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1. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 56

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
56 Die Kometen. Jupiter, der verschiedene Kometen nachweislich in andere Bahnen hineingeworfen hat. § 31. Physische Beschaffenheit der Kometen. Über die physische Beschaffenheit der Kometen sind wir vielfach noch im Unklaren. Feste Bestandteile besitzen sie höchstens im Kern des Kopfes, der möglicherweise aus einer Anzahl kleiner kosmischer Partikeln besteht, welche bei grösserer Entfernung von der Sonne in der ungeheuren Kälte des Weltenraumes (—2730 C) von einer Eiskruste umhüllt sein mögen. Im übrigen besteht seine Masse aus Gasen im Zustande einer grossen Verdünnung, denn selbst licht- schwache Sterne werden durch Schweif und Kopf hindurch sichtbar. Das Spektrum der meisten Kometen zeigt drei helle, einseitig verwaschene Bänder, welche auf das Vorhan- densein ölbildender Gase hinweisen. Dies Spektrum ändert sich aber in der Sonnennähe, es verblasst mehr und mehr, während immer deutlicher die gelbe Natriumdoppellinie auf- tritt. Dieser Umstand beweist, wie es auch der unmittelbare Augenschein bestätigt, dass jetzt gewaltige Änderungen in der Kometenmasse sich vollziehen. Nach Zöllner schmilzt jetzt das Eis, welches die festen Brocken des Kernes umgiebt, auf der der Sonne zugewandten Seite, und es bildet sich eine Dampfhülle um denselben. Steigt die Erhitzung bei grosser Sonnennähe sehr bedeutend, so gerät das beim Verdampfen des Wassers zurückgebliebene Natrium, welches neben anderen Substanzen im Wasser gelöst war, ins Glühen und geht in Dampfform über, sodass jetzt die gelbe D-Linie erscheint. Auch müssen grosse Elektrizitätsmengen bei diesen Vor- gängen frei werden, die in ihren abstossenden Wirkungen mit zu der ungeheuer rapiden und gewaltigen Entwickelung der Schweife beitragen mögen, andererseits aber auch nament- lich im Kerne gewaltsame Entladungen und plötzliche Licht- ausbrüche verursachen werden. Die Wirkungen der Sonnen- hitze können sich schliesslich derartig steigern, dass der Kern mitsamt der ihn umgebenden Dunsthülle zerrissen wird (Se- ptember-Komet 1882); es werden dann aus einem Kometen deren zwei oder mehrere, die neben- oder hintereinander in ziemlich derselben Bahn ihren Weg fortsetzen. Dass schliess- lich hinten am Schweif fortwährend gleichsam Fetzen abreissen, wenn der Komet die Sonnennähe passiert, folgt aus der Un- gleichheit der Geschwindigkeit, die sich jetzt zwischen Kopf und Schweifende herausbilden muss. Es ist leicht begreiflich, dass ein Komet, der oft durch sein Perihel geht, zuletzt in einen Ring von ungleichartigem Gefüge seiner Masse ausein- ander gezogen wird; diesen mögen dann die kleinen und

