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1. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 218

1876 - Dresden : Schönfeld
218 Die Ostküste Asrikas. H 308. 2. Die Bauernrepubliken. Die Bauernrepubliken, im Binnenlande gelegen, ohne Häfen, entstanden im Anfänge dieses Jahrhunderts, als die holländischen Colomsten sich dem engl. Regiment nicht unterwerfen wollten und fick durch Kampf ihre Freiheit errungen hatten. Aber einen Aufschwung können beide Kolonien nicht nehmen, theils weil die Bauern in stete Kriege mit den Eingebornen verwickelt sind, theils weil das Land durch hohe Gebirge von der Küste abgeschlossen ist. a) Die Oranje-Republik, 2000 Qm., 57,000 E., darunter 13,000 Weiße holländischer Abstammung (Boeren), ist 1842 gegründet, 1854 von England anerkannt. Die Hauptbeschäftigung ist ^Viehzucht/ Prodllktc: Wolle, Häute, Vieh. Der Handel, vorwiegend in deutschen Händen, wird mit Port Elisabeth betrieben. b) Die transvaalsche Republik. 1848 gegründet. 5380 Qm., 275,000 E., davon 100.000 Betschuanen. Tafelland mit gutem Klima. Die Hochebene ist von unbewaldeten Hügelketten und halbtrockenen Flußbetten durchschnitten. Die Bauern (Boeren) sind von der Kultur fast abgeschlossen; Getreide (besonders Weizen) und Südfrüchte (Wein) gedeihen vortrefflich, wer- den aber wenig angebaut. Die Hauptbeschäftigung ist auch hier Viehzucht. § 309. Vii. Die Mtnisle Afrikas. 1. Die portugiesischen Besitzungen (18,000 Qm., 300,000 Einw.) erstrecken sich von der Delagoabai (26 o S.) bis zum Rovuma- sluß und C. Delgado (110s.)> Die Küsten sind größtentheils niedrig, feucht und höchst ungesund. Die Europäer in den verfallenen Nieder- lassungen sind meist Deportirte. Das Binnenland ist fruchtbar und reich an tropischen Produkten; aber die Herrschaft der Portugiesen reicht nicht über die besetzten Küstenpunkte hinaus. Die Ausfuhr von Gold, Kupfer, Nutzhölzern und Elfenbein ist gering. Skavenjagden und Sklavenhandel hemmen die Kultur. Die Portugiesen verbieten allen auswärtigen Handel, außer an den wenigen Punkten, wo sie Zollhäuser errichtet haben, und auch hier sind die Eingeborenen aus- geschlossen. Der Sambesi, an welchem einige dürftige Niederlassungen liegen, trennt das südliche Sofalaland von dem nördlichen Mosambik. Sofala liegt in Trümmern. Mosambik, 7000 E., der Sitz des Generalgouverneur liegt auf einer Korallen-Jnsel an der Küste. § 310. 2. Das Küsten gebiet der Suaheli steht unter dem Ein- fluß des arabischen Handels. Der s. g. Imam von Maskat besaß bis 1856 die wichtigsten Hafenplätze. Nach seinem Tode wurde sein Reich getheilt. Ein Nachkomme herrscht als Sultan in Sansibar. Sansibar (d. h. Land der Schwarzen), 100,000 E., ist seit 1830 der Hauptstapel Ostafrikas geworden. Die Stadt liegt auf einer 8 bis 10 Meilen breiten Insel, auf welcher man Kokosnüsse und Gewürznelken erntet. Sie ist der wichtigste Markt für Kopal- harz und Elfenbein, welches durch Trägerkarawanen von den großen Seen herübergeführt wird. Außerdem werden Kaurimuscheln (für 60,000 Thlr.) an die Westküste, Orseille und Häute ausgeführt. Die ungesunde Stadt, welche arabisches Gepräge trägt, ist der Sitz europäischer Consuln, und fran- zösischer, amerikanischer und Hamburger Handelshäuser. Die Ausfuhr belief sich 1871 auf 3 Mill. Thlr., die Einfuhr von Baumwollenzeugen, venetianischen Perlen, Reis, Schießpulver und Messingdraht auf 27a Mill. Thlr. — Die von der Küste nach dem Innern gehenden Karawanen verwenden Glasperlen, Baumwollenzeug und Draht als Geld. Gebahnte Wege kennt man in Ost- afrika nicht. Man hat nur schmale Pfade, die während der Regenzeit „aus-

2. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 219

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Inseln des indischen Oceans. 219 sterben", d. h. mit Gras überwuchern. Die Karawanen setzen während der Regenzeit aus. . 3. Die Somali Halbinsel. Nördlich von Magadoscha nimmt die Küste einen immer ödern Charakter an, sandige nackte Striche wechseln mit Felsen. Das Klima ist nicht so ungesund als im südlicheren bewaldeteren Theil. Die Küsten sind öde, das Innere ein reiches Weideland. Eigentliche Städte und Dörfer gibt's in den Somaliländern nicht, denn die Einwohner führen ein Nomadenleben. Die Küste am Golf von Aden ist seit 1873 ägyptischer Herrschaft unterthan. H 311, Viii. Die Inseln des indischen Geeans. A. Madagaskar, 10,743 Qm., 4 Mill. Madagaskar ist die drittgrößte Insel, übertrosfen von Neuguinea und Borneo. Die Küsten sind meist flach. Mad. hat, wie Afrika, die üppigste Fruchtbarkeit und dürre Einöden. Der Nordosten der Insel ist Gebirgsland, wo sich die Granitgebirge durchschnittlich 1000—1200 ra., mit Gipfeln bis 3000 ni. erheben; der Sw. ist eine schattenlose, sandige Hochebene von 100 bis 150 in. Einen centralen, die Insel nahezu in gleiche Theile trennen- den Gebirgskamm gibts nicht. Der größere Wasserreichthnm und die daraus folgende Vegetationsfülle ist durch den Nordost-Monsun bedingt. Bevölkerung. Die Howas im Osten haben Aehnlichkeit mit den Malaien, die dunkleren Sakalaven, im Westen, sind den Negern ver- wandt. Das Königreich des herrschenden Stammes, der Howas, umfaßt die ganze Insel. Produkte: Vortreffl. Eisen, schöne Stein- kohlen (von großer Wichtigkeit für'den Dampferverkehr im indischen Ocean, der sich aus England mit Kohlen versorgen muß). Eine Palme (Sagus Ruffia) liefert Stoff zu Geweben, Matten u. Kleidungsstücken. Merkwürdig ist der Baum des Reisenden (Ravenala), der zwischen Blattstiel und Stamm Wasser ansammelt. Hauptnahrung Reis (Brot und Mehl sind unbekannt): außerdem Brotfrüchte, Nutzhölzer, Jams, Bananen, Orangen, Kokosnüsse; ferner Anbau von Tabak, Zucker, Baumwolle, Indigo, Gewürzen. Die Fauna ist charakterisirt durch die Halbaffen (Lemuren, Chirogalen), namentlich den Aye-Aye (in ähnlicher Weise vorherrschend wie die Beutelthiere in Australien). Eigenartig ist auch die interessante Vogelwelt. Dahin gehört auch der ausgestorbene Riesenvogel (Aepyornis raaximus), dessen Eier 5—6 mal größer sind als ein Straußenei (— 150 Hühnereiern). Man hält Buckelochsen, als Schlachtvieh auf die Mascarenen ausgeführt, und Geflügel. Hauptstadt Tananarivo, 80,000 E., 2200 m. ü. M. Die besten Häuser haben mehre Stockwerke und ein steiles Strohdach. Tamatawe an der Ostküste, Hafen. R. Die Comoro-Inseln bestehen aus gut angebauten, vulkani- schen Inseln, von denen Mayotta französisch ist. Qomr, das Mond- land, hieß sonst Madagascar bei den Arabern, welche noch aus den Comoren herrschen. H 312. 6. Die englischen Besitzungen. 1. Die Insel Mauritius (Jsle de France), 35 Qm., 317,000 E. 230,000 Ma- labaren (Kulis) als freie Arbeiter in den Plantagen. Hauptprodukt

3. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 220

1876 - Dresden : Schönfeld
220 Die Länder am Nil. Zucker. Handel: Umsatz 30—35 Mill. Thlr. 1865 sind 2 Eisen- bahnen von 14 d. Ml. eröffnet. Port Louis, 26,000 E. Die Amiranten, Koralleninseln, ohne Wasser. Schildkrötenfang. Die Seychellen, (Seschellen), nach Morando de Seychelles, Ofstzier der französ.-indischen Flotte (1750) benannt; 4 Qm., 11,000 Einw., Granitinseln, haben fruchtbaren Boden, gesundes Klima. Heimat der maladivischen Kokos- nuß (Lodoicea Sechellarum) und der Riesen-Meerschildkröten. Die Einw. sind französ. Kreolen. Die Insel Perim in dem Bab-el-Mandeb mit Leuchtthurm. Die Inseln St. Paul und Amsterdam inmitten des indischen Oceans, 1 Qm., unbewohnt; St. Paul ist wichtig als Fischcrstation. D. Die französischen Besitzungen. 1. Die Insel Rounion (bis 1848 Bourbon genannt), die schönste und reichste, französische Ko- lonie, aber durch übertriebenen Zuckerbau geschädigt, 46qm., 183,000e., darrmter 1/3 Weiße, 60,000 Kulis. Vulkanische Insel, im Piton des Neiges über 3000 m. hoch. Hauptprodukte: Kaffee u. Zucker. Werth der Einfuhr und Ausfuhr 1867: 42 Mill. Mark. Manigfaltige Pflan- zenwelt, aber spärliche Fauna. St. Denis, 36,000 E. 2. An der Küste von Madagascar die Insel St. Marie, mit schönem Hafen. 3. Nossi-Be und Mayotta, die östlichste der gebirgigen, mit reicher Vegetation geschmückten, aber für Europäer ungesunden Comoren. Kerguelen-Jnsel, 62 Qm., eine sehr zerklüftete, einsame, unbewaldete, unbewohnte Insel. Die Insel (Diu) Socötra (d. h. Insel der Glückseligkeit), 60 Qm., 3000 E., im Besitz eines arabischen Häuptlings. Von Portugiesen und Englän- dern nach einander besetzt und des ungesunden Klimas wegen verlassen. Aus- fuhr von Aloeharz und Drachenblut, Ungemeiner Fischreichthum. § 313. Ix. Die Länder am Nil. A. Abessinien (Habesch), 7500 Qm., 3 Mill. Einw. Die Bewohner des Hochlandes sind seit dem 4. Jahrhundert Christen, aber in leerem Formalismus erstarrt; die Bewohner der süd- lichen Terrassen, die nomadisirenden Gallas, sind zum größten Theil Heiden. Juden, Fe lasch a, leben in manchen Theilen des Landes, aber streng gesondert. Die Produkte sind nach den 3 Terrassen verschieden: auf der ersten, unter 1800 in., dem s. g. Tieflande (Qola), gedeiht Baumwolle, Mais, Ingwer. Die zweite, Woina-Deqa, d. h. Weinregion, von 1800—2400 in., bildet die llebergangszone u. erzeugt Oelbäume, viel Lein, Getreide, Kaffee hauptsächlich im südl. Habesch vom Tana- oder Zanasee an, Myrthen, Granaten, Citronen, Pfirsiche, Bananen. An Fülle und Manigfaltigkeit überwiegt diese Region die beiden andern. Die dritte, ,,Deqa", nimmt den größten Theil des eigentlichen Abessiniens, von Schoa und den Galla-Ländern ein. Bis auf 4000 m. gedeiht noch Gerste und Weizen, man züchtet auf den Alpenweiden Rinder und Schafe. Hafer wächst wild und wird wie Gemüse zubereitet. Der Feldbau steht auf der niedrigsten Stufe, die Ackerwerkzeuge und die Art des Dreschens rc. gleichen denen der alten

4. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 221

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Länder am Nil. 221 Aegypter. Indigo wächst wild, wird aber nicht benutzt. Viehzucht. Im Tieflande das Kamel, im Gebirge sehr viele Rinder, schöne Maul- thiere und Pferde, Schafe mit feiner Wolle, Ziegen, viele Hühner. Hähne hält man in manchen Kirchen, um die Morgengebetsstunde anzu- zeigen. Die Industrie steht auf sehr tiefer Stufe. Das Land pro- ducirt kaum das allernöthigste. Die unaufhörlichen bürgerlichen Wirren, der Hang der Eingebornen zum faulen Soldatenstand und besonders die Arbeitsscheu haben seit Jahrhunderten jeden Fortschritt gehemmt, obgleich es nicht an Fähigkeit und Intelligenz fehlt. Die Juden (Fe- lascha) liefern Thon- und Metallarbeiten. Der Haupthandel nach dem rothen Meere wird durch die Banjanen betrieben. Karavanen gehen von Gondar nach Massnua. Gon dar, 2300 in. ü. M., auf einem Berge nördlich vom Zanasee mit burgartigem, hohen Schlosse, 6000 E. Magdala, eine Felsenfestung. Die Landschaft Kafa an den Quellen des Sobat, die Heimat des Kaffee. Die niedrige heiße Küste Samhara am rothen Meer. Die Salzebene, südl. von Mafsaua, in ihrem nördlichen Theile 63 in. unter dem Spiegel des Meeres gelegen, versorgt ganz Habesch mit Salz. § 314. B. Das Reich des Vicekönigs von Aegypten, 41,000 Qm., 17 Mill. Einw., besteht aus dem ägyptischen Sudan, Nubien und Aegypten. 1. Der ägyptische Sudan umfaßt 15,000 Q.-M. mit etwa 10 Mill. Einwoh. und besteht aus den Länder des obern Nilgebiets von 2° N. (Einfluß des Nils in den Wwutan Nzige) abwärts: dem Land der Bari, Dar Fertit, Dar Für, Kordofan und Sennur, desgleichen der ganzen Westküste des rothen Meeres bis Bab-el-Man- deb und jenseit desselben Berbera. Im Süden, im Gebiet der dop- pelten tropischen Regen sind diese Länder sehr fruchtbar u. wasserreich, weiter nördlich, besonders in Darfur und Kordofan trägt die Land- schaft steppenartigen Charakter. In den Nilguell-Ländern an den Seen, am Bahr-Djebel, Djur, Bahr Ghasal und Bahr-el-Abiad zeigt sich Ackerbau und Vieh- zucht in den rohesten Anfängen. Die Hochländer von 1000—1200 m. Höhe haben ein mildes Klima von 16° R. mittl. Temp. Die Neger- völker sind von einzelnen Häuptlingen beherrscht. Sklaven hält man allgemein zur Feldarbeit und zuweilen zum Hütten des Viehs. Das Gebiet am obern weißen Nil, am Bahr el Ghasal u. a. ist berüchtigt durch das schamsose Treiben der Elfenbein- und Sklavenhändler, die von ihren Niederlassungen aus ein wahres Raubsystem gegen die Ein- geborenen begonnen haben. Diesem Handel, der hier in Viehdiebstahl, Sklavenjagden und Mord bestand, soll durch ägyptische Truppen ein Ende gemacht worden. Lad6, nördlich von dem jetzt verlassenen Gondokoro, eine Hauptstation des Handels, ist gegenwärtig Sitz des Gouverneur und hat eine ägyptische Besatzung. Chartäm, 40,000 E., am Zusammenfluß des blauen und weißen Nil, mit einigen europäischen Häusern, großen Plätzen und zahlreichen Gärten. Sitz europäischer Consuln. In der Savannenebene von Kordofan ist El-Obod, die Hauptstadt, bewohnt von Arabern und Nuba. Am rothen Meer an der Küste von Habesch Massaua, 2400 E., auf einer Insel, Ausfuhr von abessi-

5. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 242

1876 - Dresden : Schönfeld
242 Arabien. Mitte. Das Arabische ist Handelssprache aller Mohammedaner vom Senegal bis zu den chinesischen Häfen; die herrschende Religion ist Mohammedanismus. Der Ackerbau herrscht im tropischen Süden vor, Viehzucht wan- dernder Hirtenstämme im südtropischen Norden. Der Seehandel ist gegen früher sehr gesunken; neuerdings ist er durch die ^-Fahrten im rothen Meere von Suäs, im persischen Meere von Basra nach Indien, gehoben. Der Land Handel, Karawanenhandel, wird durch die Mekkapilger besorgt. Produkte: 1. Kaffee (auf den europäischen Markt gelangen etwa nur 5000 Ctr.) von Mocha (Mokka); Gummi arabicum, Datteln, die schönsten in Hasa, Droguen, Spezereien. 2. Ausgezeichnete Pferde, Kamele, Perlen, sehr viele Schafe in Nedschd mit ausgezeichneter Wolle. Die besten Pferde hat Nedschd, etwa 5000, die ausschließlich zu Krieg und Parade gebraucht werden, während alle Arbeit von Kamelen ver- richtet wird. Sie werden nicht verkauft, man kann sie nur durch Krieg oder Geschenk erwerben. Die besten Perlen fischt man in Bedaa an der Ostküste von Katar. Die politische Eintheilung in Schommer, Nedschd, Oman, Jemen und Hedschas ist ethnographisch begründet. § 838. " 1. Das Sultanat Schommer (Schammar) eine große, von Wüsten (Nefud) umgebene Oase im Djebel Schommer, nördlich vom eigentlichen Nedschd, ist selbständig. Die Bevölkerung, ohne Beduinen y2 Mill., ist der schönste Menschenschlag Nordarabiens. Es gibt wenig Mohammedaner; die Religion ist Sonnendienst (Todtenopfer, heilige Haine). Der Handel wird be- günstigt. Hüil, die Hauptstadt, liegt von reichen Pflanzungen umgeben inmitten eines sich über das Hochland erhebenden Granitgebirges. 2. Das Sultanat Nedschd, das eigentliche Wahhabitenreich zwi- schen dem Djebel Schommer und der südlichen Wüste, ist ein Hochland von 500 bis 1000 m. ü. M., durchgängig fruchtbar mit herrlichen Thälern. Das Klima ist kühl und gesund im Winter, nicht zu heiß im Sommer. Der Stifter der fanatischen Sekte der Wahhabiten, Noüammsä-oon-^dä-si-'zvasiülb ist kurz vor der Mitte des 18. Jahrhunderts geboren. Der Staat der Wahhabi- ten (1,200,000 E., dazu 76,000 Beduinen) ist der wichtigste Staat Central- Arabiens. Er ist absolut monarchisch und streng korangläubig, so daß Tabak- rauchen für Todsünde gilt und das Tragen von Seide und Gold mit Prügel- strafe geahndet wird. Daher besteht viel Religionsübung, wiel Heuchelei, aber wenig Sittlichkeit. In Nedschd und Schommer wird das reinste Arabisch ge- sprochen. Er-Riad (d. h. die Gärten), 25,000 E., die Hauptstadt des Sul- tans, liegt in einem blühenden Gartenlande. § 339. 3 Das Sultanat von Oman (von den Eingeborenen nur Aman genannt), 2 Mill. E., reicht von Katar bis Mahrah. Das Land ist nur von der Seeseite leicht zugänglich. Gefährlich ist die Schiffahrt am Cap Messandom (d. h. Ambos, s. g. wegen der vielen Klippen, an denen die Schiffe scheitern). Der Beherrscher von Oman, dessen Regierung beschränkt monarchisch ist, heißt sehr mit Unrecht Imam (d. h. mohammed. Priester) von Maskat, denn Maskat ist keine Hauptstadt, und der Fürst wird im Lande stets nur Sultan genannt Die Araber von O., die Abaditen, hängen dem sun- nitischen Islam an, aber sie sind toleranter als alle anderen Mohammedaner, weil sie als Handelsleute mehr als die übrigen Araber mit fremden Völkern in Berührung kommen. Als offene Verehrer des Weins und Tabaks gelten sie namentlich den Wahhabiten als die ärgsten Heiden und werden von diesen stets bedroht. Nur durch die Macht der Engländer noch gehalten, droht der Föderativstaat von Oman zu verfallen. Der Seehandel, durch die große Zahl der Banjanen (indische Kaufleute) gefördert, führt fast alle Produkte vom

6. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 205

1876 - Dresden : Schönfeld
Afrika. 205 Tsadsee, die Völker Wadai, Darfur und Kordofan, ferner die Schanti an der Goldküste u. a. Als Stammeszeichen kommen die eigenthümli- chen Hautnarben hinzu, sowie die Sitte, die Zähne besonders zu feilen, spitz oder sägeförmig, oder einzelne gar auszubrechen. Im allgemeinen treiben sie mehr Ackerbau als Viehzucht. Der Neger ist geistig gerin- ger begabt als der Weiße und Ostasiate. Er hat stets andern Rassen gedient, nie dieselben beherrscht und nirgend Kultureinfluß gehabt. Sklaverei besteht bei ihm seit den ältesten Zeiten. Er hat sich nie auf den Ocean gewagt und fremde Länder ausgesucht; er hat nie ein größeres Schiff gebaut. Er kennt keine Architectur, seine Häuser sind meist bienenkorbartig. Räder und Tonnen hat er nirgend selbständig gebaut, selbst Thongefäße fehlen den meisten, dagegen sind sie geschickt in der Bearbeitung von Metallen, namentlich Eisen und Gold. 3. Die Fulbe*) (d. h. die Gelben) sind fast durch alle eigentli- chen Negerländer verbreitet, als Eroberer oder als Hirten und Acker- bauer. Gegenwärtig sind sie vielfach mit Negern gemischt und fast so dunkel wie diese. Es sind gelbe Menschen mit ovalem Gesicht, langem schlichtem Haar, gebogener fast römischer Nase, kleinem Munde und schmalen Lippen. Sie sind fanatische Mohammedaner und vorzugs- weise Hirten; am untern Niger sind sie die einzigen Rindviehzüchter. Ackerbau und Industrie verstehen sie besser als die Neger. In man- chen Gegenden haben sie Schulen, in denen arabisch gelesen und ge- schrieben wird. Auch darin unterscheiden sie sich von den Negern, daß sie bei Festlichkeiten nicht Sklaven opfern wie diese, sondern sie srei- lassen; daß sie in die Fremde wandern, um Geld zu verdienen, was der Neger nie thut. Vielleicht sind sie ursprünglich mit den Berbern verwandt. Weit gegen So. in der Nähe des Aequators, nordwestl. vom Mwutan Ngize wohnen die hellfarbigen Monbuttu, geschickt, intelligent, aber dem Canibalismus ergeben. § 288. 4. Die Aethiopier, ein Menschenschlag, der zwischen den dunkeln Südarabern und den Schwarzen steht. Dahin gehören die Nubier, Abessinier, Somal und Gallas. Der Sprache nach scheinen sie zu den Semiten zu gehören. Die Nubier sind zum Theil mit Arabern gemischt. Die Gesichtszüge sind mehr europäisch als negerartig. Sie haben leichtgekräuseltes, nicht wolliges Haar, große tiefliegende Augen, grade oder gebogene Nase. Sie treiben meist Ackerbau. Die Abessi- nier^ sind ähnlich gebildet, und scheinen ursprünglich ein Volk weißer Rasse gewesen zu sein. Viele Sitten gleichen auffallend den jüdischen. Sie sind Christen, aber ihre Religion ist in Ceremonien erstarrt (Bilder- dienst, Kreuze und Rosenkränze). Nach der Sage des Mittelalters lag hier der Sitz des Priesters Johannes. Die Somal (Singular: Somali) wohnen im östlichen Horn Afrikas, die Gallas bis an den Aequator. Letztere gelten als der schönste Menschenschlag Afrikas. Sie treiben mehr Viehzucht als Ackerbau. 5. Die s. g. negerartigen Völker, die Bantuvölker, bewoh- *) Von den Mandingo Fulah, v. d. Haussa Felläni, v. d. Kanuri am Tsad Fellata genannt.

7. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 206

1876 - Dresden : Schönfeld
206 Afrika. rtert das Hochland von Südafrika: sie stehen physisch den Negern sehr nahe, unterscheiden sich von ihnen durch die Sprache, welche um alle Bantuvölker ein gemeinsames Band schlingt. Sie sind entschieden be- gabter als die Neger und nur die Küstenbewohner am indischen Ocean sind zum Islam übergetreten. Diese Suaheli (sprich Saweili) be- wohnen die Küste (Sahel) vom Aequator bis zum Sambesi. Die übrigen, nach ihren Hauptvertretern Kaffern (arabisch: Ungläubige) im So. und Bunda, sowie Congovölker im W. unterscheiden sich äußerlich am wenigsten von den eigentlichen Negern. Aber ihre Lebensweise (sie sind vorzugsweise Hirten), Sitten, Religion, und vor allem die Sprache trennt sie von den Negern, So haben alle Stämme von der Gold- küste an bis zu den Kaffern das Gottesurteil durch den Giftbecher; dagegen wechseln die Haartrachten, die man sonst für Stammeszeichen hielt, wie die Mode bei uns. Südlich von Sambesi wohnen die Kaf- fern, westlich von ihnen die Betschuanen (Plural von Moschuana — ein Mensch); westlich vom Nganisee bis an die Westküste die Dümära, die sich auch Herero (d. h. Volk) nennen, große Gestalten mit regel- mäßigen, oft ganz europäischen Zügen und grauer Farbe. Nördlich von ihnen wohnen die Congovölker, welche fast dieselbe Sprache reden, wie die Leute^am Sambesi. (Wa bedeutet Volk, Ma n Mann, U — Land, z. B. Wagogo, Magogo, Ugogo, d. h. Volk, Mann, Land von Gogo. 6. Die Südspitze und den Westen der Kalahariwüste haben die Hottentotten und Buschmänner inne, durch ihre Körperbildung und Sprache entschieden von den Negern getrennt. Den Namen Hot- tentotten (Stotterer) erhielten sie von den Holländern wegen der nur ihrer Sprache eigenthümlichen Schnalzlaute. Die Hautfarbe ist gelb und braun, bei den Buschmännern noch etwas heller. Zu ihnen ge- hören die Nama nördlich vom Oranjefluß. Diese Stämme, klein, häß- lich, verkümmert, scheinen die Reste der Urbevölkerung zu sein, welche von den kräftigen „Schwarzen" verdrängt und vernichtet sind. Von den ihnen verwandten kleinen Menschenstämmen am Aequator sind durch Schweinfurt die Akä, oder Tiki-Tiki zuerst untersucht. Ihre hochent- wickelte Sprache zeigt Anklänge an das Altägyptische und Semitische. 7. Die Howas, das herrschende Volk in Madagascar, sind den Dtrckaien verwandt. § 28!). Staatsformen. Abgesehen von den europäischen Ko- lonien finden sich nur am Mittelmeer eigentliche Staaten. Im Sudan und Südafrika kennt man nur Despotien in häufig wechselnden Gren- zen. Im nördl. Sudan sind die Staaten unter dem Einfluß arab. Einwanderung begründet. Bemerkenswerth ist, daß auch weiter im S. Afrikas eine höhere Gesittung und damit zusammenhängende festere Staatenbildung sich vorzugsweise im Innern, nicht an den Küsten findet. Religionen. Den ganzen Norden, die Wüste und den Sudan fast bis zum Aequator und an den Golf von Guinea, im Osten unter dem Einfluß der arab. Kolonien bis zum südl. Wendekreise reichend, nimmt der der Islam ein und gewinnt immer mehr Anhänger,

8. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 208

1876 - Dresden : Schönfeld
208 Die Berberei. verwandt. Der Atlas hat die wesentlichen Merkmale der Gebirge Südeuropas. Zwei Drittel aller Pflanzen Algeriens finden sich auch auf europäischem Boden. Nicht minder ähnlich ist auf beiden Seiten des Meeres namentlich die niedere Thierwelt. Seit der frühesten Zeit von kaukas. Rasse bewohnt, durch die Wüste von den Negerländern geschiedern, hat das Gebiet, als das Südgestade des Mittelmeeres, stets unter dem Einflüsse derjenigen Völker gestanden, welche dieses Kulturmeer beherrschten, der Punier, Griechen, Römer und Araber. Eine eigenartige Kultur ist hier nie geschaffen. Das durch die Araber eingeführte Nomadenleben zog den Stillstand der Kultur nach sich. 1. Das Kaiserthum Marocco. (Etwa 12,000 Qm. und 6 Mill E.) Das Teil, d. h. das anbaufähige Land, umfaßt 3600 Qm., die Steppe 1200 Qm., die Sahara 7400 Qm. Das Reich des Sultan heißt beim Volke El Gharb (d. h. Abendland) oder Maghreb el Aksu. Bevölkerung. Die mohammedanischen Berber, die Ureinwoh- ner, leben im Atlas von Viehzucht und Jagd. Die Araber wohnen nur in der Küstenlandschaft von der Straße von Gibraltar bis zum 32° N.; sie leben meist von Ackerbau, oder als Beduinen' von Vieh- zucht. Die Mauren leben in den Städten als Handwerker oder treiben Handel wie die verachteten Juden. Die Stellung der Neger ist hier besser als sonst in Afrika. Christen dürfen nur in Tandscha, Tetuan, El-Araisch und Mogador dauernd wohnen. Die Volksbildung beschränkt sich auf Lesen und Schreiben; der Islam herrscht aus- schließlich. Produkte. 1. Getreide, Südfrüchte, Oel, Wein, Datteln. Der Ackerbau wird vernachlässigt. 2. Schafe, Ziegen, Rinder, Kamele. Die Industrie, namentlich in Fös, liefert Seidenwaaren, rothes Leder, rothe Kappen, in Marocco gelbes Leder (Maroquin, Safian nach Städten benannt). Die Goldarbeiter und Juweliere sind Juden. Handel. 1. Der Seehandel wird von Europäern (Engländern) und einheimischen Juden betrieben. Monopole und Ausfuhrzölle drücken den Handel sehr; die vorzügliche Lage an 2 Meeren wird gar nicht benutzt. Ausfuhr von Leder, Baumwolle, Olivenöl, Mais und Mandeln. Einfuhr von Weißen baumwollenen Stoffen, Zucker, Glas- und Messerschmiedwaaren. Der Verkehr zwischen Gibraltar und Ma- rocco ist sehr lebhaft und wird durch regelmäßige ^ erleichtert. 1871 betrug die Einfuhr 6 Mill. Thlr., die Ausfuhr 5 Mill. Thlr. Haupthasen ist Tanger. 2. Im Karawanenhandel, der lebhafter ist als der Seehandel, werden gegen maroccanische Maaren vom Sudan mit 1000o/o Gewinn eingetauscht: Weihrauch, Elfenbein, Gold, Strauß- federn, Kopalgummi, Sklaven. Tafilet ist der Ausgangspunkt der 6 jährlichen großen Karawanen nach dem Sudan (in der Regel 1000— 1500 Kamele). § 282. Marocco (eigentlich Marräesch, d. h. Geschmückte), 60,000 E., am Fuße des Hohen Atlas, halbverfallen. Der Hafenplatz Mogador (arabisch Suera 12,000 E. (6000 Juden.) hat nur Raum für 20—30 Schiffe. Safi oder Asfi, 8000 E., schlechter Hafen. Fcs (Fas), 160,000 E. Miknüsa, 50,000 E., Residenz. Derhasenplatz dieser beiden Städte ist Rabat, 28,000 E. Tandscha (Tanger), 12,000 E., die erste See-Handelsstadt des Landes. Cöuta,

9. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 209

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Berberei. 209 7000 E., seit 1415 spanisch, starke Festung, mittelmäßiger Unter den Oasen südlich vom Atlas ist Tafilet mit 100,000 E. die wichtigste. Die Hauptstadt ist für die ganze maroccan. Wüste der Centralhandelsplatz. Das einzige Landesprodukt sind die berühmten Datteln. Die Oase Tuat (berbe- risch, d. h. Oase) ist der Knotenpunkt der Karawanenlinien der westlichen Sahara. § 293. 2. Algier (Algerien). 12,150 Qm. und 22/5 Mill. E. (1872). Das Tell umfaßt ca. 2000, die Steppe 3000, die Sahara 7000 Qm. Die Bevölkerung des seit 1830 von Frankreich eroberten und kolonisirten Barbareskenstaatcs besteht aus 2,100,000 Eingebornen (Arabern, Mauren, Kabylen, Mosabiten und Negern) 280,000 Euro- päern (darunter 129,000 Franzosen) und Juden. Die Beduinen (Araber) bewohnen einen großen Theil des Tell, aber auch der Sahara, treiben Ackerbau und in der Sahara Viehzucht. Die Kabylen, arbeit- sam, fanatisch, geizig, schmutzig, wohnen zum größten Theil in der Provinz Constantine. Die Mosobiten (Nizabiten, Beni Mzab), berbe- rischer Sprache wie die Kabylen, wandern aus den Oasen auf Arbeit nach Algier. Die Neger sind äußerlich mohammedanisch, opfern aber dabei den Dschinns (Geistern). Von den 850 arabischen Stämmen sind gegen 100 unterworfen. Bildung und Unterricht werden durch die Franzosen befördert, selbst protestantische Schulen gibt es in den Städten Algier, Constantine und Philippeville. Als Kolonie kann sich das Land nicht entwickeln, weil es nur durch ansehnliche Militärmacht zu behaupten ist, und weil die Franzosen keine guten Kolonisten sind. Ackerbau und Viehzucht der nördlichen Zone, des Tell (tolluz), sind im Fortschritt begriffen. Getreide baut man besonders am Wadi Scheliff, dem Hauptfluß des Landes. Oel, Tabak, Wein, Garten- gemüse. In der südlichen Zone, der algerischen Sahara, treibt man Dattelbau und in der Steppe Viehzucht, namentlich Pferde- und Schafzucht. Artesische Brunnen. Korallen fisch er ei treibt man an der Küste. Bedeutend ist der Bergbau auf Eisen (1872: 4 Mill. metrische Centner). Die Industrie beginnt in den Städten, namentlich in und um Algier. Unter den Einheimischen sind die Kabylen am fleißigsten. Alle maurischen Handwerker arbeiten, wie allgemein im Orient, in offenen, nischenartigen Buden. Im Tell fabricirt man Maroquin, Teppiche, gestickte Sattlerarbeiten. Außerdem Eisen- und Kupferwerke. Der Handel wird vor allem mit Frankreich getrieben. Eingeführt werden für 150 Mill. Mk. Nahrungsmittel, Colonialwaaren, Jndustrie- artikel, Kohlen. Ausgeführt werden für 105 Mill. Mk. Binsen (Alfa) zur Papierfabr., Getreide, Wolle, Schafe, Eisen, Gemüse. Jähr- lich laufen gegen 3000 Schiffe mit 300,000 Ton. ein und aus. Die wichtigsten Häfen find Algier, Bona, Oran und Philippeville. Nach dem Sudan führen 3 Straßenzüge: im Westen über Tuat nach Tim- buktu, in der Mitte über Aghades nach Kano, im Osten über Aghades nach Bornu. Frankreich ist bestrebt, den Handel von Nordwestafrika zwischen Algier und seinen Besitzungen in Senegambien in seine Hand Rüge, Geographie, 6. Aufl. 14

