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1. Bilder aus der Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 13

1909 - Dresden [u.a.] : Ehlermann
Ii. Otto der Erste, der Große. 13 Der Pfeilregen, mit dem die Deutschen überschüttet wurden, und die wilden, von entsetzlichem Geheul begleiteten Reiterangrifse konnten das deutsche Heer nicht erschüttern; immer weiter zurück drängte es die Magyaren nach dem Lech zu, in den sie sich schließlich warfen, um den deutschen Waffen zu entgehn. Es war eine Vernichtungsschlacht; was nicht auf dem Schlachtfeld getötet wurde und was nicht in den Fluten ertrank, das fiel auf der weiteren Flucht dem Grimme des Landvolks zum Opfer; der Sage nach sollen nur sieben Magyaren aus der Schlacht nach Ungarn entronnen sein. Aber der glorreiche Sieg, der Otto als den würdigen Sohn des Magyarensiegers Heinrich erwies und sein Ansehn bei allen Völkern Europas erhöhte, forderte blutige Opfer; das schwerste für Deutschland war der tapfere Konrad, dem ein Pfeil den Hals durchbohrte, als er den Helm lüftete. Kurze Zeit nach der Schlacht starb an Krankheit Herzog Heinrich von Baiern und nicht lange nach ihm auch Ottos Sohn Ludolf. So sanken die Männer, die bisher die wichtigsten Stützen von Ottos Königsmacht gewesen waren, frühzeitig dahin. Den Magyaren gereichte übrigens die furchtbare Niederlage zum Heile; sie entwöhnten sich der Raubzüge, / nahmen mehr und mehr friedliche Sitten, bald auch das Christen- / tnm an, und unter ihnen entstand ein nationales Königtum. < E. Die deutschen jviarken. Der großen Aufgabe Deutschlands, seine östlichen Nachbarn, die Slawen, der christlich-germanischen Bildung zuzuführen, wandte Otto unausgesetzt seine Aufmerksamkeit zu. Von Magdeburg aus, wo er so häufig weilte, ordnete er selbst die Verhältnisse der deutschen Marken, die sein Vater gegründet hatte, und die nun immer weiter nach Osten vorgeschoben wurden, bis sie die Oder erreichten. Ihre Verwaltung lag in den besten Händen, denn Otto hatte sie seinen zuverlässigsten Getreuen anvertraut, dem Herzog Hermann Billung und dem Grafen Gero. Die sächsische oder billungsche Mark umfaßte die Ostseeküste von der Kieler Bucht bis zur Odermündung. Zahlreiche Burgen, z. B. Lauenburg (d. i. Löwenburg) a. d. Elbe, Oldenburg (d. i. alte Burg) bei Kiel, Mecklenburg (d. i. große Burg), sicherten sie gegen die Aufstände der Slawen. Die thüringische Mark erstreckte sich in einem breiten Bande nach Süden bis ans Erzgebirge. Mit eherner Faust hielt der grimmige Markgraf Gero die Zahlreichen Slawenstämme in Abhängigkeit, auch vor List und blutiger Gewalttat nicht zurückschreckend. Als Gero starb (965), zerlegte Otto das große Land-