2. Die Elemente der mathematischen und der astronomischen Geographie - S. 51

1911 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
§ 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. 51 § 28. Physische Beschaffenheit des Mondes. Auf der uns zugewandten Seite besitzt der Mond keine Spur einer Atmosphäre — es folgt dies aus dem plötzlichen Verschwinden der Fixsterne, welche der Mond bedeckt, und ihrem ebenso plötzlichen Wiederaufleuchten, aus dem tief- schwarzen, scharfem Schatten der Mondberge und dem Spec- trum des Mondlichtes, das keinerlei Absorptionsstreifen zeigt —, er hat auch weder Wasser noch Wolken. Seine Oberfläche ist höchst uneben, wie dies besonders deutlich am Innenrande der Sichel oder des Mondviertels im Fernrohr hervortritt; neben ausgedehnten Ebenen, welche als dunkle Flecken erscheinen und früher als Meere bezeichnet wurden, finden sich Berggipfel, welche die Höhe unserer Berge erreichen, z. B. auf Curtius nahe dem Südpol des Mondes mit 8830 m. Kettengebirge sind auf dem Monde verhältnis- mässig selten, dagegen sind für ihn besonders charakteristisch Ringgebirge, die in Wallebenen übergehen, wenn ihr Durch- messer 150 km und darüber (bis zu 300 km) erreicht, Krater dagegen, wenn ihr Durchmesser nur minimal ist. Bemerkens- wert ist, dass der Wall nach aussen meist allmählich in Terrassen, dagegen nach innen sehr steil abfällt, dass die innere Bodenfläche durchweg höher liegt als die äussere Umgebung, und dass sich nicht selten im Inneren einzelne Bergkuppen, Centraiberge, erheben, die jedoch fast nie die Höhe des Walles erreichen. Die Zahl der Ringgebirge, von denen die ausgezeichneteren die Namen berühmter Männer, vornehmlich von Astronomen, z. B. des Newton, Tycho, Ptolemaeus, Copernicus, Kepler u. s. w. tragen, ist sehr gross, so sind auf der Mondkarte von J. F. Schmidt 32856 derselben (Krater eingeschlossen) verzeichnet, und die Zahl der wirklich vor- handenen ist noch vielmal höher zu schätzen. Eine eigen- tümliche Bildung sind ferner die sogenannten Rillen, die bis- weilen eine Breite von 2 km besitzen und in einer Längen- ausdehnung bis zu 200 km von Krater zu Krater quer durch die Ebenen und selbst die Ringgebirge ziehen ; sie sind wohl Sprünge in der Mondoberflache, welche infolge der sehr grossen Temperaturdifferenzen, die zwischen der sehr starken Erhitzung durch die Sonnenstrahlen und der entsprechend starken Abkühlung durch ungehemmte Ausstrahlung in den Weltenraum eintreten müssen, entstanden sind. Ob das Innere des Mondes bereits vollständig erstarrt ist, oder ob dasselbe noch in flüssigem Zustande sich befindet, und infolgedessen Umgestaltungen der Oberfläche noch möglich sind, ist uns mit Sicherheit nicht bekannt. J. F. Schmidt in Athen will eine Änderung des Kraters Linné und H. J. Klein das Entstehen eines neuen kleinen Kraters bemerkt haben. 4*

3. Geschichte des Mittelalters - S. 32

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 32 — Im Vii. u. Viii. Jh.: Hieran knüpfend, verbreiteten gottbegeisterte Glaubensboten aus den britischen Inseln die katholische Lehre. Teils sind sie wirklich Begründer von Klöstern und Bistümern, teils bringt die Legende die Gründung mit ihren Namen tn Verbindung (Kilian). Folgende Orte bezeichnen die Hauptstatten ihrer Missionstatrgkett: 2 Gallus" } Ä1<,fler St' ®aben' 3. Rupert — Bistum Salzburg. 4. Emmeran — Bistum Regensburg. 5. Kilian — Bistum Würzburg. 6. Suitbert — Kloster Suitbertswert (im Volksmunde spater: 7 Willibrord — Bistum Utrecht. Kaiserswert). 8. Bonifaciuö — Kloster Fulda, Bistum Erfurt. Der letzte ist unbedingt der berühmteste geworden: , Winfried, genannt Bonifacius (Woltäter), geboren _683 tn Wesser wurde vom Papste in Uebereinstimmung mit dem fränkischen Herrscher zum Primas d. h. ersten Bischof Germanien's geweiht, zuerst Sitz in Köln, seit 745 in Mainz, 755 auf einer Misstonsreise von heidnischen ^U^Mu^u^dfation des römischen Bischofs und mit kräftiger Unterstützung von Seiten Karl Martell's und seiner Söhne (Karlmann und Ptppin der Kleine) l) entwickelte er bedeutende Missionstätlgkert tn Thüringen, Hessen, Frisland. Viel bedeutender ist er als a. Reformator der Kirchenzucht, b. Organisator der Kirchenverwaltung (Hierarchie), c. Befestiger der Herrschaft des römischen Bischofs über Die abendländische Kirche. Hauptverdienste um den Papst: a. Er unterstellt die von ihm gegründeten oder reorgamstrten Gemeinen dem römischen Bischof, b Er verschafft ihm die endgültige Entscheidung in allen Glaubenssachen (da er, selbst in unbedeutenden Dingen, sich Instruktion von Rom holte). Anhang: Spätere Bekehrungen zum Christentum: c. 800 Sachsen durch Karl d. Gr. c. 950 Böhmen, Polen, Wenden. c. 1000 Dänen, Russen, Ungarn (andere Völker im Donauüeflande). c. 1100 Norweger, Isländer, Schweden, c. 1200 Finnen, c. 1250 Preußen. 1386 Litthauer. 1) S. Stammtafel der Karolinger ß. 16. p. 42.

