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1. Geschichte der neueren Zeit - S. 10

1861 - Freiburg : Herder
10 Geschichte der neueren Zeit. in der Engelsburg belagert und durch Hunger gezwungen, einen harten Vertrag abzuschließen, fand jedoch bald Gelegenheit zu entfliehen. § 25. Unterdessen eroberten die Franzosen Genua und den größten Theil der Lombardei wieder und drangen 1528 durch ihre italieni- schen Verbündeten verstärkt mit einem übergroßen Heere durch die Marken nach Unteritalien vor, wo nur Gaöta, Neapel und Man- fredonia Widerstand leisteten. Doch bei der Belagerung Neapels ging der größte Theil des Heeres durch Krankheiten zu Grunde, Genua eroberte der Seeheld Andreas Doria, welchen der französische Ueber- muth auf die Seite des Kaisers getrieben hatte, in der Lombardei siegte Ley va bei Landria no, daher kam bei der Erschöpfung aller Friede von Parteien ein Friede zu Stande (zwischen Karl V. und Franzi, zu Kambray Kambrai 1529). Der Kaiser überließ das Herzogthum Mailand 1529. dem letzten Sforza , gab Genua seine Freiheit wieder und setzte den Alexander von Medici als Herzog von Florenz ein. In Bo- logna krönte Klemens Vii. Karl V. am 22. Februar 1530 mit der eisernen Krone zum König von Italien und den folgenden Tag mit der kaiserlichen. Karl ist der letzte Kaiser, den der Papst krönte, auch der letzte, der neben den Otto, Heinrich, Konrad und Friedrich des alten Reichs einen Platz behauptet. Fortschritte der Ucsormation in Deutschland. 8 26. Während der langen Abwesenheit des Kaisers in Spanien und Italien gewann die Wittenberger Reformation immer größere Ausbreitung. Im Jahr 1525 starb der Kurfürst Friedrich von Sachsen und sein Nachfolger Johann Friedrich bekannte sich feierlich zu Luthers Lehre, die von ihm und seinen Anhängern „das Evangelium" genannt wurde, weil sie nichts enthalte, was nicht in dem Evangelium begründet sei. Mit dem sächsischen Kurfürsten war der Landgraf Philipp von Hessen die Stütze der Reformation; zu derselben bekannten sich nach und nach die Herzoge von Pommern, Mecklenburg, Braunschweig-Lüneburg, Schleswig-Hol- stein, die Fürsten von Anhalt sowie die bedeutendsten Reichsstädte, denn in den Städten war überhaupt die Opposition gegen den Klerus immer am stärksten gewesen. Der Hochmeister des Deutschordens in Preußen, Albrecht von Brandenburg, trat ebenfalls über und erklärte sich zum Herzog und erblichen Landesherrn von Preußen unter polnischer 1525. Oberlehensherrlichkeit. Aehnliches geschah, wiewohl nicht gleichzeitig, von den Ketteler und Plettenberg in Kurland, Esthland und Liv- land, welche Länder seitdem zum Zankapfel zwischen Schweden, Po- len und Rußland wurden. Luther selbst gab seinem Werke eine be- stimmte Form durch die Einrichtung eines geistlichen Standes, des Kul- tus, des Religionsunterrichts (Katechismus), wobei ihn die Landesherren und Stadtmagistrate unterstützten ; denn den weltlichen Obrigkeiten stand nach Luthers Ausspruche die ordnende Gewalt in der neuen Kirche zu. § 27. Davon war übrigens keine Rede, daß den deutschen Bür- gern und Bauern es freigestellt blieb, ob sie bei dem katholischen Glauben ausharren oder sich zu dem neuen bekennen wollten. Wo die Regierung, Cujususret st? Fürst oder Stadtmagistrat hieß, sich dem „Evangelium" zuwandte, ^"eügu). da wurde der katholische Kult nicht mehr geduldet, und ebenso wenig

2. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 32

1886 - Dresden : Höckner
32 Neapel aufgeben wollte. Frankreich focht dabei um seine Gromachtstellung. Zu ihm stand zunchst nur Venedig, zum Kaiser Papst Leo X. und Heinrich Viii. von England. Nach der vergeblichen Belagerung Parmas nahmen die Kaiserlichen November 1521 Mailand fr Franz Sforza und behaupteten es April 1522 durch den Sieg bei Bicocca (Georg von Frundsberg), worauf sie Genua erstrmten. Der Verrat des schwer gekrnkten Connetable Herzog Karl von Vonrbon-Montpensier schien ihnen Sdfrankreich zu ffnen, doch vor-zeitige Entdeckung zwang Bonrbon zur Flucht und die Franzosen erschienen unter Bonnivet wieder im Mailndischen. Von hier im Frhjahr 1524 zurckgeworfen (Bayards Tod) wehrten sie doch den Angriff der Kaiserlichen aus Marseille tapfer ab und belagerten dann, deren Rckzge schnell solgend, unter König Franz I. während des Winters Pavia. Dies aber entsetzte ein 24. rasch gebildetes deutsch-spanisches Heer (Frnndsberg, Pescara) Febr. durch den Sieg bei Pavia 24. Februar 1525, den die Gefangennahme Franzi, zu einem entscheidenden machte. Im Frieden von Madrid, Januar 1526, willigte der König in die Abtretung Burgunds und Mailands und verzichtete auf Neapel, aber kaum entlassen schlo er mit Clemens Vii., Franz Ssorza und Venedig die Ligue von Cognac zur Wiedereroberung des Verlorenen und zur Vertreibung der Spanier aus Italien. 3. Weiterentwicklung der Deformation bis ;um Frieden von Nrnberg. 15261532. 1. Die rechtliche Grundlage sr die Entstehung evaugeli-scher Landeskirchen an Stelle einer Nationalkirche schuf, nachdem Kursachsen und Hessen in Torgau ein Schutzbndnis geschlossen und Karl V., von neuem Kriege bedroht, dem Erz-Aug. herzog Ferdinand vershnliche Instruktionen gesandt, der Beschlu 1526 des Reichstages von Speier August 1526, da jeder Reichsstand in Sachen der Religion nach eigenem Ermessen verfahren solle. Dadurch kirchlich souvern nahmen die Fürsten an-statt der Gemeinden die kirchliche Umgestaltung als Landes-bischse in die Hand, zuerst Philipp der Gromtige von Hessen (Universitt Marburg) und Johann der Bestndige von Sachsen, der seit 1528 die Kirchen- und Schulvisitationen unter Leitung Luthers und Melanchthons durchfhren lie (Visitation^

3. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 38

1886 - Dresden : Höckner
38 Einschlieung der Stadt durch Truppen von Mnster, Cleve, Kln und Hessen im Namen des Reichs, aber erst im Juni 1535 wurde Mnster erstrmt, die Fhrer hingerichtet, der Katholicis-mns und die Herrschaft des Bischofs hergestellt. 4. Am direkten Eingreifen in die deutschen Verhltnisse hinderte den Kaiser zunchst sein glnzender Kreuzzug gegen 1535 den Seeruberstaat Tunis 1535 zur Vertreibung des Chaireddin Barbarossa und Wiedereinsetzung des von ihm verjagten Mutet) Hassan als spanischen Vasallen. Doch gereizt durch diesen Angriff auf einen Lehnsstaat schlo Soliman ein Bndnis mit Frankreich, das erste mit einem christlichen Staate, und Franz I. erffnete, um sein Anrecht auf Mailand (Franz Sforza f kinderlos 1535) und auf Savoyen als Erbe seiner Mutter 1536 Luise zu wahren, den dritten italienischen Krieg (1536 bls 1538), zugleich mit dem dritten trkischen Kriege. Einen Angriff der Kaiserlichen auf Sdfrankreich wies er 1536 ebenso zurck wie ihren Einmarsch in die Picardie; andrerseits bedrohte der Sieg der Trken bei Essegg an der Drau 1537 sterreich und Ungarn mit einem neuen Einfall. Infolgedessen sicherte Johann Zapolya im Frieden von Growardein König Ferdinand die Nachfolge in Ungarn zu, Februar 1538, und Papst Paul Iii. Mai (153449) betrog Karl V. und Franz I. persnlich zum Massen- 1538 stillstand von Nizza auf zehn Jahre (Mai 1538; Piemottt und Savoyen von beiden Teilen besetzt), um sie gegen die Trken zu einigen. 5. Somit auer stnde, Gewalt zu brauchen, knpfte der Kaiser Ausgleichsverhandlung eu mit den Protestanten an und suchte sie zunchst im Einverstndnis mit Paul Iii. zur Beschickung eines Concils in Mantna zu bewegen (Kardinal Vergerio bei Luther). Doch scheiterte dieses an ihrer Forderung, Febr. da es ein freies" sei, und sie rechtfertigten die Ablehnung durch 1537 die Schmalkaldischen Artikel Februar 1537. Darauf schloffen mehrere katholische Fürsten (König Ferdinand, Georg von Sachsen n. ct.) den Nrnberger Bund Juni 1538. Der April Kaiser aber gewhrte durch den Frankfurter Anstand April 1539 1539 die Ausdehnung des Nrnberger Religionsfriedens auf die seit 1532 bergetretenen Reichsstnde, und versuchte von neuem den Ausgleich durch die Religionsgesprche in Hagenau, Worms und aus dem Reichstage von Regensburg 1540/1 (Hauptuutcr-hndler Melanchthon, Eck, Contarini), doch scheiterten diese an der Stellung der Protestanten zum Papsttum und zur Hierarchie.

4. Geschichte der Neuzeit - S. 4

1883 - Freiburg : Herder
4 Von der Reformation bis zum westflischen Frieden. vor dem Kardinal Ca je tan in Augsburg vernehmen zu lassen. Vom Kardinal liebevoll empfangen, verweigerte er jeden Widerruf, so lange er nicht aus der Heiligen Schrift widerlegt sei", und entfernte sich bald heim-lich von Augsburg, indem er eine Appellation von dem bel unterrichteten an den besser zu unterrichtenden Papst" zurcklie. Von jener Zeit an beharrte er immer heftiger auf seinen Lehren, und die Niederlage, welche er, sowie sein Freund Karlstadt bei einer ffentlichen Disputation mit Eck in Leipzig erlitten (27. Juni bis 16. Juli 1519), verbitterten ihn nur noch mehr. Nun schritt der Papst energischer ein. Im Juni 1520 erschien eine Bulle, welche 41 aus Luthers Lehren gezogene Stze als hretisch verwarf und ihn selbst bei Strafe des Bannes zum Widerruf aufforderte. Luther beteuerte zwar seine Anhnglichkeit an die Kirche, gehorchte aber dem Papste nicht, sondern berief sich auf ein Konzil, schrieb immer heftiger gegen den Papst und verbrannte zuletzt am 10. Dezember 1520 die ppstliche Bulle, sowie die Bcher des kanonischen Rechts. Sein Vor-gehen verursachte in ganz Deutschland eine ungeheure Aufregung; die Buchdruckereien verbreiteten Streitschriften, Schmhschriften und Spott-lieber, alle Stnde nahmen fr oder wider Luther Partei, so da ein verheerender Sturm der das Reich hereinzubrechen drohte. Kaiser Karl V. (15201558.) 3. Kaiser Max war am 12. Januar 1519 gestorben; er hatte also noch den Anfang der Reformation erlebt, ohne da er jedoch ahnte, wie weit dieselbe führen werde. Um die Kaiserkrone bewarben Jicf) König Franz I. von Frankreich und König Karl I. von Spanien. Franz I. gebot der die ganze Kraft des schnen, groen Knigreichs Frankreich; die Lombardei hatte er durch den Sieg bei Marignano erobert; der Herzog von Savoyen sowie die Republik Geuua waren seine Vasallen, die Schweizer standen in seinem Solde, deswegen durfte der ehrgeizige König den Gedanken fassen, sich zum Kaiser whlen zu lassen und die kaiserliche Krone, welche den Vorrang unter allen Mo-narchen verlieh, auf den König Frankreichs berzutragen. Ihm stand König Karl I. von Spanien gegenber, der Enkel Kaisers Max I. und der burgundischen Maria, der Sohn des Herzogs Philipp von Burgund und der Johanna von Castilien, der Erbtochter Jsabellas von Castilien und Ferdinands von Aragonien. Karl I. war 1500 zu Gent geboren und mit seinem jngern Bruder Ferdinand Erbe aller Besitzungen der sp ani-schen, burgundischen und sterreichischen Monarchie. Ihm sielen schlielich, trotz der Umtriebe des franzsischen Knigs, die Stim-

