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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten - S. 69

1850 - Erfurt [u.a.] : Körner
Zweiter Abschnitt. ©0 Haare seines Vaters in Betrübniß dem Tode überliefert, und hierin die Gebote Gottes, des allgemeinen Vaters, verachtet hat. Karl der Kahle (842): Aus Liebe gegen Gott und wegen des christlichen Volkes und unsrer beiderseitigen Erhaltung; von diesem Tage an und fernerhin, so lange mir Gott Wissen und Vermögen verleiht, so halte ich aufrecht diesen meinen Bruder Ludwig und will ihm zu Hülfe sein in jeder Sache, so wie ein Mensch mit Recht seinem Bruder soll, und damit er mir ebenso rhue, und mit Lothar will ich keinen Vergleich eingehen, der mit meinem Willen ihm, meinem Bruder, zum Schaden wäre. (879) Ludwig, von Gottes Gnaden König der Franken; ,,König von Gottes Gnaden heißt man blos darum, daß man gerecht regiere. Jeder König soll dabei eingedenk sein, daß er sein Reich von Gott erhalten, es aber nicht von seinen Vor- fahren ererbe." —»»»Aidovr«—- Zweiter Abschnit v (843—1096.) Wer kann mit trocknen Augen ansehen die zerstörten Kir- chen, Altäre, die geraubteil Kirchengeräthe, die ermordeten Prie- ster, Bischöfe, zerstreuten Mönche und verjagten Gläubigen je- des Alters (von derr Normannen); aber noch ein andres Uebel drückt uns, welches desto schwerer ist, je näher es bei uns ist. Denn uns zur Seite wüthet ein Harife Räuber und Schisma- tiker, die die Armen plagen und umbringen, die sich weder aus Gott, noch Menschen etwas machen. Von diesen, wenn auch die Heiden nicht wären, würde das Land zur Einöde gemacht werden. (788 in Mainz v. Conc. d. Bisch.) Nicolaus I. au Graf Stephan v. Auvergne: Weil von dir einige gottlose und unverschämte Dinge behauptet wer- den, so verordnen wir durch unsre apostolische Gewalt, daß du in der Gegenwart unsrer Gesandten, die in der von uns ausgeschriebenen Synode den Vorsitz haben werden, erscheinen sollst, um Rechenschaft abzulegen. Wenn du dieses versäumen wirst, so wisse, daß du aus unserm Befehl dich von Tisch und Wein zu enthalten hast, bis du in unsrer Gegenwart zu Rom erscheinen wirst, um uns selbst Rede und Antwort zu geben. Johann Viii. an Karl den Dicken: Wenn du diese Güter (Klostergüter) nach Verlauf von 60 Tagen nicht wirst zurückgegeben haben, so daß dein Abgeordneter uns zu Rom darüber befriedigende Rechenschaft geben wird, so sollst du von Der Vertrag von Berdum 843. Ludwig der Deutsche. 843; Karl der Dicke. 876.