4. Geschichte des Mittelalters - S. 68

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 68 — (Ss entstellt wieder die von Kart b. ©t, beseitigten Stammherzog-tümerj): L ^ Frankfurt, Speier, Worms, Mainz, Würzburg, Fulba. 2. Alamannien oder Schwaben.2) Straßburg, Augsburg, Ulm, Constanz, St. Gallen, Chur. 3. Bayern. # Regensburg, Freising, Eichstädt, Jngolstabt. ^Ätümer (p. 46) und Hamburg, Barbewyk, Goslar, Soest, Corvey, Gandersheim, Draunschweig. 5‘ ^Aachen, Köln, Lüttich, Nymwegen, Trier, Metz, Toul, Verdun. Zwischen Frankreich und Deutschland bilden sich zwei selbständige a Nieder-Burgund, gegründet 879 durch Graf Voso v. Vienne, b. Hoch-Burgünd, gegründet 888 durch den Welfen Rudolf _ Nach dem Aussterben der Karolinger drohte Deutschland sich m Stammherzoatümer aufzulösen. Aber die Geistlichen, namentlich Erzbischof Hatto von Mainz, überzeugten die Herzöge, daß den äußeren Feinden gegenüber eme feste Centralaewalt im Reiche sein müßte, und setzten es durch, daß aus den Herzogen ein König als gemeinsames Oberhaupt gewählt wurde. So wurde Deutschland „ein Wahlreich." §♦ 23. Vorbemerkungen über die Zeit der Wahlkaiser. A. Durch die Wahl der Fürsten war der Gewählte deutscher König, durch die päpstliche Krönung in Rom (seit Otto I.) römischer Kaiser Aus ^eide^Titeln entstand der allgemein gebräuchliche Titel „beutscher Kaiser," welchen sich in späterer &it auch die Könige ohne Kaiser-fronung beilegten, und mit welchem wir alle deutschen Komge zu B. Wennauch eine ^Wahl immer stattfanb, so wurde es doch Usus, den Sohn oder nächsten Verwandten des Kaisers zu wählen. > Kräftige Kaiser ließen bei Lebzeiten ihren Sohn zum König wählen und krönen. 2) Mil von den Westfranken der Name „Alamannia" (1 Allemagne) für ganz Deutschland gebraucht wird, nimmt das Herzogtum allmählich von den ebenfalls ansässigen Sueben den Namen „Schwaben"

5. Geschichte des Mittelalters - S. 101

1880 - Braunschweig : Bruhn
- 101 — 7. Er gründet einen Kirchenftat (nicht von langer Dauer.) a. Die Mathilde'schen Güter in Besitz genommen. b. Die kaiserlichen Vögte aus den italienischen Städten vertrieben. 8. Er stellt die Kirchenlehren fest, wie sie sich bis dahin entwickelt hatten. Konzil im Lateran (Patriarchen von Antiochia und Jerusalem, 71 Kardinäle und Erzbischöfe, 412 Bischöfe, 800 Aebte.) „Kein größeres und scharfsinnigeres System der Menfchenbeherrschunq ist je ausgesonnen worden, als das Gregor's Yii. und Innocenz' Iii." ») (Es wurde von den nächsten Nachfolgern noch weiter entwickelt.) Constantia gab Innocenz ihrem Sohne zum Vormund. Dieser erzog den jungen Kaiser vortrefflich. Friedrich wurde der gelehrteste und geistig bedeutendste aller Kaiser. Zwiespältige Kaiserwahl. Der Papst laßt durch die welfische Partei Otto (Iy.), Sohn Hein-rich's des Löwen, wählen. Die staufische Partei wählt Philipp von Schwaben. Philipp von Schwabens 1198—1208 und Gtto Iy. von ßröunfdjmetg2) 1198—1215. Deutschland Schauplatz der fürchterlichsten Verwirrung. Philipp, der gutmütigste aller Staufer, war nahe daran, allgemeine Anerkennung in Deutschland zu finden. 1208 wird er ermordet (30 Jahre alt) aus Privatfeindschaft durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach.3) Otto Iy. war ein mittelmäßiger Geist, aber ein tapferer Ritter Er war wie Heinrich Y. unterwürfig gegen den Papst, so lange er ihn brauchte zur Erlangung der Anerkennung in Deutschland und der Kaiserkrone. Später suchte er die Rechte des Kaisers gegen päpstliche Anmaßung zu wahren. Nach 1208 gewinnt er mehr Anerkennung in Deutschland. 1209 in der Peterskirche Kaiserkrone. 1210 Innocenz schleudert den Bannstrahl gegen Otto Iy. Grund: Otto hält seine Versprechen nicht, sucht die Mathilde-schen Güter an den Kaiser zu bringen. „Die Kirche kann von Zehnten und Gaben bestehen, bedarf nicht des weltlichen Besitzes." 1) S. Kohlrausch a. a. O. p. 348. 2) Bild a. a. O. p. 331. 3) Neffe des p. 97 genannten Herzogs von Bayern.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 84

