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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 1. Persönliches. Der neue König ging der Vollendung des 64. Lebensjahres entgegen, stand also in einem Alter, in dem die meisten Menschen die Last der Arbeit abzuschütteln pflegen. Am 22. März 1797 war er geboren. Seine Knabenjahre fallen in die Zeit der tiefften Erniedrigung Preußens. Der zehnjährige Knabe sah den Kummer der Eltern, als die Königliche Familie gezwungen war, von Berlin nach Königsberg, von Königsberg nach Memel zu flüchten. Noch nicht hatte er das 14. Lebensjahr beendet, als ihm der Tod die treue Mutter entriß. Tüchtige Lehrer arbeiteten an seiner Erziehung. Der Prinz war ein fleißiger Schüler. Geschichte, Erdkunde und die Kriegswissenschaften waren feine Lieblingsfächer. Er hörte gern zu, wenn die berühmten Feldherren Blücher, Gneisen au, Jork von Wartenburg und Scharnhorst über den Krieg sprachen. Teilnahme an den Befreiungskriegen. An der Seite seines Vaters machte er 1814 den Feldzug nach Frankreich mit. In der Schlacht bei Bar-fur-Aube verrichtete er den Dienst eines Königlichen Adjutanten und stand unerschrocken im dichten Kugelregen. Zur Belohnung erhielt der sechzehnjährige Jüngling vom Kaiser Alexander von Rußland den St.-Georgsordeu, sein Vater schmückte ihn mit dem Eisernen Kreuze. An der Spitze der Sieger von Waterloo zog er 1815 mit feinem Vater und feinem ältern Bruder Friedrich Wilhelm in Paris ein. Nach der Beendigung der Befreiungskriege fetzte er feine militärischen Studien fort. Er zeigte dafür ein so großes Verständnis, daß er im Alter von zwanzig Jahren bereits zum Obersten und Regimentskommandeur ernannt wurde. Vermählung. Im Jahre 1829 vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar, die unter dem Einflüsse Goethes zu einer kenntnisreichen Jungfrau emporgeblüht war. Über feinen Aufenthalt in En gl and, die Niederwerfung des Badischen Aufstandes war Seite 67 und 72 die Rede. Gouverneur der Rheinlande und Westfalens. Damit er die Rheinlande und Westfalen, deren größte Gebiete erst 1815 zum Preußischen Staate gekommen waren, aus eigner Anschauung kennen lerne, übertrug ihm 1849 Friedrich Wilhelm Iy. die militärische Verwaltung dieser Provinzen; er wohnte während dieser Zeit im Königlichen Schlosse zu Koblenz. Nach fünf Jahren wurde er Gouverneur der Bundesfestnng Mainz.

