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tcrlistig, grausam; die Sachsen also konnten nicht einse-
hen, warum sie ihre Religion mit einer andern vertauschen
sollten, die die Menschen nicht besser machte. Bei den
Sachsen war jeder freie Mann unabhängiger Herr auf
seinem Grunde und Boden, er gehorchte nur den Gesetzen,
die die Volksgemeinde gegeben hatte, und im Kriege einem
selbstgewählten Heerführer. Bei den Franken gebot der
König, oder in seinem Namen der Herzog oder Graf, bei
den Sachsen war der Grundbesitz von allen Abgaben frei,
bei den Franken mußte er den Zehnten von allen sei-
nen Feldfrüchten an die Kirche zahlen. Wie hätten die
Sachsen ihren Zustand mit dem der Franken vertauschen
mögen? Die herrlichen Lehren und großen Wohlthaten des
Christenthums konnten sie nicht begreifen, denn die unwis-
senden fränkischen Priester kannten sie selbst nicht, und
waren daher auch nicht im Stande, sie Andern zu verkün-
digen. Außerdem sollten die Sachsen sich vielen Vorschrif-
ten unterwerfen, deren Nutzen sie nicht einsahen. Sie wa-
ren in allen ihren Sitten und Gebräuchen, in ihrem Glau-
den und Aberglauben ihren Vorfahren, den alten Deut-
schen, treu geblieben, weil sie sich wohl und glücklich da-
bei befunden hatten, und ihre Beharrlichkeit gereicht ihnen
zur Ehre; denn ein Volk, welches leichtsinnig und ohne
Schwierigkeit althergebrachte Sitte, Regierung und Glau-
den wechselt, und seine Selbstständigkeit nicht mit Gut und
Blut vertheidigt, das geht rühmlos unter und sein Anden-
ken erlischt unter den Lebendigen. Nachdem die Sachsen
länger als zwei Jahrhunderte ihre Unabhängigkeit gegen
die Franken vertheidigt, und diesen ihren Erbfeinden gar
oftmals die Grenzländer verheert hatten, bot endlich im
Jahre 772 Karl der Große die ganze Streitkraft seines
Reichs auf, um sie zu überwältigen. Ihn trieb dazu keine
bloße Kriegslust oder Ländergier, sondern die Nothwendig-
keit, nemlich die Sorge um die Ruhe und Sicherheit sei-
nes Reiches. Alle Deutsche waren den Franken un-
terworfen, gaben den Zehnten, leisteten die Heeresfolgen
und wurden auf fränkische Art regiert, nur die Sach-
se n allein waren keinem Fremden unterworfen und leisteten
weder Dienste noch Abgaben. Daß die unterworfenen Völ-
ker, die Schwaben, Baiern und Thüringer eben so
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reichs Austrasien, zu welchen die deutschen Provin-
zen gehörten, wollten ihm nicht folgen, sondern begehrten
einen eigenen König. Da gab er ihnen seinen Sohn Sieg-
bert, weil dieser aber noch ein Knabe, und daher nicht
fähig war in's Feld zu ziehen, so setzte er den Thürin-
gern einen eigenen Herzog, Namens Badulf vor, der
sie gegen die Slaven schützen sollte. Das that er;
nachdem er aber durch seine Siege Ansehen erworben,
wollte er dem Frankenkönige nicht mehr untergeben sein,
und empörte sich, wobei ihm erst die Bakern und nach-
mals die Slaven-Wen den Beistand leisteten. Er über-
wand die Franken in einer großen Schlacht an der Un-
strut, und Siegbert mußte ihn als erblichen Herzog
der Thüringer, doch unter fränkischer Lehnshoheit
anerkennen. Die Thüringer waren nun wieder den übri-
gen, den Franken unterworfenen deutschen Völkern,
als den Baiern und Alemannen gleich gestellt, und
erhielten ein eigenes schriftliches Gesetz.