2. Allgemeine Geschichte in Sprüchen und Gedichten - S. 73

1850 - Erfurt [u.a.] : Körner
Zweiter Abschnitt. 73 ven verlangen, müssen sie bezahlen, und werden betrogen, und viele kommen auch durch Gift um. Otto I.: So lange ich oder die Meinigen dieses Schwert führen, so lange habt ihr Papst Leo zu verehren. Otto Il.: Seid ihr es, meine lieben Römer, denen zu Gefallen ich rnein Vaterland und meine Verwandten verlassen habe? Aus Liebe zu euch habe ich meine Sachsen und Deut- schen, und gleichsam mein eignes Blut von mir geworfen. Euch habe ich in die entferntesten Theile meines Reiches, tvo eure Väter, da sie glaubten Herren des Erdbodens zu sein, nie einen Fuß gesetzt haben, mit mir genommen, um euren Namen und eure Ehre an den äußersten Grenzen der Erde bekannt zu machen. Heinrich Ii.: Gott lind alle Heiligen sollen dich hassen, daß du nicht aufhörest, mich zum Nachtheil des Reiches meiner Güter zu berauben. — Der Bischof Meinwart von Pader- born: Selig bist du, der Himmel wird dir für deine Freigebig- keit offen stehen, und deine Seele wird die ewigen Freuden dafür genießen. Der Bischof von Halberstadt an den von Würzbnrg: Wä- ret ihr selber dagewesen und hättet gesehen, wie demüthig und kläglich er seine Bitte vorgetragen (betreffend die Errichtung des Bisthums Bamberg), ihr hättet euch gewiß seiner erbarmet. Konrad der Aeltere zu dem Jüngern: Es ist nun die Zeit, daß die höchste Gew'alt wieder zu den Franken kehrt, hindre also nicht durch Zwietracht das Glück unsres Hanfes und die Ehre unsrer Nation. Wenn die Stimmen zu deinen Gunsten ausfallen, werde ich der erste sein, der dir Treue und Pflicht leistet, dasselbe erwarte ich von dir. Wippo über Konrad: Man setzt sich dem Verdacht der Schmeichelei aus, wenn man erzählen will, wie großmüthig, w'ie munter, wie standhaft, wie unerschrocken, wie leutselig gegen die Rechtschaffenen, wie ernsthaft gegen die Bösen, wie gütig gegen die Bürger, und wie strenge gegen die Feinde, wie nach- drucksvoll in Geschäften und wie unermüdet zum Besten des Reiches Konrad gewesen. Da der heilige Stuhl von Laienhänden auf höchst ärgerliche Weise um Geld vergeben, und durch Laieneinfluß viele gehei- ligte Rechte unterdrückt worden sind, sollen je nach Ableben des Papstes, die Cardinäle Zusammenkommen, und unter Bei- wirkung des Canzlers der Lombardei, mit Vorbehalt der Rechte des Königs Heinrich von Deutschland oder wen sonst ein Papst in Rom zum Kaiser gekrönt haben mag, die Wahl vornehmen. Gregor Vii. an Heinrich: Heinrich dem Könige Heil Otto Ii. 973. Otto Hi. 983. Heinrich Ii. 1002. Frank. Kaiser. 1024—1125. Kenrad Ii. 1024. s.hcinrich Iii. 1039. Heinrich Iv. 1056. Heinrich V. 1106.

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 103

1827 - Erlangen : Heyder
lss 1 Sitte, daß jeder neue König der Deutschen wegen jener beiden Kronen einen sogenannten Römerzug that; wom t leider auch großes Unqlück über Deutschland kam, indem die Italtäner selbst sich oft widersetzten, und die Papste über ihre und der Kaiser Rechte, mit den letztern in heftige Händel gerielhen, und allmäh- lig behaupteten, die Kaiserkrone nach Gutdünken ver- geben zu können; während die deutschen Könige sie als ihnen gebührend ansprachen, und überhaupt auch dal Recht, Päpste ein - und abzusetzen, als erste weltliche Fürsten der Christenheit und Beschützer der Stadt Rom zu h-ben meinten, auch oft genug übten. Daher hatten schon die folgenden beiden Ottonen blutige Kämpfe in Italien zu bestehen, und fanden auch ihren Tod daselbst. Ihr Nachfolger, Heinrich Ii., der Stif- ter des Bisthums Bamberg, holte sich wenigstens dort durch einen Sprung durchs Fenster ein lahmes Bein. < Die Salische und Fränkische Dynastie, die nun den Thron bestieg, zählte mehrere sehr unternehmende Fürsten, aber auch einen sehr unglücklichen König, Heinrich Iv. i056 — 1106, der in der Jugend durch Schmeichler völlig verdorben, die Deutschen, be- sonders die Sachsen, sehr drückte, worüber diese und die Thüringer zu den Waffen griffen, ihn mehrmals schlugen, und sogar mit Hülfe anderer unzufriedener Fürsten ihm einen Gegenkönig im Herzog Rudolf von Schwaben, und später in Hermann von Luxemburg (dem sogenannten Knoblochskönige), aufstellten. Sie verklagten auch den König Heinrich beim Papste; und zum Unglücke für ihn bekleidete eben Gregor Vii. die päpstliche Würde, der, obgleich nur ein Zimmer- mannssohn von Savona seiner Geburt nach, keinen geringern Plan hatte, als nicht nur die Kirche völlig von dem Staate loszureißen, sondern auch die päpst- liche Macht zur höchsten auf Erden, zur Schiedsrich- terin aller Könige und Fürsten zu machen. Dazu sollten erstlich alle Geistliche unverehligt bleiben, um nicht der Kinder wegen vom Staate abzuhängen und das Kirchenvermög-n zu zertheilen, sodann sollte auch kein Geistlicher mehr durch die Lehen seiner Kirche unter der weltlichen Macht stehen; keine Stelle mehr

