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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 5

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 5 heißen Sonnenstrahlen schätzen könnte. Die Kiefern stehen soweit aus- einander, daß die nackten blendenden Sandflächen hindurchleuchten. b) Bebauung. Trotz dieser ungünstigen Bodenbeschaffenheit ist es den Bewohnern gelungen, die Oberfläche des Flämings doch nutzbar zu gestalten. Weite Landstrecken, die für den Ackerbau nicht brauchbar sind, hat man auf- geforstet. An den Stellen, wo die Sandmassen dünn liegen oder der Lehm bloßgewaschen ist, hat man den Boden umgepflügt und tüchtig gedüngt (Kalisalze). Um Ackerkrume zu schaffen, baut man zunächst Lupinen und pflügt sie dann unter. Der bescheidene Buchweizen, der mit dem mageren Sandboden zufrieden ist, liefert gute Erträge. Auf den bessereu Landflächen baut man Roggen, Gerste, Hafer, Kartoffeln und auch Flachs. Bei der Beackerung des Bodens muß vorsichtig ver- fahren werden. Da unter der Lehmschicht, die durchschnittlich nur */, m stark ist, Sand und Kies liegen, so muß der Bauer seinen Pflug flach stellen. Behend schreiten die kleinen Pferde des Flämingbauern dahin; leicht wirft der Pflug die Erde herum. Die Beackerung des Bodens verlangt nicht eine übermäßige Anstrengung. Die Früchte haben leider häusig an den weniger geschützten Stellen von den rauhen Winden zu leiden. Der Wind spielt mit dem Sande, so daß der Landmann bei stürmischem Wetter sagt: „Mein Acker kann heute stiegen" (Flugsand). Um die Kraft der Winde zu brechen, bepflanzt man häusig die Windseite der Ackerstücke mit Kiefern. An den geschützten und wärmeren Stellen des Südrandes wird sogar Wein gebaut. Da er einen etwas herben Geschmack hat, führt er nicht mit Unrecht den Namen „Gesindewein". In den Gegenden, in denen die Kartoffeln in großen Mengen angebaut werden, bereitet man in den Fabriken den Spiritus und die Stärke. Die gepreßten Kartoffelschnitte werden als Kartoffelflocken nach anderen Gegenden versandt. Die vollständig unfruchtbaren Flächen sind in große Militär- Übungsplätze umgewandelt worden (Jüterbog und Altengrabow bei Loburg). 6. a) Wie ist der Fläming bevölkert? Der Ackerbau liefert infolge des sandigen Bodens nur mäßige Erträge. Die Viehzucht ist gering, da es an großen Wiesen fehlt. Die Waldwirtschaft (vorherrschend Kiefernbestand) beschäftigt nur einen kleinen Teil der Bewohner. Die höhergelegenen Landstriche sind arm an stehenden und fließenden Gewässern. Da nun der Mensch von der Beschaffenheit seines heimatlichen Bodens abhängig ist und dieser ihm die Gaben spärlich darbietet, so ist die Bevölkerung gering. Der Fläming gehört zu den dünn bevölkertsten Landstrichen unserer Heimat- Provinz (50 Einwohner auf 1 qkm). Kleine Dörfer liegen in höheren, größere in den niederen grünumrahmten Talmulden.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 14

1911 - Magdeburg : Creutz
14 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe. Niederungen. Innerhalb der Stadt Burg teilt sie sich in zwei Arme, die gewerblichen Zwecken dienstbar gemacht sind. C. Schätze in der Tiefe. Obwohl der Boden oben durchweg dürftig ist, so birgt er doch oft wertvolle Schätze im Innern. In den Sumpfgebieten sticht man Torf (Elster, Ruthe, Fiener Bruch). Dieser ist hier ein wichtiger Brennstoff für die Armen. Aus der Tiefe holt man Braunkohlen (Liebenwerda, Roßlau) oder gräbt feinen oder groben Ton (Belgern, Hohenleipisch, Görzke, Ziesar). Steinbruch von Gommern und Plötzky. Daraus brennt man das gewöhnliche braune oder irdene Geschirr (Schüsseln, Teller, Flaschen), das ans den Meßplätzen der größeren Städte zum Kause angeboten wird. Ferner verfertigt man wertvolles Steingut und vorzügliche Ofenkacheln. Aus dem Lehme und der gewöhnlichen Tonerde, die man an vielen Orten findet, brennt man in den Ziegeleien Mauer- und Ziegel- steine. Diese bilden das gewöhnliche Baumaterial dieser felsarmen Gegend. Merkwürdigerweise findet man hier aber auch besonders alte Kirchen ganz aus Feldsteinen (Findlingen, Keßlingen) erbaut. Diese Gebäude stammen meist aus einer Zeit, in der man die Schätze im Erdinnern noch nicht entdeckt hatte und Felssteine nur mit großen Kosten und Umständen herbeischaffen konnte. Bei Liebenwerda (Rotstem), bei Gommern und Plötzky finden wir große Steinbrüche. Die Gesteinsmassen stehen, wie unser Bild zeigt, ziemlich

3. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 27

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Niederungen. 27 losen . . . Der Elbdeich ist bald darauf wiederhergestellt worden. Die Bewohner der Wische jedoch werden diese Zeit der Not nie vergessen, auch nicht der Hilfe, die ihnen von seiten der Kgl. Negierung und wohl- tätiger Menschen zuteil geworden ist. Gott schütze ihre Heimat! (Eine lesenswerte Beschreibung finden wir in „Die Eldüberschwemmung der alt- märkischen Wische im Jahre 1909". Von Maltesen, Werben-Elbe.) 2. Wie ist dieses Überschwemmungsgebiet der Elbe in früherer Zeit für den Ackerbau gewonnen worden? Die Elbe bildete ehemals der Havelmündung gegenüber ein großes Sumpfland. (Überschwemmungsgebiet des alten Elbtals.) Da kamen vor etwa 800 Jahren (um 1160) niederländische Ackerbauer und gewannen in harter Arbeit dem Wasser ein Stück Land nach dem andern ab. Sie deichten die Elbe ein, zogen Gräben und leiteten das Wasser zur Elbe und zum Alandflüßchen. Der Aland sowie Der Unterlauf der Uchte und Biese bezeichnen noch heute das alte Elbbett. So entstanden herrliche Wiesen und Ackerflächen. Die fleißigen Einwanderer, „Kolonisten", ver- standen aus Ton und Lehm steine zu brennen, woraus sie sich stattliche Häuser an den hochgelegenen Stellen erbauten. Aber sie wohnten einzeln. Jedes Gehöft war von den dazu gehörigen Äckern und Wiesen umgeben und von einem Eichen- oder Ulmenkampe umgrenzt. 3. Wie ist der Boden der Wische beschaffen, und wie muß er bearbeitet werden? Der feuchte Boden besteht aus schwerem Lehm und Ton, vermischt mit Humuserde und Elbschlick. Er ist dann fruchtbar und ertragreich, wenn er sachgemäß bearbeitet wird. Im Frühling, wenn der Schnee schmilzt, wenn es dazu noch viel regnet, kommt der Fußgänger auf den schlüpfrigen Wegen und Stegen nur mit der größten Anstrengung vorwärts. Dringt sogar das Hochwasser der Elbe durch die Deiche, so bleibt der Acker im Frühjahr lange naß, und der Bauer muß lange warten, bis er pflügen, eggen und säen kann. Um die feuchten Landflächen zu entwässern, muß jedes Ackerstück einen gewölbten Rücken haben. Trotzdem steht in nassen Jahreszeiten selbst zur Zeit der Ernte noch das Wasser in den tieferliegenden Furchen. Um den dichten „Kleiboden" umzupflügen, müffen oft mehr als zwei Paar Pferde vor einen Pflug gespannt werden. Der zähe Boden eines frischgepflügten Ackers besteht aus lauter einzelnen Zusammenhängenden Erdwällen. Zur trockenen Jahreszeit wird dann dieser Boden hart und bekommt große Risse und Sprünge, so daß er fchwer zerkleinert werden kann. Gefrieren die Erdschollen im Winter, kommt zur rechten Zeit im Frühjahr ein Regen, so zerbröckeln die großen Erdmassen und fallen auseinander. Diese Zeit benutzt der Landmann sehr gern, um seinen Acker zu eggen, um dann den Samen hineinstreuen zu können.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 89