Herzog Badulf, der im I. 640 die Erblichkeit seiner
Würde errungen hatte, lebte nicht mehr lange, und ob er
Kinder hinterlassen hat, ist ungewiß, denn sein Nachfolger
Hathan, war ein Heide, kann daher wohl nicht Ba-
dulfs Sohn gewesen sein. Hathan erhielt mit seiner
christlichen Gemahlin, Bilehild, 651, große Besitzungen
am Main. Unter seinem Nachfolger, — dessen Name
zweifelhaft, erschien zum ersten Male der heilige Kilian,
ein Irländer, in Thüringen, um das Christenthum zu
predigen. Die thüringischen Könige hatten zwar
schon sich zum Christenthum bekannt, welchem sie von ih-
ren gordischen Gemahlinnen zugewendet worden wa-
ren; allein ihr ärgerlicher Lebenswandel war schuld gewe-
sen, daß das Volk kein Vertrauen zu der neuen Lehre
gefaßt hatte, sondern bei dem Heidenthum geblieben war.
Kilian richtete auch wenig aus und ging nach Rom.
Nach einiger Zeit kehrte er zurück, und brachte noch 11
Gefährten mit, die ihm bei seinen Bekehrungswerke helfen
sollten. Er taufte den Herzog Gozbert. Als er aber von
diesen verlangte, daß er sich von seiner Gemahlin G i si l l a, die
seines Bruders Wittwe war, trennen sollte, da wurde er,
auf Veranlassung dieser rachsüchtigen Frau, im I. 687 um-
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— 25 —
Iy. Heule lassen wir uns von den Syenilsteinbrüchen
des Plauenschen Grundes etwas aus der Kindlzeil
unserer Heimal erzählen.
Berichtet zuerst, was uns der Syenit im dritten Schuljahre erzählt
hat! Ich bin schwerer als Kohle, Sandstein und Kalkstein, lasse mich
nicht mit dem Messer ritzen oder schaben und nur schwer mit dem
Hammer zerschlagen. Weder Feuer noch Wasser können mir etwas
anhaben. Wegen meiner Härte diene ich den Menschen zu Bausteinen,
wovon die Bahnhofsgebäude zu Potschappel und Tharandt, die Kirche
zu Deuben Zeugnis ablegen. Auch zu Straßenpflaster lasse ich mich
gebrauchen, und wenn man mich zu kleinen unregelmäßigen Stücken
zerschlägt, so diene ich zu Straßeuschotter. Ich bin keine einfache,
gleichartige Felsart wie Sandstein, der aus lauter abgerundeten Körnern
besteht, und wie der Kalkstein, der aus Überresten von Tiergehäusen
gebildet ist, sondern ich bin aus mehreren uralten Gesteinsarten zu-
sammengesetzt. Das vorwaltende Gestein ist der rötliche Feldspat —
weniger hervortretend ist die dunkelgrüne Hornblende; so benannt, weil
sie fast wie Horn aussieht; zufällig kann auch etwas Quarz und Glimmer
in mir sein. Die innige Verschmelzung und Verkittung dieser eckigen
Gebilde ist der Grund meiner Härte. Meinen Namen habe ich nach
der Stadt Syeue in Ägypten bekommen, und schon die alten Ägypter
haben mich zu ihren Prachtbauten benutzt.
Nun wollen wir wieder beobachten und nachdenken.
Die erste Frage wird sein: Wie hat sich dieses Gestein gebildet?
Haben wir es hier mit der Wirkung des Wassers zu tun? Können
diese Gebilde aus dem Pflanzenreiche sein? Stammen die Steinarten
aus dem Tierreiche? Gebt jedesmal die Begründung dazu! Wollen wir
uns die Entstehung deutlich machen, müssen wir etwas weit ausholen.
Eure Väter haben euch schon oft erzählt, daß es in der Grube so
heiß ist, daß sie die Kleider beim Arbeiten ablegen müssen. Je tiefer
die Schächte sind, desto mehr haben die Bergleute unter der Hitze zu
leiden. Sommer und Winter bleibt sich die Hitze in der Grube gleich.
