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1. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 329

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 329 — von Panama und entdeckte so den Großen Ozean, den er, da er von N. kam, als Südsee bezeichnete. 1520 endlich durchfuhr Magell an die nach ihm benannte Straße im S. des Erdteils, durchsegelte den Großen Ozean und gelangte zu den Philippinen. Erst dadurch wurde endgültig festgestellt, daß die bisher entdeckten Länder nicht zu Asien gehörten, sondern einen eignen Erdteil bildeten. Auch das Innere der Neuen Welt wurde bald näher bekannt. Cortez eroberte 1519—21 mit einer Handvoll Leute Mexiko (S. 288), Pizarro 1525—35 Peru. Nach und nach wurde dann ganz Mittel- und Südamerika von Spaniern und Portugiesen in Besitz genommen. Um die wissenschaftliche Erforschung hat sich in späterer Zeit besonders Alexander von Humboldt, verdient gemacht, der von 1799—1804 Mexiko und das n.^Sudämerika bereiste. Die Kenntnis Nordamerikas wurde stückweise durch die immer weiter nach W. vordringenden Ansiedler erschlossen. E. Die Polarländer. Außer den fünf Erdteilen enthält die Erde noch große Landgebiete im Um- kreise der beiden Pole: die Polarländer. Die der n. Halbkugel bestehen aus einer Anzahl größerer und kleinerer Inseln, die ein den Pol umgebendes tiefes Meer umschließen, während sich auf der Südhalbkugel eine große, zusammen- hängende Landmasse findet. Die Polarländer sind von eigenartiger Beschaffen- heit, die hauptsächlich in ihrer Stellung zur Sonne begründet ist. Innerhalb der Polarkreise dauert überall der längste Tag und die längste Nacht mehr als 24 Stunden, und diese Dauer wächst stetig bis zu den Polen hin, wo die Sonne ununterbrochen ein halbes Jahr über und ein halbes Jahr unter dem Gesichtskreise bleibt (I, S. 11). Daraus ergeben sich eigentümliche klimatische Verhältnisse. Während der langen Polarnacht herrscht beständig bittere Kälte, die 40, 50 und mehr Grad erreicht, und auch im Sommer beträgt die Wärme nur wenige Grad über 0. Denn wenn auch die Sonne Wochen- und monate- lang ununterbrochen scheint, so steigt sie doch niemals hoch am Himmel empor. Ihre Strahlen fallen stets sehr schräg auf und vermögen daher nur wenig Wärme zu spenden, die zudem noch größtenteils von den auftauenden Eis- und Schneemassen verbraucht wird. Nur verhältnismäßig kleine Landflächen werden auf kurze Zeit von diesen befreit; der weitaus größere Teil ist dauernd von einer Eisdecke überzogen, die an manchen Stellen eine Mächtigkeit von mehr als 1000 m erreicht. Von diesem Inlandeise fließen gewaltige Gletscher zum Meere hinab und schieben sich immer weiter in das Wasser hinein, bis dessen Auftrieb schließlich so stark wird, daß die Eismassen von unten her durchbrechen. Die abgelösten Stücke treiben nun als Eisberge auf dem Meere umher und gelangen mit den Strömungen in wärmere Gegenden, wo sie sich allmählich auflösen. Es sind oft Klötze von gewaltiger Größe, die 30—100 m über den Meeresspiegel emporragen, während sich eine 7—8 mal so große Eismasse unter Wasser befindet (Abb. 63). Die Eisberge bilden eine große Gefahr für die Schiffe, da sie durch die Abkühlung der Luft oft dichte Nebel veranlassen,

2. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 396

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 396 — nach Schottland, Norwegen und Böhmen verspürt und verbreitete sich über Vis der ganzen Erdoberfläche. Die Erschütterungen geben sich oft nur als leises Beben und Erzittern kund. In andern Fällen bemerkt man ein Schwanken des Bodens, die Fensterscheiben klirren, und Gegenstände, die an der Decke des Zimmers hängen, geraten in pendelnde Bewegung. Wo aber Erdbeben mit großer Gewalt austreten, da gehören sie zu den schrecklichsten und ver- derblichsten aller Naturerscheinungen. Ost ohne jedes Vorzeichen hört man plötzlich ein Rollen wie von fernem Donner oder dem Abfeuern eines Geschützes, und noch ehe man sich darüber Rechenschaft geben kann, verspürt man einen heftigen Stoß, dem gewöhnlich in kurzen Zwischenräumen noch mehrere leichtere folgen. Man fühlt den Boden auf- und abschwanken, „wie wenn eine Wellenbewegung, wie die Dünung des Meeres, unter uns hindurchginge". Schornsteine und Häuser wanken hin und her, bekommen Risse und stürzen unter krachendem Getöse zusammen. An manchen Stellen öffnet sich die Erde und schließt sich wieder; es entstehen Erdspalten, an denen sich große Schollenstücke ost um mehrere m gegeneinander verschieben. Mitunter sinken große Landflächen ein und werden vom Meere überdeckt. Ereignet sich ein Beben im Meere, so werden gewaltig«', 10—20 m hohe Flutwellen erzeugt, die sich verheerend über die Küstenlandschaften ergießen (Iv, S. 147, 173). Das alles ist das Werk einiger Augenblicke. Bei dem furchtbaren Erdbeben in Lissabon (1755) kamen 60000 Menschen ums Leben; 1783 wurden in Kalabrien mit einem Stoße 109 Städte und Dörfer zertrümmert und 32 000 Menschenleben vernichtet, und noch viel furchtbarer war das Beben vom Jahre 1908, das neben vielen andern Orlen die großen Städte Messina und Reggio vollständig zerstörte und gegen 200000 Menschen unter den Trümmern begrub. Die Erdbeben haben verschiedene Ursachen, und man unterscheidet danach 3 Arten: Einsturz-, vulkanische und tektonische Beben. Die Einsturzbeben sind auf den Einsturz unterirdischer Hohlräume, wie solche z. B. vom Wasser ausgewaschen werden, zurückzuführen. Sie ereignen sich besonders häufig in Gebieten leicht löslichen Gesteins, namentlich in Kalklandschaften, wie im Karst (Iii, S. 70). Sie erstrecken sich gewöhnlich nur über kleine Gebiete, können aber trotzdem sehr verderbliche Wirkungen haben. Die vnlka- nischen Beben stehen mit Vulkanausbrüchen in Verbindung und werden wohl durch die dabei stattfindenden Dampfexplosionen hervorgerufen. Die Erschütterungen sind meist auf die nächste Umgebung des Feuerbergs beschränkt. Die tektonischen Beben werden durch Verwerfungen und Faltuugen der Erdrinde verursacht. Die ungeheuren Pressungen und Spannungen, die durch die Einschrumpfung der Erde in den Gesteinsschichten entstehen, lösen sich plötzlich durch Biegungen und Brüche und rufen wie mit einem Ruck die gewaltigsten Erschütterungen hervor. Zu dieser Art gehören die meisten und größten Beben. Den Ausgangsort der Bewegung bezeichnet man als den Erdbebenherd. Er liegt meist in einer Tiefe von 10—40 km unter der Erdoberfläche. Die Erschütterung verbreitet sich wellenförmig nach allen Seiten, ähnlich wie eine Wellenbewegung, die um einen ins Wasser geworfenen Stein entsteht. Bei der Kugelgestalt der Erde wird natürlich die senk- recht über dem Ausgangspunkte liegende Stelle, das Epizentrum, zuerstund am stärksten von der Erschütterung ergriffen, die sich hier in aufwärtsgerichteten Stößen kundgibt. Je weiter ein Ort vom Epizentrum entfernt ist, in je spitzerem Winkel er also von der Bewegung getroffen wird, umsomehr geht diese in eine wellenförmige über, umfomehr verliert sie natürlich auch an Stärke. Die Geschwindigkeit, mit der Erdbeben sich fort- pflanzen, unterliegt großen Schwankungen, je nach der Beschaffenheit des Gesteins und der ursprünglichen Siärke der Bewegung. Man hat Geschwindigkeiten von 3 5 km, aber auch

