Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 56

1889 - Gotha : Perthes
in Bhmen und Mhren. den Slovenen in dem stl. Noricum und in Pannonien, den Kroaten und Serben in dem alten Dalmatien (sdl. v. d. Save). Die Besiegung der Sachsen hatte die der anwohnenden Sb enden*), die Unterwerfung der Baiern und Avaren die der benachbarten siids lavischen 2) Völker im Gefolge. Die Bekehrung der letzteren zum Christentum wurde dem Bistum Salzburg (798 zum Erzbistum erhoben) bertragen. b) Hie Pflege allgemeiner Zultur. Mitten in seinen Eroberungen ging Karl an das Werk der geistigen und sittlichen Hebung seines Volkes; bei denl tiefen Bildungsstande der frnkischen Geistlichkeit muszte er die Männer der Wissenschaft von fremd her gewinnen suchen. Bedeutungsvoll ward in dieser Hinsicht das I. 781, in dem er bei einem Aufenthalt in Italien den Angelsachsen Alkuin bestimmte, an seinen Hof zu kommen (782). In demselben fand er das vortrefflichste Werkzeug fr die Ausfhrung seiner Plne. Durch ihn wie durch zwei andere Männer, die er gleichzeitig nach dem Frankenreiche rief, den Langobarden Paulus Diakonus, Sohn des Warnefrid, der spter die Geichichtc seines eigenen Volkes schrieb, und Peter von Pisa richtete er die aus alter Zeit stammende Hofschule neu ein, an der er selbst, seine Kinder und die Shne vornehmer Franken, welche nach alter Sitte an den Hof gebracht wurden, teilnahmen; in derselben bildeten sich Männer wie Angilben, mehrfach der vertraute Ge-sandte Karls an den Papst, und Einhard, der Biograph des Kaisers. Zur Wiedererweckung antiker Kultur3) und Wissenschaft und zur Reinigung der christlichen Kirche sollten diese Männer, die einen Freundeskreis 4) um ihn bildeten, ihm behilflich sein; durch Grndung von Schulen suchte er die hhere Bildung in weiteren Kreisen zu verbreiten; die blhendste ward die Abtei des heiligen Martin zu Tours, deren Leiter seit 796 Alkuin war; von hier aus erhielten alle bedeutenderen Bistmer und Abteien, die sich durch wissenschaftliche Thtigkeit oder wenigstens Abschreiben der heiligen Schriften und der besten Handschriften der klassischen Schriftsteller auszeichneten, in der nchsten Zeit ihre Vorsteher5). Selbst bis zum Gedanken eines Volksunterrichts erhoben sich Karls Plne, und neben die Pflege der antiken und christlichen Bildungsformen stellte sein universaler Geist die Krf-tigung nationaler Sinnesart, wie dies sein Gebot der Sammlung der alten 1) Die Wenden a. d. Elbe u. Saale (die sogen. Polaben) zerfielen in 3 grere Ab-teilungen, in Abodriten (an d. Ksten der Ostsee), Wilzen (zwisch. d. mittl. Elbe u. Oder) und Sorben (zwisch. Saale u. Bober). 2) Jstrien, Venetien und Dalmatien, die sich Karl unterworfen hatten, hat dieser in einem Frieden (812) an das byzantinische Reich abgetreten. 3) Der Aachen er Dom wurde nach d. Muster von S. Vitale in Ravenna aufgefhrt; antike Sulen aus Rom u. Ravenna wurden dabei benutzt. 4) Der Wissenschaft!. Freundeskreis Karls bildete eine Akademie, in der wissenfchastl. Fragen errtert, eigene (dichterische) Erzeugnisse vorgelesen wurden. Wie weit die Standes-unterschiede hier zurcktraten, beweist die Annahme anderer Namen; so hie Karl David, Alkuin Flaccns, Angilbert Homer, Einhard nach d. kunstreichen Erbauer der Stiftshtte Befeleel. 5) Alkuins grter Schler war Hrabanus Maurus, der Fulda zu einer Pflanz-stttt gelehrter Bildung fr ganz Deutschland machte (847 Erzbisch, v. Mainz).

2. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 126

1794 - Gotha : Ettinger
126 Vih. Helvetien. 1793 Prinz von Koburg rettet Mastricht/ und treibt März. iw Franzosen ñus den Niederlanden wieder heraus. Icitt ficht ein Theil der holländi- schen Truppen in Verbindung mit Englän- der» und Hanovcranern. vm. Helvetien. A. Noch fein Freystaat, bis izoz. in Verbindung. 4zo Den Römern nahmen es Burgunder und Ale- mannen ab. Jene ließen sich zwischen der Rüß, der Rhone und dem Gebirge Iura, diese zwischen der Rüß und dem Rhein, nieder- 496 Als der fränkische Chlvdewig die Alemannen überwand, bemächtigte er sich auch ihres Antheils an der Schwein Hierzu brachten seine Söhne auch den bürgundrschen Theil. 843 Als die fränkische Monarchie durch den Ver- gleich zu Verdun getheilt wurde, bekam Lo- thar den burgundischen, und Ludwig der Deutsche den alemannischen Theil von Hel, 870 vetien. Nach Lothars Ii Tode fiel aber auch das burgundische Helvetren dem deutschen Reiche zu. In der Folge wurde es mit dem ggg burgundischen Königreiche vereinigt. Bey diesem blieb es bis auf die Zeit, da das gan- 022 re burgundische Reich dem deutschen einver- * leibt wurde. 2. Die