2. Von 1789 - 1807 - S. 20

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Ii. Napoleon I. Gelegenheit eines Heuerwerkes, welches die übrigen Knaben angelockt hatte, ein pulverkästchen. Bestürzt stob die Schar auseinander, und einzelne flüchteten über Napoleons Zaun und zerstörten dabei seine Gartenkunst. Da lies er im Zorne herbei und hieb mit einer hacke auf die fliehenden ein. c) Napoleon als Leutnant in valence? Immer allein, selbst mitten unter den Menschen, komme ich nach Hause, um mich meinen einsamen Träumen und meiner Schwermut hinzugeben. Nach welcher Seite hat sie sich heute gewendet? Sie sinnt Den Tod. Und ich stehe doch erst im Morgenrot meiner Tage und kann hoffen, noch lange zu leben ! . . . Welche Raserei treibt mich nun an, meine Zerstörung zu wollen? . . . tvas werde ich in meinem vaterlande für ein Schauspiel sehen! Meine Landsleute, in Ketten gelegt, küssen zitternd die Hand, die sie unterjocht. Das sind nicht mehr die tapferen Korsen, die ein Held mit seinen Tugenden beseelte, nicht mehr wie ehedem die feinde der Tyrannen, der Genußsucht, der niedrigen Höflinge. . . Franzosen! Nicht zufrieden damit, uns entwendet zu haben, was uns das Liebste war, habt ihr auch noch unsere Sitten verdorben. Dieser Zustand meines Vaterlandes und das Unvermögen, ihn zu ändern, ist nur ein neuer Grund für mich, die Erde zu verlassen. tdenn das Vaterland nicht mehr ist, muß ein guter Patriot sterben. Gäb es nur einen Menschen zu zerstören, um meine Landsleute zu befreien, ich eilte sofort, dem Tyrannen den Stahl in die Brust zu bohren, der das Vaterland und die geschändeten Gesetze rächen soll. Mein Dasein ist mir zur Last, da ich keinerlei Freuden genieße und alles mir Schmerz verursacht - es ist mir zur Last, weil die Menschen, mit denen ich lebe und voraussichtlich immer leben werde, so ganz anders geartet sind als ich. d) Napoleons Schreiben an die Kottöentsfommiffarc.8 hab' ich nicht feit Beginn der Revolution an ihren Grundsätzen festgehalten? hat man mich nicht im Kampfe gesehen gegen den Feind im Innern, wie als Soldat gegen die Fremden? Ich habe den Aufenthalt in meinem Departement geopfert, mein hab und Gut verlassen, alles verloren für die Revublik. Soll ick also mit den Feinden des Vaterlandes zusammengeworfen werden? Sollen die Patrioten unüberlegtermaßen einen General verlieren, welcher der Republik nicht ohne Nutzen gewesen? Sollen die Repräsentanten die Regierung nötigen, ungerecht und unpolitisch zu handeln? höret mich, nehmt von mir den Druck, der mich belastet, verschafft mir die Ächtung der Patrioten wieder, und eine 1 vgl. Ittaffon, Napoleon inconnu (Paris 1895) I, S. 45 und Fournter I, S. 17 ff. 2 Fournier, a. a. ©. I, S. 64 f.

3. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 81

1905 - Leipzig : Hirt
20. Friedrich Wilhelm in. und die Knigin Luise. 81 Friedrichs des Groen nahm er den Degen, vom Brandenburger Tor die Viktoria mit ihrem Viergespann und schickte sie als Denkmale seines Triumphes der die Sieger von Robach nach Paris. Whrend die knigliche Familie nach Ostpreuen fliehen mute, wo man die befreundeten Russen erwartete, retteten einzelne Helden wenigstens die Ehre Preuens. So der tapfere General Blcher, der sich erst ergab, als er kein Stck Brot und keinen Schu Pulver mehr hatte. Ruhm-voll hielt sich Kolberg unter Gneisenau und dem wackeren Kapitn Nettel-beck. Auch Danzig fiel erst nach langer tapferer Verteidigung. In Graudenz wies der tapfere Courbiere die Aufforderung zur bergabe mit den Worten zurck: Gibt es keinen König von Preußen mehr, dann gibt es noch einen König von Graudenz." Ebenso hielt in der Grafschaft Glatz Gras Goetzen die preuische Fahne hoch. Aber all das konnte das Verderben nicht aushalten. Schwer empfand vor allem die Knigin das Unglck des Vaterlandes. Damals auf ihrer Flucht im Winter a sie ihr Brot mit Trnen". Zu ihren Shnen sprach sie: Ich beweine den Untergang der Armee. Das Schicksal zerstrt an einem Tage ein Gebude, an dessen Erbauung groe Männer zwei Jahrhunderte gearbeitet haben. Ach, meine Shne, ihr seid schon in dem Alter, wo euer Verstand diese schwere Heimsuchung fassen kann. Ruft knftig, wenn eure Mutter nicht mehr lebt, diese unglckliche Stunde in euer Gedchtnis zurck. Weint meinem Andenken Trnen, wie ich sie jetzt dem Umstrze meines Vater-landes weine. Aber begngt euch nicht mit den Trnen allein, handelt, entwickelt eure Krfte. Vielleicht lt Preuens Schutzgeist sich auf euch nieder. Befreit dann euer Volk von der Schande, dem Vorwurfe der Erniedrigung, worin es schmachtet. Suchet den jetzt verdunkelten Ruhm eurer Vorfahren von Frankreich zurckzuerobern, wie der Groe Kurfürst einst bei Fehrbellin die Niederlage und Schmach seines Vaters an den Schweden rchte...." 3. Das Ma des Unglcks war noch nicht voll: die Knigin er-krankte in Knigsberg schwer, und doch konnte sie in der Stadt nicht bleiben, weil die Franzosen sich schon nherten. Sie selbst erklrte: Ich will lieber in die Hnde Gottes als dieser Menschen fallen"; denn der Kaiser Napoleon hatte ihr in Schmhschriften vorgeworfen, da sie an diesem Kriege schuld sei. Sie wurde am 3. Januar 1807 bei der heftigsten Klte, bei dem frchterlichsten Sturm und Schneegestber in den Wagen getragen und zwanzig Meilen weit nach Memel gebracht. Die Reise dauerte drei Tage und drei Nchte; am Tage fuhr man teils auf den Sturmwellen des Meeres, teils auf dem Eise; die Nchte verweilte man Wagner-Lampe. Lebensbilder. 3. Aufl.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 171