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 384

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 384 — der Höhe nach N. und S. ab, während unten die kühlere Luft höherer Breiten zum Äquator hinströmt. Der obere Luftstrom, den man auch als Gegen- oder Antipassat bezeichnet, wird infolge der Kugelgestalt der Erde auf seinem Wege nach N. und S. auf einen immer engeren Raum zusammengepreßt. Die Luft verdichtet sich daher, wird schwerer und sinkt darum größtenteils wieder zur Erdobeisläche hinab. Das geschieht etwa zwischen dem 30. und 40.0 n. und s. Breite. Von hier aus strömt sie aufs Neue dem Äquator zu. So befindet sich also die Tropenluft zwischen dem Äquator und den 30.0 Breitenkreisen in einem beständigen Kreislaufe (Abb. 75). Zwischen den beiden Passaten, in den Gebieten des aussteigenden Luststroms, zieht sich rings um die Erde ein Streifen von etwa 6° mittlerer Breite, in dem Nuhe herrscht, die nur durch schwache, veränderliche Winde unterbrochen wird. Das ist der Wind- stillen- oder Kalmengürtel (calme = ruhig). Da die hier aufsteigende warme Lust stets große Mengen von Wasserdampf enthält, der sich in der Höhe verdichtet, so entstehen Nord- und Südwinde sind, sondern schräg auf den Äquator zuwehen. Es hängt dies mit der Achsendrehung der Erde zusammen. Wie jeder andre Körper, so nimmt auch die Luft an dieser Bewegung teil. Die Drehgeschwindigkeit ist naturgemäß am Äquator am größten und nimmt nach den Polen hin ab. Es ist ferner bekannt, daß ein Körper in einer einmal erlangten Bewegung mit gleicher Richtung und Schnelligkeit beharrt, so lange er nicht durch andre Kräfte abgelenkt und gehemmt wird. Daraus ergibt sich, daß eine Luslmasse, die von N. nach dem Äquator hinströmt, die wö. Bewegung, die sie am Ausgangspunkte hatte, beibehalten muß. Sie weht aber nun auf ihrem Wege über Gegenden, deren Dreh- geschwindigkeit immer größer wird. Infolgedessen muß sie hinter der wö. Bewegung der Erde zurückbleiben, die gleichsam unter ihr wegeilt, und die anfangs s. Bewegung geht in eine fw. über, der Nordwind wird zum Nordostwind und ebenso auf der f. Halbkugel der Südwind zum Südostwind. Bei den Gegenpassaten, die von Orten größerer zu solchen geringerer Drehgeschwindigkeit wehen, ist es natürlich umgekehrt; sie lausen der Erde voraus und werden auf der n. Halbkugel nach N.-O., auf der f. nach S.-O. abgelenkt. Die Ablenkung ist also auf jener immer nach rechts, auf dieser immer nach links gerichtet. Daraus ergibt sich als Regel: Infolge der Erdumdrehuug werden auf der Hordpo/ regelmäßig, gewöhnlich in den Nachmittags- stunden, furchtbare, mit den heftigsten Regengüssen verbundene Gewitter (Äquato- rialregen Iv, S. 38). Wie der auf- steigende Luftstrom am Äquator, so erzeugt die Passate nicht, wie man erwarten sollte,