2. Königreich Sachsen - S. 114

1889 - Dresden : Huhle
114 A. Flußgebiet Westsachsens. infen Flußseite sich haltend, gewinnt in einer Höhe von 789,4 m die Kammhöhe ldes Erzgebirges im Grenzbahnhof Moldau, von wo aus dieselbe in einem außerordentlich raschen Falle, wie sie keine Erzgebirgsbahn sonst besitzt lauf 28 m Strecke 1 m Fall) in das böhmische Kohlenbecken (Klostergrab-Teplitz) hinabgelangt. Der größte Teil der sächsischen Bahnstrecke durchfurcht das Gneisgebiet, nur in Kammnähe bei Station Nassau und Holzhau tritt der Granitporphyr auf. Von Freiberg abfahrend erblickt der Reisende zunächst eine Reihe mächtiger Halden in der Ferne und eine Anzahl von Fabriken in der Nähe. Unten in dunkler Tiefe hegt hier die heimische Erde reiche Silberschätze, die in den sichtbar werdenden Schächten Himmelfahrt, Turmhof, Abraham- und Elisabethschacht zutage gefördert werden. Weiterhin belehrt uns der Schacht „Junge Birke" beim Dorfe Zug, daß auch noch andere Metallfchätze im Boden ruhen. Eine Belegschaft von 325 Mann fördert hier jährlich 35 000 Zentner Buntkupfererz im Werte von 223 000 Mark zutage. Dann breitet sich rechts von uns die breite Wasserfläche des beinahe 16 Hektaren (159 773 qm) großen Hüttenteiches vor uns aus, dessen Wasser im Notfälle der Stadt Freiberg zugeführt werden muß. Weitere Gruben werden sichtbar, dazwischen eine Fabrik, die den unheimlichen, furchtbaren Sprengstoff Dynamit für die Gruben bereitet. Nahe der Bahn stehen Fabriken für Maschinen, Holzstoff, Papier, wie denn überhaupt im ganzen Thale die Verwertung des Holzes zu Papier und Brettern eine bedeutende ist. Näher und näher braust nun der Zug dem Mnldenthale mit seinen waldreichen Hängen zu. Nach einem flüchtigen Blick in das liebliche Gimlitzthal mit dem Dorfe Lichtenberg und seiner hochgelegenen und weithin sichtbaren Kirche und dem 618 m hohen Burgberge im Hintergründe, wird nach dem Dorfe Berthelsdorf das rauschende Gewässer der Mulde selbst sichtbar, das wir bis an seine Quellen hin nun nicht wieder verlassen. Oberhalb des Dorfes Mnlda, einer beliebten Sommerfrische der Großstädter, entwickelt das Muldenthal die vollen Reize feiner ganzen Schönheit. Herrlicher, hoher Fichtenwald wechselt ab mit smaragdgrünen, frischen Wiesenflächen; die von zahlreichen Forellen belebten klaren Fluten des Flusses rauschen munteren Wellenspieles dahiu und treiben mit wuchtiger Kraft eine Anzahl Sägemühlen oder die mächtigen Räder sonstiger Werke. Nach und nach treten die User enger zusammen, aber überall begegnet uns Menschenarbeit in Verbindung mit dem Walde und dem Wiesenbau. Nach dem waldnmranschten, einsamen Bienenmühle folgt in enger Thalspalte das malerisch gelegene Dorf Rechenberg mit seiner alten Holzbrücke, seinen altertümlichen Holzhäuseru und seinem in Ruinen zerfallenen Bergschlosse; dann schneidet die Bahnstrecke einen langen, lichten Streifen durch die ernste, dunkle Masse des Hochwaldes. Auf dem sich streckenden, schmalen Bahnkörper flutet grell das Sonnenlicht und läßt die weithin sichtbaren Eisenschienen wie seine ©überstreifen aufblitzen. Seitwärts im Hochwalde umfangen kühle ©chatten die moos- und farngefchmückten, umhergestreuten Granitblöcke, um welche die jugendliche Mulde ihren glänzenden Wasserfaden windet. Dann lichtet sich der Wald; in leichter Hochthalfalte wird das böhmische Dorf Mulda (Moldau) sichtbar; ein Kruzifix taucht hochragend zwischen und über den niedern Hausern auf und im quellenreichen Wiefengrund erheben sich zur ©eite des Bahndammes die säulenartigen Grenzmarken Sachsens und Böhmens. Hier verläßt die Bahn die Mulde und biegt in den Hirfchgrund ein, dessen Bach (Hirschbach) den bedeutendsten Quellzufluß der Mulde bildet. Die einsame Station Hermsdorf-Rehefeld, von der man in einstündiger Wanderung das Jagdschloß Rehefeld erreichen kann, bietet kürzen Halt, dann windet sich der Zug die letzte Steigung empor bis zur Kammhöhe und damit zur Grenzstation Moldau. Von da an gehört die Bahn dem böhmischen Gelände an. B. Die Zwickauer oder westliche Mulde bildet sich nahe bei Schöneck im Auerbach-Schönecker Walde aus der roten und weißen Mulde. Sie durchbricht, vielfach gewunden, oft in enger Thalschlucht, das nördlich abfallende Bergland in zwei großen Bogen, deren süd- j