Man hat beobachtet, daß bei einer Tiefe von 30 m die Wärme um
Pc zunimmt. Wievielmal 30 m tief ist der Windbergschacht gewesen?
Berechnet das nach dem Bilde! Welche Wärme müßte dort geherrscht
haben, wenn auf der Oberfläche + 20° C waren? In welcher Tiefe
würde also das Wasser schon den Siedepunkt erreicht haben? Bei wie-
viel Meter Tiese würde Metall dieselbe Hitze haben, welche auf der
Erde gebraucht wird, um es zu schmelzen. (Gußeisen 1200° 0.)
Daß es so ist, dafür können wir Tatsachen anführen: Ihr habt in
der Geographiestunde gehört, daß in der Stadt Karlsbad, die ihrer Heil-
quellen wegen berühmt ist, das Wasser in einer Wärme von 66° C
aus der Erde kommt. Aus Island gibt es eine heiße Quelle, der Geiser
genannt, aus welcher in Zwischenräumen heißes Wasser und Dampf mit
großem Geräusche herausströmt und hoch in die Luft steigt. Wenn folch
heiße Quellen in den verschiedensten — in heißen, gemäßigten und
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Als er sein Gebet vollendet hatte und sich wieder entfernen wollte, da nahte sich ihm der heilige Vater im feierlichen Gefolge der hohen Geistlichkeit. In seiner Hand trug er eine goldene Krone. Diese setzte, er dem Frankenkönige auss Haupt und salbte ihn mit dem heiligen Ole zum römischen Kaiser. Das versammelte Volk aber rief mit lautem Jubel: „Heil und Sieg dem frommen, von Gott gekrönten, großen, friedebringenden Kaiser der Römer!"
Zusammenfassung: 1. Der Zug gegen Desiderius.
2. Eroberung von Pavia.
4. Einzug in Rom 4. Karls Kaiserkrönung.
Beurteilung: 1. Karl führt ein glänzendes Heer über die Alpen, um damit den Papst aus feiner Bedrängnis zu befreien. Dieser Plan des Frankenkönigs gefällt uns; denn der Starke soll dem Schwachen beistehen in der Stunde der Not und Gefahr. Das ist die Forderung der Nächstenliebe.
Spruch: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
2) Aus welchem Beweggründe mochte Karl helfen?
a) Er war ein begeisterter Anhänger des Christenthums und hielt es für feine Pflicht, das Oberhaupt der christlichen Kirche zu beschützen, Karl unternahm also den Kriegszug aus religiösen Gründen.
b) Er schlug das Reich der Longobarden zu feinem Reiche und erweiterte dadurch feine Macht. Diese Absicht mag er schon gehabt haben, als er das Heer rüstete. Er wird also den Krieg auch geführt haben aus Eroberungssucht.
Iii. Association.
Wie Karl dem Papste aus der Not half, so rettete auch einst Abraham feinen Vetter Lot und die Könige von Sodom und Gomorra aus der Hand der Feinde. Während aber bei Karl dem Großen zum Teil Eigennutz mit im Spiele war, zog Abraham in ganz uneigennütziger Weise in den Streit. Von der reichen Kriegsbeute nahm er nicht einen . Faden noch einen Schuhriemen für sich.
Iv. System.
Ein neues Reich im Gebiete Karls des Großen: die Lombardei.
Die Hauptstadt Pavia am Tessin.
Zahlen: 773 Zug nach Italien 800 Kaiserkrönung.
Spruch: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."
V. Methode.
Gieb Beispiele an, wie auch du dem Schwachen und Bedürftigen Hilfe bringen kannst. (Verhalten gegen Hungrige, Artne, Kranke; gegen Leute, welche in der Gefahr des Ertrinkens, Erfrierens, Verbrennens sind.)
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Extrahierte Personennamen: Gott Karls_Kaiserkrönung Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl Abraham Karl Karl Abraham Karls
Extrahierte Ortsnamen: Pavia Rom Sodom Karls Pavia Italien
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3. Herr Heinrich schaut so fröhlich
drein:
„Wie schön ist heut die Welt! Was gilt's? heut' giebt's 'nen guten Fang!"
