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1. Das Zeitalter Friedrichs des Großen, Deutschland in der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts, Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. - S. 160

1902 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
160 ihrem freien Wachstum nicht hemmen, weiter reicht unser hoher Wirkungskreis nicht. Man kann von der Wiedergeburt Preußens und feiner Armee nicht reden, ohne an den Namen Gneisenan gemahnt zu werden. Ihm war es vergönnt gewesen, in dieser Umnachtung von Demütigung und Niederlage ein seltenes leuchtendes Beispiel von mutigem und glücklichem Widerstände aufzustellen, ihm war auch später die Gunst beschießen, die Scharnhorst versagt blieb, die Siegesfrucht der langsamen, stillen Saat zu vflücken. Von Kolberg bis Waterloo ist wenig Großes und Entscheidendes geschehen, mit dem sein Name nicht ruhmvoll verflochten war. Wilhelm August Anton Neithardt von Gneisenan war mitten in den Kriegswirren des siebenjährigen Krieges, am 27. Oktober 1760, zu Schildern geboren; sein Vater war österreichischer Artillerieoffizier und siedelte sich nach dem Kriege in einer untergeordneten Beamtenstellung zu Erfurt an; seine Mutter stammte aus Würzburg, wo auch der Sohn nach dem frühen Tode der Mutter unter der Pflege liebevoller Verwandten ein vaar glückliche Jugendjahre verlebt und seine erste Bildung empfangen hat. Ter Tod der Großeltern nötigte den kaum dreizehnjährigen Knaben, dem Vater nach Erfurt zu folgen. Dort wartete seiner eine horte, aber heilsame Lebensschule; in beengten Verhältnissen, nicht selten mit drückendem Mangel kämpfend, wuchs er auf. Aber fein frifcher Lebensmut und der rege Bildungstrieb, der ihn erfüllte, blieb ungebeugt. Er beschäftigte sich mit alten und neueren Sprachen, trieb Geschichte und Mathematik mit regem Eifer mtd schien entschlossen, der Wissenschaft sich ganz zu widmen, als ihn Studentenhändel und ein Duell vou der Hochschule weg in die militärische Laufbahu führten. Erst in österreichischen, dann in bayreuthischen Diensten, folgte er kurz vor dem Ende des amerikanischen Krieges einem der Regimenter, das in englischem Solde stand, über den Oeeau, um freilich durch den bald geschlossenen Frieden rasch nach der Heimat zurückgeführt zu werden. Ganz verloren war indessen dieser amerikanische Feldzug nicht; die Erfolge, die ein Volksheer gegen erprobte Truppen alter Schicke dort erfochten, samt der neuen Kriegsweise, die sich da Bahn und Geltung verschafft, sind schwerlich ohne Eindruck auf ihn geblieben. Im Anfang des Jahres 1786 vertauschte er den ausbachischeu Mit dem preußischen Dienst, als Premierlieutenant trat er in

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 177

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 177 Heer zieht sich nach Böhmen zurück, nur die Festung Königstein bleibt besetzt, b) In Kurhessen fällt Beyer vom Rhein her ein. Der Kurfürst wird gefangen genommen, c) In Hannover besetzt Manteuffel von Holstein und Vogel v. Falckenstein von Westfalen aus den Norden. Der König Georg zieht von Göttingen aus nach Südosten, um sich in Mitteldeutschland mit den Bayern zu vereinigen; Flies bleibt lurfeivscfr!) /1 'oor >//> ■ j^Jj-Machdd is Kalitz ^Josephstadt j 1tumau Hidineroq-ss' Der böhmische Feldzue/ 1866. 7obitschau\ ihm an der Klinge und erleidet (27. Juni) an der Unstrut gegenüber einer grossen Überzahl der Hannoveraner unter Arentschild eine Schlappe. Die Vereinigung der Hannoveraner und Bayern missglückt. Durch unausgesetztes Betreiben Moltkes werden von allen Seiten Truppen herangeworfen. König Georg, von allen Seiten umstellt, kapituliert (29. Juni) bei Langensalza. 2) Gegen die Österreicher. Österreichischer Oberbefehlshaber Generalfeldzeugmeister Benedek, bei Armee und Volk beliebt,* aber aus niederem Stande, daher den hochgeborenen 29. Juni 1866 Er hatte sich bei Solferino ausgezeichnet. Schult z , Neuere und neueste Geschichte. 12