4. Handbuch für Schüler zum Gebrauche bei dem Unterrichte in den gemeinnützigen Kenntnissen - S. 43

1846 - Dresden : Arnoldi
43 Papstwahl erneuert. Lehnsherr von Ungarn. Lieblingsaufenthalt in Goslar, f auf der Jagd 39 Jahre alt. Sein Sohn Heinrich Iv. 1056—1106. Ausgezeichnete Anlagen. Feu- riger Muth. Ritterlicher Sinn. Agnes Erzieherin. Erzhischof Hanno von Köln bemächtigt sich 1062 des jungen Kaisers. (Adelbert von Bremen.) Schädlicher Einfluß auf Heinrich's Charakter. Unkluges Benehmen gegen Thüringer und Sachsen. * Errichtung von Burgen (Harzburg). Otto von Nordheim verliert Baiern, das der Italiener Welf erhielt. Der gefangene Prinz Magnus soll^^Sachsen ver- zichten. 1073 Sachsen und Thüringer mit 60,000-Mani^or Goslar. Die süddeutschen Fürsten fallen ebenfalls rib. Äkrins bleibt treu. Harter Friedensschluß mit den Sachsen. Niederrewn^er Burgen. 1075 die Sachsen bei Langensalza an der Unstrut geschlagen, Heinrich mißbraucht djesen Sieg. — Neuer Feind: Gregor Vii. Streit wegen Investitur. Klage der Sachsen. Vorladung an den Kaiser. 1076 in Worms Gregor's Absetzung ausgesprochen. Bannfluch des Pap- stes. Den 22. Jan. 1077 Heinrich in Canossas Residenzfchloß der Markgräfin Mathilde von Toskana. — Rud otph von Schwaben Gegenkaiser, f 1080 in der Schlacht bei Gera. Rom von Heinrich dreimal belagert. Gregor in der Engelsburg. 's 1085 zu Salerno.—- Gegenkaiser: Hermann von Luxemburg dankt selbst ab. Wie- derholter Bannfluch. Konrad und Heinrich (V.) empören sich. Dieser nimmt seinen Vater bei Mainz gefangen; er befreit sich wie- der und der Bischof von Lüttich nimmt ihn auf. -s 1106. Erst 1111 von; Banne freigesprochen. Allgemeines. Zeit der Wunder und des Aberglaubens. Faustrecht. Burgen. Messen, Jahrmärkte. Wohlhabenheit durch entdeckte Silbergruben. Großer Handel in Venedig, Genua, Pisa, Deutschland. Seidenbau verbreitet. In Deutschland Garten-, Feld- und Obstbau (Dreifelderwirthschaft). Abnahme der Wissenschaften, selbst bei den Arabern. Ausbildung der deutschen Sprache. Ent- stehung der italienischen, französischen, englischen, spanischen und por- tugisischen Sprache (romanische). Um's Jahr 1000 Windmühlen, Gllltmlerch (Hmchwhwhi, Noten. Schachspiel bei den Persern. Zunahme der Wallfahrten nach Palästina. Im 11. Jahrhunderte Pest; Juden im Verdachte der Brunnenvergiftung. In England eine Art Geschwornengerichte. In Deutschland Grund zur Viel- herrschaft gelegt. Herzöge der Sachsen, Thüringer, Baiern, Schwa- den und Lothringer unter schwachen Königen immer mächtiger. Selbst manche Grafen und Markgrafen, Erzbischöfe und Bischöfe nach und nach regierende Fürsten. Dritte Periode bis 1273. 1. Deutschland. 2. Mongolen. 3. Türken. 4. Kretizzüge. 5. Allgeineines a) Handel, Hansebund; b) Ritterthum. 1. Deutschland. Heinrich V. 1106—25. Investitur- streit. Paschalll. gefangengenommen. 1122 Vergleich in Worms. Letzter fränkischer Kaiser.

5. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 161

1809 - Leipzig Dresden : Selbstverl. K. Engelhardt / Barth
161 mals zusammenstürzten; welches leicht möglich ist, wenn der Häuer die sogenannten Bergfe- sten oder Erzpfeiler wegarbeitet, die man als Stüzen des Gewölbes stehen läßt. Dergleichen Tagebrüche oder Pingen erfolgten den iz. Nov. 1545, den 22. April 1578 und den 24. Jan. 1622. Der lezte Bruch war der schrecklichste. Früh um 4 Uhr stürzte eine Flache von mehr als zoo Lachtern Umfang ein, verschüttete 21 darunter befindliche Gruben und stürzte sie, von einem Stockwerk aufs andre, über 150 Lachtern (450 Ellen) in die Tiefe, wobei 5 Göpel, ein Haus und 25 Menschen mit versanken. 20 davon rettete man noch am nämlichen, 4 erst am 4ten Tage, nach- dem sie so lange blos Wasser getrunken hatten. Einen 79iahrigen Greis aber, der an dem Unglücke Schuld gewesen seyn soll, fand man nie wieder. Beim Einsturz klirrten alle Fenster, zitterten Ge- wände und Thüren in der umliegenden Gegend, wie bei einem Erdbeben. Diese sogenannte grose Pinge, welche nach und nach sich erweiterte, hat iezt gegen 4000 Lachtern Flächeninhalt und ist in der Mitte über Zz Lachtern tief. Seitdem man, durch jenes Unglück belehrt, die Bergfesten schont, sind Un- glücksfälle hier seltner, als in gewöhnlichen Berg, werken. v 1715.

6. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 55

1842 - Dresden : Schmidt
55 §. 2. Das Land. Die Erhöhungen. tet und auf ihrem Gipfel befindet sich ein trichterförmiger Schlund, aus welchem von Zeit zu Zeit Rauch, Dampf, Feuer, Asche, Steine, selbst Schlamm mit Gewalt heraus- geworfen wird, aus dem bisweilen auch ein Feuerstrom fließt, nicht ungleich dem geschmolzenen Metall. Dieser Schlund heißt Krater, zu deutsch, Becher. Die eigent. lich vulkanischen Produkte sind: Bimsstein, Puzzo- lana (ein vorzüglicher Mörtel beim Wasserbau) und Lava, welche aus geschmolzenen Fossilien aller Art besteht und theils zu feinern Arbeiten (Tabatiören rc.), theils zum Pflastern der Straßen rc. verwendet wird. Es ist bemer- kenswerth, daß die meisten Vulkane auf Inseln, oder nicht weit vom Meere, wenigstens an großen Flüssen toben. Jetzt zählt man ungefähr noch 200 lebende Vulkane, wäh- rend ihre Anzahl früher viel größer gewesen sein muß. Der todten oder ausgebrannten ist eine Unzahl, und auch dieß beweist den großen Einfluß des Feuers auf die Bildung der Erdrinde. Von Göttingen bis zum Rhein zählt man gegen 50 todte Vulkane; der ganze Rhön ist solcher Berge voll gewesen; in Frankreich findet man Strecken von wohl 30 deutschen Meilen, wo Vulkan an Vulkan gehangen hat; eben so in Italien. Die berühmtesten Vulkane sind in Europa: der Vesuv, der Aetna, der Krabla, der Hekla, der Stromboli. Nur einige Worte über diese: Der Vesuv liegt in der Nähe von Neapel und ist eigentlich nie ganz ruhig. Seine frühern Ausbrüche waren längst vergessen, als im Jahr 79 n. Eh. ein neuer furcht- barer Ausbruch geschah, wodurch die kleinen Städte Pom- peji, Herkulanum und Stabiä ganz verschüttet wurden. Bei der genauern Untersuchung dieses Ereignisses fand auch der berühmte Naturforscher Plinius I. seinen Tod. Seit 1799 gräbt man schon aus Herkulanum, weniger aus den beiden andern Städten, merkwürdige Ueberreste der al- ten Römerzeit aus. Häuser, Geräthschaften rc. sind in der vulkanischen Asche ziemlich unversehrt erhalten, doch die Aus- beute an geretteten Handschriften ist bis jetzt nur gering gewesen. Von jener Zeit an hat der Berg sehr oft furcht- bar getobt und in den umliegenden Gegenden schreckliche Verwüstungen angerichtet. Dennoch werden die zerstörten Weinberge und Wohnstätten immer aufs neue an die alte Stelle gebaut, da der durch die verwitterte Lava äußerst

7. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 52

1842 - Dresden : Schmidt
52 Physikalische Erdkunde. Eine Gruppe zusammenhangender Hügel heißt ein Ge- hügel und eine Gruppe zusammenhangender Berge wird Gebirge genannt. Die Gebirge sind theils ursprünglich, theils spä- ter entstanden. Deutlich kann man dieß wahrnehmen aus ihrer Lage und ihren Bestandtheilen. Im Bezug auf die letzter» theilt man nicht bloß die Gebirge, sondern oas Land überhaupt in mehrere Gebirgsarten. Gebirgsart ist also Alles, woraus die feste Erdoberfläche besteht. ,,Die Erde war wüste und leer, und der Geist Got- tes schwebte auf den Wassern," erzählt die Schrift, und die ^Geognosten (Erdkundige, welche die Bestandtheile der Erde genau untersucht haben) bestätigen es, daß vor un- denklichen Zeiten die Erde mit einer schlammigen Masse (Primordialfluidum) überzogen war, daß dieselbe durch chemische Riede,schlüge (Pracipitirung) sich schied, daß die fester» Theile sich zu Boden senkten und die jetzige Erdrinde bildeten. Durch die Wirkung des innern Feuers geschah es nun wahrscheinlich, daß ausgebrannte Stellen einsanken und große Höhlen bildeten, wohin sich das Was- ser sammelte, wahrend andre Theile des Wassers in die Höhe getrieben wurden. Roch hatte aber das Wasser keine Grenzen; denn die durch Stürme empörten Fluthen dran- gen wieder in den lockern Boden, zerrissen ihn auf's neue, vermengten sich mit demselben und setzten ihren Raub, ver- mischt mit den Thieren, die schon im Wasser leben konn- ten, in Lagen ab. Durch das innere Feuer wurden diese Massen gelautert uitd nach und nach in feste, unerschütter- liche Felsen verwandelt, welche nun dem Wüthen des Mee- res widerstehen konnten. Diese Felsen bilden noch jetzt gleich- saur das Gerippe der ganzen Erde und wir nennen sie Ur- gebirge. Ein zweiter Niederschlag geschah und lagerte sich auf die Urgebirgsarten, von denen er mit Gewalt Stücke losriß und in die Thonschiefermasse, welche durch den zwei- ten chemischen Proceß entstanden war, einmischte. Dieß sind die Uebergangsgebirge, auch Ganggebirge genannt, welche aus einer Menge parallel-laufender Schich- ten, deren jede einerlei Gebirgsart enthalt, bestehen. Eben durch ihre Lage wird es klar, daß der erste Niederschlag den später gebildeten Gebirgen und Erdschichten zur Unterlage dient, zwischen welchen er auch hin und wieder, zumal in

