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1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 22

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
22 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. König und das unglckliche Land ein neuer schwerer Schlag: in blhendem Knigin ^^r starb die durch den Niedergang Preuens tieferschtterte Knigin Luise. Luise. Ich bin wie vom Blitz getroffen", schrieb damals Blcher; Gott im Himmel, sie mu vor uns zu guht gewesen sein." Indessen schien sich O st e r r e i ch, wo nunmehr Graf Metternich der leitende Minister war, ganz an den Weltherrscher anschlieen zu wollen. Im Jahre 1810 vermhlte sich Napoleon, nachdem er sich von seiner Ge-Ma^Luise^,hlin Josephine geschieden hatte, mit Marie Luise, der Tochter des sterreich. Kaisers Franz. Und diese schenkte ihm 1811 den ersehnten Thronerben, der den Titel eines Knigs von Rom erhielt. Immer rcksichtsloser vergrerte unterdessen Napoleon sein Reich. Im Sden verleibte er ihm jetzt auch Rom ein, von wo er den Papst als Gefangenen wegfhren lie. Ferner vereinigte er, nachdem sein Bruder ^itesteaas- Ludwig freiwillig die Krone von Holland niedergelegt hatte, Holland nappieoni- sowie die ganze deutsche Nordseekste nebst den drei Hanse- ichen Reiches. 1 o o 1 1 . st d t e n mit Frankreich, das nunmehr tm Sden bis zum Garignano, im Norden bis zur Trave reichte. Der franzsisch-russische Krieg. 1812. Grnde zum 23. Der russische Feldzug. Whrend Napoleons Politik immer 8 gewaltttiger wurde, erkaltete sein Verhltnis zu Alexander von Rußland. Dieser konnte die ungeheure Vergrerung des franzsischen Weltreiches nicht ruhig mit ansehen; da auch Oldenburg, dessen Herzge seine Verwandten waren, ihm einverleibt wurde, mute ihm als eine persn-liche Beleidigung erscheinen. Die Festlandsperre endlich war fr Rußland, das d englischen Waren bedurfte, geradezu verderblich; als Alexander sie aufhob, entschlo sich Napoleon zum Kriege. 1812. Es war ein ungeheures Heer, das er fr diesen Feldzug vereinigte, Franzosen, Rheinbndner, Italiener, Jllyrier, Polen. Dazu kamen auer 30 000 sterreichern auch 20 000 Preußen. Denn neben sterreich hatte sich auch Preußen zum Bndnisse mit Napoleon entschlieen und sich verpflichten mssen, Hilfstruppen zu stellen und die Armee auf dem Durchzuge zu verpflegen; es htte sonst die sofortige Vernichtung frchten mssen. der 400 000 Mann zogen nach Rußland, denen nachher noch etwa 200 000 Mann folgten. Den Kern der groen Armee" gedachte Napoleon selbst in der Richtung auf Moskau zu führen. Zwei kleinere Heere bildeten den rechten und linken Flgel; bei dem letzteren, der durch die Ostseeprovinzen vordrangt befanden sich auch die Preußen unter dem General Dorf.

