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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 79

1909 - Leipzig : Hirt
V. Das Zeitalter Kaiser Wilhelms I. 1. Persönliches. Der neue König ging der Vollendung des 64. Lebensjahres entgegen, stand also in einem Alter, in dem die meisten Menschen die Last der Arbeit abzuschütteln pflegen. Am 22. März 1797 war er geboren. Seine Knabenjahre fallen in die Zeit der tiefften Erniedrigung Preußens. Der zehnjährige Knabe sah den Kummer der Eltern, als die Königliche Familie gezwungen war, von Berlin nach Königsberg, von Königsberg nach Memel zu flüchten. Noch nicht hatte er das 14. Lebensjahr beendet, als ihm der Tod die treue Mutter entriß. Tüchtige Lehrer arbeiteten an seiner Erziehung. Der Prinz war ein fleißiger Schüler. Geschichte, Erdkunde und die Kriegswissenschaften waren feine Lieblingsfächer. Er hörte gern zu, wenn die berühmten Feldherren Blücher, Gneisen au, Jork von Wartenburg und Scharnhorst über den Krieg sprachen. Teilnahme an den Befreiungskriegen. An der Seite seines Vaters machte er 1814 den Feldzug nach Frankreich mit. In der Schlacht bei Bar-fur-Aube verrichtete er den Dienst eines Königlichen Adjutanten und stand unerschrocken im dichten Kugelregen. Zur Belohnung erhielt der sechzehnjährige Jüngling vom Kaiser Alexander von Rußland den St.-Georgsordeu, sein Vater schmückte ihn mit dem Eisernen Kreuze. An der Spitze der Sieger von Waterloo zog er 1815 mit feinem Vater und feinem ältern Bruder Friedrich Wilhelm in Paris ein. Nach der Beendigung der Befreiungskriege fetzte er feine militärischen Studien fort. Er zeigte dafür ein so großes Verständnis, daß er im Alter von zwanzig Jahren bereits zum Obersten und Regimentskommandeur ernannt wurde. Vermählung. Im Jahre 1829 vermählte er sich mit der Prinzessin Augusta von Sachsen-Weimar, die unter dem Einflüsse Goethes zu einer kenntnisreichen Jungfrau emporgeblüht war. Über feinen Aufenthalt in En gl and, die Niederwerfung des Badischen Aufstandes war Seite 67 und 72 die Rede. Gouverneur der Rheinlande und Westfalens. Damit er die Rheinlande und Westfalen, deren größte Gebiete erst 1815 zum Preußischen Staate gekommen waren, aus eigner Anschauung kennen lerne, übertrug ihm 1849 Friedrich Wilhelm Iy. die militärische Verwaltung dieser Provinzen; er wohnte während dieser Zeit im Königlichen Schlosse zu Koblenz. Nach fünf Jahren wurde er Gouverneur der Bundesfestnng Mainz.