3. Der sächsische Kinderfreund - S. 3

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
3 heit der alten Sachsen muß man dennoch Manche Tugend an ihnen loben. Sie zeichneten sich durch Treue und Red- lichkeit aus. Hatte ein Sachse dem andern Etwas ver- sprochen, so hielt er cs gewiß; das Ja oder Nein hatte bei ihnen mehr Werth als in unsern Tagen bei - vielen Lügnern ein Schwur; da hieß cs kurz: Ein Wort, ein Mann. Dabei liebten sie die Gastfreiheit; jeder Fremde, der in ihre Hütte trat, konnte auf ihren Schutz rechnen, auch bekam er Speise und Trank, ohne dafür Etwas be- zahlen zu müsten. Vorzüglich ist ihre Keuschheit, zu loben; was zu einem ehrbaren und züchtigen Leben gehört, das sahen und lernten die Kinder von ihren Aeltern und allen Erwachsenen; ja der Unkeusche ward nicht nur für einen ehrlosen Menschen erklärt, sondern in manchen Fallen selbst mit dem Tode bestraft. Mir Recht loben wir solche Tugen- den an ihnen; aber wir tadeln auch auf der andern Seite, daß sie im Genusse berauschender Getränke unmäßig waren und in der Trunkenheit gewöhnlich blutigen Streit anfingen, weil sie überall niit ihren Massen erschienen; daß sie der Spielsucht leidenschaftlich ergeben waren, und oft ihr letztes Eigenthum, selbst die eigne Freiheit auf den Würfel setzten; daß sie endlich ihre friedlichen Nachbarn häufig als Räuber überfielen, und sich kein Gewissen daraus machten, wenn sie die Wohnungen derselben verwüsteten, ihre Heerden raubten und die Ueberfallenen selbst theils tödteten, theils als Scla- ven wegführten; denn sie hatten allgemein den schädlichen Grundsatz angenommen: „Gewalt geht vor Recht." Witteklnd der Große. Die- Nachbarn der Sachsen waren die Franken, ein großes, tapferes Volk, über welche Karl der Große herrschte. Häufige Einfälle, welche die Sachsen in das Land der Franken unternahmen, und wobei sie es an Grau- samkeiten nicht fehlen ließen, reizten den Frankenkönig zu dem Entschlüsse, die räuberischen Sachsen mit Krieg zu überziehen, und sie wo möglich mit Gewalt zu zwingen, daß sie sich taufen ließen und das Christenthum annähmen. Genug, Karl der Große begann den Krieg im Jahre 772. Bald bemerkten die Sachsen, wie ihre Freiheit, welche sie 1 *

4. Der sächsische Kinderfreund - S. 14

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
14 glüht der Himmel blutigroth. Eure Habe ift's, die jetzt auflodert. Was sucht ihr, wenn ihr umkehrt und flieht? Eure Hütten? — Sie liegen in Asche. Eure Weiber? Sie sind gemißhandelt. Eure Kinder? — Sie sind er- mordet. Euren Gott? — Seine Altare sind umgestürzt. Krieger! der Tag der Vergeltung ist gekommen. Seyd Männer, und betet zu dem dort oben, der Hülse sendet in der Stunde der Noth." Morgens 5 Uhr begann der An- griff. Mit Ungestüm drangen die Feinde vorwärts. Schon 10 Stunden dauerte die Schlacht, und schon wollte die Sonne untergehen, als Heinrich's Truppen zurückwichen. Da sprengte der König mit seinem Rosse eiligst zu den Seinen, um ihnen Muth einzuflößen. Aber vergebens. In dieser Noth dachte Heinrich an seinen Sohn Otto und an dessen 2000 Reiter. Plötzlich schickte er einen Ritter zu diesem mit dem Befehle, den Feind im Rücken anzugreifen. Schnell war der Prinz da, die Feinde kamen in Unordnung, flohen, und der Sieg war auf Heinrich's Seite. 40,000 Hunnen lagen auf dem Schlachrfelde, 50,000 geriethen in die Gefangenschaft, denen — grausam genug — Hände und Füße abgehauen, oder die Nasen abgeschnitten wurden. Die Sachsen und Thüringer trugen zu diesem Siege durch ihre Tapferkeit das Meiste bei. Heinrich vergaß es nicht, Gott zu danken. Am Altare in der Domkirche zu Merseburg fiel er auf seine Kniee nieder, und auf dem Ehorc sang man das Lied: Herr, Gott, dich loben wir. Auch ließ er in dem Dorfe Keuschberg eine Kirche bauen, um das Andenken an die Hunnenschlacht zu bewahren. Noch jetzt wird in der genannten Kirche die Geschichte jener Begebenheit jährlich am Kirchweihfeste von der Kanzel herab vorgelesen. Heinrich sorgte nun dafür, daß die verwüsteten Ge- genden wieder angebaut wurden. Ueberall zeigte er sich als Vater seines Volks. Sem Ende fühlend, ordnete er noch Manches weislich an, tröstete auf dem Sterbebette seine Gemahlin Mathilde mit den Worten: „Jetzo empfehlen wir Dich und unsre. Kinder dem allmächtigen Gott; ihm empfehlen wir auch unsre Seele, die jetzt die Hülle des Leibes verlassen will." Und bald darauf ent- schlief er d.en 2ten Juli 936.