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 84 - Fester Entschluß: Mannhaft mit dem Schwerte diejenigen zu bekämpfen, die ihn nach Canossa getrieben hatten, und lieber ehrenvoll zu sterben als schimpflich sein Reich zu verlieren. Diesem Entschluß ist Heinrich bis zu seinem Tode treu geblieben. Fürstentag zu Forchheim. — Heinrich erscheint nicht, und auch Gregor wagt nicht nach Deutschland zu kommen. Rudolf von Schwaben zum Kaiser gewählt, trotzdem Heinrich die Bedingung von Tribur erfüllt hatte. Bestimmungen: a. Deutschland wird ein wirkliches Wahlreich. (Der Sohn soll nur nach wirklich freier Wahl dem Vater folgen.) b. Rudolf verzichtet auf die Investitur. Folge: Deutschland wäre unter Rudolf wenig mehr als ein päpstlicher Lehnsstat gewesen. Kampf Heinrichs mit dem Gegenkaiser Rudolf. Durch seine Sinnesänderung gewinnt Heinrich Anhänger: — die wehrhaften Bürger der Reichsstädte, Böhmen, Bayern, Friedrich von Hohenstaufen u. a. — Er ruft zuerst die Bürgerschaft auf zum Schutze des kaiserlichen Ansehens gegen die Herrschsucht der Fürsten. Er belohnt die Treue durch reiche Privilegien und legt so den Grund zur späteren herrlichen Blüte der deutschen Städte. Rudolf behält in Verbindung mit den Sachsen (Otto v. Nordheim Oberfeldherr) in zwei Schlachten die Oberhand. 1080 Schlacht an der Elster — Rudolf fällt. Dieses „Gottesgericht" *) entschied für Heinrich. Resultat: 1. Die meisten Gegner werden Anhänger. 2. Heinrich's Herrschaft in Deutschland ist befestigt: a. Friedrich v. Staufen wird Herzog v. Schwaben. b. Der neue Bannstrahl Gregor's zündet nicht. c. Abermalige Absetzung des Papstes durch eine Versammlung deutscher und italienischer Bischöfe zu Briren: Der Erzbischof von Ravenna wird als Clemens Iii. Gegenpapst (bald auch von den Römern anerkannt.) d. Triumf Heinrich's über zwei neue Gegenkaiser. 6. Rachezug gegen den Urheber alles Uebels, Gregor, wird möglich: 1) Zuerst rechte Hand abgeschlagen. Nach Helmold's Chronik der Slaven (1, 29) soll Rudolf gesagt haben: „Ihr seht meine rechte, durch die Wunde verstümmelte Hand. Mit dieser habe ich dem Herrn Heinrich geschworen, ihm nicht zu schaben und seinem Nuhm nicht nachzustellen." S. Mücke a- a. O. p. 128.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 86