1887 - Leipzig : Teubner
Konradin + 1268. 171 schamlos den Hohenstaufen für schuldig. Und dem Thronräuber war diese eine Stimme genug, um ihn und seine Genossen zum Tode zu verurteilen. Konradin saß eben mit Friedrich am Schachbrett, als ihm das Todesurteil bekannt gemacht wurde. Beide benützten die kurze Zeit, die ihnen noch gegönnt war, um ihr Testament zu machen und sich durch den Genuß der h. Sakramente zum Tode vorzubereiten. Am 29. Oktober 1268 bestiegen sie zu ^ •' Neapel das Blutgerüst. Als Robert von Bari das Urteil verlas, sprang der Graf Robert von Flam^der Schwiegersohn Karls, hervor "und hieb ihn im Zorn zu Boden, unter den Worten: „Wie darfst du Schurke einen so herrlichen Ritter zum Tode verurteilen!" Der König Karl sah es von einem benachbarten Fenster aus; aber aus Furcht vor dem Volke wagte er nicht, den Kühnen zu bestrafen. Konradin sprach noch einmal zu dem Volke, und indem er beteuerte, daß ihm bitteres Unrecht geschehe, warf er seinen Handschuh unter die Menge, den ein deutscher Ritter dem König Peter Iii. von Aragonien, dem Gemahle von Manfreds Tochter Constanze, überbracht haben soll. Daraus nahm er Abschied von seinem teuren Freunde Friedrich, hob die Hände zum Himmel und ries: „O Mutter, Muttst tnpschpa Qpihpfl hprfitf ich fr"-!"- Dann legte erfem Haup t auf den Block und empfing den Todesstreich. Friedrich von Baden schrie laut auf, als er das Haupt feines Freundes fallen sah. Daraus traf auch ihn und die übrigen Verurteilten das Beil des Henkers. So endete auf dem Blutgerüst das herrliche Geschlecht?^-' der Hohenstaufen; es ging unter an Italien und im Kampfe mit den Päpsten. Im I. 1282, vierzehn Jahre nach Konradins Tod, entstand eine Empörung in Sicilien gegen die Tyrannei Karls; alle Franzosen wurden niedergemacht, und Peter von Aragonien nahm Besitz von der Insel. Diese Ermordung der Franzosen heißt die sicilianische Vesper. In Neapel folgte 1382 der älteren Linie des Hauses Anjou die jüngere bis zum I. 1435, wo das Land von dem aragonischen König Alfons Y. erobert ward.

5. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 74

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 74 — am 8. Januar 1807 das Land verlassen und suchte in Altona aus dänischem Gebiete Schutz. Im Tilsiter Frieden erhielt Friedrich Franz, dessen ältester Sohn Friedrich Ludwig mit der Großfürstin Helene Paulowna, Schwester des Kaisers Alexander von Rußland verheiratet gewesen, auf Fürsprache des letzteren sein Land zurück. Am 11. Juli 1807 hielt Friedrich Franz seinen Einzug in Schwerin, und am 9. August wurde ein allgemeines Dankfest im Lande gefeiert. Mit der Rückkehr in fein Land wurde Friedrich Franz aber nicht _ der französischen Abhängigkeit ledig. Er mußte dem Rheinbünde beitreten und sich der Kontinentalsperre unterwerfen, welche Handel und Gewerbe lähmte. Im Jahre 1809 zog Schill quer durch Mecklenburg von Dömitz bis Ribnitz, und die mecklenburgischen Rheinbundtruppen wurden gezwungen, dem tapfern Helden zwischen Ribnitz und Damgarten entgegenzutreten. In den Jahren 1810 und 1811 wurde Mecklenburg, um das Einschmuggeln englischer Waren zu verhindern, auss neue mit französischer Besatzung belegt. 3. Der russische Feldpig. 1812. — Zu dem Kriegszuge Napoleons uach Rußland mußte Friedrich Franz 1714 Mann Hülfstrnppen stellen. Dieselben rückten am 12. März 1812 unter dem Befehl des Generals von Faillois ins Feld und teilten das traurige Geschick aller Rheinbundtruppen. Das Regiment wurde zunächst nach Stettin beordert und marschierte von hier nach Posen, wo es am 7. April eintraf. Wegen ungenügender Bekleidung schickte man es nach Danzig, wo es so lange weilen mußte, bis die Nachsendungen aus der Heimat eingetroffen waren. Am 25. Juni ging es über den Niemen und nach kurzer Ruhepause in Wilna, wo das Regiment dem Korps des Marschalls Victor zuerieilt wurde, auf Smolensk zu, das am 9. Oktober erreicht wurde Durch die Strapazen dieses Marsches war das Regiment auf 700 Mann zusammengeschmolzen und wurde zu einem Bataillon formiert. Es erhielt jetzt Befehl, mit andern Truppenteilen den Kriegsschatz Napoleons nach Moskau zu geleiten. Die russische Hauptstadt wurde nicht erreicht. Am 18. Oktober mochte man in Dorogobusch am Dniepr, 400 km. von Moskau, halt. Bald kamen hier die ersten Flüchtlinge der großen Armee an, am 4. November Napoleon selber. Er teilte die Mecklenburger der Nachhut des Generals Ney zu, die den Rückzug decken sollte. Im heftigen Schneegestöber verließ am 7. November das nur noch 300 Mann starke mecklenburgische Bataillon Dorogobusch, von den Russen hart verfolgt. Am 27. November ging es über die Beresina. Eng um die Fahne geschart, rettete sich die Mehrzahl des Bataillons glücklich hinüber. Auf dem weiteren Rückzüge brachte aber jeber Tag neues Elenb und schwere Verluste. Am 21. Dezember traf in Königsberg ein trauriger Rest von 35 Mann ein.

6. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 69

1900 - Leipzig : Hirt
Die Jungfrau von Orleans. 69 Im Sommer 1425 vernahm sie im Garten ihres Vaters eine Stimme, die sprach: Ich komme zu dir und befehle dir im Namen des Herrn, da du nach Frankreich dem Könige zu Hilfe ziehst, damit er sein Knigreich wiedergewinne." So taucht ihr zum erstenmal der groe Gedanke ihres Lebens auf. Was sie gesehen und gehrt, und was sie von da an hufiger sah und hrte, wagte sie ihren Eltern nicht anzuvertrauen. Als aber die Stimmen dringender sie an die Erfllung ihrer Sendung mahnten, vertraute sie ihr Geheimnis ihrem Oheim an. Dieser wohnte in einem benachbarten Dorfe. Er war der erste, der an sie glaubte. Da erscholl die Kunde von der Belagerung von Orleans, und die Stimmen mahnten dringend: Eile, Johanna, eile, geh nach Vaueouleurs, melde dich beim Hauptmann; zweimal wird er dich zurckweisen, zum drittenmal wird er dich zum Könige senden!" Johanna ging mit ihrem Oheim nach Vau-couleurs. Frankreich," sagte sie zum Hauptmann, ging durch ein Weib zu Grunde und wird durch eine Jungfrau gerettet werden; das Weib ist die Knigin Jsabeau, die Jungfrau bin ich!" Hhnisch wies sie der Hauptmann ab und riet ihrem Oheim, sie mit ein paar tchtigen Ohrfeigen heimzusenden; aber sie lie sich nicht beirren; sie blieb in Vaueouleurs bei der Frau eines Brgers und fand allmhlich Glauben. Als sie zum drittenmal zum Hauptmann ging, sagte dieser: Va donc, advienne que pourra" und gab seine Zustimmung zu ihrer Abreise cm das knigliche Hoflager. Dieses befand sich zu Chinon. Erst am vierten Tage nach ihrer Ankunft daselbst erlangte sie Zutritt zum Könige. Um den prophetischen Geist des Mdchens zu prfen, stellte der König sich in schlichter Kleidung unter die dreihundert edlen Ritter, welche die Neugierde im Saale versammelt hatte. Johanna schritt geradenwegs auf den König zu und begrte ihn. Als der König sie an einen Hfling wies und sagte: Dort ist der König," entgegnete sie: En nom de Dien, gentil prince, c'est vous et non autre!" Der König zog sie nun beiseite und sprach leise mit ihr, und die Anwesenden bemerkten das Staunen und die Freude, die sich im Antlitz des Knigs wiederspiegelten, der dann feierlich erklrte, Johanna habe sein Vertrauen. Spter hat sie erzhlt, sie habe dem Könige ein sicheres Zeichen ihrer Sendung gegeben. Sie legte nun mnnliche Kleider und kriegerische Rstung an; sie ver-langte ein Schwert, das in der Kirche zu Fierbois aufbewahrt wurde, und eine weie Fahne, best mit goldenen Lilien und dem Bilde des Heilandes auf der einen, dem der Gottesmutter auf der andern Seite. Die Fahne trug sie in den Gefechten voran; das Schwert hat sie niemals gebraucht. Zuerst zog sie an der Spitze einer Heerschar nach Orleans. Es sollte der Versuch gemacht werden, eine Sendung Lebensmittel in die Stadt zu schaffen; die Einschlieung durch die Englnder war nicht so vollstndig, um dies ganz unmglich zu machen. Sie entsandte einen Herold mit einem von ihr diktierten Briefe, worin sie in derselben stolzen Sprache, die ihr Schiller in den Mund legt, den englischen Feldherren Frieden anbot unter der Be-dingung, da sie aus Frankreich abzgen.