Er lugt zum Himmelszelt.
4. Er lauscht und streicht sich
von der Stirn Das blondgelockte Haar:
„Ei doch, was sprengt denn dort herauf Für eine Reiterschar?"
5. Der Staub wallt auf, derhuf-
schlag dröhnt.
Es naht der Waffen Klang,
„Daß Gott, die Herrn verderben mir
Den ganzen Vogelfang!"
6. „Ei nun! — Was giebt's?"
Es hält der Troß
Vorm Herzog plötzlich an,
Herr Heinrich tritt hervor und spricht:
„Wen sucht ihr Herrn, sagt an." —
7. Da schwenken sie die Fähnlein bunt
Und jauchzen: „Unsern Herrn! — Hoch lebe Kaiser Heinrich! — Hoch
Des Sachsenlandes Stern!"
8. Dies ruseud knien sie vor ihm hin
Und huldigen ihm still Und rufen, als er staunend fragt: „'s ist deutschen Reiches Will!"
9. Da blickt Herr Heinrich tief bewegt
Hinauf zum Himmelszelt:
„Du gabst mir einen guten Fang, Herr Gott, wie dir's gefällt!"
Vogl.
_ 1. Heinrich am Vogelherd (Str. 1—3). Im duftenden Waldgrase liegt der Sachsenherzog Heinrich. Vor ihm stehen die aufgespannten Netze. Um ihn regt sich ein frohes, lustiges Leben, die Lerche singt, die Wachtel schlägt, die Nachtigall flötet ihr schmelzendes Lied. Die Morgensonne sendet ihre schrägen Strahlen durch die Kronen der Bäume und läßt am Grase die Tautropfen blinken und glänzen. Auch Heinrichs Herz ist in froher Stimmung.
2. Die Ankunft der Reiter (Str. 4-6).
Da dröhnt Hufschlag durch den Wald, und aus der nahen Wald: straße wird eine Reiterschar sichtbar. Der Herzog erhebt sich, um nach dem Begehr der fremden Reiter zu fragen.
3. Die Huldigung (Str. 7—9).
Die Fremden erkennen den Sachsenherzog. Sie schwenken die bunten Fähnlein und rufen: „Heil dem König Heinrich, deni Sterne des Sachsenlandes!" Sie teilen ihm mit, daß er zum deutschen Könige gewählt worden sei, und überreichen ihm die Reichskleinodien, nämlich Krone, Mantel, Lanze und Schwert. —
Die Besprechung muß folgendes ergänzend hinzufügen:
a) Die Huldigung fand bei Quedlinburg am Harze statt, wo Heinrich große Besitzungen hatte.
b) Der Anführer der Reiterschar war Eberhard, der Herzog der Franken. Dessen Bruder Konrad I. war bisher deutscher König gewesen. Sterbend hatte dieser den Eberhard gebeten,- die Krone dem mächtigen
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrich Heinrich Heinrich_große Heinrich Eberhard Konrad_I. Eberhard
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3. Scheuer blickt er nach der
Wolke,
Die in Staub die nächsten hüllt.
Staunend vor so vielem Volke Spricht, dem Angst die Seele füllt:
„Sicher war doch Karl bei diesen!
Mächtig ist das Heer und groß." —
„ „Nein, ich hätt' ihn dir gewiesen;
Auch die Vorhut war es bloß.""
4. „Weh, was sollen wir be-
ginnen.
Wenn der Karl noch stärker kommt!"
„„Wie er kommt. Du wirst es innen;
Uns nur weiß ich nichtwas frommt.""
Neue Rotten unterdessen ^Rückten an, der König spricht:
„Dieses Heer ist unermessen!
Kam der Karl? —- „ „Noch nicht, noch nicht!""
5. Jetzt im dichten Volksge-
wimmel
Schreiten Priester singend hin,
Segnend unterm Seidenhimmel Sieht man zwölf Bischöfe ziehn.
