Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

171. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 64

1865 - Glogau : Flemming
64 Ausfuhrartikel sind Getreide, Flachs, Pferde, Rindvieh, Fische, besonders aber, und seit uralten Zeiten, Bernstein. 5. Der Bernstein ist das sehr dünnflüssige, aber schnell hart werdende Harz eines Baumes, der in der Urzeit der Erde auf ihr wuchs, heutzutage aber nirgends mehr gefunden wird. Man schließt das aus den Ueberresten von Thieren und Pflanzen, die man oft in dem Bern- stein gefunden hat. Vor vielen, vielen tausend Jahren sind nämlich durch ungeheure Ueberschwemmungen ganze Welten von Schöpfungen der Erde zu Grunde gegangen, Länder, Wälder, Thiere und Steine. Die Gesteinarten findet man noch in der Tiefe der Erde, Ueberreste von Thieren als Versteinerungen, von Bäumen und Pflanzen als Braun- kohlen. In jener Zeit sind nun auch die Bernsteinbäume mit dem Bern- stein in die Erde gekommen, der in flüssigem Zustande Theile von Pflanzen und Thieren, Ameisen, kleinen Käfern, Spinnen, Fliegen rc. aufgenommen und, nachdem er erkaltet war, eingeschlossen. Und so findet er sich denn noch heute theils in der Tiefe der Erde, theils an der Küste des Meeres, das ihn bei stürmischem Wetter an den Strand wirft. Man gewinnt ihn auf dreifache Weise, durch Fischen, Stechen und Graben. Bei stürmischem Wetter wirft das Meer große Bündel Seegras (Seetang) ans Land, worin größere und kleinere Stücke gelben Bernsteins liegen. Da stellen sich denn die Leute mit Netzen an die Küste, die sie an langen Stangen der heranrollenden Woge entgegenhalten, so daß Seetang und Bernstein J hineinfallen. Dann schütten sie die Netze aus und Weiber und Kinder suchen den Bernstein heraus. Bei ruhigem Wetter und stiller, bis auf den Grund durchsichtiger See fährt man auf Booten aus, erspäht die größeren, in der Tiefe liegenden Steine, schiebt diese mit langen eisernen Haken bei Seite und streift große Drahtnetze auf dem Boden des Meeres hin, die dann den gewöhnlich unter den Steinen liegenden Bernstein fassen. In der Nähe von Braunkohlenlagern findet man ihn auch in einer feinen, mit blauem Thon durchzogenen Erde, und da gräbt man ihn heraus, was aber eine sehr mühsame Arbeit ist, da sich über dem Bernsteinlager oft Grundwasser befindet, was nun immer abgeleitet und fortgetragen werden muß, ehe man an das Graben gehen kann. Dies geschieht mit eisernen Haken, die man in den Boden stößt; die gefundenen Stücke werden vorsichtig herausgehoben und in nasse Tücher geschlagen, damit sie nicht an der Luft zerspringen. — Man findet den Bernstein an der Küste von Pommern und in Preußen von Danzig bis Pillau, und hier in Pillau im Samland am meisten. Daher heißt denn auch die Küste dieser Halbinsel die B ernste in kü sie. Gestochen wird er fast nur bei dem Dorfe Brüsterort, das an der Nordspitze der Halbinsel liegt. Die Bernsteingräber müssen der Regierung einen Pacht zahlen. Verarbeitet wird der Bernstein auf sehr verschiedene Weise. Aus den größeren Stücken macht man Perlen, die je nach ihrer Größe, Farbe unv Klarheit von verschiedenem Werthe sind, Korallen, Armbänder, Dosen, Crucifixe, Rosenkränze, Knöpfe u. s. w. Zu Pfeifenspitzen wird der Bernstein besonders im Morgenlande von den Muhamedanern gebraucht, die das Tabakrauchen über Alles lieben. In China wird er kleingestoßen

172. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 98

1865 - Glogau : Flemming
98 hervor und auf den unfruchtbaren, steinigen Höhen gedeiht nichts als Hafer und Kartoffeln. Die Bewohner, ein armes und ungebildetes, aber genügsames und gutherziges Bergvolk, führen von aller Welt abgeschieden, bei grobem Brod, Haferbrei und Kartoffeln ein kümmerliches Leben. Besonders merkwürdig ist der östliche Theil des Gebirges, die vulkanische Eifel. Es webt und glüht nämlich tief im Innern der Erde ein mäch- tiges Feuer, und das nimmt an manchen Stellen überhand und bricht zu Zeiten aus großen Kegelbergen hervor mit Donner und Sturm und Ver- finsterung des ganzen Himmels und Erzittern der ganzen Erde und Aus- werfen glühender Asche und Steine und Ausströmen einer glühenden Flüssigkeit, der Lava, die den Berg herab und das Thal entlang in breitem Strom und mit ungeheurer Schnelligkeit sich ergießt und dann alsbald an der Luft sich verdichtet und zu einer so festen Masse wird, daß man daraus und darauf Häuser bauen kann. Diese Berge nun nennt man Vulkane und ihren Gipfel mit der Feuerspeienden Oeffnnng Krater, und solche Berge hat es vor vielen, vielen tausend Jahren in der Eifel auch gegeben. Da sieht man denn noch heute eine Menge Kegelberge; die Krater sind zwar ausgebrannt und thun keinen Schaden mehr (erloschene Vulkane), aber die Lavaströme sind über weite Flächen ausgebreitet und manche der Berge ganz damit bedeckt. Man gebraucht diese Lava zu Mühlsteinen, zu Treppen, Platten, Thür- und Fenstereinfassungen, Pflastersteinen u. s. w. Den Tuffstein aber, d. h. den aus den Vulkanen ergossenen heißen Schlamm, zerstampft man ent- weder zu einem feinen Mehl (Traß), vermischt dies mit Sand und Wasser und gewinnt daraus einen sehr harten Mörtel, oder man verwendet ihn zu Bildhauerarbeiten, zu Backöfen, Feuerheerden u. a. An vielen Stellen sind die Krater tief eingesunken und in den runden Höhlungen haben sich schöne Landseeen gebildet. Und diese Seeen (Maare nennt man sie) mit süßem, klarem Wasser, so klar, daß man die Steine und Felsen auf dem Grunde sehen kann, reich an Fischen, von Lavabergen wie von einer Mauer umschlossen und von sanft abhängigen, grünen Anhöhen mit Buchen- wald wie von einem schönen Kranze umgeben, sind eine besondere und eigenthümliche Schönheit der Gegend. In der Nähe der Seeen sprudeln häufig eisenhaltige Mineralquellen. Der merkwürdigste dieser Seeen ist der La ach er See, 3 Stunden westlich vom Rhein und Andernach. Er ist über 200 Fuß tief und hat mehr als eine Stunde im Umfang. Auch um ihn her liegen Felsen von löcherigen Laven und Schlacken. Sein Wasser ist hell, bläulich, sehr kalt, von widerlichem Geschmack, und wirft vom Winde bewegt einen Sand aus, der vom Magnet angezogen wird. An der Ostseite des Seees ist eine Grube, in der sich, wie an vielen andern Stellen dieser Gegend und Seeen, kohlensaures Gas in solcher Stärke und Menge entwickelt, daß ein Mensch davon betäubt wird und kleine Thiere darin ersticken. Nahebei ist eine Mineralquelle. An der Südseite des Laacherseees liegt die vormalige Abtei Laach, von der der See den Namen hat; die Abtei ist jetzt ein Landgut, die Kirche, aus Tuffstein, verfallen, eine schöne Ruine. — Die hohe Veen, nördlich von der Eifel bis Aachen, ist eine öde Hochfläche ohne Wald und Wiese,

173. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 172

1865 - Glogau : Flemming
--- 172 Massen an. Das aus unzähligen Spalten und Rissen hervorrieselnde oder stürzende Wasser ist eine unversiegbare Quelle von unzähligen Bächen und Flüssen. Zu beiden Seiten sind die Gletscher von Himmelhohen, steilen Felswänden (Moränen) eingeschlossen. Wer einmal die Schweiz oder sonst ein Alpenland durchwandert hat, der erinnert sich auch des Schreckens, den er gehabt, als er das erste Mal den Donner durch die Thäler und über die Höhen ertönen hörte, und wußte nicht, woher er kam. Er war aber davon, daß die Gletscher neue Risse und Spalten bekommen oder ein Eisgewölbe, das sich in der Tiefe durch Wasser ge- bildet, zusammengestürzt oder daß ein Gletscher gerutscht war; denn in Folge des Druckes von oben oder durch das Gefrieren des Wassers, das in die Spalten der Gletscher eindringt und eine Ausdehnung des Eises bewirkt, rutschen die Gletscher und bewegen sich fort. Die Oeffnungen an den untern Stellen, aus denen die Wasser fließen, nennt man Gletscherthore, den obern Gletscher Firn. — Die Lawinen sind Schneemassen, die sich in die Tiefe bewegen. Wenn nämlich im Früh- jahr die Schneelager durch das Thauwasser, das sie durchdringt, losgelöst werden, so gerathen oft große, zusammenhängende Schneemassen auf dem schlüpfrigen Boden in rutschende Bewegung, nehmen auf dem Wege immer mehr Schnee mit und wachsen bald zu ungeheurer Größe; bei sehr steilen Abhängen nimmt auch die Schnelligkeit der Bewegung furcht- bar zu; sie reißen Alles mit sich fort, was ihnen in den Weg tritt, Häuser, Bäume, Felsen, Menschen, Thiere, es kann ihnen nichts wider- stehen, ja von dem Luftdruck der schnellen Bewegung werden sogar Bäume, Häuser, Menschen und Thiere, die nicht unmittelbar in die Schneemasseu gerathen, zu Boden gerissen und weit fortgeschleudert. Erreicht endlich die Lawine einen jähen Abhang, so stürzt sie da mit furchtbarem Donner hinunter und zerschmettert und begräbt Alles, was sie unten antrifft. Oft werfen die Massen sich quer durch ein Wasser im Thal, das, ohne- hin angeschwollen, sich nun aufwärts staut und dann weithin das Thal überschwemmt und verheert. Von Menschen, die von solchen Lawinen verschüttet werden, wissen sie in den Alpen schreckliche Geschichten zu er- zählen. Sobald der Sturz vorbei ist, eilt Alles, was Hände hat, herbei, um die Unglücklichen herauszugraben. Manchmal gelingt es auch den vereinten Anstrengungen derer, die unter dem Schnee, zumal wenn sie hohl liegen, und derer, die nach innen graben, den Einen und den Andern, wenn auch geschunden und zerbrochen, noch zu retten. Aber die meisten werden gleich von den Massen niedergeschmettert oder ersticken darunter und man gräbt nur die Leichen heraus, um sie wieder zu begraben bei den Andern. Ihr seht, wo die Natur so viele Herrlichkeiten und Wunder hat, wie in diesem Lande, viel mehr und größere als bei uns, da hat sie auch größere Gefahren und Schrecknisse daneben gestellt. Wo Gott dem Menschen seine Heimath angewiesen, er soll's ihm überall danken, denn er hat überall dazu Ursach. — Man erzählt, manchmal entständen La- winen durch eine ganz kleine Veranlassung, z. B. durch einen Schuß oder Peitschenknall, ja durch den Tritt eines Vögleins in den Schnee, und in Strichen, die öfter Lawinen erleben, ist man deshalb mit Knallen

174. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 89

1872 - Glogau : Flemming
— 89 — heftigsten Meeresstürmen und Windwirbeln fast ununterbrochen heimgesucht werden, Bäume und Sträucher, nicht einmal die Birke kann hier ausdauern. Dagegen ist das Meer sehr reich an Fischen und Seehunden, der Boden in der Tiefe an Torf und Steinkohlen. Einen wichtigen Erwerb bietet außerdem der Vogelfang, der aber auf den steilen Felswänden der sogenannten Vogelberge und bei der heftigen Brandung nicht ohne Gefahren ist. Von der Eidergans s. u. Die Füringer sind ein still zufriedenes, heiter gutherziges Volk, gegen den Fremden ungemein höflich und gastfreundlich und bleiben bis in das höchste Alter rüstig. Schaffleisch, Walfischfleisch, Walsischspeck sind ihre Lieblingsspeisen. 9. Island (d. h. Eisland) ca. 30 Meilen von Grönland entfernt, mit seiner Nordspitze den nördlichen Polarkreis berührend, ist 1870 Dm. groß und wahrscheinlich — denn das Innere ist unbekannt — durchaus ein gebir- giges Hochplateau, rings von schwarzem, schars gezacktem Gestein umstarrt. Von Nw. nach So. zieht mitten durch ein ödergebirgsrücken, der nach allen Seiten sich verzweigt und bis 6000 und 6800 Fuß sich erhebt. Im Osten ist er am höchsten. Dazu ist die Insel ganz vulkanisch. Das unterirdische Feuer bearbeitet das Land, hebt es unmerklich, erschüttert es, durchdringt die Eis- und Schneemassen und bedeckt es mit Vulcanen, Lava, Sand, heißen spru- delnden schäumenden Springquellen und schweslichen Dämpfen. Der Geysir (geifa — wüthen), die berühmteste unter diesen heißensprudelquellen, springt bis 100' hoch, mit unterirdischem donnerähnlichem erderschütterndem Knallen, aber in unregelmäßigen Pausen. Der runde, 20 Fuß dicke Wasserstrahl wirft auch Steine mit aus. Von dem Kessel fließt er in einen Bach ab, den die Bewohner wie die Carlsbader zum Waschen, Kochen u. 'dgl. brauchen. Von den Vulcanen sind viele ausgebrannt, thätig sind noch sieben, darunter der Krabla und der Hekla, jener imn., dieser im S. Der letztere ist eine Meile vom Meere entfernt, über 5000' hoch, hat drei weißfchimmerndespitzen und ist von Asche und Lava wie von einem hohen Wall umlagert. Von seiner Höhe, die wegen der Massen glatten Eises sehr schwer zu erreichen ist, hat man eine weite, aber surchtbareaussicht, meilenweit erblickt man nichts als schwarze vulcanische Kegel, dazwischen schwarze Lavaströme, wo nirgends ein grünes Plätzchen zu entdecken, und dahinter hohe Gletscher, und das Meer. Wenn der Berg tobt, erschüttern Erdbeben die Insel ost Monate lang, eine schwarze Sandsäule, die den ganzen Krater ausfüllt, steigt unter beständigein Krachen und Donnern zu ungeheurer Höhe empor, Feuer und Blitze zucken daraus her- vor, glühende Steine fliegen himmelhoch aus, aus 30 Meilen in die Runde bedecken sich die Felder mit festem Magneteisensand, schwere Magneterze schlagen, in mächtigen Bogen aus dem Krater herausgeschleudert, tief in den gefrorenen Boden hinein, glühende Bimsteine fliegen umher und fallen in großen Massen auf das Meer, das sie meilenweit bedecken, die Flüsse werden durch quer hindurchgeschobene Barren oft verstopft, treten aus, überschwemmen das Land und machen aus der Asche und dein Sande einen festen Kitt, welcher Felder und Wiesen überzieht und aus Jahrhunderte ihnen die Fruchtbarkeit benimmt, bis Frost, Nässe und Sonnenwärme die oberste Schicht verwittert, erweicht und wieder fruchtbar gemacht haben. In den Jahren 1845 und 1846 hatte der Hekla eine furchtbare, lang anhaltende Eruption. Von -dem

175. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 175

1872 - Glogau : Flemming
— 175 — Calabrien ist eine merkwürdig zerrissene, unwegsame, unzugängliche Halbinsel. Reggio noch heute eine blühende Handelsstadt. Cosenza: Alarich 410. Apulier und Calabreser (Calabreser Hüte) sind ein rohes, Müßiggänge- risches, leidenschaftliches Volk, immer mit Dolch und Pistole bewaffnet, immer zu Raub und Mord aufgelegt, und das Brigantenthum in Calabrien ist noch heute wie vor Zeiten die Klage der Reifenden, die Roth einer Regierung, die des Unwesens Herr zu werden nicht im Stande ist. Im Februar 1783 wurde Calabrien von einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht, das in Zeit von wenigen Minuten 40000 Menschen begrub und 300 Städte und Dörfer der südlichen Landschaft zerstörte. Ein neueres im Jahre 1857 tödtete 9000 Menschen. H. Sicilien, die Brücke zwischen Italien und Afrika und zwischen dem Osten und Westen des Mittelmeeres, die Perle dieses Meeres, hat die Gestalt eines Dreiecks und gegen 500 Ihm. Flächeninhalt. Die ganze Nordküste nimmt eine zusammenhangende Gebirgskette — eine Fortsetzung des Apennin von Calabrien, mit dem es wohl einst zusammenhing — ein, die zum Meere jäh und steil abfällt, während das Südgehänge ein Plateau von durchgängig 1000 bis 1200' Meereshöhe bildet. Nur die äußersten Südküsten und der Ostrand (die Ebene von Catania) ist Tiefebene. Die Ostseite der Insel zeigt gleich dem benachbarten Südende der Halbinsel vielfach vulcanifche Formen und Erscheinungen, und südlich vom pelorischen Gebirge erhebt sich, frei und ifolirt, von den übrigen Gebirgen Siciliens ganz abgesondert, zu einer Höhe von 10200', also bis in die Region des ewigen Eises, der Aetna, der höchste Berg in Italien, der gewaltigste Vulcan von Europa. Sein Umsang beträgt 20 geographische Meilen, seine Basis hat rundliche, der ganze Berg Kegelform. Er hat mehrere hundert kleine Krater, kegelförmige kleine abge- sonderte Berge mit trichterförmigen Vertiefungen, durch welche sich im Lauf der Zeit das unterirdische Feuer, die eingeschlossenen Dämpfe den Ausweg verschafft haben; der höchste Krater, der wie ein Vater zwischen seinen Kindern steht, hat 2500' im Durchmesser. Die verheerenden Ausbrüche sind, wie bei allen Vulcanen von bedeutender Höhe, verhältnißmäßig selten und geschehen gewöhnlich nicht durch den höchsten, sondern durch einen jener Nebenkrater. Aber geschehen sie seltener, so sind sie, wenn sie kommen, desto heftiger; wie 1329, 1669 (wo 46 Städte untergingen und 90000 Menschen umkamen), 1693,1732,1780,1797—1800,1842. Der Boden, überall vnlcanisch, besteht aus Lava, vulcanischem Sand, vulcanischer Asche und ausgeworfenen Stein- Massen. Je höher man kommt, desto mehr nimmt die Menge und Höhe von Sand und Asche zu, und der oberste Theil ist fast ganz damit bedeckt. Die Lava- massen thürmen sich oft wie unübersteigliche Mauern 40 bis 50', ja 300' hoch auf, oft reichen sie meilenbreit und meilenweit in die Landschaften am Südfuß des Berges. Quellen, Bäche, Flüfse hat der Aetna nicht, was sich aus der Form des Berges, der Art des Bodens, dem Fehlen von Thälern und Rasen erklärt; die Bewohner sind, besonders in den höheren Theilen, auf Cisternen- w asser beschräukt. Nach dem Pslanzenleben kann man den Boden, wie auch die Bewohner selber thun, in drei Gürtel eintheilen, den angebauten, den Waldgürtel und den nackten Gürtel, oder die bebaute, die Wald- und die Schneeregion (regione colta, regione nemorosa, regione nevosa). In dem

176. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 333

1872 - Glogau : Flemming
von Hochgebirgen entführt, wie sie sich häufig in Schweizerebenen, merkwürdig viele auch in der norddeutschen Tiefebene finden. Vgl. 1. Th. S. 56. 82. Die achte, letzte, oberste Schicht bildet die Dammerde (Humus), welche die Oberfläche der Thäler bedeckt. Auch hier finden wir noch Ueberreste von Thieren und Pflanzen, die aber der historischen Zeit angehören. Andere Geologen unterscheiden vier Hauptperioden der Erde: 1. die Primärzeit: Grauwacke, Kohlen, Zechstein; 2. Secundärzeit: Trias- oder Salz-, Jura- und Kreideformation; 3. Tertiärzeit: Molasse und Diluvium; 4. Alluvium: die Jetztzeit. Versteinerungen in 1. von Muscheln, Corallen, Fischen; in 2. von Schalthieren und Reptilien; in 3. von großen Land- säugethieren. 3. Aber auch in ihrer gegenwärtigen Formation verändert sich die Erde noch fortwährend, wenn auch langsam und nicht in so großer Ausdehnung. So z. B. setzt der Ganges jährlich 6400 Mill. Cubikfuß Erde an seiner Mündung ab. Die Anschwemmungen des Missouri nehmen einen Flächen- räum von 16000 englischen Dm. ein; dieser Fluß entführt jährlich ca. 3400 Mill. Cubikfuß erdiger Theile aus seinen Quellengegenden und lagert sie in niedrigen Regionen ab. Flüsse versanden dadurch, daß die Berge, wo sie ent- springen, abgenagt und als Sand dem Meere zugeführt werden. Die Mitte Schwedens (s. § 4) hebt sich in 100 Jahren um 4 Fuß, die Südspitze dagegen sinkt, und die Ostküste soll bereits 64 Fuß gesunken sein. Ebenso hebt sich Dänemark im Norden, Arabien an der Westküste. Die Küste von Chile hat sich im Jahre 1822 an 100 Meilen lang um 5 Fuß gehoben. Die Küste von Grönland sinkt seit Jahrhunderten, ebenso die Küsten der Nord - und Ostsee. Adria lag früher am adriatischa Meere, im 12. Jahrhundert lag es 10000 Metres davon entfernt und das hat immer zugenommen. Die Insel Kreta hat sich auf der Westseite 24' gehoben. 1811 stieg bei St. Miguel eine Insel auf, verschwand aber nach 1/2 Jahre wieder. 1831 stieg an der Südwestküste von Sicilien im mittelländischen Meere gleichfalls eine vulcanifche Insel auf, die aber nach 2 Jahren auch wieder verschwand. 4. Die größten Veränderungen hat von Anfang das unterirdische Feuer bewirkt, indem es Berge, Gebirge, Hochebenen erhob. Aus der Wahrnehmung, daß, wie die Wärme mit der Entfernung von der Erdoberfläche abnimmt, so, je weiter man in das Erdinnere eindringt, in stetigem Verhältniß zunimmt, kommt man zu dem Schluß, daß der Erdkern in einer Tiefe von 12 Meilen in feurig-flüssigem Zustande sein muß. Die feste, starre Erdrinde steht zu der gluthflüffigen Masse des Erdinnern noch jetzt etwa in dem Verhältniß, wie die Schale des Eies zu seinem Durchmesser. Das unterirdische Feuer zeigt sich noch heute wirksam in Vulcanen und Erdbeben. Die Vulcane sind Ven- tile, aus denen Dämpfe, Gase, glühende Massen (Lava), Sand, Asche, Steine, Schlamm ausgeworfen werden. An den Küsten und auf den Inseln finden sich die meisten Vulcane (Vgl. § 14, 9). Aetna, Vesuv, Island sind Cen- tralvulcane, die Inseln des griechischen Archipel Reihenvulcane, die Eisel, das Siebengebirge sind erloschene Vulcane, jene thätige. Es giebt viel mehr erloschene als thätige Vulcane. Asien ist der vulcanische Herd der Erde: hier sind, was sonst nirgends auf der Erde, in seiner Mitte, fern von der Küste, Vulcane thätig. Erdbeben kommen überall vor, nicht blos in Län-