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 86 — Rückblick auf Heinrich Iv. Er war der unglücklichste aller Kaiser. Verrat und Treubruch haben ihn wahrend seines ganzen Levens von einem Kamps in den andern gehetzt. (Er hat in 63 Schlachten gefochten.) Er war in jeder Beziehung reich begabt, doch konnte er ferne Leidenschaften nicht beherrschen. . Nach kurzen und ernsten Verirrungen der Jugend, Die durch feine schlechte Erziehung teilweise entschuldigt werden, hat ihn langes und schweres Unglück geheiligt.') Er war nicht böse, wie ihn die Gegner schildern: (Die Altaicher Annalen haben sein Andenken gerettet.) a. Viele der edelsten Männer haben treu in Freud und Leid zu ihm gestanden. .... f£ ,,, b. Das Volk klagte laut am Sarge des hochgellebten Herrschers.^) c. Die Armen, denen er viel Gutes getan, pilgerten zu seinem Grabe Doch fehlte ihm die höhere sittliche Grundlage, welche im Gluck nicht stolz sein und im Unglück nicht verzagen laßt. Heinrich V.3) 1106—1125. , Er war weniger gutmütig, vertrauensselig, offenherzig als sem Vater, sondern listig, von unbeugsamer Willenskraft und rücksichtsloser Energie. Zwei Kämpfe erbte er von seinem Vater: 1. Kampf mit dem Papste — derselbe nahm jetzt festere Gestalt an: a Investitur. — b. Güter der Mathilde von Tuscien. Die Markgräfin (f 1115) vermacht sie dem Papste. Heinrich beansprucht sie als deutsches Lehen und mmmt fte in Besitz. 2. Kampf mit den Sachsen. 1106 Die Billunger sterben aus. Lothar von Supplinburg (bei Braunschweig) wird Herzog von Sachsen. Der Papst Paschalis Ii. glaubte in Heinrich ein willfähriges Werkzeug seiner Pläne zu haben. .. ~ Heinrich aber übte die Investitur unbekümmert um das päpstliche Verbot. 1111 Römerzug. Kompromiß mit dem Papste: _ , ,u „Der Kaiser verzichtet auf die Investitur, die Bischöfe auf ihre Fürstentümer"4) vom Kaiser angenommen, von den Bischöfen verworfen. Da macht der Papst die Krönung von dem Verzicht auf die In- vestitur abhängig. 2) ^Der Mönch vor Heinrich'8 Leiche," Gedicht von Wolfgang Müller, H. und P. für Iii. Nr. 60. - 3) Bild a. a. O. p. 236. - 4) Ungefähr wie es jetzt ist-

8. Geschichte des Mittelalters - S. 87

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 87 — Heinrich nimmt den Papst mit mehreren Kardinälen in der Peterskirche gefangen und zwingt ihn zu folgenden Versprechen: a. Dem Kaiser die Investitur zu überlassen und b. ihn nicht in den Bann zu tun. Eine Kirchenversammlung erklärt die Zugeständnisse für erzwungen und bannt Heinrich. Heinrich kehrt nach Deutschland zurück und bestattet feierlichst den Leichnam seines Vaters, den der Papst vom Banne gelöst hatte. Kampf mit den Sachsen: 1115 Schlacht am Welfesholze (bei Eisleben). — Niederlage der Kaiserlichen. Auf der Kirchenversammlung zu Mainz Waffenstillstand zwischen Kaiser und Papst. 1122 Wormser Konkordat *) — (die in Mainz aufgesetzte Urkunde2) wlrd in Worms dem Kaiser übergeben). „Die Bischöfe sollen in Gegenwart des Kaisers soder seines Vertreters von den Domherren 3) gewählt werden. Dann soll sie der Kaiser durch Belehnung mit dem Zepter in ihren weltlichen Besitz einsetzen, der Papst ihnen durch Ring und Stab die geistliche Würde verleihen." Bedeutung: Es wird dem Kaiser gegeben, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist. Resultat: Unabhängigkeit des Papstes vom Kaiser. (Die Bestätigung der Papstwahl durch den Kaiser hört auf.) §> 27, Lothar und Konrad von Staufen. Lothar4) 1125—1137. Ehrenwert, gemäßigt, friedliebend, aber nicht so schwach, wie man nach seinen Zugeständnissen an den Papst glauben könnte. Er ist von der päpstlichen Partei gewählt, deßhalb nachgibig gegen den Papst: 1. Er verzichtet auf die Gegenwart des Kaisers bei der Bischofswahl. (Tatsächlich hat er später oft entscheidenden Einfluß auf >die Wahl geübt.) 2. Er nimmt die Mathilde’fchen Guter vom Papste zu Lehen. In Deutschland zwei mächtige Fürstengeschlechter: a. Staufer — Schwaben und Franken. b. Welfen — Bayern und Sachsen. 1) Wormser Edikt 1521. 2) Urkunde S. Kohlrausch a. a. O. p. 248. 3) Beim Bischof dasselbe wie die Kardinäle beim Papste. 4) S. Kohlrausch a. a. O. p. 251—261.