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 181

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 181 über die fränkische Saale bei Kissingen (10. Juli) und ver- 10. Juli treibt die Bayern aus der Saalegegend. Ein schneller Vor- 1866 marsch nach Westen gegen das 8. Korps bringt Aschaffenburg und (16. Juli) Frankfurt a. M. in die Hände der ,,Mainarmee“. Ihr Oberbefehlshaber Vogel v. Falcken-stein sendet die Botschaft an den König: „Alles Land nördlich vom Main liegt zu Ew. Kgl. Majestät Füssen“. Nach dessen Abberufung kommt Manteuffel mit verstärkten Truppen; zugleich rückt der Grossherzog von Mecklenburg von Leipzig nach Hof vor und besetzt Nürnberg* Die Bundestruppen ziehen sich nach mehreren Gefechten (24. Juli bei Tauberbischofsheim, Gö-ben gegen Würtem-berger, Österreicher und Nassauer) und endlich geglückter Vereinigung nach Würz bürg zurück. Die Beschiessung der Festung Marienberg am linken Mainufer (gegenüber Würzburg)endigtden Feldzug.* V. Friedensschlüsse. 1) 23. August 1866. Friede zu Prag. Österreich stimmt der Auflösung des deutschen Bundes zu, erkennt das engere Bundesverhältnis, das der König von Preussen nördlich vom Main begründen will, an und tritt das Mitbesitzrecht auf Schleswig - Holstein ab. ’ 2) Friedensschlüsse mit den Verbündeten Österreichs zu Berlin: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt fallen nach Kriegsrecht an Preussen und werden „infolge politischer Notwendigkeit“ einverleibt. Hessen-Darmstadt und Bayern müssen kleine Gebiete abtreten, den übrigen bleibt ihr Gebiet ungeschmälert. Sachsen muss sein Post- und Tele- Helmstcdi Qmydgfy Frankfiirt Kistinc/eri * Aschafffysg~^^ 1 Tau hfrbisch osihrn Nürnberg Im \ oiksmunde ein „Fehlzug“ der Gegner Preussens genannt.

4. Leitfaden zur allgemeinen Geschichte - S. 151

1877 - Langensalza : Beyer
— 151 — Unterdessen war der Krieg zwischen den Franzosen und den Preußen und Oesterreichern ausgebrochen und ununterbrochen am Rheine geführt worden (erster Coalitouskrieg). Aus Seiten der Preußen und Oesterreicher kämpften auch eine Menge französischer Adlicher, welche durch die Revolutionsmänner vertrieben oder freiwillig ausgewandert oder emigriert waren (Emigranten). Die Preußen bewährten in diesem Kriege ihren alten Ruhm und schlugen die Franzosen in mehreren Schlachten, indessen wurden sie von den Oestrreichern nie recht unterstützt, so daß sie ihre Siege nicht genug benutzen konnten. So schloß König Friedrich Wilhelm Ii. mit Frankreich den Frieden von Basel (1795). Oesterreich führte dagegen den Krieg noch weiter fort und ward erst von Napoleon Bonaparte zum Frieden genötigt. § 178. Hlapokeon Hzonaparte. Napoleon Bonaparte war der Sohn eines Advokaten und wurde den 15. August 1769 zu Ajaccio auf der zu Frankreich gehörigen Inseln Corsica geboren. Schon als Knabe beschäftigte er sich am liebsten mit dem Soldatenspiel. In seinem zehnten Jahre schickte ihn sein Vater ans die Kriegsschule von Brienne, wo er sich durch seinen Eifer und Fleiß vor affen andern Schülern hervortat. Gar schnell brachte er es unter seinen Kameraden zum Ansehen, so daß er bei allen ihren Spielen von ihnen zum Anführer gewählt ward. Im Jahre 1784 kam der junge Napoleon ans die Kriegsschule von Paris, welche er im Jahre 1785 wieder verließ, um als Unterlieutenant bei einem Artillerieregiment einzutreten; schon im folgenden Jahre ward er Oberlieutenant und im Jahre 1792 Hauptmann, nachdem er sich der Revolution mit Begeisterung zugewandt hatte. Im Jahre 1793 sandte man ihn zum Belageruugsheere, welches die ausständische Stadt Toulon belagerte. Hier zeichnete er sich so ans, daß durch seine klugen Ratschläge und Anordnungen die Stadt erobert ward. Dafür ward er, erst 25 Jahre alt, rat Jahre 1794 zum Brigadegeneral erhoben und nach Italien gegen die Oesterreicher gesendet. Nach dem Sturze Robespierres vom Nationalconvente entlassen, ward er von demselben doch wieder an die Spitze eines Heeres gestellt, als Pöbelhaufen den Convent auseinander treiben wollten. Bonaparte ließ diese Pöbelhaufen durch Kartätschen auseinanderjagen (5. October 1795) und ward dafür vom Convente zum Divisionsgeneral erhoben. Um diese Zeit lernte er die schöne Josephine, Witwe des Generals Beauharnais kennen, welche er heiratete. Kurze Zeit darauf ward er als Obergeneral nach Italien gegen die Oesterreicher gesendet (1796). Rasch drang er gegen die überlegene Streitmacht derselben vor, besiegte sie in einer Anzahl Schlachten und Gefechte, von denen die berühmtesten die von Lodi, Castiglione und Arcole sind, bei welcher letztern Stadt Bonaparte selbst an der Spitze seiner Soldaten eine Brücke stürmte.