177. Enthaltend die vierte Stufe: Europa - S. 331

1872 - Glogau : Flemming
6. Unermeßlich und unendlich, glänzend, ruhig, ahnungsschwer liegst du vor mir ausgebreitet, altes, heil'ges, ew'ges Meer. Soll ich dich mit Thränen grüßen, wie die Wehmuth sie vergießt, wenn sie trauernd auf dem Friedhof manch ein theures Grab begrüßt? Denn ein großer, stiller Friedhof, eine weite Gruft bist du, manches Leben, manche Hoffnung deckst du kalt und fühllos zu; Keinen Grabstein wahrst du ihnen, nicht ein Kreuzlein, schlicht und schmal, nur am Strande wandelt weinend manch ein lebend Trauermal. — Soll ich dich mit Jubel grüßen, Jubel, wie ihn Freude zollt, wenn ein weiter, reicher Garten ihrem Blick sich aufgerollt? Denn ein unermeßner Garten, eine reiche Flur bist du, edle Keime deckt und Schätze dein krystallner Busen zu. Wie des Gartens üpp'ge Wiesen ist dein Plan auch glatt und grün, Perlen und Corallenhaine sind die Blumen, die dir blühn. Wie im Garten stille Wandler ziehn die Schiffe durch das Meer, Schätze fordernd, Schätze bringend, grüßend, hoffend, hin und her. — Sollen Thränen, soll mein Jubel dich begrüßen, Ocean? Nicht'ger Zweifel, eitle Frage, da ich doch nicht wählen kann! Da doch auch der höchste Jubel mir vom Aug' als Thräne rollt, so wie Abendschein und Frühroth stets nur Thau den Bäumen zollt. Zu dem Herrn empor mit Thränen war mein Aug' im Dom gewandt, und mit Thränen grüßt' ich wieder jüngst mein schönes Vaterland; Weinend öffnet' ich die Arme, als ich der Geliebten nah; weinend kniet' ich auf den Höhen, wo ich dich zuerst ersah. An. Grün. § 16. Die Erde. Tellurische Verhältnisse. Ii. Festland, Produete, Bewohner. 1. Die Erde war ursprünglich eine glühend-flüssigemasse, deren Außen- fläche allmählich erkaltete, so daß sich eine immer dicker und fester werdende Kruste bildete. Man hat ihr Alter auf 353 Mill. Jahre angenommen. (Eine Basaltkugel von 2 Fuß Durchmesser, erhitzt, war erst in 6'/2 Tagen erkaltet; die Erde ist aber 7560 Trillionen Mal größer. Auch nach der Höhe der Schlammerde des Nil hat man das Alter der Erde berechnet; in 100 Jahren ist der Boden Aegyptens um 3 '/2" erhöht.) 2. Das feste Land besteht aus ungeschichteten Gesteinmassen, Ur- gebirgen, die, durch Feuer entstandene (vulkanische oder plutonische) Gebilde, ^.rachyt, Basalt, Granit, Porphyr, Grünstein u. s. w. enthalten, aber fast nie organische Ueberreste einschließen; und aus geschichteten Felsmassen, Flötzen, die, durch langsamen Niederschlag aus Ungeheuern Wassermassen entstandene (neptunische) Formationen, meist Sand-, Thon- und Kalkstein enthalten und viele Versteinerungen organischer Körper einschließen. Die Flötzmassen sind

