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1. Deutsche Schulgeographie - S. 185

1908 - Gotha : Perthes
185 Nach längerer Unterbrechung folgt Neufeeland in denselben Breiten wie Italien, dessen Stiefelgestalt es teilt; doch ist es etwas kleiner. Der Hauptkörper ist durch die Cookstraße (fü!) in zwei Inseln geteilt. Die Südinsel durchzieht ein gletscherreiches Hochgebirge, das mit Recht den Namen eines Alpengebirges führt (Cookberg, 3800m); die Nordinsel ist durchaus vulkanischer Natur, voller Geiser, tätiger Vulkane und Solsataren (d. h. Vulkane, die nur noch Dämpfe und Gase ausströmen). Das Klima ist mild und gleichmäßig, die Niederschläge sind reichlich. Unter den einheimischen Gewächsen sind der neuseeländische Flachs und die Kaurisichte, die ein bernstein- ähnliches Harz liefert, wertvoll. Die Säugetiere fehlten ursprünglich fast ganz, dasür gab es zahlreiche Laufvögel (den ausgestorbenen Moa). Jetzt ist Neuseeland englisch, und seitdem gehen die malaiischen Ein- geborenen, die Maoris (mauris), ihrem Aussterben entgegen. Auch hierher haben die Kolonisten unsere Getreidearten und Haustiere ge- bracht, und Weizenbau und Schafzucht stehen in hoher Blüte. Gold liefert besonders die Südinsel. Wellington (uellingtn) aus der Nordinsel ist die Hauptstadt. § 226. Polynesien, die „Vielinselwelt" (vgl. D. Sch.-A. 42/43), umfaßt ungezählte Tausende hoher und niederer Inseln, die über die tropische Südsee ausgestreut sind und doch zusammengeschlossen nicht einmal Bayern füllen würden. Die hohen Inseln sind vulkanischer Natur, die niederen bestehen aus Korallenkalk und sind häufig in Atollen (Ringinseln) angeordnet, ringförmig um ein flaches Meeres- becken (Lagune) gelagert. Alle diese Inseln erfreuen sich eines herrlichen Klimas, da die tropische Hitze durch die ozeanische Lage gemildert wird. Aus den hohen Inseln, an denen der Passat seinen Wasserdampf ent- ladet, entwickelt sich eine üppige, wenn auch artenarme Pflanzen- welt: Bananen, Kokos- und Sagopalmen, der Brotfrucht- bäum und mehrere Knollengewächse gewähren reichliche Nahrung; auf den niederen Inseln ist die Kokospalme meist der einzige Baum. Sie liefert den wichtigsten Handelsartikel Polynesiens, die Kop ra (getrocknete Kerne), aus der man das Kokosöl gewinnt. Die Polynefier, ein Zweig der weitverbreiteten malaiischen Rasse (vgl. D. Sch -A. 44), haben hellbraune Hautfarbe, schwarzes, schlichtes Haar und breite, stumpfe Nase. Schon ehe sie mit den Europäern in Berührung getreten waren, hatten sie einen gewissen Grad von Bildung erreicht, trieben Ackerbau und lebten in geordneten Staaten; freilich huldigten sie auch manchen Lastern, besonders dem Kannibalismus (Menschenfresserei). Seit