7. Theil 3 - S. 113

1861 - Leipzig : Teubner
113 constitutioneller Regierung zurückließ, so daß nur noch der Name des Monarchen fehlte. Neue auswärtige Unternehmungen. § 154. In Folge der veränderten Stellung Bonapartes in Frankreich musten zuerst die föderierten Republiken mehr monar- chische Formen annehmen. Dies geschah ohne Widerspruch in der batavischen und der ligurischen. Die cisalpinische wählte (in Lyon) unfrei B onaparte zu ihrem Pr äsid en t e n und nahm eine neue Verfaßung an, in welcher die katholische Kirche, wie in Frank- reich hergestellt ward. In der h elv et isch en R e pu b 1 ik be- diente er sich der aristokratischen Partei im Direktorium zu sei- nem Zweck, es entstanden aber die heftigsten Streitigkeiten. Denn die Altschweizer unter Reding und Erlach erregten 1802 einen Aufstand und nahmen Bern ein; allein er erzwang durch seine Heere die einstweilige Wiederherstellung der bisherigen Verfaßung und gab dann als Schiedsrichter eine neue (Media- tionsakte vom 19-Febr. 1803), welche 19 Kantone mit einer Tag- satzung und einem Landammann aufstellte. Wallis fiel an Frank- reich. Die Resignation Karl Emanuels zu Gunsten seines Bruders Victor Emanuel hatte die E i n v e r 1 e i b u n g P i e m o n t s in Frank reich 1802 zur Folge, was auch mit Parma nach dem Tod des Herzogs geschah. Toussaintlouverture hatte insandomingo den spa- nischen Teil der Insel erobert und nahm zwar nur den Titel eines Obergenerals an, ließ sich aber von den Negern zum lebensläng- lichen Statthalter wählen. Die unter Ledere abgesandte Expe- dition bewog ihn zum Rücktritt, er ward aber 1802 hinterlistig nach Frankreich gebracht und hingerichtet. Ein Dekret stellte in den von den Engländern zurückgegebnen Kolonien die Neger- sklaverei wieder her. Das Kaisertum. § 155. Die Entdeckung einer royalistischen Verschwörung 1804 (Georges Cadoudal. Pichegru aus seinem Deportationsort Cayenne nach England und dann nach Frankreich zurückgekehrt, entleibt sich im Gefängnis. Moreau, weil er die Pläne nur abge- lehnt, nach Amerika verwiesen. Widerrechtliche Wegführung des Bourbonen, Herzogs d’Enghien , von badischem Gebiet und Erschießung desselben) beschleunigte die Umwandlung des lebens- länglichen Consulats in völlige Monarchie, für welche die Auf- stellung des trefflichen Gesetzbuchs (code Napoleon) das Volk geneigt machte. Durch das Senatsconsult vom 16. Mai 1804 ward Napoleon erblicher Kaiser und das Volk gab mit mehr al3 3v2 Millionen Stimmen seine Zustimmung, Pius Vii aber krönte den Kaiser nebst seiner Gemalin Josephine (verw. Beauharnais) am 2. Dec. Die batavische Republik empfieng (15. März 1805) Dietsch, Grundr. Iii. 3. Aufl. O

8. Das Mittelalter - S. 249

1877 - Leipzig : Brandstetter
249 rich Vi aus. Dieser hielt den stolzen Engländer auf der Burg Trifels in strenger Haft, aus Rache, weil er früher die unruhigen Srcüraner gegen ihn unterstützt hatte. . Ueber die Nachricht von Richard's Gefangennehmung empfand Keiner größere Freude, als Philipp August von Frankreich. Sogleich fiel er über dessen englische Besitzungen in Frankreich her. Auch unterstützte er Rr-chard's nichtswürdigen Bruder Johann, der, weil ihm sein Vater keine Provinz ausgesetzt hatte, Johann ohne Land genannt wurde. Aber der größte Theil der Engländer verabscheute Johann und sehnte sich nach Richard zurück. Mau wußte in England noch gar nicht, wo sich eigentlich der König befände. Schon mehrere Monate schmachtete Richard in schmählicher Gefangenschaft; aber ein Freund der Dichtkunst, goß er jetzt seinen Schmerz in Liedern aus, und dadurch machte er sich seinen Freunden kenntlich. Die Volkssage hat seine Abenteuer und Schicksale romantisch ausgeschmückt. Als es — so erzählt eine alte Sage — noch unbekannt war, in welchem Schlosse man den hohen Gefangenen festgenommen habe, zog Blondel, sein Lieblingssänger, aus, um den Herrn aufzusuchen. Er kommt bis Oesterreich. Dort hört er, daß auf dem Schlosse Dürrenstein ein vornehmer Gefangener sei, aber jeder Zutritt werde verweigert. „Das ist Richard/' denkt der Sänger in seinem Herzen; er setzt sich in der Nähe des Schlosses nieder und stimmt ein Lied an, das er einst gemeinschaftlich mit seinem König gedichtet hat. Richard lauscht den Tönen und als der Sänger innehält, fingt er die andere Hälfte des Liedes weiter. Da ist Blondel hoch erfreut, er meldet die Kunde nach England und das Lösegeld wird zusammengebracht. Der habsüchtige Kaiser verlangt 100,000 Mark Silber (1 Million Thaler) und das treue Volk sendet sie ihm. 6. Die Ritterorden. Schon vor den Kreuzzügen, im Jahre 1048, hatten sich mehrere Kaufleute aus Amalfi in Unteritalien zusammengethan, um die Pilger, welche oft krank und hülflos in Jerusalem ankamen, zu unterstützen. Sie baueten zu diesem Zwecke in der Nähe des heiligen Grabes ein Kloster mit einem Hospitale, in welchem kranke und hülflose Pilger unentgeltlich verpflegt werden sollten. Als Schutzpatron dieser frommen und nützlichen Stiftung wurde der heilige Johannes dertäufer gewählt. Darum hießen die Ordensbrüder Johanniter, auch wohlh osp italbr üder. Ihr Name ward in der ganzen Christenheit berühmt, und damit sich immer mehrere zu dem frommen Dienste finden möchten, schenkten ihnen manche wohlhabende Christen des Abendlandes Geldsummen und vermachten ihnen liegende Güter, um so zur Bekämpfung der Ungläubigen ein frommes Werk zu stiften, auch wenn sie nicht in's heilige Land ziehen konnten. Nach der Eroberung von Jerusalem theilten sich die Ordensbrüder in drei Klassen: Ritter, Geistliche und dienende Brüder. Während die Geistlichen den Gottesdienst besorgten und die dienenden Brüder pflegend am Krankenlager der Pilger faßen, bestiegen die rüstigen Ritter das Roß, um