2. Von 1789 - 1807 - S. 20

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
20 Ii. Napoleon I. Gelegenheit eines Heuerwerkes, welches die übrigen Knaben angelockt hatte, ein pulverkästchen. Bestürzt stob die Schar auseinander, und einzelne flüchteten über Napoleons Zaun und zerstörten dabei seine Gartenkunst. Da lies er im Zorne herbei und hieb mit einer hacke auf die fliehenden ein. c) Napoleon als Leutnant in valence? Immer allein, selbst mitten unter den Menschen, komme ich nach Hause, um mich meinen einsamen Träumen und meiner Schwermut hinzugeben. Nach welcher Seite hat sie sich heute gewendet? Sie sinnt Den Tod. Und ich stehe doch erst im Morgenrot meiner Tage und kann hoffen, noch lange zu leben ! . . . Welche Raserei treibt mich nun an, meine Zerstörung zu wollen? . . . tvas werde ich in meinem vaterlande für ein Schauspiel sehen! Meine Landsleute, in Ketten gelegt, küssen zitternd die Hand, die sie unterjocht. Das sind nicht mehr die tapferen Korsen, die ein Held mit seinen Tugenden beseelte, nicht mehr wie ehedem die feinde der Tyrannen, der Genußsucht, der niedrigen Höflinge. . . Franzosen! Nicht zufrieden damit, uns entwendet zu haben, was uns das Liebste war, habt ihr auch noch unsere Sitten verdorben. Dieser Zustand meines Vaterlandes und das Unvermögen, ihn zu ändern, ist nur ein neuer Grund für mich, die Erde zu verlassen. tdenn das Vaterland nicht mehr ist, muß ein guter Patriot sterben. Gäb es nur einen Menschen zu zerstören, um meine Landsleute zu befreien, ich eilte sofort, dem Tyrannen den Stahl in die Brust zu bohren, der das Vaterland und die geschändeten Gesetze rächen soll. Mein Dasein ist mir zur Last, da ich keinerlei Freuden genieße und alles mir Schmerz verursacht - es ist mir zur Last, weil die Menschen, mit denen ich lebe und voraussichtlich immer leben werde, so ganz anders geartet sind als ich. d) Napoleons Schreiben an die Kottöentsfommiffarc.8 hab' ich nicht feit Beginn der Revolution an ihren Grundsätzen festgehalten? hat man mich nicht im Kampfe gesehen gegen den Feind im Innern, wie als Soldat gegen die Fremden? Ich habe den Aufenthalt in meinem Departement geopfert, mein hab und Gut verlassen, alles verloren für die Revublik. Soll ick also mit den Feinden des Vaterlandes zusammengeworfen werden? Sollen die Patrioten unüberlegtermaßen einen General verlieren, welcher der Republik nicht ohne Nutzen gewesen? Sollen die Repräsentanten die Regierung nötigen, ungerecht und unpolitisch zu handeln? höret mich, nehmt von mir den Druck, der mich belastet, verschafft mir die Ächtung der Patrioten wieder, und eine 1 vgl. Ittaffon, Napoleon inconnu (Paris 1895) I, S. 45 und Fournter I, S. 17 ff. 2 Fournier, a. a. ©. I, S. 64 f.

3. Deutsche Lebensbilder und Sagen - S. 81

1905 - Leipzig : Hirt
20. Friedrich Wilhelm in. und die Knigin Luise. 81 Friedrichs des Groen nahm er den Degen, vom Brandenburger Tor die Viktoria mit ihrem Viergespann und schickte sie als Denkmale seines Triumphes der die Sieger von Robach nach Paris. Whrend die knigliche Familie nach Ostpreuen fliehen mute, wo man die befreundeten Russen erwartete, retteten einzelne Helden wenigstens die Ehre Preuens. So der tapfere General Blcher, der sich erst ergab, als er kein Stck Brot und keinen Schu Pulver mehr hatte. Ruhm-voll hielt sich Kolberg unter Gneisenau und dem wackeren Kapitn Nettel-beck. Auch Danzig fiel erst nach langer tapferer Verteidigung. In Graudenz wies der tapfere Courbiere die Aufforderung zur bergabe mit den Worten zurck: Gibt es keinen König von Preußen mehr, dann gibt es noch einen König von Graudenz." Ebenso hielt in der Grafschaft Glatz Gras Goetzen die preuische Fahne hoch. Aber all das konnte das Verderben nicht aushalten. Schwer empfand vor allem die Knigin das Unglck des Vaterlandes. Damals auf ihrer Flucht im Winter a sie ihr Brot mit Trnen". Zu ihren Shnen sprach sie: Ich beweine den Untergang der Armee. Das Schicksal zerstrt an einem Tage ein Gebude, an dessen Erbauung groe Männer zwei Jahrhunderte gearbeitet haben. Ach, meine Shne, ihr seid schon in dem Alter, wo euer Verstand diese schwere Heimsuchung fassen kann. Ruft knftig, wenn eure Mutter nicht mehr lebt, diese unglckliche Stunde in euer Gedchtnis zurck. Weint meinem Andenken Trnen, wie ich sie jetzt dem Umstrze meines Vater-landes weine. Aber begngt euch nicht mit den Trnen allein, handelt, entwickelt eure Krfte. Vielleicht lt Preuens Schutzgeist sich auf euch nieder. Befreit dann euer Volk von der Schande, dem Vorwurfe der Erniedrigung, worin es schmachtet. Suchet den jetzt verdunkelten Ruhm eurer Vorfahren von Frankreich zurckzuerobern, wie der Groe Kurfürst einst bei Fehrbellin die Niederlage und Schmach seines Vaters an den Schweden rchte...." 3. Das Ma des Unglcks war noch nicht voll: die Knigin er-krankte in Knigsberg schwer, und doch konnte sie in der Stadt nicht bleiben, weil die Franzosen sich schon nherten. Sie selbst erklrte: Ich will lieber in die Hnde Gottes als dieser Menschen fallen"; denn der Kaiser Napoleon hatte ihr in Schmhschriften vorgeworfen, da sie an diesem Kriege schuld sei. Sie wurde am 3. Januar 1807 bei der heftigsten Klte, bei dem frchterlichsten Sturm und Schneegestber in den Wagen getragen und zwanzig Meilen weit nach Memel gebracht. Die Reise dauerte drei Tage und drei Nchte; am Tage fuhr man teils auf den Sturmwellen des Meeres, teils auf dem Eise; die Nchte verweilte man Wagner-Lampe. Lebensbilder. 3. Aufl.