3. Erster Unterricht vom Menschen und den vornehmsten auf ihn sich beziehenden Dingen - S. 109

1781 - Gotha : Reyher
Erscheinungen. 109 ven nennt, und welchen die Kunst allerley Ein- richtungen und Gestalten gegeben hat. 259. Die einfachste unter allen ist 1 eine un- biegsame Srange, an welcher man sich drey be- sondere Stellen gedenkt, eine woran der zu be- wegende Körper gebracht ist; eine andere, wo sie fest aufliegt und noch eine, wo man die Arafc angebracht hat. Sie wird * euv Hebel genannt, und man muß von demselben überhaupt be- merken, daß man destomehr mit ihtn ausrichten kann, je naher der Ort wo die Stange fest aufliegt, der Sache ist, die bewegt werden soll, und je länger als- dann der Theil der Stange ist, an welchem man hebt. 260. So stellen 1 2 3 unsere Hebebäume, Heu- und andere Gabeln, Schaufeln, Zangen, Schee- ren, lauter solche Hebel vor, und wenn das vorhin- gesagte genau bey denselben beobachtet wird, so läßt sich unter allen Umständen am meisten durch diesel- den ausrichten. 26 l. Bey einer Heugabel z. E. ist vorn bey den eisernen Zmken der Ort, woran ich die Sache befestige, die bewegt werden soll. Da wo ich die linke Hand halte, ist der Ort, wo ich die Kraft an- bringe, mit welcher ich die Sache in die Höhe heben will, 1 Welches ist die einfachste unter allen? 2 Wie wird siegenennet? , 3 Was haben wir stu Geräthschaften, welche tnsgesarmm wlche Hebel vorstellen?

4. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 1

1824 - Gotha : Ettinger
I. Geschichte des Menschenge- schlechts. Erster Zeitraum. Von Adam bis Moses, 2400 Jahre. lt <&U Erde, der Wohnplah des Menschenr geschlechtes, hat, erst vor etwa sechs tam send Zähren, die gegenwärtige Gestalt ihrer Oberflache erhalten. Die Erde ist ein fast kugelrunder Planet, der stch um eine Sonne dreht. Drey Vier- tel von ihrer Oderstäche sind mit Master bedeckt. Aus demselben ragt das feste Land, gleich Inseln, hervor. Eigentlich sind diese Inseln ungeheure Bergrücken, die stch über das Wasser erheben. Diese Gestalt hat die Oberfläche der Erde aber nicht von jeher gehabt. Ein Theil des jetzt trockenen Landes war ehedem Meeresboden. Durch unterirdisches Feu- er, durch Erdbeben, durch Master, wur- de die Oberfläche der Erde manchmal verändert. Einehauptveränderungdie- ser Art mag stch vor etwa 5800 Jahren 4000 vor zugetragen haben. Christo. A 2. Die >

5. Elementarbuch für den ersten Schulunterricht in der Geschichtkunde - S. 75

1824 - Gotha : Ettinger
\ Ii. Deutsche Geschichte. 75 Bey den bischöflichen Kirchen wurden ge- wöhnlich Schulen angelegt. Karl der Große, der sich derselben mit beson- derm Eifer annahm, ließ sich auch die Ausbildung der Muttersprache angele- gen seyn. Zu seiner Zeit schrieb man zuerst in deutscher Sprache, und die Namen Deutsch und Deutschland wur- den nun gewöhnlicher. H. Pon Ludwig dem Deutschen bis auf Friedrich i, 843—1152. 1, Deutschland ward ein eigener Staat. Karl der Große hatte seinen Sohn, Lud- wig den Frommen, zum Nachfolger. (S. 23 ) Dessen Söhne theilten die vä- 843 terliche Monarchie. Ludwig der Deut- sche bekamdeutschland bis an den Rhein, imgleichen den Bezirk von Maynz, Worms und Speyer. Ludwig des Deutschen Söhne theilten sich in Deutschland; aber der jüngste, Karl der Dicke, brachte alles wieder zusam- men (S. 23.) Als er abgesetzt wurde, g87 folgte ihm fern Bruderssohn Arny^f. Dessen Sohn, Ludwig das Kind, schloß diedeutschenachkommenschaftkarlsdes gn Großen. 2. Deutsch- \

