluss Davout, der sich vor Hunger durch Austreibung von 25000 ärmeren Einwohnern (mitten im Winter!) bewahrt. d) Rernadotte besetzt Holstein und Schleswig und erhält im Kieler Frieden (14. Januar 1814) von Dänemark gegen Abtretung vonvorpommern Norwegen, das mit Schweden vereinigt wird. V. Bis Paris, a) Das verbündete Heer, durch die (zum Teil widerwillig übertretenden) Rheinbundfürsten verstärkt (500000 M.), steht gegen Ende des Jahres am Rhein. Lnterhandlungen mit Napoleon vom Hauptquartier zu Frankfurt a. M. aus. Gefahr einer Preisgabe der Rheingrenze trotz Arndts Schrift: „Der Rhein Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze!“ Steins Einfluss siegt. b) Um die Wende des Jahres Rheinübergang des Hauptheeres bei Basel, des schlesischen bei Mannheim (Bluchers bei Kaub in der Neujahrsnacht 1814) und Koblenz, des Nordheeres bei Neuss. Bülow überschreitet die Maas und vertreibt die Franzosen aus den niederländischen r estungen. c) Das schlesische Heer, stets voran, rückt unter Blücher über die Mosel und Maas an die Aube. 29. Januar 1814 unentschiedenes Gefecht bei Brienne (Napoleon ebenso wie Blücher kommen in Gefahr gefangen zu werden). 1. Februar Sieg Blüchers bei La Rothiere mit Hilfe des Hauptheeres. Die Früchte des Sieges gehen durch Verzögerung des allgemeinen Vormarsches verloren. Nur das schlesische Heer rückt durch die Champagne vor. Neue Siege Napoleons! Die getrennt marschierenden schlesischen Korps Schultz, Neuere und neueste Geschichte. n Ende Oktbr. 1813

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 99

1894 - Dresden : Ehlermann
Französische Revolution. — § 3 r. Sturz der Direktorialregierung. 99 Bewegungen werden von Frankreich unterstützt. 1) 1798 Errichtung einer römischen Republik im Kirchenstaat (Papst Pius Vi. als Gefangener nach Frankreich geschleppt, stirbt bald darauf). 2) Anfang 1799 Errichtung einer partheno-päischen in Neapel. 3) Auch in den Streit der schwei- zerischen Kantone (Waadtland gegen das aristokratische Bern) greifen die Franzosen ein. 1798 Errichtung der helvetischen Republik. Einverleibung Genfs in die französische Republik. Schamlose Beraubung der Tochterrepubliken durch die Direktorialregierung. b) Zug nach Egypten. Frankreich gegen das die See beherrschende und noch immer im Kriege verharrende England ohnmächtig. Verlust seiner Kolonien. Ein Zug nach Egypten, dessen Plan Napoleons abenteuerlustigem Geiste entsprang, soll Englands Handelsherrschaft im Mittelmeer brechen, durch Eroberung des alten Pharaonenlandes Frankreich einen Ersatz für die Verluste und zugleich einen Stützpunkt schaffen, von wo aus England in seinen ostindischen Besitzungen angegriffen werden könne. Mai 1798 Einschiffung 1798 Napoleons mit einem Teil der in Italien freigewordenen Truppen; Gelehrte* und Künstler in seiner Begleitung. Malta wird ohne Schwertstreich genommen. Der Johanniterorden, dessen Grossmeister der Zar Paul I. von Russland, der Sohn Katharinas Ii., löst sich auf. Landung in Alexandrien. Schlacht bei den Pyramiden gegen die Mamelucken (,,Bedenket, dass von der Höhe dieser Pyramiden vier Jahrtausende auf Euch herabblicken“). Kairo wird genommen, doch die französische Flotte bei Abu k ir ( 2 Meilen nö. von Alexandrien) durch die nachfolgende englische unter Nelson vernichtet. Die Franzosen, von der Heimat abgeschnitten, haben bei herrischem Auftreten gegen die Einwohner (nach anfänglicher Schonung) durch einen Aufstand im Lande zu leiden. Nach dessen blutiger Unterdrückung zieht Napoleon 1799 nach Syrien, um die von dort heranziehenden türkischen Truppen von einem Einfall in Egypten abzuhalten. Eroberung von Joppe, doch bei Unterstützung der Türken durch die Engländer vergebliche Belagerung von St. Jean d Acre. Hunger, Krankheiten und Kriegsdrangsale schwächen das französische Heer und nötigen zum Rückzug nach Egypten. Hier bei Abukir Sieg Napoleons über das Die Auffindung der Tafel von Rosette giebt den Schlüssel zur Lösung der Hieroglyphen. Anfang der egyptologischen Wissenschaft.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 131