4. Grundriß der mecklenburgischen Geschichte - S. 74

1899 - Leipzig [u.a.] : Süsserott
— 74 — am 8. Januar 1807 das Land verlassen und suchte in Altona aus dänischem Gebiete Schutz. Im Tilsiter Frieden erhielt Friedrich Franz, dessen ältester Sohn Friedrich Ludwig mit der Großfürstin Helene Paulowna, Schwester des Kaisers Alexander von Rußland verheiratet gewesen, auf Fürsprache des letzteren sein Land zurück. Am 11. Juli 1807 hielt Friedrich Franz seinen Einzug in Schwerin, und am 9. August wurde ein allgemeines Dankfest im Lande gefeiert. Mit der Rückkehr in fein Land wurde Friedrich Franz aber nicht _ der französischen Abhängigkeit ledig. Er mußte dem Rheinbünde beitreten und sich der Kontinentalsperre unterwerfen, welche Handel und Gewerbe lähmte. Im Jahre 1809 zog Schill quer durch Mecklenburg von Dömitz bis Ribnitz, und die mecklenburgischen Rheinbundtruppen wurden gezwungen, dem tapfern Helden zwischen Ribnitz und Damgarten entgegenzutreten. In den Jahren 1810 und 1811 wurde Mecklenburg, um das Einschmuggeln englischer Waren zu verhindern, auss neue mit französischer Besatzung belegt. 3. Der russische Feldpig. 1812. — Zu dem Kriegszuge Napoleons uach Rußland mußte Friedrich Franz 1714 Mann Hülfstrnppen stellen. Dieselben rückten am 12. März 1812 unter dem Befehl des Generals von Faillois ins Feld und teilten das traurige Geschick aller Rheinbundtruppen. Das Regiment wurde zunächst nach Stettin beordert und marschierte von hier nach Posen, wo es am 7. April eintraf. Wegen ungenügender Bekleidung schickte man es nach Danzig, wo es so lange weilen mußte, bis die Nachsendungen aus der Heimat eingetroffen waren. Am 25. Juni ging es über den Niemen und nach kurzer Ruhepause in Wilna, wo das Regiment dem Korps des Marschalls Victor zuerieilt wurde, auf Smolensk zu, das am 9. Oktober erreicht wurde Durch die Strapazen dieses Marsches war das Regiment auf 700 Mann zusammengeschmolzen und wurde zu einem Bataillon formiert. Es erhielt jetzt Befehl, mit andern Truppenteilen den Kriegsschatz Napoleons nach Moskau zu geleiten. Die russische Hauptstadt wurde nicht erreicht. Am 18. Oktober mochte man in Dorogobusch am Dniepr, 400 km. von Moskau, halt. Bald kamen hier die ersten Flüchtlinge der großen Armee an, am 4. November Napoleon selber. Er teilte die Mecklenburger der Nachhut des Generals Ney zu, die den Rückzug decken sollte. Im heftigen Schneegestöber verließ am 7. November das nur noch 300 Mann starke mecklenburgische Bataillon Dorogobusch, von den Russen hart verfolgt. Am 27. November ging es über die Beresina. Eng um die Fahne geschart, rettete sich die Mehrzahl des Bataillons glücklich hinüber. Auf dem weiteren Rückzüge brachte aber jeber Tag neues Elenb und schwere Verluste. Am 21. Dezember traf in Königsberg ein trauriger Rest von 35 Mann ein.