178. Vaterlandskunde für Bürgerschulen des Königreichs Sachsen - S. 65

1826 - Dresden Leipzig : Barth Selbstverl. K. Engelhardt
65 Bischofswerda, rnt Leinwand - und Tuchfa- briken, war im letzten Kriege die einzige Stadt Sach- sens , welche ganz in Feuer aufging, und zwar bei ei- nem Gefechte zwischen Russen und Franzosen, den 12- Mai 1813. Seitdem ist sie schöner, als erst, hergestellt und ihr Marktplatzt durch eine Wasserleitung von Ba- salt und Granit verziert, welche beim Jubelfeste unsers Königs 1818 eingeweiht, auch mit dessen ehernem Brustbilde geschmückt ward. Bei der Stadt giebt es viel Leiche und Granitbrüche. Stolpen liegt an und auf dem schönsten Ba- sallberge Sachsens, dessen schwarzblaue, 6 bis 12 Zoll starke Säulen, gleich Orgelpfeifen, 8 bis 9 Ellen zu Lage ausgehen, wenn sie hohl liegen, beim Daran- schlagen, ziemlich hell klingen, so hart sind, daß ih- re Köpfe durch Kanonenkugeln nicht zertrümmert wer- den können und deshalb zu Strasenpseilern, Ambosen Probir-, Polir-, und Schlagsteinen für Buchbinder benutzt werden. Das alte in Trümmern liegende Schloß war, vom Izten bis ins 16te Jahrhundert, oft die Residenz der Meisner Bischöffe, dann Festung und ein eben so gefürchtetes Staatsgefängniß, als Hohnstein, wovon noch schauerliche Uiberreste zeugen; unter andern ein unterirdischer Kerker, in welchen der Gefangne durch ein Loch an Stricken Hinabgelaffen werden wußte. Das Schloß, mit Z durch Zugbrücken verbundenen Hö- fen, ruht auf Basalt, und die Schloßgräben, so wie der 143 Ellen tiefe, aber meist verschüttete Brunnen, sind in Basalt gearbeitet. Letztrer ist der tiefste, durch Basalt gearbeitete Brunnen in Europa. Auch bilden Basaltsäulen das der Jubelfeier unsers Königs 1818 auf dem Markte geweihte Denkmal. Im ersten Hofe des Schlosses fiel am 3- Septbr. 1756 der erste feind- liche Schuß, welcher den 7jähr-gen Krieg eröffnete, indem der Prcuss. General Warneri den Sächs. Kom- mandaten v. Liebenau, einen 74jahrigen Greis, der, ohne Besatzung und Munition, sogleich den Degen ab- geben wollte, durch einen Pistolenschuß tödtlich verwun- 5 dete ,

179. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1547

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
Europa. Dad dänische Reich. Die Insel Island. 1547 Ebnung der Zwischenräume Vorschub leisten; der feine Staub dringt in verschlossene Räume und Gefäße, verderbt Speisen, die Zähne des Viehs, so daß es nicht mehr beißen kann. Mit der vulkanischen Beschaffenheit und Thätigkeit stehen die zahllosen kochenden Sprudelquellen oder Hverars, die warmen Quellen oder Laugars und die Bierquellen, Sauerbrunnen, Oelkildars im innigsten Zusammenhange, von denen die beiden erstem durch ihre hohen Wärmegrade und kieselsaure Verbindungen, die letztere durch ihren Kohlensäuregehalt bezeichnet sind; die Hverars werden in einigen Gegenden zum Kochen der Speisen, die Laugars zum Baden, die Oelkildas zum Trinken als Gesundheit befördernde Mineralwaffer benutzt. Die bedeutendsten Hverars des Landes sind der Geyser, der große und der kleine Strockr, Das Quellsystem des großen Geyser (Geysir von geysa, giosa wüthen, mit Un- gestüm hervorbrechen) liegt in einer 2 M. br., weiten, mit einem dichten, grünen Teppich üppiger Wiescngrünbe überkleideten, von mehrern kleinem und größern Flüssen durchwundenen, von flachen Berg- und Hügelrcihcn umgrenzten Thal, am Fuße des Blafell gegen das Meer hin an der Hvitaa, 5 M. im In W des Hekla, unmittelbar am Fuße detz aus schiefrigem Klingstein bestehenden Laugasjaell. Schon aus der Ferne bemerkt man an verschiedenen Stellen weiße, leichte Dämpfe über den Boden hinziehen oder kräftigere Rauchsäulen wolkenförmig emporwirbeln, bis man zu einem zusammengesetzten System größerer und kleinerer warmer Quellen und Koch- brunnen gelangt. Das Geyserthal wird von mächtigen Thonablagerungen bedeckt, welche durch die Einwirkung der heißen Dämpfe aus Klingstein entstanden sind; durch diesen Untergrund bricht der Geysir hervor, der durch eine dicke Schicht von Kieselstnter, dem Absatz der Quellen, allmälig überlagert worden ist, welche ringsum einen Eruptiontzkegel bilden, in dessen Mitte eine senkrechte cylindrische Röhre in die Tiefe des Brunnen führt. Der Eruptiontzkegel des Geysers ist abgestumpft, aschgrau, hat 8 — 10» Böschungen; in diesen Kegel versenkt sich ein flaches Becken von 50 — 36' Durchmesser, in dessen Mitte das Rohr des Kochbrunnen mit einem 3mal kleinern Durchmesser von senkrechten Wänden umgeben sich 70—80' in die Tiefe senkt. Unter den gewöhnlichen Verhältnissen ist das Becken mit krystallklarem, seegrünem Wasser von 82° C. erfüllt, und läuft in 3 kleinen Abflußrinnen über die östliche Kegelböschung; nach einiger Zeit vernimmt man unterirdisches Donnern, das, wenn auch viel weniger laut, dem durchaus ähnlich ist, welches die Vulkane während ihrer Ausbrüche von sich geben, die Ober- fläche des Geystrkegels wird dabei in eine zitternde Bewegung versetzt; während diese Erscheinung einige Sekunden fortdauert, dann zuweilen auf einen Augenblick nachläßt, um um so stärker zu beginnen, schwillt das Wasser im Becken, es wird nach oben gewölbt, und große an der Ober- fläche zerplatzende Dampfdlasen schleudern das siedende Wasser 6 — 8' h. empor; darauf wird es still, dichter weißer leicht fortbewegter Dampf umhüllt für kurze Zeit den Kegel, In sehr regelmäßigen, fast l'/rstündigen Zwischenräumen wiederholt sich dieselbe Erscheinung oft tagelang, bis sie plötzlich einen andern Charakter annimmt, dann wird stärkeres Donnern aus der Tiefe vernom- men, das Wasser schwillt im Bassin, schlägt hohe Wellen und wirbelt umher; in der Mitte erheben sich gewaltige Dampfblasen, und nach wenigen Augenblicken schießt ein Wasserstrahl, in feinen, blendend weißen Staub gelöst, in die Luft; er bat kaum eine Höhe von 80—100' erreicht, und seine einzelnen Perlen sind noch nicht im Zurückfallen begriffen, so folgt ein 2ter und 3ter höher steigender dem ersten nach, in günstigen Fällen bis 150' h.; größere und kleinere Strahlen verbreiten sich nun in allen Richtungen; einige sprühen seitwärts, kürzern Bogen folgend, andere aber schießen senkrecht empor mit sausendem Zischen wie die Raketen eines Feuer- werks; ungeheure Dampfwolken wälzen sich über einander und verhüllen zum Theil die Wasser- garbe, nur noch ein Stoß, ein dumpfer Schlag auö der Tiefe, dem ein spitziger, alle andern an Höhe überragender Strahl, auch wohl von Steinen begleitet, nachfolgt, und die ganze Erscheinung stürzt, nachdem fle nur wenige Minuten gedauert, in sich zusammen; ehe noch der dichte Dampf im Winde verzogen und das siedende Wasser an den Seiten des Kegels abgelaufen ist, liegt das vorhin ganz mit Wasser angefüllte Becken trocken, mit aschgrauen Sinterperlen bedeckt, bor dem Auge des herannahenden Beobachters, der im tiefer führenden Rohre gegen 6' unter dem Rande, das bis 12' tief sich senkende Wasser ruhig und still wie in jedem andern Brunnen erblickt. Nach Verlauf einer Stunde, und auch wohl nach kürzerer Zeit, sängt das Wasser im Rohre allmälig wieder zu steigen an, und das Bassin ist ganz wie vor dem Aus- bruch bis zum Ueberlausen mit fast siedendem Wasser erfüllt; nach 4 — 6 Stunden stellen sich die Detonationen erst wieder ein und nehmen alsdann wieder ihren regelmäßigen Verlauf, bis nach oft längerer als eintägiger Zeitdauer sich wieder die großartigen Ausbrüche zeigen; so geht dies wunderbare Spiel Jahr auö, Jahr ein, und ist ganz unabhängig von den Aus-