5. Geschichte des Mittelalters - S. VIII

1882 - Freiburg : Herder
viji Inhalt. Seite der schwäbischen und fränkischen Reichsstädte. Die friesischen Bünde. Die norddeutsche Hansa.........92—100 Frankreich von 1270—1453. Englisch-französische Kriege. Zerrüttung Frankreichs. Die Engländer aus Frankreich vertrieben. Die Jungfrau von Orleans. Ludwig Xi......100—103 Erschütterungen in Kirche und Staat. Das große Schisma. Konzil zu Konstanz. Johannes Hnß verbrannt. Der Hnssitenkrieg. Deutsch- lands Zerrüttung unter denkaisern Sigismund und Friedrich Iii. Friedrich von Hollenzollern wird Markgraf von Brandenburg. Der Deutschorden unter polnischer Oberhoheit. Die Niederlande burgundisch. Kaiser Friedrich Iii. Der Burgunderkrieg. Der Kaisersohn Mar rettet Burgund......103—107 Die osmanifchen Türken. Konstantinopel erobert .... 107—109 Aufschwung Portugals und Spaniens. Die großen Entdeckungen und Kolonieen. Portugal. Der Seeweg nach Ostindien aufgefunden. Spanien. Ferdinand und Jsabella, Christoph Kolumbus entdeckt Amerika. Weitere Entdeckungen. Brasilien. Las Casas. Der Neger- Handel . ...........109—113 Blüte und Verfall der italienischen Staaten. Venedig. Genua. Herzog- tum Mailand. Herzogtum Savoyen. Florenz. Mantna und Ferrara. Der Kirchenstaat. Neapel und Sicilien......113—115 Deutschland unter Kaiser Maximilian I. Der ewige Landfriede. Das Reichskammergericht. Die Kreiseinteilung. Der Krieg gegen die Schweizer. Die Liga von Cambrai gegen Venedig. Der heilige Bund gegen Frankreich. Oberitalien von den Franzosen erobert. Traurige Zustände in Deutschland.......116—119 Der Anbruch der neuen Zeit. Das Geschütz und die Soldheere. Der Welthandel und die Kolonieen. Die Buchdrucker- presse. Die klassischen Studien. Die schönen Künste 119—122

6. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 186

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
102 ü. Chr. 101 v. Chr. 186 Das Altertum. Wege noch vier konsularische Heere, so daß Schrecken und Entsetzen in Nom herrschte. Dieser schrecken wurde erhöht, da noch ein anderer germanischer Volksstamm, die Teutonen, vom Rhein her durch Gallien zogen und ihre Richtung nach Italien nahmen. In dieser Not wurde Marius, obwohl er noch abwesend war, gegen Gesetz und Herkommen und zwar wiederholt zum Kousul erwählt. Er schlug die Teutonen bei Aix in einem furchtbaren Treffen. Das Jahr darauf unterlagen bei Ver-cellä auch die Cimbern, welche durch Tirol in Oberitalien eingefallen waren, der römischen Kriegskunst und der Ungunst der italischen Sonne. Die Cimbern sowohl als die Teutonen waren vernichtet. Anmerkungen. 1. Noreja, alte Stadt im heutigen Kärnten. Vercellä in Oberitalien an der Sesia, h. Vercelli. 2. Der Konsul Galba, welcher die Lusitauer hinterlistig in die Falle gelockt und sie wehrlos hatte niedermetzeln lassen, wurde dieses Treubruchs wegen von dem ältern Cato in Rom angeklagt. Aber das römische Volk sprach den Konsul frei und zeigte dadurch, wie tief es schon gesunken war. Der Kousul Cäpio, welcher eigennützige Freunde des Viriathns durch Versprechen bewogen hatte, den Häuptling zu töten, verweigerte den Mördern gleichwohl nach der That die verheißene Belohnung. Dessenungeachtet scheute er sich nicht, um die Ehre des Triumphes anzuhalten. Der römische Senat schlug es aber ab. 3. Nachdem der Senat den vom Konsul Mancinns mit den Nu-mantinern geschlossenen Frieden nicht genehmigt halte, hätte er den Konsul mit samt dem Heere an die Nnmantiner auslieferu müssen. Er ließ aber nur deu Kousul, bis auf den Gürtel entblößt, vor die Thore von Nu-mautia bringen und den Einwohnern zur Strafe überliefern, weil er sie durch falschen Frieden und unrechtmäßigen Eid betrogen habe. Aber die Barbaren waren edler als die Römer. Sie »ahmen den Mauciuus garnicht an, denn, sagten sie, das Blut eines einzelnen Mannes ist keine Genugthuung für deu Bruch eines Vertrages. 4. Bezeichnend für deu Grad, in dem die Bestechlichkeit und die Geldgier bei römischen Beamten eingerissen war, sind die Worte Jugurthas. Als diesem nach der Ermordung seines Vetters in Nom nichts geschah, als daß er die Stadt verlassen mußte, rief er vor den Thoren Roms aus: „Ganz Nom ist feil, wenn sich nur ein Käufer dazu fände." Und er. hatte recht. 5. Die Cimbern sowohl als die Teutonen erschreckten zuerst die Römer durch ihre ungewöhnliche Größe, das kriegerische Aussehen, die rauhe Sprache und das wilde Geschrei und das Getöse der Massen, womit sie ihre Angriffe zu begleiten pflegten. Sie führten ihre Habe, ihre Weiber und Kinder auf Wagen mit sich, die sie hinter der Schlachtliuie aufstellten. Von der Wagenburg herab riefen die Frauen den Männern Mut zu und ermunterten sie zum Kampfe. Wenn die Römer eine Schlacht gewonnen hatten, so setzten die Weiber den Widerstand fort und die Wagenburg mußte erstürmt werden. Die Weiber gaben, sich und

7. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 573

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 573. Die Herrschaft der Napoleoniden. Der Rheinbund rc. 573 Anmerkungen. 1. Reihenfolge der deutschen Kaiser seit Maximilian I. Karl V. 1519—1556. Ferdinand I. 1556 — 1564. Maximilian Ii. 1564—1576. Rudolf Ii. 1576—1612. Matthias 1612—1619. Ferdinand Ii. 1619—1637. Ferdinand Iii. 1637 — 1657. Leo-poldi. 1658—1705. Joseph I. 1705—1711. Karl Vi. 1711—1740. Interregnum 1740—1742. Karl Vii. 1742—1745. Franz I. 1745—1765. Joseph Ii. 1765-1790. Leopold Ii. 1790—1792. Franz Ii. 1792—1806. 2. Napoleon I. Bonaparte wurde am 15. August 1769 zu Ajaccio, der Hauptstadt von Korsika, als der zweite Sohu des Rechts-gelehrteu und Patriziers Carlo Bonaparte und der Lätitia R a-rnolini, geboren. Der Vater hatte als Paolis Adjutant lebhaften Anteil an den Befreiungskriegen der Korsen gegen die Franzosen und die Geuueser genommen, versöhnte sich aber mit Frankreich und gewann die Gunst des Gouverneurs. Da alle Korsen adelig sein wollten und doch nicht alle adelig seiu konnten, las man 400 korsische Familien aus, denen der Adel zuerkannt wurde, worunter auch die Familie Bonaparte. Napoleon erhielt int Alter von 10 Jahren einen Platz in der Kriegsschule zu Brieuue, besuchte seit 1784 die Militärschule in Paris, wo er ein glänzendes Examen bestand, und wurde schon nach neun Monaten als Unterleutnant in das Artillerieregiment Safere befehligt. 1789 wurde er Oberleutnant im Regiment Grenoble, 1792 Artilleriekapitän und 1793 zum Heere vou Toulon kommandiert, wo er als Bataillonschef das Belagerungsgeschütz leitete und Toulon in die Hände der Republikaner brachte. Zum Brigadegeneral befördert, wurde er zur italienischen Armee geschickt, welche ihm hauptsächlich ihre Erfolge gegen die Piemontesen zu verdanken hatte. Allein sein unbeugsamer eigener Wille brachte ihn mit den Kouveutsdeputierten, die bei Ler Armee waren, in Zerwürfnisse; er wurde verhaftet und wäre guillotiniert worden, wenn man die Armee nicht gefürchtet hätte, die mit Enthusiasmus ihm ergeben war. Doch wurde er zur Infanterie versetzt und sollte in der 23eudee ein Kommando übernehmen. Bonaparte eilte nach Paris, um dagegen zu protestieren, und wurde nun aus der Armee entlassen. Jetzt lebte er dürftig und zurückgezogen in Paris und war nahe daran, dem Sultan feine Dienste anzubieten, als Barras, einer der Direktoren, dem Konvente vorschlug, denselben zum Untergeneral der Truppen in Frankreich zu ernennen und ihm seine Sicherheit anzuvertrauen. Nachts um ein Uhr übernahm Bonaparte das Kommando, und am andern Nachmittage wies er den Angriff auf die Tutlerieen in einer Weise zurück, daß er den Spitznamen: der kleine Kartätschen general erhielt (5. Okt. 1795). Zwölf Tage darauf wurde Bonaparte Divisionsgeneral und bald darauf Ober^ Befehlshaber über die italienische Armee. Bonaparte hatte noch einen ältern Bruder, Joseph, und drei jüngere: Lucian, Ludwig und Hieronymus, sowie drei Schwestern: Elisa, die Gemahlin des Senators B a c c i o ch i, P a u l i n e, die Gemahlin des Generals D n p h o t, der in Rom umkam. Nach dessen Tod heiratete sie den General Le-eiere, und als dieser ebenfalls bald auf Hayti umkam, deu Prinzen Borghese. Die dritte Schwester, Annuntiata, wurde die Gattin Mnrats. Die Mutter Lätitia überlebte ihren großen Sohn und starb 1834 in Rom bei ihrem Stiefbruder, dem Kardinal Fesch. Der Vater war schon 1783 in Montpellier gestorben, wo er Hilfe gegen