2. Vorstufe - S. 80

1907 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
80 Brandenburg - preuische Geschichte. und siegen mssen, wenn wir nicht aufhren wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte, entscheidende Kamps, den wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unabhngigkeit, unsern Wohlstand. Keinen anderen Ausweg, gibt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem wrdet ihr getrost entgegen gehen, um der Ehre willen, weil, ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen, Gott und unser fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit." Die Wirkung dieser Worte war beispiellos, von allen Orten strmten die waffenfhigen Männer und Jnglinge zu den Sammelpltzen und lieen sich in die neu gebildeten. Regimenter einreihen. Die Werksttten, Universitten und Schulen wurden leer, kein Stand wollte zurckbleiben. Die vier Provinzen! Preußen, Pommern, Brandenburg, Schlesien brachten bald ein Heer von der V4 Million Soldaten auf, ein Beispiel ohne gleichen in der Weltgeschichte! Und wer nicht mitzog, opferte willig Hab und Gut, soweit er es entbehren konnte. Die Ehegatten brachten ihr Silber, ja ihre Trauringe und erhielten dafr eiserne mit der Inschrift Gold fr Eisen". Die edle Ferdinande von Schmettau lie sich ihr schnes, schwarzes Haar abschneiden und gab den Erls von zehn Talern. Manches Mdchen war auch so mutig, in Mnner-kleidung die Waffen zu tragen und den Feldzug mitzumachen, wie Leonore Prohaska aus Potsdam und Auguste Krger aus Kolberg, welch letztere als Unteroffizier mit dem eisernen Kreuz geschmckt, heimkehrte. Dichter wie Theodor Krner und Ernst Moritz Arndt feuerten in herrlichen Liedern ihr Volk zum Kampfe an; erstem gehrte zu jener Heldenschar, welche unter dem Major von Ltzow Napoleon soviel in kleinen Streifzgen schadete. Er starb den Tod frs Vaterland bei Gadebusch in Mecklenburg am 26. August 1813. S&t/umfe Inzwischen hatte Napoleon unter gewaltigen Anstrengungen eine neue Waffenstill- Aushebung in Frankreich zustande gebracht und war mit groen Truppen-stand, untersttzt von den Sddeutschen, zur Elbe gezogen. Obwohl die verbndeten Preußen und Russen noch nicht gengend Truppen beisammen hatten, traten sie ihm mutig entgegen, und in drei Schlachten im Frhjahr mute er erkennen, da er andre Gegner sich gegenber hatte als vorher. Wenn auch noch Sieger, glaubte er doch besser zu tun, einen Massen still-stand zu schlieen, um sein eigenes Heer mehr zu rsten und Verbndete zu gewinnen. Er hoffte besonders auf Untersttzung von Ofterreich, dessen Kaiser Franz ihm 1810, allerdings gezwungen, seine Tochter Marie Luise zur Gemahlin gegeben hatte. So wurde die Elbe als Grenzlinie sr die beiden feindlichen Heere festgelegt.

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 96

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
96 Siebente Periode. Von 1769 bis zur Gegenwart. — Erster Abschnitt. Von 1789—1815. mit Frankreich 1795 den Frieden zu Basel. Es ist von nun an in den Weltkriegen bis 1806 neutral geblieben: ein Beweis seiner Schwäche und Ratlosigkeit. Desto nachdrücklicher nahm Österreich den Krieg auf. Im Jahre 1796 stellte Carnot drei Heere auf: Jourdan und Moreau sollten vom Nieder- und Oberrhein nach Süddeutschland, Bonaparte von Italien her durch Tirol gegen Wien Vordringen. Doch Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, siegte über Jourdan bei Amberg (nördl. von Regensburg) und Würzburg und zwang ihn zur Flucht, worauf auch Moreau sich nach dem Oberrhein zurückzog. Da führten Bonapartes Siege in Italien den Umschwung herbei. Napoleone Buonaparte, der Sproß eines korsischen Adelsgeschlechts, war als ältester Sohn des Advokaten Carlo Buonaparte und der Lätitia geb. Ramolino am 7. Jan. 1768 zu Corte auf Corsica geboren1; er hatte vier Brüder, Josef, Lucian, Ludwig und J6röme, und drei Schwestern. Auf den Kriegsschulen zu Brienne und Paris erhielt er seine Erziehung, zeigte in der Mathematik und Artilleriewissenschaft ungewöhnliche Begabung und wurde (1785) Leutnant. Bis 1792 war sein Ideal, sein Vaterland von der Herrschaft Frankreichs zu befreien.2 Seitdem trat in ihm ein Umschlag ein: aus unbefriedigtem Ehrgeiz und Berechnung wurde er begeisterter Franzose und Jakobiner. Mit der ^ Einnahme von Toulon beginnt seine geschichtliche Laufbahn. Der 13. Yendemiaire verpflichtete ihm die Regierung. Auf Barras’ Empfehlung erhielt er das Kommando der italienischen Armee. Italien wurde die Wiege seines Ruhmes. Vor seiner Abreise heiratete er die 5 Jahre ältere Josefine, die Witwe des kurz vor Robespierres Sturz hingerichteten Generals Beauharnais, eine 1) Diese Daten sind wahrscheinlich die richtigen, so daß Josef der zweite Sohn und am 15. August 1769 geboren ist. Wahrscheinlich hat der Yater die Geburtsscheine der beiden Söhne vertauscht, um Napoleon die Aufnahme in die Schule zu Brienne zu verschaffen, in die über 10 Jahre alte Knaben' nicht eintreten konnten. 2) In der ersten Hälfte des 18. Jh. riß sich Corsica von Genua los, unter dessen Herrschaft es seit dem 14. Jh. gestanden hatte. Genua rief Frankreich zu Hilfe und trat darauf die Insel an die Franzosen ab. Nun eroberten diese Corsica (1769).