1911 - Magdeburg : Creutz
Schätze in der Tiefe. 89 Die Schönheit des Gebirges macht dieses zum Reiseziele zahlloser Aus- flügler; Friedrichsroda nennt man deshalb im Scherz einen Vorort von Berlin. b) Der Frankenwald. Im So. setzt sich an den Thüringer Wald eine breite Hochebene an. Die Flüßchen Schwarza nach N. und Werra nach S. trennen beide Höhenzüge voneinander. Die Hochebene, die bis an die Saale reicht, heißt nach den ehemaligen Anwohnern im S. der Frankenwald. Er ist gekennzeichnet durch steile, vielfach gewundene Täler und halbkugelige, plumpe Kuppen. Der Wetzstein (829 m) unweit Lobenstein ist^ der höchste Bergkegel. Die Gewässer stürzen in wildem Laufe meist den Süd- abhang hinab. Der vorherrschende Wald ist Nadelholz. In den breiten Talmulden liegen fruchtbare Äcker neben saftigen Wiesen. Weil die Hoch- ebene niedrig ist, bot sie dem Verkehr keine Schwierigkeiten. Seit alters her führt über sie von S. nach N. eine wichtige Handelsstraße und heute sogar eine Eisenbahn. Der Frankenwald besteht größtenteils aus dunkel- farbigem Schieferstein, das in großen Brüchen gewonnen wird. c) Das Fichtelgebirge. Das Fichtelgebirge bildet eine große Hufeisensorm (38 km Seitenlänge). Der Bolksmnnd bezeichnet es nur als einen großen Berg, den Fichtelberg. In Wirklichkeit ist es aber eine zerklüftete Hochfläche. Auf dieser erheben sich der Schneeberg und der Ochsenkopf über 1000 m hoch. Der Name des Gebirges erinnert an den Fichtenbaum, der früher in großen Waldnngen hier wncbs. Merkwürdig ist, daß voin Fichrelgebirge nach den vier Haupt- und Nebenhimmels- gegenden virr größere Höhenzüge ausstrahlen und vier Flüsse ihren Ausgang nehmen. Deshalb nennt man das Fichtelgebirge einen Gebirgsknoten und eine Wasserscheide. Der Frankenwald und Thüriuger Wald bilden den nordwestlichen Höhenzug, und die Saale ist der nördlich eilende Fluß. Die ärmlichen Bewohner glauben im Fichtel- gebirge große Goldschätze verborgen. Während der arme Mann seine Arbeit tut: Kohlen brennt, Pech siedet, Steine bricht, Erze sucht, Holz fällt, Vieh weidet, dünkt er sich als der reichste Mann, dem nur die Wünschelrute zum Schatzlager fehlt. Selbst der gewöhnliche Feldstein soll in sich edles Metall bergen. Das Volk sagt deshalb: „Der Bauer wirft einen Stein nach der Kuh, und er ist mehr wert als die Kuh." B. Schätze in der Tiefe. Der Thüringer und der Frankenwald bergen im' Innern vielerlei wertvolle Stoffe. Diese sinden sich teils fest mit dem Gestein vermischt, teils frei in großen Lagern. Die Bewohner gewinnen hauptsächlich Eisen- erz, Kupserschieser, Gips, Quarzsand, Sandstein, Kalkstein. Steinkohle, Porzellanerde und Farbstoffe. Auch eisen- und salzhaltiges Wasser dringt häusig aus der Tiefe. 0. Ubersicht über die Beschäftigung der Kemohner. 'Nirgends sinden sich im Thüringer und Frankenwalde große und ergiebige Ackerflächen. Nur an den Abhängen und in den Talmulden