2. E. von Sydow's Schul-Atlas - S. 13

1874 - Gotha : Perthes
an eitn]cj)er Erhebung, sobald man die absolute Hohe die Aizeicjjnen wj]j wird bei der Höhenangabe irgend gross ne andere Basis angenommen, wie die Meeres- so w|che, so wird dadurch die relative Höhe bestimmt, dern < Dass auf der Erdoberfläche hoch und tief , er wianehfach mit einander wechselt, ist höchst of'hm'nfliissreich für die vielseitige Entwickelung einnaiituriicher und davon abhängiger Verhältnisse, :ew/mttan mugs ¿aj,ei. t,ej Abbildung der Erde und der irer Theile bemüht sein, diese Unebenheiten sein, arzustellen. Am einfachsten erscheint diejenige Abbildung, bei der man die Richtungen in Länge, klicbk-reite undhöhe, mit einem Worte das Körper- lchnetfche, getreu wiedergiebt: das ist ein Belief. Bei in d%n grossen Verkleinerungen, welche wir aber * ^en Abbildungen befolgen müssen, ver- helf .hwiiulen jedoch auch die grössten Höhen zu r ' 'Shmerkbaren Erhabenheiten, und wenn wir diesen ise na(ebelstand dadurch aufheben wollen, dass wir kürz^s Maass der Höhen im Vergleich zur Grund- d den%cbe vervielfachen, also in anderem Maassstabe ,inge btigeben, so entstehen unnatürliche Bilder. Der nal «bchste Berg der Erde ist der Kintschin-junga ! Lagel Asien, sein Gipfel ist 26,440 Pariser Fuss und her der Meeresfläche erhaben, also etwas mehr , Beriie ejne geographische Meile. Wollte man bei Seinem Globus von 3 Fuss Durchmesser diese Raturhebung im natürlichen Verhältnisse abbilden, l_er 11 £) betrüge die Höhe kaum die Dicke des Papiers, ductiojit dem ,jer (ji0bus überzogen ist; man würde Lagqso nicbt einmal diese grösste Höhe der Erde au ^merken, geschweige denn geringere Höhen. 3ite mjellt man aber (|je Hobe in vervielfachtem Maass- anz ucabe dar, so ragt jer Kintschin-junga wie eine P „ein, adel hervor, und das ist wiederum unnatürlich; lsnacn, beiden Fällen gewährt also das Relief nicht enkun^D Nutzen der Veranschaulichung. Eher wird enki^gggs erzig]tj Wenn das Verkleinerungsverhält- ■u J^ss nicht bedeutend ist; das Relief zeigt das bschnitaturbiid a]so um so ähnlicher, je grösser der taassstab ist. Alsdann sind aber nur sehr kleine irdräume übersichtlich, und ausserdem ist Be- utzung und Handhabung zu verschiedensten . wecken sehr erschwert. ? eine Das sind Nachtheile, die man schon früh ein- ' \T°Cs und* daher auf Mittel sänn, durch Zeichen Jnach^- eiener piäche die Unebenheiten des Bodens ler Afrszudrücken, und in der That, wenn diese Zeichen e»f ac/tigj, Ar(. gjn(| ^ dass man ,jig natürliche Boden- . j jfrfstalt in ihrem Wechsel von Hoch und Tief in. e .Dicht wieder erkennt, so ist das Relief überflüssig. 1 Die Zeichnenkunst geht verschieden zu Werke, unw das Bild der Unebenheiten wiederzugeben. 1 erfolgen wir zuvörderst die Landschaftsmalerei, elcher eine Menge Mittel zu Gebote stehen, um - ®tr Einbildungskraft die Natur durch Abbildung h'üt t vergegenwärtigen, und beziehen wir uns zu , 1 1 e-S3erer Versinnlichung auf die Gegend um Neapel. V.wc1 Man denke sich mit dem Maler auf dem ‘¡^pfel desepomöo auflschia: der Blick schweift er eöftb^ über den hellblinkenden Spiegel des ^eeres-0]fe3 von Neapel zum majestätisch empor- ’’ a 'genden Vesuv; in scharfen Umrissen tritt sein nmun®oppelgipfel, die Somma und Punta del Palo, aus der üppigen Landschaft der Campanischen Ebene und leicht gezackt setzen die duftigen Höhen des Apennin gegen den klaren Horizont ab. Das Bild des Vesuv wird ungefähr der Skizze von Fig. 50 gleichen, und wir entnehmen aus ihr, dass der Kegel der Punta del Palo (2) von Süden her (1) anfänglich sehr sanft zu er- steigen, zuletzt aber steil emporgerichtet ist, und dass der Gipfel wiederum durch den sich in der Mitte erhebenden Aschenkegel dreifach gezackt ist. Nördlich sehen wir die Punta del Palo im Halbzirkel von der Felswand der Somma (4) umgeben. Diese stürzt schroffer nach Süden in den Atrio del Cavallo (3), wie nach Norden, doch geht sie auch hier nicht so bald in den sanfteren Abfall zur Ebene über, wie das im Süden der Fall war. Die Somma steht vor un- seren Blicken da wie der Rest eines zertrüm- merten hohlen Kegels, aus dessen Innerem sich die Punta del Palo emporgehoben hat. Diese Vorstellung hat der Maler in uns hervorgerufen nicht blos durch Wiedergabe der Umrisse , wie er sie vor sich hatte, sondern auch durch den Wechsel von Schatten und Licht, wie ihn die natürliche Beleuchtung schräg einfallender Licht- strahlen bewirkte. Die einfache Zeichnung des äusserenumrisses der Bergform, wie Fig. 55, hätte nicht genügt, um das Gliederungsverhältniss des Gipfels klar zu machen. Der tiefe Graben des Atrio del Cavallo wäre gar nicht markirt ge- wesen, die Schattirung war also nothwendig, und doch reicht auch sie nicht aus, um eine richtige Ansicht von der Gestaltung des Vesuv zu be- kommen. Wir haben nur die westliche Seite des Vesuv vor uns, unser Bild versteckt noch Vieles, nach dem wir zu fragen haben; wir wissen nicht, inwieweit die Felswand der Somma auch den östlichen Theil der Punta del Palo umgiebt, wie tief das Atrio del Cavallo eingeschnitten ist, in welcher Weise der östliche Abhang des Vesuv beschaffen, ob er schroff oder sanft zur Ebene abfällt, oder wohl gar mit dem Gebirge des östlichen Hintergrundes in Verbin- dung steht; ja der Bau unseres Auges, die Be- schaffenheit der Atmosphäre, die Kugelgestal- tung der Erde und manches Andere kommt hin- zu, um uns selbst die absolute Richtigkeit des Gezeichneten bezweifeln zu lassen, da wir wissen, dass mit zunehmender Entfernung die Höhen niedriger, die Abfälle sanfter erscheinen, wie sie es wirklich sind, — kurz, das landschaftliche Bild, und wenn es noch so schön auf unsere Phantasie wirkt, ist in der Einseitigkeit seiner Auffassung immer noch nicht erschöpfend für die alleinige Erkenntniss der wahren Bodengestaltung. Dem kann abgeholfen werden, wenn wir uns nicht seitlich vor den abzubildenden Gegenstand stellen, also nicht auf den Epomöo, sondern wenn wir uns in einem Luftballon über den Vesuv erheben. Bleiben wir mit unserem Ballon nicht auf einer Stelle, sondern bewegen wir uns so vielfach, dass wir jeden Punkt einmal senkrecht unter uns haben, und denken wir uns die Land- schaft durch lauter senkrechte Lichtstrahlen

3. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 39

1890 - Gotha : Behrend
Das Elsaß und seine Bewohner. 39 Fuß das Gerüste Fischenz, ein hölzerner, balkonartiger Vorbau über dem Abgrunde, die vorteilhafteste Stellung gewährt, um den ganzen vollen Eindruck des erhabenen Schauspiels mit eiuemmale zu gewinnen. Fast noch großartiger als vom Schlosse Lausten ist die Aussicht auf den Wassersturz vom Schlößchen Wörth unterhalb des Falles auf einer Insel mitten im Rheine. Schon oberhalb des Sturzes mußte sich der Strom in ein enges Felsenbette zwängen lassen, aus dem zahllose Klippen emporstarren. Darüber schäumend vor Unmut, gelangt er mit starkem Gefälle in die Nähe der Felszacken, wo der Fall, obwohl erst allmählich, beginnt. Beim Anprallen gegen die Felsen zerstäubt ein Teil des Wassers und steigt als dichte Nebelwolke in die Höhe, ein anderer bildet siedende, schäumende Gischt, ein dritter wälzt sich in großen Massen über den Felsen und gelangt hinab in den Kessel, wo das Sieden, Schäumen und Strudeln von neuem anhebt. Denkt man sich dies in der größten Geschwindigkeit hintereinander und zugleich nebeneinander, da ein Teil des Wassers schon im Kessel zischt und brandet, wenn der andere erst wider die Felsen prallt und über sie hinaus spritzt, — denkt man sich dies Schauspiel bei jedem der Felsblöcke mit der Abänderung wiederholt, daß nur der erste Felseu überströmt wird, und läßt man dann die Sonne sich entschleiern, um den mannigfaltigsten, herrlichsten Farbenwechsel hervorzubringen, in- dem sie die vom Wiud gekräuselten Säume des Schaums vergoldet, den Wasserspiegel mit Glanz überstrahlt und im aufsteigenden, schnell bewegten Dunste den flüchtigen Regenbogen hervorzaubert, dessen Oberes von der Luft hin und her getrieben, vom neu aufwallenden Nebel verwischt und doch gleich wieder neu erzeugt wird, während der Fuß ruhig und nn- beweglich in Gischt und Schaum des Kessels steht, — faßt man dies alles in eine Vorstellung zusammen, so hat man ein schwaches Bild dessen, was an dem Phänomen Sichtbares ist. Auf das Ohr wirkt gleichzeitig das ungeheure Donnergetöse des Sturzes so gewaltsam, daß man es in stiller Nacht auf zwei Meilen weit hört, in der Nähe aber niemand sein eigenes Wort vernimmt. Auch dem Gefühle macht es sich durch die Lufterschütterung und den Staubregen bemerklich, der den Zu- schauer in kurzer Zeit durchnäßt, wenn er sich dem Anblicke zu unbe- dachtsam hingiebt. Simrock. 4 Das Elsaß und seine Bewohner. 1. Das Land. — 2. Geschichtliche Erinnerungen. — 3. Die Elsässer. 1. Den Berg hinab fährt sacht der Wagen, o legt ihni nur den Hemmschuh an, daß ich mein Elsaß mit Behagen nach Herzenslust betrachten kann. Willkomm', ihr heimatlichen Thäler, beschirmt von hoher Berge Wall, und ihr, der Vorzeit graue Mäler, ihr sagenreicheu Schlösser all!

4. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 332

1890 - Gotha : Behrend
332 Bilder aus dem norddeutschen Gebirgskunde, Augenwimpern flimmerten eben so kostbare Perlen, wie in den Gräsern des Thales. Morgentau feuchtete meine Wangen, die rauschenden Tannen verstanden mich, ihre Zweige thaten sich von einander, bewegten sich hinauf und herab, gleich stummen Menschen, die mit den Händen ihre Freude bezeigen, und in der Ferne klang's wunderbar geheimnis- voll, wie Glockengeläute einer verlorenen Waldkirche. Man sagte, das seien die Herdenglöckchen, die im Harz so lieblich, klar und rein gestimmt sind. Nach dem Stande der Sonne war es Mittag, als ich auf eine solche Herde stieß, und der Hirt, ein freundlicher, blonder, junger Mensch, sagte mir, der große Berg, an dessen Fuß ich stünde, sei der alte, welt- berühmte Brocken. Stunden weit ringsum liegt kein Haus, und ich war froh genug, daß mich der junge Mensch einlud, mit ihm zu essen. Wir setzten uns nieder zu einer Mahlzeit, die aus Käse und Brot be< stand; die Schäfchen erhaschten die Krumen, die lieben, blanken Kühlein sprangen um uns herum, klingelten schelmisch mit ihren Glöckchen und lachten uns an mit ihren großen, vergnügten Augen. Wir tafelten recht königlich, nahmen darauf recht freundschaftlich Abschied, und fröhlich stieg ich den Berg hinauf. Bald empfing mich eine Waldung himmelhoher Tannen, für die ich in jeder Hinsicht Respekt habe. Diesen Bäumen ist nämlich das Wachsen nicht so ganz leicht gemacht worden, und sie haben es sich in der Jugend sauer werden lassen. Der Berg ist hier mit vielen großen Granitblöcken übersät, und die meisten Bäum mußten mit ihren Wurzeln diese Steine umranken oder sprengen und mühsam den Boden suchen, woraus sie Nahrung schöpfen können. Hier und da liegen die Steine, gleichsam ein Thor bildend, über einander, und oben darauf stehen die Bäume, die nackten Wurzeln über jene Steinpforte hinziehend und erst am Fuße derselben den Boden erfassend, so daß sie in der freien Luft zu wachsen scheinen. Und doch haben sie sich zu jener gewaltigen Höhe emporgeschwungen, und, mit den umklammerten Steinen wie zusammengewachsen, stehen sie fester als ihre bequemen Kollegen im zahmen Forstboden des flachen Landes. — Auf den Zweigen der Tannen kletterten Eichhörn- chen, und unter denselben spazierten die rotbraunen Hirsche. Wenn ich solch ein liebes, edles Tier sehe, so kann ich nicht begreifen, wie ge- bildete Leute Vergnügen daran finden, es zu hetzen und zu töten. Allerliebst schössen die goldenen Sonnenlichter durch das dichte Tannengrün. Eine natürliche Treppe bildeten die Baumwurzeln. Überall schwellende Moosbänke; denn die Steine sind fußhoch von den schönsten Moosarten wie mit hellgrünen Sammetpolstern bewachsen. Liebliche Kühle und träumerisches Quellengemurmel! Hie und da sieht man, wie das Wasser unter den Steinen silberhell hinrieselt und die nackten Baumwurzeln und Fasern bespült. Wenn man sich nach diesem Treiben hinabbeugt, so belauscht man gleichsam die geheime Bildnngs- geschichte der Pflanzen und das ruhige Herzklopfen des Berges. An manchen Orten sprudelt das Wasser aus den Steinen und Wurzeln stärker hervor und bildet kleine Wasserfälle. Da läßt sich gut sitzen. Es murmelt und rauscht so wunderbar, die Vögel singen abgebrochene

5. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 566

1890 - Gotha : Behrend
566 Bilder von der deutschen Küste, leiteten. Die bösen Dünste des Untergrundes verursachten häufiges Fieber in den Reihen der Arbeiter, denen es noch dazu an gesundem Trinkwasser gänzlich fehlte. An ein genügendes Unterkommen war nicht zu denken; selbst hohe Beamten mußten sich in Baracken behelfen. Wer damals nicht die kolossalen Schlickgruben mit ihren fortwährend arbeiten- den Dampfpumpen, die auf hohem Gerüste die Luft nach allen Seiten durchkreuzenden Wafferrinuen, wer namentlich die bis zur Unkenntlichkeit von dem schlammigen Erdreich bedeckten Arbeiter nicht gesehen hat, der erkennt die geleistete Arbeit um so weniger, als der größte Teil derselben in der Erde verborgen sich den Augen des Beschauers entzieht. Den am weitesten in die Jade vorgeschobenen Teil der Hafen- anlagen bilden die Molen, welche die Hafeneinfahrten einfassen. Der Bau derselben war mit den größten Schwierigkeiten verbunden, weil im Wasser auf fast unergründlichem Schlickboden gearbeitet werden mußte. Zur Gewinnung des Fundaments für die Molen der neuen Hafen- einfahrt wurden zwei Reihen mächtiger Balken von 4 m Abstand unter Wasser eingerammt und der Zwischenraum mit einem Gemisch von Ziegelbrocken und Cement ausgefüllt, worauf man mit großeu, 1 m dicken Blöcken von Backsteinen zu mauern begann. Diese Blöcke wurden auf kleinen Wagen, sogenannten Lowren (spr. Loren), mittels einer Lokomotive zur Baustelle geschafft. Daselbst war die ganze Mauer entlang ein hohes Holzgerüst errichtet, auf welchem ein „Hund', d. i. ein kleiner eiserner Wagen, lief, von dem aus starke Ketten und Flaschen- züge auf den Boden reichten. Indem nun die Lowre unter den Hund lief, hob dieser mit Hilfe starker Ketten den Block empor und legte ihn genau an die Stelle, wo er versenkt werden sollte. Hier gab ein Taucher ihm die richtige Lage und löste die Ketten. Sobald die Mauer den Wasserspiegel erreichte, mauerte man mit der Hand weiter, bis sie etwa 1 m über die gewöhnliche Fluthöhe hinausragte, und bedeckte endlich das Ganze mit Granitblöcken. Zwischen den Molen des alten Hafens liegt die 220 m lange und 93 m breite Hafeneinfahrt, welche die einlaufenden Kriegsschiffe zunächst passieren müssen. Dann solgt nach Öffnung einer Schleuse der ähnlich lange und noch breitere Vorhafen, aus welchem die Schiffe durch eine zweite Schleuse in den 1130 m langen und 84 m breiten Kanal gelangen, an dessen Nord- seite der Ausrüstuugs- und der Baggerhafen liegen. Dann erst folgt der eigentliche Kriegshafen, 360 m lang und 280 m breit, welcher mit dem kleinen anliegenden Bootshafen 12 ha Fläche hat. Durch eiserne Thore getrennt, schließen sich im Westen an den Kriegs- Hafen die Trockendocks an, gewaltige aufgemauerte Bassins, die mittels einer Dampfpumpe geleert werden, wenn schadhaft gewordene Schiffe in Reparatur kommen; daneben liegen die Hellinge, auf welchem die Panzerschiffe gebaut werden. Die Magazine mit dem Inventar der einzelnen Schiffe sieht man nördlich vom Hasen, im Süden befinden sich die Werkstätten, darunter die Kesselschmiede mit ihrem betäubenden Lärm. Der schwerste der drei Hämmer in der Dampf-

6. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 32

1890 - Gotha : Behrend
32 Bilder vom deutschen Rhein. Laubenheim und Niersteiu beurkundet die Wichtigkeit dieser Lokalität im Altertum, wie die benachbarten kaiserlichen Pfalzen, Tribur und Ingelheim, im Mittelalter. 3. Hast du so den Oberrhein von Basel bis Mainz kennen gelernt, so geht die weitere Fahrt auf dem Mittelrhein bis zu dem durch seinen uralten Dom berühmten Köln. Unterhalb Mainz öffnet sich der Herr- liche Rheingau, an dessen Pforte dem Wanderer das reizende Biebricher Schloß entgegen strahlt. Keine Gegend am Rhein bietet mehr An- ziehendes und Eigentümliches, als du zwischen Biebrich und Rüdesheim bewunderst. Ein Dorf scheint hier dem andern die Hand zu reichen, und die vielen durch herrliche Landhäuser geschmückten und unterbrochenen Dörfer stellen sich dem Auge als eine Ortschaft dar, welche sich in dem klaren Wasser des Rheins spiegelt. Hier erhebt sich auf sanft geschwungenem Hügel die Krone des Rheingaus, das Schloß Johannisberg. Eine herrliche Aussicht genießt man auf dem Balkou des Schlosses. Die ganze reiche Landschaft von Biebrich-Bingen liegt hier vor den trunkenen Blicken des Beschauers ausgebreitet: der Rhein mit den daran gegürteten Ortfchafteu, mit Juselauen, jenseitigen Ufern und an- steigenden Gefilden, links oben die blanen Gipfel des Altkönigs und Feldbergs, gerade vor uns der Rücken des Donnersberges. Er leitet das Auge uach der Gegend, wo die Nahe fließt. Rechts unten liegt Bingen, daneben die ahnungsvolle Bergschlucht, wohin sich der Rhein verliert. Das ist der Garten deines deutschen Vaterlandes mit seinen wein- triefenden Höhen. Der Gott der Reben scheint diesen Strich zwischen Niederwalluf unterhalb Mainz bis Lorch zu seinem Lieblingssitze er- koren zu haben. Hier stand auch der Palast Karls des Großen zu Ingelheim, den die Chronikschreiber als einen der prächtigsten schildern, und die Sage besingt den großen Kaiser als den segnenden Engel der Reben, die er mit eigner Hand pflanzte: „Am Rhein, am grünen Rheine, da ist so mild die Nacht, Die Rebenhügel liegen in goldner Mondespracht. Und an den Hügeln wandelt ein hoher Schatten her Mit Schwert und Purpurmantel, die Krone von Golde schwer. Das ist der Karl, der Kaiser, der mit gewalt'ger Hand Vor vielen hundert Jahren geherrscht im deutschen Land. Er ist heraufgestiegen zu Aachen aus der Gruft Und segnet seine Reben und atmet Traubenduft. Bei Rüdesheim, da funkelt der Mond ins Waffer hinein Und baut eine goldne Brücke wohl über den grünen Rhein. Der Kaiser geht hinüber und schreitet langsam fort Und segnet längs dem Strome die Reben an jedem Ort: Dann kehrt er heim nach Aachen und schläft in seiner Gruft, Bis ihn im neuen Jahre erweckt der Trauben Duft." (Geibel.) Zwischen den bergummauerten Ufern dahineilend, verläßt der Rhein Bingen und den Rheingau und begrüßt auf seinem eiligen, oft gefahr-

7. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 139

1890 - Gotha : Behrend
Aachen. 139 Die berühmteste Aussicht auf die bezaubernde Gegend gewährt die Ahr- bürg. Von hier ans sieht man zu allen Seiten ungeheure Abgründe gähnen, deren jähe Tiefe schwindeln macht. Allenthalben sieht man Felszacken starren, Bergkegel emporragen. In dem Grunde aber rauscht die Ahr durch die zackigeu Klippen, bald aufblitzend, bald verschwindend und immer wieder die Felsen umgürtend; vierzehnmal sieht man sie ans dem Geklüste heraufleuchten. Die Felsen erscheinen nach allen Seiten hin, aber immer anders gestaltet; meist sind sie nackt oder doch mit Flechten nur mangelhaft bekleidet, doch darf das Auge sich auch au frischgrünen Rebengeländen, an freundlichen Dörfern iu deu Schluchten, an romantischen Burgtrümmern auf den Kuppen weiden. Aus dem Kessel von Altenahr stießt der Ahrslnß drei Stunden lang durch eine enge Felsenschlucht, die kaum dem Flusse und einer Straße Raum läßt, die an ihren Wänden mit Rebengeländen, ans ihren Höhen mit Bnrgtrümmern köstlich geschmückt ist. Da, wo der Fluß die Felseuschlucht verläßt, liegt Walporzheim, dessen sonnige Berge die Perle der Ahrweine, den Ahrbleichert, erzeugen; dann folgt das vielbe- suchte Bad Neuenahr mit seinen berühmten, dem Emser Wasser ahn- lichen Mineralquellen und noch weiter abwärts der Basaltkegel, welcher die Trümmer der Burg Laudskrou trägt. Dieser untere Teil des Thales zeigt gleichfalls große Schönheiten, durch welche freilich der Keffel von Altenahr ganz besonders ausgezeichnet ist. 3. W. c. Richter. 21. Aachen. In einem weiten Kesselthale der nördlichen Ausläufer der Eifelberge befinden sich die Heilquellen, welche zunächst zur Gründung Aachens einluden; denn weder fruchtbare Gefilde, lachende Wiesen, noch ein den Verkehr mit den Nachbarländern vermittelnder Strom, noch endlich eine vorteilhafte Lage zu Angriff oder Abwehr lockten hier zu Niederlasfungen an. Daß schon (und vielleicht zuerst) die Römer die Heilquellen benutzten, dafür zeugen in verschiedenen Jahrhunderten und noch bei Nachgrabungen der letzten Jahre aufgefundene römische Münzen, sowie Spuren von Bauten und Bädern römischer Konstruktion. Ob das fränkische Herrscher- geschlecht der Merowiuger auf dem Boden Aachens eine Pfalz befaß, bleibt zweifelhaft; gewiß aber ist, daß die Karolinger auf demselben einen Sitz hatten, und daß Karl der Große in seinen späteren Jahren wiederholt und zuletzt bleibend in Aachen verweilte. Dazu bestimmte ihn nicht nur seine Vorliebe für die warm hervorquellenden Wasser, von denen ja der Ort seinen Namen (ahha = Wasser) trägt, sondern auch die Lage der Stadt sowohl in der Mitte des Familienbesitzes des güter- reichen Karolingischen Hauses, als in dem Mittelpunkte des durch seine Kriege nach allen Seiten hin erweiterten Reiches. Sehr oft in Chroniken und Urkunden erscheint Aachen zur Zeit der Karolinger und unter den deutschen Königen verschiedener Häuser als Sitz des Reiches (sedes regia, sedes prima Franciae). Die königliche Pfalz, welche Karl wahrscheinlich nur erweiterte (nicht begründete) und deren Zinne er mit

8. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 281

1890 - Gotha : Behrend
Die mitteldeutschen Stämme. 281. Centauer und ein Faun, mit kupfernen Hörnern stehen. Der durch die fallenden Waffer erzeugte Luftdruck bläst die Höruer an, und sie geben einen weithin schallenden Ton von sich. Die sogenannte Pferdetreppe führt zu dem durch zahlreiche Springwerke gefüllten „Artischockenbassin", aus dem sich ein hoher Wasserfall über Felsen ergießt. Hinter dem Bassin wird iu der „Polyphemsgrotte" der Besucher durch Vexierwässer überrascht, welche plötzlich aus alleu Ecken und Winkeln in feinen Strahlen entspringen und nur eine einzige Stelle zu ungestrafter Be- obachtuug trocken lassen. Die Wasserbehälter, aus denen die Kaskaden und Springwerke gespeist werden, liegen ans der Höhe unter dem Riesenschloß. Rauhe Ducksteine wölben sich hier zu drei über eiuauder getürmten Stockwerken von 85 Meter Durchmesser. Die Bogengänge des dritten, auf zweimal vier Treppen zu erreichenden Stockwerks werden von 192 gekuppelten toskanischen Säulen gebildet. Man gelangt durch dieselben zu einem achteckigen Tonnengewölbe, aus welchem wieder eine Spiraltreppe auf die mit einem Steingeländer umgebene Plattform führt. Über der Plattform erhebt sich eine 30 Meter hohe Pyramide aus mächtigen Quadern mit einer Wendeltreppe im Innern, deren Spitze seit 1717 eine in Knpser getriebene, 10 Meter hohe Nachbildung des Farnesischen Herkules trägt. Die Keule des Halbgottes allein hat einen Durchmesser von fast drei Meter. Sie ist aus eisernen Leitern zu erreichen, und eine darin angebrachte Klappe gewährt die weiteste Aussicht. Rechts absteigend erreicht mau den Steinhöserschen Wasserfall, welcher nach einem verdienten Parkinspektor benannt ist. Die Wasser schießen hier in Gerinnen zwischen Felsklippen und Waldpartieen dahin, und trockene Pfade gestatten dem Spaziergänger, sich mitten in den Strudel zu begeben. Noch weiter abwärts liegt die Löwenburg, ein unter Kurfürst Wilhelm I. erbautes Schloß im englischen mittel- alterlichen Stil mit Rüstkammern und Wohnzimmern. Der Rittersaal im Turme bietet schöne Fernsichten, und in der Burgkapelle ist Wilhelm I. beigesetzt. In der Nähe befinden sich noch die Eremitage des Sokrates, eine Pyramide, ein Grabmal Virgils, die Silberhöhle und eine Fasanerie. Während des Sommers sind die Wasserwerke an jedem Sonntag und an jedem Mittwoch thätig. Sie machen den Wassern von Versailles nicht allein durch ihre Großartigkeit und Mannigfaltigkeit, sondern auch in Hinsicht auf wirkliche Wasserfälle den Rang streitig. „Hallesche Jahrbücher". 14. Die mitteldeutschen Stämme. 1. Thüringer. — 2. Hessen. 1. _ Die Menschen um den Thüringerwald oder der Thüringer und Ostfranke oder Kleinfranke ist der fröhlichste, lebenslustigste, beweglichste, musikalischste Deutsche, dem Böhmerwalde, dem Fichtelgebirge und der Elbe näher mit mehr Slaven gemischt. Es muß in der Grundlage

9. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 345

1890 - Gotha : Behrend
Goslar, 345 Wasserfall bildet. Trotz seiner geringen Höhe macht dieser Wasserfall einen wächtigen Eindruck durch seine großartige Umgebung und die Gewalt des Sturzes. Die starren Felsenreihen scheinen ringsum zu erzittern. In jäher Hast stürzen sich die Wellen, in weißen Schaum verwandelt, den Klippenabsatz hinab und wühlen sich in einen tiefen Schlund, den Kessel, aus dem sie wie eine kochende, sprudelnde Wasser- masse wieder herausgeschleudert werden. Das Brausen ist gewaltig. Ein hölzerner Steg, die Teufelsbrücke, von einer Felswand des Ufers auf die andere gelegt, führt wenige Schritte unterhalb des Wasser- falls über den Strom; und hier fühlen wir uns plötzlich ans der Verlaffenheit wieder in die Nähe menschlicher Wesen gerückt. Denn hier sind wir angelangt an der herrlichsten und erhabensten aller Partien, welche die Bode bespült, unter der Roßtrappe. Die Spitze des Felsenvorspruuges, welcher quer vor uns zwei- hundert Meter senkrecht in die Höhe steigt, trägt den sagenhaften Roß- Huf, dem die ganze Gegend den Namen verdankt. Die Natur !scheint alles, was sie an wilder Pracht zu vergeben hatte, hier ausgegossen zu haben. Ringsumher türmen sich Felsen auf Felsen senkrecht bis zu einer furchtbaren Höhe auf, und sie alle sind von wunderbar schönen Formen. Nicht wie die eckigen Grünstein- oder Jaspis- und die scharfen Hornfelsmassen der „engen Wege" ragen sie auf, nein, höher und majestätischer, bald riesigen Domen vergleichbar, bald den Pyra- miden der Wüste, bald mächtigen Türmen. Aber überall, ob sie als plumpe Säulen oder in scharfen Spitzen oder Zacken dastehen, überall ist ihre Gestalt edel, von bewundernswerter Schönheit. Das Auge streift irre umher; es weiß nicht, an welcher von diesen tausend Felsen- gruppeu es haften soll; es streift von den starren Gipfeln, die dräuen und über den Pfad hängen, nieder zu dem Fuße des Felsen, wo schwarze Höhlen das Innere der Erde öffnen, nieder zum Strome, der mit wildem, dumpfem Braufeu gegen die Felsblöcke schlägt, die in seinem Bette lagern, und gegen die Felswände des Ufers, die gleich ehernen Mauern seinem Grimm Widerstand leisten. Es ist ein furchtbares und erschütterndes Gemälde, vor dem alle Gedanken und alle Sinne sich einen in einem einzigen unabweisbaren Gefühle, im Gefühle der Ehr- furcht, der Anbetung. Nur noch eine kurze Strecke fließt der stürzende Fluß über große, große Felsblöcke; plötzlich verläßt er das Gebirge, tritt mit ruhigerem Schritte in die breite Ebene bei Thale und mündet nach einem 120 km langen schweren und mühsamen Laufe unmittelbar in die Saale. Leibrock, Goslar. Goslar, d. i. Niederlassung an der Gose (am Gießbache), am nördlichen Rande des Harzes gelegen, von dem Rammelsberge und anderen benachbarten Höhenzügen halb umkränzt, zählt zu den ältesten Städten Niedersachsens. Ihre Entstehung verliert sich in das Gebiet

