Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 336

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 336 — F. Die deutschen Schutzgebiete. Allgemeines. Deutschland ist erst spät in die Reihe der Kolonialmächte ein- getreten. Zur Zeit der großen Entdeckungen zu Beginn der Neuzeit und in den darauf folgenden Jahrhunderten, als Portugiesen, Spanier, Holländer, Franzosen und Engländer weite Kolonialgebiete erwarben, war unser Vaterland im Innern zerrissen und nach außen ohnmächtig, so daß an überseeische Unternehmungen nicht gedacht werden konnte. Ein Versuch des großen Augsburger Kausmannshanses der Wels er, sich in Venezuela festzu- setzen (1526), scheiterte. Der erste unter den deulschen Fürsten, der weitschauend die Be- deutung einer See- und Kolonialmacht erkannte, war Friedrich Wilhelm von Branden- bürg, der Große Kurfürst. Er ließ 1681 an der Goldküste von Guinea die branden- burgische Flagge hissen, gründete dort das Fort Großfriedrichsburg (1687) und brachte einen großen Teil der Guineaküste unter seine Herrschast. Aber sein Enkel, der sparsame König Friedrich Wilhelm I., der kein Freund von kostspieligen und unsicheren Unter- nehmungen war, verkaufte den ganzen Besitz für.7260 Dukaten und 12 Mohren an die Holländer. Erst Jahrhunderte später, nnch der Wiederaufrichtung des Deutschen Reiches, wachte der Gedanke an die Erwerbung überseeischer Länder wieder auf. „Nur in dem Boden des geeinten Deutschlands konnte der Kolonialgedanke Wurzel fassen; erst erstand das Reich in seiner ungeahnten Machtfülle; dann folgte der glänzende Aufschwung der Industrie und des überseeischen Handels, und die Kolonisation bildete nur den not- wendigen Schlußstein dieses Gebäudes." Die Erwerbungen folgten rasch hintereinander, die meisten in den Jahren 1884 und 85. Die heutigen Grenzen wurden z. T. erst später in Verträgen mit andern Mächten festgesetzt. 1884 wurden Togo, Kamerun und Deutsch-Südw estafrika erworben, 1885 Deutsch-Ostasrika, Deutsch-Guiuea und die Marschallinseln, 1898 Kiautschou, 1899 Samoa, die Karolinen-, die Pal au- und die Marianeninseln. Vorbereitet wurden diese Erwerbungen durch die Unternehmungen deutscher Großkaufleute, die des Reichsschutzes bedurften und diesen an- riefen, um nicht durch Angriffe und Übergriffe andrer Mächte, namentlich Englands, behindert und zurückgedrängt zu werden. 1. Togo. (87 000 qkm, etwas größer als Bayern, 1 Mill. E., 12 auf 1 qkm.) Lage und Grenzen. Togo erstreckt sich als ein schmaler Landstreifen von der Guineaküste in n. Richtung ins Innere hinein. Seine Längenausdehnung, 650 km, entspricht der Entfernung von München bis Hamburg, seine größte Breite, 200 km, der von Hannover bis Berlin. Im S. aber wird es durch englisches Gebiet so eingeschnürt, daß es den Atlantischen Ozean nur mit einem Landstreifen von 50 km Länge berührt. Im N. und O. wird Togo von fran- zösischem Besitz, Dahome, im W. von der englischen Kolonie Goldküste (Aschanti) eingeschlossen. Gegen diese bildet der schiffbare Volta eine natürliche Grenze. Aber die Scheidelinie zieht nicht durch die Mitte des Flußbettes, sondern am linken Ufer entlang, und auch das Mündungsgebiet des Flusses ist englisch, so daß die wertvolle Wasserstraße für uns nicht in Betracht kommt. Ähnlich ungünstig liegen die Verhältnisse an der Ostseite, wo der schiffbare Grenzfluß Monu auf französischem Gebiete mündet.

2. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 109

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Liutpert, Aripert Ii. und Ansprand; Ferdulf und Argait wider die Slaven. 109 Hochfahrend wandte er sich an Argait mit der Frage, wo er denn seine Gefangenen hctbe. 2)er würdige Schultheiß antwortete. „Herr, ich kam zu spät; die Räuber waren leider schon über die Grenze entflohen." Da rief Ferdulf höhnisch: „Wann hättest du auch eine kühne That vollbringen können? Nicht umsonst heißt du Argait; ein Arger (Feiger)*) bist du stets gewesen." Dem tapfern Mann kochte das Blut ob solcher Beschimpfung, doch bezwang er sich und sagte nur: „Gott gebe, daß wir beide nicht aus dem Leben scheiden, ehe man erkannt hat, wer der Arge sei, ich oder du." So trennten sie sich in bitterer Feindschaft. Nicht lange danach aber begab es sich, daß, durch Ferdulss Geldsummen herbeigelockt, ein noch viel größerer Schwarm von Slaven ins Land brach. Hoch oben auf dem Gipfel eines steilen Berges schlugen sie ihr Lager auf, so daß es fast unmöglich war, ihnen beizukommen. Spähend umritt der Herzog mit seinem Heere den Berg, eine ebenere Stelle suchend, wo ein Angriff gewagt werden könnte. Da sprengte Argait an Ferdulf heran und sprach: „Erinnere dich, Herzog, daß du mich einen Argen oder Feigling gescholten hast. Heute soll sich zeigen, wer von uns der Arge ist. Wohlan denn, frisch den Berg hinauf! Gottes Zorn soll den treffen, der von uns beiden zuletzt oben bei den Slaven ist!" Damit schwenkte er sein Roß herum und begann den steilen Abhang gegen das Lager der Feinde hinauf zu reiten. Ferdulf schämte sich, wollte jenem nicht an Tapferkeit nachstehen, spornte gleichfalls sein Roß und folgte Argait auf dem gefährlichen Pfade. Die Seinen wollten ihren Herrn auch nicht in der Not verlassen und begannen ebenfalls den abschüssigen Felsen hinanzuklimmen. Die Slaven halten einen leichten Kampf gegen die Tollkühnen. Sie schleuderten von oben große Steine und Wurfbeile herab und richteten so mehr als mit den Schwertern aus, warfen sie von den Pferden und machten die meisten nieder. So fielen die wahnsinnigen Angreifer fast bis auf den letzten Mann, und die ^laven errangen nicht durch Heldenkraft, sondern durch glücklichen Zufall den Sieg. _ Fast der ganze Adel von Friaul sank an diesem Unglückstage dahin; auch Herzog Ferdulf war unter den Toten, und nicht weit von ihm lag Argaits Leiche. So kamen durch dieser beiden Männer schlimmen Zank und thörichte Eifersucht viele gute Helden ums Leben, die mit Eintracht und Klugheit Tausende von Feinden hätten überwinden können. Nur einem einzigen Langobarden, mit Namen Muu ichis, einem Mann von vornehmer Geburt, gelang damals *) Langobardisch: Arga. In Rotharis Gesetzbuch steht geschrieben: „Wenn einer einen andern im Zorn einen Arga schilt und er kann es nicht leugnen und sagt, er habe ihn nur so im Zorn gescholten, so soll er eidlich erklären, daß er ihn nicht als einen Arga kenne, und hierauf für die Kränkung zwölf Solidi zahlen. Bleibt er aber dabei und sagt, er könne das im Zweikampf beweisen, so beweise er es, wenn er kann, oder er zahle wie oben."

3. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 307

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Aus dem Leben und Treiben in Stadt und Land im Merowingerreiche. 307 sich das Geld, das aus dem Norden abfloß; bei ihnen wurden zuerst wieder große Kapitalsunternehmungen und Geschäfte mit regelmäßigem, kaufmännischem Zins möglich. Von ihnen kamen Handelsverkehr, Industrie, Geldgeschäfte in die Städte Süddeutschlands, des Rheins, der nordischen Hansa. Die Germanen gingen jetzt ein wenig in die Schule. Das Geheimnis der römischen Schrift wurde ihnen erschlossen, und mit dieser Schristkunde zog ein neues Verständnis der Welt in ihre Seelen. In vielen alten Städten müssen um das Jahr 600 noch Kinderschulen bestanden haben, wie sie zur Römerzeit gewesen, jetzt unter christlichen Lehrern, welche die Knaben der Provinzialen lesen, schreiben und rechnen lehrten. Daneben wurden neue eingerichtet durch Klosterbrüder oder einen sorgsamen Bischos. Spärlich sind unsre Nachrichten darüber, aber ihre Wirksamkeit ist überall zu erkennen; die germanischen Könige erlassen schriftliche Verordnungen, und ihre Weisen fassen Gesetzsammlungen in lateinischer Sprache ab; die Kirche fordert von allen Geistlichen Kunde ihrer Schriftsprache, Briefe werden gewechselt, nicht nur von Bischöfen, auch von Kaufleuten und Vornehmen; geheime Briese verbirgt man in einer Schreibtafel, deren Wachs man wegkratzt und wieder über das Blatt streicht. Sogar einzelne Merowinge waren nicht ohne Schulbildung. König Chilperich *) schrieb ein kleines Buch über die Dreifaltigkeit und stritt empfindlich über den Inhalt mit seinen Bischösen; er wollte auch Verse machen, es gelang ihm aber nicht mit dem Versbau; er ersann sogar vier neue Buchstaben zur Bezeichnung der deutschen Laute ae, ö, th und w. Auch die arge Königin Fredegunde war der Schrift nicht unkundig, wenigstens studierte sie die Zahlen der Steuerregister und empfing mit Wohlgefallen die lateinischen Verse, mit denen ein später römischer Dichter (Venantius Fortunatus) sie ansang. Aber daß die Kenntnis der Schrift unter den Vornehmen dieser Zeit häufig nicht vorhanden war. läßt sich daraus schließen, daß ein bedrängter Königssohn einen Bischof bittet, ihm etwas zur Erbauung seiner Seele vorzulesen. Wer vollends in Waffen ging, sah verächtlich auf die Hinterlistige Weisheit Herab, welche Gedanken aufschrieb, wo sie ein lautes Wort nicht wagte. Lange blieb dem deutschen Volk das Lesen und Schreiben eine schwierige Kunst, die nur von einer kleinen Zahl Auserwählten verstanden wurde. Nach dem Jahre 600 wurde diese Gelehrsamkeit sogar seltener, und der große Karl hatte auf deutschem Boden seine Not, als er sie dem jungen Geschlecht und sich selbst einhämmern wollte; die lateinischen Buchstaben der Handschriften starrten den wackern Deutschen so fremdartig an, wie etwa jetzt den Anfänger hebräische *) Der Lohn Chlothars, f 584. Vgl. über ihn und Fredegunde den 10. und 11 , über Venantius Fortunatus den 12. Abschnitt. 20*

4. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 148

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
148 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. Die langobardische Geschichte ist zu Ende, die Langobarden, die schon stark mit romanischen Elementen vermischt waren, vergaßen allmählich ihre deutsche Sprache*) und nahmen die römische an, die sich zur italienischen umgestaltete. Nur im Norden erhielt sich das Deutsche in manchen Gegenden noch lange. Einige deutsche Gemeinden in den Thälern Südtirols behaupten noch heute mit Stolz, Nachkommen der alten Langobarden zu sein. Überhaupt ging das deutsche Wesen in Oberitalien durchaus nicht spurlos unter. Der hohe Wuchs, die blauen Augen, die weiße Hautfarbe, das blonde Haar, die unter den nördlichen Italienern so vielfach zu finden sind, beweisen beren germanische Abkunft ebenso deutlich wie der Freiheitstrotz und unbändige Mut der „Lombarden", der den späteren deutschen Kaisern so oft das Leben schwer machte. Mit ungeahnter Schnelligkeit und ohne einen großen, das Gemüt zugleich erschütternden und erhebenden Todeskampf brach das Reich Alboins, nachdem es etwas länger als zweihundert Jahre bestanden hatte, zusammen. Aber die sagenbildende Phantasie des gesunkenen Volkes war geschäftig bemüht, auch noch seinen Untergang mit ihrem verklärenden Lichte zu umgeben. Wie um die ganze Geschichte des Langobardenstammes hat die Sage auch um diese letzten schweren Zeiten, besonders aber um die gramgebeugte, nicht fleckenlose Gestalt des letzten Königs mitleidig und liebevoll ihre grünen Ranken geschlungen; ja der geschichtlich kaum hie und da aus dem Dunkel heraustretende Adelgis wird im Gedächtnis des gemütvollen Volkes zu einem gewaltigen Helden, der selbst dem großen Überwinder Karl Furcht und Schrecken einjagt. So legt die Sage lindernden Balsam auf die tapferen Herzen, die wund waren vom Gram über die verlorene alte Herrlichkeit. Den Trost, nicht ruhmlos untergegangen zu sein, noch späteren Geschlechtern Bewunderung und Teilnahme abzuzwingen, diesen Trost kann die Geschichte zwar nicht, wohl aber die Sage spenden, und selbst unter den siegreichen Franken erzählte man nicht teilnahmlos vom Unglück des wackeren Langobardenvolkes. Es wäre ein Unrecht gegen einen längst untergegangenen, hochbegabten und ritterlichen deutschen Bruderstamm, wenn mir nicht auch berichteten, wie dieser selbst noch nach Jahrhunderten von feinem Falle sang und sagte. 22. Die Sagen von Desidenus und Adelgis.^") In der Stadt Brescia lebte, so heißt es, ein frommer und gottes-fürchtiger Mann aus edlem Geschlecht, mit Namen 2) e sib ex iu ß. Als nun *) Gegen Ende des zehnten Jahrhunderts war sie bei den Langobarden im großen und ganzen bereits ausgestorben. , , **) Hauptquelle ist die in der ersten Hälfte des elften Jahrhunderts geschriebene Chronik des Klosters Novalese (am Fuß des Mont Cenis, unweit Susa), deren

5. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 155

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Paulus Diakonus, der Geschichtschreiber der Langobarden. 155 wird vermutlich ebenso wieder weggehen." — „Willst du, ^rac^etn anderer, „daß ich ihm nacheile und ihn löte?" - "Auf welche Werse wolltest' du dies thun?" fragte der König. „Gieb mir," antwortete jener, deine goldenen Armringe, und ich will ihn damit berücken. Karl gab sie ihm, und der Mann eilte am Ufer des Flusses hinab, bls er das Schisflein schwimmen sah. Da rief er ihm von ferne zu: „Halt an, Adelgis! Was fährst du so eilig von hinnen? Der König schickt tnr seine goldenen Armringe zum Geschenk. Schäme dich, so heimlich davon zu schleichen wie ein Dieb. Nun komm mit deinem Schiffe wenigstens her ans User und nimm des Königs Gabe." Da lenkte Adelgis dem Lande zu. Wie er aber näher kam und jener ihm das Geschenk auf der Spitze seines Speers darreichte, ahnte er Verrat, warf den Panzer über, ^ nahm seinen Speer zur Hand und ries: „Reichst du mir deine Gabe mit dem Speer, so will ich sie auch mit dem Speer empfangen. Übrigens will ich deinem Herrn nicht nachstehen und ihm fein Geschenk erwidern. Er soll dafür meine Armringe erhalten." Damit reichte er sie jenem hinüber. Getäuscht kehrte der Mann heim und brachte dem Könige des Adelgis Armringe. Als aber Karl sie anlegen wollte, sielen sie ihm bis auf^ die Schultern. Da rief er verwundert aus: „Was für Arme muß dieser Adelgis haben, weitn er solche Spangen trägt! Wahrlich, es ist kein Wunder, daß er stark ist wie ein Riese." Seitdem aber ward Kart einer geheimen Furcht vor Adelgis nicht ledig; hatte er doch ihm und seinem Vater das Reich entrissen; darum bangte er, daß der starke Held ihn einmal töten werde, und überlegte, wie er ihn könnte umbringen lassen. Adelgis aber begab sich zu seiner Mutter, der Königin 2(ttfa, die zu Brescia in der Einsamkeit des Klosters ihre letzten Tage verlebte. Den väterlichen Thron wiederzugewinnen gelang dem Helden nicht. 23. Mulus grahomm, der Geschichtschreiber der Itangotrarbm*) (Von c. 725 bis c. 795.) Areii bewahrten die Langobarden ihres Volkes Urgeschichte, die alten Sagen, die Großthaten der Väter, in ihren Liedern, die sich mündlich vom Vater auf den Sohn vererbten. Sie aufzuzeichnen — keine leichte Arbeit! — mochte überflüssig erscheinen, solange sie noch im Volke lebten. Doch gegen Ende des siebenten Jahrhunderts, um 670, entnahm ein Langobarde aus ihnen *) Dieser Abschnitt ist größtenteils Wattenbachs ausgezeichnetem Werke „Deutsche lands Geschichtsquellen im Mittelalter" (4. Aufl., 1877, S. 134) entnommen: einige Kürzungen, Zusätze und Änderungen waren für unsere Zwecke unumgänglich. Vgl. auch F. Dahn, Des Paulus Diakonus Leben und Schriften, 1876.

6. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 357

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Zeit der innern Kriege bis zur Alleinherrschaft Chlochars des Zweiten. 357 ihm das Lockenhaar und den Bart aus und ließen ihn unbestatlet liegen an der Stelle, wo er getötet worden war. So endete ein Leben, überreich an den seltsamsten Gegensätzen, an Rot und Reichtum, an Glück und Elend. Von den Männern, die den Unglücklichen so schmählich verraten hatten, wurden die Schuldigsten alsbald von der Rache des Schicksals ereilt. Lie l]sltten in der darauf folgenden Nacht alle Schätze beiseite gebracht, dann öffneten sie die Thore und gaben die Stadt unbarmherzig dem Schwert der Feinde preis. Alle lebenden Wesen wurden niedergemacht, selbst die Priester an den Altären; die ganze Stadt samt den Kirchen wurde eingeäschert; nichts blieb zurück als der nackte Boden. Als nun Lendegisel, der Oberbefehlshaber des königlichen Heeres, mit Mummolus, Sagittarins, Charinlf und Waddo ins Lager zurückkehrte, sandte er heimlich Boten an den König Guntram, zu fragen, was mit den Männern geschehen solle. Der König befahl, Mummolus und Sagittarins mit dem Tode zu bestrafen ; die beiden andern, minder schuldigen, Charinlf und Waddo begnadigte er. Letztere wurden demnach entlassen, mußten aber ihre Söhne als Geiseln stellen. Wie nun Mummolus merkte, daß die Schergen des Todes nahten, wasfnete er sich und ging in Leudegisels Zelthütte. „Was kommst du so zu mir," sprach dieser, „als wärst du auf der Flucht?" Da antwortete Mummolus: „Ich sehe, nichts wird gehalten von der versprochenen Treue. Ich stehe am Abgrund des Todes." Lendegisel versetzte: „Ich werde hinausgehen und alles zum Besten wenden." Draußen aber befahl er sogleich, die Hütte zu umstellen und den Mummolus zu töten. Dieser erwehrte sich lange der Angreifer und gewann den Ausgang. Als er aber vor die Thüre kam, stachen ihm zwei Bewaffnete die Speere in die Seiten. Da stürzte er zu Boden und starb. Voll Todesangst versuchte der Bischof Sagittarins zu fliehen und zog die Kapuze über das Haupt. Aber einer zückte das Schwert auf ihn und hieb ihm Kopf und Kapuze mit einem Streiche herunter (585). „Um diese Zeit*) erfolgte auch ein Umschwung in Brunhildens Schicksal. Bis dahin war die Regierung von Australien in der Hand ihrer Feinde, welche die Vormundschaft über den jungen König an sich gerissen hatten. Aber dieser war jetzt fünfzehn Jahre alt, hatte also den ersten Mündigkeitstermin schon seit drei Jahren überschritten und brauchte rechtlich keinen Vormund mehr zu haben; in drei, vier Jahren aber kam er „zu feinen Tagen", und dann durste er keinen Vormund mehr haben. Er war auch bereits verheiratet, **) und die Großen sahen, daß ihre Vor- *) Kaufmanns Deutsche Geschichte, 2. Band, S. 152 ff. **) Die Unsitte, die Könige und Prinzen schon als halbwüchsige Knaben zu ver-

7. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 98

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
98 Die Langobarden bis zum Verlust ihrer Selbständigkeit. So geschah es; der Vater übergab ihm einen Teil des Heeres, und Romwald zog damit und mit seinen eigenen Leuten gegen Saburrus. Ehe er zum Angriff schritt, ließ er an vier verschiedenen Stellen die Heerhörner blasen, um die Feinde irre zu machen, und stürzte dann kühn auf sie los. Wie nun beide Heere miteinander in heißem Kampfgewühle lagen, da erblickte einer im Langobardenheere, der den Speer des Königs zu tragen Pflegte — er hieß Amalung —, einen griechischen Mann, der da mitkämpfte. Alsbald nahm Amalung den Speer in beide Hände, rannte gewaltig gegen jenen vor, durchbohrte das Griechenmännlein, hob es aus dem Sattel und trng es so gespießt in freier Lust über seinem Haupte. Bei diesem Anblick überkam die Griechen ein ungeheurer Schrecken. Das ganze Heer wandte sich zur Flucht. So erlitt Saburrus eine vollständige Niederlage, und noch auf der Flucht hieben die Langobarden viele der ©einigen nieder. Nur mit wenigen kam er nach Neapel zurück, um dem Kaiser seine Schande zu erzählen; Romwald aber zog fröhlich heim und brachte seinem Vater die Kunde von diesem schönen Sieg, durch den er das Langobardenreich gegen weitere Angriffe des Kaisers sicherte. Denn dieser sah, daß er gegen solche Helden nichts ausrichten könne, und setzte nach Sicilien über, wo er sich durch feine Habsucht so verhaßt machte, daß er schließlich von seinen eigenen Leuten im Bade erschlagen wurde (668). Jene Tochter Grimwalds, die vor Benevent dem Kaiser in die Hände gefallen war, schleppte dieser mit sich nach Sicilien, wo sie fern von der Heimat starb, ohne ihre Sieben wieder gesehen zu haben. Seine zweite Tochter aber gab Grimwald dem Grasen Transamund, der ihm die treusten Dienste geleistet hatte, zur Ehe und machte ihn zugleich zum Herzog von Spoleto. Dann kehrte er (663) nach Pavia zurück und strafte alle, die auf feinem Zuge nach Benevent von ihm abgefallen waren. Als der König gegen die Byzantiner ausgezogen war, hatte er in Pavia dem Herzog Lupus von Friaul die königliche Regierung anvertraut. Dieser nun hatte während des Herrschers Abwesenheit übermütig und gewaltthätig geschaltet, da er hoffte, jener werde niemals wiederkehren. Aber die Bürger der Königsstadt schickten Gesandte an Grimwald und beklagten sich über den Herzog, und Grimwald ließ diesem sagen, er werde ihn nach seiner Heimkehr zur Rechenschaft ziehen. Im Bewußtsein seiner Schuld wartete indes Lupus die Rückkehr des Königs nicht ab, sondern floh nach Friaul und erregte hier einen Aufstand gegen den König. Grimwald wollte keinen Bürgerkrieg unter den Langobarden entzünden und ließ darum an den (Ehasan der Avaren die Aufforderung ergehen, mit Heeresmacht in Friaul einzufallen, um den Herzog Lupus zu vernichten. Der raubfüchtige Chakan ließ sich das nicht zweimal sagen; alsbald rückte er mit einer großen Schar in Friaul ein, und es kam zu einer furchtbaren Schlacht

8. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 105

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Pertharis Rückkehr und König Kuninkpert« Schicksale. Pavia und Pfleger der St. Johanniskirche daselbst war und den König herrlich liebte. Dieser ging in des Königs Zelt und sprach zu Kuninkpert folgende Worte: „Mein Herr und König! unser aller Leben ruht in deinem Sseit; denn fällst du in der Schlacht, so wird der Tyrann uns mit allen erdenklichen Qualen umbringen. Laß dir also meinen Rat gefallen! Gieb mir deine Waffenrüstung; dann will ich in den Streit ziehen und mit jenem Bösewicht kämpfen. Falle ich, so kannst du den Schaden leicht wieder gut machen; siege ich aber, so wird dir um so größerer Ruhm zuteil werden, weil du durch deinen Knecht gesiegt hast." Der König dankte dem Jüngling für seine Treue, weigerte sich aber beharrlich auf seinen Vorschlag einzugehen, obgleich auch alle seine Getreuen, die um ihn waren, ihn unter Thränen baten, den Priester gewähren zu lassen. Endlich ließ er sich, obwohl ungern, durch ihr inständiges Bitten bewegen nachzugeben, übergab ^ dem Diakon seinen Harnisch und Helm, die Beinschienen und andre Waffenstücke und entsandte ihn an seiner Statt in den Kampf. Es war aber dieser Priester ganz von gleicher Gestalt und Haltung wie Kuninkpert, so daß ihn, als er nun gewappnet aus dem Zelte trat, jedermann für den König hielt. Die Schlacht begann, und es ward mit aller Macht gestritten. Der Priester suchte den Kronenräuber und rief ihn, als er ihn fand, sogleich zum Zweikampf. Da nahm Alachis alle feine Kraft zusammen und focht mit solcher Wut, daß fein Gegner nach tapfrer Gegenwehr tot vom Rosse sank. So starb der Diakon Seno den schönen Tod für feinen König. Wie ihm ober der Sieger das Haupt abschlagen wollte und den Helm abnahm, erkannte er, daß er nicht den König, sondern einen Geistlichen getötet hatte. Da schrie er mütenb: „Verflucht! nichts habe ich gewonnen. Um einen Pfaffen zu erschlagen, zog ich in den Kamps. Aber das schwöre ich jetzt: erring’ ich den Sieg, so will ich einen ganzen Brunnen mit Psaffennasen füllen." Als nun der wackere Priester gefallen war und Kuninkpert merkte, daß die Seinen, weil sie den Getöteten für den König hielten, die Schlacht für verloren ansahen, gab er sich ihnen sogleich zu erkennen und stärkte dadurch aller Herzen zu neuer Siegeszuversicht. Die Reihen ordneten sich wiederum; hier rüstete sich Kuninkpert, dort Alachis zur Schlacht. 23ald waren beide Heere wieder handgemein. Da sprengte Kuninkpert den ©einigen voran und rief dem Alachis mit lauter Stimme zu: „Siehe, wieviel Volkes hier versammelt ist! Wozu sollen so große Scharen zu Grunde gehen? Laßt uns beide den Einzelkamps mit den Schwertern versuchen! und wem von uns der Herr den Sieg verleiht, dem soll das ganze Volk heil und unversehrt gehorchen." Da umringten den Alachis seine Mannen und drangen in ihn mit Bitten und zornigen Worten, zu thun, was Kuninkpert vorschlug. Er aber schüttelte fein bleiches Antlitz und sprach: „Ich kann

9. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 400

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
400 Die Franken bis zum Untergange der Merowinger. nicht länger und begab sich mit dem Priester zu der genannten Burg. Eine Versammlung des Volks ward berufen, vor der er predigte und die mit tiefer Rührung seiner süßen Rede lauschte. Aber am dritten Tag litt es ihn nicht länger in Arbon, zu mächtig ergriff ihn die Sehnsucht nach seinen Jüngern. Siehe, da ward er von heftigem Fieber befallen, so daß er nicht einmal mehr die gewöhnliche karge Speise zu sich nahm. Vierzehn Tage lag er krank; dann löste sich die ewige Seele von dem hinfälligen Leibe. Seine Glieder waren bis auf Haut und Knochen völlig hingeschwunden. Dennoch war er im Geist noch bei seinem Werke, betete und flüsterte fromme Sprüche. So starb er im fünfundneunzigsten Jahre seines Lebens am 16. Oktober, nach der gewöhnlichen Annahme im Jahre 627. Seine treuen Jünger bestatteten den Sohn des fernen Irland in der Kirche neben seiner stillen Zelle mitten in der Wildnis des helvetischen Alpenlandes. An seinem Grabe aber glaubten viele die Wundermacht des seligen Mannes zu spüren, und mancher siedelte sich dort an, um immer in der Nähe der geweihten Stätte zu weilen. So wuchs die Schar der Mönche, und es entstand allmählich das große, blühende Kloster Sankt Gallen, das jahrhundertelang eine Stätte der Frömmigkeit und Wissenschaft, ein Segen und Glück für jene Schwabengaue gewesen ist wie Luxueil für das gallische, Bobbio für das langobardische Land. 14. Die letzten Merowinger' Schluß. (Bon 613 bis 751.) dieses Buch soll nur Merowingergeschichte enthalten. Da nun aber in der Zeit nach der Vereinigung des ganzen Frankenreiches unter Chlothar sehr bald die Merowinger selbst vor ihren mächtigen Hausmeiern in den Hintergrund traten und diesen allmählich die ganze Herrschergewalt überlassen mußten, so wird die Erzählung der Geschichte des Frankenreiches in dieser Zeit zweckmäßiger dem folgenden Buche zugewiesen, welches das Emporsteigen eines neuen Heldengeschlechtes, das der Arnulsinge oder Karolinger, schildern soll. Denn dieses Geschlecht war es, das in der letzten Merowingerzeit thatsächlich die Schicksale des Reiches lenkte. Nur die Regierung Chlothars d e s Zweiten und die seines Sohnes Dagobert erfordern hier noch eine etwas eingehenbere Darstellung, bet die Namen dieser beiden Herrscher eine letzte kurze Periode äußeren Glanzes in der Merowingergeschichte bezeichnen. „Wenn es in dem großen Buche der Weltgeschichte," sagt der Geschichtsforscher Otto Abel, „Blätter geben könnte, die weniger lesenswert als andre wären, so müßte man sicher das siebente Jahrhundert fränkischer Geschichte dazu rechnen. Keines erscheint so arm an großen Menschen und großen Thaten, keines so tief gesunken in geistiger und

10. Geschichtsbilder aus den Reichen der Langobarden und merowingischen Franken - S. 153

1892 - Gütersloh : Bertelsmann
Die Sagen von Desiderius und Adelgis. 153 Westen auf wie eine finstere Wetterwolke, und als sie näher kam, da sah man es von funkelnden Waffen blitzen, und nun ritt er. daher, der eiserne Karl, bedeckt mit eisernem Helm und Schild, umkleidet mit eisernen Schienen und ' eisernem Panzer, in der Hand die hochragende eiserne Lanze. Auch das Roß, das er ritt, schien eisern an Mut und an Farbe; und alle, die ihn umgaben, waren auf gleiche Weise ausgerüstet wie er. Eisen erfüllte die Felder und Straßen, die Sonnenstrahlen brachen sich in dem Glanze des Eisens. Das alles sah der spähende Otter mit einem einzigen raschen Blick, wandte sich zu Desiderius und schrie: „Steh da! dort hast du den Karl, nach dem du so viel gefragt hast!" Und mit diesen Worten stürzte er ohnmächtig zu Boden. Unten jammerte das Volt in der Stadt. „ O das Eisenwehe, das Eisen!" Der König aber stieg vom Turme herab und suchte Tröstung im Gebet; wie er denn stets ein frommer Christ war und regelmäßig um Mitternacht aufstand und in die Kirche ging, um zu beten. Man erzählt aber, daß die Thore der Kirche sich vor ihm von selbst geöffnet hätten. Im eigenen Hause des unglücklichen Königs lauerte der Verrat. Jtkmge hatte Karl vergeblich die starke Stadt belagert. Da sah die jüngste Tochter des Desiderius den Frankenkönig von einer Zinne aus und ward von Liebe zu ihm ergriffen. In blinder Leidenschast schrieb sie an Karl einen Brief, in dem stand, daß sie, wenn der König sie zum Ehgemahl nehmen wollte, ihm die Stadt und ihres Vaters Schatz ansliefern werde. Diesen Brief wickelte sie um einen Pfeil und schoß ihn auf einer Armbrust über den Ticino. Er kam wirklich in Karls Hände, und dieser antwortete so, daß die thörichte Leidenschaft den Sinn der Jungfrau nur noch mehr gefangen nahm. Unter dem Haupte ihres schlummernden Vaters hervor stahl sie die Schlüssel der Stadt und meldete dem Frankenkönig, daß er in der kommenden Nacht das Stadtthor geöffnet finden werde, ^lls alles in Pavia arglos des Schlummers pflegte, zog das feindliche Heer still und geräuschlos ein. Fröhlich hüpfte die Jungfrau dem Geliebten entgegen. Aber es war finstere Nacht; sie geriet in das Gedränge, ward zu Boden gerissen und endete unter den Hufen der fränkischen Rosse. Das war der Lohn ihres Verrates. Durch das Wiehern der Pferde und das Klirren der Waffen erwachten die Bewohner der Stadt und liefen verwirrt aus ihren Häusern hinaus. Viele wurden im Dunkel der Nacht zertreten oder erschlagen. Als die Franken in den königlichen Palast drangen, warf sich Adelgis ihnen entgegen und erschlug viele. Aber sein Vater wehrte ihm und sprach: „Es ist Gottes Wille, daß der Langobarden Reich vergehe.'1 Da entfloh Adelgis in der allgemeinen Verwirrung ans der Stadt, während Karl in die Königsburg einzog und den Desiderius gefangen nahm. Die ganze
   bis 10 von 91 weiter»  »»
91 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 91 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 13
2 0
3 0
4 18
5 7
6 0
7 6
8 0
9 0
10 12
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 9
17 0
18 0
19 1
20 0
21 1
22 0
23 1
24 2
25 0
26 4
27 4
28 3
29 1
30 0
31 1
32 0
33 1
34 2
35 0
36 6
37 32
38 0
39 2
40 0
41 1
42 12
43 27
44 0
45 18
46 34
47 5
48 18
49 1