180. Die europäisch-germanischen Staaten - S. 1548

1857 - Glogau [u.a.] : Flemming
1548 Europa. Das dänische Reich. Die Insel Island. brächen des Hekla; Kieselerde in großer Menge, kohlensaures, schwefelsaures, Chlor- und Schwefelnatrium, kohlensaures Ammoniak, schwefelsaures Kali und Magnesia und Kohlensäure sind die Bestandtheile des Geyftrwasserö. Der große S tro kr (Butterfaß, weil in ihm das Wasser wie in einem Butterfaß durch Quirlen in heftige Bewegung gesetzt wird), 400' vom Mittelpunkt des Geysir entfernt. 1784 nach einem heftigen Erdbeben entstanden, hat keinen Eruptiontzkegel, nur einen dunkelbraunen, einige Zoll dicken Rand, oben 6 — 7' weit, nach unten stark verdünnt, in 42' Tiefe ist der Grund wahrzunehmen, das Wasser steht 10—12' unter dem Rande, die Eruptionen häufiger, aber von geringerer Wassermenge, nicht durch unterirdisches Donnern vorher verkündigt, zuweilen längere Zeit ununterbrochen den Wasserstrabl 120—130' und höher stundenlang auswerfend; verstopft man die Röhre, so erfolgt nach 10 Minuten die Eruption. Beide Springqucllen sind von wenigstens 40 verschiedenen Quellen umgeben, theils Sprudel, theils tiefe mit ganz ruhigem, dunkelgrünem, fast kochenden Wasser angefüllte Bassins, und noch 20 Schlammkessel und dem großen Geysir ähnliche aber unthätige Quellenkrater: unter den Sprudelquellen ist der kleine Geysir, gewöhnlicher kleine Strokr genannt, mit seinem 20 — 30' h. Strahl die bedeu- tendste; rieselnde Bäche entströmen diesen verschiedenen Bassins, die ihr Flußbette mit Rinden von Kieselsinter in eigenthümlich wellenförmiger Zeichnung überziehen. Kieselsinteradsätze sind in mehr als 4 Stunden weiter Erstreckung um den Geysir verbreitet; nahe an der Betna kommen in derselben verkieselte Pflanzenüberreste, Birken-, Weidenblatter, Wachholderzweige, Grashalmen, Schachtelhalme, selbst Aeste und Baumstämme vor; in dem heißen, kieselhaltigen Wasser selbst befinden sich Conserven oder Wasserfäden, in minser heißen, 40° C., selbst lebende kleine Schnecken. Sehr zahlreich, aber noch ungezählt, sind die heißen und warmen Mineral- quellen in Island, die wichtigsten sind die warmen Quellen auf Laugarnaes unweit Reykiavik (Rcykja d. i. rauchend, dampfend); Snorralaug ist von Snorro Sturleson eingerichtet, 50 Menschen können sich auf einmal darin baden; bei Hussavik entquellen dem Meeresboden Laugars, welche die Taue der daselbst ankernden Schiffe verderben; die Oseite Islands ist arm an Hverarn und Laugarn, die beträchtlichsten der Sseite sind außer den Geysern noch die Sprudel von Rey- kinweshverar an der Mündung der Hvitaa; an Sauerbrunnen, Oelkildar, ist die Snee- sjaells-Halbinsel am reichsten. Merkwürdig sind auch die Schwefelbildungsstätten, die Fumarolen und Sol« sotaren, in Island Ñamar oder Schwefelminen genannt; sie werden am häufigsten in der Gegend von Krisuvik auf der Halbinsel Reykianaes und in der Gegend von Husavik und am Myvain gefunden; Schwefeldämpfe steigen aus dem Boden ununterbrochen hervor, oder sie verwandeln den Boden mit heißen Quellen verbunden in brodelnde oder ruhige schwefelhaltige Schlammmassen; derber, krystalliflrter, pulverartig angeflogener Schwefel, Gyps, schwefel- kieöhaltiger Thon sind ihre Erzeugnisse, der Schwefel zuweilen y2' d. in 400' Länge, in 100' Breite; doch sind diese Solfataren weit weniger schwefelreich alö die von Sizilien, hier Millionen, dort nur Hunderte Centner. Sehr verschiedenartige, zum Theil seltene Mineralien oder Einzelgesteine, Labradorfeldspath, Augit, Magneteisen, Olivin, Chalzedon, Jaspis, Carneo!, Onyx, Heliotrop, Achate, gemeiner und Halbopal und Kaschelong, Hyalith, Analcim, Mesotyp, Desmin oder Strahlzeolith, Heulandit oder Blatterzeolith, Albin, Chabast't, isländischer Doppelspath, glasiger Feldspath, Obsidian, Bimstein, Perlstein, Pechstein; Schwefel, Schwefelkies (Gyps, Alaun, Glaubersalz, Salmiak), Kieselsinter, viele Thonarten, viel Raseneisenstein, Braunkohle und Torf. Klimatische Verhältnisse. Groß der Gegensatz zwischen den längsten und kürzesten Tagen, diese 2 — 3 Stunden lang, auch in den nördlichsten Punkten noch mit Sonnenschein; die Tageslänge wird durch die langen Dämmerungen ver- längert, welche zur Zeit des höchsten Sonnenstandes so hell sind, daß man um Mitter- nacht selbst bei bewölktem Himmel kleingedruckte Schrift lesen kann, die Nacht vom Mai bis August kaum merklich, selbst an den kürzesten Tagen 4 — 6 Stunden Tages- helle ist; die langen Winternächte werden durch den langen, hellen Mondschein erleuchtet, der in den kürzesten Tagen kaum verschwindet, und so hell ist, daß mittel- große Schrift zu lesen ist. Nordlichter am häufigsten vom Oktober bis Februar, doch seltner als in Lappland; häufig sind vor dem Eintritt großer Kälte Nebensonnen. ♦
   ««  «zurück bis 180 von 180
180 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 180 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 2
1 0
2 0
3 1
4 1
5 2
6 2
7 110
8 1
9 5
10 1
11 0
12 0
13 2
14 0
15 2
16 2
17 5
18 50
19 88
20 0
21 14
22 0
23 1
24 16
25 0
26 0
27 0
28 0
29 6
30 6
31 0
32 1
33 2
34 0
35 0
36 2
37 5
38 35
39 2
40 0
41 4
42 0
43 0
44 3
45 13
46 2
47 0
48 0
49 48