9. Das Mittelalter - S. 155

1877 - Leipzig : Brandstetter
155 Normandie. Wilhelm zögerte und wies ihn endlich mit den Worten ab: „Ich werde meine Kleider nicht eher ausziehen, als bis ich zu Bette gehe!" Diese Antwort, sowie die parteiische Vorliebe, die Wilhelm für seine jüngeren Söhne zeigte, erbitterte den leicht aufbrausenden Robert. Unterstützt von Frankreich und vielen Großen der Normandie, ergriff er gegen seinen Vater die Waffen. Die unnatürliche Fehde dauerte zum größten Schaden des Landes drei Jahre (1077— 1080) und Wilhelm mußte, um seinen Sohn zu bezwingen, eine starke Armee aus England herbeirufen. Dadurch kam der Prinz in's Gedränge; er ward aus der Normandie vertrieben und mußte auf einem französischen Schlosse Sicherheit suchen. Sein Vater folgte ihm, belagerte das Schloß und täglich fielen daselbst Streifereien vor. Da geschah es einst, daß Vater und Sohn auf einander stießen, ohne einander zu erkennen. Ein hitziger Kampf erfolgte, in welchem der Sohn den Vater verwundete und vom Pferde warf. Die Heftigkeit des Falls entpreßte dem Vater einen Schrei und nun erst wurde er, da ihn das heruntergelassene Visir unkenntlich gemacht hatte, an der Stimme erkannt. Schrecken und Reue ergriff den Sohn. Er sprang vom Pferde, richtete seinen Vater auf, warf sich ihm zu Füßen, bat ihn mit Thränen um Verzeihung und gelobte augenblicklich die Waffen niederzulegen. Wilhelm aber ward nicht so schnell erweicht. Selten Meister seines Zornes und jetzt vielleicht ärgerlich über seinen Fall, vergalt er Zärtlichkeit mit Härte. Sobald er wieder zu Pferde saß — der Prinz hatte ihn auf sein eigenes Pferd gehoben, — eilte er in sein Lager und machte neue Anstalten zur Fortsetzung des Krieges. Doch bald wählte er das Bessere. Aufgemuntert von seiner Gemahlin, söhnte er sich mit Robert aus. Zu Rouen kamen Beide zusammen. Wilhelm verzieh dem Sohn, nahm ihn dann mit nach England und übertrug ihm einen Streifzug gegen Malcolm, König von Schottland, den der Prinz mit glücklichem Erfolge ausführte. . 9. Um eben diese Zeit vertheidigte Wilhelm seine königlichen Rechte mit Nachdruck gegen Gregor Vii. Dieser herrschsüchtige Papst verlangte von ihm, er möchte seinem Versprechen nachkommen und wegen Englands dem päpstlichen Stuhl huldigen und den gewöhnlichen Tribut — den Petruspfennig — übersenden. Diese Abgabe war Anfangs von den angelsächsischen Königen als Liebesgeschenk an den päpstlichen Stuhl entrichtet, dann aber von diesem als ein Zeichen der Unterwürfigkeit angesehen worden. Wilhelm antwortete, das Geld solle wie gewöhnlich abgesendet werden; aber er habe nie versprochen, dem päpstlichen Stuhle zu huldigen, oder seine Staaten von demselben abhängig zu machen. Ja, er ging noch weiter; er verbot allen Bischöfen seines Reichs, den Kirchenversammlungen in Rom beizuwohnen, und Gregor, sonst so hartnäckig gegen die Widerspenstigkeit anderer Fürsten, behandelte Wilhelm, der ihm zu weit entfernt war und zu muchvoll widerstrebte, mit Schonung. Erst als er sah, daß durch Schmeicheleien nichts zu gewinnen sei, schritt er zu Drohungen und untersagte