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 10

1911 - Magdeburg : Creutz
10 1. Das Land östlich oder rechts von der Elbe- können wir auch die Kleinbahn besteigen, die mit dem „Fiener Damm" Parallel läuft. b) Wie sieht es zur Zeit der Heuernte in dieser Wiesen- fleische aus? Soweit das Auge reicht, überblicken wir nach allen vier Richtungen vor der Heuernte eine weitausgebreitete Wiesenfläsche, mit langem, üppigem Gras bedeckt. Auf- und abfliegen kreischende Kiebitze, die ihre Eier in den Schlupfwinkeln verborgen halten. Langsam und gemessen schreiten die Störche durch das Grasmeer; reichliche Nahrung finden sie hier für ihre Jungen. In den Bächen und Gräben, welche das Grasmeer durchziehen, halten sich wilde Gänse und Enten auf. — In der zweiten Hälfte des Juni beginnt die Heuernte. Die scharfen Senfen rauschen; die Mähmaschinen surren. Bald liegt das Gras in langen, dicken Schwaden da. Die heißen Sonnenstrahlen verwandeln das saftige Gras in kurzer Zeit iu Heu. Überall fahren Wagen, mit duftendem Heu beladen, den Dörfern zu. In kurzer Zeit sind die Wiesen leer. Im Herbste weiden hier große Pferde- und Rinderherden. In den Bächen und Gräben schnattern Gänse und Enten. c) Wirtschaftliche Verwertung. In den Dörfern des Fiener blüht die Viehzucht. In den Ställen finden wir infolge des guten Antters, das den Tieren verabreicht wird, viele wohlgenährte Rinder. In Genthin werden Rinder in großer Zahl an die Händler verkauft. — Wagenladungen des schönsten Viehes gehen von hier in die Magdeburger Börde. Die Milchkühe wandern in die Ställe der großen Güter, die fetten Rinder nach den Schlachtviehhöfen der Städte. So werden die Bewohner des Bruchs, die früher in dürftigen Verhältnissen lebten, heute wohlhabend; denn das Vieh wird teuer bezahlt. Früher brachte der Fiener den Bewohnern wenig Nutzen, heute ist er zur Quelle des Segens ge- worden. — Auch noch in anderer Weise nützt der Fiener. In den am tiefsten gelegenen Flächen haben die Sumpf- und Wiesenpflanzen im Lanfe der Zeit eine Torfschicht gebildet. Der Torf wird in großen Stücken herausgehoben und getrocknet (Torsstecherei). Er bildet für die Leute einen billigen Heizstoff. Die höhergelegenen, trockenen Stellen werden init Feldfrüchten bestellt. Seitdem durch deu Fiener eine Eisenbahn (die Eisenbahn von Genthin nach Tuchein? soll erst gebaut werden) und zwei Chausseen gehen, seitdem die an seinen Rändern liegenden Orie durch gepflegte Landstraßen miteinander ver- bunden sind, ist er mit anderen Gegenden in Verkehr getreten. (Ziesar im S.; Genthin, der Planesche Kanal, die Magdeburger—berliner Eisenbahn im N.) d) Wie mag der Fiener entstanden sein und vor der Ent- Wässerung ausgesehen haben? In alter Zeit breiteten sich in dem nördlichen Teile unseres Vaterlandes vier tiefe und breite Flußtäler aus. Ein Stromtal befand sich da, wo heute die Havel fließt, wo die Havel- seen und der Fiener sich ausbreiten. Es vereinigte sich dann mit dem "Elbtale. Kleine Flüsse und Bäche brachten Sand und Schlamin mit und füllten allmählich das Tal aus. Es entstand auf diese Weise ein großes