10. Bilder aus Europa mit Ausschluss des Deutschen Reiches - S. 402

1890 - Gotha : Behrend
402 Bilder aus dem mittleren Europa. ganz oder halb mit Schnee ausgefüllt, hier und da hatte der Schnee auch nur eine Art Brückenbogen über die Spalten gewölbt. Waren letztere völlig offen, so sah man sich gezwungen, auf einer Seite mittelst eingehauener Stufen bis auf den Grund hinab, auf der anderen wieder ebenso bis an den Rand hinauf zu klettern. Vorsichtig benutzte man zuweilen auch, immer der Gefahr des Einsinkens ausgesetzt, die Schnee- brücken und gelangte, da sich dasselbe Wagstück oft mehrmals wieder- holte, erst nach drei Stunden über den eine Viertelstunde breiten Gletscher. Dann ging es weiter aufwärts inmitten der Schnee- und Eisregion, wo nur hier und da ein kleiner vereinzelter Felsenkamm sichtbar wurde. Die Führer wollten zwar noch innerhalb dieser Region das Nachtlager aufschlagen, da hier noch einige Felsenspitzen aus dem Schuee hervorragten und da sie fürchteten, daß ein Nachtlager in größerer Höhe sicher den Tod des Erfrierens zur Folge haben müsse, aber Saussure bestand darauf, den Weg noch weiter fortzusetzen. Er führte einen großen Schneeabhaug hinauf; zur Rechten hatten die Berg- steiger den Dome du ©oute, zur Linken die Aiguille du Midi, und vor sich erblickten sie den Montblane noch immer in schwindelnder Höhe und Herrlichkeit: seine ganze glänzende Masse lag in vollem Sonnen- lichte da. Auf dem nächsten Schneefelde, das die Reisenden um 4 Uhr nachmittags erreichteu, sollte gerastet werden. An einer sorgfältig aus- gewählte«, vor Lawinen sicheren Stelle, 3700 m über dem Meere, begann man nuu eine Höhle im Schnee auszuschaufeln — eine müh- same Arbeit. Denn wegen der äußerst düuueu Luft kouuten selbst die stärksten Männer nur wenige Schaufeln Schnee fortschaffen, dann mußten sie innehalten und Atem schöpfen. Nur dadurch, daß sie einander unaufhörlich ablösten, wurde die Höhle fertig, die man dann mit dem Zeltdache überdeckte. In dem beschränkten Räume brachten nun die 20 Personen dichtgedrängt, einer zwischen den Füßen des andern sitzend, die beschwerliche Nacht zu und traten am nächsten Morgen um 7 Uhr die letzte Tagereise nach dem Gipfel an. Wieder wurde ein großer Schneeabhang erstiegen ; dann erreichte man den Fuß des eisbedeckten Felsens, welcher gewissermaßen die linke Schulter des Montblanc bildet. An seinem 500 in hohen, steilen Abhänge begann man nuu hinauf zu klimmen. Eisblöcke und eine breite Eisspalte drängten die Wanderer dicht an den linken Rand, wo der Felsen sich jäh in einen tiefen Abgrund senkte. Schritt für Schritt wurden Stufen in das Eis gehauen und mühsam arbeitete man sich bis zur Spitze des Felsens empor. Gegen neun Uhr war sie erreicht, und nun rastete man und genoß von dem inzwischen gefrorenen Brote und Fleische, das an einem Kohlenfeuer etwas aufgetaut wurde. Noch ein letzter, 300 m hoher Abhang war zu ersteigen. Obgleich das Schneefeld fest und sicher war, kam man nur langsam und unter Anstrengung vor- wärts. Infolge der zunehmenden Dünne der Luft mußte Saussure wie feine Führer aller 16 Schritte stehen bleiben oder sich setzen, um Atem zu schöpfen, sonst stellten sich Anwandelungen von Ohnmacht und Schwindel ein. So brauchte man noch zwei Stunden für dieses letzte
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