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 37

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 37 — Mailand unterthünigen Orte. Auch die vier letzten von ihren 2000 Burgen, die der Kaiser noch nicht erobert hatte, mußten sie ihm jetzt übergeben. Jetzt kam das Hauptfeldzeichen der Stadt, der Fahnenwagen, Carroccio (sprich Carrotschio) genannt. Das war ein mächtiger, aus Balken gezimmerter, mit eisernen Klammern verbundener Wagen, auf dem ganze Scharen stehen und kämpfen konnten. In seiner Mitte erhob sich ein gewaltiger Mastbaum, der oben ein goldenes Kreuz und gleich darunter die Fahne mit dem Bilde des h. Ambrosius trug. Der Mast senkte sich vor dem Kaiser, und Friedrich löste die Fahne ab. Da fielen alle Mailänder vor dem Kaiser nieder, erhoben die Kreuze und baten weinend um Gnade. Die Männer um den Kaiser waren zu Thränen gerührt, aber Barbarossa blieb kalt und unbewegt, keine Miene änderte sich in seinem strengen Antlitz. Mit fester Stimme sprach er: „Nach dem Gesetze habt ihr euer Leben verloren; ich will es euch schenken, und löse auch die Reichsacht, aber ich will dafür sorgen, daß ihr künftig nie wieder solche Verbrechen begehen könnt." Mit dieser Drohung entließ der Kaiser die jammernden Mailänder. 5. Auf dem Reichstag zu Pavia wurde über das Schicksal Mailands beraten. Die Gesandten der lombardischen Städte verlangten: „Mailand soll den Becher der Trübsal, den es andern Städten gereicht hat, jetzt selber leeren. Es werde zerstört wie es die Nachbarstädte zerstörte!" Und so wurde der Beschluß gefaßt-„Mailand soll wüste und leer fein. Alle Einwohner verlassen binnen acht Tagen die Stadt und bauen sich an vier Flecken an, deren jeder vom andern zwei Meilen entfernt ist!" Furchtbar war der Jammer der Mailänder bei dieser Botschaft, herzzerreißend das Schauspiel, als der unübersehbare Zug von Männern, Weibern und Kindern, beladen mit der Habe, die sie noch schleppen konnten, die Vaterstadt verließ. Gleich darauf zog Friedrich Barbarossa an der Spitze seines Heeres in die Stadt ein, und zwar durch eine breite Lücke der Mauer, die die Mailänder hatten machen