9. Geschichte des Mittelalters - S. 76

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 76 — §. 23. Die ersten fränkischen Kaiser. Lonrad Ii.') 1024-1039. Er wurde einstimmig von allen anwesenden Fürsten gewähltl) und erhielt in Italien die lombardische und die römische Krone. Aufstand seines Stiefsohnes, Herzogs Ernst von Schwaben, unterdrückt. Ernst wird geächtet und gebannt. 3) Er fällt mit seinem Freund Werner. Ernst wird der Held einer deutschen Volkssage. (Das Volk nahm für ihn Partei.)*) Ursachen der Erhebung: Erbansprüche des Ernst auf Burgund, welches Konrad in Besitz nimmt. 1033 Das arelatische Königreich wird mit dem deutschen Reiche vereinigt. Genf, Marseille, Lyon, Arles, Besannen gehören zum Reiche. Verordnung über die Erblichkeit der Afterlehen. (Vgl. §. 23. E. 3.) Sie galt zuerst nur für Italien, dehnte sich aber über Deutschland aus. , Hierdurch wurden die Grafen u. f. w. unabhängig von den Herzogen und in der Folge reichsunmittelbar. 1038 Erste Belehnung eines normannischen Grafen in Unter-Italien. Konrad tritt Schleswig ab an den Dänenkönig Knut, den Beherrscher von England. Eider Nordgrenze des Reiches. Unter ihm Gottesfrieden (Treuga Dei) „Alle Fehden sollen von Mittwoch Abend bis Montag Morgen ruhen." Zuerst von Elugny aus für Burgund von der Geistlichfeit verkündigt, fand der Gottesfriede im Laufe der Zeit auch m Deutschland und Italien Eingang. m , Konrad hatte schon den Plan, das deutsche Reich zu einem erb- licken Einheitsstate zu machen. (Er glaubte die Fürsten diesem Plane günstig gestimmt zu haben, weil er ihnen die Erblichkeit ihrer Lehen bestätigt hatte.) Die großen Stammherzogtümer suchte er zu beseitigen durch Übertragung derselben auf seinen Sohn. Was er begonnen, fetzte fein Sohn mit entschiedenem Erfolg fort. 1) Bild ct. a. O. p. 167. 2) Kaiserwahl. Uhland „Herzog Ernst" Ii. 3) Acht- und Bannformel S. „Herzog Ernst" I. 2. 4) S Osterwald, Alte deutsche Volksbücher Ii. Bd. In der Sage Vermischung von Ludolf (p. 74) und Ernst.

10. Geschichte des Mittelalters - S. 78

1880 - Braunschweig : Bruhn
— 78 — §♦ 26. Der I. Kampf zwischen Kaiser und Papst unter Heinrich Iv. und V. Einleitung. Beim Tode Heinrich's Iii. kamen die ungünstigsten Umstände zusammen : 1. Der Kaiser war ein Kind (geboren 1050). 2. Die Fürsten waren wegen der strengen Regirung des Vaters auf das Kaiserhaus ganz besonders erbittert. 3. Auf den päpstlichen Stuhl stieg Gregor Vii., ein Mann, welcher die glänzendste Begabung mit rücksichtsloser Energie verband. Heinrich Iv. >) 1056-1106. Drei Perioden seiner Regirung: 1. Jugendzeit und Kampf mit den sächsischen Fürsten. 2. Kampf Heinrich's mit dem Papste. 3. Kampf mit seinen Söhnen. Erste Periode. Heinrich'« Jugend. Vormundschaft seiner Mutter Agnes v. Poitiers. Sie war den schwierigen Verhältnissen nicht gewachsen. Die von Heinrich Iii. gewaltsam niedergedrückten Großen erheben ihr Haupt. Agnes gibt: Schwaben an ihren Schwiegersohn Rudolf v. Rheinfelden. Bayern an den sächsischen Grafen Otto v. Nordheim (bei Göttingen). Kärnthen an Berthold v. Zähringen. Sie kann damit die Treue nicht erkaufen. Die Sitten waren zügellos. Treue, Achtung vor dem Recht, Vaterlandsliebe war aus dem Reiche gewichen. 1) Bild a. a. O. p. 191. „Von der Parteien Gunst und Haß bewegt, Schwankt sein Charakterbild in der Geschichte." Schriftsteller 1. Gegen Heinrich: a. Lambert v. Hersfeld „Geschichts-Chronik." b. Bruno „Buch vom Sachsenkriege." 2. Für Heinrich: a. Altaicher Annalen, ed. und trad. Ludwig Weiland, Berlin 1871. b. Epos von Heinrich's Taten im Sachsenkriege. c. Anonyme Biographie Heinrich's. Siehe Pertz „momim. Germ.“ und „Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit in deutscher Bearbeitung." Berlin, Franz Duncker.
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