Äbten, Pröbsten, Kapellanen Folgt der Knaben bunter Haus',
Zwischen Kreuzen, zwischen Fahnen Wirbelt süßer Weihrauch auf.
6. Und die Brust zerschlägt mit
Stöhnen
Der Lombarde: „Weh' mir doch!
Besprechung. Das Ergebnis derselben wird zu ungefähr folgender Erzählung zusammengefaßt.
Der Kaiser Karl der Große kam einst mit Heeresmacht nach Italien. Er zog gegen Desiderius, den König der Longobarden. Dieser hatte sich in das feste Pavia begeben, eine Stadt am Tessin in der Nähe des Po. Mit Otker, einem früheren Dienstmanne Karls, stand er auf einem hohen Turme, von dessen Gipsel man weit und breit in das Reich schauen konnte. Er fürchtete sich nicht vor dem Frankenheere, denn er vertraute auf die dicken Mauern, welche die Stadt umschlossen. Da sah er in der Ferne viele Fahnen. „Ist Karl unter diesem großen Heere?" fragte er. ,,Noch nicht," versetzte Otker. Nun kam der Landsturm des ganzen fränkischen Reichs. „Hierunter befindet sich Karl aber
Diesen grimmen Feind versöhnen Konnten wir vor Monden noch! Laß' uns jetzt herniederüeigen,
Ob uns birgt der Erde Schacht: Nie das Angesicht Zu zeigen Wagt' ich solcher Übermacht."
7. Da gemahnt den edlen Recken, Wie er sah in bessrer Zeit,
Die ihn jetzo muß erschrecken, Karols Größ' und Herrlichkeit:
„ „Wenn die eisensarbnen Wellen Des Tessins, dem Po vereint,
Um Pavias Mauern schwellen. Dann vielleicht,daß Karl erscheint!""
8. Aukkar hat das Wort ge-
sprochen.
Sieh da dringt es wellengleich Dort hervor, als ob gebrochen Wärdemweltmeerdammunddeich. Eisern kommt der Karl geritten, Eisern Panzer, Helm und Schild, Eisern scheinen seine Sitten, Selber er ein Eisenbild.
9. Eisern war auch seinem Rosse So die Farbe wie der Mut, Eisern jeglicher Genosse,
Eisern all der Ritter Flut.
Aukkar rief: hier ist er endlich König, den du hast erfragt Unser Tod ist unabwendlich." Sprach's und sank zurückt verzagt.
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Extrahierte Personennamen: Scheuer Karl Karl Karl Karl Karl Karl_der_Große Karl Karls Karl Karl Karl Karl Karols_Größ' Karl Karl Karl Karl
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gewiß," sagte Desiderius bestimmt; denn mächtig und groß ist das Heer." Otker antwortete: ,Noch nicht, noch nicht." Da wurde der König ängstlich und sprach: „Weh, was sollen wir beginnen, wenn der Karl noch stärker kommt." „Wie er kommen wird, wirst du gewahr werden; was mit uns geschehen wird, weiß ich nicht," antwortete jener. Unter diesen Reden zeigte sich ein neuer Troß. Erstaunt sagte Desiderius: „Darunter ist doch Karl?" „Immer noch nicht," sprach Otker. Jetzt erblickt man im dichten Volksgewimmel Bischöfe, Äbte, Capellane, Kreuze und Fahnen ragten aus der Menge hervor, und süßer Weihrauch wirbelte auf. Außer sich stöhnte Desiderius: „Laß uns niedersteigen und uns bergen in der Erde vor dem Angesichte des starken Feindes." Da erinnerte sich Otker der Zeit, wo er noch Karls Größe und Herrlichkeit oft gesehen hatte, und er sprach: Wenn das Thal des Tessin und des Po weithin erglänzt in blanken Waffen, dann wird Karl erscheinen. Kaum war das Wort gesprochen, da erschienen die zahllosen Scharen der Krieger. Wie int Tessin eine Welle der andern folgte, so folgte eine Reiterschar der andern. Jetzt erschien auch Karl. Eisern war sein Helm, eisern Panzer und Schild. Arme und Beine waren mit Eisenpanzern geschützt, und auch sein Roß schien eisern an Mut und Farbe. Alle die vorausgingen, zur Seite waren und ihm nachfolgten, ja das ganze Heer schien auf gleiche Weise ausgerüstet. Otker rief: „Hier ist er endlich, König, nach dem du so viel gefragt hast," und er stürzte erschrocken zu Boden.