6. Bilder aus dem Deutschen Reiche - S. 395

1890 - Gotha : Behrend
Die Moore Norddeutschlands. 395 stehendes Wasser zur Voraussetzung entweder in muldenförmigen Ver- tiefungen, oder auf wagerechten oder wenig geneigten Landflächen. Be- günstigt wird die Moorbildung, wenn in geringer Tiefe des Bodens sich der Ortstein (Raseneisenstein) findet, der als nndnrchlassende Schicht das Ein- sickern des Wassers erschwert. Wo nun das Wasser stehen bleibt, da belebt es sich von Pflanzen, welche, im Herbst absterbend, die unterste Schicht des Moores, das Sohlband bilden. Tiese Schicht, etwa einen Fuß mächtig, wird nach und nach so dicht, daß sie kein Wasser mehr durch- läßt. Das stillstehende Gewässer bedeckt sich mit einer grünen Moos- decke, welche Lage sich in der Tiese als sogen. Moostorf wiedersindet. Die über der Mooslage wachsende Schicht besteht im wesentlichen aus dem Heidekraut, untermischt mit dem sogen. Post. Die mit Wasser ge- tränkten Wurzeln der Heide sterben gleichfalls ab, aber die vorjährige Heidepflanze wird von neuer Heide überwuchert, und so wächst das Moor nach oben hin fort. Es besteht deshalb hauptsächlich aus den verwesten Resten des Heidekrauts. Bislang ist von der Wissenschaft nicht aufgeklärt, wie das Moos in größerer Tiefe deutlich erkennbar erhalten bleibt, während die Heide zu einer unkenntlichen Masse verwest. Jahrhunderte laug diente der Moorboden nur dazu, den Menschen das Brennmaterial zu liefern. Vor dem Gebrauch der Steinkohlen, deren Einfuhr von Jahr zu Jahr zunimmt, brannte man in Ostfries- land außer etwas Holz ausschließlich Torf. Die Torfgräbern ernährt 7—8000 Bewohner jenes Landes. Die jetzige Form des Torfs ist wohl erst seit einigen Jahrhunderten in Gebrauch; von den Bewohnern des alten Frieslands berichtet der Römer Plinius (50 n. Chr.): „Den mit ihren Händen geformten Erdschlamm trocknen sie mehr bei dem Winde, als an der Sonne aus, um ihre Speisen dabei zu kochen und die vom Nordwinde erstarrenden Glieder zu erwärmen." Die Ge- winnnng des Torfes geschieht jetzt in folgender Weise. Schon vor Sonnenaufgang, morgens 2 Uhr, geht der Torsbauer mit seinen Leuten an die Arbeit. Zu dieser sind 4—6 Mann erforderlich, die zusammen „Ploog" (Pflug) genannt werden. Ein Stück Moor wird seiner ganzen Breite nach abgegraben. Die obere Erde. „Bnnkerde" genannt, ist zum Torf uubrauchbar; sie wird wird deshalb mit einem spitz zulaufenden Spaten in einer Tiefe von 1/2 m abgestochen und in die „Plütte" ge- worsen, aus der im Jahre vorher der Torf gegraben ward. Ein Ar- beiter zerlegt alsdann das Moor mittels eines sechseckigen Spatens, „Sticker" genannt, durch senkrechte Stiche in lauter kleine Stücke von der Form eines Torfs, die dann von einem in der „Pütte" stehenden Arbeiter abgestochen und auf den Rand des Hochmoors geworfen werden. Hier nimmt sie ein anderer Arbeiter auf die „Pricke", ein vierzinkiges Gerät, und packt sie auf einen Karren, den ein vierter auf das Hoch- moor schiebt, wo der Tors getrocknet wird. Zu diesem Zwecke macht man eine lange Lage von 2 Törsen breit und hoch, darüber eine Quer- läge und wirst dann den übrigen Torf durch Umkippen des Karrens schräg gegen die Reihe. Ein „Ploog" kann täglich gegen 100 000 Stück Torf in Reihen liefern. Durch Wind und Sonne wird der nasse Torf

7. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 15

1880 - Gotha : Perthes
Voebemeekun&En Zu Speunee-Menke Hand-Atlas : Mittelaltee Und Neueee Zeit. zwischen Hainau und Bracbant, nicht zwischen Brachant und Hasbania, Für die erstere Lage sprechen allerdings nur Ueber- lieferungen sehr späten Datums, für die zweite aber nur die Uebereinstimmung mit einer kirchlichen Provincialgrenze, ein Umstand, dem ich früher grösseres Gewicht, beilegte, als gegen- wärtig. Der Hauptstamm der Franken, die Salier, hatte, bevor Chlogio auf romanischem Gebiete Oamaracus und das Gebiet bis zur Somme eroberte, seinen Sitz im Norden der Carbonaria. Von diesem ihrem alten Gebiete war die Landschaft Thoringia j ein nicht unerheblicher Theil. Sie erstreckte sich durch mehrere Gaue, vermuthlich Bracbant, Hasbania, Taxandria, Masalaud, vielleicht auch Chattuariensis und Moilla, vom linken Rheinufer bis zur Carbonaria, und in ihr lag Dispargum, vermuthlich Duys- burg bei Brüssel. Seit der Unterwerfung des Reichs des Syagrius bildete das unterworfene romanische Land zwischen Carbonaria und Ligeris den Hauptsitz der fränkischen Macht Seine Städte waren so wichtig, dass bei den ersten merovingischen Theilungen ieder der Theilenden an ihnen einen Antkeil erhielt, während die übrigen unwichtigen Länder im Ganzen verteilt wurden. Es ist diess das auch in einem viel besprochenen Titel der lex Salica erwähnte Land zwischen Carbonaria und Ligeris. Herrschende Ansicht ist diess freilich augenblicklich nicht. Statt unter dem Ligeris den Ligeris zu verstehen und die Abfassung des Titels in die Zeit nach Gewinnung der Loiregrenze zu setzen, hält man an einer früheren Abfassung fest und sub- stituiert jenem allbekannten Flusse einen sprachlich unmöglichen Fluss, wie Waitz auch in der neuesten Ausgabe der D. V. G. den Lys, Duvivier die Lieser in Bietgowe: Ansichten, die sich auch dadurch als hinfällig erweisen, dass sie nicht mit den Gau- grenzen harmonieren. Dass der kleine vasconische Leyre, an den Bonnell denkt, früher Ligeris geheissen habe, ist möglich, obgleich ich den Nachweis ebenso wenig zu führen vermag wie Bonneil. Die mir bekannt gewordenen vasconischen Urkunden geben keinen Aufschluss darüber. Aber unstatthaft ist dem Redactor jenes Titels, eine so mangelhafte Behandlung der Sprache zuzuschreiben, wie darin liegen würde, wenn er unter dem ohne nähere Bezeichnung gebrauchten Namen Ligeris statt des nahe liegenden grossen Grenzflusses von Aquitania und Francia ein weit über denselben hinaus liegendes kleines Flüss- chen gleichen Namens verstanden hätte. Dass der zweite Hauptstamm der Franken, die Ripuarier, sich bis Verdun erstreckt haben, beruht auf einer einzigen, über- diess nicht einmal vollständig beweisenden Stelle. Heber die merovingischen Theilungen hat Bonnell gründlich und fast erschöpfend gehandelt. Nur Weniges lässt sich ergänzend und berichtigend zufügen, z. B. Sigibert’s Ur- kunden von 651. P. Dd. 1, 28. Sigibert verfügt über den Zoll ad Portum Vetraria super fluviis (Var. lect. fluvium) Taunucum Ittaque et porto illo qui dicitur Sellis immoque et vogatio super ttuvio Ligeris. Dass die Itta (jetzt Epte) hier verkehrt steht, erhellt aus Sickel L. 16?. ich wage nicht zu entscheiden, oh dafür itaque im Sinne von sieque in alten italienischen Urkunden ! ,so wie“) oder atque zu lesen sei. Portas Vetraria super fluvium Taunucum lag im Erbadilicus (Sickel L. 167) und scheint Port S. Père am Tenu (Loire-infér.). Sellis liegt im Turonicus. Die Erklärungen des Pertz’schen Index sind sinnlos. Dagegen kann ich der Vermuthuug Bonnell's, dass die bei der Theilung von 561 erwähnten Abrincates nicht als Be- wohner des bekannten Gaues, sondern als ein sonst unbekanntes Volk in Wasconia zu deuten seien, nicht beistimmen. Dieselben Gründe wie gegen seine bereits erwähnte erste vasconische Ver- muthung sprechen auch gegen diese zweite. Die Theilung von 600 verstehe ich so: Theuderich erhielt von Chlothar’s Reich das Land zwischen Loire und Seine. Vom Lande zwischen Seine, Oise und Meer verblieben Chlothar’n 12 Gaue, darunter nachweislich der Rotomagensis, während Theudebert von diesem Lande den ducatus Dentelini bis zum Meere bekam. Die erwähnten 12 Gaue scheinen zu sein: Wil- cassinus, Rotomagensis, Caletensis, Tellau, Vinemaus, Pontivus, Bolonionsis, Ambianensis, Vindoilisius, Belloacensis, Noviomensis, Camliacensis. Der Rest ist ducatus Dentelini. Was H. Hahd über die Theilung von Karl Martell’s Söhnen sagt, fällt in sich zusammen, wenn man sich vergegenwärtigt, dass bei Fredegar cont. 110 unter Auster bereits der Karo- lingische Begriff zu verstehen ist, und dass