6. Der kleine Patriot - S. 63

1891 - Langensalza : Greßler
63 Ganz Frankreich jubelte ihm zu und der unbeliebte König in Paris mußte eiligst fliehen und das Land verlassen. Das gab einen schönen Schreck in Wien. In aller Eile einigten sich die hadernden Mächte und griffen von neuem zu den Waffen. Vater Blüchern war das eben recht. Er war der erste wieder an den Feind. Am 1. Januar 1814 ging er bei Caub über den Rhein. Bei Ligny ward er von Napoleon angegriffen und geschlagen. Blücher selbst war im heftigsten Feuer. Sein Pferd stürzt und reißt den Reiter mit nieder. Da braust ein Regiment französischer Kürassiere heran. Sein Adjutant v. Nostitz sitzt ab und stellt sich mit gezogenem Degen über den greisen Helden. Die Attaque ist vorüber und Blücher — gerettet. Nun wirft sich Napoleon mit aller Macht auf die Eng- länder, die bei Waterloo unter Wellington stehen. „Da hab' ich die verhaßten Engländer endlich!" ruft Napoleon, und was er an Truppen hat, das muß ins Feuer. Die Englänber stehen aber wie die Mauern. Enblich wirb es ihnen boch zu arg und Wellington seufzt: „Ich wünscht', es wäre Nacht ober Blücher käme!" Da war bet Gerufene auch schon ba und fiel den Franzosen in den Rücken. Er war trotz der verlorenen Schlacht mit seinen müben Truppen dem Freuube zu Hilfe geeilt. Am Morgen bieses Schlachtentages wollte der Felb-scheer Vater Blücher den gefchunbenen Fuß verbinben. „Laß er nur," sprach er launig, „ob ich geflickt ober ungeflicft in den Himmel komme, das wirb wohl egal (gleich) sein!"

7. Der kleine Patriot - S. 75

1891 - Langensalza : Greßler
75 Das ist manchem schlecht bekommen und hat Land und Leute darüber verloren. Als die Österreicher unter Gablenz aus Schleswig abzogen, schloß sich ihnen zum Exempel der blinde König von Hannover — Georg — samt seinen Truppen an. Der preußische General Manteuffel folgte ihnen aber auf dem Fuße. Der alte, eigensinnige König Georg war nicht zu bewegen, mit Preußen gemeinschaftliche Sache zu machen und glaubte, durch den Thüringer Wald entschlüpfen und sich mit den ebenfalls prenßenfeindlichen Bayern die Hand reichen zu können. So hatten die Preußen aber nicht gewettet. In aller Eile rafften der Herzog von Gotha und General Fließ einige Berliner Landwehr-Bataillone zusammen, irgendwo war auch eine preußische Batterie zu haben gewesen, und so warf man sich kühn den Hannoveranern in den Weg. Bei Langensalza kam es zum Treffen. Es war freilich ein schlimmes Verhältnis für die Preußen: Eine ganze Armee Hannoveraner und unsrerseits nur wenige Bataillone. So konnte es nicht anders kommen, daß trotz aller preußischer Tapferkeit unsere Truppen nach heißer Schlacht sich zurückziehen mußten. Was man erreichen wollte, war aber erreicht worden. Die Hannoveraner waren um einen Tag ausgehalten und hatten die Bereinigung mit den Bayern nicht durchsetzen können. Am andern Morgen war der preußische General Man-teuffel da mit einem ganzen Armeecorps und nun blieb den Hannoveranern nichts übrig, als sich gefangen zu geben. Der König Georg ward abgesetzt und Hannover wurde preußische Provinz. Ebenso ging es dem Kurfürst