4. Für die Klassen 7 und 6 - S. 127

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
41. Frtedrichlwilhelmim. (17971840.) 127 nicht aufhren wollen, Preußen und Deutsche zu sein. Es ist der letzte, entscheidende Kampf, den wir bestehen fr unsere Existenz, unsere Unab-hngigkeit, unsern Wohlstand. Keinen anderen Ausweg gibt es als einen ehrenvollen Frieden oder einen ruhmvollen Untergang. Auch diesem wrdet ihr getrost entgegen gehen, um der Ehre willen, weil ehrlos der Preuße und der Deutsche nicht zu leben vermag. Allein wir drfen mit Zuversicht vertrauen, Gott und unser 'fester Wille werden unserer gerechten Sache den Sieg verleihen, mit ihm einen sicheren, glorreichen Frieden und die Wiederkehr einer glcklichen Zeit." Die Wirkung dieser Worte war bei-spiellos, von allen Orten strmten die waffenfhigen Männer und Jng-linge zu den Sammelpltzen und lieen sich in die neu gebildeten Regi-menter einreihen. Die Werksttten, Universitten und Schulen wurden leer, kein Stand wollte zurckbleiben. Die vier Provinzen: Preußen, Pommern, Brandenburg, Schlesien brachten bald ein Heer von der V4 Million Soldaten auf, ein Beispiel ohne gleichen in der Weltgeschichte! Und wer nicht mitzog, opferte willig Hab und Gut, soweit er es entbehren konnte. Die Ehegatten brachten ihr Silber, ja ihre Trauringe und erhielten dafr eiserne mit der Inschrift: Gold fr Eisen". Die edle Ferdinande von Schmettau lie sich ihr schnes, schwarzes Haar abschneiden und gab den Erls von zehn Talern. Manches Mdchen war auch so mutig, in Mnnerkleidung die Waffen zu tragen und den Feldzug mitzumachen, wie Leonore Prohaska aus Potsdam und Auguste Krger aus Kolberg, welch letztere als Unteroffizier mit dem eisernen Kreuz geschmckt, heimkehrte. Dichter wie Theodor Krner und Ernst Moritz Arndt feuer-ten in herrlichen Liedern ihr Volk zum Kampfe an; elfterer gehrte zu jener Heldenschar, welche unter dem Major von Ltzow Napoleon soviel in kleinen Streifzgen schadete. Er starb den Tod frs Vaterland bei Gadebusch in Mecklenburg am 26. August 1813. Inzwischen hatte Napoleon unter gewaltigen Anstrengungen eine neue Die Kmpf-Aushebung in Frankreich zustande gebracht und war mit groen Truppen- 9ba|eni'im-masfen, untersttzt von den Sddeutschen, zur Elbe gezogen. Obwohl die ftnnb' verbndeten Preußen und Russen noch nicht gengend Truppen beisammen hatten, traten sie ihm mutig entgegen, und in drei Schlachten im Frhjahr mute er erkennen, da er andre Gegner sich gegenber hatte als vorher. Wenn auch noch Sieger, glaubte er doch besser zu tun, einen Waffen-st i l l st a n d zu schlieen, um sein eigenes Heer mehr zu rsten und Ver-bndete zu gewinnen. Er hoffte besonders aus Untersttzung von Oster-reich, dessen Kaiser Franz ihm 1810, allerdings gezwungen, seine Tochter Marie Luise zur Gemahlin gegeben hatte. So wurde die Elbe als Grenzlinie fr die beiden feindlichen Heere festgelegt.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 91