das Theilungsprincip in Bezug auf Francia identisch war mit dem Theilungsprincip ! von 768. Für die 596 von Theuderich beanspruchten Sugintenses et Turenses et Ca m pane uses sind von Schöpflin ein Thuren- gau und Kembsgau im Eisass erfunden, während er die Sugin- tenses auf den elsässischen Sundgau deutet Beweise hat er nicht; dennoch stimmen ihm Bonnell und Jacobs bei. Die Sugintenses beziehen sich indessen auf den lothringischen Gau Sugintensis, und unter den beiden anderen Stämmen sind wohl unbedenklich die Bewohner von Turgowe und Campania zu verstehen. Sapaudia in einem weiteren Umfange, als der Gau hat, lässt sich in dieser Periode nicht nachweisen. In der Stelle Ennodii V. S. Epiphanii Bouq. Iii, 371 (urbes Sapaudiae vel aliarum provinciarum), sind provinciae Gaue. Die angebliche Zugehörigkeit der Vallis Augustana zum burgundischen Reiche beruht anf einer falschen Urkunde. Dieser Gau und der Segusinus wurden während des langobardischen Zwischenreichs 575—585 an die Franken abgetreten. Zu Alamannien ziehe ich nicht bloss den Argowe, sondern auch den Ufgowe wegen der Grenze „contra Alamannosdie Kloster Rongemont hatte. Die älteste Grenze im Oberlaude zwischen Burgund und Alamannien würde danach mit der heuti- gen Sprachgrenze stimmen. Burgund muss sich aber frühzeitig in Resitz dieses Gaues gesetzt haben, nämlich vor Einrichtung der Lausanner Diöcese. Gegen Jahn’s Erörterungen über die nordöstliche Grenze der ßurgunden lassen sich viele Monita erheben. Weitahaburc, die Burg des Gaues Weitaha, Altenburg bei Naumburg. Fidiacus 717. Karl Marteil. P. Dd. I, 97, nach Bonnell 81 im Bietgowe. Unwahrscheinlich. Wo? Bagolosum 714. Pippin. P. Dd. I, 96. Bailleu sur Therain (Oise, Beauvais, Nivillers)? Werestein 752. Pippin. Sickel. Zu lesen ist wohl Nere- stein in Wormazfeld, wo Kaiser Otto Ii. 972 eine Ur- kunde aus stellt. Brennacus, Brinnacus, bekannte merovingische Pfalz, allgemein identificiert mit Braine, was sich aber sprach- lich schwerlich rechtfertigen lässt. Epao 517 Concil, kann nicht Yenne sein, wie man gewöhn- lich armimmt. Vergl. Jahn Ii, 144. Ich identificiere es mit S. Romain d’Albon unweit Albon, nicht weil ich sprachliche Verwandtschaft zwischen Epao und Albon an- nehme, sondern, weil der vicus Eppaonis (Sickel L. 282) eine ecclesia S. Romani hatte und zum ager Ebbaonenais das unweit davon gelegene Anneyron gehörte. S e 11 u s castrum „ super fluvium Ligeris “ bei Nibelung scheint eine irrige Angabe. Ein Seiles an der Loire (dep. Loir- et-Cher), das Ölsner angiebt, ist mir unbekannt. (30) Merovinger, Karolinger Nr. Ii. Reich der Franken unter Karl dem Grossen und seinen Nach- kommen bis 900. — Mit 6 Nebenkarten. Von Th, Menke. Dass Provincia seit der fränkischen Eroberung Burgunds 576 einen Theil des letzteren gebildet habe, ist ein weit ver- breiteter Irrthum (vgl. noch Jahn Burg. H, 243), den ich beim Entwurf von Europa theilte. Nach den Quellen war diess weder unter den Merovingern noch unter den Karolingern der Fall. Zu Burgundia gehörten Vallis Augustana nachweislich wenigstens bis 839, Vallis Segusina nachweislich wenigstens bis 807. Simson’s Darstellung des Jahres 817 ist demgemäss zu berichtigen. Wenn Autissiodorensis in dieser Periode burgun- disch genannt wird, so ist das ein Nachklang aus merovingischer Zeit In der That gehörte dieser Gau zu Franeia. Auch die merovingische Eintheilung von Franeia in Neu- stria und Austrasia findet sich noch vereinzelt in dieser Periode. Vorherrschend aber ist die folgende Eintheilung: A. Franeia autiqua, vetus. Es sind die ältesten Sitze der Franken, wie der Name sagt. In demselben waren mehrere, jedenfalls Ein Bischofssitz; Mosellana gehörte nicht dazu, und ein Theil der Veteros Franci fiel 843 an Lothar. Man wird daher wohl nicht irre gehen, wenn man die Südgrenze von Ribuaria, die Mitte des Ardennen-Forstes (Urta), die Carbonaria silva und die Somme Franeia vetus im Süden begrenzen lässt, Im Xi. Jahrhundert wird Eu als nördlicher Anfang von Neustrien bezeichnet. B. Franeia nova zwischen Carbonaria etc. und Loire, Britannia und dem Slawonlande. Es zerfällt in 3 Theile: 1. Austria östlich vom Rhein. Wormazfeld, Spiragowe tmd Nawagowe theilten vielfach die Geschicke von Austria und blieben schliesslich bei demselben. 2. Media Franeia, auch einfach Franeia zwischen Rhein und einer aus Adrevaldus (Mirac. S. Bened. Lib. I, 4, 16, 17. A. Ss. Mart. Ut, 312) und den urkundlichen Nachrichten über die Theilung von 768 sich ergebenden Linie. (Adrevaldus lebte zu Karls des Kahlen Zeit im Kloster Floriacus unmittelbar an dieser Linie.) Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 15