5. Theil 3 - S. 113

1861 - Leipzig : Teubner
113 constitutioneller Regierung zurückließ, so daß nur noch der Name des Monarchen fehlte. Neue auswärtige Unternehmungen. § 154. In Folge der veränderten Stellung Bonapartes in Frankreich musten zuerst die föderierten Republiken mehr monar- chische Formen annehmen. Dies geschah ohne Widerspruch in der batavischen und der ligurischen. Die cisalpinische wählte (in Lyon) unfrei B onaparte zu ihrem Pr äsid en t e n und nahm eine neue Verfaßung an, in welcher die katholische Kirche, wie in Frank- reich hergestellt ward. In der h elv et isch en R e pu b 1 ik be- diente er sich der aristokratischen Partei im Direktorium zu sei- nem Zweck, es entstanden aber die heftigsten Streitigkeiten. Denn die Altschweizer unter Reding und Erlach erregten 1802 einen Aufstand und nahmen Bern ein; allein er erzwang durch seine Heere die einstweilige Wiederherstellung der bisherigen Verfaßung und gab dann als Schiedsrichter eine neue (Media- tionsakte vom 19-Febr. 1803), welche 19 Kantone mit einer Tag- satzung und einem Landammann aufstellte. Wallis fiel an Frank- reich. Die Resignation Karl Emanuels zu Gunsten seines Bruders Victor Emanuel hatte die E i n v e r 1 e i b u n g P i e m o n t s in Frank reich 1802 zur Folge, was auch mit Parma nach dem Tod des Herzogs geschah. Toussaintlouverture hatte insandomingo den spa- nischen Teil der Insel erobert und nahm zwar nur den Titel eines Obergenerals an, ließ sich aber von den Negern zum lebensläng- lichen Statthalter wählen. Die unter Ledere abgesandte Expe- dition bewog ihn zum Rücktritt, er ward aber 1802 hinterlistig nach Frankreich gebracht und hingerichtet. Ein Dekret stellte in den von den Engländern zurückgegebnen Kolonien die Neger- sklaverei wieder her. Das Kaisertum. § 155. Die Entdeckung einer royalistischen Verschwörung 1804 (Georges Cadoudal. Pichegru aus seinem Deportationsort Cayenne nach England und dann nach Frankreich zurückgekehrt, entleibt sich im Gefängnis. Moreau, weil er die Pläne nur abge- lehnt, nach Amerika verwiesen. Widerrechtliche Wegführung des Bourbonen, Herzogs d’Enghien , von badischem Gebiet und Erschießung desselben) beschleunigte die Umwandlung des lebens- länglichen Consulats in völlige Monarchie, für welche die Auf- stellung des trefflichen Gesetzbuchs (code Napoleon) das Volk geneigt machte. Durch das Senatsconsult vom 16. Mai 1804 ward Napoleon erblicher Kaiser und das Volk gab mit mehr al3 3v2 Millionen Stimmen seine Zustimmung, Pius Vii aber krönte den Kaiser nebst seiner Gemalin Josephine (verw. Beauharnais) am 2. Dec. Die batavische Republik empfieng (15. März 1805) Dietsch, Grundr. Iii. 3. Aufl. O

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 177

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 177 Heer zieht sich nach Böhmen zurück, nur die Festung Königstein bleibt besetzt, b) In Kurhessen fällt Beyer vom Rhein her ein. Der Kurfürst wird gefangen genommen, c) In Hannover besetzt Manteuffel von Holstein und Vogel v. Falckenstein von Westfalen aus den Norden. Der König Georg zieht von Göttingen aus nach Südosten, um sich in Mitteldeutschland mit den Bayern zu vereinigen; Flies bleibt lurfeivscfr!) /1 'oor >//> ■ j^Jj-Machdd is Kalitz ^Josephstadt j 1tumau Hidineroq-ss' Der böhmische Feldzue/ 1866. 7obitschau\ ihm an der Klinge und erleidet (27. Juni) an der Unstrut gegenüber einer grossen Überzahl der Hannoveraner unter Arentschild eine Schlappe. Die Vereinigung der Hannoveraner und Bayern missglückt. Durch unausgesetztes Betreiben Moltkes werden von allen Seiten Truppen herangeworfen. König Georg, von allen Seiten umstellt, kapituliert (29. Juni) bei Langensalza. 2) Gegen die Österreicher. Österreichischer Oberbefehlshaber Generalfeldzeugmeister Benedek, bei Armee und Volk beliebt,* aber aus niederem Stande, daher den hochgeborenen 29. Juni 1866 Er hatte sich bei Solferino ausgezeichnet. Schult z , Neuere und neueste Geschichte. 12