Ergänzungen.
1- Ob wohl Karl die Stadt Pavia erobern wird?
Einem so mächtigen Heere wird Desiderius nicht auf die Dauer Widerstand leisten können. In der That mußte sich die Stadt nach sechsmonatlicher Belagerung ergeben. Der gefangene Desiderius wurde in ein Kloster geschickt und sein Reich mit dem fränkischen vereinigt. Karl nannte sich von nun ab König der Franken und Longobarden.
2. Karl der Große zog auch nach Rom. Welchen Empfang wird er dort gefunden haben?
Der Papst Hadrian I. und das römische Volk werden ihn mit Freude und Dankbarkeit aufgenommen haben; denn Karl hatte ihren Feind vernichtet. — Der Papst, die Geistlichkeit, das ganze Volk ging ihm im feierlichen Zuge entgegen, und unter dem freudigen Zurufe des Volkes: „Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn!" zog Karl in Rom ein.
3. Die Päpste hatten also in den Frankenkönigen Gönner und mächtige Beschützer. Wie wird sich da auch nach Hadrians Tode der neue Papst Leo Iii. zu Karl gestellt haben?
Er wird sich bestrebt haben, in Frieden und Freundschaft mit ihm zu leben. —
Karl war wieder einmal in Rom. Es war gerade zu Weihnachten des Jahres 800. Mit dem Purpurmantel angethan kniete er am heiligen Festtage vor den Stufen des Hochaltars in der St. Peterskirche.
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Extrahierte Personennamen: Desiderius Otker Karl Karl Desiderius Karl Karls_Größe Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karl_der_Große Karl Hadrian_I. Karl Karl Karl Karl Leo_Iii Leo Karl Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Pavia Rom Rom Frankenkönigen_Gönner Hadrians Rom
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und des Truchseß, des Marschalls und des Kämmerers die Fürsten des Reiches in eigener Person bei dem Kaiser versahen. An: folgenden Tage fanden nach der Frühmesse glänzende Ritterspiele und Waffen-übungen statt, bei welchen des Kaisers Söhne, König Heinrich und Herzog Friedrich von Schwaben, ihre Gewandtheit in der Führung der Waffen bewiesen. Bei 20 000 Ritter wetteiferten da nicht bloß in allen ritterlichen Künsten, sondern auch in Kostbarkeit der Rüstung, Glanz der Waffen und in Schönheit der Rosse Kaiser Friedrich selbst erschien in ihrer Mitte und nahm an ihren Kämpfen teil. Als das glänzende Schauspiel beendet war, wurden des Kaisers Söhne feierlich mit dem Schwerte umgürtet und zu Rittern geschlagen. Und zur Feier des frohen Ereignisses ließen sie dann den in Scharen zusammengeströmten Dienstmannen, Sängern, Gauklern und armen Leuten Gold und Silber, Pferde, Gewänder und andere Gaben austeilen.
Unter ähnlichen Festlichkeiten verlief der dritte Tag; doch wurde an diesem die Freude durch einen traurigen Zwischenfall einigermaßen getrübt. Gegen Abend erhob sich plötzlich ein heftiger Sturmwind, welcher die inmitten des Lagers errichtete hölzerne Kirche, eine Anzahl anderer Gebäude und eine Menge von Zelten niederriß. Fünfzehn Menschen büßten dabei das Leben ein. Am vierten Tage begann sich die Menge nach allen Seiten hin zu zerstreuen, und mit der Kunde von der Herrlichkeit zu Mainz erfüllte sogleich der Ruhm des Kaisers Friedrich nicht nur das ganze Deutschland, sondern auch die angrenzenden Länder, und Dichter und Sänger priesen wetteifernd die Wonne des Mainzer Festes und den Ruhm des Kaisers und seiner Söhne."