8. Hand-Atlas für die Geschichte des Mittelalters und der neueren Zeit - S. 4

1880 - Gotha : Perthes
Toäbeismkuiöeb Zïï Sprüier-Menke Haid-Atlas: Mittelalter Tod Ieïï1re Zeit Im westlichen Europa stand das fränkische Reich auf seinem Höhepunkte. Wenn von demselben gesagt, wird, es habe bis an die Weichsel gereicht, so ist darunter die obere Weichsel zu verstehen, wo deutscher Einfluss viel älter ist als in Pommerellen (s. das folgende Blatt). Im Norden Europa’» ist Britannien seinem grösseren Theile nach angelsächsisch geworden. Die Dänen sind im Besitz von Jütland und Schonen (nicht von Blekingen, wie aus einer gleichzeitigen Quelle hervorgeht). Bur gen da- land (Bornholm) hatte einen besonderen König. Die Raub- züge der Normannen beginnen. Ihre ersten Landungen sind auf der Karte angegeben. Zum ersten Mal erscheint Island, und zwar unter dem eiassischen Namen Thule (Dicuil 7, 2, 6). Fossaturo ist ein in Einhard’s Annalen gebrauchter Name für Abbäsija. In Bezug auf die Schreibung der arabischen Namen auf dieser Karte, sowie auf den später folgenden, bin ich Herrn Hofrath Pertsch in Gotha für seine bereitwilligst mir ertheilten Aufklärungen dankbarst verpflichtet. (4) Europa Nr. Iv. Europa zur Zeit der Herstel- lung des abendländischen Kaiserthums durch Otto I. (96*2). Von Th. Menke. Kaum anderthalb hundert Jahre waren nöthig ge- wesen, um Europa eine, im Vergleich zu dem vorangehen- den Heber sichtsblatte (Nr. 3), so bedeutend veränderte Gestalt zu. geben. Beginnen wir bei dem Westen. Das Königreich Leon, der Haupt,theil des den Nachkommen der Gothen gebliebenen christlichen Gebietes, ist südlich gegen die Länder der Mauren hin bis an den Duero erweitert. Das Gebiet der Vasconen, in seinen flacheren Gegen- den unter Karl dem Grossen vorübergehend den Franken unterworfen, ward bald unabhängig, und im Anfänge des X. Jahrhunderts erscheint bereits Sancho /. als König von Pampeluna. Der grösste und schönste südliche Theil der Halbinsel war noch in den Händen der Omai.jaden, die beim Ver- falle des Frankenreichs die Balearen gewonnen hatten und sich seit 929 Khalifen nannten. Fraxinetura in Burgund war eine Niederlassung spanischer Mauren. In Frankreich, dem einen Haupttheil des durch den Vertrag zu Verdun 843 getrennten grossen Frankenreichs, herrschte noch die Familie der Karolinger. Das eigentliche Gebiet dieser Könige war aber gegenüber den mächtigen Lehnsträgern, den Herzogen von Aquitanien, Vasconien und Burgund, den Grafen von Toiosa, Champagne und Flandern, den normannischen und bretagni» sehen Herzogen, nur sehr unbedeutend. Das Königreich Burgund, gleichfalls aus dem fränkischen Reiche hervorgegangen, hatte 910 den Matis- oonsis und um 928 Uceticus, Vivarieusis und den westlich von der Rhone gelegenen Theil von Lugdunensis an Frank- reich verloren und 922 den Argowe (darin Basel) von Deutschland abgetreten erhalten. Aus der Östlichen Hälfte des grossen Frankenreichs, mit welcher 925 auch Lothringen*) dauernd vereinigt wurde, war das deutsche Reich entstanden, das seine Herrschaft bereits weit in Sclavanien hinein erstreckte. Selbst ein Tlieii von Polen war ihm tributär. Der böhmische *) Zu Lothringen gehörte auch der Gau Castrensis, was bisher, auch von mir hei der Bearbeitung von Nr. 31 (Deutschland I), über- sehen ist. Die östliche Diöcesengrenze von Körnens» war also nicht die Grense zwischen Lothringen und Frankreich. Gauörter des üastrensis finde ich nur in drei Urkunden und in einer Stelie bei Flodoard (auch hei Eicher). Ausserdem sind Sedcns, Bveveliacus, Amblicimons, Rcmeliacus, ltovericurt» und einige andere auf Nr. 31 (Deutschland I) gelegentlich nachzutragcnde Oorter in dieser Periode nachweislich lothringisch. Herzog war dem deutschen Könige leheuspflichtig, und unter ihm stand seit 955 Mähren, und zwar in den Grenzen, die die in einem Transsumpt erhaltene Stiftungsurkunde des Bisfhums Prag angiebt. Selbst die Chrobaten an der oberen Weichsel erkannten die Oberhoheit des deutschen Königs an. Die Magyaren, seit dem Ende des Ix. Jahr- hunderts in Pannonien ansässig, waren 955 auf dem Lech- felde bezwungen, und die Mark Ostarrichi, bisher ein Tum- melplatz magyarischer Streifzüge, gelangte alimälig wieder in deutschen Besitz. Endlich war auch das Königreich Italien dem deutschen Reiche gewonnen und die römische Kaiserkrone auf Otto’s I. Haupt gesetzt, Im Süden der Halbinsel bestanden noch die langobardischen Fürstenthümer Capua, Beneventum und Sale-rnum und die o s t - römischen Themen Longobardia und Calabria. Sicilien war im Besitze der Fätimiden. England war seit 827 ein einziges Königreich im Stamme des westsäohsischen Hauses. Von der nördlichen Hälfte der Insel, dem nunmehr vereinigten Königreiche Schottland, dem 946 Cumbraiand vom englischen Könige Eadmund abgetreten war, hat die Geschichte uns für diese Zeit kaum mehr als eine Reihe von ungewissen Königs- namen auf bewahrt, in Irland vorwilderte das Volk, das sich nach einheimischen Sagen und mehreren Angaben der ältesten Hagiographen einst nicht unbedeutender Bildung erfreute und unter dem zuerst das Licht des Evangeliums in diesen nördlichen Gegenden geleuchtet hatte, durch die unausgesetzten inneren Kämpfe und die Angriffe der ost- mannisehen Seeräuber immer mehr. Die vielen kleinen Striche in Norwegen waren durch die Siege des Königs Harald Schönhaar, der von 863 bis 933 regierte und seine Residenz zu Lade gründete, ver- einigt worden. Viele von den der Freiheit gewohnten Nor- mannen entflohen aber seiner Botmässigkeit und bevölker- ten das von den Fär-Öer aus entdeckte Island, zuerst Snaeland genannt. Die Angaben über Schwedens innere Geschichte sind um diese Zeit noch sehr unsicher. Von Dänemark war schon mehr Kunde im angren- zenden Deutschland verbreitet. Dort waren bereits in der ersten Hälfte des Ix. Jahrhunderts die Kirchen zu Schles- wig, ßipen und Aarhus gegründet worden, die Könige des Festlands, besonders von Jütland, waren dem Inselkönige auf Seeland um 870 unterworfen; von Kaiser Heinrich I. ward 931 die Mark Schleswig gegründet, und Otto der Grosse war, gereizt durch die steten Angriffe des dänischen Königs Gorm dos Alten, siegreich bis an den nach ihm be- nannten öttensund vorgedrungen. Das Dauewirk blieb Grenze des Reichs, zu dem auch die zwischen 935 und 960 an der poramerschen Küste gegründete Seeräuberrepublik J o m s b u r g gehörte. Die übrigen nordischen Völker, Finnen, Ostsee - slawen und Letten, hatten sich, einzelne Augriffe an den Grenzen abgerechnet, grossentheils unabhängig erhalten. Eine um so grössere Veränderung aber war bei den Binnenslawen und den ihnen benachbarten finnisohen Stäm- men in dem grossen Flachlande an der oberen Wolga, dem Don, Dniepr und der Dwina vorgegangen. Um 862 hatten die in der Gegend des uralten Nowgorod wohnenden Slawen und Finnen sich, von norwegischen Räubern bedrängt, Herrscher aus dem gleichfalls germanischen Volke der Ross erbeten, welche zuerst alles Land von Pskow bis an den Bjelo sero (den weissen See) unter ihre Herrschaft vereinten. Um 863 rissen sic von dem geschwächten Reiche j der einst so gefürchteten Chazaren einen grossen Theil ab und eroberten Kiew, nod schon 866 drangen sie bis Con- stantiuopel vor. Ein slawischer und. nmiiscber Stamm nach dem anderen musste sich den neuen, in der dritten Gene- ration bereits völlig einheimisch gewordenen Herren unter- werfen. Swätoslaw (945—972) drang bereits siegreich bis Verlag Von Justus Perthes In Gotha. 4