8. Neueste vollständige Erdbeschreibung für Bürgerschulen, Seminarien und zum Selbstunterricht - S. 59

1842 - Dresden : Schmidt
59 §. 5. Das Land. Vertiefungen und Ebenen. Strecken Landes stürzten ins Meer mit 139 Städten und ihren Bewohnern. Schwächere Erdstöße ereignen sich bald hier, bald da, am meisten in der Nähe lebender Vulkane, mit deren Ausbruch sie gewiß auf das genaueste zusam- menhangen. Wahrscheinlich erhitzt das unterirdische Feuer das in den Höhlen der Erde verschlossene Wasser, daß die- ses sich in Dämpfe verwandelt, deren Allgewalt sich endlich durch die Oberfläche einen gewaltsamen Ausgang bahnt. Erdbrände sind, was ihr Name besagt. Sie toben nicht, wie die Vulkane, nur zu gewissen Zeiten und an un- veränderten Orten, sondern es brennt die Erde wirklich, der Brand erstreckt sich über einen ganzen Erdstrich und dauert, ohne Unterbrechung, oft Jahrhunderte lang. Die der Ober- fläche näher liegenden brechen oft in helle Flammen hervor, die tieferen glimmen bloß und entstehen aus entzündeten Steinkohlen- oder Schwefelkieslagern. Die Erdbrände z. B. bei Planitz unfern Zwickau, die man schon 1771 entdeckte, dauern noch immer fort. Zum Schluß soll hier noch der Nutzen der Berge ganz kürzlich angegeben werden: Sie reinigen die Atmo- sphäre, indem sie die Dünste anziehen. Die Feuchtigkeit dringt ein und es entstehen die Quellen, welche als Bäche von ihnen herabfließen, sich in den niedrigsten Gegenden in Ströme vereinigen und dem abermals tiefer liegenden Meere zueilen. Durch die Abdachung, die von den Gebir- gen ausgeht, wird also die so nöthige Wassercirculation be- fördert. Der Einfluß der Berge auf Klima und Tempe- ratur ist unverkennbar. Sie sind die Behälter der Me- talle; auf ihren Gipfeln wächst Holz zum Bauen und Brennen. Wie mancher Kranke ist in den reinern Höhen wieder zum freudigen Wohlsein gelangt! Auch der Schön- heitssinn wird durch den Anblick der Berge wohlthätig auf- geregt; das ewige Einerlei der Ebene ermüdet rc. Die Lehre von den Gebirgen heißt mit dem technischen Namen: Orographie. §- 3. Das Land. sdie Vertiefungen und Ebenen.^ 2) Die Vertiefungen bilden den Gegensatz zu den Erhöhungen; beide sind Unebenheiten der Erdoberfläche. Jede Vertiefung besteht aus den Seiten oder Abhän-