Jenes Fest wurde gefeiert im Jahre 1184. Acht Jahre zuvor war
die Schlacht von Legnano — also 1176, und sechs Jahre nach dem
Feste starb der Kaiser in Kleinasien — also 1190.
Besprechung.
Das Fest zu Mainz zeigt uns den Kaiser Barbarossa in seiner herrlichen, glänzenden Persönlichkeit. Inwiefern?
Alle Hohen und Edlen des weiten deutschen Reiches sind zusammen
gekommen und wetteifern um die Gunst des Kaisers. Da sieht man
Fürsten und Bischöfe, Grafen und Äbte, und unendlich ist die Zahl der Ritter.
Eine neue Stadt ist auf des Kaifers Wort entstanden. Auf weiter Ebene stehen in zahlloser Menge die leichten, buntbeflaggten Häufer, zwischen denen es wühlt und wimmelt von frohen Gästen.
Ein reicher Gabenspender ist auch der Kaiser.
Dem Sieger im Wettkamps, dem Sänger und Spielmann erteilt er kostbaren Lohn, goldene Ringe und Ketten, teure Gewänder, Waffen und Rosse, und alle Teilnehmer am Feste, so viele ihrer auch sein mögen, werden drei Tage hindurch reichlich bewirtet
Da mögen nach Jahrzehnten die Leute von der Herrlichkeit des Mainzer Festes und von dem Ruhme des Kaisers erzählt haben.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Friedrich_von_Schwaben Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Legnano Barbarossa Barbarossa
Extrahierte Ortsnamen: Mainz Deutschland Kleinasien Mainz Wettkamps
— 19 —
3. Nun betet König Karol auf den Knieen an feinem Speer;
Da teilte sich der Nebel, eine Hirschin ging daher.
4. Die führte ihre Jungen hinüber zum andern Strand;
So machte Gott den Franken die rechte Furt bekannt.
5. Hinüber zogen alle, wie Israel durch's Meer,
Die Sachsen aber fanden im Nebel die Furt nicht mehr.
6. Da schlug der König Karol mit feinem Speer den Sand:
„Die Stätte fei hinfüro der Franken Furt genannt!"
7. Er kam gar bald zurücke mit neuer Heeresmacht,
Damit er der Sachsen Lande zu feinem Reich gebracht.
8. Doch dort am Rhein erpranget nun eine werte Stadt,
Die reich ist aller Güter und edle Bürger hat.
9. Es ward da mancher Kaiser gekrönt mit Karols Krott’,
Und feierlich gefetzet auf goldgestickten Thron.
Kop ifch.
Besprechung.
a) Karls Bedrängnis. (V. 1 u. 2.)
b) Karls Rettung. (V. 3—5)
c) Frankfurts Name und spätere Bedeutung. (V. 6—9.)
a) Der Frankenkönig heißt Karl der Große. Er hat einen unglücklichen Kriegszug gegen die Sachsen unternommen. Die Besten feines Heeres liegen tot auf fremder Erde. Hastig muß er fliehen vor den siegreichen Horden der Sachsen. Da hemmt der Main feine Flucht, und er muß befürchten, in die Hände feiner grimmigen Feinde zu geraten.
b) Jetzt betet er zu Gott, und dieser sendet Rettung. Eine Hirschkuh eilt mit ihren Kälbchen durch den Strom und zeigt so dem Könige eine Furt an, an welcher er mit feinem Heere das jenseitige Ufer erreichen kann.
Das Sachfenheer findet diese seichte Stelle nicht und läßt ab von der Verfolgung.
c) Den Ort des Überganges taufte Karl Frankfurt, und so entstand der Name jener berühmten Mainstadt, in der später die deutschen Kaiser gekrönt wurden.