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 181

1894 - Dresden : Ehlermann
Zeit gemässigten Fortschrittes. — § 59. Der österreichische Krieg. 181 über die fränkische Saale bei Kissingen (10. Juli) und ver- 10. Juli treibt die Bayern aus der Saalegegend. Ein schneller Vor- 1866 marsch nach Westen gegen das 8. Korps bringt Aschaffenburg und (16. Juli) Frankfurt a. M. in die Hände der ,,Mainarmee“. Ihr Oberbefehlshaber Vogel v. Falcken-stein sendet die Botschaft an den König: „Alles Land nördlich vom Main liegt zu Ew. Kgl. Majestät Füssen“. Nach dessen Abberufung kommt Manteuffel mit verstärkten Truppen; zugleich rückt der Grossherzog von Mecklenburg von Leipzig nach Hof vor und besetzt Nürnberg* Die Bundestruppen ziehen sich nach mehreren Gefechten (24. Juli bei Tauberbischofsheim, Gö-ben gegen Würtem-berger, Österreicher und Nassauer) und endlich geglückter Vereinigung nach Würz bürg zurück. Die Beschiessung der Festung Marienberg am linken Mainufer (gegenüber Würzburg)endigtden Feldzug.* V. Friedensschlüsse. 1) 23. August 1866. Friede zu Prag. Österreich stimmt der Auflösung des deutschen Bundes zu, erkennt das engere Bundesverhältnis, das der König von Preussen nördlich vom Main begründen will, an und tritt das Mitbesitzrecht auf Schleswig - Holstein ab. ’ 2) Friedensschlüsse mit den Verbündeten Österreichs zu Berlin: Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt fallen nach Kriegsrecht an Preussen und werden „infolge politischer Notwendigkeit“ einverleibt. Hessen-Darmstadt und Bayern müssen kleine Gebiete abtreten, den übrigen bleibt ihr Gebiet ungeschmälert. Sachsen muss sein Post- und Tele- Helmstcdi Qmydgfy Frankfiirt Kistinc/eri * Aschafffysg~^^ 1 Tau hfrbisch osihrn Nürnberg Im \ oiksmunde ein „Fehlzug“ der Gegner Preussens genannt.