9. Lehrbuch der Geographie - S. 29

1827 - Erfurt : Keyser
29 Ii. Physische Geographie. Liticana einschließt. Gebirgspässe sind Spalten zwischen stellen Gebirgswanden, die oft als Durchgänge durch die Gebirge dienen; sie haben verschiedene Namen: in den Alpen z. B. Col, in Tyrol Klause, in Italien Chiusa, in der Schweiz Scheidecke rc. Vorgebirge, Caps sind ins Meeer sich ausdehnende Landspitzen. Die genauere Erforschung unseres Erdbodens hat es gelehrt, daß die Gebirge und Berge vermittelst großer Bergketten auf der ganzen Erdoberfläche zusammen hangen. In diesem allgemeinen Zusammen- hänge der Höhen, dessen Homogenität aber nichts weniger als erwiesen ist, lassen sich gewisse Punkte angeben, in welchen das ganze Gebirgs- netz gleichsam durch einen Knoten zusammen gehalten wird, und die Gebirgsstü cke oder Gebirgsknoten heißen. So weit wir das Innere der Gebirge kennen gelernt haben, theilt man sie nach ihrem ursprünglichen Bau, Alter und Stoffe ein in: 1) Urgebirge, die ältesten Grundgebirge der Erde, die als sol- che gleichsam den Kern der Gebirge ausmachen, und als die Gerippe des Erdkörpers betrachtet werden können. Tief in das Innere der Erde erstreckt sich ihre Grundlage, die aus Granit bestehet; einer Steinmasse, bei welcher keine Spur des Werdens sich auffinden laßt, und die älter als die Thier- und Pflanzenwelt ist. 2) Ganggebirge, deren Massen sneist parallel laufende Schich- ten von Thon und Kalk, Gneuß, Glimmerschiefer und Graustein bil- den. Sie sind die Hauptbehälter der Metalle in ihren Gängen. 3) Flötzgebirge, eine Gebirgsart späteren Ursprunges, an wel- cher der Einfluß der bildenden Elemente, des Feuers und Wassers, eben so sichtbar ist, als eine fortschreitende belebte Schöpfung. Sie lassen sich leicht von den Urgebirgen unterscheiden, so wie die zerstörende Ge- walt einer großen Naturrevolution bei ihnen unverkennbar ist. 4) Aufgeschwemmte Gebirge bestehen größtentheils aus einem Sande, der durch ein Bindemittel zu Stein geworden ist, oder auch aus Mergelschichten und Tuffstein. Sie enthalten viele Verstei- nerungen von Landthieren, auch nicht selten ungeheure Granitblöcke. 5) Heraufgetriebene Gebirge (Vulkane) gehören offenbar zu den interessantesten Erscheinungen auf der Erde. Durch die Gewalt des Feuers sind sie von Innen aufwärts gebildet, daher sie sich auch alle durch ihre fast gleiche pyramidalische Gestalt auszeichnen, wenn auch oft der Zufall die Kegelform abgekürzt hat. Wert umher beherrscht ihr drohender Gipfel mit dem Krater (Oeffnung) die ganze Gegend, und zu den erhabensten Schauspielen der Natur gehört es, wenn ein mit Feuersäulen begleiteter Ausbruch derselben die blühenden Umgebun- gen mit Lava, Steinen, vulcanischer Asche oder Schlamm überfüllt. Das ganze Innere des Berges, der dabei selbst die heftigsten Erschüt- terungen erleidet, scheint dann zu kochen, es öffnet sich meist an der Seite die glühend kochende Lava einen Ausweg, und fließt dann lang- sam, aber mit unwiderstehlicher Gewalt den Berg hinab bis in das ge- wöhnliche nahe Meer, oder sie erstarret früher in sich selbst. In uner- reichbarer Tiefe scheinen die Schwefelkiese und brennbaren Stoffe zu liegen, die, sich entzündend, diese Ausbrüche veranlassen.