5. Der sächsische Kinderfreund - S. 161

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
\ - 161 Eisen völlig glühend, und schlagen wir die-Hände viele Male zusammen, so empfinden wir ein Brennen darin. Gewöhnlich machen wir das Feuer durch schon brennende Körper; denn wir zünden durch den brennenden Schwefel ein Licht an; mit brennendem Kien, Stroh, oder Holz zünden wir das Feuer im Ofen an u. s. w. Aber nicht selten geschieht es auch, daß sich das Feuer entwickelt, wenn sich verschiedene Stoffe mit einander vermischen. Man gieße Waffer auf den Kalk, so entsteht Hitze; oder man lege feuchtes Heu auf den Boden, so gergth es in Brand; oder man schichte den Mist hoch auf, so beginnt er zu- rauchen; oder man mische feine Eisenspähne mit Wasser und Schwefel, so sehen wir die helle Flamme. Es ist sehr nöthig, solches zu wissen. .Schon manches Dorf wurde ein Raub der Flamme, weil der unvorsichtige Bauer sein feuchtes Heu oder Getraide in die Scheune fuhr, oder weil er die Kalkfässer nicht sorgfältig vor dem Eindringen des Wassers verwahrte. Fortsetzung. Weil die Warme die Körper ausdehnt, die Kalte hin- gegen dieselben zusammenzieht, so hat natürlich auch das Feuer diese ausdehnende Kraft. Aus diesem Grunde brach- ten wir die erfrorenen Glieder nicht in die Warme, damit sie nicht durch schnelle Ausdehnung zerstört wurden. Und eben daher setzen wir ein Glas, das in der Kalte gestanden hat, nicht augenblicklich auf oen warmen Ofen, weil cs zerspringen müßte; denn durch die Kälte war es zusammenge- zogen, und durch die plötzliche Warme wird es zu schnell wieder ausgedehnt. Dasselbe würde mit andern irdenen Gefäßen geschehen, in welche wir, wenn sie noch durch- froren sind, siedendes Wasser, heißen Kaffee, Thee u. s. w. gießen.' Jene ausdehnende Kraft des Feuers nun verändert die Körper auf mannichfache Weise. Sind es flüssige Körper, so fangen sie an zu kochen, lösen sich in Dünste auf, die in die Höhe steigen und sich in Tropfen verwan- deln. Allmälig kocht daher das vorher ganz angefüllte Ge- fäß ein, d. h. die darin befindliche Flüssigkeit verfliegt gänzlich als Dampf. Feste Körper, z. B- die Metalle, 11