8. Handbuch für den Geschichtsunterricht in preußischen Volksschulen - S. 328

1887 - Langensalza : Beyer
328 Neunter Abschnitt. Vom Tode Friedrich's d. Gr. bis zum Ende der Befreiungskriege. Vater bn, führe mich! Führ' mich zum Stege, führ mich zum Todei Herr, ich erkenne deine Gebotei f?err, wie du willst, so führe mich! Gott, ich erkenne dich! Gott, ich erkenne dich! So im herbstlichen Rauschen der Blätter, Als im Schlachtendonnerwetter, Urquell der Gnade, erkenn' ich dich. Vater du, segne mich! Vater du, segne mich! In deine Hand befehl ich mein Leben, Du kannst es nehmen, du hast es gegeben; Zum Leben, zum Sterben segne mich!° Väter, ich preise dich! Vater, ich preise dich! 's ist ja kein Kampf für die Güter der (Erde; Das Heiligste schützen wir mit dem Schwerte: Drum fallend und siegend preis' ich dich. Gott, dir ergeb' ich mich! Gott, dir ergeb' ich mich! wenn mich die Donner des Todes begrüßen, wenn meine Adern geöffnet stießen, Dir, mein Gott, dir ergeb' ich mich! Vater, ich rufe dich! Anmerkung: An dieser Stelle mögen einige Mitteilungen über Theodor Körner, den Sänger des Freiheitskrieges, gegeben werden: Theodor Körner, ein edler begabter Jüngling, hatte seine glänzende und ehrenvolle Stellung als Hoftheaterdichter in Wien aufgegeben und sich von seiner geliebten Braut Toni Adamberger losgerissen, um sich in die Reihen der Freiheitskämpfer zu stellen. Am 19. März 1813 trat er bei dem Lützow'scheu Freicorps als Freiwilliger ein. Dasselbe stand bis zur vollständigen Ausrüstung in dem schlesischen Städtchen Zobten und in dem benachbarten Dorfe Rogan. Hier wurde es am Sonntag den 28. März vor seinem Ausrücken in der Kirche feierlichst eingesegnet. Zu dieser Weihe hatte Körner das schöne Gedicht: „Wir treten hier jm Gotteshaus mit frommem Mut zusammen rc." (s. § 72 C 2), gedichtet. Es wurde nach der Melodie „Ich will von meiner Missethat zum Herren mich bekehren" gesungen. — Bei Abschluß des Waffenstillstandes wurde festgesetzt, daß bis zum 15. Juni alle Preußischen und russischen Heeresteile östlich von der Elbe sein sollten. Die Lützower hatten es unterlassen, rechtzeitig dieser Bestimmung nachzukommen, und wurden am 17. Juni von einer überlegenen feindlichen Schar bei Kitzen (zwei Meilen westlich von Leipzig, nicht weit von dem Schlachtfelde Gr.-Görschen) überfallen. Dreihundert Mann wurden dabei niedergehauen, oder gefangen genommen. Auch Körner wurde hier durch drei Säbelhiebe schwer verwundet. Es gelang ihm aber, sich glücklich zu retten und über die Elbe 'zu entkommen. Nach dem Waffenstillstände eilte er nach erfolgter Genesung wieder zu seinem Corps. Dasselbe wurde jetzt der Nordarmee zugeteilt und stand nörd-

9. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 43

1885 - Aachen : Barth
in welchem sie abstiegen, auf dem Tische einen gedruckten Aufruf zu Beiträgen für arme verwundete Soldaten. Die drei Frauen leerten sofort ihre vollen Börsen und eine gab noch ihren Ring, eine andere ihre Ohrringe dazu. Nnr Fräulein von Schmettern konnte wegen ihrer Armut nichts beisteuern. „Noch nie", sagte sie, „hat mich meine Armut so gedrückt wie jetzt. Ich habe weder Geld noch Geschmeide, und doch möchte ich so gerne auch etwas für mein Vaterland geben können!" Die Liebe macht erfinderisch, so auch hier. Sie ließ einen Friseur kommen, dem sie ihre Haarflechten für rünf Gulden verkaufte. Ein reicher Herr hatte hiervon gehört. Er kaufte die Flechten, ließ sie in Ringe und Bänder einfaffen und verkaufte diese zum Besten der Armee. Auf diese Weise wurden 1200 Thaler aus den Flechten des Fräuleins gelöst. Das schönste Vorbild der treuen Hingabe fürs Vaterland hatte die edle Königin Luise hinterlassen. Sie hatte nach der Demütigung Preußens durch den Frieden von Tilsit alle ihre Schätze und Kostbarkeiten dem Vaterlande geopfert. Aus Liebe zu ihm trug sie die große Schmach Preußens in Geduld. Die harten Ereigniffe brachen ihr jedoch schon früh ihr echt deutsches Herz. Einen schönen Satz, den sie zur Zeit der Prüfung in ihr Tagebuch niederschrieb, wollen wir uns merken: „Wer nie fein Brot mit Thränen aß, wer nie die kummervollen Nächte auf seinem Bette weinend saß, der kennt euch nicht, ihr himmlischen Mächte." Sie hatte nicht die Freude, den Tag der Wiedererhebung Preußens zu erleben, da sie schon am 19. Juli 1810 starb. Ihr Andenken begeisterte aber nicht allein die deutschen Frauen, sondern entflammte auch die Brust der Krieger zu mutigen und edlen Thaten. Zum Andenken an diese edle Frau stiftete der König am 3. August 1814 den Luisen-Orden, der als Ehrenzeichen solchen Frauen verliehen werden sollte, die sich besonders um das Vaterland verdient machen würden. Der Befreiungskrieg 1813—1815. Das erste Zusammentreffen mit Napoleon war ant 2. Mai 1813 bei Großgör schen. Die Franzosen siegten und gleich darauf bei Bautzen. Da sie aber auch harte Verluste erlitten, schlossen sie einen Waffenstillstand. Während dieser Zeit traten Österreich und Schweden zu den verbündeten Preußen und Russen. Drei Armeen wurden gebildet. Die Nordarmee bei Berlin kommandierte der schwedische Kronprinz, die schlesische der alte Blücher und die böhmische der österreichische Feldmarschall Schwarzenberg. Bei Großbeeren schlugen die Preußen unter Bülow am 23. August