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 43. Der Krieg von 1815. 131 § 43- Der Krieg von 1815. I. Zwist der Mächte. Der Wiener Kongress, eine glänzende Versammlung von gekrönten Häuptern, Gesandten und Staatsmännern, soll die künftige Gestaltung Europas beraten. Neben den vaterlandsliebenden Preussen Hardenberg, Wilhelm v. Humboldt und dem englischen Kriegshelden Wellington auch viel gewandte Ränkeschmiede, wie Talleyrand und Metternich, in der Versammlung. (Gentz Metternichs Protokollführer; Stein, obwohl von keiner Macht gesandt, übt doch als Oberhaupt der Centralverwaltung der rückeroberten deutschen Länder Einfluss auf die deutschen Angelegenheiten.) Herstellung der unumschränkten Fürstenmacht und Beseitigung freistaatlicher Einrichtungen das Ziel vieler Mitglieder. Feste und Lustbarkeiten* neben ernsteren Beratungen und Ränkespiel. Die Zukunft Polens, das Alexander von Russland für sich gewinnen und mit einer Verfassung ausstatten will, und Sachsens, das Preussen ganz für sich beansprucht, entzweit die Mächte. Ein neuer europäischer Krieg in Sicht! Die Nachricht von der Flucht Napoleons aus Elba und seiner Landung in Frankreich stellt die Einigkeit wieder her. Ii. Die hundert Tage. Napoleon, am 26. Februar 1815 aus Elba entflohen, landet am 1. März bei Cannes. gegen ihn geschickt, geht zu ihm über, Soult, Massena u. a. kehren zu den alten Fahnen zurück; des wiedergekehrten Kaisers verheißungsvolle Proklamationen gewinnen die mit der wiederhergestellten Bourbonenherrschaft vielfach unzufriedene Bevölkerung. Die Königsfamilie flieht; Napoleon, wieder Herr der Dinge, zieht am 20. März in Paris ein Murat, der gegen das Versprechen, den Vicekönig von Italien zu bekriegen, sein Königreich Neapel behalten hat, er-< art den Krieg an Österreich. (Besiegt und flüchtig, wird er spater in Kalabrien ergriffen und erschossen.) Iii. Der Krieg, a) Neuer Bund der Mächte und neue Rustungen. 4 Heere (600000 M.) stehen bald an der Rhein-hnie und an der Weser bis zur Nordsee schlagfertig. Die Nordarmee, gebildet von Engländern, Niederländern u. a. unter ur u,gt°n (darunter Braunschweiger unter Herzog Friedrich Wilhelm) und Preussen unter Blücher (etwa 150000 M.) kommt allein zum Schlagen. * V§1- Rückerts Gedicht: Der Wiener Kongress. 9*