Mit einem neuen Heere unterwarf sich Karl aber doch noch das Sachfenvolk.
Er gänzunge n.
1. Was wird wohl der Grund zum Kriege gewesen fein?
a) Karl wollte das Sachsenvolk zum Christentume bekehren. Schon die Vorfahren Karls ließen sich die Ausbreitung des Christentums angelegen fein, wie wir aus der Geschichte des Bonifacius gesehen haben.
b) Wie zwischen Sorben-Wenden und Thüringern (siehe Bonifacius), so werden auch zwischen Sachsen und Franken gegenseitig verwüstende Einfälle unternommen worden fein, die schließlich zum Kriege führten.
Daß auch dieser zweite Grund bestimmend für den Krieg war,
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Extrahierte Personennamen: Karls_Bedrängnis Karls Karls Karl_der_Große Karl Karl_Frankfurt Karl Karl Karl Karl Karl Karls
Extrahierte Ortsnamen: Israel Sachsen Sachsen Rhein Karls Frankfurts Sachsen Sachsen Main Mainstadt Sachsenvolk Karls Sachsen
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Herde. Die Mönche öffneten die Rüstkammer ihres Klosters und holten sich die mit Staub und Rost bedeckten Waffen heraus. Der Mann trennte sich vom Weibe, der Knabe von den Eltern, der Freund vom Freunde, und bald sah man Scharen von Reitern, Hausen von Fußvolk, Schwärme von Bauern mit Weib und Kind. Die Fürsten und Vornehmen des Landes waren ihre Führer.
3. Der Kreuzzug.
Welchen Weg wird das Heer der Kreuzfahrer einschlagen? Entweder wird es den Landweg wählen und an der Donau entlang ziehen. Die Kreuzfahrer würden also durch Deutschland, Östreich und Ungarn ziehen, sich dann südwärts wenden nach Constantinopel, sodann durch Kleinasien und Syrien nach Palästina gelangen.
Sie konnten aber auch den Seeweg benutzen und ungefähr folgende Richtung einschlagen: Genua oder Pisa, Westküste von Italien, Straße von Messina, Kandia, Südküste von Kleinasien, Cypern, Küste von Palästina, Landweg nach Jerusalem. —
Ein großer, wohlgeordneter Kriegszug setzte sich in Bewegung. Voran unter wehenden Bannern und in kostbarer Rüstung die Fürsten und Herren, hinter ihnen das größte Kriegsheer des Mittelalters. Es sollen 600,000 Mann gewesen sein. Die Hauptmasse waren Franzosen, Lothringer und Italiener, denen sich Deutsche und Scharen ans allen Ländern der Christenheit angeschlossen hatten.
An der Spitze des Heeres stand Gottfried von Bouillon, Herzog von Niederlothringen.
Damit kein Mangel an Lebensmitteln und keine Unordnung in der großen Volksmasse eintrete, zogen die Fürsten mit ihren Scharen einzeln ans verschiedenen Wegen, aber fast alle zu Lande, nach Constantinopel. Hier wurden sie über die Meerenge gesetzt, und nun zogen sie durch Kleinasien ihrem Ziele zu.
Aber erst nach 2 Jahren erschienen die Kreuzfahrer an den Mauern Jerusalems. Wie ist das zu erklären?
War der Weg so weit?
Die Entfernung von Constantinopel bis Jerusalem mochte ca. 150 Meilen betragen. Es war also eine Zeit von 50—60 Tagen hinreichend, um jenen Weg zurückzulegen.
Der Zug mochte also durch andre Ursachen aufgehalten worden sein; diese waren
a) die geographische Beschaffenheit Kleinasiens (steile Gebirgsketten, enge Schluchten, wasserarme Wüsten). Weise nach, daß da der Zug aufgehalten wird!
b) feste Städte mit dicken Mauern und hohen Türmen, welche die Kreuzfahrer oft lange belagern mußten, ehe sie dieselben einehmen konnten,
c) die Heere der Türken, welche bald hier bald dort Angriffe auf den Pilgerzug versuchten.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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