6. Der sächsische Kinderfreund - S. 13

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
durch einen Waffenstillstand von 9 Jahren, in welcher Zeit er seine Soldaten gehörig übte und besonders leichte Caval- lerie cinexercirte, die nun eben so schnell angreifen und fliehen konnte, wie die Hunnen mit ihren leichten Pferden. Auch erlangte er es, daß wahrend des Waffenstillstandes der Tribut, oder die jährliche Abgabe an Geld, Vieh und andern Dingen an die Barbaren nicht gegeben ward. Kaum waren nun die 9 Jahre verflossen, als die Hunnen ihren Tribut mit Ungestüm verlangten. Statt dessen ließ ihnen Heinrich zum Spott einen alten räutigen Hund mit den Worten zustellen: „Bringt diesen Hund eurem Könige als Tribut von den freien Deutschen; ihr Räuber seid keines bessern werth." Man kann leicht denken, wie die Feinde diesen Spott aufnahmen. Mit 300,000 Mann verwüsteten sie Sachsen und Thüringen; Städte und Dörfer brannten sie nieder und keines Menschen ward geschont. Verheerend zogen sie an der Saale hin, und belagerten die Stadt Merseburg, welche ein gewisser Graf Wido verthei- digte; Heinrich rief Alles zu den Waffen; seine Truppen versammelten sich bei Magdeburg an der Elbe. Kaum hörte er, in welcher Gefahr die Bewohner von Merseburg sich befanden, als er plötzlich sich zur Rettung auf den Weg machte. Zwar hatte er sich durch große Anstrengung und Erkältung eine Krankheit zugezogen, und die Aerzte trugen Bedenken, ihn marschieren zu lassen; allein seines Volkes Wohl galt ihm mehr, als das eigne Leben. In dieser Ueberzeugung sprach er: „Es ist jetzt nicht gut, krank zu seyn. Gott wird mir zu den entscheidenden Augenblicken Kraft geben, und wenn er dann die Kraft von mir nimmt, nachdem die Freiheit errungen ist, so ist der Gewinn doch groß genug, um einige Jahre des Lebens dafür hinzuge- den." Zur Fastenzeit im Jahre 933 stand er bei dem Dorfe Keuschberg, 2 Stunden von Merseburg, dem Feinde gegenüber. Blutigroth leuchtete des Nachts der Himmel von den vielen brennenden Städten und Dörfern, welche die Hunnen angezündet hatten. Heinrich ordnete seine Truppen, befahl seinem Sohne, Otto, mit 2000 Mann Reiterei sich in eine Vertiefung zu verbergen, um nöthigen Falls dem Gegner in den Rücken zu fallen, und wendete sich also an seine Soldaten: „Krieger! sehr, dort

7. Der sächsische Kinderfreund - S. 147

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
14 7 der Gesundheit höchst nachtheilig, indem derjenige, der sich damit zu wärmen sucht, Schwindel, Kopfschmerz, ja selbst Ohnmacht sich zuzieht. Leider flieht man die reine Lust mehr, als die verpestete. Würde man sonst Kinder in der Stube einsperren und sie vor jedem rauhen Lüftchen ängst- lich verwahren? Würde man Bettschirme und Vorhänge uin die Lagerstätte anbringen, wenn man bedächte, daß die verschlossenen Ausdünstungen des Menschen ein schleichendes Gift sind? Würde man die Fenster verkleben und verstopfen, wenn man überlegte, wie zuträglich die frische Luft sen? Würde man in den Stuben kochen, braten, backen, waschen u. f. w., wenn man es beherzigte, daß Gott nicht dse böse, Dunst, sondern die Lebenslust zu unserm Daseyn bestimmt habe? O gewiß, wer ein Feind der freien Luft ist, der arbeitet muthwillig an seinem frühen Grabe. Die brennbare Luft. Außer der fixen Luft muß auch die brennbare oder entzündbare erwähnt werden, welche ihren Beinainen daher erhalten hat, weil sie bei der Berührung brennen- der Körper leicht Feuer fängt. Sie ist von geringerer Schwere, als die gewöhnliche Luft und erzeugt sich sowohl von Natur, als durch die Kunst. In großer Menge ent- wickelt sie sich aus allerlei faulenden Pflanzen und Thieren, weßhalb man sie in den Begrabnißplätzen, in den Abtritten der Häuser und in stehenden Sümpfen häufig findet. Auch trifft man sie in den Kohlenschachten an. Aus diese Weise haben schon viele Bergleute ihr Leben verloren, indem die brennbare Luft, der sie sich mit ihrem Gruben lichte näher- ten, plötzl ch eine Flamme ward, und die in der Grube arbeitenden Personen so verbrannte, daß sie unter furcht- baren Schmerzen ihren Geist aufgeben mußten. Von ihrer leichten Entzündbarkeit kann man sich sehr bald belehren^ Steckt man z. B. eine Glasflasche mit ihrem offenen Halse in einen Sumpf und rührt sodann in der Nähe mit drum Stocke in dem Schlamme herum, so steigt die brennbare Luft in der Gestalt von Bläschen in die Flasche, die man sodann plötzlich verschließt; öffnet man die Flasche bei einem brennenden Lichte, so brennt die darin befindliche Luft an, 10 *