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 132

1894 - Dresden : Ehlermann
i6. Juni 1815 18. Juni 1815 132 Napoleons Weltherrschaft, — § 43. Der Krieg von 1815. b) 16. Juni. Die Schlacht bei Ligny (südlich von Brüssel) endet trotz preussischen Heldenmutes für Blücher unglücklich (er selbst, vom Pferde gestürzt, entgeht der Gefangennahme nur durch die Kaltblütigkeit seines Adjutanten Nostitz). Dagegen halten sich die Engländer gegen Ney bei Quatrebras (Friedrich Wilhelm von .Braunschweig stirbt den Heldentod.) c) 18. Juni. Schlacht bei Belle-Alliance (Waterloo), südlich von Brüssel. [W e 11 ington, Napoleon mit geringerer Truppenzahl gegenüberstehend (65 000 gegen etwa 72000 M.), nimmt die Schlacht in Erwartung des verabredeten Eintreffens Blüchers an. Die Garden Napoleons kämpfen ihres alten Ruhmes würdig*. Ungestüme Angriffe auf La Haye Sainte und Mont St. Jean. Die Schlachtvierecke Wellingtons lichten sich; sein linker Flügel wankt. (Wellington: „Ich wollte, es würde Nacht oder diepreussen kämen“.) Blücher erscheint gegen Abend auf dem Schlachtfeld (mühseliger Marsch mit einer geschlagenen Armee durch erweichte Wege. „Kinder, es muss gehen, ich habe es ja Wellington versprochen“) und rückt in den wankenden Flügel ein. Wellington, hier frei geworden, zieht die noch kampffähigen Truppen zum Centrum heran, auf das Napoleon einen neuen Sturm unternimmt. Das von Ney eben erst besetzte Dorf Plangen ois geht an Bülow verloren. Bei dem nicht erwarteten Angriff der Preussen** löst sich das französische Heer in wilder Flucht auf. Napoleon selbst enteilt zu Pferde ohne Hut und Degen. Die Verfolgung wird von den Preussen „bis zum letzten Hauch von Ross und Mann“ (Gneisen au) fortgesetzt. — Ähnlichkeit mit der Schlacht von Königgrätz. Vgl. Scherenbergs Epos Waterloo.] d) Napoleon, ohne Heer nach Paris zurückgekehrt, entsagt dem Thron. Bei dem Versuch, nach Amerika zu entkommen, wird er von den Engländern fest genommen und * „Die Garde stirbt, aber ergiebt sich nicht“, ein später häufig gebrauchtes Wort. ** Napoleon hielt das preussische Heer für zersprengt. Gfrtüppc, //Jtfivdles 16.6 Ligny- Waterloo. Essg Blücher Oiremi We l 1 inj? ton gg Napoleon.

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 105

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 34. Der dritte Koalitionskrieg. 105 führer werden zu ,,Marschällen“ ernannt. Ein Neuadel wird gestiftet und in die Umgebung des Thrones gezogen. Der Wille Napoleons das oberste Gesetz! Iv. Vicekönigtum. Aus der italienischen Republik wird unter Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Guastallas 1805 ein Königreich Italien. Krönung Napo- 1805 leons mit der ,,eisernen Krone“ zu Mailand. Eugen Beauharnais, Stiefsohn Napoleons, Vicekönig von Italien. V. Folgen. Aufschwung Frankreichs. Anlage von Strassen, Kanälen u. a., Hebung von Gewerbe und Handel, Förderung von Wissenschaft und Kunst (die Kunstschätze im Louvre), Abfassung eines bürgerlichen Gesetzbuches (der code Napoleon, vollendet 1814). § 34- Der dritte Koalitionskrieg. 1805. I. Vorspiel. Neue Spannung zwischen Frankreich und England. Unzufriedenheit mit den ungünstigen Bedingungen des Friedens von Amiens in England. Heftige Pressfehde in beiden Ländern. Malta und das Cap werden trotz der Friedensbestimmungen von den Engländern nicht geräumt. Napoleon besetzt 1803 Hannover, das von dem dort herrschenden adligen Geheimratskollegium trotz des Murrens der Bevölkerung preisgegeben wird, und macht grosse Rüstungen zu einem Seekrieg (Boulogne). Pitt tritt 1804 wieder in das Ministerium, und England schliesst ein Bündnis mit Russland (Alexander I.). 1805 treten Österreich, Schweden (Gustav Iv. Adolf), und nach Ankunft einer russisch - englischen b lotte an der süditalischen Küste auch Neapel bei. Ii. Der Krieg. i) Napoleon gewinnt die süddeutschen Fürsten (Baden, Würtemberg, Bayern, Hessen, Nassau) und zieht den in Bayern einrückenden Österreichern entgegen. Bernadotte nimmt von Hannover aus unter Verletzung der preussischen Neutralität den Weg durch Ansbach und vereinigt sich an der Donau mit dem Napoleonischen Heer und den süddeutschen Verbündeten. Der österreichische Oberbefehlshaber Mack wird, von seinen Waffengenossen abgeschnitten, in der Festung Ulm eingeschlossen und giebt (I7) °kt sich (17. Oktober 1805) mit einem Heere von über 23 000 M. , l8°5n, kriegsgefangen, 2) Wenige Tage (21. Oktober) nach diesem Ysos