4. Die Alpen und Süddeutschland - S. 53

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 53 — schiedenen Tage, Monate, Jahreszeiten und Jahre erhält, nennt man die Normaltemperaturen. Ihre Feststellung ist deshalb von großer Wichtigkeit, weil nur sie es ermöglichen, die Wärmeverhältnisse der verschiedenen Gegenden und Ortschaften auf der Erde genau miteinander zu vergleichen. 6. Ergebnisse. Die Wärme oder Temperatur nimmt nach der Höhe zu stetig ab. Die Abnahme beträgt im Durchschnitt 1i.2° bei je 100 m Steigung. Es gibt zwei Grüude für diese Erscheinung: 1. Die oberen Luftschichten sind dünner, trockener und reiner als die tiefereu und nehmen darum weniger Wärme- strahlen auf als diese. 2. Die Lust wird hauptsächlich vom Erdboden aus erwärmt. Die dem Erdboden z n n ä ch st gelegenen Schichten müssen also stärker erwärmt werden als die weiter entfernt liegenden. Bei der Besprechung der Zoueu (§ 5 c) ist ausgeführt worden, daß die Wärme eines Ortes der Erdoberfläche von seiner Lage zum Äquator oder seiner geographischen Breite abhängt. Wir können diesen Satz jetzt dnrch einen zweiten ergänzen. Außer der Breitenlage kommt auch die Höhenlage in Betracht. Zwei Orte, die unter gleicher Breite, aber in verschiedener Höhe liegen, haben auch verschiedene Wärme. Die Wärme eines Ortes hängt ab: 1. Von seiner Breitenlage, 2. Von seiner Höhenlage. 15. Die Täler der Alpen. a. Langen- und Quertäler. Die Alpen sind von zahlreichen tiefen und dabei reich bewäfferteu und fruchtbaren Tälern durchzogen. Kein anderes Gebirge der Erde kann sich in dieser Beziehung mit ihnen messen. Betrachtet man eine Alpenkarte etwas ge- naner, so kann man leicht zwei Arten von Tälern unterscheiden, nämlich solche, die in der Richtung der Hauptkämme des Gebirges ziehen, und solche, die quer dazu verlaufen. Jene nennt man Längentäler, diese Quertäler. Die Längentäler find die größten und wichtigsten Täler der Alpen. Die meisten von ihnen liegen im n. und ö. Teile des Gebirges; der Südhälfte fehlen sie fast ganz. Solche Längentäler bilden z. B. auf der Nordseite die Rhone (G. 58) und der Rhein in ihrem oberen Laufe, der Inn (G. 69) und der

5. Die Alpen und Süddeutschland - S. 4

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
_ 4 — Durch die angeführten Gründe ist die Kugelgestalt der Erde bewiesen. Aber eine vollkommen regelmäßige Kugel ist die Erde uicht. Bei eiuer voll- kommenen Kugel liegen alle Teile der Oberfläche in ganz gleicher Entfernung vom Mittelpunkte. Das trifft bei der Erde nicht zu. Man hat vielmehr die Entdeckung gemacht, daß sie an zwei entgegengesetzten Seiten, den beiden Polen, etwas abgeplattet ist. Sie gleicht also in ihrer Gestalt einer Apfelsine. Doch ist die Abplattung nur unbedeutend. Sie beträgt nur etwa den 300. Teil des Erddurchmessers. Die Kugelgestalt der Erde wird serner durch die Unebenheiten ihrer Oberfläche beeinträchtigt. Allein im Vergleich zu der gewaltigen Masse des Erdballs sind selbst die höchsten Gebirge nur sehr unbedeutende Boden- anschwellnngen. Sie sind verhältnismäßig nicht einmal so groß wie ein Sand- körnchen, das sich auf eiuer Kegelkugel befindet. o. Einwendungen dagegen. Als zuerst die Kugelgestalt der Erde behauptet wurde, da erhob man allerlei Einwendungen dagegen. So waren viele Leute der Anficht, wenn man um die Erde herumreise, so müsse man endlich in Gegenden gelangen, wo der Kopf nach unten gerichtet sei und man unfehlbar in die bodenlose Tiefe hinabstürzen werde. Nun ist es allerdings richtig, daß die Leute, die auf der uns entgegengesetzten Seite der Erde wohnen, ihre Füße den unfern gerade entgegen gerichtet haben. Wir nennen sie darum auch wohl uusre Antipoden, d. h. Gegenfüßler. Aber auch diese Leute haben den Kopf nach oben, die Füße nach unten gekehrt; über sich haben sie den Himmel und unter sich die Erde, gauz wie wir. Wo wir uns auch befinden mögen, es gibt kein Unten als die Erde, die stets zu uuseru Füßen, und kein Oben als den Himmel, der stets über unserm Haupte ist. Kein Geschöpf, kein Gegenstand auf dem Erdball kauu in die Gefahr kommen, von ihm herabzufallen, weil die Erde alles anzieht und festhält, was sich aus ihr befindet. Diese Anziehung ist überall auf den Mittelpunkt der Erde hin gerichtet. Wenn demnach nnfre Antipoden ihre Füße auch den unfern entgegengerichtet haben, fo haben sie sie doch nach unten gekehrt, weil sie sie dem Mittelpunkte der Erde zugekehrt haben. Anmerkung. Die meisten Beweise für die Kugelgestalt der Erde stammen bereits aus dem klassischen Altertum. Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts tauchten Ver- mutungen auf, daß die Vorstellung von der Kugelform der Erde der Wirklichkeit doch uicht ganz entspreche. Durch Newton wurde nämlich darauf hingewiesen, daß infolge der Umdrehung der Erde am Äquator eine Anschwellung, an den Polen dagegen eine Abplattung eingetreten sein müsse. Die wahre Gestalt der Erde sei also die eines Rotatious-Sphäroides oder Ellipsoides. Durch genaue Gradmessungen und Pendelbeobachtungen wurde die Richtigkeit dieser Vermutungen erwiesen. Neuerdings nun hat man gefunden, daß noch andere Abweichungen vorkommen, daß insbesondere die Meeresfläche inmitten der Ozeane ein tieferes Niveau hat als an den Festlandsküsten. Man bezeichnet deshalb heute die wahre Erdgestalt als Geoid. „Wir haben uns die Geoidsläche als eine solche allseitig gekrümmte zu denken, die sich aus stetig ineinander