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 105

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 105 verwaltet und erhielt daher seinen Namen, während das Osterland (d. h. Ostmark) nach seiner Lage zu Thüringen benannt wurde. Das Osterland umfaßt hauptsächlich das Gebiet der früheren Bistümer Naumburg-Zeitz. c) Der Petersberg. In dem nördlichen Teile des Gebiets finden sich mehrere Einzel- berge, die plötzlich aus der welligen Ebene aufsteigen. Der bedeutendste Einzelberg ist der Petersberg bei Halle. Er steigt etwa 250 m hoch und besteht aus festem Gestein (Porphyr), das in Steinbrüchen gewonnen wird. Fast bis zum Gipfel deckt den Felsen Erdreich, das der Pflug des Landmannes bebant, oder das mit prächtigem Eichenwalde bestanden ist. Ans der Höhe des Berges liegen die Ruinen eines Klosters. Der König Friedrich Wilhelm Iv. ließ daneben eine schöne Kirche errichten. Von dem Berge hat man einen großen Fernblick. Man sieht etwa 40 Städte. Als unsere Vorfahren noch Heiden waren, sollen sie auf dem Berge ihren Götzen geopfert haben. Etwa 2 Stunden südöstlich vom Petersberg liegt der Landsberg. Als letzter Rest einer alten Burg trägt er eine Kapelle, die aus 2 übereinanderliegenden Kirchenräumen (Doppelkapelle) besteht. Wetterregel: Wenn der Pastor auf dem Petersberge raucht, dann regnet es bald. 2. Das Flachland. Der nördliche Teil des Gebiets ist eine Ebene. Nur hier und da sind winzige Erhebungen vorhanden. Die Ackerkrume ist sehr verschieden. Im allgemeinen wird sie von W. nach O. geringer, der Sand tritt mehr und mehr zutage. Während mau zwischen Saale und Mulde frucht- baren Acker- und Wiesenboden sieht, trifft man zwischen Mulde und Elbe meist dürftige Äcker, viel Kiefernwald, Heidekraut und Brachfelder. Links von der Mulde gedeihen Weizen, Zuckerrüben und Raps, rechts sind Roggen und Kartoffeln die Hauptfrüchte. Dübener Heide. 1. Wo liegt die Dübener Heide. Wir bezeichnen mit diesem Namen ein viereckiges Stück Land, das von der Elbe im O. und der Mulde im W. eingeschlossen wird. Im N. reicht die Dübener Heide bis zu den kleinen Städtchen Gräfenhainichen und Kemberg, im S. bis Düben an der Mulde; im O. erstreckt sie sich über Schmiedeberg hinaus fast bis zur Elbe. Wir berühren sie im N., wenn wir mit der Eisenbahn von Wittenberg über Gräfenhainichen und Bitterfeld nach Halle fahren, im O., wenn wir von Wittenberg an dem linken Elbufer entlang nach Torgau reisen. Die Dübener Heide ist 20 km lang und ebenso breit. Wieviel Stunden würdest du gebrauchen, um die Heide von Düben nach Kemberg zu durchwandern?

7. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 43

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 43 Calbe a. S. reicht. Von hier wendet er sich längs der Elbe nordwärts bis Magdeburg. Die Mühlinger Berge, der Hummelberg und der Kreuzberg unweit Schönebeck sind seine höchsten Punkte. Bei Langen- weddingen und Sülldorf enthält dieser Zug guten Kalkstein, der hier ge- Wonnen und gebraunt wird. Ii. Das Flachland. Die Bodenkruste des fast ganz ebenen Flachlandes besteht größten- teils aus oerwittertem Gestein der angrenzenden Höhen und aus an- geschwemmtem Erdreich. Die Oberfläche des Ackers bildet eine starke Schicht schwarzer Damm- oder Humuserde, die aus verwesten Pflanzen entstanden ist. Der durchlassende Untergrund zeigt feinen gelben Lehm, Sand und Kalk. Humuserde und durchlassender Untergrund sind die Hauptbedingungen für die Fruchtbarkeit des Ackers. Da in diesem Ge- biete sich beides finbet, so haben wir hier eine der gesegnetsten Gegenden des Vaterlandes. Nach der Elbe zu steigert sich die Fruchtbarkeit noch bedeutend. Halm- und namentlich Hackfrüchte wachsen hier in größter Üppigkeit. Weniger fruchtbar sind die Äcker am Alvenslebener Höhenzuge, weil hier der Sand vorherrscht. Das Flachland ist besonders durch die Börde und den Blumengarten bei Quedlinburg gekennzeichnet. Die Magdeburger Börde. 1. Der Name Börde bedeutet „der tragende Boden". Noch heute ist in der Börde das Wort „bören" gebräuchlich, das so viel wie die Worte heben, tragen bedeutet. Demnach bezeichnet der Ausdruck Börde ein Stück Erde, das viele Früchte trägt, also fruchtbar ist. Mit Recht führt dieser gesegnete Landstrich seinen Namen, denn er ist der fruchtbarste in der Provinz Sachsen. 2. Lage. Wir umgrenzen auf der Karte der Proviuz Sachsen das teils grün gezeichnete, teils weißschraffierte Stück Land, das im O. von der Elbe mit den Städten Magdeburg, Schönebeck und Barby begrenzt wird, im N. von der Ohre mit den Städten Wolmirftedt und Neu- Haldensleben, im S. von der Bode mit Oschersleben und Staßfurt, ferner von der Saale mit Kalbe. Die Westgrenze bildet eine Linie auf dem Alvenslebener Höhenzuge, die wir uns von Neuhaldensleben nach Oschers- leben gezogen denken. (Wie stellt die Karte diesen Höhenzug dar?) 3. Wertvolle Schätze der Börde. a) Ein landschaftliches Bild der Börde im Sommer zeigt uns die Schätze der Landwirtschaft. Ein Spaziergang durch die Börde im heißen Sommer ist nicht an- genehm, wenn der Wind die dichten und massigen Staubwolken auf den Landstraßen und Wegen in die Höhe treibt. — Bei anhaltendem Regen-

8. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 45

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 45 dahinter stehen Mohrrüben und Kohlrüben. Was wollen die Besitzer mit diesen großen Massen von Gemüse anfangen, das sie selbst doch nicht verzehren können? Dort am Elbufer, am Ostrande der Börde liegt die Großstadt Magdeburg mit 280000 Menschen. An den Markttagen und in den vielen Gemüsehandlungen bietet sich reiche Gelegenheit zum Verkauf. Die Hausfrauen freuen sich, srisches und üppig gewachsenes Gemüse in solcher Fülle zu bekommen. Das soll gut schmecken. Wollen wir sehen, wie Gurken und Zwiebeln in großen Mengen gebaut werden, so reisen wir nach Kalbe a. d. S., dessen Gurken- und Zwiebelbau in hoher Blüte steht und weit und breit bekannt ist. So zeigt ein Gang durch die Börde, wie die Bewohner vorwiegend sich mit Landwirtschaft und Gemüsebau beschäftigen. Der Anbau von Getreide, Hackfrüchten und Gemüse lohnt den Fleiß der Bewohner im höchsten Maße. Wodurch ist die Fruchtbarkeit der Börde bedingt? Wie wir von der Karte oder dem Relief ablesen können, ist die Börde eine wellige Ebene, die sich von W. nach O. neigt und dann zum Elbtal abfällt. Dieser deutlich erkennbare Abfall bildet den alten Magdeburger Uferrand. Wollen wir die Erdschichten kennen lernen, aus denen die Börde besteht, so besuchen wir ein offenes Grab aus dein Friedhofe oder die Ansschachtungssläche, aus der ein Haus erbaut werden soll; am besten können wir die drei Erdschichten erkennen beim Anlegen eines Kanals oder beim Bohren eines Brunnens. Die oberste, durchschnittlich 0,5 m dicke Humusschicht, auch Ackerkrume genannt, sieht braun aus, beim Regenwetter schwarz. Sie setzt sich vorwiegend aus verwesten Pflanzenstoffen, verbunden mit Sand, Lehm und zuweilen Ton zusammen. (Versuch: Schütte Ackerkrume in ein mit Wasser gefülltes hohes Glas, schüttele tüchtig und laß die Erdteilchen sich setzen. Die unterste Schicht wird von körnigem Sande, die zweite von Lehm lind Ton, die dritte von der schwarzen Masse des Humus gebildet.) Dww ^ Sand.geröll. Die Humusschicht enthält nicht nur die Nähr- stosse für die Kulturpflanzen, sondern die schwarze Farbe hält auch die für das Wachstum der Pflanzen not- wendige Wärme fest. Außerdem ist sie locker, so daß der Regen leicht eindringen kann. Auch die häusigen kurzen Regen, von denen wir in der Börde selbst auf dem Schulwege überrascht werden, erquicken die Früchte. Die zweite Schicht wird durch den sogenannten gelben Löß gebildet, gewöhnlich Lehm genannt. Die feinkörnige Lehmschicht ist durchschnittlich 0,5—1,5 m stark. (Die Beschaffenheit lernen wir ans folgendem Ver- fuche kennen: Wir legen ein großes Stück Löß in das mit Wasfer

9. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 83

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. S3 sich, das er mit Ol speist. Die Bergjungen werfen die Schiefer« Massen in die kleinen Förderwagen, Hunde genannt, und bringen diese in mühsamer Weise bis zum nächsten Gange. Die Schiefermassen werden hier in größere Förderwagen geschüttet, welche darauf von den Schleppern nach den großen Förderstrecken gestoßen werden. Nachdem der Inhalt in die großen eisernen Wagen umgeladen ist, rollen diese in Zügen, meistens von Pferden gezogen, auf Schienen dem Förder- schachte zu. Durch Aufzüge gelangen nun die Schiefer- Massen an die Erd- oberfläche. Auf Schienen oder Draht- feilbahnen dringt man die Schiefer- stücke, die geschmolzen werden sollen, zu Seit Roh Hütten, wo die Verarbeitung vor- genommen wird. Das gewonnene Silber wird an die König- liche Münze ab- geliefert. Früher wurden daraus Taler geprägt. Ihre In- schrift lautet: „Se- gen des Mansfelder Bergbaues". — In noch größerer Menge holt man aus der Tiefe Braunkohlen und Kalifalze. Bei Förderwagen. Artern gewinnt man ohne Gradierwerk ans der starken Sole Salz, und im No. des Gebietes bei Wettin baute man bis vor kurzem sogar Steinkohle ab. An vielen Orten findet sich treffliche Tonerde, die gute Mauer- und Ziegelsteine liefert. Bei den Dörfern Dölau, Morl, Sennewitz, Lieskau (Halle) gräbt man aus- gezeichnete Porzellanerde, die zum Teil in den Porzellanfabriken von Berlin und Stettin zu feinstem Geschirr verarbeitet wird. Ebenso bricht man wertvolle Steine, z. B. Kalk- (Schraplau), Sandstein (Kelbra,

10. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 59

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 59 dahinter stehen Mohrrüben und Kohlrüben. Was wollen die Besitzer mit diesen großen Massen von Gemüse anfangen, das sie selbst doch nicht verzehren können? Dort am Elbufer, am Ostrande der Börde liegt die Großstadt Magdeburg mit 280000 Menschen. An den Markttagen und in den vielen Gemüsehandlungen bietet sich reiche Gelegenheit zum Verlaus. Die Hausfrauen sreuen sich, srisches und üppig gewachsenes Gemüse in solcher Fülle zu bekommen. Das soll gut schmecken. Wollen wir sehen, wie Gurken und Zwiebeln in großen Mengen gebaut werden, so reisen wir nach Kalbe a. d. S., dessen Gurken- und Zwiebelb au in hoher Blüte sieht und weit und breit bekannt ist. So zeigt ein Gang durch die Börde, wie die Bewohner vorwiegend sich mit Landwirtschaft und Gemüsebau beschäftigen. Der Anbau von Getreide, Hackfrüchten und Gemüse lohnt den Fleiß der Bewohner im höchsten Maße. Wodurch ist die Fruchtbarkeit der Börde bedingte Wie wir von der Karte oder dem Nelies ablesen können, ist die Börde eine wellige Ebene, die sich von W. nach O. neigt und dann Zum Elbtal abfällt. Dieser deutlich erkennbare Abfall bildet den alten Magdeburger Uferrand. Wollen wir die Erdschichten kennen lernen, aus denen die Börde besteht, so besuchen wir ein offenes Grab auf dem Friedhofe oder die Ausschachtungsfläche, auf der ein Haus erbaut weiden soll; am besten können wir die drei Erdschichten erkennen beim Anlegen eines Kanals oder beim Bohren eines Brunnens. Die oberste, durchschnittlich 0,5 in dicke Humusschicht, auch Ackerkrume genannt, sieht braun aus, beim Regenwetter schwarz. Sie setzt sich vorwiegeud aus verwesten Pflanzenstoffen, verbunden mit Sand, Lehm und zuweilen Ton Mammen. (Versuch: Schütte Ackerkrume in ein mit Wasser gefülltes hohes Glas, schüttele tüchtig und laß die Erdteilchen sich setzen. Die unterste Schicht wird von körnigem Sande, die zweite von Lehm und Ton, die dritte von der schwarzen Masse des Humus gebildet.) Die Humusschicht enthält nicht nur die Nähr- stosse für die Kulturpflanzen, sondern die schwarze Farbe hält auch die für das Wachstum der Pflanzen not- wendige Wärme fest. Außerdem ist sie locker, so daß der Regen leicht eindringen kann. Auch die häusigen kurzen Regen, von denen wir in der Börde selbst auf dem Schulwege überrascht werden, erquicken die Früchte. Die zweite Schicht wird durch den sogenannten gelben Löß gebildet, gewöhnlich Lehm genannt. Die feinkörnige Lehmschicht ist durchschnittlich 0,5—1,5 m stark. (Die Beschaffenheit lernen wir ans folgendem Ver- suche kennen: Wir legen ein großes Stück Löß in das mit Wasser
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