9. Völkerwanderung und Frankenreich - S. 259

1906 - Gotha : Thienemann
— 259 — dann Karl in deutscher Sprache; und ebenso schwuren ihre angesehensten Mannen. Diese Eide sind zwei der ältesten Denkmäler in romanischer und deutscher Zunge: romana lingua und teudisca lingua werden sie genannt; teudisca ist abzuleiten von altdeutsch thioda, ahd. diot, mhd. diet = Volk (vgl. Detmold I § 14, Dietrich, Ditmar); es bedeutet also die volkstümliche, angestammte Sprache im Gegensatz zu der ftemden, angelernten Weltsprache, dem Latein. Die deutschen Worte lauten so. Karl sprach: „In godes minna ind in thes christiänes solches ind unser bedhero gehaltnissi, fon thesemo dage frammordes, so fram so mir got gewizci indi mahd furgibit, so haldih thesan minan bruodher, soso man mit rehtu sinan bruodher scal, in thiu tha^ er mig so sama duo, indi mit Ludheren in nohheiniu thing ne gegano, the minan willon imo ce scadhen werdhen.“ Aus Liebe zu Gott und dem christlichen Volke und zu unser beider Heil werde ich von diesem Tage fürderhin, soweit mir Gott Wissen und Vermögen gibt, diesen meinen Bruder halten, wie man mit Recht seinen Bruder halten soll, darum daß er mir ebenso tue. Und mit Lothar werde ich keinen Vergleich eingehen, der mit meinem Willen ihm (Karl) zum Schaden gereicht. Die Mannen Ludwigs sprachen: „Oba Karl then eid, then er sinemo bruodher Ludhuwige gesuor, geleistit indi Ludhuwig min herro then er imo gesuor forbrihchit, ob ih inan es irwenden ne mag, noh ih noh thero nohhein, the ih es irwenden mag, widhar Karle imo ce follusti ne wirdhit.“ Wenn Karl den Eid, den er seinem Bruder Ludwig schwor, hält und Ludwig, mein Herr, den Eid, den er ihm schwor, bricht und ich es nicht hindern kann, so will weder ich noch irgend-ein anderer, den ich davon abzubringen vermag, gegen Karl Beistand leisten. (Die altdeutschen Texte nach K. Müllenhoff und W. Scherer, Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem 8.—12. Jahrhundert. 2 Ausl S. 182.) 1' Rach längeren Verhandlungen gab Lothar nach; denn die Großen des Reiches drängten, „ob die Könige wollten oder nicht", zur Teilung und zum Frieden. Durch den Vertrag zu Verdun (August 843) empfing Suöting Ostfranken, das Gebiet östlich vom Rhein nebst Speyer, Worms und Mainz auf dem linken Rheinufer, Karl Ii. (der Kahle) Westfranken, das Gebiet westlich von der Schelde, Maas, Saone und Rhone, Lothar das Mittelstück, das Gebiet von der friesischen Küste bis zur Rhone und Italien, nebst der Kaiserwürde. Damit hatte die Idee des Erbrechtes den Ci eg über d i e Idee des Kaisertums davongetragen. Zugleich war der Vertrag zu Verdun mittelbar ein Sieg der Kirche, denn sie blieb den geteilten Reichen gegenüber eine Einheit, und darin lag ihre Macht.