6. Die Alpen und Süddeutschland - S. 204

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Anhang Aufgaben. (Die fettgedruckten Ziffern über den Abschnitten bezeichnen die Kapitel des Buches, zu denen die Aufgaben gehören.) 1. Warum war es so schwer, die wirkliche Gestalt der Erde zu erkennen? — Warum wird der Horizont größer, wenn man einen höheren Standpunkt einnimmt? — Wie ist es zu erklären, daß wir sagen: „auf" das Meer fahren? — Warum trifft die Beobachtung, daß ferne Gegenstände zuerst mit der Spitze sichtbar werden, auf dem Lande nicht immer zu? — Warum kann durch Erdumsegelungen allein nicht bewiesen werden, daß die Erde eine Kugel ist? — Warum find Fahrten um die Erde in nordsüdlicher Richtung un- möglich? — Wenn man die Erde als einen Globus von 11\2 m Durchmesser darstellte, wieviel würde denn die Abplattung betragen? 2. In welcher Zeit könnte ein Fußwandrer, der täglich 40 km zurücklegt, die Erde umwandern, vorausgesetzt, daß eine solche Wanderung möglich wäre? — Wieviel Zeit würde er gebrauchen, um eine Strecke von der Länge des Erddurchmessers zurückzulegen? — In wieviel Tagen würde ein Eisenbahnzug, der in 1 Stunde 40 km weit fährt, diese Strecken zurücklegen? — Der Mont Blanc, der höchste Berg der Alpen, ist 4800 m hoch, der Gaurisankar, der höchste Berg der Erde, 8800 m. Den wievielten Teil des Erd- durchmessers beträgt die Höhe dieser Berge? — Wie hoch müßten sie auf einem Globus von 1lz m Durchmesser sein? — Das Deutsche Reich hat einen Flächeninhalt von 541000 qkm. Den wievielten Teil der Erdoberfläche macht das aus? 3. Warum sprechen wir von einer scheinbaren Bewegung der Himmelskörper? — Wo- durch wird dieser Schein hervorgerufen? — Wie verhalten sich Erd- und Himmelsachse zueinander? — Welchen Weg legt bei der Erdumdrehung ein Punkt am Äquator a) in einem Tage, b) in einer Stunde, c) in einer Minute, d) in einer Sekunde zurück? — Vergleiche die Bewegungsschnelligkeit eines Punktes am Äquator mit der einer Kanonen- kngel! (400 m in der Sekunde).