8. Quellenbuch - S. 255

1885 - Leipzig : Brandstetter
— 255 — 18. und 19. ist die größte Schlacht geliefert, die je auf der Erde stattgefunden hat; 600 000 Mann kämpften miteinander. Um 2 Uhr nachmittags nahm ich Leipzig mit Sturm; der König von Sachsen und viele Generäle der Franzosen wurden gefangen, der polnische Fürst Poniatowsky ertrank; 170 Kanonen wurden erobert und gegen 40 000 Mann sind gefangen. Napoleon hat sich gerettet, aber er ist noch nicht durch. Diesen Augenblick bringt meine Kavallerie wieder 2000 Gefangene, die ganze feindliche Armee ist verloren. Der Kaiser von Rußland hat mich in Leipzig auf öffentlichem Markte geküßt und den Befreier Deutschlands genannt; auch der Kaiser von Österreich überhäufte mich mit Lob, und mein König dankte mir mit Thränen in den Augen. Da mir der Kaiser keinen Orden mehr geben kann, so erhalte ich von ihm einen goldenen Degen mit Brillanten besetzt, dem man einen großen Wert giebt. In diesem Augenblicke bin ich nur zehn Meilen von Fritz, und da nun alles wieder frei ist, so kannst Du mit Fritz korrespondieren, und Ihr könnt Euch aushalten, wo Ihr wollt. Ich schlage Euch Leipzig vor, es ist ein angenehmer Ort, und da ich Leipzig, welches man in Brand schießen wollte, dadurch gerettet, daß ich verbot, keine Granaten hineinzuwerfen, so wird man Euch auf den Händen tragen. Schreib mir Deinen Entschluß, gutes Quartier will ich dann besorgen. Ich gehe mit meiner Armee durch Thüringen nach Westfalen, und meine Truppen sollen bald in Münster sein. Gott mit Dir! Lebenslang Dein Blücher." 139. Der Übergang über den Rhein. 1. Jan. 1814. Beim Übergang über den Rhein erließ Blücher an seine Armee folgenden Aufruf: „Als ihr vou der Oder zum Rheine vordrangt, tapfere Soldaten des schlesischen Heeres, mußten dem Feinde Provinzen entrissen werden, die er sich früher unterworfen hatte. Jetzt geht ihr über den Rhein, um den Feind, der es nicht verschmerzen kann, seine neunzehnjährigen Eroberungen in zwei Feldzügen verloren zu sehen, zum Frieden zu zwingen. Soldaten! Den Siegern an der Katzbach, bei Wartenburg, bei Möckern und bei Leipzig darf ich nur den Tag des Ruhmes zeigen und ich bin des Erfolges gewiß. Allein ich habe euch neue Pflicht aufzulegen. Die Bewohner des linken Rheinufers sind nicht feindlich gegen uns gesinnt, ich habe ihnen Schutz und Sicherheit des Eigentums versprochen; ich that es in eurem Namen, ihr müßt es halten. Ehre bringt dem Soldaten die Tapferkeit, jedoch der Gehorsam und die strenge Mannszucht sind seine schönste Zierde." Aus Bacharach schrieb Blücher am 1. Januar in einem Briese: «Der frühe Neujahrsmorgen war für mich erfreulich, da ich den stolzen Rhein passierte. Die Ufer ertönten von Freudengeschrei, und meine braven Truppen empfingen mich mit Jubel. Der Lärm von meinen braven Kameraden ist so groß, daß ich mich verbergen muß, damit alles zur Ruhe kommt. Die jenseitigen deutschen Einwohner empfangen uns mit Freudenthränen."

9. Quellenbuch - S. 256

1885 - Leipzig : Brandstetter
- 256 — 140. Blücher in England. 1814. Als am 30. Mai 1814 die Friedensverträge mit Frankreich zu stände kamen und Russen, Österreicher und Preußen der Heimat zueilten, konnte sich Blücher einer schon früher an ihn ergangenen Einladung des Prinz-Regenten von England nicht länger entziehen. Am 5. Juni desselben Jahres landete er mit einem englischen Schiffe in England, wo ein nicht enden wollender Jubel ihn empfing. An seine Gemahlin schrieb er von London ans folgenden Brief, der in buchstäblichem Abdruck zugleich zeigt, wie Blüchers Briefe in Bezug auf Orthographie re. aussahen, wenn er sie nicht diktierte, sondern selbst schrieb: „libes Matchen. gestern bin ich in Engeland gelandet, aber ich begreiffs nicht, daß ich noch lebe, daß Volk hat mich beynahe zerrissen, man hat mich die Pferde anßgefpannt, und mich getragen, so bin ich nach london gekommen, wieder meinen willen bin ich vor den Regenten sein Schloß gebracht, von ihm den Regenten bin ich Empfangen, wie ich es nicht beschreiben kann, er hink mich am dunkelblauen bände sein Portrait, waß sehr Reich mit Brillianten besetzt wahr um den Halß und sagte glauben sie mich, daß sie keinen treuern Freund uf Erden haben, wie mich, ich logire bei ihm. nun muß ich dich bekannt machen, daß trotz allen widerstreben mich der könig den morgen wie wihr nach Engeland gingen zum Fürsten ernannte, mit dem nahmen Fürsten Blücher von der Wahlstadt, meine Söhne sind grossen Blücher von Wahlstadt, daß Fürstentuhm erhallte ich in Schlesien, allwo ein kloster war, daß Wahlstadt heißt, nach meinem tobe erhelst du uf lebenszeit eine Pension daß du als Fürstin leben kanst, daß ist nun alles was ich dich jezt, da ein Courir abgeht, Schreiben kan, waß hir nun weiter mit mich vorgeht, daß sollst du mit dem negsten Courir erfahren. Tuhe mich die übe und Schreib an Fritze und Gebhard, Frantz ist entweder in Berlin bei dich oder in Zihten, mach auch ihm da mit bekant, hast du noch von unsere Sachen waß in Schlesien, so laß es da, den den Somer werden wir doch da leben, die Vorsehung tuht vihll vor mich und ich geniße im voranß die Freude euch alle die mich üb und wehrt sind in glücklige Verfassung nach meinen leben zu wissen. Dein bruder ist bey mich und grüßt, er ist Zeuge von allen dehnt, waß mit mich vorgeht, daß Volk trägt mich uf henden, ich barst mich nicht sehen lassen, so machen sie ein gesthrey und sind gleich 10,000 zusammen, in mondirnng darff ich gahr nicht erscheinen, nun lebe wohl ich kan nicht mehr Schreiben, den ich bin völlig betäubt, unter 10 tage kan ich hier nicht loß und ban gehe ich nach Holland und will so ballde möglich zu bich, lebenslang bein bich Hertzlich liebenber Blücher."