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 109

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 35- Preussens Fall. 109 brechenden überlegenen 200000 (grossenteils rheinbündischen) Truppen nach Thüringen. Nur Weimar und Sachsen mit Preussen im Bunde. 2) Die preussische Vorhut trifft an der Saale auf die über den Thüringer Wald vordringenden Franzosen. 10. Okt. 1806 unglückliches Gefecht bei Saalfeld. 10 °kt-Der ritterliche, geistvolle und vaterlandsliebende Prinz Louis 10 Ferdinand* fällt. 3) 14. Okt. Schlacht bei Jena und Auerstädt. Preussens I4- Okt. schwerster Unglückstag. [Anrücken der Franzosen in 3 Kolonnen. Gefahr einer Umgehung durch die über das Elsterthal vordringenden Marschälle Bernadotte und Da v out. Beschluss, die Stellung zu wechseln. Der Ausführung kommt Napoleon durch Schnelligkeit zuvor. Er besetzt, durch den zum Abmarsch rüstenden Hohenlohe ungehindert, den Land grafenberg bei Jena. Die preussischen Abteilungen werden vereinzelt angegriffen und erliegen der Übermacht. Gleiches Schicksal erleidet Ferdinand von Braunschweig bei Auerstädt durch Da v out und Bernadotte.] 4) Das preussische Heer flieht aufgelöst und entmutigt nordostwärts. Die Festungen kapitulieren fast ohne Widerstand (Erfurt, Spandau, Stettin, Kiistrin, Magdeburg, Hameln, Nienburg). 27. Okt. Einzug Napoleons in Berlin.** (Edikt der „Kontinentalsperre“ gegen England.) Am 28. ergiebt sich Hohenlohe bei Prenzlau mit 10000 Mann Der König flieht mit der Königsfamilie nach Königsberg. Ferdinand von Braunschweig, von dem Streifschuss einer Kartätschenkugel des Augenlichts beraubt, stirbt auf der Flucht in Altona (sein Grab in Ottensen). Sachsen tritt vom Bündnis zurück. Blücher, der vergeblich die Niederlage bei Auerstädt durch einen Reiterangriff abzuwenden gesucht, flüchtet unter fortwährenden Kämpfen über die Elbe (Flussübergang durch York bei Altenzaun, unweit Magdeburg, gesichert), muss sich aber zu Ratkau bei Lübeck ergeben***. 5) Bei weiterem Vorrücken Napoleons (Dez. 1806 bis Febr. 1807) Übergabe der schlesischen Festungen Glogau, Breslau, Brieg, Schweidnitz; nach längerem Widerstände fällt auch Neisse; nur Glatz, Kosel und Silberberg halten sich. Von den Festungen in Preussen ergiebt sich Danzig Auch als Musiker ausgezeichnet (Streichquartette), von Beethoven geschätzt. ** Der Siegeswagen vom Brandenburger Thor wird nach Paris gesandt. Der Gouverneur Berlins empfiehlt „Ruhe als erste Bürgerpflicht.“ ,,Ich kapituliere, weil ich kein Brod und keine Munition mehr habe.“
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