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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 287

1865 - Zwickau : Zückler
287 Aschenregen verbunden. Manche Vulcane werfen auch siedend- heisses Wasser aus und mit demselben sogar eine ungeheure Menge von Fischen. Die Ursache dieser Erscheinung sucht man in einem unterirdischen Feuer, welches die in der Erde liegenden Stoffe schmelzt und von Zeit zu Zeit sich an gewissen Stellen gewalt- sam den Ausgang bahnt. Die Anzahl der noch jetzt in Thätig- keit begriffenen Vulcane auf der ganzen Erde beträgt gegen 200. Europa hat deren 15, von denen einer auf dem Festlande und 14 auf Inseln sich befinden. In Asien kennt man etwa 62, in Afrika 10, in Amerika 94 und in Australien 6 Vulcane. Die bemer- kenswerthesten derselben sind: 1) Der Vesuv bei Neapel, 3500 F. hoch, von den schön- sten Weingärten an seinem Fusse umgeben, die an verschiedenen Orten bis zur Hälfte seiner Höhe emporsteigen, und den unter dem Namen lacrimae Christi (Christusthränen) bekannten feuri- gen Wein liefern. Er wird oft von Reisenden besucht, deren Einige sogar in den Krater, welcher etwa 3/4 Stunden im Um- fange hat, hinabgestiegen sind. Der älteste bekannte Ausbruch desselben war i. J. 79 n. Chr., wo die Städte Herculanum, Pom- peji und Stabiä vernichtet wurden. Wiewohl dieselben länger als 16 Jahrhunderte unter der Erde verborgen gelegen haben: so hat man sie seit 1713 oder 1720 doch wieder aufgefunden und viele unversehrt gebliebenen Gegenstände wieder ausgegraben. 2) Der aus mehren Bergen bestehende Ätna auf der Ost- küste von Sicilien, 10400 F. hoch, und in seiner untersten, aus- serordentlich fruchtbaren'region von 170000 Menschen bewohnt. Weiter aufwärts ist er mit Eichen- und Buchenwäldern bedeckt, welche Gegenden man die zweite oder waldige Region nennt, auf welche endlich die dritte oder wüste folgt, die wieder in die Schnee- und die Feuerregion zerfällt. Auch der Ätna wird oft besucht; aber die Ersteigung desselben ist mit ungleich grösseren Schwie- rigkeiten verbunden, und schon mancher kühne Reisende hat dabei seine Wissbegierde mit dem Leben bezahlt. Man zählt bis jetzt 77 bedeutende Ausbrüche des Ätna, nämlich 11 vor und 66 nach Christi Geburt. Im gegenwärtigen Jahrhundert erfolgten deren schon 5, nämlich: 1800, 1806, 181 1, 1819 und 1832. 3) Der Hekla und Krab 1 a auf Island, welches ausserdem aber noch mehre lebende Vulcane enthält. Der Hekla ist 5200 Fuss hoch und hat einen Umfang von 2 bis 3 Meilen. Rings um ihn her findet nicht die geringste Vegetation Statt. Man kennt etwa 23 verschiedene Ausbrüche desselben, deren letzter 1766 erfolgte. Der Krabla ist weniger hoch, und war von 1724 bis 1730 ununterbrochen in Thätigkeit. Ein Vulcan von ganz sonderbarer Beschaffenheit ist der

2. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 288

1865 - Zwickau : Zückler
288 Maccaluba auf der Südküste von Sicilien. Es ist dies ein etwa 150 Fuss hoher, unfruchtbarer Thonberg, auf dessen Gipfel sich unzählige kleine Kegel von Thon bilden, aus deren jedem von Zeit zu Zeit ein grauer, thoniehter Schlamm langsam überfliesst. Oft aber entsteht im Innern desselben ein donnerähnliches Ge- töse, ein Erdbeben erschüttert die umliegende Gegend auf 2 bis 3 Meilen, aus einem plötzlich entstandenen Krater steigt eine Dampf wölke von schwefelartigem Geruch empor, Schlamm und Steine werden bis zu einer Höhe von 200 Fuss herausgeschleu- dert, und bedecken die ganze umliegende Gegend. Ähnliche Vul- cane gibt es noch mehre; doch sind ihre Ausbrüche minder hef- tig, als die des Maccaluba. Günther. Der Geyser auf der Insel Island. Auch die Menge der heissen sprudelnden Quellen macht Is- land zu einem der merkwürdigsten Länder. Einige derselben wer- fen mächtige Wassersäulen bis zu einer Höhe von 100 Ellen mit einem so krachenden Getöse, dass der Erdboden dabei zittert. Einige springen beständig, andere nur zu gewissen Zeiten, theils regelmässig, theils unregelmässig, und fast alle, oder doch die Mehrzahl derselben setzen eine Menge Kieseltuff ab, aus welchem sie sich nach und nach sowohl Röhre, als Becken bilden. Die bekannteste unter diesen Sprudelquellen ist der Geyser, der alle Kunstwasserwerke weit hinter sich lässt. Seine Röhre hat eine Tiefe von 40 Ellen und sein zirkelrundes Becken hat einen Durch- messer von 37 Ellen. Wenn ein Ausbruch des Geysers bevor- steht, beginnt das Wasser nach und nach bis zur Hälfte der Höhe des Beckens zu steigen. Anfangs in Ruhe, jedoch von unterirdi- schem Knallen begleitet, sobald es die halbe Höhe erreicht hat. Je mehr das Becken sich füllt, desto häufiger und stärker werden auch die Schüsse, und das Sieden oder Aufbrausen nimmt im nämlichen Verhältnisse zu. Wenn das Becken voll wird, entstehen dann und wann kleinere Ausbrüche, in welchen das Nasser bis zu einer Höhe von 40 Fuss geworfen wird; das befuge Knallen nimmt zu, man hört wohl drei Schüsse in jeder Secunde, der Boden bebt, und nun endlich geschieht der grosse Ausbruch, in welchem das Wasser während einer Zeit von gewöhnlich 5, bisweilen auch 10 bis 15 Minuten mehre Male, gewöhnlich 100 bis 120 Fuss, auch zuweilen 200 Fuss und noch höher geworfen wird und stets in das Becken zurückfällt. Solche grosse Ausbrüche geschehen regelmässig jede sechste Stunde, so dass in 24 Stunden vier grosse Ausbrüche Statt finden. Wirft man Steine in das Becken, so werden sie mit dem Wasserstrahl in die Höhe geschleudert, fallen aber gewöhnlich wieder in das

3. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 289

1865 - Zwickau : Zückler
[153] 289 Becken zurück. In der Nähe des Geysers sind noch zwei andere nicht minder merkwürdig sprudelnde Quellen, welche dem Erd- beben von 1784 ihre Entstehung verdanken und der neue Geyser genannt werden, davon die eine kein Becken, sondern nur eine etwas über die Erde hervorragende Röhre hat, deren Tiefe 22 Ellen und Durchmesser 4 Ellen beträgt. Sie sprudelt zu keinen be- stimmten Zeiten, doch geschieht es gewöhnlich jeden zweiten und dritten Tag, wo sie ihr Wasser dann meistens um ein Drittel höher wirft, als der alte Geyser. So lange sie nicht sprudelt, stösst sie Dampf aus; ehe man es aber erwartet, kommt sie plötz- lich unter einem schrecklichen Getöse, das einer heftigen Kano- nade nicht unähnlich ist, zum Ausbruch, und wirft das Wasser mit einer erstaunlichen Kraft empor, so dass die Erde bebt und alles in Rauch und Dampf eingehüllt wird. Die über der Wasser- säule sich zeigende Rauchsäule scheint bis zu den Wolken zu stei- gen und bleibt eben so lange wie die Wassersäule stehen, welche letztere eine Höhe von 150 Fuss erreicht und häufig einzelne kleine Wasserstrahlen schräg auswirft. Die andere Quelle hat ein länglich rundes Becken und eine Röhre von der Gestalt eines Schneckenganges, und wirft seltener als der alte Geyser Wasser, aber höher aus und bisweilen ununterbrochen in mehren Stunden. Man sah sie schon eine unten 47 F. dicke Wassersäule bis zu einer Höhe von 150 F. werfen und die eingeworfenen Steine hoch über die Wassersäule emporschleudern. Cannabich. Ausbruch des Vesuvs 1794. Schon am 12. Juni fühlte man Erdstösse in Neapel; stärkere^ erfolgten den 15. Juni Abends um 10 Uhr. Das Eisen an den Bettgestellen klirrte, die Gitterläden der Fenster sprangen auf, und es ertönte ein fürchterliches unterirdisches Brüllen, wie aus einer tiefen Höhle kommend. In der heftig bewegten Luft war ein flüchtiger Schwefelgeruch verbreitet; Blitze folgten schnell auf einander, und für dieses Mal schien es, als wenn der Vesuv etwas Anderes zeigen würde, als blosen Rauch. Bald erfolgte ein hef- tiger Ausbruch unter fürchterlichem Krachen. In dem nämlichen Augenblicke stürzte sich eine Menge Volkes auf die Strassen mit dem Geschrei, dass der Vesuv ganz im Feuer stehe, und dass das Meer zu steigen anfange. Die öffentlichen Plätze, auf denen sich viele Menschen versammelten, waren von dem Feuer, welches den Himmel und den Berg bedeckte, hell erleuchtet. Gegen 11 Uhr Nachts eröffneten sich verschiedene breite Vulcane fast in gleicher Entfernung von dem Fusse und dem Gipfel des Berges. Aus ihren Schlünden ergossen sich Ströme von der flüssigen Ma- terie, welche schon lange in seinem Eingeweide kochte. Das glü- Iii. 19

4. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 291

1865 - Zwickau : Zückler
[156] 291 ner, und der Anblick des Berges wurde plötzlich durch ungeheure Säulen von Asche gehemmt, welche aus ihm emporstiegen. Wären diese Säulen statt in’s Meer auf Neapel niedergefallen: so würde diese Stadt von ihnen, wie einst Pompeji, verschüttet worden sein. — In den Zimmern der Häuser, deren Fenster offen gestanden hatten, lag der Fussboden 3 Zoll voll Asche. — Die Halbinsel, welche die in’s Meer geflossene Lava gebildet hatte, ragte 12 Fuss über dem Wasser empor, war über 100 Fuss breit und erstreckte sich 600 Fuss in die See. — Eine ungeheure Masse von Lava hatte sich mitten in Torre del Greco aufgeschichtet. Am Ufer trieb eine Menge todter Fische, welche bei dem Falle der Lava in’s Meer umgekommen waren und bald einen sehr Übeln Geruch verbreiteten. Die Lava hatte viele Weinberge zerstört. Doch waren bei dem Ausbruche des Vesuvs wenig Personen umge- kommen, weil Jeder Zeit gehabt hatte, sich bei Zeiten zu retten. Aas von Kaumer’s allgero. Geographie. Eben so fürchterlich, wie die Ausbrüche der Vulcane, sind die Erdbeben. Sie rühren wahrscheinlich von denselben Ur- sachen her und stehen mit den Vulcanen in genauer Verbindung. Man erkennt dies daraus, dass während des Erdbebens die Vul- cane gewöhnlich ruhen; während desselben bleiben auch bisweilen die Mineralquellen auf einige Zeit aus. Furchtbare Stürme >, hef- tiges Krachen im Innern der Erde, eine röthliche Farbe der Luft sir^d gewöhnlich ihre Vorboten. Die Erschütterung, in welche sie den Boden versetzen, ist entweder eine senkrechte, oder eine mehr wellenförmige, oder eine aus beiden zusammengesetzte. Der Boden wird dabei zuweilen zerrissen, u. es brechen Schwefeldünste, Flammen, oft auch grosse Wassermassen aus ihm hervor; auch das Meer geräth in Wallung und überschwemmt sein Ufer oder tritt jweit von demselben zurück. Ganze Landstriche werden dadurch verwüstet. So gingen i. J. 17 n. Chr. in einer einzigen Nacht 13 grosse Städte Syriens, und 1812 in Columbia in Südamerika 30 Städte unter. Die Flüsse erhalten nicht selten eine andere Rich- tung. Auch den Erdbeben sind die Inseln und Küstenländer am meisten ausgesetzt. las Erdbeben von Lissabon. Am 1. November 1755 um 9 Uhr 50 Minuten Vormittags erfolgte der Schlag zu Lissabon mit einem starken donnerähnlichen Getöse. Mehr als die Hälfte Lissabons stürzte zusammen; 20000 Menschen kamen daselbst um. Nach dem Erdbeben trat eine ent- setzliche Aufthürruung der Wasser des Tajo ein, die 6 Fuss höher als die höchste Fluth stieg und bald darauf fast soviel niedriger, als die niedrigste Ebbe fiel. Das Erdbeben ward längs der West- 19 *

5. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 64

1865 - Glogau : Flemming
64 Ausfuhrartikel sind Getreide, Flachs, Pferde, Rindvieh, Fische, besonders aber, und seit uralten Zeiten, Bernstein. 5. Der Bernstein ist das sehr dünnflüssige, aber schnell hart werdende Harz eines Baumes, der in der Urzeit der Erde auf ihr wuchs, heutzutage aber nirgends mehr gefunden wird. Man schließt das aus den Ueberresten von Thieren und Pflanzen, die man oft in dem Bern- stein gefunden hat. Vor vielen, vielen tausend Jahren sind nämlich durch ungeheure Ueberschwemmungen ganze Welten von Schöpfungen der Erde zu Grunde gegangen, Länder, Wälder, Thiere und Steine. Die Gesteinarten findet man noch in der Tiefe der Erde, Ueberreste von Thieren als Versteinerungen, von Bäumen und Pflanzen als Braun- kohlen. In jener Zeit sind nun auch die Bernsteinbäume mit dem Bern- stein in die Erde gekommen, der in flüssigem Zustande Theile von Pflanzen und Thieren, Ameisen, kleinen Käfern, Spinnen, Fliegen rc. aufgenommen und, nachdem er erkaltet war, eingeschlossen. Und so findet er sich denn noch heute theils in der Tiefe der Erde, theils an der Küste des Meeres, das ihn bei stürmischem Wetter an den Strand wirft. Man gewinnt ihn auf dreifache Weise, durch Fischen, Stechen und Graben. Bei stürmischem Wetter wirft das Meer große Bündel Seegras (Seetang) ans Land, worin größere und kleinere Stücke gelben Bernsteins liegen. Da stellen sich denn die Leute mit Netzen an die Küste, die sie an langen Stangen der heranrollenden Woge entgegenhalten, so daß Seetang und Bernstein J hineinfallen. Dann schütten sie die Netze aus und Weiber und Kinder suchen den Bernstein heraus. Bei ruhigem Wetter und stiller, bis auf den Grund durchsichtiger See fährt man auf Booten aus, erspäht die größeren, in der Tiefe liegenden Steine, schiebt diese mit langen eisernen Haken bei Seite und streift große Drahtnetze auf dem Boden des Meeres hin, die dann den gewöhnlich unter den Steinen liegenden Bernstein fassen. In der Nähe von Braunkohlenlagern findet man ihn auch in einer feinen, mit blauem Thon durchzogenen Erde, und da gräbt man ihn heraus, was aber eine sehr mühsame Arbeit ist, da sich über dem Bernsteinlager oft Grundwasser befindet, was nun immer abgeleitet und fortgetragen werden muß, ehe man an das Graben gehen kann. Dies geschieht mit eisernen Haken, die man in den Boden stößt; die gefundenen Stücke werden vorsichtig herausgehoben und in nasse Tücher geschlagen, damit sie nicht an der Luft zerspringen. — Man findet den Bernstein an der Küste von Pommern und in Preußen von Danzig bis Pillau, und hier in Pillau im Samland am meisten. Daher heißt denn auch die Küste dieser Halbinsel die B ernste in kü sie. Gestochen wird er fast nur bei dem Dorfe Brüsterort, das an der Nordspitze der Halbinsel liegt. Die Bernsteingräber müssen der Regierung einen Pacht zahlen. Verarbeitet wird der Bernstein auf sehr verschiedene Weise. Aus den größeren Stücken macht man Perlen, die je nach ihrer Größe, Farbe unv Klarheit von verschiedenem Werthe sind, Korallen, Armbänder, Dosen, Crucifixe, Rosenkränze, Knöpfe u. s. w. Zu Pfeifenspitzen wird der Bernstein besonders im Morgenlande von den Muhamedanern gebraucht, die das Tabakrauchen über Alles lieben. In China wird er kleingestoßen

6. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 98

1865 - Glogau : Flemming
98 hervor und auf den unfruchtbaren, steinigen Höhen gedeiht nichts als Hafer und Kartoffeln. Die Bewohner, ein armes und ungebildetes, aber genügsames und gutherziges Bergvolk, führen von aller Welt abgeschieden, bei grobem Brod, Haferbrei und Kartoffeln ein kümmerliches Leben. Besonders merkwürdig ist der östliche Theil des Gebirges, die vulkanische Eifel. Es webt und glüht nämlich tief im Innern der Erde ein mäch- tiges Feuer, und das nimmt an manchen Stellen überhand und bricht zu Zeiten aus großen Kegelbergen hervor mit Donner und Sturm und Ver- finsterung des ganzen Himmels und Erzittern der ganzen Erde und Aus- werfen glühender Asche und Steine und Ausströmen einer glühenden Flüssigkeit, der Lava, die den Berg herab und das Thal entlang in breitem Strom und mit ungeheurer Schnelligkeit sich ergießt und dann alsbald an der Luft sich verdichtet und zu einer so festen Masse wird, daß man daraus und darauf Häuser bauen kann. Diese Berge nun nennt man Vulkane und ihren Gipfel mit der Feuerspeienden Oeffnnng Krater, und solche Berge hat es vor vielen, vielen tausend Jahren in der Eifel auch gegeben. Da sieht man denn noch heute eine Menge Kegelberge; die Krater sind zwar ausgebrannt und thun keinen Schaden mehr (erloschene Vulkane), aber die Lavaströme sind über weite Flächen ausgebreitet und manche der Berge ganz damit bedeckt. Man gebraucht diese Lava zu Mühlsteinen, zu Treppen, Platten, Thür- und Fenstereinfassungen, Pflastersteinen u. s. w. Den Tuffstein aber, d. h. den aus den Vulkanen ergossenen heißen Schlamm, zerstampft man ent- weder zu einem feinen Mehl (Traß), vermischt dies mit Sand und Wasser und gewinnt daraus einen sehr harten Mörtel, oder man verwendet ihn zu Bildhauerarbeiten, zu Backöfen, Feuerheerden u. a. An vielen Stellen sind die Krater tief eingesunken und in den runden Höhlungen haben sich schöne Landseeen gebildet. Und diese Seeen (Maare nennt man sie) mit süßem, klarem Wasser, so klar, daß man die Steine und Felsen auf dem Grunde sehen kann, reich an Fischen, von Lavabergen wie von einer Mauer umschlossen und von sanft abhängigen, grünen Anhöhen mit Buchen- wald wie von einem schönen Kranze umgeben, sind eine besondere und eigenthümliche Schönheit der Gegend. In der Nähe der Seeen sprudeln häufig eisenhaltige Mineralquellen. Der merkwürdigste dieser Seeen ist der La ach er See, 3 Stunden westlich vom Rhein und Andernach. Er ist über 200 Fuß tief und hat mehr als eine Stunde im Umfang. Auch um ihn her liegen Felsen von löcherigen Laven und Schlacken. Sein Wasser ist hell, bläulich, sehr kalt, von widerlichem Geschmack, und wirft vom Winde bewegt einen Sand aus, der vom Magnet angezogen wird. An der Ostseite des Seees ist eine Grube, in der sich, wie an vielen andern Stellen dieser Gegend und Seeen, kohlensaures Gas in solcher Stärke und Menge entwickelt, daß ein Mensch davon betäubt wird und kleine Thiere darin ersticken. Nahebei ist eine Mineralquelle. An der Südseite des Laacherseees liegt die vormalige Abtei Laach, von der der See den Namen hat; die Abtei ist jetzt ein Landgut, die Kirche, aus Tuffstein, verfallen, eine schöne Ruine. — Die hohe Veen, nördlich von der Eifel bis Aachen, ist eine öde Hochfläche ohne Wald und Wiese,