10. Mittlere und neue Geschichte - S. 448

1877 - Leipzig : Senf
448 Neuere Geschichte. tembergern, Badensern, Hessen-Darmstädtern, Nassauern, Knrhessen und einigen Truppen der thüringschen Staaten gebildet, auch aus den bis dahin in Frankfurt a. M., Mainz und Rastadt als Besatzung dienenden Oesterreichern bestehend) wurde Prinz Alexander von Hessen--Darm stadt, Bruder des jetzt regierenden Großherzogs Ludwigs Iii. Nach einem unmittelbar vor Ausbruch des Krieges zu Stande gekommenen Bundestagsbeschluß hatten Oesterreich und Preußen ihre Besatzungen aus Mainz, Frankfurt und Rastadt herausgezogen und waren die Festungen Mainz und Rastadt durch bairische und badische Truppen und die Reserveinfanteriedivision sthüringsche Contingente) besetzt worden, die sich neutral zu verhalten hatten, was doch später die Feindseligkeiten von Seiten der Mainzer Besatzung gegen Preußen nicht verhinderte. Die militärische Tüchtigkeit der Bewohner des Südwesteus von Deutschland ist eine anerkannt gute und was sie, in der Schule Napoleons L gebildet, unter Wrede und dem damaligen Kronprinzen von Würtemberg in den Befreiungskämpfen von 1813 und 1814 Rühmliches leisteten, ist bekannt genug. Aber mehr als fünfzig Friedensjahre hatten die straffe Heereszncht erschlaffen lassen. Als Oberbefehlshaber der drei gegen den Main operirenden kleinen preußischen Armeen, die, aus Schleswig-Holstein, Minden und Wetzlar herangezogen, sich seit der Kapitulation der Han noveraner bei Langensalza, in Eisenach vereinigt hatten, trat Vogel von Falken st ein auf, der mit Recht unter den gefeiertsten Heerführern -dieses glänzenden preußischen Krieges genannt wird. Denn mit kaum 50,000 Mann, der amtlich so genannten Mainarmee, gelang es ihm, durch geschickte strategische Bewegungen in der Mitte zweier großen feindlichen Heere (der Baiern im Osten und der deutschen Bundesarmee im Westen) dieselben auseinanderzuhalten, sie hinter einanderzuschlagen und nach der Einnahme von Frankfurt a. M., in welcher Stadt der Preußenhaß sein Hauptlager aufgeschlagen hatte, den Feind über deu Main zu jagen. Einen bedeutenden Theil seiner Erfolge verdankte Falkenstein nach seinem eigenen Geständniß der kräftigen Führung der westphälischen dreizehnten Division durch deu General Gäben. Von Eisenach auf Fulda marfchireud, erhielt er Nachricht vom Vordringen der Baiern im Werrathale links von ihm, durch das Gefecht von Dermbach und Roßdorf am 4. Juli wurden diese zurückgeworfen. In Fulda angekommen, erfuhr darauf der preußische Oberbefehlshaber, daß die von ihm aufgesuchte Bundesarmee sich in westlicher Richtung vor ihm zurückgezogen habe. Er beschloß also in drei Abtheilungen mit seiner Armee östlich gegen die Baiern vorzugehen und dieselben über die fränkische Saale zu werfen. Am 10. Juli erfolgten die Angriffe der Generale
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