10. Geographie insbesondere für Handelsschulen und Realschulen - S. 211

1876 - Dresden : Schönfeld
Die Sahara. 211 Die Industrie ist unbedeutend. Handel. Ausfuhr und Ein- fuhr (4—5 Mill. Thlr.) geht über Tripoli. Das Syrtenmeer, sonst von den Schiffern gefürchtet, ist nicht so gefährlich. Tripoli ist das Durchgangsland für europ. Waaren nach dem Sudan. Der wichtige Karawanenweg von Tripoli über Mursuck nach Kuka, auf welchem man alle zwei Tage Wasser antrifft, ist jetzt ziemlich verödet. Die großen Karawane,: aus dem Sudan westlich vom Tsadsee gehen jetzt nach Ghat, welches dadurch ein wichtiges Handelsemporium geworden ist. Tripvli (Tarabulus) 10,000 E., kleiner, aber sicherer Hafen. Ghadames (Rhadames), im Westen der Hammlda, 7000 E., den Tuuregs verwandte, reiche Bewohner, dein Namen nach osmanisch, in Wirklichkeit neutral. Handel nach Tripoli und dem Sudan. Mursuk in Fessln, welches aus einer Reihe von Oasen besteht, 3000 E., mit den Vorstädten 8000 E., Dattelbau. Die Landschaft Barka ist seit 1869 eine selbständige Provinz, welche von Constantinopel aus regiert wird. Die fruchtbaren Abhänge des Plateaus waren im Alterthume mit blühenden griechischen Kolonien bedeckt. Nach der bedeutendsten derselben, Khrene, hieß die Landschaft Cyrenaica. Gegenwärtig ist B eng hast der Hauptort, 7000 E. § 2!>7. Ii. Die Sahara. Etwa 114,000 Qm. 4 Mill. E. Die Wüste erstreckt sich vom atlant. Oeean bis zum rothen Meere und scheidet die von Kaukasiern bewohnten Mittelmeerländer von dem Sudan, den Negerländern. Das Klima der Wüste ist überall gesund, aber viele Oasen sind wegen der Fieber gefährlich. Die durch Wasser, Baum- und Gras- wuchs ausgezeichneten Gebiete heißen berberisch Uah, davon griechisch Oasis. Die Bevölkerung der Wüste bilden im Westen arabische Stämme in der Mitte Tuareg (Jmoschagh), im Osten Tibbu. Die Tuareg beherrschen die Hauptstraße zum Sudan und sind Begleiter oder Räuber der Karawanen. Der wirklich einheimische Name ist Amasigh oder Jmoschagh, d. h. die Freien. Den Namen Tuareg haben sie von den Arabern bekommen. Sie sind Mohammedaner, treiben Viehzucht und Handel. Die Tibbu ,,die Vögel der Wüste", sind die besten Kamelreiter. Sie treiben vorzüglich Viehzucht; wo es geht, auch Ackerbau. Sie gewinnen Korn, aber kennen das Brotbacken nicht. Als unternehmende Handelsleute treiben sie in der Ostsahara den Handel theils auf eigene Hand, theils vermiethen sie die Kamele und führen die Karawanen. Doch haben sie keine direkte Verbindung mit dem Nil. Das Hauptprodukt ihres Gebiets ist das Salz von Bilma, womit der Sudan vom Niger bis zum Tsad versorgt wird. Die westlichen Stamme sind Mohammedaner. Am zahlreichsten und unvermischt sind sie in Borg::, Tibesti und Wadschanga, Gebirgslän- dern mit Bewässerung; hier wohnen Tibbu-Reschade d. h. Gebirgstibbu. Ghat (Rhat), der Hauptmarkt der Wüste, 4000 E. Der Handel wird durch Ghadameser besorgt. Jährlich kommen etwa 30,000 beladene Kamele an. Das Land Air zwischen Ghat und Kano ist gebirgig. Berggruppen erheben sich bis zu 1600 m. Einige Thäler sind so reich, daß sie nicht allein ausge- dehnte Kamelzucht, sondern selbst Rindviehzucht erlauben, Ziegen gibts in 14*
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