10. Bilder aus der vaterländischen Geschichte für Mädchenschulen - S. 42

1885 - Aachen : Barth
— 42 — des Heerwesens das Land kräftig und stark machten. Ausgezeichnete Männer, die mit großem Erfolge zum Segen unseres Vaterlandes arbeiteten, waren: der Minister von Stein, der Kanzler Harden-derg, ochctrnljoi )t, Gneisenan und Blücher. Sie Bereiteten im stillen das Land kriegstüchtig vor, um zu einem geeigneten Zeitpunkte zur Wiedereroberung der geraubten Freiheit schlagfertig zu sem. Ein solch günstiger Umstand sollte sich bald finden. Napoleon unternahm 1ü12 einen Feldzug gegen Rußland. Nach zwei blutigen schlachten drang er bis Moskau vor, um hier ein behagliches Winterquartier zu nehmen. Kaum aber in die Stadt eingezogen, brach au allen Enden derselben Feuer aus, das die Stadt vernichtete. Voll Hunger und zerlumpt war das Heer hier angekommen und mußte elend sofort den Rückzug antreten. Auf diesem kam es größtenteils durch Kälte, Hunger und Verfolgung um. Napoleon hatte bitter für feinen Übermut das Strafgericht Gottes erfahren müssen. Diese Niederlage des mächtigen Herrschers benutzte der preußische Geueral York und trat mit seinen Hilfstruppen zu den Russen über. König Friedrich Wilhelm schloß ein Bündnis mit den Russen und erklärte am 16. März Napoleon den Krieg. Nicht allein in Preußen, sondern in allen deutschen Landen wurden Jung und Alt von einer solchen Begeisterung ergriffen, wie bisher nie das deutsche Volk sie gezeigt hatte. Die Begeisterung verlieh Mut und Thatkraft. Freiwillige strömten in großen Scharen von allen Seiten herbei, selbst (kreise waren bereit, sroh mit in den Kamps zu ziehen. Die mutigste Schar war die Lützowsche, unter der auch der Dichter Theodor Körner focht. Neben der Linie wurde eine Landwehr und ein Landsturm gebildet. Unter dem Gesänge der herrlichen Vaterlands* lieber von Arndt, Körner und Schenkendorf zogen die Krieger mutvoll in den Kampf. Die deutschen Frauen zur Zeit der Befreiungskriege. Auch die deutschen Frauen wurden tief ergriffen und zu edlen Thaten fürs Vaterland entstammt. Es entstand ein „Frauen-verein zum Wohle des Vaterlandes", der mit rühriger Kraft für die ins Feld gezogenen Streiter daheim arbeitete. Die goldenen Trauringe wurden mit eisernen verwechselt, die die Inschrift trugen: »Gold gab ich für Eisen hin 1813." Unbeschreiblich viel wirkte der Verein für Verwundete, Arme, Kranke und Notleidende. In dieser Zeit der allgemeinen Begeisterung fuhren eines Tages drei adelige Frauen nach Berlin. In ihrer Gesellschaft war ein Fräulein von Schmettau. Die Damen fanden in dem Gasthause,
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