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 75
1 23
2 3
3 100
4 36
5 77
6 222
7 1
8 2
9 3
10 14
11 49
12 177
13 5
14 4
15 1
16 63
17 73
18 73
19 11
20 4
21 291
22 5
23 26
24 50
25 2
26 6
27 14
28 90
29 1
30 7
31 1
32 12
33 24
34 2
35 5
36 17
37 19
38 6
39 16
40 29
41 2
42 49
43 16
44 13
45 55
46 3
47 33
48 112
49 191
50 157
51 5
52 7
53 0
54 45
55 1
56 1
57 18
58 4
59 5
60 1
61 20
62 40
63 0
64 32
65 5
66 27
67 1
68 17
69 6
70 522
71 7
72 10
73 9
74 2
75 10
76 42
77 111
78 4
79 13
80 11
81 19
82 24
83 3
84 133
85 7
86 2
87 17
88 1
89 3
90 3
91 56
92 157
93 66
94 80
95 14
96 0
97 9
98 14
99 27

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 39
1 11
2 11
3 22
4 8
5 25
6 72
7 13
8 2
9 8
10 370
11 17
12 109
13 16
14 18
15 0
16 29
17 2
18 67
19 85
20 0
21 4
22 0
23 0
24 267
25 43
26 36
27 3
28 13
29 27
30 3
31 16
32 17
33 152
34 117
35 1
36 15
37 1
38 14
39 21
40 2
41 15
42 8
43 21
44 4
45 4
46 29
47 103
48 21
49 5
50 24
51 30
52 30
53 14
54 71
55 11
56 10
57 2
58 13
59 116
60 6
61 3
62 24
63 2
64 66
65 13
66 5
67 4
68 4
69 15
70 8
71 15
72 135
73 4
74 15
75 24
76 5
77 106
78 20
79 8
80 71
81 170
82 9
83 77
84 7
85 4
86 6
87 8
88 4
89 92
90 19
91 33
92 4
93 22
94 26
95 172
96 9
97 86
98 7
99 42
100 106
101 4
102 45
103 10
104 8
105 21
106 4
107 30
108 2
109 20
110 37
111 11
112 34
113 7
114 24
115 6
116 24
117 4
118 186
119 49
120 6
121 39
122 7
123 11
124 141
125 28
126 6
127 54
128 7
129 22
130 17
131 128
132 251
133 23
134 7
135 2
136 97
137 12
138 1
139 32
140 19
141 2
142 40
143 31
144 17
145 45
146 4
147 3
148 78
149 1
150 2
151 62
152 39
153 7
154 7
155 17
156 43
157 13
158 48
159 8
160 15
161 6
162 0
163 0
164 53
165 19
166 48
167 7
168 10
169 31
170 6
171 437
172 9
173 47
174 6
175 85
176 6
177 91
178 2
179 35
180 59
181 0
182 41
183 212
184 14
185 3
186 2
187 19
188 15
189 3
190 0
191 21
192 42
193 35
194 32
195 6
196 29
197 23
198 6
199 5