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 6
1 215
2 27
3 30
4 53
5 6
6 4
7 46
8 23
9 225
10 5
11 11
12 9
13 32
14 20
15 8
16 70
17 345
18 8
19 54
20 36
21 18
22 30
23 114
24 1
25 98
26 20
27 2
28 15
29 19
30 30
31 14
32 7
33 7
34 40
35 76
36 19
37 87
38 291
39 76
40 18
41 102
42 18
43 177
44 11
45 136
46 61
47 3
48 3
49 7
50 4
51 22
52 56
53 18
54 34
55 53
56 26
57 0
58 24
59 83
60 53
61 8
62 2
63 22
64 8
65 76
66 73
67 41
68 74
69 26
70 5
71 178
72 52
73 17
74 32
75 45
76 44
77 116
78 9
79 8
80 6
81 6
82 312
83 74
84 3
85 47
86 38
87 80
88 14
89 15
90 22
91 15
92 227
93 2
94 89
95 17
96 37
97 5
98 110
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 25
1 59
2 12
3 21
4 7
5 20
6 54
7 29
8 4
9 7
10 388
11 59
12 84
13 19
14 27
15 0
16 21
17 2
18 59
19 88
20 7
21 2
22 0
23 0
24 205
25 35
26 38
27 2
28 15
29 23
30 2
31 23
32 33
33 192
34 103
35 5
36 19
37 0
38 13
39 32
40 5
41 40
42 10
43 20
44 13
45 8
46 27
47 90
48 18
49 4
50 25
51 30
52 88
53 46
54 69
55 14
56 8
57 3
58 14
59 196
60 9
61 6
62 20
63 2
64 79
65 12
66 9
67 9
68 12
69 11
70 13
71 21
72 119
73 5
74 12
75 33
76 46
77 90
78 358
79 9
80 66
81 202
82 7
83 86
84 6
85 2
86 78
87 27
88 5
89 73
90 28
91 33
92 1
93 29
94 44
95 133
96 9
97 79
98 10
99 32
100 154
101 88
102 60
103 18
104 33
105 16
106 9
107 63
108 3
109 88
110 30
111 18
112 45
113 31
114 37
115 1
116 40
117 6
118 173
119 65
120 3
121 51
122 58
123 14
124 107
125 25
126 27
127 87
128 7
129 49
130 26
131 113
132 331
133 107
134 17
135 5
136 103
137 31
138 10
139 54
140 25
141 5
142 50
143 44
144 15
145 33
146 8
147 4
148 63
149 3
150 6
151 60
152 48
153 34
154 7
155 19
156 42
157 13
158 43
159 83
160 42
161 6
162 0
163 0
164 36
165 31
166 73
167 6
168 9
169 38
170 2
171 370
172 11
173 59
174 23
175 84
176 52
177 118
178 30
179 46
180 47
181 1
182 48
183 263
184 45
185 9
186 13
187 28
188 170
189 2
190 0
191 24
192 53
193 57
194 42
195 17
196 42
197 26
198 3
199 17