7. Die Alpen und Süddeutschland - S. 9

1905 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 9 — bildete ein längliches Viereck, das in w. Richtung seine größte, in ns. Richtung seine kürzeste Ausdehnung hatte. Jene war also die Länge, diese die Breiie. Anmerkung 2. Bezuglich der Gradbezeichnung herrscht noch große Verworrenheit. Nach Wagner (Lehrbuch I, 57) muß mau unterscheiden zwischen Längengraden und Graden der Länge und ebenso zwischen Breitengraden und Graden der Breite. Ein Längengrad ist der Landstreifen zwischen je zwei Meridianen, ein Breitengrad der Streifen zwischen zwei Breitenkreisen. Die Grade der Länge und Breite sind dagegen gleichbedeutend mit den Meridianen und Breitenkreisen. Nun besteht aber wieder eine Abweichung in der Zählung. Nach Kirchhoff, der keinen Unterschied zwischen beiden Bezeichnungen macht, liegt der 50. Breitengrad zwischen dem 49. und 50. Breitenkreise, nach Wagner dagegen zwischen dem 50. und 51. Jene Zählung ist offenbar die logisch richtigere, da man doch wohl den Streifen zwischen dem Äquator und dem 1. Parallelkreise als 1. Breitengrad bezeichnen muß, auch der 90. Breitengrad sonst in Wegfall käme. Andererseits widerstrebt es aber wieder uuserm Denken, die Lage eines Ortes nach einer Linie zu benennen, die bereits darüber hinaus- liegt. Für die Schule empfiehlt es sich deshalb wohl, die vorhin gemachte Unterscheidung fallen zu lassen und Grad stets im Sinne von Breitenkreis oder Meridian zu nehmen. 5. Die Zonen der Erde. a. Die ungleichmäßige Verteilung der Wärme auf der Erdoberfläche. Wie jeder aus Erfahrung weiß, erhält die Oberfläche der Erde ihre Wärme hauptsächlich von der Sonne. Diese Wärme ist aber nicht überall und zu allen Zeiten gleich. Es bestehen vielmehr hinsichtlich ihrer Verteilung die größten Unterschiede. So ist die Wärme größer am Mittage als am Morgen und Abend, größer am Tage überhaupt als in der Nacht, größer im Sommer als im Winter. Reist man von unsern Gegenden aus nach N., so nimmt die Wärme mehr und mehr ab; reist man dagegen nach S., so nimmt sie stetig zu. Am wärmsten ist es in den Gegenden am Äquator. Hier herrscht das ganze Jahr hindurch eine für uns fast unerträgliche Hitze. Schnee und Eis gibt es dort nur auf den höchsten Bergen. Je weiter man sich dagegen vom Äquator nach N. oder S. entfernt, desto mehr wird man eine Abnahme der Wärme bemerken. In den Polargegenden ist die ganze Natur vor Kälte erstarrt. Alles ist mit ewigem Schnee und Eis bedeckt. Woher rühren diese großen Unterschiede der Wärmeverteilung auf der Erde? Daß es in der Nacht kälter ist als am Tage, bedarf kaum der Erklärung. Wenn die Sonne nicht mehr scheint, kann sie auch nicht mehr erwärmen. Die Wärme aber, die sie am Tage der Erde zugesendet hat, strahlt des Nachts wieder in den kalten Weltraum aus. Es ist ferner leicht begreiflich, daß eine Stelle um so wärmer werden muß, je länger sie von der Sonne beschienen wird. Weiter hat man durch Beobachtung festgestellt, daß die Wirkung der Sonnenstrahlen abhängt von der Richtung, in der sie die Oberfläche der Erde treffen. Wo sie senkrecht auffallen, da ist ihre

8. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 93

1880 - Dresden : Salomon
93 auf welcher durch 32 vom Mittelpunkte iu gleichen Abständen von einander nach der Peripherie gezogene Linien die Richtung der Weltgegenden angegeben ist. Je 2 Linien sind 11v20 von einander entfernt, da der ganze Umkreis 360° enthält. Die Winde heißen: Nord, Nord zu Ost, Nord-Nord-Ost, Nordost zu Nord, Nordost, Nordost zu Ost, Ost-Nord-Ost, Ost zu Nord, Ost, Ost zu Süd, Ost-Süd-Ost, Südost zu Ost, Südost, Südost zu Süd, Süd-Süd-Ost, Süd zu Ost, Süd, Süd zu West, Süd- Süd-West, Südwest zu Süd, Südwest, Südwest zu West, West- Süd-West, West zu Süd, West, West zu Nord. West-Nord-West, Nordwest zu West, Nordwest, Nordwest zu Nord, Nord-Nord- West, Nord zu West. Die Cardinal- oder 8 Hauptwinde sind N., O., S., W., No., So., Sw. und Nw. § 7. Feuchtigkeit der Atmosphäre. Unter Einwirkung der Wärme gehen die Wasfertheilchen an der Oberfläche eines Gewässers in den gasförmigen Znstand über und verbreiten sich in der Atmosphäre, wie man das gut be- obachten kann, wenn man an einem heißen Tage ein mit Wasser- gefülltes Gefäß in's Freie setzt. Das Wasser im Glase nimmt schnell ab, weil die Wassertheilchen an der Oberfläche Dampf- gestalt annehmen und sich in der Luft verbreiten. Dieser Prozeß heißt Verdunstung oder auch Verdampfung. Ueber der Wasserfläche, namentlich über den Meeren der heißen Zone, ist die Verdunstung am stärksten; je wärmer die Luft und das Wasser ist, desto rascher verdunstet das Wasser. Die Verdunstung wird ferner befördert und beschleunigt durch trockene und bewegle Luft, weniger durch feuchte und ruhende Luft; an warmen windigen Sommertagen sehen wir aus diesem Grunde nach einem Regen die Straßen bald getrocknet. Die Atmosphäre enthält demnach immer mehr oder weniger Wasserdampf, und zwar steigt und fällt der Wassergehalt derselben mit der Temperatur. In hei- ßeren Gegenden ist er größer als in kälteren, größer auck in Ebenen als auf Bergen, größer im Sommer als im Winter, größer bei Tage als bei Nacht. Von großem Einflüsse sind da- bei die herrschenden Winde und die Bodenverhältnisse, weshalb eigentlich nur von dem Wassergehalte der Atmosphäre an einem bestimmten Orte und in einer bestimmten Zeit die Rede sein kann. Man bestimmt den Wassergehalt der Luft mit Hülfe des Hhgro- Meters, von denen einige, wie das von Saussure, sich darauf

9. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 183

1880 - Dresden : Salomon
183 Sternbildern des Persens und der Cassiopeja und kehrt über Schwan, wo sie besonders stark und glänzend ist, Adler und Scorpion wieder zum Ausgangspunkte zurück. Vom Nordpol bleibt sie c. 20° entfernt, dem Südpol nähert sie sich etwas mehr, und ihre Breite schwankt zwischen 4 — 22°; in der Nähe des südlichen Kreuzes, wo sie auch einen mächtigen Arm südlich aus- sendet, ist die geringste, zwischen Schlangenträger und Antinous die größte Breite. Sie soll aus etwa 18 Mill. Sterueu bestehen, die aber durch die einzelnen Theile des Gürtels ungleich vertheilt sind. Welchen Einblick eröffnet dies in das Universum! Wie groß ist Gottes Welt! § 17. Entstehung der Sternenwelt. Wir wissen, wie nach der mosaischen Schöpfuugsgeschichte die Welt entstanden ist. Manche Gelehrte haben eigene Theorien über die Entstehung des Alls aufgestellt. Es sind Hypothesen, die mehr oder weniger den Schein der Wahrheit für sich haben. Der Philosoph Kant stellte zuerst eine mechanische Theorie von der Entwicklung unseres Planetensystems auf. Er behauptete nämlich, daß alle Stoffe, aus denen sich die Himmelskörper unserer Sonnenwelt gebildet, ursprünglich in ihren elementaren Grund- stosf aufgelöst, den Weltraum erfällt hätten. Durch Gravitation der Stoffe habe sich zunächst ein Centralkörper, die Sonne, ge- bildet, worauf durch Wirkung der Schwungkraft und Zurück- stoßungskraft ganz fein zertheilter Stoffe die Planetenwelt ent- standen sei. La Place gab in seiner „Mechanik des Himmels" eine andere Hypothese. Nach seiner Meinung soll sich vermöge einer aus- nehmend großen Wärme die Atmosphäre der Sonne über alle Planetenbahnen hinaus erstreckt haben und sich erst nach und nach in ihre jetzigen Grenzen zurückgezogen haben. Hieraus seien die Planeten an den durch fortschreitende Abkühlung entstandenen Grenzen dieser Atmosphäre durch die Verdichtung der Zonen, welche sich bei ihrer Abkühlung und Verdichtung auf der Ober- fläche der Sonne absetzen mußten, entstanden. Auf ähnliche Weise hätten sich dann aus der Atmosphäre der Planeten die Trabanten oder Satelliten gebildet. Nach den Gesetzen der Schwere mußte die Masse, aus der unser Sonnensystem sich bildete, Kugelgestalt annehmen. Durch eine nicht in ihr liegende Macht, die Schwung- kraft, erhielt sie Axendrehnng in der Richtung von West nach

10. Leitfaden zur physikalischen und mathematischen Geographie - S. 137

1880 - Dresden : Salomon
137 oder in runder Zahl zu V300. Setzt man für den Aequatorial- durchmesser 300, so muß man für den Polardurchmesser 299 setzen, und ist der erstere 1719 Beeilen lang, so beträgt die Länge des letztern 1713^Vs0v Meilen, denn 1719 : x — 300 : 299 = 171391/3oo. Endlich beweist man die Abplattung der Erde aus ihrer Axendrehung, wie umgekehrt die Abplattung ein Beweis für die Rotation ist. Im Jahre 1676 behauptete der große Newtou aus theoretischen Gründen, die Anschwellung am Aequator und die dadurch entstandene Abplattung an den Polen könne die Erde nur durch die Axendrehung im frühern flüssigen Zustande erhalten haben. Ein rotirender kugelförmiger Körper plattet sich ab, wenn es die Masse zuläßt; Versuche mit der Centrifugalmaschiue veranschau- lichen das. Einen interessanten Versuch erwähnt Dove. Weuu man Oel, welches auf Wasser schwimmt, aber im Weingeist unter- sinkt, zuerst in Alkohol gießt und dauu diesem so viel Wasser hin- znfügt, daß diese Mischung des schweren Wassers und leichtern Alkohols gerade die Dichtigkeit des Oels erhält, so zieht sich das Oel zu einer vollkommenen Kugel zusammen, die in der durch- sichtigen Mischung frei, wie die Erde im Weltenraum, schwebt; steckt man nun vorsichtig einen Draht durch die Kugel und bringt sie in Drehung, so plattet sie sich zu einem Sphäroid ab, und bei größerer Ro- tationsgeschwindigkeit trennt sich das Oel und rotirt als Ring um die Drehuugsaxe, was zugleich die Entstehung der Salurnsringe veran- schaulicht. Man kann sich auch die Abplattung an Fig. 9 deutlich macheu. Es sei Pp die Erdaxe, Ca ein Erdradius vom Mittel- punkte nach dem Aequator. Denken wir uns in der Kugel die beiden Röhren mit Wasser gefüllt und die Kugel ruhig, so werden die Wassersäulen gleich groß sein, weil beide durch die Schwere nach dem Mittelpunkte C hingezogen werden; rotirt aber die Kugel um die Axe Pp, so wird durch die Schwungkraft das Gleichgewicht gestört, der Zug der Schwere wird unter dem Aequator um V300 vermindert und demgemäß die Wassersäule Fig. 3. p
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