10. Lehrbuch der Geographie - S. 60

1827 - Erfurt : Keyser
60 Iv. Reine Geographie. d) Dis Insel Island, zwischen Norwegen und Grönland unter dem 63. bis 66. Grade N. Br., ward schon im Jahr 860 von zwei ausgewan- derten Norwegern, Jngulf und Hiörleif, entdeckt. Sie hat 1800 Q M. Flache mit 49,200 E., und besteht aus einem einzigen, mit Höhlen durch- zogenen Felsen. Ein Grausen erregender Aufenthalt! Die felsigen Gebirge sind stets mit Eis und Schnee bedeckt, meist vulkanischer Natur. Die Haupt- Lette derselben geht von Südwest nach Nordwest, und sendet ihre Zweige nach allen Seiten bis zum Meere hin, wo sie sich in steile Borgebirge enden. Bei dem am Meere liegenden Hauptorte Raikiawik ist ein sicherer Hasen. Die vulkanischen Ausbrüche sind hier so zahlreich, daß man ganze Strecken von 50 bis 60 Meilen findet, die nichts als berghohe Lavatrümmer enthal- ten. Ueberall Spuren der Zerstörung durch das ewig brennende unterirdische Feuer. 6862 F. über dem Meere ragt der höchste Berg Snäfiäl empor, 5500 F. der Eyafiäl, ein Vulkan, und 4300 F. der Hekla, ebenfalls ein Vulkan, der aber jetzt zu ruhen scheint, von dessen Spitze man fast die ganze Insel übersieht. Außer diesen hat die Insel noch 7 kleinere feuer- speiende Berge. Mitten unter den Eisbergen sprudeln siedend-heiße Quellen aus dem von Frost starrenden Boden, die sicheren Beweise des ewigen Feuer- heerdes unter der Erde; die merkwürdigsten dieser heißen Sprudel sind dev alte und neue Geyser.*) Auch ansehnliche Flüsse entspringen hier, dis reißend und wild große Eisschollen mit sich führen, aber nie zufrieren; schwefelig oder weiß wie Kalk ist ihre Farbe. Der My und Fiske sind die größten Seen. Begreiflich benutzt der Isländer die vielen heißen Quellen seines eisigen Vaterlandes, er wascht, färbt und kocht damit, und die in- Lrustirende Kraft derselben soll selbst für die Gesundheit wohlthätig seyn. Ebenso eigenthümlich sind der Insel die Schweselberge, wo oft lockerer, krystallisirter Schwefel auf der Oberfläche der Lava - und Schlackenwüsten gesunden wird. Das Klima ist hier kälter und rauher als in andern Län- dern unter gleicher Polhöhe. Es gibt nur zwei Jahreszeiten; der Sommer dauert vom Juni bis zum September, die übrigen Monate drückt der schreck- lichste Winter das Land; wo Alles erstarrt und überdies Stürme und Erd- beben, Vulkane und Lavinen, Frost und Erdfeuer, bisweilen eine allgemeine Verwüstung herbeiführen. So hat man in einem Jahrhundert 40 schlechte Jahre gezählt, unter denen 14 Hungerjahre waren; 1784 und 1785 gingen 9000 Menschen, 20,000 Pferde und 190,000 Schafe zu Grunde. Der bewohnbare und culturfähige Boden nimmt nur ß- der ganzen Ober- fläche ein. Selten betritt die übrige Wüste ein menschlicher Fuß; die Küsten sind reich an Weiden, aber wenig angebaut, meistens sandig, felsig, morastig, oder durch Erdbeben und Erdbrand zerrissen. Das bekannte Isländische Moos dient den Einwohnern mit zur Speise, indem man Mehl und Brod daraus bereitet. Seit einigen Jahren werden auch Gerste und Kartoffeln gebaut. Der Isländer ist sehr genügsam, fleißig, ehrlich und ernsthaft, kennt wenig die Laster der übrigen Europäer, keinen Unterschied der Stände, kei- nen Luxus, und hängt mit besonderer Vorliebe an seinem eisigen Vaterlande. Von Natur sehr bedachtsani und religiös, geht er nie über einen Fluß oder eine gefährliche Stelle, ohne vorher den Hut abzunehmen und zu beten. Seine Hauptbeschäftigung ist Fischerei und Viehzucht, und das Aufsuchen dev Eiderdunen. 4) Im nördlichen Eismeere. u) Die Norwegischen und Schwedischen Schären, sämmtlich *) Sie gleichen den künstlichsten Springbrunnen, indem das Wasser aus denselben oft mehrere hundert Fuß in die Hohe springt.
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