7. Enthaltend die erste, zweite und dritte Stufe: Heimath, Preussen, Deutschland - S. 172

1865 - Glogau : Flemming
--- 172 Massen an. Das aus unzähligen Spalten und Rissen hervorrieselnde oder stürzende Wasser ist eine unversiegbare Quelle von unzähligen Bächen und Flüssen. Zu beiden Seiten sind die Gletscher von Himmelhohen, steilen Felswänden (Moränen) eingeschlossen. Wer einmal die Schweiz oder sonst ein Alpenland durchwandert hat, der erinnert sich auch des Schreckens, den er gehabt, als er das erste Mal den Donner durch die Thäler und über die Höhen ertönen hörte, und wußte nicht, woher er kam. Er war aber davon, daß die Gletscher neue Risse und Spalten bekommen oder ein Eisgewölbe, das sich in der Tiefe durch Wasser ge- bildet, zusammengestürzt oder daß ein Gletscher gerutscht war; denn in Folge des Druckes von oben oder durch das Gefrieren des Wassers, das in die Spalten der Gletscher eindringt und eine Ausdehnung des Eises bewirkt, rutschen die Gletscher und bewegen sich fort. Die Oeffnungen an den untern Stellen, aus denen die Wasser fließen, nennt man Gletscherthore, den obern Gletscher Firn. — Die Lawinen sind Schneemassen, die sich in die Tiefe bewegen. Wenn nämlich im Früh- jahr die Schneelager durch das Thauwasser, das sie durchdringt, losgelöst werden, so gerathen oft große, zusammenhängende Schneemassen auf dem schlüpfrigen Boden in rutschende Bewegung, nehmen auf dem Wege immer mehr Schnee mit und wachsen bald zu ungeheurer Größe; bei sehr steilen Abhängen nimmt auch die Schnelligkeit der Bewegung furcht- bar zu; sie reißen Alles mit sich fort, was ihnen in den Weg tritt, Häuser, Bäume, Felsen, Menschen, Thiere, es kann ihnen nichts wider- stehen, ja von dem Luftdruck der schnellen Bewegung werden sogar Bäume, Häuser, Menschen und Thiere, die nicht unmittelbar in die Schneemasseu gerathen, zu Boden gerissen und weit fortgeschleudert. Erreicht endlich die Lawine einen jähen Abhang, so stürzt sie da mit furchtbarem Donner hinunter und zerschmettert und begräbt Alles, was sie unten antrifft. Oft werfen die Massen sich quer durch ein Wasser im Thal, das, ohne- hin angeschwollen, sich nun aufwärts staut und dann weithin das Thal überschwemmt und verheert. Von Menschen, die von solchen Lawinen verschüttet werden, wissen sie in den Alpen schreckliche Geschichten zu er- zählen. Sobald der Sturz vorbei ist, eilt Alles, was Hände hat, herbei, um die Unglücklichen herauszugraben. Manchmal gelingt es auch den vereinten Anstrengungen derer, die unter dem Schnee, zumal wenn sie hohl liegen, und derer, die nach innen graben, den Einen und den Andern, wenn auch geschunden und zerbrochen, noch zu retten. Aber die meisten werden gleich von den Massen niedergeschmettert oder ersticken darunter und man gräbt nur die Leichen heraus, um sie wieder zu begraben bei den Andern. Ihr seht, wo die Natur so viele Herrlichkeiten und Wunder hat, wie in diesem Lande, viel mehr und größere als bei uns, da hat sie auch größere Gefahren und Schrecknisse daneben gestellt. Wo Gott dem Menschen seine Heimath angewiesen, er soll's ihm überall danken, denn er hat überall dazu Ursach. — Man erzählt, manchmal entständen La- winen durch eine ganz kleine Veranlassung, z. B. durch einen Schuß oder Peitschenknall, ja durch den Tritt eines Vögleins in den Schnee, und in Strichen, die öfter Lawinen erleben, ist man deshalb mit Knallen
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