10. Ottonen und Salier - S. 43

1910 - Gotha : Thienemann
— 4-3 — seiner Familie. Dynastische Tatsachen bekommen Einslnß auf den Laus der Volksgeschichte (vgl. Ii § 24, 5). Der Psalzgras ehemals oberster Richter an Königs Statt in der Zentralstelle (s. Ii § 37, 1), jetzt in einem Teil des Reiches. Damit war der Weg betreten, daß mehrere Pfalzgrafenämter entstehen konnten. f) Aufstand Thankmars und Eberhardts 938. König Otto stand noch gegen seine Widersacher in Bayern; da vereinigten sich seine Feinde in Franken und Sachsen, Eberhardt und Thankmar, gegen ihn. Herzog Eberhardt überfiel aufs neue den Sachsen Brüning; es entbrannte ein allgemeiner Kampf der Hessen und Sachsen; der Streit zwischen Lehensherrn und Lehensmann um die Lehenspflicht wurde zu einem Streit der Stämme um die erste Stelle in der Nation. Thankmar brachte eine starke Schar zusammen und belagerte mit ihr die Burg Badiliki (jetzt Belicke südlich von Lippstadt), in der sich Heinrich, Ottos Bruder, befand. Er gewann die Burg und ihre Mannen, zog ab und führte Heinrich wie einen gemeinen Knecht mit sich fort. Dann setzte er sich in der Eresburg fest und übergab Heinrich als Pfand ihres Bündnisses an Eberhardt. Beobachtung: Neid und Rachsucht töten die Bruderliebe. Rasch eilte Otto herbei; die Bürger der Eresburg öffneten ihm die Tore, Thankmar floh in die Kirche. Die Verfolger zerschlugen die Kirchentüren und drangen mit Gewalt in das Heiligtum ein. Am Altar stand Thankmar, auf dem Altar lagen seine Waffen und die goldene Kette. Warum verteidigte er sich nicht? Der Altar war Asylort. Asyl: in heidnischer Zeit der Herd, Donar geweiht (I § 20, 3); in christlicher Zeit der Altar, Christus geweiht (Ii § 33, 4). Aber der Grimm der Verfolger besänftigte sich nicht am heiligen Ort. Sie warfen von vorn Speere auf ihn, einer schlug ihm eine Wunde, Thankmar ergriff sein Schwert — da durchbohrte ihn ein Speer, von außen durch ein Altarfenster geworfen. Kraftvolle Kampfgier mißachtete den heiligen Ort und das heilige Recht (Asyl) und war doch Rächerin des Frevels am Frieden der königlichen Familie und des Landes. „Als der König, welcher nicht zugegen war und von diesen Vorfällen nichts wußte, davon hörte, zürnte er ob des Frevels seiner Vasallen; doch durfte er, während der Bürgerkrieg noch loderte, nicht mit Strenge gegen dieselben verfahren. Er beklagte aber seines Bruders Schicksal und zeigte seines Gemütes Milde, indem er Thankmars kriegerischer Tüchtigkeit lobend gedachte." (Widukind Ii, 11.)
   bis 10 von 24 weiter»  »»
24 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 24 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 2
2 0
3 0
4 5
5 3
6 0
7 2
8 1
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 2
20 0
21 1
22 1
23 0
24 1
25 0
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 0
32 2
33 2
34 0
35 1
36 0
37 7
38 1
39 1
40 0
41 0
42 2
43 3
44 0
45 8
46 7
47 0
48 10
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1
1 43
2 4
3 53
4 11
5 10
6 2
7 3
8 10
9 16
10 6
11 4
12 6
13 26
14 19
15 3
16 39
17 113
18 3
19 25
20 11
21 13
22 25
23 28
24 3
25 52
26 22
27 2
28 13
29 1
30 11
31 9
32 5
33 0
34 7
35 29
36 16
37 3
38 4
39 22
40 4
41 27
42 22
43 50
44 2
45 126
46 8
47 4
48 1
49 9
50 5
51 3
52 40
53 3
54 28
55 4
56 14
57 9
58 7
59 26
60 5
61 7
62 3
63 4
64 2
65 23
66 22
67 4
68 51
69 12
70 11
71 31
72 29
73 4
74 10
75 27
76 24
77 51
78 3
79 5
80 6
81 6
82 90
83 19
84 7
85 14
86 5
87 38
88 4
89 9
90 6
91 22
92 182
93 4
94 54
95 22
96 4
97 4
98 35
99 4

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 21
1 1
2 5
3 6
4 2
5 14
6 24
7 8
8 1
9 3
10 103
11 5
12 27
13 2
14 4
15 0
16 13
17 0
18 19
19 35
20 0
21 1
22 0
23 0
24 44
25 11
26 7
27 2
28 2
29 9
30 1
31 8
32 3
33 36
34 22
35 0
36 7
37 1
38 10
39 7
40 0
41 3
42 1
43 7
44 0
45 1
46 5
47 36
48 7
49 2
50 4
51 4
52 11
53 5
54 38
55 1
56 3
57 1
58 4
59 17
60 3
61 0
62 13
63 2
64 15
65 5
66 0
67 1
68 0
69 4
70 2
71 4
72 37
73 1
74 1
75 5
76 0
77 38
78 1
79 1
80 18
81 46
82 3
83 12
84 3
85 2
86 0
87 3
88 1
89 12
90 3
91 13
92 4
93 7
94 1
95 34
96 2
97 13
98 3
99 19
100 24
101 1
102 8
103 7
104 0
105 8
106 1
107 2
108 1
109 4
110 9
111 0
112 4
113 0
114 6
115 5
116 8
117 1
118 67
119 4
120 4
121 8
122 3
123 1
124 33
125 7
126 1
127 24
128 1
129 10
130 1
131 32
132 80
133 3
134 2
135 0
136 29
137 1
138 0
139 16
140 4
141 0
142 10
143 8
144 11
145 23
146 0
147 0
148 39
149 1
150 1
151 12
152 11
153 2
154 3
155 5
156 5
157 4
158 12
159 2
160 3
161 0
162 0
163 0
164 5
165 3
166 1
167 2
168 2
169 6
170 4
171 97
172 0
173 15
174 0
175 26
176 1
177 17
178 1
179 6
180 13
181 0
182 16
183 35
184 3
185 1
186 0
187 5
188 1
189 2
190 0
191 4
192 12
193 9
194 5
195 3
196 6
197 6
198 3
199 0