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Revolution in Frankreich 1789 — 1799. 91 linken Rkeinufers blieb; eine Demarkationslinie sollte das neutrale Norddeutschland, — dessen Kultur freilich in der nun folgenden Friedenszeit Fortschritte machte, — von Süddeutschland scheiden; stillschweigend war vorausgesetzt, dafs die Entschädigung Preußens für die abgetretenen linksrheinischen Gebiete in Säkularisationen geistlicher Gebiete zu finden sein sollte. Bald darauf folgte der Friede, dann sogar ein Bündnis Frankreichs mit Spanien. Nun stellte Carnot gegen Österreich drei Heere auf: Jourdan und Moreau sollten vom Nieder- und Oberrhein nach Süddeutsch- land rücken und dem von Italien durch Tirol gegen Wien vor- dringenden Bonaparte die Hand reichen. Doch Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, zwang Jourdan durch seine Siege bei Amberg (n. von Regensburg) und Würzburg 1796 zur Flucht, worauf sich auch Moreau nach dem Oberrhein zurück- zog. Da brachten Bonapartes Siege in Italien den Umschwung. Napoleone Buonaparte, der Sprofs eines corsischen Adels- geschlechts, war als ältester Sohn des Advokaten Carlo B. und der Lätitia geb. Ramolino am 7. Jan. 1768 zu Corte auf Corsica geboren1, erhielt auf den Kriegsschulen zu Brienne und Paris seine Erziehung, zeigte in der Mathematik und Artilleriewissen- schaft ungewöhnliche Begabung und wurde (1785) Leutnant. Bis 1793 war sein Ideal an der Seite des Volkshelden Pasquale Paoli sein Vaterland von der Herrschaft Frankreichs zu befreien1 2. Seitdem trat in ihm ein Umschlag ein: er wurde begeisterter Franzose, erfüllt von jakobinischen Ideen. Mit der Einnahme von Toulon beginnt seine geschichtliche Laufbahn. Der 13. Vendömiaire ver- pflichtete ihm die Regierung. Auf Barras’ Empfehlung erhielt er das Kommando der italienischen Armee. Italien wurde die Wiege seines Ruhmes. Vor seiner Abreise heiratete er die 5 Jahre ältere 1) Diese Daten sind ziemlich zweifellos die richtigen, so dafs Josef der zweite Sohn und am 15. August 1769 geboren ist. "Wahrscheinlich hat der Tater die Geburtsscheine der beiden Söhne vertauscht, um Napoleon die Auf- nahme in die Schule zu Brienne zu verschaffen, in die über 10 Jahre alte Knaben nicht eintreten konnten. 2) In der ersten Hälfte des 18. Jh. rifs sich Corsica unter Paoli von Genua los, unter dessen Herrschaft es seit dem 14. Jh. gestanden hatte. Genua rief Frankreich zu Hilfe und trat darauf die Insel an die Franzosen ab. Nun eroberten diese Corsica (1769).