8. Der sächsische Kinderfreund - S. 245

1830 - Dresden Leipzig : Arnoldi
Die Leiche soll 72 Stunden über der Erde bleiben, ehe man sic begräbt. Das sicherste Zeichen des wirklichen Todes ist die eintretende Fäulniß, welche sich durch den üblen Ge- ruch zu erkennen gibt; auch hat man das Wiehererwachcn nicht zu befürchten, wenn sich bei dem Verstorbenen das obere dünne Häutchen, sobald man es derb angreift, abstreifen läßt; wenn in den Augäpfeln, sobald man sie drückt, Gru- den zurückbleiben; wenn man einige Einschnitte in die Fuß- sohlen machen läßt, ohne- daß der Verstorbene eine Spur dev Lebens von sich gibt. Stirbt Jemand sehr schnell, z. B. wird er vonr Schlage gerührt, vom Blitze getrosten, oder stirbt er an Krämpfen, an der fallenden Sucht, sso ist große Vorsicht nöthig. Cs können Zeichen des Todes vorhanden seyn, ohne daß der Mensch wirklich todt ist. Diese unzuverlässigen Zeichen des Todes siird: Stillstand des Pulses, Kälte der Gliedmaßen, Unbiegsamkeit der Gelenke, blasses - Gesicht, eingefallene Schläfe, offenstehender Mund, anscheinendes Aufhören des Athemholens. Befürchtet man nun, der Verstorbene sey nur scheintodt, so lasse man ihn 16 bis 20 Stunden in seinem Berte liegen, und zwar mis dem Kopfe etwas er- haben; man halte ihm zuweilen Flaumfedern vor Mund und Nase, um zu seh^n, ob sich die Flaumfedern bei dem unmerklichen Athemholen bewegen; man halte ihm einen Spiegel vor Mund und Nase, um zu sehen, ob der Spie- gel vom Athemholen anlauft; oder man setze ihm ein Glas voll Wasser auf die Brust, um wahrzunehmen, ob sich das Wasser durch die Bewegung der Brust ebenfalls bewege; auch drücke man die Augapfel, um zu erkennen, ob sich die Grube wieder ausfülle. Geschieht Eins oder das Andere, so muß man den Seheintodten durch Reiben, durch Senf- pflaster, die man auf die Fußsohlen logt, oder durch spani- sche Fliegcnpflaster, die man in den Gelenken anbringt, oder durch Spiritus, den man unter die Nase halt, in's Leben zurückzubringen suchen. Um völlig sicher zu gehen, so be- grabt man dergleichen Personen nicht nach Verlauf von drei Tagen, sondern man läßt ste so lange in dem Todtenhausen das bei jedem Kirchhofe sich befinden sollte, stehen, bis alle Merkinale des wirklichen Todes unbezwcrfelt vorhanden sind. Zuweilen hat man sich an seinen Verwandle« schwer ver-

9. Mit einem kolorirten Kupfer - S. 113

1812 - Dresden Leipzig : Selbstverl. K. Engelhardt
rr. Mal. Friedrich der Weise, uz - ( - ( liker Mai. 1803. Nachmittags 3 Uhr stürzte ein Theil des Zinn. Stockwerks bei Geier cm, verschüttete zwei Bergleute und riß das Kunstgezeug, zum Gewalti- gen der Wässer, fast ganz mit in den Abgrund. Den Schaden rechnete man über 10,202 Thaler. Friedrich der Weise. Fortsetzung vom 5ten Mai. S. 58. Friedrichs fast fahrige Regierung war eine un- unterbrochene Kette von Segnungen für Reli- gion und Vaterland —das ersteglied dersel- den, die Stiftung der Universität Wit- tenberg, 1522. (s. ig.oct.) — das zweite, der Schutz, den er im Stillen Luthern und der Reformation angedeihen lies — Ohne Wittenbergs Universität aber Mrde vielleicht noch lange kein Luther aufge- standen seyn — ohne Friedrichs Schutz Lu- thers bester-Wille nichts ausgerichtet — ohne Friedrichs weise Leitung Luthers unbän- dige Hitze alles verdorben haben — Luther, zur Vertheidigung seiner Lehre 1513. nach Rom beschieden, — was würde dort aus ihm geworden seyn, hatte Friedrich ihn nicht zurückge- halten — hatte Er es nicht dahingebracht, daß Kardinal Kajetan ihn zu Augsburg verhören muß- H te
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