10. Die neue Zeit - S. 186

1877 - Leipzig : Brandstetter
186 aufgeben mußte, die Schweden unter sein Joch zu beugen. Vielmehr bestieg Gustav Wasa, der Retter seines Vaterlandes, mit dem Gesammtwillen der ganzen Nation den schwedischen Königsthron, führte bald darauf in seinem ganzen Reiche den gereinigten Lehrbegriff Luther's ein und ward der Ahnherr einer Reihe von hochbegabten und glücklichen Herrschern, die Schweden unter den europäischen Staaten zu einer noch nie gekannten Höhe der Macht und des Ansehens emporhoben. Die Bartholomäusnacht. Heinrich Iv. 1. Zu der Zeit, als der Despotismus Philipp's Ii. Spanien in Verfall brachte, ward Frankreich durch Religionskriege erschüttert. Auch in diesem Lande hatte die Reformation Wurzel gefaßt und besonders durch Kalvin war die refomirte Lehre verbreitet worden. Anfangs versammelten sich die Protestanten aus Furcht vor den Katholiken bei Nacht; besonders geschah solches in der Gegend von Tours. Da nun das Volk sich ein Mährchen erzählte, der König Hugo spuke des Nachts in dortiger Gegend, so nannte man die Anhänger des neuen Glaubens spottweise Huguenots, Nachtgespenster. Die Hugenotten wurden indeß immer zahlreicher; selbst zwei königliche Prinzen aus dem Hause Bourbon, König Anton von Navarra (einem an der spanischen Grenze gelegenen Ländchen) und sein Bruder Herzog Ludwig von Cond^ bekannten sich öffentlich zur reformirten Kirche. Dagegen verfolgte eine andere herzogliche Familie, die Guisen, aus dem Hause Lothringen, die Hugenotten aus allen Kräften, und zum Unglück bemächtigte sich zu gleicher Zeit ein Weib der Regierung, welches, anstatt die Parteien zu versöhnen, nur Zwietracht am Hofe und im Lande nährte und einen entsetzlichen Bürgerkrieg erregte. Dieses Weib war eine Italienerin, Namens Katharina vonmedicis, die Wittwe des französischen Königs Heinrich Ii., der in einem Turnier gefallen war. Die drei Söhne Heinrich's Ii., Franz, Karl und Heinrich, kamen schnell hintereinander zur Regierung, weil keiner lange lebte. Da die Prinzen so schwach waren, daß ihnen die Feste und ausschweifenden Lustbarkeiten des Hofes über Alles gingen, das Regieren aber höchst gleichgültig war, so hatte ihre ränkevolle Mutter die beste Gelegenheit, ihren Willen geltend zu machen. In Gemeinschaft mit den Herzögen von Guise begann die Königin Mutter schon unter der kurzen Regierung ihres Sohnes Franz Ii. (des Gemahls der unglücklichen Maria Stuart) die Verfolgung der Hugenotten, denen durch ein königliches Edikt alle gottesdienstlichen Handlungen bei Lebensstrafe verboten wurden. Obschon keine Inquisition in Frankreich war, erfolgten doch zahlreiche Hinrichtungen; Leute von niedrigem Stande und die
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TM Hauptwörter (200)200

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