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 61

1845 - Halle : Anton
61 allein die Jakobiner dieser Städte hatten ein Vorgefül sei- ner Plane; sie namen seine Besatzungen nicht ein; deren Ofsi'cire wurden gefangen und den Behörden übergeben, die fürerlosen Truppen konten hingchen, wohin sie moch- ten. Im Hauptquartire selbst begegneten sich und kreuzten sich die Intriguen der Anhänger Dumouriezs und des Con- ventes. Die Genlis, welche mit ihrer pflege -befolhenen, Fräulein Egalité, das Hauptquartir begleitet hatte, fand nun diesen Aufenthaltsort nicht mehr geeignet. Es war ein kalter, grauer erster Aprilmorgen, als der junge Ega- lité hörte, der Genlis Wagen mit allen notwendigen Schach- teln bepakt, stehe. reisefertig vor deren Türe. Er ahnete etwas; eilte hin, fand die Postillone eben im Begriffe mit Frau von Genlis abzufaren; hielt sie aber noch an, holte seine Schwester aus dem Bette, hob sie ohne weiteres zu Frau von Genlis in den Wagen, wie er sie gefunden im Nachtkleide, nichts von ihren Sachen ihr mitgebend als die wertvolle Uhr, die am Kopfkissen gehangen, und so, indem er der Genlis zurief: Verlaßen Sie sie nicht, um Gottes Gnade willen! befal er den Postillionen, zuzufaren. Ehe die Genlis sich besinnen konte, ob sie gegen diese Zu- gabe protestiren folte oder nicht, waren sie zum Orte hin- aus; es war gefährlich umzukeren, und so eilten sie fort auf Nebenwegen, die Nacht hindurch, bis man auf öst- reichischem Grunde und Boden war, und dann weiter nach der Schweiz. Und folgenden Tages, nach der Genlis Abreise, am Nachmittage des 2ten April um 4 Uhr kamen zwei Cou- rire ins Lager gejagt, und meldeten, daß der Kriegsmini- ster (inzwischen war es Beurnonville, Dumouriezs Waffen- genoße aus dem Argonner Walde *) geworden) selbst mit vier Conventsdeputirten eben eintreffen würde, um Du- mouriezs Angelegenheiten zu untersuchen. Unmittelbar nachher kamen die angekündigten wirklich an. Dumouriez hatte kaum Zeit gehabt, das Husarenregiment Berchigny *) Man hatte Pache bald nach Ermordung des Königs als unfähig von seinem Amte entfernen mäßen.

7. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 63

1845 - Halle : Anton
63 Oestreichern übergiengen, in Auflösung. Dumouriez war nun natürlich den Oestreichern, da er in ihren Diensten nicht gegen Frankreich fechten wolte, bald ohne Wert, und lebte dann in Deutschland als Privatman. Der Convent ersezte ihn bei der Armee durch Gene- ral Dampierre, der aber am 8ten Mai beim Angriffe einer Redoute in der Nähe von Raimes durch eine Kanonenkugel den Tod fand. Ihn ersezte etwas später Custine, und die Nordarmee erholte sich almälig von früherem Mistrauen und Schrecken. Der junge Egalitö aber kam endlich auch nach der Schweiz, wo er Frau von Genlis und seine Schwester wider sah. Die Nachricht von seiner Flucht von der Armee kam am 6ten nach Paris. ' Sein Vater ver- säumte eben die Conventssitzung, und saß bei einer Partie Whist, als ein Gerichtsdiener eintrat,' und ihn, weil man annam, er sei in Dumouriezs Verräterei verwickelt, ver- haftete. Man hielt ihn eine Zeitlang in Paris, dann sandte man ihn nach Marsilien. Er solte im cliateau d’If bis zum Friden bleiben. Und weiter wirkte dies Eräugnis in der Armee aus der Stellung der Girondins im Convente. Was hilft es, wenn die Republik auf dem Papire steht, wenn sie auf dem Papire für einig und untrenbar erklärt ist, wenn im Convente Leute sitzen, die mit monarchistischen Verrätern conspiriren oder gar an Zerreißung Frankreichs in eine Reihe statlich bloß verbundener Republiken denken? so dachte man schon lange; aber auch wirkungslos so lange Danton daran lag, Friden und Einigkeit im Convente zu erhalten. Friden und Einigkeit konte er freilich nicht Her- stellen, aber die Girondins schüzte er doch; er hielt den Berg gegen sie in Zaum. Da am Iten April — an dem- selben Tage, an welchem die Genlis über die Grenze floh, und die Katastrophe beim Heere sich sichtbar vorbereitete, trat der Girondin Lasource auf, stimte in die vagen Be- schuldigungen gegen Dumouriez, mit denen man sich da- mals trug, ein, und glaubte der Sache dadurch eine gute Wendung zu geben, daß er Danton beschuldigte, mit Du- mouriez einverstanden zu sein. Dantons Gesicht verriet die

8. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 292

1845 - Halle : Anton
292 genheiten die zu diesen Geschäften erforderliche würdevolle Haltung vermiste, sollen auch diese beiden ausfcheiden; nur Ramel, der Finanzminister, und Merlin von Dau- wai, der Minister der Justiz, bliben als ohnehin mit dem Triumvirat ganz einverstandene Männer. Die drei Direc- toren sezten ihren Willen durch, und ernanten nun auch die Nachfolger der entlaßenen Minister ganz in ihrem Sinne. Talleyrand, der durch Frau von Stael die Bekantschaft Benjamin Constants gemacht hatte, war durch diesen an Barras und an Laroveilliere gekommen, hatte sie ganz für sich gewonnen, und erhielt nun das Ministerium der aus- wärtigen Angelegenheiten. Die Marine erhielt Plüville le Peley; das Innere bekam Francois de Neufschäteau, die Polizei Lenoir-Laroche, und den Krieg der General Hoche, der noch nicht einmal das von der Verfaßung für einen Minister geforderte dreißigjährige Alter hatte. Die Gegen- partei des Triumvirates in den Räten war wütend über diese Ministerialänderung; war es doppelt, als sie ersur, daß ein Teil der Colonne, welche Hoche schon nach Brest in Bewegung gesezt hatte — daß nämlich die vom Gene- ral Richepanse commandirten reitenden Jäger — auf ihrem Marsche den Rayon von Paris, der auf 12 Lieues nicht von Truppen berürt werden folte, in la Fertö-Alais über- schritten hätte. Es war dies zwar nur durch das Versehen eines Kriegscommissares geschehen; erschin nun aber als in nächstem Zusammenhänge mit den Absichten dcs Trium- virates überhaupt. Da Carnot von der Direction dieser Truppen nichls erfaren hatte, war er doppelt aufgebracht auf alles, was vorgieng. Man gab nun laut dem Tri- umvirate schuld, es bereite einen Gewaltschrit vor — alles war in Bewegung und die verschidenen Parteien hielten Zusammenkünfte. Die Clichyens dachten zuerst an zuvor- kommende Gewaltstreiche, Absetzung des Directorii u. dergl. da es ihnen aber, ehe ihr neues Nationalgardengesez aus- gefürt war, an einer bewafnetcn Macht felte, beruhigten sie sich zunächst wider soweit, daß sie erst das in den näch- sten Tagen zum Vortrag kommende Nationalgardengesez abwarten wolten. Als dies am 20ten Juli zum Vortrage

9. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 231

1845 - Halle : Anton
231 (Solenne, da sezte sich Massena selbst an ihre Spitze. Ein Schwarm Tirailleurs stig in das Flußbette hinab, dessen westliche Halste fast trocken war, und alles dies imponirte dem Feinde so daß die Eolonne über die Brücke kam. Die Division Massena folgte auf dem Fuße. Das ostreichische Geschüz gieng verloren, und die Lestreicher zogen sich nach einem Verluste von 2000 Man auf Cre- men zurück. Der Sig bei Loden war erfochten worden, lediglich durch das moralische Uebergewicht Buonapartes und sei- ner Truppen. Buonaparte glaubte auch zunächst keinen Sig mehr nötig zu haben, sondern blib stehen und suchte sich nur der Provinz Mailand und ihrer Hilfsmittel vol- ständig zu bemächtigen. Beaulieu zog sich nach dem Oglio zurück, dessen Uebergänge er durch eine Arrieregarde besezt hielt. Er selbst zog weiter, durch Mantau hin- durch, und stelle sich hinter dem Mincio bei Schöneich (Roverbello) auf. Nur Massena war ihm gefolgt, wen- dete sich aber nach Pizzighetlon's Fal (am Ilten Mai) auch auf Mailand, und überließ es nun Serruuer bis Cremon nachzudringen, wo er als .Beobachtungscorps ste- hen blib. Augereau besezte Pavei, und die Division La- harpe ward nun aufgelöst und zu Ergänzung der übri- gen verwendet. Am Ilten kam auch Augereau mit Hin- rerlaßung von 200 Man im Schloße von Pavei nach Mailand, und am löten hielt Buonaparte seinen Ein- zug in dieser Stadt, wo er nun einen änlichen Vertrag wie früher mit dem Herzoge von Parmen mit dem Her- zoge von Moden abschloß *). *) Mémoires de Napoléon. „11 (nämlich bif ^crjog) pa ja lo,Gou,C(Jo ir. donna des chevaux, des subsistances de ionie espèce et un certain nombre de chefsd’oeu vre. 11 envoya des plénipotentiaires à Paris, pour traiter de la paix; mais elle ne lut point conclue; les négociations languii ent et en- fin lurent rompues.“ — Den Wafsinstitstand schloß ab ein na- türlicher Bruder des Herzogs Ercole, der Connhur ron Epe. Der Herzog selbst gieng mit seinen Schätzen nach Venedig und überließ die Verwaltung deä Lta.es inzwllchcn einem coniglio di governo. Buonaoarte gibt die Summe der Lonerivurion Aectèus wol zu hoch cm; sie sche.in nur 7,e0-',0.0 fr. betragen zu yaoue.

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 370

1845 - Halle : Anton
370 gegen eine Entschädigung, die für ihn in Deutschland aus- gemittelt werden solle, seine italienischen Territorien an die bourbonische Linie von Parmen ab, und Frankreich erhielt das ganze linke Nheinufer. Die dadurch Verluste erleiden- den weltlichen Fürsten Deutschlands fetten auf dem rechten Ufer durch geistliche und städtische Gebiete entschädigt wer- den, und die französischen Filialrepubliken von Batavien, Helvetien, Cisalpinien und Ligurien in den Friden einge- schloßen sein. Toscün ward dann in ein Königreich He- trurien verwandelt und der bourbonischen Linie von Par- men übergeben, wogegen dieselbe und Spanien an Cisal- pinien das zeitherige Gebiet von Parmen und Placenz, und an Frankreich Louisiana abtraten. Am 12ten Februar ward dieser Fride unter großem Jubel in Paris publicirt; er ließ nun, da Portugal durch Spanien hinlänglich in Schran- ken gehalten ward, England und die Pforte allein noch Frankreich als feindselige Mächte gegenüber. Noch nicht anderthalb Jahre waren verfloßen seit Buonapartes Rükker aus Aegypten, und Frankreich hatte schon wider die dominirende Stellung in Europa und in höherem Grade eingenommen, zu welcher er es vor der ägyptischen Expedition gefürt gehabt hatte. Auch alle per- sönlich ihm drohende Gefahren waren glüklich an ihm vor- über gegangen. Die größte war ihm in dieser Zeit durch einige Chouans gekommen, die von dem bedeutendsten An- fürer der Chouans, von George Cadoudal, im Spätjahre 1800 nach Paris gesandt, das Terrän recognosciren und möglichen Fals einen künen Streich unternemen selten. Picault de Limoölan, der an der Spitze dieser Leute stund, war bald der Ueberzeugung, die Hauptsache sei für die royalistische Sache, sich des ersten Consuls zu entledigen; die Höllenmaschine, welche Chevalier versucht hatte, zeigte ihm das Mittel und einer von seinen Geuoßen, der ehe- malige Marine-Ofsicier de Saint-Regent übernam die Lei- tung, ein unerschrockener Chouan, Namens Carbon, die unmittelbare Ausfürung des Unternemens. Die Maschine hatte die Form eines mit eisernen Reifen beschlagenen Fa- ßes, gefült mit einem Viertelscentner Pulver und einer
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