8. Leitfaden der allgemeinen Weltgeschichte - S. 583

1881 - Freiburg im Breisgau : Herder
§ 210. Der Krieg mit Rußland. 583 Tochter eines königlichen Hasenkapitäns auf Martinique, wo sie auch 1763 geboren war. Sie heiratete den General Alexander Beanhar-uais, der 1794 guillotiniert wurde, weil er vor Mainz kein Glück hatte. Als Napoleon sich zum Kaiser krönen ließ, fühlte er, daß seine Zivilehe anstößig fein müsse, und ließ sich am Abend vor der Krönung durch seinen Onkel, den Kardinal Fesch, in den Tnilerieen kirchlich trauen, setzte dann auch am 2. Dez. 1804 die kaiserliche Krone auf das Haupt seiner Gemahlin. Josephine brachte von ihrem ersten Gemahle zwei Kinder mit in die Ehe: beit nachmaligen Vizekönig Eugen von Italien und spätern Herzog von Leuchtenberg, und Hortense, die Gemahlin des Königs Ludwig von Holland, später Herzogin von St. Leu und Mutter Napoleons Iii. Die eigene Ehe aber blieb kinderlos, weshalb Napoleon sich 1809 von ihr scheiden ließ, s Diese Scheidung konnte geschehen, weil man bei der kirchlichen Trauung das Wesentlichste übersehen hatte. Eine Ehe ist nämlich nur gültig, wenn sie vor dem eigenen Pfarrer oder seinem Stellvertreter eingegangen wird. Aber gerade an den eigenen Pfarrer hatte man nicht gedacht und ihn übergangen. ^Nach erfolgter Scheidung vermählte Napoleon sich am 2. April 1810 mit Marie Luise, aus dem österreichischen Kaiferhaufe, geb. am 12. März 1791, die ihm am 20. März 1811 einen Sohn gebar, der den Titel König von Rom erhielt, nach Napoleons Fall aber als Herzog von Reichstadt ant Hofe in Wien ant 22. Juli 1832 an der Schwindsucht starb. Er gilt als Napoleon Ii. Marie Luise erhielt nach Napoleons Sturz die Herzogtümer Parma, Piacenza und Gnastalla und starb am 17. Dez. 1847. 2. Die große Armee, welche gegen Rußland operieren sollte, bestand aus etwa 600 000 Mann aus beinahe allen Ländern Europas. Über 10 000 Kanonen und 20 000 Packwagen waren derselben zugeteilt. Napoleon empfing noch vor seinem Aufbruche nach Rußland in Dresden die Huldigungen des Kaisers von Österreich, des Königs von Preußen und der Rheinbundfürsten. Alsdann übernahm er selbst den Oberbefehl über das Hauptheer. Der linke Flügel unter Macdo-nald bestand aus Franzosen, Preußen und Polen. Er kam nur bis Riga und richtete nicht.viel aus. Der rechte Flügel unter Remitier bestaub aus Franzosen, Österreichern und Sachsen. Die Rheinbund-truppen befanden sich beim Hauptheere. Unter den Generalen, die bei Napoleon waren, zeichneten sich vorzüglich aus: Murat, der König von Neapel und Schwager Napoleons, und der Marschall Michel Ney. Joachim Murat war der Sohn eines Gastwirts aus dem Departement Lot und sollte Geistlicher werden, aber Jugendstreiche nötigten ihn, sich als gemeiner Soldat in einem Chasseurregiment anwerben zu lassen. Er war mit Napoleon, der ihn sehr liebte, in Ägypten und kämpfte beinahe stets unter seinen Augen. Als aber Napoleons Stern ant Sinken war, unterhandelte er mit Österreich und erhielt auch auf dem Wiener Kongreß die Zusage, im Besitze Neapels zu verbleiben, hauptsächlich auf Österreichs Verwerthen. Als Napoleon von Elba zurückkehrte, schlug er sich wieder auf befsen Seite, erhielt aber kein Kommanbo mehr, und als er wieder nach Neapel zurückkehrte, wurde er gefangengenommen und zu Ptyo in Kalabrien erschossen (13. Oft. 1815). Michel Ney, eines Böttchers Sohn, war zu Saarlouis geboren und Schreiber bet einem Notar. 1787 trat er in ein Husarenregiment und stieg bis zum Mar-schall von Frankreich. Er eröffnete 1805 bett Felbzug' gegen Österreich nnb führte durch einen Sturm auf die Schanzen von Elchingen den

9. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August
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